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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Überschüssige Hähne



Hühnernanny
17.04.2016, 21:13
Hallo meine lieben Freunde,
Hühner sind toll, da sind wir uns alle einig, Küken sind noch toller, klar.
dumm ist nur, dass davon auch ziemlich viele männlich sind.
Hähne sind auch super, gar keine Frage, aber nicht 10 Stück auf einen Haufen.
Meine sind nun noch recht klein, aber wir erkennen schon recht deutlich, was Männlein und was Weiblein ist und wir haben schon erste Bemühungen gestartet, " Mann " an den Mann zu bringen.
Ist wohl gar nicht so einfach?
Ich finde aber jedes Leben sehr wertvoll und Schlachten ist für mich schrecklich,grauenvoll, unvorstellbar! Wenn ich mir vorstelle, was für ein Prachtbursche aus jedem unserer Hähne werden kann..
Ihr seht, wir ziehen zum erstenmal Küken auf uns lieben alle. Nun meine Frage: wie realistisch ist es, die Burschen in gute Hände zu vermitteln? Sie sind alle reinrassig, aus Bruteiern oder als Eintagsküken gekauft.
Hat nicht jemand von Euch Interesse an Sebrights, Lakenfeldern,Vorwerk, Marans, Grünlegern oder Schijndelaar?

hein
17.04.2016, 21:25
......... Nun meine Frage: wie realistisch ist es, die Burschen in gute Hände zu vermitteln? Sie sind alle reinrassig, aus Bruteiern oder als Eintagsküken gekauft.
Hat nicht jemand von Euch Interesse an Sebrights, Lakenfeldern,Vorwerk, Marans, Grünlegern oder Schijndelaar?
Ich würde sagen, wenn Du von 10 Hähne 2 gut unterbringst, denn bist du schon super - denn alle, die Hühner ziehen, haben das Problem

Birgit K
17.04.2016, 21:28
Wir/ich stand vor 4 Jahren das erste Mal vor dem selben Problem.
Nur der Hühnermarkt ist spätestens in 4 Monate überfüllt mit Abgabehähne.
Nur ganz tolle Exemplare mit seltener Farbe finden problemlos neue Besitzer.
Das Problem ist ja auch, dass die Hähne irgendwann untereinander mit Streiten beginnen und viel schlimmer, sie krähen im Sommer ab 4 Uhr und das im Chor.
Ich hatte Anzeigen geschaltet, bekam 3 Hähne an Liebhaber die ihre Hähne durch Wildtiere verloren haben.
Alles anderen musste ich schlachten - ich hab es dann mit meinem Nachbar lieber selbst gemacht und sie nicht für 5 Euro weggeben und sie wären auch dort geschlachtet worden. Ich wollte meinen Tiere das nicht antun.
Wer züchtet (Hühner vermehrt) muss sich zwangsläufig mit dem Schlachten befassen, alles andere ist der Blick durch die rosarote Brille.
Und ganz ehrlich - ich ziehe die Tiere mit viel Sorgfalt auf, sie haben viel Auslauf und bestes Futter, BIO von bester Qualität - sie haben bis sie 6-8 Monate alt sind einiges an Futter vertilgt - das wird bei dir/euch nicht anders sein.

Zu Beginn der Hühnerhaltung hätte ich mir das nicht vorstellen können, dass ich meine Tiere schlachte und esse.
Ich hab aber auch dieses Mal fast 3 Wochen gebraucht bis der Schlachttermin dann fix war und ich die richtige Person gefunden hatte die es nach meinen Vorstellungen und mit mir zusammen erledigt.

Ich wünsche Dir aber natürlich dass du deine Hähne an neue Besitzer in ein weiteres Leben vermitteln kannst, hast ja tolle Rassen. Musst halt sehr sehr früh Inserate schalten.

Hühnernanny
17.04.2016, 21:41
Einen Vorwerkhahn hab ich schon vermittelt...aber gerade mit den Sebrights ist das doof, 2 waren etwas langsamer in der Entwicklung und ich hatte sie meinen Kids schon vorschnell als Hennen zugesprochen und so wurde nun aus Angy Bird Angelo und aus Funny Funny Man...
Ja,sie krähen schon und mit viel Stress habe ich einen Stall im Gartenhaus gebaut wo der Schall etwas gedämpft ist. Mein Mann hatte Elternzeit, die Hälfte davon habe ich mit Hühnerarbeiten verbracht und er war stinksauet....

melachi
17.04.2016, 21:49
Ich finde aber jedes Leben sehr wertvoll und Schlachten ist für mich schrecklich,grauenvoll, unvorstellbar! Wenn ich mir vorstelle, was für ein Prachtbursche aus jedem unserer Hähne werden kann.

Warte einfach mal ab, bis die Prachtburschen groß sind. Und über die Hennen herfallen, bis sie sich nicht mehr aus dem Stall trauen aus Angst, von 10 Junghähnen Runde um Runde vergewaltigt zu werden. Dann ist dir das Leben deiner Hennen vielleicht wertvoll genug, die überzähligen Hähne zu schlachten. Ist mir jedenfalls so gegangen.

Okina75
17.04.2016, 21:56
Ja, das Leben lehrt einen leider manche unschöne Realität...
Ich habe bei einem besonders schönen Junghahn mal mehr Karenzzeit eingeräumt als die bei mir üblichen maximal zwei Wochen, was das Vergewaltigen der Junghähne angeht. Diese Phase haben sie einfach, weil man ja nie weiß, wann Ende ist, und vorher will man wenigstens mal versucht haben, seine Gene um jeden Preis unterzubringen...

Jedoch gibt es da gewaltige Unterschiede. Junghähne, die zeit ihres Lebens nicht da heraus kommen und andererseits welche, die wirklich ein/ zwei Wochen lang nur mal ganz sporadisch versuchen, eine Henne gegen ihren Willen zu nehmen, aber dann viel lieber anfangen, die Mädels zu umgurren, so dass sie letztlich in ebenfalls noch blutjungem Alter freiwillig rangelassen werden.
Leider sind letztere Hähne selten, von meinen sicherlich schon etwa 100 gezogenen Junghähnen in nun sechs Sommern waren das vielleicht 10. Der ganze Rest fiel so unschön auf, dass es mir im Interesse der Hennen bald reichte.

Jener Hahn nun, dem ich entgegen aller Vernunft mehr Bewährungszeit einräumte, mehr als vier Wochen, hat es dann SO arg getrieben und sich immer dieselbe rangniedere Henne vorgenommen, letzthin ungefähr 20x am Tag, dass ich dann die Schnauze gründlich vollhatte, ihn beim letzten Mal direkt von der Henne runtergriff und 15 Sekunden später war die Rübe ab.
Es gibt nichts widerlicheres als völlig entgleisende, notgeile Junghähne, denen jegliche Etikette aber mal SOwas von am Bürzel vorbeigeht und sich zumeist immer die rangniedersten Hennen und die dann wirklich am laufenden Meter vornehmen.
Das führt nicht nur dazu, dass das Gefieder der Henne schnell aussieht, als wäre sie unter den Rasenvertikutierer geraten, sondern kann zu unter Umständen tödlichen Verletzungen führen, mindestens aber soweit, dass die Henne/n so unter Stress geraten, dass die Legeleistung leidet und sie vor Wegrennen kaum noch zu einer vernünftigen Verhaltensweise findet, wie in Ruhe scharren, Futter suchen oder sandbaden, welche letztere Gelegenheit die Junghähne auch sehr gerne nutzen, weil die Henne schon so einladend daliegt.
Ist sehr ungeil, wenn alle Hennen rennen gehen, wenn sie den Notgeilerich nur auf 20 m sehen, und darum wirst Du es ganz sicher bald zu schätzen lernen, wie lecker Hähnchen aus eigener, qualitativ hochwertiger Aufzucht sind...

***altsteirer***
17.04.2016, 21:57
Wer züchtet (Hühner vermehrt) muss sich zwangsläufig mit dem Schlachten befassen, alles andere ist der Blick durch die rosarote Brille.


Nicht nur der!
Wer sich Hennen kauft oder auch nur Eier isst, muss sich klar machen dass es für jede Henne statistisch auch einen Bruder gibt. Der weitaus größte Teil dieser Hähne wird irgendwann getötet. Industriell und bei manchen Züchtern schon als Küken, bei den meisten Hobbyhaltern als Junghähne.

Ich denke wenn man sich vergegenwärtigt, dass man das Töten an sich nicht verhindert, sondern bestenfalls outsourced kann man damit auch besser umgehen. Trotzdem bleibt es einem natürlich unbenommen für seine Hähne ein neues Heim zu suchen.

Ansonsten sollte jeder Fleischesser eigentlich froh um jeden Junghahn sein. Der hatte dann, im Gegensatz zu Millionen von industriell erzeugten Artgenossen, wenigstens ein Leben das den Namen verdient.

Liebe Grüße,

Markus

Luca_21
17.04.2016, 22:04
Kannst sie ja alle noch hier im Hüfo einstellen, falls du das noch nicht getan hast.

Könnte in 2-3 Monaten einen gebrauchen, wenns soweit ist kann ich mich ja mal bei dir melden. :)

Hühnernanny
17.04.2016, 22:07
Hey Luca, an es denkst Du denn.

Hobbyhuhn2013
17.04.2016, 22:16
Ich fürchte, es geht kein Weg daran vorbei, dass der Mensch/Halter nun eben die Arbeit machen muss, die ansonsten Mutter Natur beim Urhuhn den Feinden der Hühner zugesprochen hatte - ich habe auch Bammel, dass bei meiner ersten Naturbrut viele Hähne rauskommen. Natürlich hoffe ich auch, dass ich einige davon vermitteln kann. Aber alle? So weit wage ich nicht, zu hoffen. Also werde ich wohl auch spätestens im Herbst schlachten (lassen) müssen. Auch wenn ich nicht will, auch wenn es sicher nicht einfach wird. Aber das ist eben auch mein "Job", wenn ich Tiere halte :( Und solange es geht, sollen die Jungs sich bei mir wohl fühlen - am Besten bis zur letzten Sekunde, wenn möglich.

Klar tut mir das leid. Aber die Verantwortung für Tiere umfaßt eben leider manchmal auch die nicht schönen Dinge.
Demnächst muss ich mit meiner Uralt-Katze auch zum TA, sie einschläfern lassen. Das will ich auch nicht - habe sie selbst mit Milchpulver mühselig großgezogen, mein Findelkätzchen. Aber ich bin es ihr schuldig.

Es ist ein letzter Respekt vor der Kreatur, ihr einen guten Tod zu geben und sich nicht davor zu drücken, finde ich. Wer soll ihr denn sonst diesen Respekt erweisen, wenn nicht der Mensch, der mittelbar dafür gesorgt hat, dass sie ins Leben kam?

Das ist auch eine Art, dem Leben des Tieres eine Wertschätzung entgegenzubringen - wenngleich keine angenehme...

***altsteirer***
17.04.2016, 22:20
Es ist ein letzter Respekt vor der Kreatur, ihr einen guten Tod zu geben und sich nicht davor zu drücken, finde ich. Wer soll ihr denn sonst diesen Respekt erweisen, wenn nicht der Mensch, der mittelbar dafür gesorgt hat, dass sie ins Leben kam?

Das ist auch eine Art, dem Leben des Tieres eine Wertschätzung entgegenzubringen - wenngleich keine angenehme...

Sehr schön formuliert!

Luca_21
17.04.2016, 22:24
Hey Luca, an es denkst Du denn.

Sorry, aber ich verstehe deinen Satz nicht. Kann auch sein das ich auf dem Schlauch stehe :laugh

Aubrey
17.04.2016, 22:37
Ich habe letztes Jahr 4 Junghähne vermittelt und 16 geschlachtet. Dabei sind es schon gefragte Rassen, also Marans und Araucana. Ich würde sie auch nie verschenken oder für 5 € verkaufen. Erstens werden sie dann auch meist nur geschlachtet und auf der andern Seite wäre ich doch bescheuert das Fleisch meiner glücklichen Tiere zu verschenken und dafür Fleisch von Tieren aus der Massentierhaltung zu kaufen.

FunforChill
17.04.2016, 23:05
Recht so Aubrey! Habe auch ne Menge Hähne am Start... Schätze mal einen kriege ich gut verkauft, einen will ich behalten und die anderen lade ich zum Mittagessen ein...

Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk

Hühnernanny
17.04.2016, 23:09
Luca, ich habe gemeint an welcher Rasse Du Interesse hast.

Luca_21
17.04.2016, 23:42
Allen außer den Sebrights :D

Hühnernanny
17.04.2016, 23:58
Na, wo wohnst Du denn genau? Bin froh um alles, was leben darf!

Luca_21
18.04.2016, 01:05
Wohne im Kreis Aachen. Wären bis zu dir 3 1/2 Stunden, wäre schon ein langes Stück. Aber wie gesagt wenn wird es noch was dauern und ich kann dir auch nicht zu 100% versprechen das ich einen nehme. Werde mich aber dann bei dir melden, versprochen ;)

platanen
18.04.2016, 12:16
Ich habe von meinen vier Hähnen einen behalten und drei verkauft/vermittelt bekommen. War aber nicht ganz unaufwändig und bei denen, die ich verkauft habe, hat der Schutzpreis gerade so die Kosten für die Zeitungsanzeigen gedeckt. Das war es mir aber wert, dass alle eine Chance auf ein Zuhause bekommen. Werde dieses Jahr auch wieder nur eine einzige Henne einige wenige Eier ausbrüten lassen, da es wirklich sehr viel Aufwand war, die Hähne gut zu vermitteln. Und schlachten ist auch nicht mein Ding - zumal es sich bei Zwerghähnen z.B. auch wirklich nicht lohnt.

Also ich kann Dich und Dein Vorhaben gut verstehen. :jaaaa:

Viel Erfolg!

Okina75
18.04.2016, 12:28
'türlich lohnt das, Frikassee geht immer, auch wenn man dann gleich ein paar auf's Mal braucht...

Pudding
18.04.2016, 12:49
Zwerghähne zu vemitteln gleicht einem 6 im Lotto!
Ich weiss wovon ich rede auch wenn sie reinrassig, selten und noch so schön sind!

BUF
18.04.2016, 13:02
...jährlich grüsst das Murmeltier, überschüssige Hähne, keiner wird sie wirklich los. Es sei denn Menschen die noch schlachten nehmen sie für lau in "Pflege". Jeder der brütet weiß doch das eine Menge Hähne schlüpfen werden, klar. Sicher ist es unglaublich schön so kleine Plüschis möglich noch mit einer Glucke durch den Garten streifen zu lassen, aber die konsequenz ist immer den grössten Teil zu schlachten. Alle müssen sich darüber im Klaren sein, ansonsten eßt die eier und brütet sie nicht aus, sie werden groß sehr schnell und sehr lästig für alle beteiligten. Aktuell habe ich von 7 Küken 5 Hähne, keiner wird die 22 zigste Woche erleben, bis dahin dürfen sie sich im Garten austoben. Letztes Jahr von 25 Küken nur vier Hähne... einer hat einen Platz gefunden.

Wurli
18.04.2016, 13:34
Habe am WE auch junge Hähne für die Hunde geschenkt bekommen.
Hilft nicht, dort können sie nicht bleiben, sonst wollte sie auch keiner und meine Hunde freuen sich darüber.

Ich hab persönlich bei meinen Wachteln kein Problem mit den Hähnen.
Die werden ca 8 Wochen aufgezogen und dann geschlachtet (musste ich auch lernen)
Brust und Schenkel bekomme ich, Rest geht an die Tiere.
Max Darm und ein Teil der Federn werden entsorgt.

Klar ist es komisch wenn man eigene Tiere isst die man selbst groß gezogen hat.
Aber so weiß ich was ich auf den Teller bekomme!
Wobei sie meist noch ne Zeit nach Sibirien gehen damit ich etwas Abstand bekomme :-X

platanen
18.04.2016, 13:39
Naja, dachte eher an Brathähnchen für vier Personen - wenn ich schon ein Tier schlachten muss. Deswegen würde ich auch nie Froschschenkel oder Wachteln essen wollen... wenn man gleich mehrere töten muss, um einmal satt zu werden. ;-)

Wurli
18.04.2016, 13:42
Dann dürfte man auch nur Tiere züchten wo mind ne Familie satt wird?

Also mir reicht eigentlich eine Wachtel mit Beilage ....

majorlo
18.04.2016, 13:42
Ansonsten sollte jeder Fleischesser eigentlich froh um jeden Junghahn sein.
Danke für diese Aussage. Ich dachte ich stehe mit dieser Meinung alleine da. Ich möchte dazu sagen, dass mir das Schlachten keiner meiner Tiere leicht fällt (ich schlachte auch die Schafe mit Hilfe eines Metzgers zuhause).
Doch ich schlachte lieber selbst als dass ich schlachten lasse.

Ich wundere mich immer über die Aussagen hier im Forum, dass man auf viele Hennen hofft. Bei mancher Brut wäre ich froh wenn die Anzahl der Hähne größer gewesen wäre. Wir essen viel Hähnchenfleisch und ich kaufe keines. Dass Hähnchen geschlachtet werden ist, mit Ausnahme von Zuchttieren, normal, doch meine haben wenigstens ein, wenn auch kurzes, schönes Leben.
Ich kann Hähne irgendwie leichter schlachten als Hennen. Die Hähne haben einen im Voraus schon mehrere Wochen durch lautstarkes Krähen oder Hennenvergewaltigung genervt. Bei Hennen ist das anders. Die meisten meiner Hennen sind handzam und da fällt es noch schwerer, da die alles mit sich machen lassen.



Wobei sie meist noch ne Zeit nach Sibirien gehen damit ich etwas Abstand bekomme :-X
Diese Distanz brauche ich auch immer und wenn es nur für 2 Tage ist. Dann weiß ich nämlich auch nicht mehr welcher welcher ist...

Orpington/Maran
18.04.2016, 13:46
Unterschreib! Meine ruhen mind. 1 Monat im TK, damit ich nicht mehr weiss, in welchem Fach ich welchen Hahn gesteckt habe,etwas Wehmut überkommt mich doch immer, wenn ich einen Hahn aus dem Tiefkühler nehme, aber schmecken tut es mir doch :cool: die paar Hennen, die ich schlachten musste, verschenke ich meistens, die, die hier seit Jahren herumlaufen, da hoffe ich, das sie irgendwann einmal tot umfallen :rotwerd

Wurli
18.04.2016, 13:48
Ebenfalls!
Ich brauch nur ein paar gute Hennen für die Zucht, Rest kann gerne alles Hähne sein.

majorlo
18.04.2016, 13:51
Irgendwie ist es eigenartig was die Tiefkühltruhe bei mir bewirkt.
Wenn ich die geschlachteten Tiere einlege, dann sind es noch "tote Tiere", wenn ich sie wieder raushole, dann ist das Hähchenfleisch...ein Sonntagsbraten oder was auch immer.

Gimar
18.04.2016, 13:55
Ich find es sehr gut zu versuchen welche zu vermitteln, frisches Blut braucht doch jeder mal in seiner Zucht...
Allerdings ist das halt wirklich nicht leicht nen guten Platz zu finden.

Ich glaube nicht, dass hier im Forum viele sind, die gern schlachten! Das macht keinem von uns Spaß, aber es ist
irgendwie unsere Pflicht wenn wir Küken haben wollen. Kann dir nur raten, such dir wen der es dir zeigt, lern Schlachten und tu es. Das ist man seinen Tieren schuldig, schau nicht weg. Auch Kinder (ab welchem Alter kann ich jetzt auch nicht sagen) sollten wissen wo die Chicken Nuggets herkommen.

Wenn du welche vermitteln kannst, Glückwunsch, aber versuch auch den anderen Weg zu meistern.
Mir geht das Schlachten jeden Tieres nahe und genau das finde ich auch gut so, man verroht nicht.
Die schönen sauberen Schalen im Supermarkt erinnert nicht wirklich mehr an die Tiere.

Viel Erfolg

LG Gimar

Wurli
18.04.2016, 13:57
Danke Gimar!

Hühnernanny
18.04.2016, 14:20
Seit wir Hühner haben, sind wir Vegetarier. Gerade die Kinder haben das sehr bewusst entschieden, jeder auf seine Art, einer sehr schnell, der andere hat etwas länger gebraucht. Nur mein Mann isst noch Fleisch, aber zu Hause kriegt er keins:neee:
Ich kenne einige Leute, die unsere Hähne gerne zum Vespern nehmen werden, aber ich möchte schon versuchen, dass sie einen schönen Platz finden.

Vulpes vulpes
18.04.2016, 14:31
Ich kenne einige Leute, die unsere Hähne gerne zum Vespern nehmen werden, aber ich möchte schon versuchen, dass sie einen schönen Platz finden.

Es ist ja aller Ehren wert, wenn man sich bemüht, für seine Hähne einen guten Platz zu finden aber man muss sich auch drüber klar sein , gute Plätze sind begrenzt. Das heißt, wenn du deine alle vermittelt bekommst, geht halt irgendwo anders einer nach Sibirien, der sonst eventuell auf den freien Platz gekommen wär.

Wenn bei mir einer einen guten Platz findet freu ich mich, wenn ich die überzähligen schlachten muss bin ich auch nicht unbedingt traurig. Gibt einen schönen Braten und davor konnten sie glücklich in der Weltgeschichte herum laufen.

Hobbyhuhn2013
18.04.2016, 14:53
Irgendwie ist es eigenartig was die Tiefkühltruhe bei mir bewirkt.
Wenn ich die geschlachteten Tiere einlege, dann sind es noch "tote Tiere", wenn ich sie wieder raushole, dann ist das Hähchenfleisch...ein Sonntagsbraten oder was auch immer.

Genauso funktioniert es im Supermarkt ja auch - nur das Einlegen fehlt. Was man an der Tiefkühltheke rausnimmt, fühlt sich auch nicht mehr an wie totes Tier, sondern z.B. eben wie die leckere (?) Hähnchenbrust für's Pfannengericht.

Und genau das ist das Problem: der Abstand, den wir (Fleischesser) gerne aus "moralischen" Gründen zum Fleischlieferanten, einem ehemals hoffentlich fröhlich-vitalen Tier, gerne haben, führt dazu, dass immer mehr Tiere in keiner Weise fröhlich-vital, sondern genau gegenteilig (industrielle Massentierhaltung) gehalten werden, um unsere empfindsamen Gefühle gegenüber "dem armen Tier" gegenüber nur nicht zu sehr in den Vordergrund treten zu lassen... Je steriler das Fleischpäckchen aussieht, umso verlogener ist der ganze Apparat.

Ich finde das pervers. Wer nicht bereit ist, selbst auch mal ein Tier vom Leben zum Tode zu befördern, um es zu essen, sollte aufrichtigerweise auch sonst kein Fleisch verzehren.

Insofern, Hühnernanny, eine logische Entscheidung, vegetarisch zu leben - nur, wenn man dann Küken zieht, bleibt die Konsequenz, wohin mit dem "überzähligen" Tier, ja trotzdem nicht aus: Küken sind niedlich, und selbst schlachten ist - ja, eben nicht niedlich. Aber immer noch besser, als es irgendeinen gefühllosen Trottel machen zu lassen, nur damit ich es nicht sehen muss. Das ist nicht gelöst, das ist nur verdrängt. Und bei wievielen der "vermittelten" Hähne würde man nicht auf Nachfrage hören können, dass der Hahn "leider aggressiv wurde und deshalb "weg" mußte"??

Ich wünsche Dir und mir auf jeden Fall wenige Hahnenküken - und sollte ich Hähne nicht vermitteln können, werde ich sie mir wenigstens selbst schmecken lassen. Irgendwie bin ich ihnen das ja schuldig.

Birgit K
18.04.2016, 14:53
Ich finde alles hier geschriebene sehr wichtig und es zeigt, Jeder der hier seinen Beitrag geschrieben hat, schätzt seine Tiere. Und genau das ist mehr als wichtig.
Viel mehr Menschen sollten darüber nachdenken wo unsere Lebensmittel herkommen. Wie alles "Fleischige" vorher leben "MUSSTE" und wie furchtbar für die meisten Tiere der letzte Gang ist.

Wie viele schon vorher schrieben, bei den jungen Hähne ist irgendwann mal das Fass am überlaufen. Alles ist genervt, die Hennen, die Nachbarn .... gehört evtl. hier nicht her ... aber ich möchte es kurz erwähnen.

Wir schlachten unsere Tiere wenn sie die Bettruhe eingenommen haben, was bedeutet die Tiere haben überhaupt keinen Stress, sie kennen mich, sie kennen auf den Arm nehmen. Ich hole sie ganz ruhig aus dem Stall, streichle nochmals, mein Helfer selbst ein ganz ruhiger Mensch übernimmt die Aktion mit dem Beil.
Mehr als 4 Tiere gehen nicht, da ja das Tier noch "gerichtet" werden muss. Mein Nachbar hat für die 4 Schlachttage 2 sauber gerichtete Hähne bekommen - seine Aussage, er hat noch nie so schmackhaftes Hähnchen, so tolle Hühnerbrühe gegessen und er fand es ganz toll wie ruhig und letztendlich entspannt alles abgelaufen ist.

Und ja, es ist sehr wichtig dass auch Kinder alles das mit erleben - keinen Überschuss zu produzieren nur weil die Küken so süß sind - letztendlich übernehmen wir bereits die Verantwortung für jedes Brutei was wir bewusst einlegen.

Thema Schulbauernhof: wir organisieren einen Brüter, wir legen 40 Eier ein, uns interessiert es nicht was mit den geschlüpften Küken passiert wenn sie mit 14 Tage abgeholt werden, bzw. die Kinder werden alle angelogen mit der Aussage sie dürfen alle beim Züchter weiterleben ..... leider gerade für mich ein Thema da die Schule von mir BE's wollte. Jetzt bekommen sie Junghennen und das Thema Hahn und Küken ist solange Tabu bis sie wissen was sie mit den Hähne machen wollen ohne die Kinder zu belügen. Die beteiligten Erwachsene haben damit ein riesiges Problem und angeblich sind alle Vegetarier.

Okina75
18.04.2016, 14:58
Ja, das unglaublich leckere Fleisch, bei manchen Exemplaren leckerer als Fasan, entschädigt im Endeffekt für die Ar...lochrolle, die man einnehmen muss, wenn's ans küchenfertig machen geht.
Vor allem immer die letzten Hähne, also quasi die Auslese aus der Hahnennachzucht eines Jahres. DAS sind dann alles schöne und anständige Kerle, weil bei mir nix lebend den Hof verlässt, was ich nicht auch selber behalten würde, und da ist es dann besonders fies. Die ganzen Vergewaltiger, Hysteriker etc. vorher, die sind nur wenig schlimm, aber die Guten- da ist's dann schon mal plöd... Muss aber irgendwann sein, weil mit der Zeit die Trommelfelle und/ oder die Mädels anfangen, drunter zu leiden, denn so ein Hahn hat ja nun mal das natürliche Bestreben sich fortzupflanzen und akustisch 'nen Revier zu proklamieren.

Andererseits halte man sich vor Augen: Im Jahr werden in Deutschland industriell, was waren das? 630 Millionen? Hühner und Hähnchen geschlachtet... Sechs-hundert-dreißig Millionen!!! Bzw. das war 2012, für 2015 habe ich irgendwie (noch?) keine Zahlen gefunden- war aber sicher nicht weniger.
Da könnte man sich dann ehrlich allen Ernstes fragen, was die 20 Hähnchen eines Privathalters da nun noch reißen sollen, und warum gerade man selbst sich da also schämen und in Selbstvorwürfen zermartern sollte, weil man seine eigenen tipptopp aufgezogenen und gehaltenen Tiere verspachtelt...

Wobei ich grade noch die Frage hinterher schieben will, was daran komisch ist, seine selbst aufgezogenen Tiere zu essen, wie weiter oben im Thema erwähnt wurde- eigentlich sollte das, und war bis vor 35/ 40 Jahren auch noch, überwiegend der Normalfall, zumindest im ländlichen Bereich. Wo heutzutage auch kaum noch einer sich die Mühe macht mit dem Viechzeug- misten, füttern, trallalla- wenn es doch alles in gleichbleibender Quali zu günstigem Preis und ganz ohne jeden Aufwand im Laden gibt :(.

FunforChill
18.04.2016, 16:01
Ach ich mach da garkein Theater groß drum. Habe mit letztes Jahr Wachteln angeschafft und zum erstaunen meiner Eltern von jeder Brut nach 8 Wochen die Hähne geschlachtet und aufbereitet. Und ja, ich bin erst 16 :) Aktuell habe ich auch 6 Hühner(-Küken?) Die bald 2 Monate alt sind. Einen Hahn will ich behalten, die anderen lade ich entweder zum Mittagessen oder zur Kleintierbörse ein :)

Gesendet von meinem GT-I9505 mit Tapatalk

majorlo
18.04.2016, 16:32
Wo heutzutage auch kaum noch einer sich die Mühe macht mit dem Viechzeug- misten, füttern, trallalla- wenn es doch alles in gleichbleibender Quali zu günstigem Preis und ganz ohne jeden Aufwand im Laden gibt :(.
Ja leider ist das so für den Verbraucher ein sehr günstiger Preis, wofür aber leider die Tiere einen sehr hohen Preis bezahlen.
Da das Thema Kinder hier schon mehrfach erwähnt wurde: Meine Kinder wurden von Anfang an nicht belogen wenn es um das Thema schlachten und Fleisch ging. (Sie sind mittlerweile 6 und 8 Jahre alt). Beim Töten sind sie nicht dabei (zumal ich abends schlachte, denn das von der Stange nehmen finde ich auch am stressfreiesten), doch Ausnehmen zerlegen usw. ist kein Thema. Da bei uns auch noch Hähnchenpfeffer und Innereien gegessen werden sind diese auch noch da.
Die Hähnchen selber hängen im Kühlschrank über Nacht ab und werden dann unter Mithilfe der Kinder am nächsten Tag eingefroren. Beide Kinder gehen mit mir zum Angeln und da werden auch regelmäßig Fische geschlachtet.

Ich halte es so, dass ich auf jeden Fall den Kindern Bescheid gebe bevor ich schlachte, so haben sie die Möglichkeit sich von den Tieren zu verabschieden (sie finden das auch sehr wichtig). Diskussionen gabs bisher keine und das Fleisch wird anschließend auch gegessen.

Ich bin auch mächtig stolz auf meine Beiden, die in der Schule kräftig Aufklärungsarbeit leisten wo das Fleisch eigentlich herkommt. Unsere Schule hat als Einzugsgebiet Dörfer und eine Kleinstadt und die Städter haben manch komische Ansichten. Manche Kinder meinen das Fleisch kommt doch vom Metzger, das ist doch kein Tier...

Am besten war meine Tocher letzte Woche. Ihre Banknachbarin (Muslimin) sage mit Blick auf Ihr Salamibrot: Iiiiiii, du isst totes Schwein, wie kann man sowas essen? Meine Tochter ganz trocken: Nee, ist totes Lamm, schmeckt lecker und dürftest du auch essen. Willst du mal beissen?
(Hat mir so die Lehrerin erzählt und hat sich dabei fast weggeschmissen)

Ich glaube nicht, dass die Vorgehensweise meinen Kinder schadet oder geschadet hat. Im Gegenteil, bei uns wird kein Fleisch und keine Wurst weggeschmissen. Lieber gibt es mal nur Butterbrot weil keine Wurst da ist...

hein
18.04.2016, 17:05
J.............

Andererseits halte man sich vor Augen: Im Jahr werden in Deutschland industriell, was waren das? 630 Millionen? Hühner und Hähnchen geschlachtet... Sechs-hundert-dreißig Millionen!!! Bzw. das war 2012, für 2015 habe ich irgendwie (noch?) keine Zahlen gefunden- war aber sicher nicht weniger.
Da könnte man sich dann ehrlich allen Ernstes fragen, was die 20 Hähnchen eines Privathalters da nun noch reißen sollen, und warum gerade man selbst sich da also schämen und in Selbstvorwürfen zermartern sollte, weil man seine eigenen tipptopp aufgezogenen und gehaltenen Tiere verspachtelt...

Wobei ich grade noch die Frage hinterher schieben will, was daran komisch ist, seine selbst aufgezogenen Tiere zu essen, wie weiter oben im Thema erwähnt wurde- eigentlich sollte das, und war bis vor 35/ 40 Jahren auch noch, überwiegend der Normalfall, zumindest im ländlichen Bereich. Wo heutzutage auch kaum noch einer sich die Mühe macht mit dem Viechzeug- misten, füttern, trallalla- wenn es doch alles in gleichbleibender Quali zu günstigem Preis und ganz ohne jeden Aufwand im Laden gibt :(.
Genau das ist doch das Problem!

Es heisst immer nur, das liebenswerte Tier oder das arme Tier und und und

Das Schlachten wird verdrängt und ist auch nicht jedem Bewusst, das das Tier vorher geschlachtet wurde!

Für mich ist es das Normalste auf der Welt! Ich kenne das Schlachten aber auch schon mein lebenslang. Selbst als Kind war man einfach dabei und hat zugeschaut und ich war immer neugierig und hatte immer was zu fragen. Selbst die rohe Blutwurst wurde probiert. Und mit ca. 7-8 Jahren war es meine Aufgabe, beim Schweineschlachten das Blut zu rühren - denn das konnte man als 7-8 Jähriger. Das Schwein beim Schlachten festhalten usw. konnte man da noch nicht!

Aber Heute ist es für sehr viele Menschen schon ein Fremdwort bzw. wer hat es schon gesehen oder selbst gemacht!? Und ich kann jeden verstehen, der davor bammel hat und sich vor dem ersten Mal fürchtet!

Ich muss auch zugeben - selbst im Alter von 60 Jahren und selbst wo ich das schon ein lebenlang kenne - schlachten ist für mich immer noch kein Vergnügen! Und ich kenne sehr viele Züchter, die ihre eigenen Tiere nicht schlachten können. Und da muss das eben ein Zuchtfreund oder ein Nachbar machen. Und dieser Zuchtfreund macht es dann beim Nachbarn. Aber so muss niemand seine eigenen Tiere schlachten

sandyvast
18.04.2016, 17:12
Ich finde ja alles richtig,was hier geschrieben wird....Aber : es gibt auch Leute wie ich, die auch die Hähnchen lieber selber essen würden als im Discounter kaufen, nur gibt es hier niemanden, der mir das schlachten und zubereiten beibringen kann.....das wird noch ein Problem...Hilfe....

elja
18.04.2016, 17:16
im nächsten Geflügelzuchtverein findest du bestimmt jemanden der dir dabei hilft und dir das zeigen kann.
Ansonsten such mal hier unter Schlachtkurs, da gibt es immer wieder welche im Süden.

Okina75
18.04.2016, 17:53
Vielleicht kennt ja User Windfried jemanden im Süden, der ebenfalls Kurse wie er anbietet...

juno
18.04.2016, 19:41
Ich brüte um zu schlachten. Nur aller 2 Jahre lasse ich Hennen laufen, mit einen neuen Hahn. Was nicht vermittelt wird landet im Topf/ Pfanne. Momentan leben 24 Küken, davon sind 13 Hähne. 9 Hennen habe ich vermittelt, bzw waren sie bestellt, demnach habe ich die Eier eingelegt. 4 stehen also noch aus, findet sich kein neues zuhause schmecken auch diese gut. Abgabe erfolgt zu preisen wo meine Futterkosten reinkommen. 10 € für eine Henne und 6,50 €/kg Küchenfertig.

juno

sandyvast
18.04.2016, 19:50
@okina: stimmt, gut Idee....vielleicht liest er es ja hier oder ich schicke eine PN....

Birgit K
18.04.2016, 19:52
Manchmal erledigt leider auch die Natur den Überschuss.
Seid Tage wundere ich mich dass plötzlich so wenig Eier im Nest sind, Eier im Auslauf liegen oder Stallboden - kenne ich von meinen Hennen nicht.
Heute mittag war der Marder da, mein Appenzeller Hahn hat sich wohl allen Mut zusammengenommen und hat sein Revier verteidigt, was liegt näher als dann die wehrlosen Küken zu holen?
Weil meine Hündin gebellt hat ging ich schauen, ich sah den Marder noch wegrennen, eines tot und angefressen, das andere fast tot und 5 verletzt weil sie sich beim versuch zu retten zwischen Zaun und Wasserfass eingeklemmt haben.
Somit sind 2 Hähnchen mit nur 5 Wochen weg.

Birgit K
18.04.2016, 19:57
Seid ich bewusst züchte und um den Überschuss weiß und die Folgen, bekommen meine Hühner keine "menschlichen Namen" Die Hähne werden alle Gockele gerufen und die Hennen mal Dicke mal Zicke, je nach dem welchen Charakter das Tier hat. Das geht dann auch etwas einfacher wenn ich 17 Gockele zum schlachten von der Stange hole als den Asterix, den Bodo usw. ist halt auch eine Kopfsache.

FunforChill
18.04.2016, 20:22
Stimmt :)

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Hobbyhuhn2013
18.04.2016, 21:01
Das habe ich mir auch schon vorgenommen und den Kindern ebenso erklärt: die Küken bekommen keine Namen, bevor man nicht weiß, ob es Hennen oder Hähne sind. Und dass die Hähne nicht bleiben können und was das ggf. heißt, habe ich mit den Kindern VOR dem Einlegen der BE auch diskutiert. Natürlich wird es trotzdem erst mal ein paar Tränen geben, aber man kann's nicht ändern. Meine Große hat von sich aus schon gesagt, dass es eigentlich egal ist, ob das Tier, das wir essen, vorher bei uns war oder nicht, weil ja immer ein Tier sterben muss. Und, dass es "unser " Hahn wenigstens dann schön hatte. Tja, sie ißt eben gern Fleisch...

Okina75
18.04.2016, 21:19
Das geht dann auch etwas einfacher wenn ich 17 Gockele zum schlachten von der Stange hole als den Asterix, den Bodo usw. ist halt auch eine Kopfsache.

Das relativiert sich auch mit der Zeit. Letztlich kommt 's doch drauf an, was man ins Tier reininterpretiert. Und weiß man, dass Namen eigentlich nur ein Mittel zur individuellen Kenntlichmachung sind wie anderswo Nummern, verliert sich viel von dem Schrecken des Effektes, den benannte Tiere auszulösen vermögen, wenn es soweit ist.
Hühner sind keine kleinen Menschen und auch sonst nix, sondern einfach Hühner. Und benennt man sie wie gesagt nur, damit man nicht immer sagen muss "die größere Blume" oder "die Bredahenne", oder "die Tochter von Schlagmichtot", sind die Namen gleich viel, viel weniger hemmungsauslösend.
Hähne kriegen bei mir zwar trotzdem keine Namen, wenn sie nicht ganz besonders positiv hervorstechen und potentielle Vermittlungs- oder Behaltekandidaten sind, aber das auch nur, weil's dann irgendwie affig wird, auch noch jedem Hahn einen Namen zu geben- über die besteht ja weit weniger Diskussions- oder Mitteilungsbedarf als über die doch zukunftsträchtigeren Mädels. Und ist ja fast noch so, als hätte man ansonsten keine Ansprechpartner, wenn man allem und jedem einen Namen geben muss- hat so den Ruch einer gewissen sozialen Verzweiflung, finde ich fast :-X...
Bei Kindern ist das freilich was anderes, aber so als Erwachsener alles benamsen zu müssen, ähäm *räusper*...

***altsteirer***
18.04.2016, 21:46
Meine Große hat von sich aus schon gesagt, dass es eigentlich egal ist, ob das Tier, das wir essen, vorher bei uns war oder nicht, weil ja immer ein Tier sterben muss. Und, dass es "unser " Hahn wenigstens dann schön hatte.

Kluges Kind ;D

Hobbyhuhn2013
18.04.2016, 21:49
Ja, ist sie in der Tat (*vorStolzplatz*) ;)

birgit23
18.04.2016, 22:11
Unsere ersten Hühner...vor Jahren, da haben wir auch gesagt, die werden nicht gegessen. Mh...inzwischen sind wir teilweise zum Selbstversorger geworden . Alle Tiere werden mit Respekt behandelt, solange sie bei uns sind. Manche Gockel lassen sich mit viel Glück vermitteln. Naja und der Rest wird hier geschlachtet bzw. in einer kleine Lohnschlachterei in der Nähe.
Ich liebe krähende Hähne, aber wenn die Hennen unter ihnen leiden ist Schluss mit Lustig.
Die Hennen punkten damit, das sie schöne, bunte Eier legen. Zickige, mobbende Ladies landen auch manchmal im Topf.
Im letzten Jahr sind aus 10 Bresse Versandeiern 8 Kükies geschlüpft...6 Hähne und 2 Hennen. Das erste Mal, das ich mich über die Anzahl der Gockel gefreut habe. Soo lecker und sie hatten alle ein mehr als gutes Leben.
Mit unseren Schafen( Kamerun und Barbados) ist es nicht anders. Lämmies sind soo süß, aber werden sehr schnell groß.
Das ein oder andere Böckchen wird an gewissenhafte Züchter als Zuchttier weiter verkauft.
Die anderen werden bei einem kleinen Schlachter unseres Vertrauens geschlachtet und von uns selber verspeist.

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elja
18.04.2016, 22:28
Unsere ersten haben wir auch nicht gegessen. Drei der Damen leben noch. Eine hat der Marder erwischt. Den Hahn haben die Nachbarn gegessen nachdem er zunehmend mehr hinkte und keine Ursache gefunden wurde. Einer seiner Söhne ist noch bei uns.

Kleinfastenrather
18.04.2016, 23:17
Hallo,
in Gemeinschaft schlachten ist auch einfacher... Ich habe das Glück das wir ein paar mal im Jahr mit dem Verein schlachten, da muss ich nicht. Auch die letzten 3 Hähne konnte ich nicht alleine schlachten, da musste mir ein Nachbar helfen. Wie Okina schon sagte sind die letzten meistens die schwersten.

Ich "liebe" auch alle meine Hähne, natürlich ist jedes Leben wertvoll, deswegen muss man als Hühnerhalter auch für ein "schönes", schnelles Ende sorgen. Wenn der Habicht, der Fuchs oder der Hund ein Huhn holt ist das ganz sicher kein schöner Tod, ohne dass das Tier etwas merkt betäuben und dann töten ist nicht grauenvoll oder schrecklich. Jedes Huhn (und jeder Mensch) stirbt irgendwann, ein schönes Leben hatten sicherlich die meisten Hähne hier im Hüfo oder auch bei dir. Sie dann zu schlachten ist nicht schlimmes, aber auch nichts schönes, eher etwas notwendiges. Am besten ist es sicherlich wenn man selbst schlachtet oder dabei ist und sich so vergewissert das es ein "guter" Tod war.

Jedem Küken einen Namen geben, sie wie Hunde etc. behandeln halte ich für nicht förderlich bei der Sache, Hühner sind generell recht "sterblich", keine Haustiere, da sollte man sich nicht zu allen zu stark binden, vorallen nicht zu den Hähnen.

Zum Thema Kinder kann ich auch nur sagen das die Eltern/Erwachsenen da viel Gehemmter sind als Kinder, klar beim töten an sich sollten sie nicht dabei sein aber wenn sie Interesse beim Ausnehmen und rupfen haben sollte man sie schon kommen lassen und sie nicht "einsperren". Die kleinen Kinder des Freundes meiner Mutter gehen auch ganz offen damit um und sind wenn es ans schlachten geht eher in so einer "oh, ok, gibt es ann Hähnchen heute Abend"-Stimmung. So eine "Oh Gott, wie kannst du das tun, die hast du doch großgezigen"-Stimmung ist anerzogen oder durch falschen Umgang der Eltern mit dem schlachten zu verschulden, schätze ich.

LG Thorben

majorlo
18.04.2016, 23:39
Das mit den Namen sehe ich genauso.
Bei uns gilt die Regel: Tiere mit Namen werden nicht geschlachtet und an diese Regel halten wir uns eisern.
Als vor 6 Jahren eines unserer Lämmer von der Mutter nicht angenommen wurde, wurde es in mühevoller Arbeit mit der Flasche aufgezogen und hat, wie sollst auch anders sein, dann anschließend einen Namen bekommen. Die gute Capri ist mittlerweile eine meiner besten Mutterschafe und kümmert sich liebevoll um Ihre Lämmer (dieses Jahr sogar Zwillinge) obwohl Sie es so nie kennengelernt hat.

Hobbyhuhn2013
19.04.2016, 08:16
Zum Thema Kinder kann ich auch nur sagen das die Eltern/Erwachsenen da viel Gehemmter sind als Kinder, klar beim töten an sich sollten sie nicht dabei sein aber wenn sie Interesse beim Ausnehmen und rupfen haben sollte man sie schon kommen lassen und sie nicht "einsperren". Die kleinen Kinder des Freundes meiner Mutter gehen auch ganz offen damit um und sind wenn es ans schlachten geht eher in so einer "oh, ok, gibt es ann Hähnchen heute Abend"-Stimmung. So eine "Oh Gott, wie kannst du das tun, die hast du doch großgezigen"-Stimmung ist anerzogen oder durch falschen Umgang der Eltern mit dem schlachten zu verschulden, schätze ich.

Kann ich nur bestätigen - wie bei allen Themen kommt es auf die Vermittlung an. Bei uns löst auch das Thema Tod keine "schrecklichen" Gefühle aus, weil wir öfters darüber sprechen, Tiere und alte Menschen in der Familie haben, deren Ende sich nähert usw. Wir versuchen, dem Ganzen unbefangen entgegenzugehen - ich nehme auch meine Kinder mit und bitte die Tierärzte, das Wort "einschläfern" usw. laut auszusprechen, damit die Kinder auch wissen, worum es geht - man kann doch über alles offen reden und die Kinderfragen beantworten. Und klar kommt mal ein Tränchen - und dann ist das eben auch ok, und man steht zusammen und die Trauer durch. Dieses betretene Gewisper, als wäre alles ein furchtbares Geheimnis, zu schlimm, um es laut zu sagen, macht doch alles erst so entsetzlich! Der Tod gehört zum Leben. Früher, als noch in der Stube mitten in der Familie gestorben wurde, wurde der Tod doch auch gemeinsam "ertragen" und bewältigt.

Ich persönlich finde nur schrecklich, wie der Tod und alles, was damit zu tun hat, ins Abseits gedrängt wird. Auch bei den Tieren.

Als der Habicht uns im Winter eine Henne geholt hat und dann nur angeknabbert liegenließ, habe ich auch laut ausgesprochen, was ich dachte:"Schade um das leckere Huhn!" Wir haben es dann nicht gegessen, aber ich empfand es als Verschwendung. Den indianischen Brauch, dem Tier zu danken, dass es sein Leben gibt, um einen essen zu lassen, finde ich in der Hinsicht würdevoll und angemessen und - ja, irgendwie loyal, auch wenn es sich komisch anhört. Daher: Man kann nun mal nicht alle Hähne behalten - und Respekt vor dem Tier ist auch, es zu essen, wenn es denn sterben musste!

***altsteirer***
19.04.2016, 08:53
"Schade um das leckere Huhn!" Wir haben es dann nicht gegessen, aber ich empfand es als Verschwendung.

Eben! Kann man ruhig machen, wenn man das Opfer zeitnah findet. Der Falkner isst die Beute seines Habichts ja auch und oft fehlen wirklich nur "50 Gramm". Oder der Habicht kam garnicht zum fressen weil man schnell am Ort des Geschehens war.

Lecker Suppe oder Frikassee lassen es dann nicht gar so sinnlos erscheinen...

platanen
19.04.2016, 12:39
Eben! Kann man ruhig machen, wenn man das Opfer zeitnah findet. Der Falkner isst die Beute seines Habichts ja auch und oft fehlen wirklich nur "50 Gramm". Oder der Habicht kam garnicht zum fressen weil man schnell am Ort des Geschehens war.

Lecker Suppe oder Frikassee lassen es dann nicht gar so sinnlos erscheinen...

Das haben wir allerdings auch gemacht. Ende Februar hatte der Habicht unsere Charlotte geschlagen. Die war noch lauwarm als wir sie fanden und sie kam noch am selben Tag auf den Tisch. Sie in den Müll zu werfen hätte ich nie über's Leben gebracht. So hatte das Ganze noch irgendwie einen Sinn.

Selbst die Henne, die der Fuchs erwischt hatte, haben wir noch gekocht - allerdings nur für die Hunde. Da uns viele wegen des Fuches verunsichert hatten.

talpini
19.04.2016, 20:01
Tach auch,

Anfang 2015 hatte ich versucht 12 Junghähne als Futtertiere kostenlos an einen Zoo abzugeben. Sie dürfe, mit Rücksicht auf die Gesundheit der Zootiere, so die Antwort, das Angebot nicht annehmen. - so viel dazu.

Angenehmen Aufenthalt auf der Erde
talpini

Wildhelm
19.04.2016, 20:20
Da ich quasi bei Opa und Oma auf dem Bauernhof aufgewachsen bin, stellte sich die Frage bei uns im Grunde nie. Alle nachwachsenden Jungtiere werden gleich gut behandelt und versorgt. Doch das Schicksal der meisten Hähne ist von Anfang an besiegelt: Nur wer sich Opas (und nun meinen) Zugriff am längsten entziehen kann, kommt weiter. Alle anderen nähren mich und meine Rasselbande. Wir erhalten die Hühner und die Hühner erhalten uns.
Im Idealfall wird sogar noch mit einem anderen Halter der Gockel getauscht, damit auch ja ein blutfremder Sheriff im Revier ist.

knopfzelle
28.04.2016, 10:58
Interessante Unterhaltung ist das hier!

Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, was mal mit meinen Tieren passiert. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und sollte das Schlachten gewohnt sein. Ich war von klein auf jedes Jahr mehrmals bei der Schlachtung von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel zugegen und trotzdem kann ich mich eben nicht daran gewöhnen. Ich musste immer mit auch wenn ich nicht wollte. Ich musste zuschauen, musste auch das Blut rühren, musste Därme waschen und stopfen und das Hackfleisch kneten, bekam immer einen "Blutbart" verpasst obwohl alle wussten, dass ich mich davor ekel.:-X Ich bin, als ich 18 war, sofort zu Hause ausgezogen und war ab da an verschont von diesen Dingen und bin ehrlich froh drum! Ich kann nichts töten, was größer als ne dicke Fliege ist...
Ich habe einfach mehr Spaß an lebenden Tieren. Ich esse schon länger kein Fleisch mehr, der Verzicht fällt mir auch überhaupt nicht schwer :)

Bei mir wird das folgendermaßen ablaufen:

Meine Küken, sofern welche schlüpfen ( 1. Brut) nimmt alle mein Stiefvater. Er kümmert sich gut um seine Tiere und er schlachtet regelmäßig.

Habe ich mal ein Tier, welches geschlachtet werden soll, so kann ich ihm dieses auch bringen. Er wird es schlachten, meine Mutter macht es küchenfertig und entweder essen sie es, oder ich gebe es dann so weiter. Gutes Bio Huhn ist gefragt.

Für mich ist das so die beste Lösung :)

Hühnernanny
28.04.2016, 11:04
Ja, knopfzelle, so geht es mir auch. Diese Woche hat eine Freundin einen Hahn bei mir geholt, da habe ich ihr halt gleich 5 mitgegeben...ich fühle mich schon ein bisschen mies deswegen. Natürlich war mir das auch vorher klar. Es ist nun halt das erste Mal, vielleicht gewöhne ich mich ja auch dran. Sonst dürfen wir keine Hühner mehr haben, nur Hennen kaufen ist ja auch nichts anderes, jede Henne hat auch Brüder.

Rocco
28.04.2016, 11:19
Deshalb leben bei mir 8 Hähne ein behütetes Leben. Aber ich kann ja nicht alle nehmen.
Hennen habe ich aber auch.:)

mfg Rocco

Mietze
28.04.2016, 11:34
Ich denke, wenn man Fleisch ißt und Hühner hält, dann sollte man seine eigenen Hühner essen und nicht die Massentierhaltung durch den Einkauf im Supermarkt unterstützen. Ich sehe das so, daß meine Hühner bis zum Tag X ein tolles, artgerechtes Hühnerleben haben und dann eben geschlachtet und verspeist werden. Niemals mehr würde ich Fleisch im Supermarkt kaufen. Wenn ich kein Huhn in der Truhe habe, gibt es eben keines, so einfach ist das.

Im Bekanntenkreis gibt es darüber oft Unverständnis. Aber, da wird gegreint über die geschredderten Küken während man auf dem Weg zur Hähnchenbraterei ist, um sich ein schnelles Mittagessen zu holen. Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht.

Hobbyhuhn2013
28.04.2016, 11:53
Im Bekanntenkreis gibt es darüber oft Unverständnis. Aber, da wird gegreint über die geschredderten Küken während man auf dem Weg zur Hähnchenbraterei ist, um sich ein schnelles Mittagessen zu holen. Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht.

Weil es keine gibt ;)

Der unsinnige WUNSCH, der dahinter steckt, ist der, (Fleisch-)Genuß-Kultur mit einer "Schmusetier"-Kultur vereinen zu können - wer nicht bereit ist, Tiere grundsätzlich einzuteilen in "Nutz-" und "Kuschel-"Tiere, und damit nicht ihren eigentlichen Lebenszweck (so unschön das moralisch für Manchen sein mag) klar benennen will, begibt sich emotional eben in die Zwickmühle.

Als Nutztierhalter bin ich aber eben nicht (nur) der "Hüter" meiner Tiere um ihrer selbst willen, sondern auch um meiner selbst willen: um meinen Magen zu füllen, um mich (jedenfalls in der ursprünglichen Haltung von z.B. Rindern) mit Ressourcen zur Herstellung von Bekleidung zu versorgen etc. Und natürlich ist das "schwierig", wenn man die Flitzepiepen jeden Tag umsorgt - andererseits würden die Flitzepiepen auch ein lecker Steak von ihrem Lieblingsmenschen nicht einfach rumliegen lassen (und das meine ich im direkten Sinne). Konsumieren ist nunmal ein Teil des Lebenskreislaufs...

Crazynaddl
28.04.2016, 12:56
Ich sehe es genauso und bin auch nicht traurig wenn viele Hähne bei der Brut heraus kommen. Es sind nunmal Nutztiere.
Überschüssige Hennen kann man ganz gut vermitteln und Hähne schmecken gut. Denn um diese kostenlos wegzugeben, dafür ist mir die ganze Arbeit und Fütterung zu schade.

Schlachten kann ich selbst auch nicht, aber glücklicherweise mein Mann. Und wenn son Gockel ein paar Tage in der Gefriere lag, bereite ich den auch gern zu.


LG Nadja

Okina75
28.04.2016, 16:16
Nutztier hin oder her- ein bisschen Gefühl kann dennoch absolut dabei sein, denn wir sind nun mal nix anderes als Äffchen, die alles umtüddeln müssen (die einen mehr, die anderen weniger). Und da gilt es dann, unserem Ruf als oberstes aller Äffchen gerecht zu werden und das zu tun bzw zu sein, wonach wir wissenschaftlich benannt wurden und die Sache zu einem konsequenten Abschluss zu führen:

Homo sapiens, lat., verstehender, kluger, vernünftiger Mensch
Quelle: wikipedia


Das mit dem "überschüssige Hennen vermitteln" halte ich übrigens für einen gelungenen Scherz- die wirst Du teils nicht mal OHNE Hahn los, selbst wenn sie erst ein Jahr alt sind und somit erst ein halbes Jahr legen...

majorlo
28.04.2016, 16:22
Also ich verkaufe meine überschüssigen Hennen auch problemlos im örtlichen GZV beim sonntäglichen Geflügelmarkt.
Normalerweise die Hennen die farblich oder aus anderen Gründen nicht zur Zucht geeignet sind und in meiner Legetruppe keinen Platz mehr haben. Preislich pendelt sich das bei Maranshennen so zwischen 13-16 Eur ein und damit bin ich ganz zufrieden.
Ab und zu möchte auch mal jemand einen Zuchthahn kaufen und wenn ich ein schönes Exemplar aus dunklen Eiern habe, dann wird der verkauft, doch die meisten Hähne wandern nach Sibirien oder werden in Form von Bratwurst, Leberwurst oder auch Salami verwertet.

Okina75
28.04.2016, 16:49
Hühnerbratwurst? Das ist ja mal eine geniale Idee!
Machst Du die so richtig mit Apparat, Schweinedarm etc.? Wie lange wären die Würste haltbar und wieviele Hähne sind nötig, dass sich das Wursten lohnt?

Ist übrigens nicht OT, die Frage, weil 's ja auch um überschüssige Hähne geht :D.

majorlo
28.04.2016, 17:05
Bratwürste werden bei uns mit Schafssaitlingen Kal. 22/24 gemacht.
Ich nehme dazu Hähnchenfleisch (Keulen, Brust, Rückenfilet) und eine Portion Pflanzen- oder Rinderfett, je nach Fettgehalt der Hähne. Ein normales Quantum sind 2-3 Hähne (die Marans geben so ca. 1,5kg Fleisch pro Tier).
Das ganze wolfe ich durch die 4mm Scheibe, dann wirds mit Gewürzen verknetet und mit dem Füller in Därme gefüllt.
Anschließen auf passende Länge (die Kinder wollen immer kleine Würste) abgedreht, einvakuumiert und eingefroren.

Länger als ein halbes Jahr halten die Bratwürste bei uns nie (sind vorher gegessen), doch ich denke, dass man sie bei -18° ein Jahr aufheben kann (vorausgesetzt sie sind gut vakuumiert, nicht mit so einem Billiggerät)

Die Flügel, Hälse, Herz und Mägen werden bei uns gerne zusammen mit dem Blut als Hähnchenpfeffer gegessen.
Die Karkassen koche ich in unserem großen Sudkessel alle zusammen mit viel Suppengrün aus. Das dabei anfallende Fleisch wird für Hähnchenrisotto oder für die Leberwurst verwendet. Die Suppe wird stark reduziert und anschließend in Gläsern als Geflügelfond eingekocht. Das nehme ich als Grundwürze für alle Soßen. Das schmeckt auch viel besser als diese ganzen Fertigwürzen.

Im übrigen schmeckt eine Hähnchenbrust, gewürzt wie ein Steak auch sehr lecker. Man muss sie nur ganz langsam braten sonst wirds trocken.

Wenn ich wurste, dann wird das zusammen mit dem Lammfleisch gemacht, dann lohnt sich das "ansauen" der ganzen Gerätschaften.

Okina75
28.04.2016, 17:10
Super, ganz herzlichen Dank für die Anleitung :D!

***altsteirer***
28.04.2016, 17:21
Bratwürste werden bei uns mit Schafssaitlingen Kal. 22/24 gemacht.
Ich nehme dazu Hähnchenfleisch (Keulen, Brust, Rückenfilet) und eine Portion Pflanzen- oder Rinderfett, je nach Fettgehalt der Hähne. Ein normales Quantum sind 2-3 Hähne (die Marans geben so ca. 1,5kg Fleisch pro Tier).
Das ganze wolfe ich durch die 4mm Scheibe, dann wirds mit Gewürzen verknetet und mit dem Füller in Därme gefüllt.
Anschließen auf passende Länge (die Kinder wollen immer kleine Würste) abgedreht, einvakuumiert und eingefroren.

Länger als ein halbes Jahr halten die Bratwürste bei uns nie (sind vorher gegessen), doch ich denke, dass man sie bei -18° ein Jahr aufheben kann (vorausgesetzt sie sind gut vakuumiert, nicht mit so einem Billiggerät)

Die Flügel, Hälse, Herz und Mägen werden bei uns gerne zusammen mit dem Blut als Hähnchenpfeffer gegessen.
Die Karkassen koche ich in unserem großen Sudkessel alle zusammen mit viel Suppengrün aus. Das dabei anfallende Fleisch wird für Hähnchenrisotto oder für die Leberwurst verwendet. Die Suppe wird stark reduziert und anschließend in Gläsern als Geflügelfond eingekocht. Das nehme ich als Grundwürze für alle Soßen. Das schmeckt auch viel besser als diese ganzen Fertigwürzen.

Im übrigen schmeckt eine Hähnchenbrust, gewürzt wie ein Steak auch sehr lecker. Man muss sie nur ganz langsam braten sonst wirds trocken.

Wenn ich wurste, dann wird das zusammen mit dem Lammfleisch gemacht, dann lohnt sich das "ansauen" der ganzen Gerätschaften.

Reschbeggd nach Franggn! So gehört sich das! :bravo

Mietze
28.04.2016, 17:26
Danke Majorlo, hab schon gleich mal nach Schafsaitlingen gegoogelt, beim nächsten Schlachten probiere ich das mal aus. Sehr gute Idee :daumenhoch

***altsteirer***
28.04.2016, 17:31
Ab Kaliber 24/26 gibt's auch Schweinedarm. Der ist deutlich billiger, wenn auch nicht ganz so fein. (Frankfurter werden bspw. in so einen Schweinedarm gefüllt)
@majorlo: Nimmst Du die Därme Deiner eigenen Schafe, oder die Importierten?

Immer noch nicht wirklich Offtopic, weil wir ja gedanklich überschüssige Hähne veredeln :jaaaa:

majorlo
28.04.2016, 18:15
Reschbeggd nach Franggn! So gehört sich das! :bravo
Danke. Ich muss aber auch dazu sagen, dass mir das wursten in die Wiege gelegt wurde. Mein Opa war Jäger und Hausschlachter und ich war als kleines Kind schon immer fasziniert mit dabei. Als mein Opa gestorben ist hat er mir seine komplette Schlachtküche mit allen Gerätschaften (Großer Fleischwolf, Brüh-/Sudkessel 150l, Knochensäge, Zerlegetisch, Wurstfüller, Kutter, großer Räucherschrank und viel Kleingeräte) vererbt. Wenn ich nicht alles hier hätte und einen extra Raum dafür, dann könnte/würde ich das auch nicht machen. Nur den Reifeschrank für die Salami habe ich selbst gebaut.

Ich verwende lieber Schafsaitlinge, auch wenn sie teurer sind, da die viel zarter sind. Mann muss nur beim füllen aufpassen, die darf man nicht zu stramm füllen, sonst reißen sie beim Abdrehen, vor allem wenn man "Nürnberger" macht. Und immer nur 1a Därme kaufen, wenn auch noch etwas teurer. Ich zahle im Schlachthof ca. 18 Euro für 90m.

Ich habe bisher nur die importierten Därme verwendet, auch wenn sie verhältnismäßig teuer sind. Ich habe noch nie Schafsaitlinge geputzt, daher weiß ich auch nicht wie gut das geht bzw. wie lange das dauert. Schweinedärme (Kal. 30/32) nehme ich für geräucherte Leberwurst und Rinderkranzdärme (Kal. 60/65) für die Salami.

Crazynaddl
28.04.2016, 21:12
Oh, Majorlo, das hört sich super an. Das hätte ich auch gern.
Über Leberwurst aus verschiedenen Tieren bin ich nie herraus gekommen. :neee:
Kleiner Tipp für die Jus aus der carcasse, die Knochen vorher anbraten. Bringt noch nen super Kik.

@Okina, Hühner sind für mich Nutztiere, aber auch total lustige Wesen, deren Gemüt und Verhalten ich auch leicht verstehe. Ich hab meine Hühnchen auch lieb. :jaaaa:


LG Nadja

Hühnernanny
28.04.2016, 21:19
Wollt Ihr nicht vielleicht einen eigenen Threat starten? Eigentlich wollte ich hier die Wahrscheinlichkeit abchecken, wie viele Hähne ich wohl LEBENDIG vermittelt bekomme und wie viel Sinn es macht, sich da sehr drum zu bemühen oder ob es eh aussichtslos ist.

Crazynaddl
28.04.2016, 21:24
Entschuldige, das es etwas ins Wursten abgekommen ist. Meiner Meinung nach, wirst du sehr schwer etwas vermittelt bekommen.
Also müssen sie irgendwie geschlachtet werden. Auch wenn du sie nicht isst, kannst du sie wenigstens verkaufen.

LG Nadja

zfranky
28.04.2016, 21:30
Wollt Ihr nicht vielleicht einen eigenen Threat starten? Eigentlich wollte ich hier die Wahrscheinlichkeit abchecken, wie viele Hähne ich wohl LEBENDIG vermittelt bekomme und wie viel Sinn es macht, sich da sehr drum zu bemühen oder ob es eh aussichtslos ist.

:weglach

wie konnte das nur passieren, dass im Hüfo ein thread in eine andere Richtung geht... das passiert doch sonst nie :pfeif

***altsteirer***
28.04.2016, 21:45
wie konnte das nur passieren, dass im Hüfo ein thread in eine andere Richtung geht... das passiert doch sonst nie :pfeif

Und der Mod mittendrin :versteck

'Tschuldige Nanny. Hab mir extra schon meine totale Begeisterung für Post #75 für eine PN aufgehoben.

Viel Erfolg beim Vermitteln Deiner Hähne!

FunforChill
29.04.2016, 06:07
Viel Spaß dabei! Umsonst wirst du sie wahrscheinlich los - dann aber im Gewissen, dass sie am nächste Mittag teilhaben...

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Birgit K
29.04.2016, 07:41
Genau und man bedenke jetzt den Stress für die Tiere ....
einfangen, Karton, womöglich noch tagelang, und dann das töten das man selbst nicht beeinflussen kann.

Da sollte jedem der Tiere produziert ein schlechtes Gewissen kommen ....

Bis jetzt hatten einige meiner Junghähne das Glück, dass andere Hähne durch Raubzeug ums Leben kamen und dann sie den Platz einnehmen durften - Züchter ziehen ihre Tiere meist selbst nach .... und die wenigsten Hennenhalter können aufgrund der Wohnverhältnisse einen Hahn halten.

Wenn wir von 50% Hennen zu 50% Hähne ausgehen .... ein Hühnerhalter die Tiere in Verhältnisse 1/4 bis 1/10 hält dann überlegt mal wie viele im Idealfall überhaupt eine Chance haben können.

Wenn ich mir überlege wie viele Bruteier im Netz verkauft werden und das Geschäft mit den Brutapparate boomt,
ein schönes Erlebnis die Küken zu beobachten und dann? 3 Hennen, 17 Hähne, da braucht man Platz und wenn dann die Hähne ihre Machtkämpfe beginnen, wenn sie die paar Hennen jagen, wenn plötzlich die Junghähne an der Macht des Althahnes kratzen, wenn morgens um 3 Uhr der erste Krähen beginnt und das Konzert dann bis in den späten Morgen andauert um die Mittagszeit dann jeder Hahn seine Stimmbänder trainiert. Wenn du durch Futtersäcke schleppen einen guten Muskelaufbau hast und du so ehrlich bist was die Aufzucht unterm Strich gekostet hat - dann schaust du lieber nach einem Mensch der Tiere achtet, der sauber schlachtet und du sagen kannst, meine Tiere sind behütet großgeworden, gutes Futter, viel Platz, keine Medikamente - ich hab das beste BIO-Fleisch auf dem Teller -
Ich habe die Verantwortung vom Entstehen bis zum Ende komplett übernommen - dafür muss niemand ein schlechtes Gewissen haben

Mietze
29.04.2016, 09:21
Wollt Ihr nicht vielleicht einen eigenen Threat starten? Eigentlich wollte ich hier die Wahrscheinlichkeit abchecken, wie viele Hähne ich wohl LEBENDIG vermittelt bekomme und wie viel Sinn es macht, sich da sehr drum zu bemühen oder ob es eh aussichtslos ist.

Daß es sehr schwierig, wenn nicht aussichtslos ist, Hähne in ein gutes Leben zu vermitteln wurde ja hinreichend dargestellt. Die Lösung dieses Dilemmas heißt ganz einfach, nicht zu brüten und auch keine Eintagsküken zu holen.

Aubrey
29.04.2016, 09:28
Daß es sehr schwierig, wenn nicht aussichtslos ist, Hähne in ein gutes Leben zu vermitteln wurde ja hinreichend dargestellt. Die Lösung dieses Dilemmas heißt ganz einfach, nicht zu brüten und auch keine Eintagsküken zu holen.

Damit verlagerst du das Problem auch nur zum Züchter und weißt vor allem nicht was er mit dem Hähnen macht (schreddern?).

Bettina99
29.04.2016, 10:02
Mein Mann hatte Elternzeit, die Hälfte davon habe ich mit Hühnerarbeiten verbracht und er war stinksauet....
Wie das? Wenn dein Mann Elternzeit hat und nicht du, wäre es doch nur logisch, dass er sich dann auch um die Kinder kümmert und Du dann den Hühnerstall in Ruhe ;) bauen darfst?

Bettina99
29.04.2016, 10:04
Ist halt die Frage: kaufst du Brathähnchen? Auch die wurden geschlachtet, hatten davor aber normal aus kostengründen ein schlechts Leben. Das find ich noch schlimmer ehrlichgesagt, als wenn du deine schlachtest, du davor aber dafür sorgst, dass sie nicht in einem engen kleinen stall beweglos und schlimm dahinwegetierten...
Und die Schwestern der Masthähnchen taugten natürlich auch nicht als Legehühner. Die werden sofort umgebracht. noch schlimmer. SChau mal in Youtube diese Filme an, ich denke, dann kaufst du keine Eier mehr und keine Brathähnchen und schlachtest lieber deine eigenen. (wo nicht Berge von vergasten Küken zusammengekehrt werden....)

majorlo
29.04.2016, 10:38
Grundsätzlich stimme ich dir zu, doch eine Sache möchte ich richtigstellen:



Und die Schwestern der Masthähnchen taugten natürlich auch nicht als Legehühner.

Diese Aussage ist falsch, denn als Masthähnchen werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Tiere gemästet.
Die Aussage stimmt aber für die männlichen Küken bei der Legehennenproduktion.

Bettina99
29.04.2016, 11:16
Ich finde alles hier geschriebene sehr wichtig und es zeigt, Jeder der hier seinen Beitrag geschrieben hat, schätzt seine Tiere. Und genau das ist mehr als wichtig.
Viel mehr Menschen sollten darüber nachdenken wo unsere Lebensmittel herkommen. Wie alles "Fleischige" vorher leben "MUSSTE" und wie furchtbar für die meisten Tiere der letzte Gang ist

Thema Schulbauernhof: wir organisieren einen Brüter, wir legen 40 Eier ein, uns interessiert es nicht was mit den geschlüpften Küken passiert wenn sie mit 14 Tage abgeholt werden, bzw. die Kinder werden alle angelogen mit der Aussage sie dürfen alle beim Züchter weiterleben ..... leider gerade für mich ein Thema da die Schule von mir BE's wollte. Jetzt bekommen sie Junghennen und das Thema Hahn und Küken ist solange Tabu bis sie wissen was sie mit den Hähne machen wollen ohne die Kinder zu belügen. Die beteiligten Erwachsene haben damit ein riesiges Problem und angeblich sind alle Vegetarier.

Finde ich auch ganz schlimm! ich bin froh, dass Du das auch so siehst!
Bei uns gleiches aber mit Katzen!
Da dürfen die Kinder im Bauernhofschullandheim jährlich 8 Babykatzen streicheln rumtragen usw. Dann wollen sie natürlich wissen, was mit denen passiert. Ich hatte mich da schon nachdenklich gefragt, was die mit den ganzen Katzen denn machen? (ich habe mitgekriegt, dass die über Jahre mehrere würfe pro Jahr haben).
Mein jüngerer Sohn wollte dann wissen, was mit den Babykatzen des letzten Jahres denn passiert sei, denn wir haben unseren Kindern nach einem Wurf erklärt, dass wir die Katze jetzt leider sterilisieren müssen, weil wir sonst die ganzen Babykatzen nicht mehr vermitteln können und zu viele Katzen dürfen es ja nicht werden (die streiten, das wissendie Kinder auch).

Da haben die meinem Sohn erklärt, dass die Babykatzen leider unvorsichtig waren und vom Traktor überfahren wurden. Mein Sohn weiß aber, dass Babykatzen nie und nimmer vor einem Traktor der laut ist sitzenbleiben würden. Nächstes Jahr haben sie ihm die gleiche Lüge erzählt.
Schon echt total traurig das ganze.

Hähnchen werden ja immerhin gegessen und sterben nicht umsonst aber das ganze mit Babykatzen. Aber genau das gleiche eine Bauernhofattraktion für die Schulkinder und total angelogen.

Bettina99
29.04.2016, 11:17
Grundsätzlich stimme ich dir zu, doch eine Sache möchte ich richtigstellen:



Diese Aussage ist falsch, denn als Masthähnchen werden sowohl die weiblichen als auch die männlichen Tiere gemästet.
Die Aussage stimmt aber für die männlichen Küken bei der Legehennenproduktion.

ah das wusst ich nicht immerhin wenigstens da nicht.

hein
29.04.2016, 11:41
.............

Thema Schulbauernhof: wir organisieren einen Brüter, wir legen 40 Eier ein, uns interessiert es nicht was mit den geschlüpften Küken passiert wenn sie mit 14 Tage abgeholt werden, bzw. die Kinder werden alle angelogen mit der Aussage sie dürfen alle beim Züchter weiterleben ..... leider gerade für mich ein Thema da die Schule von mir BE's wollte. Jetzt bekommen sie Junghennen und das Thema Hahn und Küken ist solange Tabu bis sie wissen was sie mit den Hähne machen wollen ohne die Kinder zu belügen. Die beteiligten Erwachsene haben damit ein riesiges Problem und angeblich sind alle Vegetarier.
Das sehe ich nicht so!

Denn wenn ich einen Brüter bzw. Küken mit in die Schulen nehme, da kommt dann schon die Wahrheit auf dem Tisch!

Einige male gab es Spiegelei oder Rührei zum Abschluss! Aber es gab auch schon 3-4 mal Hähnchen zum Abschluss der Veranstaltung.

Ich achte im Unterricht auch immer darauf, das es nur einen Hahn pro Gruppe gibt und das der Rest in die Röhre kommt - so auch, das die Hennen in die Suppe kommen. In der Industrie eben nach einem Jahr und privat nach einigen Jahren.

Das sehr viele Erwachsene damit Probleme haben, das ist 100%tig richtig! Nur Kinder sehen das viel lockerer! Und je kleiner die Kinder sind, je besser können sie damit umgehen.

Und das alle Erwachsene dann Vegetarier sind ist auch richtig - aber von dem fertig gebratenen Hähnchen, da kann man denn ja ausnahmsweise mal ein Stückchen probieren *lach und anschließend geht's zum Imbiss um eine Currywurst mit Pommes......:laugh

majorlo
29.04.2016, 12:03
ah das wusst ich nicht immerhin wenigstens da nicht.

Das ist aber leider auch nur ein schwacher Trost!
Froh bin ich über die vielen Menschen hier, die das anders sehen und anders machen! Leider sind wir noch zu wenige...

Ich habe auch die Erfahrung bei eigenen Kindern und Nachbarskindern gemacht, dass die damit viel lockerer umgehen als wir das alle denken. Und sie wachsen bewusster auf, was ich sehr begrüße. Mein Sohn (9) ist mittlerweile schon immer wieder dabei Erwachsene aufzuklären; so werden wildfremde Menschen beim Eierstand über die verschiedenen Haltungsformen aufgeklärt.

Lustiges Gespräch (zumindest für mich) beim Abholen der Kinder nach dem Geburststag. Die Eltern haben sich alle um unsere Kükenbox geschart, dann kam die Frage:

"Legen die dann alle später Eier?"
Mein Sohn: "Natürlich nicht sind ja auch etliche Hähne dabei" (Er kann das schon gut erkennen)
"Was macht ihr mit den ganzen Hähnen"
Mein Sohn: "Die stärksten, schönsten werden zur Zucht behalten und die anderen gehen nach Sibirien"
"Nach Sibirien? Mit der Post?"
Mein Sohn: "Nee, mit dem Messer, Sibirien heißt Kühltruhe!" (Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mir fast in die Hose gemacht hätte vor Lachen.
Komischerweise war dann eine tödliche Ruhe und alle haben sich betroffen angesehen.

Daraufhin meine Tochter (6) die das mitbekommen hat:
"Ist doch ganz normal, wenn ich Fleisch essen will, dann muss vorher ein Tier geschlachtet werden"

Das hat die Stimmung zwar nicht wirklich gehoben, doch ich denke/hoffe der ein oder andere hat sich bis zum nächsten Braten ein paar Gedanken gemacht.

juno
29.04.2016, 12:57
Ich sehe es genauso und bin auch nicht traurig wenn viele Hähne bei der Brut heraus kommen. Es sind nunmal Nutztiere.
Überschüssige Hennen kann man ganz gut vermitteln und Hähne schmecken gut. Denn um diese kostenlos wegzugeben, dafür ist mir die ganze Arbeit und Fütterung zu schade.

Schlachten kann ich selbst auch nicht, aber glücklicherweise mein Mann. Und wenn son Gockel ein paar Tage in der Gefriere lag, bereite ich den auch gern zu.


LG Nadja

Auch nicht vermittelte Henn kann man essen. Auch wenn´s schade darum ist.

juno

Vinny
29.04.2016, 13:33
Moin zusammen,

also als ich mich entschloss, meinen Hennen einen Hahn und einem Hahn einen Harem zu gönnen... da war ich ziemlich erstaunt über die "Flut" an Hähnen, welche einen neuen Wirkungskreis suchten.
Teilweise wurde die Hähne schon lebend Preis/Kilo verkauft. Preis von Schutzgebühr 5€ - 20€ war alles dabei.

Aber ich finde (auch im Interesse eines potenziellen Käufers) sollte man nur Hähne verkaufen, die sich auch so verhalten, wie man es von einem Hahn erwartet.
Ein Hahn, der die letzten Wochen nur Krawall machte, Hennen vergewaltigt und Menschen angeht hat meiner Meinung nach nix in einer Verkaufsanzeige zu suchen. Und wenn doch, dann mit der ehrlichen Aussage, dass er zuhause Unruhe stiftet. Alles andere fände ich unehrlich und unfair dem neuen Besitzer gegenüber.
Ich habe mir 3 Hähne angeguckt, bevor ich meinen Hugo kaufte. Ein Kandidat sprang mir gleich laut gackernd ins Gesicht, als ich den Garten betrat, Sowas möchte ich mir nicht in meinen Garten holen.

Was das schlachten angeht... die ersten Tiere, die ich geschlachtet habe, waren vor einigen Jahren Kaninchen. und Fische, seit ich n kleiner Steppke war.
Ich persönlich muss sagen: Nach den Kaninchen fällt es mir mit den Hühnern gewiss leicht. Muss nicht jeder verstehen, ist bei mir aber so.
Und sobald ein Tier dort leblos hängt, ist es für mich sehr einfach. Es ist nur noch eine Verarbeitung. Aber der Genuss ist ungleich besser als jedes Fleisch vom Biohof!

Birli
29.04.2016, 14:15
Nicht nur der!
Wer sich Hennen kauft oder auch nur Eier isst, muss sich klar machen dass es für jede Henne statistisch auch einen Bruder gibt. Der weitaus größte Teil dieser Hähne wird irgendwann getötet. Industriell und bei manchen Züchtern schon als Küken, bei den meisten Hobbyhaltern als Junghähne.

Ich denke wenn man sich vergegenwärtigt, dass man das Töten an sich nicht verhindert, sondern bestenfalls outsourced kann man damit auch besser umgehen. Trotzdem bleibt es einem natürlich unbenommen für seine Hähne ein neues Heim zu suchen.

Ansonsten sollte jeder Fleischesser eigentlich froh um jeden Junghahn sein. Der hatte dann, im Gegensatz zu Millionen von industriell erzeugten Artgenossen, wenigstens ein Leben das den Namen verdient.

Liebe Grüße,

Markus


Dem ist nichts hinzuzufügen!

Ich freue mich mittlerweile über die Hähne, die richtig guten gehen meistens als Zuchthähne weg, über die anderen freue ich mich auf ein hochwertiges, super gutes Frikasse oder ne kräftige Hühnersuppe im Winter :-)

FunforChill
29.04.2016, 16:38
Ach es ist wirklich für mich nichts schlimmes dabei, Tiere die ich selber ziehe, auch zu essen. Und ich bin erst 16 und mir wurde in keinster Weise beigebracht, dass man Tiere, die man Zuhause hält, auch essen könnte. Meine Schwester hatte Kaninchen, Kuscheltiere. Dann hatte ich Wachteln. Im Internet Eier gekauft, ausgebrütet und am Ende waren es 3 Hähne. Haben alle Hennen bekommen und gut war. Fingen zwei an zu krähen, ging einen ganzen Monat so. Dann habe ich mir gesagt: Was ist denn jetzt schlechter diese Wachtelhähne zu essen als Fleisch zu essen, das mit Maschinen aus lebenden Tieren gerupft wurde (ja, eine leichte Übertreibung, aber doch recht nahe dran)... Und schwupps, waren sie beide tot. Ist natürlich schlimm beim ersten Mal, und es wird niemals "Spaß machen" oder mich in irgendeiner Weise erfreuen, meine Tiere zu töten, aber ich mag nunmal Fleisch und nehme dann halt auch die Kosten in Kauf! Würde ich das nicht wollen, wäre ich Vegetarier. Nichts gegen Vegetarier, aber ich esse halt gerne Fleisch :) Von meinen 6 ausgebrüteten Hühnchen (2 Monate alt) werden wohl auch welche in die Pfanne wandern, auch wenn ich sie mit zum Markt schleppen werde. Sind ja zumindest Grünleger Hähne. Und hübsche Kerlchen ;) Das dazu. Wollte ich mal gesagt haben.

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metasequoia55
29.04.2016, 22:19
das hahnenproblem kommt dieses jahr auch (das erst mal) auf mich zu. hühner halte ich zwar schon ziemlich lange, aber hähne (zuchthähne) habe ich erst seit einem jahr. jetzt laufen die ersten naturbrutküken und im brüter liegen 25 bruteier.
was für mich bei allem respekt für das zu schlachtende tier sehr interessant ist, es sind cemanihähne und die haben schwarzes fleisch. ich bin neugierig wie die wohl schmecken werden.
viele jahre zuvor habe ich auch tauben gehalten und natürlich auch geschlachtet. ganz zu anfang meiner taubenzüchterlaufbahn habe ich durch zuchtkollegen gelernt, dass wer tauben hält auch tauben schlachten muss. geschlachtet habe ich selbst (obwohl ich ein gebürtiger stadtmensch bin), mein erster (leider verstorbener) mann konnte das nicht (und der war ein gebürtiges dorfkind).
was den schlachtvorgang selbst anbelangt, so habe auch ich es auch immer mit den traditionen der indianer gehalten. ich habe mich bei dem tier bedankt, dass es sein leben lässt, um mir essen zu verschaffen. der schlachtvorgang lief immer sehr ruhig und ohne überflüssige handgriffe ab. meine enkeltochte (die bei uns lebte) hat immer mit beim rupfen geholfen. komisch, heute, obwohl wir seit ein paar jahren auf dem land leben (wo es mich schon immer hingezogen hat) verweigert sie, eigene geschlachtete tier zu essen. ich habe sie nicht in diese richtung erzogen, ich vermute dass diese beeinfussung von ihren stadtfreunden stammt.
da ich als gelernter gärtner auch fast das gesammte gemüseaufkommen in unserem ziemlich großen garten selbst produziere, ist es für mich auch logisch, dass die hühnerhaltung ebenfalls lebensmittel "abwirft". auch wenn mir das schlachten nicht leicht fällt und auch noch nie leicht gefallen ist.
die beiden zuchthähne, die auch von mir gekuschelt werden (beide sind nicht aggressiv, und ja ich kenne die regeln im umgang mit hähnen) werden wohl nie in der tiefkühltruhe landen. deshalb haben auch nur diese beiden namen, und natürlich die hennen. alle anderen hähne, die aus den bruten hervorgehen bekommen keine namen.
was mir gedanklich ein problem bereitet sind unsere seramas. auch da werden nicht zu vermittelnde hähne fallen. die seramas gehören meinem mann (meinem zweiten). er ist ganz vernarrt in die kleinen. im augenblick habe ich noch keine vorstellung was passiert wenn es da heißt: schlachten:(

FunforChill
30.04.2016, 00:22
Was willst du an einem Serama denn noch zu knabbern haben? Die sind ja noch leichter als Wachteln...

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metasequoia55
30.04.2016, 03:02
du hast mich wahrscheinlich falsch verstanden. ich mache mir gedanken darüber, ob es da seitens meines mannes nicht:heul gibt, weil er so sehr an seinen tieren hängt.

FunforChill
30.04.2016, 08:16
Hm? Das verstehe ich jetzt nicht...

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Birli
30.04.2016, 08:35
Das haben wir allerdings auch gemacht. Ende Februar hatte der Habicht unsere Charlotte geschlagen. Die war noch lauwarm als wir sie fanden und sie kam noch am selben Tag auf den Tisch. Sie in den Müll zu werfen hätte ich nie über's Leben gebracht. So hatte das Ganze noch irgendwie einen Sinn.

Selbst die Henne, die der Fuchs erwischt hatte, haben wir noch gekocht - allerdings nur für die Hunde. Da uns viele wegen des Fuches verunsichert hatten.


Auf dem Müll landet bei mir auch nichts. Wenn wir es nicht essen füttere ich es den Hunden, roh, nur grob gerupft. Die Arbeit mit dem Kochen spar ich mir da auch, die haben genug Zähne in der Schnauze :-)
Füchse kommen bei uns zum Glück nicht, meistens werden sie vom Habicht geschlagen.

Wurli
01.05.2016, 19:35
Also ich war heute auch am Markt und hab dann nen Erpel, 4 Hähne für billiges Geld + geschenkt: 2 Hähne und 2 Tauben bekommen weil die nicht mehr damit heim wollten.
Meine Hunde/Katzen wissen auch Zwerge zu schätzen, die bekommen sie komplett inkl aller Federn....

Versteh es nicht wenn ich doch den Platz habe und es eigentlich kann warum die zumindest großen dann nicht in der eigenen Küche landen!?

Da gabs einige nichts eigenes mehr essen.

Hühnernanny
01.05.2016, 20:40
Heute habe ich meinen schönen Grünlegerhahn untergebracht, er darf mit ein paar Mädels nach Polen wo er richtig viel Platz haben wird. Darüber freue ich mich sehr.

majorlo
02.05.2016, 10:24
Auch wenn ich gerne wurste und gerne Hähnchen esse freue ich mich auch wenn ich einen Hahn vermitteln kann. Ich habe unverhofft einen Abnehmer für einen Hahn gefunden. Für diesen freue ich mich sehr.

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Hühnernanny
02.05.2016, 22:01
Juhu, hab auch für unseren Maranshahn ein nettes Zuhause gefunden, und weil die Sebrights ja soooo süß sind, durften sie gleich mit umziehen.
Es geht also doch, Hähne zu vermitteln, unsere waren ja auch rasserein und zum größten Teil sehr hübsch.

Gimar
02.05.2016, 22:11
Hey Super! Meinen Glückwunsch! :)

Wurli
03.05.2016, 07:28
...was für mich bei allem respekt für das zu schlachtende tier sehr interessant ist, es sind cemanihähne und die haben schwarzes fleisch. ich bin neugierig wie die wohl schmecken werden...(

cemani bekommt man hier auch wohl noch für gutes Geld an auch wenn sie nicht mal reinrassig sind.

metasequoia55
03.05.2016, 19:29
meine sind 100% reinrassig und haben auch noch original indonesische vorfahren in 3. generation. mein alpha-hahn ist topschwarz. gegessen werden ja auch nur fehlfarbene tiere, die für die zucht nicht geeignet sind. und die möchte ich auch keinem anderen andrehen. es gibt genug angeblich reinrassige cemani im netz, da brauch ich nicht auch noch mit zu mischen.