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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kriterien für Bio-Hof



Heupferdchen
14.02.2007, 20:41
Da war ich neulich auf einem Bio-Hof. Durfte mir Hühnerfutter ohne Genveränderung holen. Mußte dabei durch den Hühnerstall laufen und sah mehrere Hühner mit dicken Kalkbeinen. Auf meine vorsichtige Bemerkung, ob sie da nichts dagegen macht, kam: Nein, das stört die ja nicht.
Nun geht dauernd durch meinen Kopf: Gibt es Bestimmungen, die auf Bio-Höfen die Gesundheitskontrolle der Tiere vorschreiben?
Das Veterinäramt vertritt auch die Meinung, daß die Inspektion der Hühner nicht von Nöten sei, um einen Bio-Hof zu betreiben.
Weiß jemand von Euch einen Link mit betreffenden Gesetzen?

masterjonas
14.02.2007, 20:56
Ich sags ja immer bio ist auch nicht viel besser als das andere. :-[

Larasta
14.02.2007, 21:13
Hallo Heupferdchen,
Bio ist schon sinnvoll.
Ich finde es zwar gut, nicht gleich bei jedem wehwehchen die chemische Keule auszupacken, aber Kalkbeine sind echt nicht so toll. Vielleicht liest du dich hier im Forum einfach mal über die Folgen von Kalkbeinen schlau (oder kenn die auch schon) trittst mit fundiertem Wissen auf und gibst den Hofbetreibern einfach mal so simple Tipp´s wie "Vaseline 2x die Woche dick drauf hilft Wunder". Musst denen ja nicht gleich das VetAmt auf den Hals schicken.
Gruß Larasta (die gerne Bio nimmt)

vogthahn
14.02.2007, 21:14
Hallo!

Also, soviel ich weiß, steht im Tierschutzgesetz, daß jeder Tierhalter verpflichtet ist, seinen Tieren u n n ö t i g e Schmerzen und Leiden zu ersparen. (genauen Wortlaut weiß ich nicht, aber sinngemäß)
also wären sie verpflichtet, was dagegen zu unternehmen...
aber wo kein Kläger, da kein Richter

Nabend

Redcap
14.02.2007, 22:05
http://www.ac-bueroservice.de/gefluegel/geluegelkrankheiten.htm#28
Ich würde die Beine mit einer 10 %igen Nemöllösung behandeln.
http://www.temmen.de/produkte/temazad.htm
Der Wirkstoff Azadirachtin wirkt schädigend auf die endokrinen Entwicklungsprozesse der Milben-eier, das Rimulgan weicht die Verkrustungen auf und erstickt die Milben.

Enemy
14.02.2007, 22:41
@Redcap: löst sich das Temmen Produkt in Isopropylalkohol gescheit auf?

Heupferdchen
14.02.2007, 22:42
Ich glaube, daß mein Problem noch nicht so richtig rübergekommen ist. ICH weiß, was ich gegen Kalkbeine machen würde, ich weiß auch, daß es die Tiere sicher belastet, denn es sind Milben. Nur: diese Tante vom Bio-Hof war so nett, mir das Bio-Futter günstig zu überlassen, deshalb meine VORSICHTIGE FRAGE. Wenn sie meint, daß das das Tier nicht stören würde, da kann ich keine Diskussion anfangen, den Kofferraum voll Futter von ihr.
Es müßte doch irgendwo Richtlinien/Gesetze geben, wonach solcher Bio-Hof betrieben werden darf. So in der Art: "Der Gesundheitszustandes des Tierbestandes ist jährlich zu kontrollieren. Mängel sind abzustellen." oder so...

Redcap
14.02.2007, 22:58
Original von Enemy
@Redcap: löst sich das Temmen Produkt in Isopropylalkohol gescheit auf?
Na, wenn sich das in Wasser auflöst wird sich das auch in dem Lösungsmittel lösen.

Larasta
15.02.2007, 00:05
Und wenn du solche Richtlinien hättest, dann...??????
Wieso keine Diskussion??????
Hat sie dich mit ihrem günstigen Futter mundtot gemacht??????
Versteh das jetzt bitte nicht als Angriff, ist nur mal forsch nachgefragt...

Wie wäre es wenn du ihr als Gegenleistung für das günstige Futter deine Hilfe beim einschmieren der vielen Beine mit Vaseline anbietest? (ist billig, würde ich an deiner Stelle vielleicht sogar ne Dose von sponsorn und gleich mitbringen, ist ja zum Wohle der Tiere)

Black Giants
15.02.2007, 00:15
Original von Redcap

Original von Enemy
@Redcap: löst sich das Temmen Produkt in Isopropylalkohol gescheit auf?
Na, wenn sich das in Wasser auflöst wird sich das auch in dem Lösungsmittel lösen.

Wenn sich das Mittel in einem löst, muß das nicht aufs andere ebenfalls zutreffen. Schließlich ist das eine Lösungsmittel polar und das andere unpolar.

Redcap
15.02.2007, 00:32
Frag Herr Temmen, aber Isopropanol ist wasserlöslich, genauso wie das Temazad, Du kannst aber mit Deinem Präparat auch testen.

http://www.alkohol-lexikon.de/ALCOHOL/AL_GE/isopropanol.shtml

chook
15.02.2007, 01:17
Zu welchem Verband gehört denn die gute Frau? (z.B. Bioland, Demeter, Gäa und was es nicht alles gibt). Grundsätzlich gilt für alle die EU Bio-V0 2092/91.
http://europa.eu.int/eur-lex/de/consleg/pdf/1991/de_1991R2092_do_001.pdf
Die meisten Bauern sind aber auch Bioverbänden angeschlossen, die über die EU-Verordnung hinausgehende Regelungen haben.

In der EU-VO steht folgendes:

5. Krankheitsvorsorge und tierärztliche Behandlung
5.1. Die Krankheitsvorsorge im Rahmen der ökologischen tierischen
Erzeugung beruht auf folgenden Grundsätzen:
a) Wahl geeigneter Rassen oder Linien, wie in Abschnitt 3 dargelegt;
b) Anwendung tiergerechter Haltungspraktiken, die den Bedürfnissen
der einzelnen Tierarten gerecht werden sowie eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten fördern und Infektionen
vorbeugen;
c) Verfütterung hochwertiger Futtermittel, regelmäßiger Auslauf und
Weidezugang zur Förderung der natürlichen Immunität der Tiere;
d) Gewährleistung einer angemessenen Besatzdichte, um Überbelegung
und damit zusammenhängende Tiergesundheitsprobleme zu
vermeiden.
5.2. Bei Befolgung der obengenannten Grundsätze dürfte es möglich sein,
Tiergesundheitsprobleme zu begrenzen, so daß die Tiergesundheit
hauptsächlich durch vorbeugende Maßnahmen sichergestellt werden
kann.
5.3. 5.3. Wenn ungeachtet aller genannten vorbeugenden Maßnahmen ein Tier
erkrankt oder sich verletzt, ist es unverzüglich zu behandeln, erforderlichenfalls
in getrennten, geeigneten Räumlichkeiten.
5.4. Für die Verwendung von Tierarzneimitteln im ökologischen Landbau
gelten folgende Grundsätze:
a) Phytotherapeutische Erzeugnisse (z. B. Pflanzenextrake (ausgenommen
Antibiotika), Pflanzenessenzen usw.), homöopathische Erzeugnisse (z. B. pflanzliche, tierische und mineralische Stoffe)
sowie Spurenelemente und die in Anhang II Teil C Abschnitt 3
aufgeführten Erzeugnisse sind chemisch-synthetischen allopathischen
Tierarzneimitteln oder Antibiotika vorzuziehen, sofern sie
tatsächlich eine therapeutische Wirkung auf die betreffende Tierart
und die zu behandelnde Krankheit haben.
b) Kann mit den obengenannten Mitteln eine Krankheit oder eine
Verletzung tatsächlich oder voraussichtlich nicht wirksam behandelt
werden und ist eine Behandlung zur Vermeidung von Leiden
oder Qualen des Tieres erforderlich, so dürfen in Verantwortung
eines Tierarztes chemisch-synthetische allopathische Tierarzneimittel
oder Antibiotika verabreicht werden.
c) Die präventive Verabreichung chemisch-synthetischer allopathischer
Tierarzneimittel oder von Antibiotika ist verboten.

[....]
Deutlicher geht's eigentlich nicht.

Heupferdchen
15.02.2007, 12:27
Na, das bringt es doch auf den Punkt!
Woher weißt Du nur sowas alles? Eine Behandlung kann ich dort nicht anbieten, bin stundenlang ewige Kilometer gefahren, um hinzukommen. Die Einstellung selbst auf Bio-Höfen ist erschreckend: Tiere sind zum ausnützen da.

chook
15.02.2007, 12:37
Heupferdchen, ich arbeite seit fast 25 Jahren in dem Bereich.
So eine Erfahrung ist zwar ätzend, aber ich denke, man darf sowas auch nicht verallgemeinern. Es mag Biobauern geben, die ihren Tieren nicht gerecht werden und genauso gibt es konventionelle Bauern, wo jede Kuh einen Namen hat und mit viel Liebe versorgt wird.
Ich denke, eine kurze, vertrauliche e-Mail an den Anbauverband könnte sowas richten.

LG
Ute

Heupferdchen
06.03.2007, 20:05
Hallöchen, Ute!
Das Ding mutiert langsam zur unendlichen Geschichte. Inzwischen habe ich rausbekommen, daß der betreffende Betrieb nicht zu Bioland, sondern zur Gäa gehört, und wer ihn von Amts wegen kontrolliert.
Eine Antwort in unglaublichem Beamtendeutsch habe ich heute erhalten. Auf eine meiner konkreten Fragen (Wie muß der Auslauf beschaffen sein? Ist eine Schatten spendende (u. vor Raubvögeln schützende) Überdachung vorgeschrieben?) kam die folgende Antwort.
Zitat:
Die Bedingungen der Auslaufgestaltung werden im Anhang I und VIII der EG-Öko-VO beschrieben. Im Rahmen der Betriebsinspektion wird auch der Auslauf kontrolliert. Sollten Tatsachen festgestellt werden, die den Anforderungen der EG-Öko-VO nicht entsprechen, hat der Betriebinhaber Anpassungen entsprechend der EG-Öko-VO vorzunehmen. Die Inspektionen kontrollieren diesen Kontrollpunkt entsprechend der VO sachgerecht.

Nun würde mich ja der erwähnte Anhang I und VIII interessieren, der bei Deinem Link nicht dabei ist. Kannst Du da auch helfen?

Sehr ökologische unbürokratische Grüße vom Heupferdchen

oliver
06.03.2007, 20:33
hallo

LAso ich bin ja ein bissen Tätig im Bereich agranomie. Nun Ich kenne kein buaer der seinen Kuhen kein name gibt die mesietr erkennen sie sogar von weiten auf der weide (obwohl sie meist um 130 Tiere haben) Nun Kann man in der Landwirschaft schlecht Kuh mit Huhn vergleichen. auf höfe die lege oder mast Tiere halten gibt es Tausende von Tieren! Da ist ein enschmieren kaum möglich und würde auch zu viel kosten, ein landwirt muss numal okonomich denken. Er muss von den tieren leben. Naturlich solte das jetzt nicht das er einen Masiven ausbruch nicht verhindern solte, wenn es nur ein paar Tiere getrofen hat. SOnst sehe ich das so Hart es sich anhört als kaum machbar an und die Tiere müssen damit Leben bis zum Schlachten (was ja im Generellen bei der ersten lege pause ist). Nun egal was für ein Hoff die Tiere sind da zum Produtieren um uns zu ernähren.

Nun meine Frage was ist besser an Bio, also viel Unterschied ist da ja nicht mehr habe im sillon gelessen das doch jetzt bald OGM in biofütter zugelassen werden. Da sowiso im Bereich der Kuhzucht eher auf das Gut ergehen des Tieres als den platzt bedarf, da ja nur ein Tier das es Gut geht produtiert gut!

Olievr

chook
06.03.2007, 21:51
Original von Heupferdchen
Nun würde mich ja der erwähnte Anhang I und VIII interessieren, der bei Deinem Link nicht dabei ist. Kannst Du da auch helfen?


Hi Heupferdchen,
die Anhänge sind in der .pdf Datei enthalten. Anhang I beginnt auf Seite 23, Anhang VIII auf Seite 96.


@Oliver. In Europa sind GVO (frz OGM) im Biolandbau nicht zugelassen und eine Zulassung steht auch nicht zur Debatte. Importe aus Drittländern, die unter Biomarkenzeichen vermarktet werden, dürfen ebenfalls keine GVO enthalten. In den USA gibt es von Regierungsseite schon seit Jahren Versuche, GVO im Biolandbau zu legalisieren, aber das wird sowohl von den ernsthaften Verbänden als auch von Verbraucherseite massiv bekämpft.
Ansonsten finde ich, die Unterschiede zum konventionellen Landbau liegen deutlich auf der Hand - keine Mineraldünger, keine chemisch-synthetischen Pestizide, schärfere Auflagen in der Tierhaltung, keine präventive Medikation, keine GVO, und je nach Anbauverband auch z.B. mehr oder weniger scharfe Auflagen zum Erhalt von Kulturlandschaftselementen bzw. zur Neuschaffung von Biotopen etc.
Für weitere Infos siehe z.B. http://www.oekolandbau.de/erzeuger/einfuehrung/
http://www.fibl.org/

LG
Ute

oliver
06.03.2007, 22:21
Hallo

Chook mir sind die unterscheide bekannt. Ich weiss nciht ob du weisst was der sillon belge ist, das ist nämlich die landwirtschaft zeitung von belgien, die Ganzen biovereinigungen gehen ja gegen der entscheidung an. Die Landwirtschaft bewegt sich schon aleine dahin da die AFSCA und die EU immer schärfere regeln machen, die erlich gesgat haben den landwirten eher schaden als nutzen. Medikamente und Phyto produckte werden immer mehr nur noch im Notfall eingesetzt, wenn es der schaden zu gross werden könnet. Auch was die dungung angeht wird mehr auf darauf geachte das nicht überdungt werden, was naturlich durch die eu vorgeschrieben pakt um den nitrat gehalt zu senke ist dafür verantwortlich. Auch in der Tierhaltung geht es in richtung besser haltungs bedigungen. Schon aleine wegen der Hohen produktivität m¨sssen die tiere obtimal gehalten werden sonst gibt es schnell gesundheitlich problem. Nun man darf nicht vergessen das die genmalipulierte scheisse auch ihre vorteikle hat, jedoch soçlte man sich darauf nicht einlassen!

Oliver