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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahmer Fuchs erschossen



FoghornLeghorn
11.05.2016, 11:30
Diese Meldung habe ich heute gelesen.
Was haltet ihr davon ? Durfte der Jäger den Fuchs vor Ort erschiessen ? Klar, rechtlich wohl schon, aber ? Oder hätte er einen Tierarzt hinzuziehen müssen ?
War der Gnadenschuß bei laufendem Badebetrieb richtig ? Bin gespannt auf eure Meinungen.
Hier der Link: http://www.stern.de/panorama/wissen/natur/berlin--fuchs-vor-badegaesten-im-prinzenbad-erschossen-6842298.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard&ref=yfp


LG
Sabine

Scheppi
11.05.2016, 11:39
Also so wie ich das sehe, hat der Förster richtig gehandelt. Das Tier schien schwer verletzt zu sein (zwei Beine gebrochen) und auf Grund der Hitze der letzten Tage wohl auch dehydriert (Austrocknung) zu sein. Ein Nierenversagen ist dann nicht auszuschließen.
Was wäre denn deiner Meinung nach Richtig gewesen? Das Tier von hunderten schaulustiger Badegäste langsam sterben zu lassen bis die Tierrettung oder der Tierarzt endlich kommt? Von Schmerzen die das Tier dabei hat mal abgesehen ist das nicht gerade "würdevoll" oder?
Wenn denn dann Tierrettung oder Tierarzt endlich da ist, wird das Tier noch gepackt um ihm die erlösende Spritze zu setzen, auch unter der belustigung der anwesenden Badegäste.

Das hier war kurz und schmerzlos und wenn die Polizei es bei einem Fuchs nicht schafft mal ein bisschen "Sicherheitsabstand" oder einen Sichtschutz zu bauen, dann sind die Eltern es selber schuld, wenn ihre Kinder auch mal den "Ernst des Lebens" miterleben müssen.

Ich bedaure den armen Fuchs trotzdem.

Pudding
11.05.2016, 11:40
Da hätte man auch noch kurz auf die Tierrettung warten können um abzuklären ob der Fuchs noch eine Chance hat so wäre es für alle Beteiligten besser gewesen!

Die Erschiessung vor den Augen der Badegäst war unnötig!

Scheppi
11.05.2016, 11:45
Wie das immer so ist. Evtl. haben sich die Badegäste auch noch um dien Platz in der ersten Reihe geprügelt um mit der Nase direkt dabei sein zu können.

Was ist "kurz" 5 Minuten, 10 Minuten 60 Minuten bis zum Eintreffen des Tierarztes? Was wenn der Tierarzt einmal quer durch Berlin muss??? Alles Zeit die das Tier leiden muss.

Die Feuerwehr hat übrigens meist sogar Transportkörbe in den Einsatzfahrzeugen. Wenn man denn schon mal helfen will. Warum hat die keiner gerufen? Ach ne die hätten deswegen sicher nicht mit Blaulicht und Martinshorf fahren dürfen...... Ist ja nur ein Fuchs.

eierdieb65
11.05.2016, 11:48
Die jetzt geschockten Badegäste hätten sich umdrehen können, wenn sie so etwas nicht sehen möchten.

Richtig gehandelt.
Die Dehydrierung kam wahrscheinlich daher, dass der Fuchs das Chlorwasser des Beckens gesoffen hat.
Nicht gesund.

lg
Willi

FoghornLeghorn
11.05.2016, 11:51
Ich bin der gleichen Meinung wie Pudding. In Berlin kommt die Tierrettung wohl recht zügig. Die Handlung von Polizei und Jäger waren übereilt und unnötig. Zumal der Fuchs wohl wirklich recht menschenvertraut war. Eine Untersuchung durch die Tierrettung hätte somit keinen unzumutbaren Stress für das Tier dargestellt.

Sabine

schips
11.05.2016, 12:07
Also wirklich... als wäre ein Schuss so eine schlimme/ungewöhnliche Art für einen Fuchs aus dem Leben zu treten.
Vor allem für einen kranken/verletzten Fuchs.
Einfangen und in einem Käfig transportieren wäre in meinen Augen viel schlimmer, sogar eine Betäubung mit Blasrohr stellt für ein Wildtier viel mehr Stress da als ein Schuss.

Wahrscheinlich haben die, die sich da so aufgeregt haben zur Beruhigung erstmal ne Bratwurst gegessen.

FoghornLeghorn
11.05.2016, 12:10
Edit: Der Fuchs hatte sogar einen Blog
http://blogs.taz.de/prinzenbad/2016/05/08/prinzenbad-fuchs-erschossen/

Vulpes vulpes
11.05.2016, 12:12
Wie kann man auch nur vor den Augen von Badegästen ein Tier von seinen Schmerzen erlösen? Wissen die denn nicht, dass der Tod heutzutage outgesourced werden muss?

Das Fleisch kommt doch auch aus der Kühltruhe und wenn ich etwas nicht sehe, dann passiert es doch auch gar nicht.

ptrludwig
11.05.2016, 12:25
Was hat ein Fuchs in einem Freibad zu suchen und das schon über einen längeren Zeitraum? Der Abschuss hätte schon viel früher passieren müssen nicht erst wenn das Tier krank ist. Dann hätte man auch einen anderen Zeitpunkt wählen können. Die Kinder werden keine Alpträume haben, sie werden in ihrem Leben noch öffter mit schlimmen Sachen in Berührung kommen, wo sie dann vielleicht auch mal helfend eingreifen müssen ohne in eine Schockstarre zu fallen.

zfranky
11.05.2016, 12:28
Ich frage mich eher, was hat ein Fuchs im Freibad zu suchen?
War der wenigstens geimpft und wurde regelmäßig entwurmt?
Zutrauliche Füchse sind ansonsten ja auch eher tollwutverdächtig...
Und warum sollten für diesen Fuchs andere Regeln gelten wie für seine Artgenossen im Revier?
Das Erlösen war aus meiner Sicht gerechtfertigt und wurde fachgerecht durchgeführt.
Dass das die Gaffer entsetzt hat, ist deren Problem.
Einfach mal weggucken.. machen die ja sonst auch bei Tierleid ( Schlachthof )

edit: Ludwig, du warst bisschen schneller :)

MonaLisa
11.05.2016, 12:42
Es gibt hier in Berlin mehrere solcher Füchse, meist auf Friedhöfen, aber auch auf Schulgelände. Sie halten die Kaninchen, Ratten und Mäuse in Schach und werden dafür mit Impfködern versorgt. Ich sehe da grundsätzlich keine Probleme für die Badegäste.

***altsteirer***
11.05.2016, 12:55
Bin ich froh, dass das ein Förster war und kein Jäger!!!

Mit Weisung des Forstamts bekommt das ganze nämlich die unbedingt nötige offizielle Note.

Insofern, liebe Sabine, hat kein Jäger entschieden, sondern das zuständige Forstamt.

Dass man mittlerweile überhaupt diskutieren muss ob ein völlig dehydrierter Fuchs mit zwei gebrochenen Vorderläufen von seinem Leid erlöst, oder zum neuen Maskottchen der Berliner Tierrettung gemacht wird, das steht auf einem anderen Blatt und wird von mir auch nicht weiter kommentiert, als gerade geschehen ;)

Ob man, den Badegästen zuliebe, das Tier vielleicht vorher noch anästhesieren und transportieren hätte sollen um so manch bösen Traum und Eintrittsgeld rückfordernde Besucher zu verhindern mag jeder selbst entscheiden... :roll

Liebe Grüße,

Markus

ptrludwig
11.05.2016, 12:58
Es gibt hier in Berlin mehrere solcher Füchse, meist auf Friedhöfen, aber auch auf Schulgelände. Sie halten die Kaninchen, Ratten und Mäuse in Schach und werden dafür mit Impfködern versorgt. Ich sehe da grundsätzlich keine Probleme für die Badegäste.
Kaninchen auf Friedhöfen, wo sie die Grabstellen verwühlen. Naja und Ratten und Mäuse auf Schulhöfen, dafür benötigt man keine Füchse um die zu bekämpfen, die dürfte es dort gar nicht geben.

2Rosen
11.05.2016, 13:50
Grundsätzlich wurde richtig und im Namen des Tieres eine schnelle Lösung ("Entnahme") gefunden.
Selbst wenn ein Tierarzt oder die Tierrettung festgestellt hätten, dass Fuchsi möglicherweise noch zu retten wäre, wäre es sicher nicht einfach und komplikationslos gewesen das Tier anschließend unter zu bringen.
Wobei eine Decke, kleine Absperrung oder ähnliches vorm Finale sicher eine löbliche Vorbeugung gewesen wäre und bestimmt auch "deeskalierend" gewirkt hätte.
Ob und warum Kinder und Jugendliche dem "Spektakel" unbedingt beiwohnen wollten kann man nur vermuten.
Ich tippe, dass jede/r zweite Jungspund sein FottoHandy ausgerichtet hatte...
Gaffermentalität lässt grüßen und die Realität kann dann hart sein.

MonaLisa
11.05.2016, 14:09
In Berlin gibt es sehr viele Wildkaninchen. Die laufen hier tagsüber zwischen den Wohnblocks neben den Sandkästen der Kinder fröhlich hin und her und unterminieren die Rasenflächen und fressen auf den Friedhöfen die Grabpflanzungen ebenerdig ab.. Und Ratten gibt es irre viele (irgendjemand hat mal gesagt, dass trotz ständigem Kammerjägereinsatz auf jeden Berliner mindestens 2 Ratten kommen), da hier jeder Dösel das ungenutzte Essen über das Klo entsorgt und die Ratten so in der Kanalisation geradezu paradiesische Zustände vorfinden, von den übervollen Mülltonnenplätzen und den nicht ordnungsgemäß befüllten Komposthaufen in den Kleingärten mal ganz abgesehen.
Deshalb sind hier Füchse durchaus nützlich (deren tägliche Fangquoten könnten die Kammerjäger nie erreichen). Auf Friedhöfen werden sie sogar teilweise zugefüttert und ihnen Baue zur Verfügung gestellt, damit sie auch bleiben, wenn die Kaninchenpopulation mal etwas zu stark abgesunken sein sollte.
Gruß Petra

2Rosen
11.05.2016, 14:18
Ohhgott:-X, nicht auszudenken wenn armes dickes Prinzenbadkind mit ansehen müsste wie Fuchsi ein kleines süßes Flauschi-Kaninchen monströs zerreißt.
Trauma bis zum Lebensende. (oder bis zur nächsten Curry-Pommes)
Die Eltern würden den gesamten Fuchsi-Clan verklagen.

ptrludwig
11.05.2016, 14:48
In Berlin gibt es sehr viele Wildkaninchen. Die laufen hier tagsüber zwischen den Wohnblocks neben den Sandkästen der Kinder fröhlich hin und her und unterminieren die Rasenflächen und fressen auf den Friedhöfen die Grabpflanzungen ebenerdig ab.. Und Ratten gibt es irre viele (irgendjemand hat mal gesagt, dass trotz ständigem Kammerjägereinsatz auf jeden Berliner mindestens 2 Ratten kommen), da hier jeder Dösel das ungenutzte Essen über das Klo entsorgt und die Ratten so in der Kanalisation geradezu paradiesische Zustände vorfinden, von den übervollen Mülltonnenplätzen und den nicht ordnungsgemäß befüllten Komposthaufen in den Kleingärten mal ganz abgesehen.
Deshalb sind hier Füchse durchaus nützlich (deren tägliche Fangquoten könnten die Kammerjäger nie erreichen). Auf Friedhöfen werden sie sogar teilweise zugefüttert und ihnen Baue zur Verfügung gestellt, damit sie auch bleiben, wenn die Kaninchenpopulation mal etwas zu stark abgesunken sein sollte.
Gruß Petra
Ja das ist die Wohlstandsgesellschaft, vor einiger Zeit stand ich hier mal an einer Bushaltestelle, mit mir ein paar Jugendliche, da versuchte ein riesiger Leguan die Straße zu überqueren, der erste Stein traf ihn schon auf der Straße, im hohen Gras haben sie ihn dann erlegt, er wird bei irgend jemand die Küche bereichert haben. Ich muss sagen das ich von der Aktion nicht begeistert war, habe aber Verständnis. Auf Friedhöfen könnte man Kaninchen sehr gut mit Frettchen oder Habicht jagen, aber was will man damit, wenn alle satt sind und sich das Fleisch aus Massentierhaltung kaufen viele in Deutschland auch schon der Meinung sind Kaninchen sind Streicheltiere, die isst man nicht. Um die Ratten kümmern sich hier die Katzen, habe noch nie eine lebendige gesehen.

Okina75
11.05.2016, 14:55
Selbst wenn es für den Fuchs das beste gewesen sein sollte (kann ja hier niemand persönlich beurteilen...): Was wird immer verzählt, von wegen nicht in Richtung Straßen, Gebäuden oder Passanten schießen, von wegen verirrte Kugel und Querschläger und bliblablubb? Wenn das ja doch nicht so gefährlich ist, warum dann immer das Gedäh bei der normalen Jagd von wegen Kugelfang und dergleichen?

Ich find' das grob fahrlässig, Fuchs hin oder her, der im übrigen schon ein paar Jahre da lebte und quasi zahm war- hätte man also auch anders lösen können, wie zB ein Betäubungspfeil mit Überdosis- soviel geistige Flexibilität hätte ich erwachsenen Menschen eigentlich zugetraut...

Vulpes vulpes
11.05.2016, 15:04
Selbst wenn es für den Fuchs das beste gewesen sein sollte (kann ja hier niemand persönlich beurteilen...): Was wird immer verzählt, von wegen nicht in Richtung Straßen, Gebäuden oder Passanten schießen, von wegen verirrte Kugel und Querschläger und bliblablubb? Wenn das ja doch nicht so gefährlich ist, warum dann immer das Gedäh bei der normalen Jagd von wegen Kugelfang und dergleichen?

Ich find' das grob fahrlässig, Fuchs hin oder her, der im übrigen schon ein paar Jahre da lebte und quasi zahm war- hätte man also auch anders lösen können, wie zB ein Betäubungspfeil mit Überdosis- soviel geistige Flexibilität hätte ich erwachsenen Menschen eigentlich zugetraut...

Richtig, keiner war dabei, also woher weißt du, dass der Förster keine spezielle Fangschussmunition verwendet hat, die für solche Aufgaben konstruiert ist und die Hinterlandgefährdung beinahe komplett gegen null geht?

Ich würde davon ausgehen, dass ein Förster, der in der Stadt tätig ist, öfter mal in so eine Situation kommt(nach Verkehrsunfällen zum Beispiel) und den Punkt ganz sicher bedacht hat.

2Rosen
11.05.2016, 15:28
So viel geistige Flexibilität aber vor allem Berufserfahrung mit entsprechend gewählter Munition traue ich einem Stadtförster allemal zu, noch dazu auf ein nicht bewegliches Ziel.
Persönlich beurteilen kann und muss es der dazu geholte Förster.
Auch das traue ich ihm zu.

Okina75
11.05.2016, 16:10
Ja Vulpes, mag ja sein... Aber muss es denn

a) immer gleich voll die Waffengewalt sein? Ich habe echt ein Problem damit, dass sich immer mit Waffen "großgetan" werden muss, von wegen "I 'm the Man!" Wie in einer Reportage so ein Spritzer von Jäger, der in Hamburg als Wildtierberater arbeitet...
Das ist ja sehr löblich und auch gut mit einem Mann vom Fach besetzt, aber der ging auch auf Krähenjagd (soweit auch nix gegen einzuwenden), und schoss vor der laufenden Kamera mit seinem Schrot aus viel zu weiter Entfernung auf einen Trupp Junggesellen- man will ja vor der Kamera schließlich zeigen, was man für ein Könner ist... Folgerichtig hat er zwei von den Viechern krank geschossen, und anstatt denen da einfach kurz und bündig den Hals umzudrehen, stellt er sich da hin wie der Mann schlechthin und zimmert aus drei Meter (!) Entfernung vier von seinen Schrotschüssen in die Wiese... Sind ja voll gefährlich, so rasend wilde, angeschossene Krähen, die sich nicht mehr von der Stelle bewegen können- da kann man nicht vorsichtig genug sein, gelle?
Ehrlich, da brülle ich, fasse mir ans Hirn und frage mich, warum ich so einem Eimer denn bei Wildtierfragen in meinem Garten vertrauen sollte, der da wirklich buchstäblich mit Kanonen auf Spatzen schießt. Anderweitig war der ja echt symphatisch und hatte auch fachlich richtig was drauf, aber das war so riiiichtig klischeehaft "Großer weißer Jäger"...
In der Zeit, wo er da die Wiese mit seinem Blei düngte- viermal schießen, viermal repetieren- hätte er den zwei Teilen siebenmal den Hals umgedreht... Und jetzt diese ruhmreiche Waffentat in Berlin...
Wie gesagt, nix dagegen, dass der offenkundig schwer verletzte Fuchs erlöst wurde. Nur das "Wie"...

Sicher, Betäubungspfeile fliegen oft auch aus dem Gewehr, aber da gehen auch Blasrohre, die wesentlich weniger martialisch aussehen.

b) Du hast sicher noch keine knapp 30 Jahre/ nie in Berlin gelebt? Weißt also nicht, wie die Berliner drauf sind? Zum einen im Allgemeinen, und dann noch im Besonderen, wenn es um "einen der Ihren" geht? Was ohne weiteres auch ein Igel, eine Ente, sogar ein Karpfen oder was weiß ich sein kann...

Man stellt sich nicht wie der Held mit einem Gewehr da hin und ballert in einem voll besetzten Freibad einen Fuchs weg- oder überhaupt ein Tier, es sei denn, eine wildgewordene Sau oder 'nen durchgeknallten Kampfhund, in Fällen also, in denen Rom wirklich brennt... Das hat jedenfalls in dem Fall zu sehr den Ruch von "Ha, noch einer von den roten Scheißern weniger...*hintern mit abwisch*...".
Ein Blasrohr, Betäubungspfeil mit Überdosis, und die erregbare Berliner Seele wäre weniger aufgebracht und dem Fuchs dennoch "geholfen" worden... Und das auf unauffällige, ungefährliche und den Mob ruhig haltende Weise- ich glaube, sowas nennt sich Empathie...
Gerade in Berlin musst Du saumäßig vorsichtig sein mit Deinen Aktionen, denn der Berliner trägt sein Herz nicht nur auf der Zunge, sondern auch gerne mal militant nach außen, wenn ihm was stinkt...

PS: In Berlin muss kein Tierarzt die über 40 km quer durch die Stadt gurken, da wäre der mit etwas Pech (und wahrscheinlich) durchaus zwei Stunden unterwegs- es gibt an jeder Ecke welche...

Vulpes vulpes
11.05.2016, 16:22
Ich weiß nicht, was jetzt irgendeine Reportage, die du mal gesehen hast mit dem Fall zu tun hat. Für mich stellt sich die Sache so dar, dass der Förster die Leiden des schwer verletzten Fuchses rasch beenden wollte und dazu den schnellsten Weg gewählt hat, das war in dem Fall seine Waffe.
Nach meinem Wissen sind Förster nicht mit Blasrohr und Pfeil ausgestattet oder hätte er den Fuchs unnötig leiden lassen sollen, nur damit sich ein paar hoblophobe Bessermenschen nicht den Badetag vermiesen lassen müssen?

Und deine Unterstellung, dass es immer "voll die Waffengewalt sein müsse und großgetan" ist in dem Fall doch lächerlich.
Hast dich mit deinem Spruch der geistigen Flexibilität halt ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt und jetzt musst ein bisschen zurückrudern, alles nicht schlimm, bin eh schon raus hier..

Okina75
11.05.2016, 16:41
Nee, hab' ich mich eher nicht, ich habe wie gesagt 30 Jahre meines Lebens in Berlin zugebracht...
Das Beispiel mit dem Typen aus Hamburg sollte nur beleuchten, wie zuwider mir solche großmännisch erscheinenden Methoden sind, wenn es auch anders ginge- die "Knüppel drauf- Friß' die Tatsachen wie sie sind"- Methode zündet halt nur bedingt überall gleich, bzw. stößt auf die selbe Resonanz...
In Brandenburg hätte wahrscheinlich schon lange einer mit 'nem Knüppel draufgehauen oder hätte den Flobert aus dem Schrank gekramt, aber in Berlin kannst Du sowas nicht bringen. Freibad leer oder nur wenig besetzt, ok, nichts gegen zu sagen- aber so war die Aktion etwas unglücklich.
Ich finde/ fand es bisweilen auch peinlich, was da teils wegen Ratten, die mit ihrem dicken Hintern im Gullideckel feststecken für ein Gewese gemacht wird mit Feuerwehr und hier und da. Das zeigt aber wiederum, dass man in der Haupstadt nicht einfach die grobe Kelle auspacken kann und drauf da... Bei aller Not am Mann wäre etwas Subtilität angeraten gewesen, was man als in Berlin wirkender auch irgendwann wissen sollte.

Aber nu ist der Reinecke eh tot (wobei ich mich frage, wie der mit zwei kaputten Vorderläufen noch bis ins Freibad gelangen konnte, also irgendwo unter'm Zaun durch und bis zu der Stelle...), der Drops ist gelutscht.

zfranky
11.05.2016, 16:54
Wie gesagt, nix dagegen, dass der offenkundig schwer verletzte Fuchs erlöst wurde. Nur das "Wie"...
.

Das war für den Fuchs sicherlich die tierschutzgerechteste Lösung.
Denn eine vorherige Betäubung per Pfeil hätte sehr lange gedauert unter Umständen, da der Kreislauf des Tieres aufgrund der Austrocknung und des Schocks massiv reduziert gewesen sein muss. Und wer möchte bei so einem Tier denn noch einen ZVK legen, damit die Narkose schnell einsetzt?
Du solltest mal mehr ans Tier denken, nicht so sehr an deine Waffenphobie.



Man stellt sich nicht wie der Held mit einem Gewehr da hin und ballert in einem voll besetzten Freibad einen Fuchs weg- oder überhaupt ein Tier, es sei denn, eine wildgewordene Sau oder 'nen durchgeknallten Kampfhund, in Fällen also, in denen Rom wirklich brennt... Das hat jedenfalls in dem Fall zu sehr den Ruch von "Ha, noch einer von den roten Scheißern weniger...*hintern mit abwisch*...".

Immer dieses Jägerbashing...
Hast du Videoaufnahmen gesehen von der Aktion? Ich denke nicht.
Die meisten Jäger haben einen hohen Respekt vor dem Tier. Unterstell nicht jedem, eins der wenigen schwarzen Schafe zu sein. Die gibt es in dem Beruf und Hobby. Der Förster ist seiner gesetzlichen und moralischen Pflicht nachgekommen.
Dummerweise lag der Fuchs im Freibad, und ein Freibad ist groß genug, um sich das nicht mitansehen zu müssen.
Wer das tut ist selber dafür verantwortlich.

2Rosen
11.05.2016, 17:04
...wobei ich mich frage, wie der mit zwei kaputten Vorderläufen noch bis ins Freibad gelangen konnte, also irgendwo unter'm Zaun durch und bis zu der Stelle...), der Drops ist gelutscht.

Angeblich "lebte" er im Freibad.
Hat sich also entweder dort verletzt oder auf einem Ausflug.
Ist ja richtig nicht gleich alles wegzupusten was nicht ganz fit oder fehl am Platz ist.
Mit gebrochenen Pfoten und zahm hätte man ihm wahrscheinlich die Spritze sogar direkt in den Allerwertesten stecken können.
Aber hier sollte vermutlich eben gerade möglichst wenig Gewese (auch im Sinne des Tieres) gemacht werden vor Auflauf von womöglich noch Presse oder PETA oder sonstewas.
Für den Roten war´s so schneller...

zfranky
11.05.2016, 17:11
Mit gebrochenen Pfoten und zahm hätte man ihm wahrscheinlich die Spritze sogar direkt in den Allerwertesten stecken können.
Zur Sicherung des injizierenden Tierarztes hätte der Fuchs fixiert werden müssen. Also entweder Schlinge um den Hals oder Maulkorb drum oder Hilfsperson mit Handschuhen fixiert das Tier sicher am Hals.. Vorschrift der Berufsgenossenschaft.
Oder mit Abstand per Blasrohr.
Trotzdem wäre der schnelle Eintritt einer Narkose aufgrund der gesundheitlichen Situation nicht sicher gewesen.
Man stelle sich vor, der Fuchs wäre in einer Excitation hängen geblieben bei der Narkose und hätte minutenlang gekrampft..
Wären das schönere Bilder gewesen?
Und dafür der ganze Stress für das Tier..
Edit:
Töten per Injektion kann lange dauern, frag mal die Amerikaner, die haben da grad Probleme in ihren Todestrakten damit..

2Rosen
11.05.2016, 17:17
Hättekönntewennundaber, mein Gott was ne Heuchelei.
Hier wird ein Palawer um einen schwer verletzten, geschwächten, von mir aus auch krampfenden oder narkosehängenbleibenden Fuchs gemacht und im anderen Thread würde jeder zweite von uns einen Reinecke den er bei Beute machen im Hühnerstall erwischt mit ner Plattschaufel niederstrecken.

flatter
11.05.2016, 17:18
Verstehe ich nicht. Der Fuchs schwer verletzt und wurde so schnell und professionell wie möglich erlöst. Viele Füchse in menschlichen Siedlungen sind halbzahm und dennoch Wildtiere. Wovon lebte er? Wahrscheinlich hat er die süßen, puscheligen Kaninchen gerissen. Ohweh!

Hühnerhuhn
11.05.2016, 17:42
.....................ich habe selbst mal einen verletzten Fuchs gefunden, der erlöst werden musste. Ich habe mir den zuständigen Jagdaufseher zu Hilfe geholt, da ich hoffte er würde das Tier durch einen Schuss mit seiner Waffe erlösen. Aber nein, er nahm einen Knüppel aus dem angrenzenden Wald und hat das Tier vor meinen Augen erschlagen :o Das Knirschen hatte ich noch Tage im Ohr.
Begründung war, innerorts dürfte er die Waffe nicht einsetzen, mir wäre das aber deutlich lieber gewesen:-/

LG Hühnerhuhn

zfranky
11.05.2016, 17:52
Hättekönntewennundaber, mein Gott was ne Heuchelei.
Hier wird ein Palawer um einen schwer verletzten, geschwächten, von mir aus auch krampfenden oder narkosehängenbleibenden Fuchs gemacht und im anderen Thread würde jeder zweite von uns einen Reinecke den er bei Beute machen im Hühnerstall erwischt mit ner Plattschaufel niederstrecken.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum du mich jetzt so hier zitierst. Ich habe mich doch wohl eindeutig für diese Tötung durch die Schusswaffe ausgesprochen. Ich wollte nur darauf hinweisen, wie idiotisch zum Teil die Vorstellungen sind, dass alles per Spritze einfach zu lösen wäre.

Okina75
12.05.2016, 16:32
Ich habe sicher keine Waffenphobie, Franky... Wenn ich nicht keinen Bock gehabt hätte, mich von irgendeinem Heini ständig anbrüllen und mich de- individualisieren zu lassen, hätte ich statt Zivi Bund gemacht, und da Scharfschütze. Der Major war darob so heiß auf mich, dass ich sogar zweimal verweigern musste...
Auch Jagdschein hätte ich um ein Haar mal gemacht, die nicht seltenen Scheinheiligkeiten und diese blind- blöde "Wald vor Wild!!!!!!!"- Einstellung zumindest in den Staatsforsten aber haben mir die ganze Sache gründlich vergällt... Und das ich als Jungjäger erstmal mannich niederwildausrottendes Raubwild wegmetern muss, bis ich mir mal die Gunst auf meinen ersten Spießer erarbeitet habe bliblablubb- wobei man die Flinte eher bei den Verantwortlichen der EU- Landwirtschafts und Exportpolitk ansetzen sollte... Aber das führt jetzt alles zu weit in die Ferne...

Egal wie sicher die Muni gewesen sein mag (das haben sie von der Titanic auch gesagt!), man schießt in einem vollbesetzten Freibad nicht mit einer Patronenwaffe- mit Sichtschutz wäre das noch was anderes gewesen. Aber doch nicht vor den Augen aller Leute, und dann noch sagen "Wer hinkuckt, ist selber schuld..." :(...
Aber lassen wir das, wie gesagt ist der Drops eh schon gelutscht...

Stefanie
12.05.2016, 16:58
und wenn die Polizei es bei einem Fuchs nicht schafft mal ein bisschen "Sicherheitsabstand" oder einen Sichtschutz zu bauen, dann sind die Eltern es selber schuld, wenn ihre Kinder auch mal den "Ernst des Lebens" miterleben müssen.


Seltsame Logik: Wenn die Polizei es nicht schafft, einen Sichtschutz zu errichten, sind die Eltern selber schuld usw. .....???

Ich finde die Sachlage schwer zu beurteilen, weil man ja nicht tatsächlich weiß, was der Fuchs hatte. Da wird ja nur vermutet ("vermutlich gebrochen", "kaum eine Überlebenschance"). Na, falls der Fuchs doch noch eine Chance hatte, hat der Förster sie ihm damit jedenfalls kurzentschlossen genommen.
Wie gesagt - ist mir zu ungeklärt für ein Urteil - aber ein wenig mehr Abwarten und Nachdenken hätte m. E. gut getan .... (Ich meine mit "abwarten" die Zeit, bis die Tierrettung gekommen wäre - die war ja schon alarmiert. Es geht hier nicht um Leidensverlängerung für den Fuchs - aber um Abklärung einer Lebenschance, bevor man kurzen Prozess macht ...)

Okina75
12.05.2016, 23:16
Das blöde in Berlin ist folgendes: Wildschweine und Füchse gelten als Plage und dürfen daher, einmal in Pflege genommen, nicht wieder ausgewildert werden, von wegen Menschengewöhnung durch die Pflege und bliblablubb... Heißt im Umkehrschluss dasselbe wie bei den zig jedes Jahr im Mai/ Juni eingelieferten Krähenästlingen- was da keine Pflegestelle findet, wird eingeschläfert. Immerhin haben die Krähenästlinge noch eine Chance- Wildschwein und Fuchs aber haben die berühmte Ar...karte, selbst wenn man denen helfen könnte.

FoghornLeghorn
12.05.2016, 23:32
Ich stimme @Stefanie und @Okina75 voll zu.
Erstmal ist die Polizei dafür da Schaulustige abzuhalten. Bei Unfällen wird der Job ja auch von der Polizei erledigt. Aber hier war es ja "nur" ein Fuchs. Da kann man ja zusehen .... !
Und was ist wenn die Kinder ohne Eltern im Schwimmbad waren ? Soll ja mal vorkommen..... Dann sind die Eltern eben Schuld dass vor den Augen der Kinder der Fuchs erschossen wird, obwohl sie nicht anwesend sind ? Seltsame Denkweise.
Naja, der Fuchs könnte ja Tollwut haben.... blablabla ... Da ist schnelles Handeln erforderlich ! Klar....
Und es waren wirklich nur Vermutungen was der Fuchs hatte.
Aber ein schießwütiger Förster ( Danke @Altsteirer für die Aufklärung zwischen Jäger und Förster ! ) ist vor Ort und regelt das auf seine Weise. Der Fuchs kann ja Tollwut haben..... äh, sagte ich ja schon ....

Ein bisschen mehr Umsicht wäre bei dieser Aktion sicher angebracht gewesen.

Sabine

zfranky
12.05.2016, 23:46
Erstmal ist die Polizei dafür da Schaulustige abzuhalten.


Ich dachte immer, die Polizei muss sich erstmal um die Gefahrenabwehr kümmern.. und nicht um das blöde, gaffgierige Volk.



e
Naja, der Fuchs könnte ja Tollwut haben.... blablabla ... Da ist schnelles Handeln erforderlich ! Klar....


Nein, das Tier hat gelitten und musste erlöst werden...
Mein Gott, was für Geschrei um einen Fuchs, während gleichzeitig täglich 100.000e gesunder, junger Tiere zu Essen und Tierfutter verarbeitet werden, und jeden Tag soziale und intelligente Ratten erschlagen oder vergiftet werden.
Wer nicht will, das Tiere sterben, muss und darf nur vegan leben.
Sonst empfinde ich einen Aufschrei in dieser Sache nur als pure Bigotterie..

edit:typo

FoghornLeghorn
13.05.2016, 00:01
Ich dachte immer, die Polizei muss sich erstmal um die Gefahrenabwehr kümmern.. und nicht um das blöde, gaffgierige Volk.

Die Polizei ist wohl für beides zuständig.


Nein, das Tier hat gelitten und musste erlöst werden...

Das wird behauptet. Wie schon gesagt, alles Vermutungen.
Es geht auch nicht um diesen einen Fuchs. Es geht ums Prinzip, dass man so eine Aktion nicht in einem vollbesetzten Freibad bringen kann. Auch nicht als Förster mit "Polizeischutz".

zfranky
13.05.2016, 00:14
Das wird behauptet. .
Kannst du diesen Tatsachenbericht wirksam widerlegen- nein!



Es geht auch nicht um diesen einen Fuchs. Es geht ums Prinzip, dass man so eine Aktion nicht in einem vollbesetzten Freibad bringen kann. Auch nicht als Förster mit "Polizeischutz".

Es geht um Tierschutz. Der muss und soll auch in einem vollbesetzten Schwimmbad durchgesetzt werden.
Dem Tier weiteres Leiden zuzufügen, nur damit die Badegäste eine besseres, wenn auch falsches Tierliebe-Gefühl haben, halte ich für verwerflich.
Ich finde, wir müssen den Menschen mehr Wahrheit zumuten.
Es wird zuviel hinter verschlossenen Türen getötet.

FoghornLeghorn
13.05.2016, 00:28
Kannst du diesen Tatsachenbericht wirksam widerlegen- nein!

Welchen Tatsachenbericht ? Es gibt keinen. Es wurde überall nur geschrieben: Der Fuchs hatte wahrscheinlich beide Vorderbeine gebrochen .....

Klar geht es um Tierschutz. Nur die Art und Weise wie die Tötung stattfand finde ich grenzwertig.
Die Wahrheit über den Tod kann aber sehr erschreckend sein und ist nicht unbedingt für Kinder geeignet.

Im Grunde sind wir jedoch einer Meinung, denke ich. Nur, dass du den Menschen ein bisschen mehr zumutest als ich.:)

zfranky
13.05.2016, 00:33
Im Grunde sind wir jedoch einer Meinung, denke ich. Nur, dass du den Menschen ein bisschen mehr zumutest als ich.:)
ja, das stimmt :)

LG

FoghornLeghorn
13.05.2016, 00:42
Dann bin ich ja beruhigt. :)

ptrludwig
13.05.2016, 11:09
Solche Beiträge kommen fast täglich im brasilianischen Fernsehen und so das sie auch von Kindern gesehen werden. Dieser hier ist noch harmlos. https://www.youtube.com/watch?v=6S1z9hsiFpg

nbk
13.05.2016, 11:11
Das Tier ist Opfer seiner Fütterer und der langjährigen Schaulustigen Gemeinde geworden. DA liegt das Problem und die "Verantwortung".

Dann ist es ein Armutszeugnis, dass die Polizei die Sache nicht selber regelt (ja sie darf).

Einen Dummen haben Sie gefunden, der nicht so viel Grips hatte, das Tier erstmal (diskret) einzufangen und vom Ort zu entfernen und/oder die geeignete Massnahme öffentlichkeitsUNwirksam -ausserhalb der Öffnungszeiten zu vollstrecken.

Wildtiere sind wild und sollten es bleiben, sie dürfen nicht vermenschlicht werden, das beginnt schon damit, das menschliche Namen vergeben werden. Füttern ebenso.

>:(>:(>:(

eierdieb65
13.05.2016, 11:29
Ein Fuchs, egal ob verletzt oder unverletzt, hat in einem Freibad nichts verloren.
Noch dazu einer, der sich nicht gemäß seiner Natur verhält.
Ein Fuchs, der sich streicheln lässt, ist nicht normal.

Ich würde mein Kind nicht in ein Freibad lassen, wo ein Fuchs ungehindert seine Fuchsbandwümer an die streichelnden Kinder weitergibt.
Vielleicht sehen das die Berliner anders.
Sterben ja eh erst in 10-15 Jahren, nach dem Streichel/ Badetag.
Oder Räude zu Hasso nach Hause bringt.....

Dementsprechend hätte der Fuchs schon vor Jahren getötet werden sollen.
Dann hätte man es auch nach Badeschluß machen können.

lg
Willi

Booner
13.05.2016, 11:42
Hei,

warum dürfen die Menschen nicht sehen, wenn ein Tier erschossen wird?


Grüße,

Tom

Kamillentee
13.05.2016, 11:46
Willi,
was meinst du, wie viele Füchse es in Berlin gibt!? :roll
Da kannst du dir den Fuchsbandwurm auf jeder Wiese, Wäldchen, Park holen.
Ansonsten hast du recht. Wie kann es sein, daß ein Fuchs im Freibad lebt?
Das stinkt doch dann auch in jeder Ecke?

Eine Frage wäre auch noch, was dem Fuchs überhaupt passiert ist.
Gebrochene Vorderpfoten - Tierquälerei?

Booner,
weil die Kinder es nicht gewöhnt sind.
Nicht damit aufgewachsen, und nicht darauf vorbereitet...

Booner
13.05.2016, 12:09
Booner,
weil die Kinder es nicht gewöhnt sind.
Nicht damit aufgewachsen, und nicht darauf vorbereitet...

Ja und?
Gehört zum Leben dazu... (Wer ist schon auf den Tod vorbereitet?)

Außerdem glaube ich eher, dass die Eltern der Kinder damit ein Problem haben und weniger die Kinder selbst?


Grüße,

Tom

nbk
13.05.2016, 13:03
hätte der Fuchs schon vor Jahren getötet werden sollen.


nicht sollen, sondern vermutlich sogar MÜSSEN. Die grobe Fahrlässigkeit oder sogar Vorsatz des Schwimmbadbetreibers und das offensichtliche Wegschauen der Behörden, wird natürlich NICHT medial genutzt. Dann lieber die Gschichte vom schiesswütigen Förster, der ein Horrorszenario veranstaltet und hunderte von Kindern traumatisiert. DAS ist die hohe Kunst der Boulevard Presse.

FoghornLeghorn
13.05.2016, 13:05
Zitat MonaLisa

Es gibt hier in Berlin mehrere solcher Füchse, meist auf Friedhöfen, aber auch auf Schulgelände. Sie halten die Kaninchen, Ratten und Mäuse in Schach und werden dafür mit Impfködern versorgt. Ich sehe da grundsätzlich keine Probleme für die Badegäste.

Die Angst vor dem Fuchsbandwurm ist meines Erachtens von den Medien genauso hochgepeitscht worden wie der Hype um die Vogelgrippe.
Die Wahrscheinlichkeit in einen Autounfall verwickelt zu werden ist meiner Meinung nach immens größer als die an den Folgen einer Fuchsbandinfektion zu erkranken. Und trotzdem fahren wir jeden Tag Auto.

Die gebrochenen Pfoten können auch von einem Autounfall stammen. Es muß nicht zwangsläufig Tierquälerei gewesen sein.

Ja, sterben gehört zum Leben dazu. Aber nicht jeder ist darauf vorbereitet, am wenigstens Kinder.
Nicht jeder ist so "hart" wie die, die hier schreiben. Wobei hart nicht abwertend gemeint ist. Nur, dass die meisten hier z.B. ein Huhn schlachten können. Wir sind aber auch alt und erwachsen genug dafür, wir sind keine Kinder.

Sabine

eierdieb65
13.05.2016, 13:12
Die Räude wird auch medial hochgespielt, die der Haushund bekommt, wenn das Kind einen halbzahmen Fuchs streichelt?
Die Flöhe auch?
Oder ist das alles im Eintrittspreis des Bades inkludiert?

Zumindest hier in Ö steht auf der Tafel neben der Kasse: "Aus hygienischen Gründen dürfen Hunde nicht in das Bad" (Sinngemäß zitiert)
Füchse aber schon?

lg
Willi

Hühnerhuhn
13.05.2016, 13:18
Ja, sterben gehört zum Leben dazu. Aber nicht jeder ist darauf vorbereitet, am wenigstens Kinder.

Es sollte aber auch die natürliche kindliche Neugierde nicht vergessen werden. Mein Junior wusste immer woher Fleisch kommt und das es nicht auf Bäumen wächst. Als wir die ersten Schlachtkaninchen hatten, lud er in der Schule zum Schlachten ein wie zum Kindergeburtstag und wollte auch zusehen. Meistens kommen die Reaktionen der Kinder daher, wie sie Zuhause geprägt wurden. Mein Junior lernt heute Fleischer auf einem Bauernhof und er ist kein traumatisierter junger Mann und auch kein "Brutalo".

LG Hühnerhuhn

Gimar
13.05.2016, 13:33
Seltsame Logik: Wenn die Polizei es nicht schafft, einen Sichtschutz zu errichten, sind die Eltern selber schuld usw. .....???

http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Gesetzes-Initiative-Droht-Gaffern-bald-Gefaengnisstrafe-id37761507.html
Mal schauen wie sich die Gesetze noch ändern werden, evtl gehören Füchse etc auch noch dazu und dann werden Eltern nicht nur schuld sein sondern evtl strafrechtlich für das "Gaffenlassen" bestraft.
Ist mir eh schon lange ein Dorn im Auge, dass die Polizei sich so viel mit Gaffern rumschlagen muss. Unfall auf der Autobahn und schon hat die Gegenrichtung Stau, das kotzt mich so an.

eierdieb65
13.05.2016, 13:43
Liegt meiner Meinung nach daran, dass Kinder von Allem bewahrt werden.

Hätten sie als Kind Erfahrungen sammeln können, würden sie nicht ihr eigenes erwachsenes Leben riskieren, sobald sie im Auto eine Leiche von Ferne sehen könnten.

lg
Willi

FoghornLeghorn
13.05.2016, 13:50
Zitat Eierdieb65

Zumindest hier in Ö steht auf der Tafel neben der Kasse: "Aus hygienischen Gründen dürfen Hunde nicht in das Bad" (Sinngemäß zitiert)
Füchse aber schon?


Solche Schilder gibt es hier in Deutschland natürlich auch. Das sind Hygienevorschriften. Genauso wie Tiere nicht in Lebensmittelläden mitgenommen werden dürfen etc. Das ist überall der gleiche Standard.

Aber wieso sollen Füchse denn per se Räude übertragen ? Nicht jeder Fuchs hat Räude. Und Flöhe haben Igel auch in Massen. Die Igel laufen auch über die Wiesen eines Freibades.
Wenn man Angst vor all diesen Plagesgeistern hat, darf man nicht mehr aus dem Haus gehen, und kein Tier ins Haus lassen.

FoghornLeghorn
13.05.2016, 13:55
Zitat Hühnerhuhn

Es sollte aber auch die natürliche kindliche Neugierde nicht vergessen werden. Mein Junior wusste immer woher Fleisch kommt und das es nicht auf Bäumen wächst. Als wir die ersten Schlachtkaninchen hatten, lud er in der Schule zum Schlachten ein wie zum Kindergeburtstag und wollte auch zusehen. Meistens kommen die Reaktionen der Kinder daher, wie sie Zuhause geprägt wurden. Mein Junior lernt heute Fleischer auf einem Bauernhof und er ist kein traumatisierter junger Mann und auch kein "Brutalo".

LG Hühnerhuhn

Ich bin auch damit aufgewachsen, dass mein Opa Kaninchen zum essen hielt. Ich habe auch Kaninchen gegessen und später beim schlachten zugesehen. Ich kann auch selber Kaninchen schlachten.
Aber welches Stadtkind kann solche Erfahrungen schon machen ? Da liegt das Problem.

Sabine

eierdieb65
13.05.2016, 13:59
Und der Betreiber dieses Freibades hatte jahrelang keine Verpflichtung die Hygienestandards einzuhalten?
"Seit Jahren lebte Fuchsi in diesem Bad"

lächerlich, meiner Meinung nach.
Kein Fifi darf rein, aber jeder Fuchs, aus hygienischen Gründen.

lg
Willi

FoghornLeghorn
13.05.2016, 14:02
Hallo Willi,

da wurden seitens des Freibadbetreibers wohl alle Augen zugedrückt....;D und so wurde der Fuchs nicht gesehen.:unsicher
Du weißt doch, was man nicht sieht ist nicht da.
Nee, Spaß beiseite. Der Fuchs war vielleicht sogar ein Besuchermagnet wie man so schön sagt. Die Leute gehen ins Freibad um nebenbei einen halbzahmen Fuchs zu streicheln. Nicht logisch, nicht erlaubt, aber durchaus menschlich.;D

nbk
13.05.2016, 14:42
Also eine andere Schlagzeile:

"Naturfreunde empört: Schwimmbadbetreiber hat über Jahre aus Gewinngier durch Missachtung der Hygienevorschriften vorsätzlich die Gesundheit seiner Besucher auf's Spiel gesetzt - Einsatzhilfskommando der Behörden macht dem ein Ende und provoziert Schocktrauma der Gäste." :o

Booner
13.05.2016, 16:42
Aber welches Stadtkind kann solche Erfahrungen schon machen ? Da liegt das Problem.

Sabine

Hei,

wie sollen sie auch solche Erfahrungen machen können, wenn sie nicht mal beim erschießen eines Fuchses zuschauen dürfen? :-P

Grüße,

Tom

Gast G
18.05.2016, 08:48
Naja, ich denke auch, die Eltern machen da ein Bohei draus.
Kommt das Kind heim: Mama, heute haben die den Fuchs erschossen und alle waren dabei, es war so furchtbar! Aber er war verletzt.

Mama: Auweia, das ist ja nicht schön, dass ihr das mit angesehen habt. Aber der Fuchs hat sicher gelitten weil er so schwer verletzt war und schlimme Schmerzen hatte. Da musste er schnell erlöst werden. Das ist dann ja wichtiger, schnell zu handeln damit er nicht leiden muss, stimmt´s?

Kind: Ja, Mama. Schade, dass er nun tot ist.

Mama: Ja Schatz, so ist das nun mal im Leben! Das Sterben gehört halt dazu.

uswusf


Will damit sagen, wenn die Eltern nicht oft dämlich reagieren würden, die Kinder hätten nach o.g. Erklärung keine Probleme oder sogar Traumatisierung...
Hätte vielleicht anders laufen können, wer weiß das schon.... läuft halt nicht immer und jederzeit optimal und streßfrei, nennt sich auch: DAS LEBEN

Wie es jetzt wirklich war, kann ich nicht sagen, ich war schliesslich nicht dabei.
Ich versuche immer, den beteiligten Leuten ein gewisses Maß an Grundkompetenz zu unterstellen. Einfach weil ich mir das von anderen meiner Person gegenüber auch wünsche! Und ich generell ein positiver Mensch bin.

Aber ich gebe zu, auch ich als Dreifach-Mutter bin manchmal dämlich:pfeif

FoghornLeghorn
20.05.2016, 18:49
Es geht scheinbar auch anders, oder ist ein Wolf mehr "wert" wie ein Fuchs?
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Verletzter-Wolf-eingeschlaefert,wolf2508.html

Sabine

eierdieb65
20.05.2016, 19:01
JA
lg
Willi

FoghornLeghorn
20.05.2016, 19:09
Das sehe ich ein bisschen differenzierter.
Lebewesen ist Lebewesen. Keins ist mehr wert oder weniger wert. Aber das ist nur meine Meinung.

LG
Sabine

Vamperl
20.05.2016, 19:52
So, jetzt habe ich auch mal alles gelesen - für mich war der Threadtitel irgendwie irritierend, denn "zahmer Fuchs" ist ein Paradoxon ins ich - und weist eigentlich darauf hin, dass das Tier letztlich so nicht weiter existieren kann.
Aber, wo ich's schon gelesen habe, muss ich eine Woche später auch noch Deine Frage beantworten, Sabine...

Mir stellte sich nämlich de facto nur eine einzige Frage: Wo ist das Problem? Letztlich lernen die Kinder jetzt: wenn man ein Wildtier zu sehr vermenschlicht, trägt man im Interesse des Tieres als Mensch auch die Verantwortung. Meiner Meinung nach eine längst überfällige Lektion...
... und die einzig richtige: Wildtiere haben schlicht nicht auch noch künstlich zur Übernahme eines nicht-tiergerechten Lebensraums animiert zu werden. Die sich ergebenden Überschneidungsbereiche sind groß genug - ich möchte, dass (meine) Kinder letztlich Abstand und Respekt in Bezug auf Wildtiere einhalten. Der Fuchsbandwurm spielt dabei die kleinste Rolle....

P.S: Ich sag's ja nur ungern, aber ich teile tatsächlich hier Willis Meinung.. Lebewesen ist zwar Lebewesen - ja, und beide Spezies sind in diesem Falle empfindungsfähig. Für das Einzelwesen ist also der Tod "gleich". Aber biologisch und ökologisch betrachtet ist da doch ein sehr großer Unterschied (im "ökologischen Wert) zwischen Wolf und Fuchs.

FoghornLeghorn
21.05.2016, 00:00
Hallo Vamperl,

der Threadtitel ist kein Paradoxon. Es gibt genug Füchse die durch Menschen aufgezogen, richtig zahm sind.
Aber hier war es mehr ein halbzahmer Fuchs. Ich habe den Titel aus den Zeitungsartikel übernommen.
Und warum hätte das Tier so nicht weiter existieren können ? Weißt du wie viele Stadtfüchse es bereits gibt, die sich ausgezeichnet vom menschlichen Abfall in Städten ernähren.
Ich sage ja nicht, dass das artgerecht ist, aber leben und überleben können die Füchse so schon.
Und dieser Freibadfuchs ist bestimmt nicht nur von Kindern gefüttert worden.... Da haben dann wohl die Erwachsenen versagt den Kindern Respekt vor Wildtieren beizubringen.
Eigentlich ging es mir bei dem Thread darum wie der Fuchs "erlöst" wurde. Einfach abknallen vor großem Publikum ist meines Erachtens so was von daneben.
Und warum ist ein Fuchs so viel weniger wert als ein Wolf ?
@Sil hat es gut beschrieben, dass die Stadtfüchse in Berlin schon eine ökologische Nische gefüllt haben, indem sie die Kaninchen, Ratten und Mäuse reduzieren.
Der Fuchs erfüllt als Mäusejäger und Aasfresser eine wichtige Aufgabe im Ökosystem. Er ist nicht weniger Wert als der Wolf. Aber um einen verletzen Wolf wird ein großes Brimborium gemacht, während ein verletzter Fuchs vor großem Publikum einfach schnell mal abgeknallt werden kann.

Sabine

Stefanie
21.05.2016, 10:18
Deine Antwort spricht mir aus der Seele, Sabine.

Und was ich hier schon die ganze Zeit mal loswerden will, ist, dass mich die vorherrschende Einstellung, das Leben sei nun mal hart, und Kinder könnten das gar nicht früh genug lernen, entsetzt.
Ich bin der Meinung, Kinder sollten so lange wie möglich in einem geschützten Raum aufwachsen, um an das Gute zu glauben und Kraft und Stärke für das Erwachsenenleben zu sammeln. Und ich meine damit nicht, dass man es verzärteln und betüdeln sollte - aber Erbarmungslosigkeit muss es nicht erleben. Kinder lernen am Vorbild. Die Härte des Lebens kommt früh genug, und man muss nicht schon ein Kind mit Narben auf der Seele aufwachsen lassen. Ein Kind zu behüten, verweichlicht es nicht, es macht es stark.
Seht euch doch an, was aus Kindern wird, die in Slums von früh an alles Übel mitansehen müssen. Da werden Erwachsene draus, denen ich später nicht begegnen möchte.

sil
21.05.2016, 13:19
@Sil hat es gut beschrieben, dass die Stadtfüchse in Berlin schon eine ökologische Nische gefüllt haben, indem sie die Kaninchen, Ratten und Mäuse reduzieren.

Das war MonaLisa....;)

FoghornLeghorn
21.05.2016, 14:19
Sorry @sil. Da habe ich mich vertan.:unsicher

LG
Sabine

horko
21.05.2016, 15:16
Kling nicht so gut

zfranky
21.05.2016, 16:12
Ich bin der Meinung, Kinder sollten so lange wie möglich in einem geschützten Raum aufwachsen, um an das Gute zu glauben und Kraft und Stärke für das Erwachsenenleben zu sammeln.

Ein Tier schmerzlos und schnell zu Erlösen ist eine gute Tat.

Stefanie
21.05.2016, 20:19
Ein Tier schmerzlos und schnell zu Erlösen ist eine gute Tat.

Das habe ich auch gar nicht grundsätzlich verneint. Dennoch muss es nicht vor den Augen eines (unvorbereiteten!) Kindes sein.
Aber ich denke, du hast ohnehin verstanden, was ich meinte.

Vamperl
21.05.2016, 21:47
Eigentlich ging es mir bei dem Thread darum wie der Fuchs "erlöst" wurde. Einfach abknallen vor großem Publikum ist meines Erachtens so was von daneben.
e

Hm.... ich finde es eigentlich nachvollziehbar - gerade aus der Sicht, dass das, was vermittelt wird, ist: Nein, SO kann man ein Tier nicht leiden lassen, auch wenn es für die Menschen drumrum #ästhetischer wäre....

Kamillentee
21.05.2016, 22:15
Die Piratenpartei hat in Berlin eine Mahnwache für den "ermordeten" Fuchsi abgehalten. :roll

Ich muss sagen, wenn ich mir das Foto von dem verletzten Fuchsi so anschaue, dann tut er mir auch leid,
wie er so treuherzig den Polizisten anschaut... :(
Der Förster/Jäger hätte ja wenigstens warten können, bis der Tierschutz da ist, und ihn richtig untersucht, der war nämlich schon unterwegs.

ptrludwig
21.05.2016, 22:26
Die Piratenpartei hat in Berlin eine Mahnwache für den "ermordeten" Fuchsi abgehalten. :roll

Ich muss sagen, wenn ich mir das Foto von dem verletzten Fuchsi so anschaue, dann tut er mir auch leid,
wie er so treuherzig den Polizisten anschaut... :(
Der Förster/Jäger hätte ja wenigstens warten können, bis der Tierschutz da ist, der war nämlich schon unterwegs.

Jetzt wird mir die Piratenpartei noch unsympatischer, wenn ich Förster gewesen wäre, hätte ich den Fuchs auch erschossen bevor die Deppen vom Tierschutz da gewesen wären. Warum soll er sich von Laien in eine notwendige Aktion reinreden lassen.

Vamperl
21.05.2016, 23:00
Kamillentee - aus der menschlichen Perspektive verständlich. Aber sehr anthropozentrisch eben....
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es hier einige gibt, die "Kindern sowas nicht zumuten" wollen.
Ich persönlich sehe es eben anders.
Und ich denke auch: warum soll die (vermeintliche - wir wissen ja gar nichts darüber) Schonung der Kinderseelen (oder waren das pubertierende Ego-Shooterspieler? Medien halt... die machen auch echt was aus allem ;-) ) jetzt wiederum wertvoller sein als das schnell beendete Leid eines Fuchses? (Wenn schon die Frage nach dem "Wert" von Fuchs und Wolf gestellt wurde - btw. ich finde Deine "stadtökologische Argumentation" aber echt gut, Sabine. ).

In andere Worten: die Schonung der Kinder hätte eine Verlängerung eines bestehenden Problems bedeutet - eine in meinen Augen sinnlose Verlängerung. Ich sähe es als "falsche Rücksichtnahme" - und Kindern kann man sowas auch erklären... einem Fuchs zu verdeutlichen, warum er unnötig länger SChmerzen, fremde Menschen noch und nöcher in der Nähe etc. dulden muss, ist wohl ungleich schwerer zu erklären...

Vamperl
21.05.2016, 23:01
Die Piratenpartei hat in Berlin eine Mahnwache für den "ermordeten" Fuchsi abgehalten. :roll


Schön, wenn sich politische Aufträge für alle finden lassen, falls man keine aufgetragen kriegt ;-)

Stefanie
21.05.2016, 23:09
In andere Worten: die Schonung der Kinder hätte eine Verlängerung eines bestehenden Problems bedeutet - eine in meinen Augen sinnlose Verlängerung. Ich sähe es als "falsche Rücksichtnahme" - und Kindern kann man sowas auch erklären... einem Fuchs zu verdeutlichen, warum er unnötig länger SChmerzen, fremde Menschen noch und nöcher in der Nähe etc. dulden muss, ist wohl ungleich schwerer zu erklären...

Wir fangen an, uns im Kreis zu drehen.
Ich würde nämlich auf deine Worte, Vamperl, wieder das antworten, was ich schon auf den ersten Seiten des Threads geschrieben habe:

Ich finde die Sachlage schwer zu beurteilen, weil man ja nicht tatsächlich weiß, was der Fuchs hatte. Da wird ja nur vermutet ("vermutlich gebrochen", "kaum eine Überlebenschance"). Na, falls der Fuchs doch noch eine Chance hatte, hat der Förster sie ihm damit jedenfalls kurzentschlossen genommen.
Wie gesagt - ist mir zu ungeklärt für ein Urteil - aber ein wenig mehr Abwarten und Nachdenken hätte m. E. gut getan .... (Ich meine mit "abwarten" die Zeit, bis die Tierrettung gekommen wäre - die war ja schon alarmiert. Es geht hier nicht um Leidensverlängerung für den Fuchs - aber um Abklärung einer Lebenschance, bevor man kurzen Prozess macht ...)

Kamillentee
21.05.2016, 23:16
Vamperl,
das ist eben für mich die unbekannte Größe in der Sache, niemand wusste doch genau, was dem Fuchs nun fehlte. Überall lese ich nur "wahrscheinlich" "vermutlich".
Woher willst du wissen, daß dort Leid möglichst schnell beendet werden musste?
Und den "Deppen vom Tierschutz" traue ich übrigens schon zu, daß sie einen TA konsultiert hätten.

Ja ja, ich weiß schon, alberne Überlegungen,
bei dem Hintergrund, wie viel Füchse und andere Tiere jedes Jahr geschossen, getötet oder gegessen werden.

zfranky
21.05.2016, 23:33
Ja ja, ich weiß schon, alberne Überlegungen,
bei dem Hintergrund, wie viel Füchse und andere Tiere jedes Jahr geschossen, getötet oder gegessen werden.
ja, genau das empfinde ich bei der Diskussion hier..

Gagili
22.05.2016, 07:35
In Prinzip ist das doch das gleiche als vor einiger Zeit in einem Zoo eine Giraffe vor Publikum zu Löwenfutter verarbeitet wurde. Da haben sich Viele auch aufgeregt wie man Kindern das antun kann-ja wenn ich nicht will, dass meine Kinder das sehen dann stell ich mich da nicht hin. Ich persönlich finde jedoch, dass Kinder früh genug lernen sollen, dass Fleisch eben nicht aus der Kühltheke kommt, um Ihnen den nötigen Respekt vor den Nahrungsmittel auf ihrem Teller beizubringen. Mit Essen spielt man nicht-und mit Fleisch schon gleich gar nicht. Im Übrigen nehmen Kinder das überraschend gelassen, es sind wie schon geschrieben wurde die Eltern die das Problem daraus machen...

Und zum Thema: Was hat der Fuchs im Freibad verloren? Sorry, aber das geht gar nicht! Wer hat die Hinterlassenschaften von ihm entfernt? Die Schuhe der Besucher? Nein, danke, müsste ich nicht haben.
Und-ich habe in einem anderen Rahmen kürzlich eine Diskussion verfolgt, in der es um ein angefahrenes Reh ging. Der Polizist vor Ort hat es aus diversen Gründen abgelehnt, das Reh mit seiner Dienstwaffe zu erlösen und hat auf den zuständigen Jäger gewartet. Da war der Aufschrei groß dass das leidende Tier nicht schnellstmöglich erlöst wurde. Die Frage ist nun-kann man sowas eigentlich richtig machen oder wird sowieso alles erst mal kritisiert?

eierdieb65
22.05.2016, 08:23
Zur wichtigen Nische, die die berliner Füchse haben:
Da wären Wölfe in der Stadt aber noch wichtiger.
Die halten nämlich auch Wildschweine in Schach, was der Fuchs nicht macht.
Oder hat Berlin doch nicht zu viele Wildschweine?

lg
Willi

zfranky
22.05.2016, 08:25
Die Piratenpartei hat in Berlin eine Mahnwache für den "ermordeten" Fuchsi abgehalten. :roll

Bei sowas kann ich echt nur :spei
Das ist derartig dumm und/oder verlogen!
Dann sollen die mal lieber Mahnwachen vor Schlachthöfen abhalten, wo junge, lebensfähige Tiere nur dafür getötet werden, dass sie gegessen oder weggeworfen werden.
Unsere Gesellschaft tötet jeden Tag zig Tiere, die unter unserer Verantwortung unter teils erbärmlichen Verhältnissen leben mussten. Schön in industriellen Komplexen versteckt, damit das Gewissen nicht belastet wird.
Aber bei einem schwer verletzten Fuchs entdeckt die werte "Gesellschaft" dann wieder ihrer Tieliebe..


Die Frage ist nun-kann man sowas eigentlich richtig machen oder wird sowieso alles erst mal kritisiert?

ad 1) nein, offensichtlich nicht
ad 2 ) ja

Stefanie
22.05.2016, 08:26
ja, genau das empfinde ich bei der Diskussion hier..

Vor dem Hintergrund kann man das ganze Forum in Frage stellen - in dem es ja oft genug nur um das Wohlergehen einzelner Hühner geht.
"Es werden so viele Tiere getötet" ist doch einfach kein Argument, das ist doch ein reiner Totschläger. Damit könnte man, wenn man zynisch werden wollte , auch die Trauer von Menschen um Verstorbene abtun - "es sterben jeden Tag Menschen".
Vor dem Hintergrund dessen, was täglich in der Welt passiert, ist so ziemlich alles einzelne nichtig.

zfranky
22.05.2016, 08:30
"Es werden so viele Tiere getötet" ist doch einfach kein Argument, das ist doch ein reiner Totschläger. Damit könnte man, wenn man zynisch werden wollte , auch die Trauer von Menschen um Verstorbene abtun - "es sterben jeden Tag Menschen".
.

Nein, so kann man nicht argumentieren. Sterben kann man nicht verhindern.. es gibt Dinge, die liegen nun mal ausserhalb der Verantwortung des Menschen.
Aber Nutztierhaltung liegt definitv und ausschließlich in der Verantwortung von Menschen.
Die Schlachthöfe sind gar nicht gottgegeben und vom Himmel gefallen, auch wenn viele das offensichtlich glauben und die Eigenverantwortung ablehnen,

Stefanie
22.05.2016, 09:03
Nein, so kann man nicht argumentieren. Sterben kann man nicht verhindern.. es gibt Dinge, die liegen nun mal ausserhalb der Verantwortung des Menschen.
Aber Nutztierhaltung liegt definitv und ausschließlich in der Verantwortung von Menschen.
Die Schlachthöfe sind gar nicht gottgegeben und vom Himmel gefallen, auch wenn viele das offensichtlich glauben und die Eigenverantwortung ablehnen,

Es ging hier aber nicht um Schlachthöfe, sondern um die Tötung eines wilden Fuchses vor dem Hintergrund:


Ja ja, ich weiß schon, alberne Überlegungen,
bei dem Hintergrund, wie viel Füchse und andere Tiere jedes Jahr geschossen, getötet oder gegessen werden.

eierdieb65
22.05.2016, 09:06
Nein es ging nicht um die Tötung eines wilden Fuchses, sondern um die Tötung eines halbzahmen, schwer verletzten Fuchs in einem öffentlichen Schwimmbad.
Angeblich ließ er sich sogar streicheln, der "Fuchsi"

Dass es so weit kommen musste ist die Schuld der "Tierlieber", die ihn zahm gemacht haben. Und natürlich diese Leute, die ihren Müll einfach überall in Berlin liegen lassen.

Da ist der Unterschied zu sehen.

lg
Willi

Gagili
22.05.2016, 09:08
Vor dem Hintergrund kann man das ganze Forum in Frage stellen - in dem es ja oft genug nur um das Wohlergehen einzelner Hühner geht.
"Es werden so viele Tiere getötet" ist doch einfach kein Argument, das ist doch ein reiner Totschläger. Damit könnte man, wenn man zynisch werden wollte , auch die Trauer von Menschen um Verstorbene abtun - "es sterben jeden Menschen.


Von Trauer war hier aber nicht die Rede-eine Schagzeile in der Art "Fuchsi leider tot-das Schwimmbad trauert, aber für Fuchsi wars eine Erlösung" hätte ich ja verstehen können, aber die Aufregung über das Töten kann ich nicht verstehen.

Stefanie
22.05.2016, 09:50
Noch einmal ganz kurz für alle, die es nicht verstehen (wollen): Es geht um das Argument, dass die Diskussion um das Schicksal eines Fuches vor dem Hintergrund jährlich vieler getöteter Tiere lächerlich sei.
Und ich sage: Nein, das Schicksal eines Einzelnen hat immer das gleiche Gewicht - ob es ein Einzelschicksal ist oder das Schicksal Tausender anderer. Die Tatsache, dass eine schlimme Sache unzählige Male passiert, macht sie im einzelnen nicht weniger schlimm oder gar lächerlich.

Vamperl
22.05.2016, 10:29
ja, genau das empfinde ich bei der Diskussion hier..


Oh, vor dem Hintergrund, dass ich gerade das Thema "Tierethik" in einer fünften und sechsten Klasse unterrichte, finde ich das ultra-spannend. Ich werde nämlich am Montag nach den Ferien damit einsteigen und mal "die KINDER" die Frage beantworten lassen, wie sie das finden!

@Stefanie: das ist das Problem bei den meisten moralisch angehauchten Diskussionen - erstens muss man sich drauf einigen, welche Faktoren man in die Diskussion mit einbezieht und vor welcher Grundlage das Wissen dazu erworben wurde, zweitens läuft es dann in der Regel immer auf zwei moralphilosophische Grundrichtungen raus: Kategorischer Imperativ oder Utilitarismus.
Dies nur anbei - und weswegen ich mich weiter nicht in die Diskussion begebe.
*seufz* - aber einmal mehr (ich muss mich wundern!) sehe ich es ähnlich wie Willi....

P.S.: Dass man gegen eine Position argumentiert, hat nichts mit "nicht-verstehen-(wollen)" zu tun - man berücksichtigt nur eventuell andere Gesichtspunkte unter einer anderen Gewichtung und geht schriftlich nicht mehr auf alle Details ein (einmal mehr: schwer, solche Diskussionen schriftlich und in diesem Rahmen zu führen)

Stefanie
22.05.2016, 11:45
@Stefanie: das ist das Problem bei den meisten moralisch angehauchten Diskussionen - erstens muss man sich drauf einigen, welche Faktoren man in die Diskussion mit einbezieht und vor welcher Grundlage das Wissen dazu erworben wurde, zweitens läuft es dann in der Regel immer auf zwei moralphilosophische Grundrichtungen raus: Kategorischer Imperativ oder Utilitarismus.

Ja, da hast du recht - und der Kant ist nunmal meins ....... mein Leben lang.



P.S.: Dass man gegen eine Position argumentiert, hat nichts mit "nicht-verstehen-(wollen)" zu tun - man berücksichtigt nur eventuell andere Gesichtspunkte unter einer anderen Gewichtung und geht schriftlich nicht mehr auf alle Details ein (einmal mehr: schwer, solche Diskussionen schriftlich und in diesem Rahmen zu führen)

Damit hätte ich kein Problem, aber man hat ja gar nicht gegen meine Position (= ein Einzelschicksal wiegt nicht weniger, nur weil es überall und immer wieder vorkommt) argumentiert, sondern um Formulierungen drumherum. Den Punkt selbst greift ja gar keiner auf.

eierdieb65
22.05.2016, 12:16
Ja, da hast du recht - und der Kant ist nunmal meins ....... mein Leben lang.



Damit hätte ich kein Problem, aber man hat ja gar nicht gegen meine Position (= ein Einzelschicksal wiegt nicht weniger, nur weil es überall und immer wieder vorkommt) argumentiert, sondern um Formulierungen drumherum. Den Punkt selbst greift ja gar keiner auf.

Doch, aber manchmal will man halt Manches nicht hören (lesen).
Du hast ein eigenes Thema, das du selbst in einem fremden Thema eröffnet hast, zum Thema erklärt.

Hier stand oft genug, dass dieser Fuchs ,Fuchsi genannt, niemals in einem Bezahlbad hätte sein dürfen.

Wolltest du das nicht lesen, oder konntest du nicht?

lg
Willi

P.s.@ Vamperl: Nur weil wir nicht in jedem Thema einer Meinung sind, heißt das ja nicht, dass wir uns nicht lieben.:)
(Leider nicht von mir, dieses Zitat)

Stefanie
22.05.2016, 14:07
Doch, aber manchmal will man halt Manches nicht hören (lesen).
Du hast ein eigenes Thema, das du selbst in einem fremden Thema eröffnet hast, zum Thema erklärt.

Hier stand oft genug, dass dieser Fuchs ,Fuchsi genannt, niemals in einem Bezahlbad hätte sein dürfen.

Wolltest du das nicht lesen, oder konntest du nicht?


Natürlich habe ich das gelesen. Was ändert das aber an meiner Aussage?
Und nicht ich habe die zum Thema gemacht, sondern ich habe anderen widersprochen, die hier im Thread geäußert haben, dass es eigentlich lächerlich ist, über das Schicksal eines Fuchses zu diskutieren, wo doch ständig viele Tiere getötet werden. Wir können natürlich jetzt auch noch kindergartenmäßig darüber diskutieren, wer "angefangen hat". Wiederholen musste ich das Ganze (leider!) nur mehrfach, weil mir ständig "geantwortet" wurde, ohne auf die Kernaussage einzugehen. Natürlich muss man das nicht - aber vielleicht sollte man dann lieber gar nicht antworten - als völlig am Sinn vorbei.

eierdieb65
22.05.2016, 14:17
Natürlich habe ich das gelesen. Was ändert das aber an meiner Aussage?
Und nicht ich habe die zum Thema gemacht, sondern ich habe anderen widersprochen, die hier im Thread geäußert haben, dass es eigentlich lächerlich ist, über das Schicksal eines Fuchses zu diskutieren, wo doch ständig viele Tiere getötet werden. Wir können natürlich jetzt auch noch kindergartenmäßig darüber diskutieren, wer "angefangen hat". Wiederholen musste ich das Ganze (leider!) nur mehrfach, weil mir ständig "geantwortet" wurde, ohne auf die Kernaussage einzugehen. Natürlich muss man das nicht - aber vielleicht sollte man dann lieber gar nicht antworten - als völlig am Sinn vorbei.

Tatsächlich hast du nie auf meine Antwort, der Fuchs hätte dort NIE sein dürfen geantwortet.
Mir ist es egal, aber DU bestehst auf einer Antwort deiner Antwort.

Denk mal über das tatsächliche Thema nach.

Es ging nur darum, dass ein halbzahmer schwer verletzter Fuchs in einen Bad, das Eintrittsgeld verlangt, während der Öffnungszeiten erschossen wurde.

Du hast auch nicht geantwortet, auf die Aussage Wölfe wären besser für Berlin, als Füchse.

lg
Willi

Vamperl
22.05.2016, 14:35
P.s.@ Vamperl: Nur weil wir nicht in jedem Thema einer Meinung sind, heißt das ja nicht, dass wir uns nicht lieben.:)
(Leider nicht von mir, dieses Zitat)

Ich merk schon - da ist was! ;-) --- wird mich wohl dran gewöhnen!

Stefanie
22.05.2016, 14:36
Tatsächlich hast du nie auf meine Antwort, der Fuchs hätte dort NIE sein dürfen geantwortet.

Das ändert aber doch am Problem nichts?! Er war ja nunmal da.


Denk mal über das tatsächliche Thema nach.

Es ging nur darum, dass ein halbzahmer schwer verletzter Fuchs in einen Bad, das Eintrittsgeld verlangt, während der Öffnungszeiten erschossen wurde.


Darauf habe ich bereits auf den ersten Seiten geantwortet.

zfranky
22.05.2016, 16:10
Natürlich habe ich das gelesen. Was ändert das aber an meiner Aussage? .
Weil ich dein Problem gar nicht sehe..

Entweder ist man absolut gegen die Tötung von Tieren ausser durch Tierärzte nach medizinischer Indikation.
Oder sagt, es ist ok, wenn Tiere wegen eines vernünftigen Grundes auch anders als durch Spritze getötet werden.

Auf die 2 Positionen läuft es hinaus.

Erstere nehme ich nur von einem Veganer entgegen.
Bei allen Anderen wäre das für mich reinste Bigotterie.

Ich persönlich bin für die 2. Position.

Edit: Typo

zfranky
22.05.2016, 16:20
Und damit schließ ich mich Vamperl an und bin raus aus der Diskussion..
Weil wir uns auch echt jetzt im Kreis drehen..:argue
Aber wir haben es immerhin geschafft, bis jetzt nicht nach Kontrovers verschoben zu werden!;D
:danke dafür ein Dankeschön an alle!

Liebe Grüße

Stefanie
22.05.2016, 16:38
Weil ich dein Problem gar nicht sehe..

Entweder ist man absolut gegen die Tötung von Tieren ausser durch Tierärzte nach medizinischer Indikation.
Oder sagt, es ist ok, wenn Tiere wegen eines vernünftigen Grundes auch anders als durch Spritze getötet werden.

Auf die 2 Positionen läuft es hinaus.

Erstere nehme ich nur von einem Veganer entgegen.
Bei allen Anderen wäre das für mich reinste Bigotterie.

Ich persönlich bin für die 2. Position.

Edit: Typo

Ich muss mich also erneut wiederholen:


Wie gesagt - ist mir zu ungeklärt für ein Urteil - aber ein wenig mehr Abwarten und Nachdenken hätte m. E. gut getan .... (Ich meine mit "abwarten" die Zeit, bis die Tierrettung gekommen wäre - die war ja schon alarmiert. Es geht hier nicht um Leidensverlängerung für den Fuchs - aber um Abklärung einer Lebenschance, bevor man kurzen Prozess macht ...)

Daraus geht doch hervor, dass ich nicht grundsätzlich gegen das Töten von Tieren bin - aber gegen das unüberlegte oder vorschnelle, eventuell sogar unnötige.

Es ging hier im Thread aber auch gar nicht um das grundsätzliche Töten von Tieren, sondern um das Töten dieses Fuchses auf diese Weise und vor Publikum. Dabei dann darum, ob es überhaupt sein musste, ob es so sein musste, und was es mit den zuschauenden Kindern gemacht hat.

Und dann fiel die Bemerkung, dass es eigentlich lächerlich sei, hier über das Schicksal eines Tieres zu diskutieren, wo doch so viele Tiere getötet werden - der du zustimmtest.
Da habe ich mich erdreistet zu sagen, dass es wohl kaum lächerlich ist, über das Schicksal eines einzelnen Lebewesens zu diskutieren, nur weil es zahllose weitere gibt, die sein Schicksal teilen.

Das heißt ja nicht, dass man kein Tier töten darf - aber man sollte sich doch bei jedem Tier überlegen, ob diese Tötung sein muss. Und die Tötung nicht pauschal ohne Nachdenken hinnehmen, nur weil ja ohnehin so viel getötet wird.

Ich sehe da keine Bigotterie - ich gehöre nicht zu den Menschen, die viel Fleisch essen, ich kaufe keines aus Massentierhaltung. Wenn alle so wenig Fleisch essen würden wie ich, wäre Massentierhaltung gar nicht nötig. Ich halte Hühner, weil das die zweitkonsequenteste Vermeidung von konventioneller Legemaschinen-Haltung ist (die konsequenteste wäre, keine Eier zu essen) - und schon vorher habe ich jahrelang nur Bio-Eier gekauft. Ich möchte nicht, dass für mich unnötig Tiere geschlachtet werden, und habe mein Verbraucherverhalten darauf abgestellt.

Ich lasse mir deshalb keine Bigotterie vorwerfen, weil ich fordere, dass man auch vor der Tötung nur "eines Fuchses, der dort gar nicht sein durfte" (wie Willi sagte) abwägt, ob diese jetzt und hier und sofort und eindeutig notwendig ist.

elja
22.05.2016, 16:59
Ich bin mir sicher, dass diese Abwägung geschehen ist. Und zwar gerade in einer Rot Grün regierten Stadt wie Berlin, wo der Großteil der Bevölkerung Jäger sowieso für den letzten A... hält.
Wo jedem Jäger/Förster klar ist, welch ein medialer Shitstorm dann über ihm ausgeschüttet wird? Was ja auch prompt geschah.
Klar wäre es einfacher gewesen auf den Tierschutz zu warten, die hätten den Fuchs mit Sicherheit mitgenommen um ihn anschließend medial werbewirksam zu vermarkten.
Ich habe absolute Sympathie für den Jäger, der beherzt entschieden und gehandelt hat. Ich vermute, dass er die Gaffer aufgefordert hat zu gehen, was keinerlei Wirkung erzielte. Dann hat er den Fuchs erschossen. Richtig und gut so. Ganz ehrlich, mir ist es egal ob da irgendwelche Kinderseelen womöglich Schaden hätten nehmen können. Hätten die da nicht gaffend rumgestanden, hätte sie auch nicht zugeschaut.

Kamillentee
22.05.2016, 17:34
Da habt ihr recht, für seine Kinder ist jeder selber verantwortlich.
Vorausgesetzt, der Jäger/Polizei hat vorher mal eine klare Ansage gemacht,
was ja wohl das mindeste wäre, wenn er da scharfe Munition auspackt. Da stimmt ihr mir doch sicher zu!

@Franky
Aber der Fuchsi war doch so süss! :-[
Hast du mal das Foto gesehen, wie er geschaut hat... ;)

Stefanie
22.05.2016, 17:43
Ganz ehrlich, mir ist es egal ob da irgendwelche Kinderseelen womöglich Schaden hätten nehmen können. Hätten die da nicht gaffend rumgestanden, hätte sie auch nicht zugeschaut.

Kinder gucken nun mal. Neugier ist Kindern immanent. Kinder werden von Erwachsenen erzogen und behütet, bis sie groß sind, weil sie eben noch nicht allein abwägen und entscheiden können. Einfach zu sagen, dass Kinder "Gaffer" sind und darum selber Schuld, wenn ihre Seele Schaden nimmt - ich weiß gar nicht, was ich zu so einer Äußerung sagen soll.
Wenn Kinder drum herumstehen und zusehen, macht man als Erwachsener bestimmte Dinge nicht. Oder man sorgt eben dafür, dass die Kinder weggehen, konsequent. Und sagt nicht - wer gafft, ist selber Schuld. Das ist wirklich zynisch.

Stefanie
22.05.2016, 17:46
Ich bin mir sicher, dass diese Abwägung geschehen ist. Und zwar gerade in einer Rot Grün regierten Stadt wie Berlin, wo der Großteil der Bevölkerung Jäger sowieso für den letzten A... hält.
Wo jedem Jäger/Förster klar ist, welch ein medialer Shitstorm dann über ihm ausgeschüttet wird? Was ja auch prompt geschah.

Was ja wohl durchaus bedeuten kann, dass der Jäger/Förster eben nicht abgewogen hat. Sonst hätte er ja nach deiner Aussage den Shitstorm vermeiden können .................
Deine Aussage führt sich selbst ad absurdum.

eierdieb65
22.05.2016, 18:01
Stefanie, du verrennst dich grad.

Wenn Erwachsene nicht gafften, wäre das neue Gesetz, das gerade in D erlassen wurde, nicht nötig gewesen.

Aber dann auf die, die agieren müssen, loshacken.
Hierhierichhabeeinvideodavon!!!

lg
Willi

Stefanie
22.05.2016, 18:02
Stefanie, du verrennst dich grad.

Wenn Erwachsene nicht gafften, wäre das neue Gesetz, das gerade in D erlassen wurde, nicht nötig gewesen.


Aber ich rede doch gar nicht von gaffenden Erwachsenen! Liest du eigentlich das, was ich schreibe?

Hühnerhuhn
22.05.2016, 18:04
wenn ihre Seele Schaden nimmt

Von was für Kindern reden wir denn hier? :-[ Ein normales Kind, wird, auch wenn es einmal ein für sich furchtbares, oder erschreckendes Erlebnis wie mit diesem Fuchs hat, nicht gleich einen seelischen Schaden davontragen :neee:, wenn doch, hat vorher schon irgendetwas nicht gestimmt.;)

LG Hühnerhuhn

eierdieb65
22.05.2016, 18:38
Aber ich rede doch gar nicht von gaffenden Erwachsenen! Liest du eigentlich das, was ich schreibe?

Siehe deinen Beitrag #101.
Das sind die erwachsenen Gaffer, die immer von Allem ferngehalten wurden.

Wo waren denn die Erwachsenen, die die Kinder abgehalten haben zuzusehen?
Ich rede nicht von den Eltern, sondern von den "sozial Verantwortlichen".
Die, die nicht bei rot eine Kreuzung überqueren, weil es ein Kind sehen könnte.
Wo waren sie denn? Oder ist mal wieder der Uniformträger schuld?
Weil er da war? Oder weil er nicht da war?

lg
Willi

Stefanie
22.05.2016, 18:45
Wo waren denn die Erwachsenen, die die Kinder abgehalten haben zuzusehen?
Ich rede nicht von den Eltern, sondern von den "sozial Verantwortlichen".
Die, die nicht bei rot eine Kreuzung überqueren, weil es ein Kind sehen könnte.
Wo waren sie denn? Oder ist mal wieder der Uniformträger schuld?
Weil er da war? Oder weil er nicht da war?

lg
Willi

Ja, genau. Wo waren die Erwachsenen, die die Kinder weggeschickt haben? Das ist genau das, was ich meine. Mir egal, ob das die leiblichen Eltern, die Eltern der Freunde - oder aber ob es der Förster und die Polizei waren. Anwesende Erwachsene eben - die verhindern, dass Kinder das tun, was Kinder eben tun: Neugierig überall zugucken.

Und zu deinem Hinweis auf meinen Post 101: Nein, die Gaffer von heute sind nicht die behüteten Kinder - es sind die Kinder, die von vornherein nicht am Gaffen gehindert wurden. Deren Eltern vorbildhaft mit ihnen gegafft haben, und die heute als Erwachsene darum so abgestumpft und sensationsgeil sind, dass sie weitergaffen. Haben sie ja so gelernt.

hein
22.05.2016, 18:46
Ich frage ich auch, was wäre, wenn der kranke Fuchs ein Kind gebissen hätte und das Kind sich mit irgend eine Krankheit angesteckt hätte!!??

elja
22.05.2016, 21:21
@hein,
dann wäre das Geschrei groß gewesen und es wäre unverantwortlich seitens der Behörden gewesen den Fuchs nicht zu erschießen.
Ich halte echt nicht viel von unserer Polizei, was da inzwischen Polizist wird, ist zum großen Teil das, was die Wirtschaft nicht will. Trotzdem tun sie mir immer öfter Leid. Wenn sie was unternehmen ist es nicht richtig, wenn nicht, dann auch nicht.

2Rosen
23.05.2016, 15:07
Wobei man vermutlich davon ausgehen kann, dass die meisten Kinder in Kreuzberg bzw. hier im Prinzenbad schon schlimmere Dinge gesehen haben...
Von den dort lebenden Kindern genießen leider die wenigsten besonders behütet zu sein.
Ich wage sogar zu behaupten, dass viele der Kinder und Jugendlichen die dort aufwachsen es nicht anders kennen oder anders erwartet hätten.

tiga70
23.05.2016, 15:29
Im Quälen von Tieren sind viele Kinder auch nicht gerade zimperlich (diese leidvolle Erfahrung musste ich erst kürzlich wieder machen als Kinder meine Hühner aus Langeweile gezielt mit Tannenzapfen beworfen haben). Und da sollen sie bei so einem Erlebnis wie mit diesem Fuchs einen seelischen Schaden davontragen? Lächerlich!

FoghornLeghorn
24.05.2016, 14:08
@tiga70
Man kann nicht alle Kinder über einen Kamm scheren. Es gibt Kinder die Tiere quälen, sicher. Aber es gibt auch Kinder die Tiere lieben, eventuell selber eins haben, und von so einem Vorfall tatsächlich geschockt sind.

Nicolina
25.05.2016, 00:13
Ich frage mich nach wie vor, warum eine "Vermutung" zur Tötung ausgereicht hat?

FoghornLeghorn
25.05.2016, 00:17
Weil es
A) "nur" ein " wertloser" Fuchs war und
B) ein Förster das Urteil gefällt hat, dass der Fuchs wahrscheinlich nicht zu retten sei ....
( seit wann studieren Förster Tiermedizin ? )

Orginal Zitat Zeitung


Er lebte seit Jahren im Prinzenbad in Berlin-Kreuzberg und ließ sich sogar streicheln. Doch nun ist der "Fuchsi" genannte Fuchs tot - erschossen vor den Augen der Badegäste am ersten Tag der Freibad-Saison. Laut übereinstimmenden Medienberichten lag der Fuchs apathisch und dehydriert im Gebüsch nahe des Sportbeckens. Ein Badegast alarmierte laut "B.Z." die Tierrettung, doch die Polizei war laut "Bild" schneller vor Ort und rief einen Förster hinzu. Der kam zu dem Schluss, dass das Tier wohl nicht mehr zu retten ist - und erlöste es von seinen Schmerzen. Vor den Augen der - teils sehr jungen - Badegäste soll er "Fuchsi" erschossen haben. "Seine Vorderpfoten waren vermutlich gebrochen. Der Förster sah kaum eine Überlebenschance", zitieren "Bild" und "B.Z." übereinstimmend

Nicolina
25.05.2016, 00:32
Ein dehydriertes Tier ist möglich- aber auch entsprechend zu versorgen.
Dass es die Vorderläufe nicht mehr einsetzen konnte- wäre eve auch dem Zustand einer Dehydrierung zuzuschreiben?

Verletzte Rehe z.B. werden doch auch "gepäppelt", wenn eine reelle Chance besteht, dass sie wieder zurück geführt werden können.

***altsteirer***
25.05.2016, 06:20
Verletzte Rehe z.B. werden doch auch "gepäppelt", wenn eine reelle Chance besteht, dass sie wieder zurück geführt werden können.

Bei Kitzen evtl. noch denkbar. Aber für adultes Schalenwild bedeutet es eine enorme Stressbelastung. Vor dem Hintergrund, dass die behördlich festgesetzten Abschusspläne den Abschuss von jährlich über einer Million Rehen in Deutschland vorsehen halte ich es für äußerst fraglich, ab man dem Reh damit einen Gefallen täte.
Gibt man diesem Reh den Fangschuss darf ein anderes, gesundes dafür weiterleben!

Liebe Grüße,

Markus

hein
25.05.2016, 08:17
Ich frage mich nach wie vor, warum eine "Vermutung" zur Tötung ausgereicht hat?


Ein dehydriertes Tier ist möglich- aber auch entsprechend zu versorgen.
Dass es die Vorderläufe nicht mehr einsetzen konnte- wäre eve auch dem Zustand einer Dehydrierung zuzuschreiben?...............
Ein kranker Fuchs bzw. ein Fuchs der dehydriert usw. ist immer krank und ich würde nie einen Menschen deren Gefahr aussetzen! Auch nicht der Tierrettung.

Füchse sind auch in den Städten mittlerweile ein so große Gefahr, die niemand verantworten kann. Darum ist es überhaupt keine Überlegung wert diesen kranken Fuchs sofort zu erschießen!

Was eine viel größere Überlegung ist - warum hat man die Menschen und besonders die Kinder nicht von dem Ort entfernt? Sonst wird immer alles mögliche abgesperrt - warum nicht da auch?

Und 2. warum ist man sooo geschockt? Ist keinem mehr bewusst, das auch ein Tier im Notfall SOFORT erlöst werden muss!! Warum kann da keiner mehr mit umgehen? Warum können die Eltern jetzt den Kindern das nicht vernünftig erklären? Und und und

Das finde ich, das ist ein riesen großer Skandal, das niemand mehr mit dem Tot eines Tieres umgehen kann und alles nur noch geschützt und am Leben erhalten werden muss.

Dennoch hätte ich gerne die Berichte in der Presse gelesen und das Geschrei der Besucher gehört, wenn sich da jetzt ein Mensch mit einer Fuchskrankheit angesteckt hätte!

Auch wenn man ein dehydriertes Tier 10mal versorgen kann - gehört es sich einfach, es zu erschießen oder sonstig zu erlösen und das Tier fachgerecht zu entsorgen - als auch nur einen Menschen oder ein Kind in irgendeine Gefahr zu bringen und wenn es auch nur die aller kleinste Gefahr wäre (nicht geschrien)

hein
25.05.2016, 08:25
.............
Verletzte Rehe z.B. werden doch auch "gepäppelt", wenn eine reelle Chance besteht, dass sie wieder zurück geführt werden können.
Auch das ist in meinen Augen ein super Gau oder ein unverantwortlicher Fehler!

Es bedeutet, einen riesen Stress für das Tier und zu 90% haben kleine Kitze kaum eine Chance später in der Natur zu überleben - eben weil es sich dort nicht anpassen kann und auch z. B. dann seine natürlichen Feinde nicht genau erkennen kann - eben weil es das nicht von der Mutter gelernt hat. Das ist nur ein Beispiel und da könnte man die negative Seite noch weiter fortsetzen.

Aber der heutige Mensch muss ja sein Gewissen beruhigen und es muss ja alle aufgepäppelt werden! Was total gegen jegliche Natur spricht! Denn dort überlebt nur der Starke und der Gesunde und niemals der Kranke oder Verletzte

Und auch da sollte der Mensch der Natur nicht ins Handwerk fuschen

zfranky
25.05.2016, 08:25
Bei Kitzen evtl. noch denkbar. Aber für adultes Schalenwild bedeutet es eine enorme Stressbelastung. Vor dem Hintergrund, dass die behördlich festgesetzten Abschusspläne den Abschuss von jährlich über einer Million Rehen in Deutschland vorsehen halte ich es für äußerst fraglich, ab man dem Reh damit einen Gefallen täte.
Gibt man diesem Reh den Fangschuss darf ein anderes, gesundes dafür weiterleben!

Liebe Grüße,

Markus

genau meine Meinung! Es sind eben keine zahmen Haustiere, die das Handling durch den Menschen gewohnt sind. Und dem Rest stimme ich auch voll und ganz zu.

***altsteirer***
25.05.2016, 09:06
Auch wenn man ein dehydriertes Tier 10mal versorgen kann - gehört es sich einfach, es zu erschießen oder sonstig zu erlösen...(nicht geschrien)

Ich weiß, der Satz geht noch weiter, aber diese Formulierung ist einfach herrlich :weglach

Blindenhuhn
25.05.2016, 09:15
Ich finde die Formulierung traurig!:( Weil: Gehören tut es sich nicht, z. Bsp. mit vollem Mund zu sprechen, husten ohne Hand vorzuhalten usw., aber es gehört sich doch nicht, ein Tier zu töten??!!!!!

LG Blindenhuhn

Vamperl
25.05.2016, 10:09
Ich finde die Formulierung traurig!:( Weil: Gehören tut es sich nicht, z. Bsp. mit vollem Mund zu sprechen, husten ohne Hand vorzuhalten usw., aber es gehört sich doch nicht, ein Tier zu töten??!!!!!

LG Blindenhuhn

Das ist vermutlich dialektal und bedeutet: "man muss" -spannend, dass es jetzt nochmal mehr Diskussionsansätze gibt, obwohl alles schon mehrfach und dann auch noch sehr gebündelt gesagt wurde....
....und Heins Zusammenfassung finde ich komplett sachlich und einleuchtend. Insbesondere, wenn man "gehört sich" als konventionsgeprägte moralische Verpflichtungsäußerung des Menschen gegenüber dem Tier (also so, wie Du es verstehst, Blindenhuhn) deutet. Dann sagt es nämlich aus, dass das Erlösen etwas mit der Achtung vor dem, was sich Natur nennt, zu tun hat - und nicht aus reiner Mordlust geschieht.

Und dass ein Förster, der in der Regel (!) - man kann jetzt freilich auch hierauf nochmal eingehen... - auch Jäger ist, anatomische Grundkenntnisse des zu erlegenden Wildes hat, ist wohl eine Grundvoraussetzung. Ich denke, jeder von uns, der sich anmaßt, ein Huhn zu erlösen, tut dies in 99% aller Fälle auch ohne ein Tiermedizinstudium, liebe Sabine (ich schätze Dich, aber dieser Vergleich hinkt ;-) )

--- aber ich war ja eigtl. schon "raus" :-)

Blindenhuhn
25.05.2016, 10:21
Es ging mir nicht um die Tatsache, dass ein Fuchs erschossen wurde (dazu habe ich meine eigene Meinung, die ich aber hier nicht äußern möchte), sondern lediglich um die Ausdrucksweise, die ich in diesem Zusammenhang für "unangepasst" halte. Gut, ich buche das mal unter den sprachlichen Unterschied zwischen D und A!;) und bin auch schon wieder weg.
LG Blindenhuhn

***altsteirer***
25.05.2016, 13:08
@Blindenhuhn: Da war es wieder: Das altbekannte Problem, dass geschriebene Ironie manchmal nicht ankommt... ;)

Liebe Grüße,

Markus

hein
25.05.2016, 13:34
...............und Heins Zusammenfassung finde ich komplett sachlich und einleuchtend. Insbesondere, wenn man "gehört sich" als konventionsgeprägte moralische Verpflichtungsäußerung des Menschen gegenüber dem Tier (also so, wie Du es verstehst, Blindenhuhn) deutet. Dann sagt es nämlich aus, dass das Erlösen etwas mit der Achtung vor dem, was sich Natur nennt, zu tun hat - und nicht aus reiner Mordlust geschieht.

Und dass ein Förster, der in der Regel (!) - man kann jetzt freilich auch hierauf nochmal eingehen... - auch Jäger ist, anatomische Grundkenntnisse des zu erlegenden Wildes hat, ist wohl eine Grundvoraussetzung. Ich denke, jeder von uns, der sich anmaßt, ein Huhn zu erlösen, tut dies in 99% aller Fälle auch ohne ein Tiermedizinstudium, liebe Sabine (ich schätze Dich, aber dieser Vergleich hinkt ;-) )

--- aber ich war ja eigtl. schon "raus" :-)
Genauso habe ich das auch gemeint!

Mit "es gehört sich so" weiss doch jeder, das es moralisch gemeint ist. Ok, ich hätte es auch etwas treffender ausdrücken können - wie z. B. es ist für jeden Menschen die Pflicht ein Wildtier zu töten oder dafür zu sorgen, das es getötet wird, welches offensichtlich schwer krank vorgefunden wird.

Oder, es ist für jeden Menschen, der noch ein Gewissen hat und wer sich auch für den Tierschutz einsetzt VERPFLICHTEND ein so krankes Tier zu erlösen. Und da brauch ich keinen fachlichen Rat mehr oder keine tierärztliche Hilfe.

Ein Wildtier, welches dehydriert im Gebüsch liegt und auch nicht mehr laufen kann muss - wie man Heute so schön sagt, es muss der Natur entnommen werden. Alleine schon wegen der Gefahr für den Menschen und die Tierwelt.

Wobei bei den Wörtern "der Natur entnommen werden" wir schon wieder bei dem Thema sind!

Würde man statt entnommen töten schreiben, so würde es doch auch schon wieder einen wesentlich höheren Widerstand geben als beim Ausdruck "entnehmen". Und so werden wir immer mehr in die Richtung "Kuscheltierhaltung" getrieben und jeder negative Vorfall - wie jetzt in dem Bad, wird "ausgelutscht" bis es nicht mehr geht - eben das arme Tier und die armen Kinder und und und!!

Ok - wir alle sollten es wissen, das wir Deutsche da immer empfindlicher werden - man hätte das Tier einfangen können und dann an einem stillen Örtchen "der Natur entnehmen" sollen. Nur dann hätte das Tier natürlich auch wieder mehr Stress gehabt!

Aber alle Beteiligte oder alle Anwesende wäre zufriedener gewesen!

hein
25.05.2016, 13:52
Ich finde die Formulierung traurig!:( Weil: Gehören tut es sich nicht, z. Bsp. mit vollem Mund zu sprechen, husten ohne Hand vorzuhalten usw., aber es gehört sich doch nicht, ein Tier zu töten??!!!!!

LG Blindenhuhn
Nur ganz kurz!

Es gehört sich (nach Moral und Sitte) 100%tig ein Tier zu töten und wer das in dem Fall nicht macht, dem würde ich Tierquälerei vorwerfen!

Ok, ich beziehe mich hier speziell auf diesen einem Fall - nicht Allgemein. Allgemein ist das natürlich nicht so!

Nur wenn ich so ein krankes Tier vorfinde, denn habe ich dafür zu sorgen! Gerade weil wir Menschen eine Moral haben und nachdenken können!

Da stehen nicht wir Menschen nicht im Vordergrund sondern das leidende Tier und wenn ein Kind dabei seelischen Schaden nimmt, denn sollte man mal mit den Eltern ernsthaft reden! Nur ich denke, es waren nicht die Kinder sondern die Eltern, die einen seelischen.............

Denn Kindern kann man das mit einem Satz super gut erklären!

eierdieb65
25.05.2016, 14:07
:daumenhoch

Danke Heini.

lg
Willi

Blindenhuhn
25.05.2016, 15:13
@Blindenhuhn: Da war es wieder: Das altbekannte Problem, dass geschriebene Ironie manchmal nicht ankommt... ;)

Liebe Grüße,

Markus

Also doch ein weltweites HüFo-Treffen, um die geschriebenen Beiträge besser einschätzen zu können!;D

2Rosen
25.05.2016, 15:25
Also doch ein weltweites HüFo-Treffen, um die geschriebenen Beiträge besser einschätzen zu können!;D

Seit wann ist Österreich die Welt?
:aaa

;)

Blindenhuhn
25.05.2016, 15:55
Geht ja hier um D! :laugh (Österreich wäre nur stiller Zuhörer - ohne Stimme, um noch viiiiiiel lernen zu können);)

FoghornLeghorn
25.05.2016, 16:06
Mal so eingeworfen:
Schön, dass es in diesem Thread so friedlich geblieben ist, trotz der verschiedenen Meinungen.
:flowers an euch alle hier !

LG
Sabine

Nicolina
25.05.2016, 22:25
Bei Kitzen evtl. noch denkbar. Aber für adultes Schalenwild bedeutet es eine enorme Stressbelastung. Vor dem Hintergrund, dass die behördlich festgesetzten Abschusspläne den Abschuss von jährlich über einer Million Rehen in Deutschland vorsehen halte ich es für äußerst fraglich, ab man dem Reh damit einen Gefallen täte.
Gibt man diesem Reh den Fangschuss darf ein anderes, gesundes dafür weiterleben!

Liebe Grüße,

Markus

OK- an die festgelegten Abschusspläne habe ich dabei natürlich nicht gedacht..
Danke dafür!

Vamperl
01.06.2016, 16:14
Nur mal kurz - meine Unterstufenkids wollen Euch schreiben, was sie darüber denken (ich weiß es noch nicht...), aber es kam der Zoo von Cincinnatti dazwischen.

Mich hat schon sehr.... erstaunt, um es mal so zu sagen, wie die Meinung der Kids in diesem Fall war.

zfranky
01.06.2016, 16:26
:) da bin ich echt gespannt...

hein
01.06.2016, 16:29
...........
Mich hat schon sehr.... erstaunt, um es mal so zu sagen, wie die Meinung der Kids in diesem Fall war.
Da bin ich auch gespannt

Vamperl
01.06.2016, 17:17
Da bin ich auch gespannt

Zum Gorilla?
Das war echt.... also - bemerkenswert deutlich - und wir reden hier von 22 Kindern aus unterschiedlichster Herkunft im Alter von 10 bis 12:
"Wenn wir Menschen Tiere zum 'Artenschutz' einsperren, dann dürfen wir sie nicht töten - es gibt mehr Menschen auf der Welt als Westliche Flachlandgorillas, es wäre richtig gewesen, ein Risiko einzugehen, und zwar in dem Moment, als das KInd runterfiel." (also wenn überhaupt, dann betäuben und sehen, ob es wirklich nicht wirkt - dann hätte man immer noch schießen können, aber aus SIcht der meisten Kids nicht 'sollen' - ziemlich präferenzutilitaristisch)
Und dann fragten einige Jungs: "WO waren denn die Eltern???"

Die Antworten waren frei, nicht vorgegeben oder irgendwie beeinflusst und als HA sollten die Kinder diesen Artikel zur Urteilsbildung gelesen haben: http://www.sueddeutsche.de/panorama/cincinnati-gorilla-verletzt-kleinkind-und-wird-erschossen-1.3010411

hein
01.06.2016, 17:31
Zum Gorilla?.................und zwar in dem Moment, als das KInd runterfiel." (also wenn überhaupt, dann betäuben und sehen, ob es wirklich nicht wirkt - dann hätte man immer noch schießen können, aber aus SIcht der meisten Kids nicht 'sollen' - ziemlich präferenzutilitaristisch)
Und dann fragten einige Jungs: "WO waren denn die Eltern???".........
Wussten oder wissen die Kinder denn, das die Betäubung auch einige Minuten dauert - bis sie wirkt und in der Zeit wäre es sicherlich für das Kind..................

Das Risiko wäre mir um einiges zu hoch gewesen! Aber sonst haben Sie recht, wo waren die Eltern warum war da keine Sicherung und und und ??

Und was hätten die Kinder gesagt, wenn man den Gorilla betäubt hätte und bis die Wirkung eintritt, er dieses Kind noch getötet hätte??

Wie wäre dann die Antwort ausgefallen??

Vamperl
01.06.2016, 18:11
Also, wir haben im Anschluss das Video erst gesehen - und das hat die Ansicht der Kids bestätigt. sie meinten - und das fand ich sehr klug - : Wenn man zu zweit, einer mit Betäubungspfeil, der andere mit scharfer Munition, ausprobiert hätte, ob die Betäubung geht, hätte man, noch in der Sekunde, in der der Gorilla aggressiv wird, ja scharf "nachschießen" können. Der Beobachtung der Kids nach hat sich der Gorilla "artgerecht" verhalten und auch keine Aggression gegenüber dem kleinen Jungen gezeigt - ich bin keine Biologe, meine Kleinen auch nicht, insofern war das einfach die laienhafte Einschätzung, die ich durch meine eigene Wahrnehmung bestätigen konnte (was nicht heißt, dass es für den kleinen Jungen nicht gefährlich war!)

EDIT: ja, dass die Betäubung dauert, war ihnen klar, das steht in dem Artikel, darauf hatte ich geachtet ;-)


ABER - das ist ja OT - am Montag mehr zur eigtl. geplanten "Fuchsgeschichte" ;-)

majorlo
01.06.2016, 18:24
In Amerika wird leider zu oft zu schnell scharf geschossen.
Die Variante mit zwei Schützen wäre sicherlich denkbar gewesen.
Auch wenn man sich das Video anschaut, dann verhält sich der Gorilla so wie er es vermutlich mit seinen Kindern machen würde.
Hätte er das Kind ernsthaft verletzen oder töten wollen, dann hätte er dazu mehrere Minuten Zeit gehabt.

zfranky
02.06.2016, 06:05
"Wenn wir Menschen Tiere zum 'Artenschutz' einsperren, dann dürfen wir sie nicht töten - es gibt mehr Menschen auf der Welt als Westliche Flachlandgorillas, es wäre richtig gewesen, ein Risiko einzugehen, und zwar in dem Moment, als das KInd runterfiel."

:D Kinder können so grausam ehrlich sein



ich bin keine Biologe, meine Kleinen auch nicht

insbesondere wissen die Kiddies nicht um das häufig horrende Schmerzensgeld und das aus europäischer Sicht manchmal merkwürdig anmutende Rechtssystem in den USA. :(

Ich bin echt auf die Fuchsantwort gespannt...

hein
02.06.2016, 11:24
............
Hätte er das Kind ernsthaft verletzen oder töten wollen, dann hätte er dazu mehrere Minuten Zeit gehabt.
Wie sagt man so schön - hätte wäre wenn sind die reichsten Menschen der Welt

Denn hätte er in der nächsten Sekunde das Kind getötet - was wäre denn gewesen? Hätte man denn gesagt, das war alles richtig so. Das man erst mal abgewartet hat um das Tier zu erhalten

oder hätte man gesagt, warum hat man den Gorilla nicht gleich erschossen und das Kind hätte jetzt noch gelebt

Denn im Nachhinein ist man immer schlauer

majorlo
02.06.2016, 13:11
Hast ja auch wieder Recht.