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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kolkraben töten Kälber



Redcap
06.04.2016, 22:15
http://mediathek.rbb-online.de/tv/zibb/Raben-greifen-K%C3%A4lber-an-und-t%C3%B6ten-sie/rbb-Fernsehen/Video?documentId=34535434&topRessort=tv&bcastId=3822084

Es ist ein Phänomen, das schon öfter beobachtet wurde: Kolkraben greifen junge Kälber oder Lämmer an und töten sie. Wie im Hitchcock-Film "Die Vögel" ist es jetzt in der Prignitz zugegangen. Dort haben sich die Kolkraben zu Killergruppen zusammengetan und es auf neugeborene Kälber abgesehen. In vier Tagen töten sie fünf Kälber.

Okina75
06.04.2016, 23:54
Und? Alle abknallen?

Redcap
07.04.2016, 00:11
Wird wohl so kommen:yau
Damit das auch für was gut ist.
Hier ein Rezept:
http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/insekten/verbotene_rezepte/kraehe.htm

kniende Backmischung
07.04.2016, 07:08
Und? Alle abknallen?

Hier wäre der Einsatz von Herdenschutzhunden sehr sinnvoll, die sich schnell darauf trainieren lassen, die frisch kalbenden und lammenden Mütter zu schützen.
Das wäre eine Möglichkeit, ohne direkt wieder Tiere zu töten, die unbequem werden, weil sie eben sehr intelligent sind ... was Menschen ja leider nur zu gerne tun.
Es stört oder schadet sogar? - Abknallen!!

LG Silvia

Redcap
07.04.2016, 07:15
Aber die Viecher schmecken wohl sehr lecker, also warum nicht abknallen?

http://www.hubertus-fieldsports.de/wissen/tag/kraehenrezepte/
http://www.hubertus-fieldsports.de/wissen/auslosen-von-kraehenbruesten/ (http://www.hubertus-fieldsports.de/wissen/tag/kraehenrezepte/)

Vulpes vulpes
07.04.2016, 07:16
Hier wäre der Einsatz von Herdenschutzhunden sehr sinnvoll, die sich schnell darauf trainieren lassen, die frisch kalbenden und lammenden Mütter zu schützen.
Das wäre eine Möglichkeit, ohne direkt wieder Tiere zu töten, die unbequem werden, weil sie eben sehr intelligent sind ... was Menschen ja leider nur zu gerne tun.
Es stört oder schadet sogar? - Abknallen!!

LG Silvia

Oh Mann, wenn ich den Mist mit den Herdenschutzhunden schon wieder höre. Hast du dich schon mal intensiv damit beschäftigt, welchen Rattenschwanz an Problemen man sich in unserer dicht besiedelten Landschaft mit solchen Hunden einhandelt.

Wer ist da dann rechtlich dran, wenn der Herdenschutzhund mal nicht zwischen Wolf und Fiffi +Hundebesitzerin unterscheidet, was angeblich durchaus vorkommen mag?
Von den Kosten und der Umsetzbarkeit ganz abgesehen.

Und ob Hunde gegen eine Gruppe schlauer Vögel da wirklich was ausrichten können, ist meiner Meinung nach mehr als fraglich...

kniende Backmischung
07.04.2016, 07:20
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die wirklich lecker schmecken ... meist schmecken die Tiere ganz ähnlich, wie sie riechen (und ich meine jetzt den natürlichen Eigengeruch und nicht den Geruch, den sie annehmen, wenn sie auf unnatürliche Weise gehalten und ernährt werden) und da möchte ich Krähen oder Raben nicht essen wollen - hast du schon mal an denen gerochen?!?
Börks!
Ich liebe diese Vögel wirklich, aber dran riechen ... bloß nicht!
(Und ich stecke nur zu gerne meine Nase in jedes Fell oder Federkleid :roll)

LG Silvia

Redcap
07.04.2016, 07:23
Leider findet man keine korrespondierenden Bussard- oder Habichtrezepte. Das wäre jedes Mal ein Fest. :yau

kniende Backmischung
07.04.2016, 07:24
Oh Mann, wenn ich den Mist mit den Herdenschutzhunden schon wieder höre. Hast du dich schon mal intensiv damit beschäftigt, welchen Rattenschwanz an Problemen man sich in unserer dicht besiedelten Landschaft mit solchen Hunden einhandelt.

Wer ist da dann rechtlich dran, wenn der Herdenschutzhund mal nicht zwischen Wolf und Fiffi +Hundebesitzerin unterscheidet, was angeblich durchaus vorkommen mag?
Von den Kosten und der Umsetzbarkeit ganz abgesehen.

Und ob Hunde gegen eine Gruppe schlauer Vögel da wirklich was ausrichten können, ist meiner Meinung nach mehr als fraglich...

Wir kennen uns nicht, daher verzeihe ich dir, dass du mich hier so abkanzelst.
Es scheint mir, dass du noch keine Hunde trainiert hast, sonst würdest du eine Möglichkeit erkennen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ein gut sozialisierter Herdenschutzhund keine Gefahr für andere Hunde oder Menschen ist, wenn er richtig eingesetzt wird.
Was auch schon so praktiziert wird.
Zumal es nicht den Herdenschutzhund an sich gibt (was du ja auch sicher weißt ;)), sondern viele Rassen, die eben auch etwas unterschiedliche Eigenschaften haben.

LG Silvia

Scheppi
07.04.2016, 07:43
Ich hab von einem Bekannten der Schafe züchtet sowas auch schon gehört. Gibt doch eine einfache Lösung, die sogar in dem Bericht angesprochen wurde (zumindest fast).
Ein paar rüstige Rentner oder sonstige Personen, die gerne an der frischen Luft spazieren gehen. Denen paar Euro in die Hand gedrückt und tagsüber, wenn die Raben aktiv sind in regelmäßigen Abständen und im Abstand zur Weide dort spazieren gehen allein, zu zweit mit Rad, mit und ohne Hund an der Leine z.B.

Das stört die werdenden Mütter meist wenig aber es kommt eine gewisse Unruhe da auf. Haben die Halter in dem Filmbeitrag doch selbst gesagt, das sie sich vorsichtig anpirschen müssen, um überhaupt das Beweismaterial im Bild festzuhalten.

kniende Backmischung
07.04.2016, 07:55
Es ist eine Tatsache, dass die Raben sich über frisch geborene Tiere hermachen, wenn sie nicht gestört werden.
Dass es ihnen schwer gemacht wird, wenn man immer wieder in Erscheinung tritt, ist auch klar.
Allerdings ist es schon schwierig, von der Dämmerung an präsent zu sein, um sie zu stören, damit sie gar nicht erst zuschlagen können.

Zwei oder drei große Hunde geeigneter Rasse (bei der hier gezeigten Anzahl der Weidetiere), die mit den Kühen oder Schafen zusammen leben, würden da sicher Abhilfe schaffen, ohne die Tiere bei der Geburt zu stören, da sie ja in die Herde integriert wären.
Was bei Wölfen hilft, sollte auch hier praktizierbar sein.

LG Silvia

Rocco
07.04.2016, 07:59
Das stört die Kolkraben herzlich wenig, wenn und ob und wie dort Leute vorbei laufen.
Dafür sind die zu schlau. Gefahren können Rabenvögel sehr gut einschätzen.
Erst sind sie misstrauisch. Aber nach kurzer Zeit interessiert die die Anwesenheit der Leute nicht mehr und sie betreiben ihr Werk weiter.

mfg Rocco

Vulpes vulpes
07.04.2016, 08:06
Wir kennen uns nicht, daher verzeihe ich dir, dass du mich hier so abkanzelst.
Es scheint mir, dass du noch keine Hunde trainiert hast, sonst würdest du eine Möglichkeit erkennen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ein gut sozialisierter Herdenschutzhund keine Gefahr für andere Hunde oder Menschen ist, wenn er richtig eingesetzt wird.
Was auch schon so praktiziert wird.
Zumal es nicht den Herdenschutzhund an sich gibt (was du ja auch sicher weißt ;)), sondern viele Rassen, die eben auch etwas unterschiedliche Eigenschaften haben.

LG Silvia

Das hat nix mit abkanzeln zu tun, selbst wenn das alles so toll klappt wie du das hier anführst, und diese Hunde flächendeckend(also nicht nur die paar ganz gut erzogenen Ausnahmen) auf Hundehalter, Wanderer etc. friedlich reagieren, was ich bezweifle.

Rechne doch mal die Kosten für 3 dieser Hunde, angefangen von Futter, Ausbidung, TA, etc. vor und vergleiche das dann mit dem was z. B. für Lämmer einer 50 köpfigen Herde zu erzielen ist. Wer bleibt auf diesen Kosten sitzen?

Die Folge wird nicht eine flächendeckende Herdeschutzhundhaltung sein, sondern dass die Tiere entweder im Stall bleiben, oder viel wahrscheinlicher die eh schon fast unrentable Weidetierhaltung(z.B. auf Almen) komplett eingestellt wird.

kniende Backmischung
07.04.2016, 08:23
Was mir immer wieder auffällt, ist, dass in vielen Fällen gar keine Lösung des speziellen Problems angestrebt wird, sondern nur eine allgemeine Unkerei abgegeben wird, weshalb es nie funktionieren wird - und das wird dann mit Verallgemeinerungen unterstrichen.

In dem gezeigten Fall ist es eine recht große Herde Rinder, die auf einem sehr weitläufigen Stück lebt.
Wenn man diese Tiere weiterhin so halten will und Verluste so gering, wie möglich halten möchte, ist die Haltung von Hunden zu deren Schutz eine Möglichkeit, die zur Lösung des Problems führen könnte.

"Ein flächendeckender Einsatz von Herdenschutzhunden" - wozu wäre das nötig?
Wenn ich eine vergleichbar kleine Herde von Schafen habe, kann ich doch ebenso gut die lammenden Tiere in Hausnähe unterbringen, wenn dazu die Möglichkeit besteht. Oder in einem geräumigen Stall unterbringen und wieder raus lassen, wenn die Tiere ein paar Tage alt sind - wo ist da das Problem?

Gefährdet sind sie ja nur dann in hohem Maße, wenn sie gerade geboren sind. Können sie rumlaufen, gehen die Raben nicht mehr dran.
Es handelt sich hier auch meist um ein lokales Problem, wenn die Raben herausgefunden haben, dass Neugeborene wehrlos sind.

Echt - manchmal denke ich, dass es einigen Leuten nur darum geht "Hauptsache dagegen", wenn sie sich etwas nicht vorstellen können.

LG Silvia

Pralinchen
07.04.2016, 08:39
Kann man denn die Muttertiere nicht kurz vor der Niederkunft betreuen oder in den Stall bringen? Als Mensch hat man doch Verstand und kann Problemen mit Lösungen entgegenwirken, damit sie gar nicht erst entstehen.

Ein freilaufender Hund, ich weiß nicht recht. Der Zaun muß dazu ganz und gar ausbruchssicher sein und die Tiere müssen beaufsichtigt, gefüttert etc. werden. So ganz frei und Mensch dabei, wäre mir zu unsicher.

Wir hatten hier jahrelang einen Wanderschäfer der mit ca. 1.100 Schafen unterwegs war. 2 Hunde dabei, aber der Schäfer stand den ganzen Tag bei seinen Tieren. Machbar ist das auch nur, weil morgens jemand mit PKW und Anhänger kam, die Tiere überblickt wurden und eingesammelt und nach Hause gefahren, was halt nicht weiter mitlaufen konnte. So dramatisch sollte das nicht sein, ein Muttertier mit nach Hause zu nehmen und 2 Tage später wieder zur Herde zu bringen. Es gäbe auch mobile Weidezelte und sogar mobile Volieren. Wenn man will, kann man das sicher schaffen.

Unbequeme Wildtiere töten muß immer die allerletzte Möglichkeit sein an die man denkt.

Kamillentee
07.04.2016, 09:20
Ich bin da echt voreingenommen, denn ich mag solche Raben und Krähenvögel einfach nicht besonders.
Natur hin oder her, den Rest haben sie bei mir verscherzt, als sie in unserem kleinen Stadtzoo fast allen Meerschweinchen die Augen ausgehackt haben. Da passt dieser Bericht ja dazu. :(
In den letzten Jahren sind solche Kolonien hier in der Stadt echt zur Plage geworden in Parks, Friedhöfen usw..

LittleSwan
07.04.2016, 09:49
wenn ein Trupp solcher Vögel einmal herausgefunden hat, wo es was gibt und wie man da ran kommt, kann man das wahrscheinlich nur mit massiver Gegenwehr wieder unterbinden. Ich denke, dass diese Situation nicht der Standard ist, aber wenn es einmal gelernt worden ist, muss die Möglichkeit, das Gelernte anzuwenden, strikt unterbunden werden ... entweder die Kälber entsprechend sichern oder die Vögel konsequent "verjagen" ... alles andere ist doch nur illusorisch.

Lisa R.
07.04.2016, 09:57
Da ich jahrelang viele Schafe gehalten habe, viele Schafhalter und Schäfer kenne, erlaube ich mir, die hier so massiv geschilderten Übergriffe zu bezweifeln. Ich habe in dem Beitrag auch keine einzige wirkliche Aufnahme gesehen, auf der die Raben definitv ein lebendes Kalb getötet haben. Wenn es soooooo viele Ubergriffe sind, warum ist dann nicht mal einer dokumentiert ?

Keiner der mir bekannten Schäfer/Schafhalter hat je persönlich gesehen, dass Raben ein Lamm aktiv getötet haben. Aber alle haben das "schon mal gehört".

Auch bei uns ist es nie vorgekommen. Und wir hatten Anfangs eine kleine Rasse mit Lämmern um die 2 kg. Also leichte Beute.

Und es liegt - wie bei allen anderen Räubern auch - am Tierhalter seine Tiere zu schützen. Alles andere ist Blödsinn.
Ich kann den Räubern nicht die Schuld in die Schuhe schieben, wenn sie in unserer Agrarwüste nicht mehr genug andere Beute finden.

Und Herdenschutzhunde sind durchaus eine Alternative.

Und da die Schafe in unseren Breiten entweder gekoppelt oder im Gehüt sind, sind sie auch keine Gefahr.
Höchstens für die Deppen, die ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben oder glauben in eingezäunten Weiden rumlatschen zu dürfen/müssen. Aber für die braucht es keine Herdenschützer, da reicht auch jeder ähnlich gestrickte Alddeutsche.
Der Hund eines Kollegen konnte da eine beachtliche "Strecke" legen - obwohl der immer direkt bei der Herde war. Aber gegen die Idioten die ihre Hunde ungebremst in die Schafe laufen lassen und auch auf Zuruf nicht in der Lage sind, den Hund abzurufen ... Selbst bei größter Achtsamkeit passiert es dann, dass der "angreifende" Hund zu Schaden oder zu Tode kommt. Sorry aber das ist der Job eines Altdeutschen.

Kamillentee
07.04.2016, 10:05
Lisa,
ich vermute, die Raben/Krähen gehen auch bei den Kälbchen an die Augen,
oder bei den ganz Neugeborenen vielleicht an den Nabel. :(

Tanny
07.04.2016, 10:33
@Lisa R.

Ich stimme Dir voll und ganz zu.
Soweit ich es bis heute selbst beobacchten konnte und von egal wem aus der Landwirtschaft
gehört habe, gibt es echte "Augenzeugenberichte" oder Bilddokumentationen lediglich über
Rabenvögel, die an Totgeburten gehen - und zwar sofort nach der Geburt - oder (auch schon gesehen)
eine Kuh, wo das (tote) Kalb hinten halb raus hing (shon eine Weile) und nicht vor und zurück ging.

Auch an dieses Kalb gingen die Rabenvögel ran, wenn die Kuh sich hinlegte.

Aber das Kalb war bereits tot - später, nachdem man die Kuh eingefangen hat und das tote Kalb ganz
heraus gezogen hat, konnte man feststellen, dass das Kalb eine Totgeburt gewesen sein muss und vermutlich
schon ein oder zwei Tage zuvor im Mutterleib abgestorben war.

Das Rabenvögel an Augen, maul und Nabel etc - also an Weichteile gehen, liegt schlicht daran, dass
ihre Schnäbel nicht so konstruiert sind, dass sie die dicke, starke Haut aufbrechen können.

An andere Teile kommen sie erst heran, wenn ein anderer Räuber zuvor das tote Tier aufgebrochen hat.

Im Prinzip sollten wir uns freuen, die Rabenvögel zu haben, denn sie halten uns die Natur "sauber" und
sind dadurch, dass sie so schnell tote Tiere verwerten, für uns und den Rest der Natur eine
Art Seuchenpolizei.

In anderen Ländern machen dasselbe die Geier.

Da wir zudem viele andere Aas- oder Gemischtfresser stark dezimiert oder ausgerottet haben,
sind die Rabenvögel für uns sogar noch wichtiger geworden.

LG
Kirstin

ptrludwig
07.04.2016, 10:46
Wir kennen uns nicht, daher verzeihe ich dir, dass du mich hier so abkanzelst.
Es scheint mir, dass du noch keine Hunde trainiert hast, sonst würdest du eine Möglichkeit erkennen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ein gut sozialisierter Herdenschutzhund keine Gefahr für andere Hunde oder Menschen ist, wenn er richtig eingesetzt wird.
Was auch schon so praktiziert wird.
Zumal es nicht den Herdenschutzhund an sich gibt (was du ja auch sicher weißt ;)), sondern viele Rassen, die eben auch etwas unterschiedliche Eigenschaften haben.

LG Silvia

Eine Kuh, die gerade gekalbt hat greift jeden Hund an und mit ihr die ganze Herde, wenn der sich nicht in Sicherheit bringt ist er tod.

Redcap
07.04.2016, 10:50
Irgendwie müssen die Kälber ja zu Tode kommen - und eine Verlustquote von 5 Kälbern in 4 Tagen ist nicht normal.
Mir kann keiner erzählen, dass das andere Gründe hat, als dass irgendwelche Räuber die killen und die Raben sind augenscheinlich am Tatort zugange.
Wenn z.B. Wölfe oder Hunde dran beteiligt wären, würde man das auch an den Fraßspuren sehen.

Lisa,
ich vermute, die Raben/Krähen gehen auch bei den Kälbchen an die Augen,
oder bei den ganz Neugeborenen vielleicht an den Nabel. :(
Das wurde im Beitrag gezeigt. Ebenso gehen die Raben an die Scheide und das Euter der Kühe.
Die Viecher sind richtig penetrant

Lisa R.
07.04.2016, 11:55
Wie groß die Herde im ganzen ist, kann man in dem Beitrag nicht erkennen. Ich konnte aber ca. 20-25 Kühe zählen. Wenn ich davon ausgehe, dass dort noch mehr Tiere stehen, rechne ich mit 40 - 50 Kühen. Und da sind 5 tote Kälber u.U. noch "normal".

Bei Schafen z.B. ist eine Quote von 10% Lämmerverlusten völlig im Rahmen. Wenn auch nicht erwünscht und mit entsprechender Fürsorge durchaus zu senken. D.h. aber, dass ich in der Lammzeit ganze Nächte im Stall verbracht habe, wenn zB. eine Kandidatin in den Startlöchern stand bei der ich mit Komplikationen gerechnet habe, oder Geburten am Laufen waren die mir nicht zügig genug voran gingen.

Und wenn bei uns der Fuchs ein Lamm geholt hatte, dann habe ich sofort reagiert, die E-Zäune optimiert oder die Schafe sofort umgesetzt.
Zugesehen, wie der mir eins nach dem anderen holt, hätte ich auf keinen Fall. Im Notfall hätte ich da auch die ganze Nacht aufgepaßt.

Und dass die Krähen den Kühen an die Scheide oder auch die Euter gehen, ist für mich im Zuge der Geburt verständlich. Da hängt vielleicht noch ein Teil der Fruchtblase oder die Nachgeburt raus, da sind die Kühe bis übers Euter dick mit Blut verschmiert etc. - für einen Aasfresser ist das eine Einladung. Dass heißt aber nicht, dass sie die lebenden Kühe anfressen wollen.

Und ob in dieser Rinderherde gesundheitlich alles stimmt und deshalb nur gesunde Kälber geboren werden müßten, tja dass kann keiner von uns beurteilen. Dazu kenne ich den Bestand nicht. Und leider (und das gilt auch für Schafhalter) schiebt man eigene Versäumnisse gerne mal irgendeinem anderen in die Schuhe ... früher hat ja schon die sexy rothaarige Nachbarin die Kühe verflucht ... ach ja diese Nachbarinnen hatten ja auch immer mal Raben auf der Schulter ....;)

Pralinchen
07.04.2016, 11:57
Dazu müßte man mehr wissen, auch Witterung, Giftpflanzen usw.

Raben haben wir hier nicht, Krähen jede Menge. Sie mögen schon frech sein, aber angriffslustig sind sie hier nicht. Werden sie jedoch gefüttert, sieht das anders aus. Sie gehen an Aas, deshalb kann der Eindruck entstehen, sie hätten ein Tier getötet. Bislang sind das aber nur Spekulationen.

Bohus-Dal
07.04.2016, 12:20
Ich wollte das früher auch nicht glauben, aber dann wurde doch mal gefilmt, wie Kolkraben an lebendige Lämmer gingen (ist lange her, aber ich meine mich zu erinnern, daß die sogar schon auf den Beinen waren und sich die Raben auf ihre Rücken setzten). Kolkraben sind hochintelligent, daß sie solches Verhalten erlernen können, bezweifle ich nicht. Hier sind Kolkraben immernoch extrem scheue Waldvögel, das mag ja in anderen Gegenden anders sein, aber ich denke doch, daß Spaziergänger ausreichend stören würden. Oder hat schon mal jemand in Ruhe am Boden sitzende Raben beobachten können?!


Ich bin da echt voreingenommen, denn ich mag solche Raben und Krähenvögel einfach nicht besonders.
Natur hin oder her, den Rest haben sie bei mir verscherzt, als sie in unserem kleinen Stadtzoo fast allen Meerschweinchen die Augen ausgehackt haben. Da passt dieser Bericht ja dazu. :(
In den letzten Jahren sind solche Kolonien hier in der Stadt echt zur Plage geworden in Parks, Friedhöfen usw..

Kolonien in Städten sind Saatkrähen, die nicht an Kälber gehen und auch sehr viel seltener an Vogelnester als die anderen Arten. Die mit den Meerschweinchen waren wahrscheinlich Nebelkrähen.

Es wäre für die Diskussion hilfreich, wenn nicht immer alle alles verwechseln würden. Auch Krähenrezepte helfen vielleicht nicht viel, wenn man Raben zubereiten will? Keine Ahnung, ich esse beides nicht. Nestjunge Saatkrähen sollen gut schmecken, wurden hier früher gegessen.

Lisa R.
07.04.2016, 12:34
Ich hab ja auch nicht abgestritten, das es sein kann. Ich habe aber gerade von Tierhaltern auch oft genug Schauergeschichten über diverse Raubtiere gehört und alte Vorurteile spielen da oft eine Rolle.

Wobei es natürlich jedem passieren kann, dass er auf solche Ideen kommt. Wir hatten in einem Jahr ein hohes und unerklärliches Lämmersterben. Es wurden fast nur Zwillinge geboren, immer ein Mutter- und ein Bocklamm. Die Geburten liefen normal. Die Mutterlämmer wurden lebend geboren, waren groß und fit. Die Bocklämmer waren (bis auf 2 Einlinge) alle Totgeburten. Keine Geburtsprobleme, keine Mißbildungen, voll entwickelt aber tot geboren. Nicht lebend geboren und dann verendet - alle Bocklämmer nur unwesentlich kleiner als die lebenden Mutterlämmer.

Wenn ich da morgens auf die Weide gekommen wäre und hätte die Raben erwischt oder der Fuchs hätte die Kadaver nachts geholt. Man weiß ja nie, auf was für Ideen man kommt. Und die "Schuldigen" sind ja sogar vor Ort oder haben Spuren hinterlassen.
Die Schafe waren aber aufgestallt und deshalb musste es andere Gründe geben.

Vulpes vulpes
07.04.2016, 12:37
Echt - manchmal denke ich, dass es einigen Leuten nur darum geht "Hauptsache dagegen", wenn sie sich etwas nicht vorstellen können.

LG Silvia

Echt_ manchmal sind einige Leute einfach mal für eine so nicht umsetzbare Lösung, nur weil es irgendwo anders vielleicht mal funktioniert hat, ohne sich mit Hintergrundinformationen oder Kosten dafür auseinandergesetzt zu haben ...;)

Pudding
07.04.2016, 12:52
unser Hinternachbar hat seine rießigen Tannen vor kurzem gefällt sodass die Raben nun ihre Lieblings Nistplätze verloren haben! Es ist zwar schade um die Bäume (da bevor die Raben auftauchten Eulen darin brüteten) aber es wird dieses Jahr wesentlich ruhiger zugehen wenn diese schwarzen Räuber nicht alles und jeden jagen!
Was diese Viecher mit den kleinen Eulenkindern getrieben haben war wirklich grauslich sie sind sogar den Elterntieren nach, abgeschreckt hat es sie auch nicht das wir immer wieder laut geklatscht und gerufen haben:neee:!
Hoffe sie finden keinen anderen Platz in näherer Umgebeung zum brüten!

Redcap
07.04.2016, 12:53
Noch ein Beispiel, wo sich 40 Schafe freiwillig geopfert haben, damit endlich etwas Fleisch an die knochigen Schnäbel der Raben kommt.;)
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/raben-toeten-40-schafe-aid-1.1350859

Kamillentee
07.04.2016, 12:56
....
Kolonien in Städten sind Saatkrähen, die nicht an Kälber gehen und auch sehr viel seltener an Vogelnester als die anderen Arten. Die mit den Meerschweinchen waren wahrscheinlich Nebelkrähen.

Es wäre für die Diskussion hilfreich, wenn nicht immer alle alles verwechseln würden.....

Wo hab ich denn was verwechselt?
Ich schrieb doch von Raben UND Krähen, und ich mag beide nicht. Ob sie nun an Meerschweinchen- oder Kälbchenaugen gehen, Küken fressen, oder ganze Stadtteile, Parks und alte Grabsteine vollschei...., so daß die direkt gegen diese Zerstörung abgedeckt werden müssen, denn verjagen darf man ja kaum...

Redcap
07.04.2016, 13:07
Und vor allem sind Saat-Krähen und alles was dazugehört alles Rabenvögel und schmecken wahrscheinlich alle so ähnlich wie es Rind, Hirsch, Reh und Elch mit der gleichen Marinade/Soße auch tun. Hab Ostern das erste Mal Elch gegessen ... irgendwie hätte das auch Hirsch oder Rind sein können. Egal - Hauptsache es hat geschmeckt.

Pralinchen
07.04.2016, 13:22
Bei uns hier verhungern die Jungen der Aaskrähen. Habe vor 2-3 Jahren einen Ästling eingesammelt, er hätte keine Chance gehabt. Hatte null Ahnung was damit tun, also das niesende Jungtier unter den Dunkelstrahler und erst mal gefüttert bis ich eine Auffangstation gefunden hatte. Nehmen wollte ihn freiwillig niemand. Nur ein ganz toller Herr hat das Kleine willkommen geheissen, uns seine jungen Wildtiere gezeigt und erklärt, daß sich auch eine Krähe nicht aussucht als solche geboren zu werden. Hat mir einiges erklärt und erzählt. Zieht jedes Jahr viele verwaiste Wildtierbabies auf.
Ich möchte jetzt weder für, noch gegen die Raben und Krähen sprechen. Aber wenn Vögel langsam nicht mehr wissen was sie fressen sollen, treibt der Hunger so manches rein. Wenn der Mensch den Wildtieren immer mehr Lebensraum nimmt, wird er sich eben intensiver um seine Haus- und Nutztiere kümmern müssen. Wir Hühnerhalter müssen auch unsere Tiere vor Räubern schützen.

Bohus-Dal
07.04.2016, 14:46
Es wäre schön, wenn man sagen könnte "Kolkraben machen sowas nicht", ist schließlich einer meiner Lieblingsvögel. Aber andererseits ist die Art ja "gleich viel wert" und hat das gleiche Recht zu leben, egal ob nun einige von ihnen auf solche Ideen kommen oder nicht. Es ist immernoch tief im Menschen verwurzelt, alles in gut und schädlich zu unterteilen, aber Kolkraben sind einfach nur Kolkraben. Toll, daß Du als Schafhalter von Deinen Erfahrungen erzählst, daß es zumindest bei dir noch nie vorgekommen ist!
Ich habe z.B. auch immer gesagt, Steinadler schlagen keine Rentiere, aber als mir ein wütender Same in die Augen sah und sagte "Ich habe es mit eigenen Augen gesehen! Glaubst Du, ich lüge?!" bin ich dann doch unsicher geworden. Rentierkälber schaffen die wohl schon, aber es gibt immer so viele Märchen von wegen die tragen Kinder weg und so, was natürlich Blödsinn ist, daß man sowas gar nicht glauben mag.

Kamillentee
07.04.2016, 14:59
Pralinchen, da hast du natürlich auch wieder recht.
Ich denke aber, viele Raben und Krähen lassen sich nicht aus Not in den Städten nieder, oder vergreifen sich an den Nutztieren. Sondern so lässt es sich einfacher zu Futter kommen, und fühlen sich dort sicherer. Sind ja nicht dumm...

Lisa R.
07.04.2016, 15:12
Das ist es ja was ich meine Pia. Ich will nicht sagen, dass dieses oder jenes Tier dies oder jenes nicht tut - die sind ja lernfähig sonst wären sie längst ausgestorben.

Was mich nur immer ärgert ist diese sofort einsetzende Hysterie und dass dann immer gleich alles darauf geschoben wird.
Wir haben jetzt hier die Diskussionen wegen den Luchsen im Pfälzerwald und der Wiederkehr des Wolfes. Was man sich da von manchen Leuten anhören muss ... Finsterstes Mittelalter kommt da oft zum Vorschein.

Wir hatten sowohl bei den Schafen als auch bei den Hühnern schon weiß Gott genug Verluste zu beklagen - trotzdem spreche ich dem Fuchs sein Lebensrecht nicht ab und freue mich immer, wenn ich einen sehe. *

Diese "knall es ab"-Mentalität ist doch echt von gestern.

*so lange er nicht im Hühnerauslauf ist, während die Hühner draußen sind

Stefanie
07.04.2016, 15:45
Was mich nur immer ärgert ist diese sofort einsetzende Hysterie und dass dann immer gleich alles darauf geschoben wird.
Wir haben jetzt hier die Diskussionen wegen den Luchsen im Pfälzerwald und der Wiederkehr des Wolfes. Was man sich da von manchen Leuten anhören muss ... Finsterstes Mittelalter kommt da oft zum Vorschein.

Wir hatten sowohl bei den Schafen als auch bei den Hühnern schon weiß Gott genug Verluste zu beklagen - trotzdem spreche ich dem Fuchs sein Lebensrecht nicht ab und freue mich immer, wenn ich einen sehe. *

Diese "knall es ab"-Mentalität ist doch echt von gestern.

*so lange er nicht im Hühnerauslauf ist, während die Hühner draußen sind

Du sprichst mir aus dem Herzen, Lisa - und auch die anderen hier, die sich bemühen, über Lösungen nachzudenken, anstatt "abknallen" zu rufen.

Wir sind als Menschen überall in die intakte Natur eingedrungen und haben Raum für uns beansprucht und nach unseren Wünschen verändert. Manche Tier- (und Pflanzen-)Arten sind dadurch ausgestorben oder stark gefährdet, andere haben es geschafft, sich an die geänderten Verhältnisse anzupassen. Dazu gehören Rabenvögel (Saatkrähen. Rabenkrähen, Elstern, Dohlen, auch Eichelhäher), dazu gehören auch Tauben und Ratten. Ähnlich anpassungsfähig wie wir - und absurderweise (darum?) bei vielen Menschen besonders verhasst.

Wenn bei Hühnerhaltern der Habicht jeden Tag sein Mittagessen holt, darf trotzdem der Habicht nicht "abgeknallt" werden. Da wird erwartet, dass man seine Bestände schützt - durch Übernetzen beispielsweise.
Wenn jetzt Raben gelernt haben sollten, dass es sich lohnt, die auf wunderbar freier Fläche gebärenden Rinder als Nahrungsquelle zu nutzen, dann wird sich der Mensch wohl darauf einstellen müssen, dass er sich Schutzmaßnahmen überlegen muss. Und da finde ich jeden Ansatz zunächst mal überdenkenswert - Abknallen schreien und alternative Vorschläge wie Silvias Herdenschutzhunde direkt ebenso großspurig als nicht machbar abzutun, spricht nicht für eine überlegene Geistesleistung.
Mag sein, dass viele Vorschläge nicht machbar sind (mir ist z.B. eingefallen, ob man nicht auch Weideflächen, zumindest die, wo Mutterkühe kalben, übernetzen kann?) - aber vielleicht findet man etwas Machbares. Und der Vorschlag, Mutterkühe kurz vor dem Kalben hereinzuholen und sie nach ein, zwei Wochen wieder hinauszulassen, ist doch wohl wirklich machbar, oder nicht? Ist das zuviel verlangt?
Müssen Raben ihr Leben lassen, weil Mensch zu bequem ist? (Völlig paradox vor dem Hintergrund, dass Kolkraben in Deutschland nahezu ausgestorben waren und man sich erst seit einigen Jahren in Ornithologenkreisen wieder über deutlich anwachsende Bestände freut. Für mich waren Raben in meiner Kindheit, Jugend und auch als Erwachsene nahezu Märchengestalten. Was habe ich mich gefreut, als ich mit 50 Jahren hier im Rheinland meine ersten Kolkraben sehen konnte!).

Wir sind eben (Gottseidank!!) nicht allein auf der Welt.
In Neuseeland gibt es die gleiche Debatte mit Keas, die auch Lämmer töten sollen. Aber diese Debatte gibt es erst, seitdem Menschen ihre Weiden immer höher und höher in die entlegensten Bergregionen ausgedehnt haben - tief in die dortigen Lebensräume der Keas. Die Keas, mindestens so schlau wie Raben, nehmen, was man ihnen auf dem Präsentierteller serviert - und schon geht das Geheul los: Abknallen.

Ich finde, wenn sich Mensch schon das Recht nimmt, seinen Lebensraum grenzenlos auszudehnen, dann darf man erwarten, dass er sich Gedanken macht, wenn es Kollisionen mit Lebewesen gibt, die vor ihm da waren. Dass er seinen ach so hervorragenden Verstand benutzt, um akzeptable Lösungen für beide zu finden. Abknallen ist eine Antwort, die eines Menschen mit Verstand nicht würdig ist, tut mir leid.

"Wer seine Ansichten mit anderen Waffen als denen des Geistes verteidigt, von dem muß ich voraussetzen, daß ihm die Waffen des Geistes ausgegangen sind" (O. von Bismarck)

Bohus-Dal
07.04.2016, 15:54
Das ist es ja was ich meine
Ah gut daß Du gemerkt hast, daß ich mit Dir rede, meine Antwort war leicht verzögert und ließ sich dann auch nicht mehr ändern...

Hühnchen Rosalinde
07.04.2016, 18:32
@Redcap: Wieder was gelernt. Was man nicht alles essen kann... letztens Bieber und jetzt Krähen, beides hielt ich erst für einen Witz. Aber jetzt wäre ich fast neugierig. :eat

***altsteirer***
07.04.2016, 19:13
Und vor allem sind Saat-Krähen und alles was dazugehört alles Rabenvögel und schmecken wahrscheinlich alle so ähnlich wie es Rind, Hirsch, Reh und Elch mit der gleichen Marinade/Soße auch tun.

Nein! Wirklich nicht!


Hab Ostern das erste Mal Elch gegessen ... irgendwie hätte das auch Hirsch oder Rind sein können. Egal - Hauptsache es hat geschmeckt.

Das kommt schon eher hin. Ich finde auch Elch ist geschmacklich eine Mischung aus beidem.

Aber nochmal zum Rabenvogelabschuss für den Verzehr: Dafür kann man ihn sich (meiner bescheidenen Meinung nach) wirklich schenken.

Redcap
07.04.2016, 19:30
Ich werde wohl nie in die Verlegenheit kommen, es zu probieren. Ausspucken und Katz oder Hund überlassen könnte mans aber immer noch.

Tanny
07.04.2016, 19:59
Mir scheint, dass hier verschiedene Rabenvogelarten oft in "einen Topf" geworfen werden.

Wenn jemand davon spricht, dass er ganze Kolonien in den Bäumen hat, dann handelt es sich nicht
um Kolkraben, sondern um Saatkrähen (das sind die mit dn grauen Schnäbeln).

Diese wiederum sind primär keine Räuber, da sie sich hauptsächlich von Sämereien (und unserem
Wohlstandsmüll) ernähren. Nur bei Gelegenheit nehmen Sie auch mal Weichteile (Augen, Maulfleisch,
After/Innereien) von frischem Aas mit auf.

Ihre Schnäbel sind am ungeeignetsten dafür, irgendein Tier - tot oder lebendig - aufzubrechen, weshalb sie
auch den Zugang über weiche Stellen (z.B. Augen) suchen.

Rabenkrähen (oder deren Pendant die Nebelkrähen in anderen Teilen Deutschlands), sind Einzelbrüter.
Ein Brutpaar beansprucht ca 1 - 1,5 ha Revier.
In diesem Revier werden keine anderen Brutpaare geduldet.

Trotzdem sieht man oft mehrere Nester, was daran liegt, dass Rabenkrähen neben dem
Brutnest mehrere Spielnester anlegen.

Am Rande des Reviers vagabundieren jedoch Junggesellengruppen, die darauf warten, das Revier
übernehmen zu können – vertreibt man also das Revierpaar, rückt sofort ein Paar aus der Wartereihe
nach – nachdem es um das Revier erstmal heftige und lautstarke Kämpfe gegeben hat.


Rabenkrähen sind genau wie Kolkraben Allesfresser und ernähren sich auch von Aas.
Im Vergleich zu anderen Singvögeln (ja, auch alle Rabenvögel gehören zu den Singvögeln!)
räubern sie allerdings sehr selten andere Vogelnester oder Jungvögel.
Sie bevorzugen bereits tote Tiere.
Ein sehr viel größerer Räuber von z.B. Meisennestern sind, man mag es kaum glauben, Feldsperlinge!

Und auch Eichhörnchen sind sehr große Nesträuber (sowohl Eier, als auch Brut).

Kolkraben kommen in Städten selten vor - sie bevorzugen Waldflächen oder freie Landschaft.
Sie sind quasi der große Bruder der Rabenkrähe und ihr Verhalten (auch was die Brut anbelangt) ist
vergleichbar.

Beide – Rabenkrähe und Kolkrabe unterscheiden sich am auffälligsten hinsichtlich der Größe.
Beide Arten haben schwarze Schnäbel.

Alle Rabenvögel ernähren ihre Brut genau wie alle anderen heimischen Singvögel
nahezu ausschließlich mit Insekten - bevorzugt Würmer. Maden, Engerlinge und alles andere, was sie im
Boden finden.

Zwei Gründe sind hauptsächlich dafür verantwortlich, warum Rabenvögel und vor allem Saatkrähen
zunehmend in die Städte umziehen:

1. Die Auslichtung der freien Landschaft was sehr hohe Bäume anbelangt, ist in den letzten
Jahrzehnten gewaltig vorangeschritten.
Heute findet man fast nur noch „Grabenalleen“ oder Einzelbäume inmitten riesiger, freier Flächen, die
sich als Koloniebäume eignen.
Diese ungeschützten Standorte sorgen regelmäßig dafür, dass bei Stürmen sämtliche Nester aus den
Bäumen gefegt werden – zumal der Wind und vor allem Stürme in den letzten Jahren stetig zunehmen.

Schaut man sich an, wo jeweils Koloniebäume in den Städten sind, wird man feststellen, dass es nahezu immer
Bäume sind, die bei Sturm durch hohe Häuser Deckung haben.

2. Sie finden auf den kurz gemähten Grasflächen in den Städten sehr leicht haufenweise Würmer und andre
Insekten für ihre Brut, während auf den landwirtschaftlichen Flächen durch Spritzen und Co. die Nahrung für die Brut
vielerorts nahezu „ausgerottet“ ist.

Ungespritzte Flächen sind fast nur noch Brachflächen, die so hoch bewachsen sind, dass die Rabenvögel dort nur
schwer an die Bodeninsekten (Würmer, Maden, Engerlinge etc.) herankommen und Weideland ist stetig am
zurückgehen zu Gunsten von Maisäckern und Co.

Die Rabenvögel finden also schlicht auf dem Land kein geeignetes Futter mehr für ihre Kinder.

Zum Jagen lebender Beute sind Rabenvögel vom Bau ihrer Schnäbel und Füsse eher ungeeignet, weshalb
dies die Ausnahme ist und meist nur geschieht, wenn ein leicht zu erbeutendes Tier sehr geschwächt oder
sonstwie hilflos ist.

Rabenvögel sind zwar schlau, aber auch sehr, sehr vorsichtig - und bevor sie ein Risiko eingehen,
verzichten sie eher auf die Beute - es sei denn, die Not ist sehr gross.
Ein Grund, warum sogar meine verhältnismäßig kleinen Hühner die Kraahs beeindrucken können ;)

Ich persönlich schätze die Rabenvögel sehr.
Meine Saatkrähenkolonie, die ich Anfangs hier hatte, ist leider mittlerweile in die Stadt abgewandert, weil
ihnen die Stürme 2 x die Nester aus den Bäumen gefegt haben und meine Nachpflanzungen, die den
Brutbäumen Schutz geben sollen, brauchen wohl noch ein paar Jahre :(

Ein Rabenkrähenpärchen habe ich seit einigen Jahren – und ich füttere sie täglich – sie kommen
mittlerweile auf Zuruf.

Im Gegenzug halten sie mir in der Brutsaison den Himmel über dem Hof absolut frei von Bussard,
Habicht, Sperber, Milan und Falke, die ich hier alle zu Hauf habe.

Während der Brutsaison dürfen die Kandidaten allenfalls über den Koppeln kreisen.
Wagt sich auch nur einer in Hofnähe, hat er meine zwei schon an den Hacken.

So mutig die zwei mit den Greifvögeln in der Luft sind – vor meinen Hühnern haben sie Angst.
Wenn ich die zwei Kraahs füttere und die Hühner das mitbekommen, dann brauchen meine Hühner
die Krahs nur scharf anzuschauen und schon gehen sie auf Abstand und lassen sich ihr Essen klauen.

Wenn eine Henne führt, dann läuft sie mitsamt ihren Küken völlig unbeirrt direkt an den Kraahs vorbei.

Ich habe hier noch nicht einmal erlebt, dass irgendeine Krähe versucht hätte, ein Küken oder einen
meiner jungen Wildvögel bei ihren ersten Flugversuchen draußen, anzugehen.


Das sind die zwei Rabenkrähen, die bei mir ihr Revier besetzt halten und meine
Tiere zuverlässig „beschützen“ vor Angreifern aus der Luft:

167417

167415

167416

LG
Kirstin

ptrludwig
07.04.2016, 22:28
Erwähnen sollte man auch noch die Nebelkrähe, bis auf die Farbe mit der Rabenkrähe identisch. Sie kommt östlich der Elbe vor, wärend das Vorkommen der Rabenkrähe westlich der Elbe ist. In Gebieten wo sie aufeinander stoßen vermischen sich die beiden auch oftmals.
http://www.reuber-norwegen.de/RundeInfoVoegelNebelkraehe02.jpg

kniende Backmischung
08.04.2016, 08:06
Hier sind wohl tatsächlich Kolkraben gemeint.
Es handelt sich dabei nicht um Kolonien im eigentlichen Sinne, sondern um sogenannte Junggesellengruppen, zu denen sich die Jungtiere, die nicht mehr in der Obhut des Elternpaares sind, zusammenrotten.
Das machen die Rabenkrähen genau so.
Es sind Tiere zwischen zwei und ca 4 Jahren - manchmal auch ältere - die kein eigenes Revier haben und so besser ihr Überleben sichern können, indem sie zusammen arbeiten.

Was sie im Falle der Übergriffe auf die frisch geborenen Kälber und Lämmer leider eindrucksvoll beweisen.
Ähnliche Übergriffe hat es auch schon auf Ferkel gegeben, die in Freilandhaltung in einem Biobetrieb geboren wurden.

LG Silvia

Tanny
08.04.2016, 10:30
Hallo Silvia,

das glaube ich erst, wenn ich es in Aktion sehe - und ich habe weder jemals eine Filmaufnahme
diesbezüglich gesehen, noch jemanden kennengelernt, der mit eigenen Augen die "Tat" selber
in Aktion gesehen hat.

Speziell dieses hier im Eingangsthread verlinkte Video ist für mich einfach ein Witz.

Da ist eine völlig unaufgeregte, friedlich grasende und wiederkäuende Herde Rinder mit ein paar
Rabenvögeln dazwischen.

Ein Rabenvogel hüpft sogar in Richtung Euter einer liegenden, wiederkäuendn Kuh.

Ich möchte die Kuh sehen, die entspannt liegen bleibt, wenn sie Gefahr erwartet.

Gerade Rinder sind Fluchttiere, die bei kleinsten Gefahren zu blinder Herdenpanik neigen.

Da reicht schon der Biss einer Lausfliege und die Kuh geht in blinder Panik unter Umständen sogar durch einen
Zaun.

Die Leute in dem Video erzählen was von mehreren toten Kälbern - habe aber die Vögel dabei nicht beobachtet?
...und ignorieren die angebliche Gefahr weiter, obwohl sie genau wissen, wann ihre Kälber geboren werden?

Ich kann nur sagen, hier wird den Vögeln eigenes Versagen in die Schuhe geschoben.

Ich habe jedes Jahr eine ganze Herde hochtragender Kühe auf meinen Koppeln.

Mein Bauer weiss absolut immer, wann die Kühe niederkommen sollten - und ab 2 Wochen vorher schaut er
täglich nach ihnen und kann zu 99 % genau sagen, wann es soweit ist, dass es in den nächsten 24 Stunden
losgeht.

Hätten wir hier Räuber, die dem Kalb gefährlich werden könnten, würde unser Bauer bestimmt nicht abwarten, bis
das Kalb getötet wurde, und dann kommen und zetern.

In den 7 Jahren, wo ich alljährlich hier Kühe habe, hatte ich genau 6 unerwartete Geburten hier.

4 x stand ein gesundes Kalb morgens bei der Mama - zu früh geboren.

1 x war es eine 3 Wochen zu frühe Totgeburt und 1 x hang das tote Kalb morgens hinten aus der Kuh raus - es war schon (wie sich später rausstellte) mindestens 24 Stunden tot - also in der Kuh abgestorben.

Wären bei diesem Bild

167436167437

zufällig ein paar Raben mit drauf gewesen, hätte die Schlagzeile geheissen:
"Raben killen Kalb noch während der Geburt"
oder so ähnlich.

Wir konnten nicht einmal in die Nähe der Kuh, weil sie dann sofort aufsprang und flüchtete.
Wir mussten warten, bis der Bauer, den wir angerufen haben da war, weil die Kuh zu ihm genug
Vertrauen hatte, um sich auf einen Hänger treiben zu lassen, wo wir dann endlich das tote Kalb ganz herausziehen konnten.

Es war schrecklich!!! ....aber soetwas geschieht nun mal.

Wenn eine Kuh sonst hier auf der Wiese kalbt, tut sie das a) meistens nachts (und Raben sind NICHT nachtaktiv) und sie hat mindestens zwei "Hebammen" bei sich, andere Kühe, die absolut alles angreifen, was sich auch nur auf einen Meter nähert.

Allerdings - und das weiss ich auch von meinem Bauern (der konventionelle Landwirtschaft betreibt), gibt es z.B. extrem große Probleme mit Totgeburten, Verkalbung oder gar nicht erst Aufnahme, seit die Impfung der Blauzungenkrankheit noch häufiger erfolgen muss, als früher schon.

Diese Impfung scheint eine Menge Ärger zu bereiten.

Ich glaube aufgrund meiner Kenntnisse über Rabenvögel und aufgrund meiner Kenntnisse über das Verhalten von Nutzvieh diese "Killerstories über Rabenvögel" erst dann, wenn mir jemand seriöse Untersuchungsbefunde aus einer seriösen Pathologie vorlegt, die zweifelsfrei belegen, dass das angeblich getötete Tier gesund und normal zur Welt gekommen ist und die Tötung durch Rabenvögel eindeutig nachgewiesen ist.

LG
Kirstin

Redcap
08.04.2016, 11:45
Es gibt halt unterschiedlich sozialisierte Banden. Es ist ja auch nicht ein Mensch wie der andere.
Lausche doch noch mal den Ausführungen von Bernd Lindow von der Naturschutzbehörde Prignitz.
http://www.ardmediathek.de/tv/zibb/Raben-greifen-K%C3%A4lber-an-und-t%C3%B6ten-sie/rbb-Fernsehen/Video?bcastId=3822084&documentId=34535434

Tanny
08.04.2016, 14:07
Hallo Redcap,

dadurch, dass Du den Link wiederholst, wird es für mich nicht glaubwürdiger.

- Ich sehe eine entspannt grasende und wiederkäuende Rinderherde (die vermutlich
eher ausser Rand und Band wäre, würde sie unter "Dauerbedrohung" stehen)

- ich höre, dass die Bäuerin händeringend Beweisfotos machen will, was aber offensichtlich nicht
klappt, da "die Raben ja so schlau sind und sofort flüchten, wenn jemand kommt" - warum stellt man,
wenn die Beweise so sehr erwünscht sind keine Kamera auf?

- ich höre Ausführungen des Herrn von der Behörde, die durch absolut nichts belegt werden - es sind einfach nur Aussagen, die in den Raum gestellt sind - und ich kenne weder die Motivation für diese Aussagen, noch die Interessen dieses Herrn.

Auf der anderen Seite gibt es überall in Deutschland eine Vielzahl von Interessengruppen, die händeringend
nach Gründen für Ausnahmeabschussgenehmigungen suchen, um Raben abschießen zu dürfen und
es gibt ebenfalls überall in Deutschland auch Landwirte (leider gibt es solche....), die, da Rabenvögel geschützt sind, die Hoffnung haben, Verluste unterschiedlicher, anderer Gründe in ihren Beständen durch Entschädigungszahlungen des Staates wegen Artenschutzauflagen (siehe Wolf) auszugleichen.

Ob überhaupt und welche Interessen hier dahinter stehen, weiss ich nicht.

Aber ich habe Augen im Kopf und ich kann nur sagen:

DIESE Rinder haben definitiv keine Angst vor den
Raben und diese Herde ist nicht gestresst - die Angst hätten sie aber und den Stress
würdest Du ihnen anmerken, wenn ihre Kälber ständig abgeschlachtet würden.

Wie gesagt: 4 (angeblich gesund und lebend geborene) Kälber in 5 Tagen ....und die fahren
täglich mehrmals hin um Fotos zu erhaschen???

Halllooo?
Ich möchte denjenigen hier im Forum sehen, der 6 brütende Hennen sitzen hat,
dem die erste Brut beim Schlupf von Ratten unter der Henne weggefressen wird und der
da, wenn er nichts gegen die Ratten machen kann, nicht die Glucke vorm Schlupf umsetzt
oder beim Schlupf neben dem Huhn steht, sondern nur jeden Tag die nächste verspeiste
Brut beweint......

"Vorverurteilung" scheint eine typisch menschliche Seuche zu sein, die absolut therapieresistent ist.

LG
Kirstin

p.s. ....wen es interessiert, hier ein Auszug aus Wikipedia:


https://de.wikipedia.org/wiki/Kolkrabe#Kolkraben_und_Weidetiere


Zitat Anfang:
Kolkraben und Weidetiere

In regelmäßigen Abständen sind Kolkraben Gegenstand von Schadensmeldungen durch Weidetierhalter und entsprechenden Pressemeldungen[19], wobei Kolkraben die Tötung von Lämmern, Kälbern bis hin zu ausgewachsenen Rindern zugeschrieben wird. Dort, wo diese Meldungen wissenschaftlich überprüft wurden, haben sie sich in allen Fällen als unzutreffend oder erheblich übertrieben erwiesen.[20] In Brandenburg wurden solche Schadensmeldungen angesichts anhaltender Pressemeldungen zwischen 1995 und 2000 umfassend untersucht.[7] Von den angeschriebenen 391 Mutterkuhhaltern meldeten 13 % Schäden durch Raben, von 100 Schafhaltern 22 %. Insgesamt 39 Halter wurden daraufhin besucht und näher befragt. Im Ergebnis konnten bei dem größten Teil dieser Halter keine Schäden festgestellt werden, die Schadensmeldungen wurden von den Meldern nicht sicher auf Kolkraben zurückgeführt, betrafen nur ohnehin schwer erkrankte Tiere, und zum Teil waren die Schadensmeldungen frei erfunden. Bei insgesamt drei Rinder- und fünf Schafhaltern ergaben sich bei den Besuchen Hinweise auf tatsächlich durch Raben verursachte Probleme. Diese daraufhin im Rahmen von Freilandstudien näher untersuchten Herden zeichneten sich in erster Linie durch ein attraktives Nahrungsangebot für Kolkraben aus; dieses bestand aus einem für Raben frei zugänglichen Futter der Herde, Nachgeburten, frischem Kot vor allem von jungen Kälbern sowie kaum noch lebensfähigen oder toten Weidetieren. Die Feldbeobachtungen ergaben, dass Raben in diesen Herden systematisch die Gesundheit der Weidetiere durch Zwicken oder Schnabelhiebe testen und dies sofort einstellen, wenn die Weidetiere artgemäß darauf reagierten. Zu Hackverletzungen kam es bei von der Mutter nicht betreuten, lebensschwach geborenen oder kranken Jungtieren, bei schweren Geburten und bei nach der Geburt festliegenden Jung- oder Alttieren.

Trotz des Angebots der Behörde, möglicherweise durch Raben getötete Tiere kostenfrei hinsichtlich der Todesursache untersuchen zu lassen, wurden den Untersuchern nur in sehr geringem Umfang tote Weidetiere übergeben; insgesamt wurden 19 Lämmer und 16 Kälber untersucht, die vorgeblich durch Raben getötet worden waren. Eines der Lämmer hatte eine andere Todesursache, die übrigen 18 hatten ausnahmslos erhebliche Schädigungen wie Infektionen, schlechte Ernährungszustände oder waren nach der Geburt nicht lebensfähig. Die Hackspuren durch Raben waren sowohl vor als auch erst nach dem Tod der Lämmer entstanden. Die untersuchten Kälber waren alle durch andere Ursachen verendet und erst nach dem Tod von Raben angehackt worden. Bei vielen weiteren zur Untersuchung vorgelegten Tierkörpern oder Fotos von diesen war offensichtlich, dass Raben nicht für den Verlust ursächlich waren, hier wurde von vornherein auf eine Untersuchung verzichtet. Eine Tötung gesunder Lämmer, Kälber oder gar Rinder konnte in keinem Fall nachgewiesen werden.

Die Autoren weisen zusammenfassend darauf hin, dass die festgestellten Schäden durch Raben unter anderem durch eine intensive Betreuung der Herde während der Jungtiergeburten, die frühzeitige Beseitigung von Kadavern und geschwächten Tieren, die Unzugänglichmachung des Futters durch entsprechende Vorrichtungen und die Auswahl von für die Freilandhaltung geeigneten Weidetierrassen vermieden werden können.

Zitat Ende

Lisa R.
08.04.2016, 14:55
Danke Kirstin, ganz genauso sehe ich das auch. Und das sind auch meine Erfahrungen.

Ich sage auch weiterhin nicht, dass Rabenvögel dass nicht können oder tun - aber einen einzigen Beweis würde ich doch gerne mal sehen.
Bei der heuten Videotechnik müsste das zu machen sein, wenn es denn so wäre.

Wofür ich allerdings belegbare Beweise kenne, ist die Neigung des Menschen anderen die eigenen Fehler/Versäumnisse anzulasten und oftmals auch ungerechtfertigte Entschädigungen einzufordern.

Redcap
08.04.2016, 17:46
Die hab den Link nachgerückt, damit Du die Aussagen von Bernd Lindow von der Naturschutzbehörde Prignitz noch mal aufmerksam lauschen kannst.;)
Sag bloss Dir würde es am Arsch vorbei gehen 5 Kälber zu verlieren? 5 eindeutig massakrierte Kälber in 4 Tagen ist nicht normal.



Wie gesagt: 4 (angeblich gesund und lebend geborene) Kälber in 5 Tagen ....und die fahren
täglich mehrmals hin um Fotos zu erhaschen???

Stefanie
08.04.2016, 18:09
Danke Kirstin, ganz genauso sehe ich das auch. Und das sind auch meine Erfahrungen.

Ich sage auch weiterhin nicht, dass Rabenvögel dass nicht können oder tun - aber einen einzigen Beweis würde ich doch gerne mal sehen.
Bei der heuten Videotechnik müsste das zu machen sein, wenn es denn so wäre.

Wofür ich allerdings belegbare Beweise kenne, ist die Neigung des Menschen anderen die eigenen Fehler/Versäumnisse anzulasten und oftmals auch ungerechtfertigte Entschädigungen einzufordern.

Kirstin und Lisa,

ich sehe das genauso und stimme euch beiden uneingeschränkt zu.

Als ich meinem Mann das Video gezeigt habe und er die Klagen der Bauern hörte, man könne die Raben bei ihren Mordtaten nicht filmen, sie seien zu schlau und flögen immer weg, war das erste, was er völlig verständnislos fragte: Wie wär's denn mal mit Wildkameras??

Bevor man den Raben die Schuld in die Schuhe schiebt und nach Abschussfreigaben schreit, müssen eindeutige Beweise her. Und selbst dann bleibe ich bei meiner Meinung, die ich oben schon gesagt habe: Dann müssen die betroffenen Menschen und die Naturschützer ihren Grips bemühen, um Lösungen zu finden, die Raben, Menschen und Rindern das Überleben sichern.

Aber es ist immer wieder so: der einzige, der sich nicht anpassen und einfügen und mit dem übrigen Leben auf der Welt arrangieren will, ist der Mensch. Das verlangt er von jedem anderen Lebewesen auf der Erde - dass es sich an die Anwesenheit von Menschen anpasst und gewöhnt und sich mit ihnen arrangiert. Oder eben stirbt. Nur für ihn selber gilt das nicht.
Oh Mann, ich hab' die Menschheit so dick .............

Redcap
08.04.2016, 18:23
Wie erklärt Ihr Euch den Tod von 40 Schaf-Lämmern (Link weiter oben)?
Wieder nach der Logik ... Nein, das kann nicht sein ... was ich nicht gesehen habe, existiert nicht!?;)

Orpington/Maran
08.04.2016, 18:24
Meine Nachbarn hatten einen Raben der aus dem Nest gefallen war, weil der Baum, auf dem das Nest war gefällt worden war, aufgezogen, der musste Jahre später ausziehen, da er , warum auch immer, massiv die Menschen, Hunde und Hühner angegangen ist, nicht die Schweine, die waren ja im Stall... Da habe ich kein Problem, auch andere Szenarien mir vorzustellen...

Stefanie
08.04.2016, 19:15
Meine Nachbarn hatten einen Raben der aus dem Nest gefallen war, weil der Baum, auf dem das Nest war gefällt worden war, aufgezogen, der musste Jahre später ausziehen, da er , warum auch immer, massiv die Menschen, Hunde und Hühner angegangen ist, nicht die Schweine, die waren ja im Stall... Da habe ich kein Problem, auch andere Szenarien mir vorzustellen...

Da wirfst du jetzt aber zwei Dinge in einen Topf, die nichts miteinander zu tun haben.
Es wird allgemein davon abgeraten, Rabenvögel großzuziehen und dann nicht rechtzeitig auszuwildern. Weil oft genau das passiert - sie werden aggressiv, weil sie keinen adäquaten Partner haben und völlig fehlgeprägt sind. Die wissen einfach nicht, wo sie hingehören. Das sind bemitleidenswerte Viecher.

Das hat nichts mit dem völlig natürlichen Verhalten bei der Nahrungssuche zu tun. So, wie du es interpretierst, hört es sich an, als seien Rabenvögel per se aggressive Bestien, denen alles zuzutrauen ist.
Selbst wenn sie neugeborene Lämmer und Kälber töten würden (was ich gar nicht unbedingt für ausgeschlossen halte - aber nicht ohne - doch wohl definitiv beschaffbare! - Beweise), wäre das keine Aggressivität. Es wäre nicht aggressiver, als wenn eine Amsel einen Regenwurm aus der Erde zieht und lebendig verschluckt. Wenn Tiere Tiere fressen, ist das nie schön anzusehen - aber es ist nicht bösartig oder sadistisch. Man sollte die absichtliche Grausamkeit des Menschen nicht den Tieren unterstellen..............

Tanny
08.04.2016, 19:28
Wie erklärt Ihr Euch den Tod von 40 Schaf-Lämmern (Link weiter oben)?
Wieder nach der Logik ... Nein, das kann nicht sein ... was ich nicht gesehen habe, existiert nicht!?;)

Es geht nicht darum, ob ich es gesehen habe. Es geht darum, dass es
überhaupt bewiesen wurde, dass esdie Raben waren.

Und auch in diesem Artikel vermisse ich einen Hinweis darauf, welches Institut das untersucht und zweifelsfrei die Täterschaft der Raben nachgewiesen hat.

Gäbe es eine solche Untersuchung, würd man sie wohl kaum in so einem Bericht unerwähnt lassen.

Warum, werden diese vom Staat sogar kostenlos angebotenen Untersuchungen nicht in ANspruch genommen, um
einen zweifelsfrei haltbaren Beleg in Händen zu halten, wenn man von der Täterschaft überzeugt ist?


@ Stefanie - dem kann ich nur zustimmen :)

LG
Kirstin

Kamillentee
08.04.2016, 20:32
Es muss ja nicht gleich abgeschossen werden.
Aber meistens sind doch auch wirksame Vertreibemaßnahmen untersagt.

Redcap
08.04.2016, 21:52
Wurde hier nicht mehrfach posaunt, dass man das erst glaubt, wenn man es gesehen hat?
Ich denke, es reicht, wenn die Naturschutzbehörde die Fakten kennt und entsprechend Maßnahmen & Unterstützung einleitet.

hein
08.04.2016, 23:08
Wir kennen uns nicht, daher verzeihe ich dir, dass du mich hier so abkanzelst.
Es scheint mir, dass du noch keine Hunde trainiert hast, sonst würdest du eine Möglichkeit erkennen.
.........

LG Silvia
Und ich würde sagen, Du hast noch nie Schafe gehabt! Unser einer Nachbar hat 3 Schafe + 3 Lämmer und der nächste Nachbar hat 5 Schafe und 2 Lämmer - und jetzt willst Du das sich jeder so einen Hund zulegt - wo noch dazu kommt, das alle Berufstätig sind und kein Mensch tagsüber zu Hause ist!

Hört bitte auf mit den Hunden - egal was ihr habt, es klappt zu 90% nicht! Eben weil einfach die Voraussetzungen nicht da sind und bitte bitte auch keine Zäune empfehlen - sonst haben wir demnächst überhaupt keine Aussichten mehr weil auf den Dörfern alles eingezäunt ist

hein
08.04.2016, 23:24
Es geht nicht darum, ob ich es gesehen habe. Es geht darum, dass es
überhaupt bewiesen wurde, dass esdie Raben waren...........

LG
Kirstin
Kirstin, ich versuche jetzt seit ca. 9 Monaten Bilder von unseren Krähen im Hühnerhof zu machen - nix da!

Stehe ich hinter einem Fenster und schiele aus einem kleinen Spalt daraus - schon sind sie weg!
Habe ich eine Wildkamera im hinteren Bereich vom Hühnerhof so sind die Krähen vorne usw. usw.

Selbst das regelmässige anlocken mit Futter klappt nicht.

Was würdest Du mir vorschlagen - das ich mal Bilder von meinen Krähen bekommen?? Denn dann hätte ich wenigstens etwas. Denn meine Seramas sind seit über einem Jahr nur in der Voliere - Habe davor 7 Erwachsene und auch Jungtiere durch die Krähen verloren. Die hatten sich schon auf meine Hühnchen spezialisiert

Stefanie
09.04.2016, 07:38
Unser einer Nachbar hat 3 Schafe + 3 Lämmer und der nächste Nachbar hat 5 Schafe und 2 Lämmer - und jetzt willst Du das sich jeder so einen Hund zulegt - wo noch dazu kommt, das alle Berufstätig sind und kein Mensch tagsüber zu Hause ist!

Ich denke nicht, dass Silvia für jeden Schafhalter, der 3 Schafe hat, Herdenschutzhunde empfiehlt. Du solltest nicht versuchen, ihren Vorschlag auf diese Weise lächerlich zu machen. Die Betonung liegt ja auf "Herde". 3 Schafe und 2 Lämmer sind eher keine Herde, würd' ich mal sagen. Haben deine Nachbarn denn überhaupt Verluste durch Rabenvögel zu beklagen?


Hört bitte auf mit den Hunden - egal was ihr habt, es klappt zu 90% nicht! Eben weil einfach die Voraussetzungen nicht da sind und bitte bitte auch keine Zäune empfehlen - sonst haben wir demnächst überhaupt keine Aussichten mehr weil auf den Dörfern alles eingezäunt ist

Was schlägst du denn vor, Hein? Wie kann man das Rabenvogel-Problem in den Griff kriegen? Du hast jetzt gesagt, was du für nicht machbar oder für unschön hältst. Welche Alternativen kannst du vorschlagen?

kniende Backmischung
09.04.2016, 07:49
Und ich würde sagen, Du hast noch nie Schafe gehabt! Unser einer Nachbar hat 3 Schafe + 3 Lämmer und der nächste Nachbar hat 5 Schafe und 2 Lämmer - und jetzt willst Du das sich jeder so einen Hund zulegt - wo noch dazu kommt, das alle Berufstätig sind und kein Mensch tagsüber zu Hause ist!



Mensch Hein - nicht immer nur Kontra um dagegen zu sein. Das ist doch öd.
Ich hatte doch was dazu geschrieben ...

Diese Polemik geht mir schon ein bissi auf den Zeiger >:(
Individuelle Lösungen für individuelle Fälle - natürlich ist es mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wenn man 5 Schafe hat, die lammen wollen . Die lässt man drei Tage im Stall und gut ist.
Diese unnötigen Verallgemeinerungen, die schon im Ansatz nicht passen, kann sich eigentlich jeder gleich sparen.

Und - ich selbst hab zwar keine Schafe, aber zwei meiner Bekannten haben Schafe (und in einem Fall auch Ziegen) und zwar ziemlich viele ;)
Von daher kenn ich mich schon ein wenig aus.

LG Silvia

kniende Backmischung
09.04.2016, 08:01
Im Film ist einmal ziemlich deutlich zu sehen, dass es sich bei einem abfliegenden Vogel um einen Kolkraben handelt.
Das ist ja schon recht schwierig zu erkennen, wenn man keinen direkten Vergleich hat.

Es ist auch tatsächlich so, dass es Tiere gibt, die in irgendeiner Weise gelernt haben, dass sie in der Gruppe viel erreichen können und Übergriffe "begehen", die ungewöhnlich sind.
Wir reden hier von den Junggesellengruppen von Kolkraben und Rabenkrähen, die immer wieder verwechselt werden, aber tatsächlich beide zu solchen Gemeinschaftsleistungen fähig sind. (Sie ähneln sich aber auch vom Aussehen und Verhalten extrem :))

Das sind aber lokale Phänomene!
Und da sollte man sich auch über den Einzelfall Gedanken machen und nicht wieder direkt verallgemeinernd "geht nicht" schreien.
Abschuss muss einfach in den meisten Fällen nicht sein.
Klar, man muss an der bisherigen Situation was ändern, sonst machen die Rabenvögel weiter ... aber, sind wir nicht schlauer als die Tiere?
Müssen wir so stur auf unser "Vorrecht" beharren?
Die Kolkrabenpopulation hat sich doch gerade erst etwas erholt - und schon hauen wir wieder drauf :(

Danke Stefanie, für deine unterstützende Meinung :bussi

LG Silvia

Stefanie
09.04.2016, 08:53
Wurde hier nicht mehrfach posaunt, dass man das erst glaubt, wenn man es gesehen hat?
Ich denke, es reicht, wenn die Naturschutzbehörde die Fakten kennt und entsprechend Maßnahmen & Unterstützung einleitet.

Na, gerade du solltest nachvollziehen können, dass man Behauptungen durch Belege untermauern muss. Und wenn es tatsächlich Untersuchungen gibt, dann sollte eine Behörde diese durch Zitate verfügbar machen. Du meinst, es reicht, wenn die Exekutive die Fakten kennt, die braucht Otto Normalverbraucher, der kleine Dummbeutel, nicht zu wissen?? Auch das ist argumentativ finsterstes Mittelalter ...............

hein
09.04.2016, 09:06
Ich denke nicht, dass Silvia für jeden Schafhalter, der 3 Schafe hat, Herdenschutzhunde empfiehlt. Du solltest nicht versuchen, ihren Vorschlag auf diese Weise lächerlich zu machen. Die Betonung liegt ja auf "Herde". 3 Schafe und 2 Lämmer sind eher keine Herde, würd' ich mal sagen. Haben deine Nachbarn denn überhaupt Verluste durch Rabenvögel zu beklagen?
Antwort: Ins lächerliche habe ich das garantiert nicht gezogen! Denn selbst bei einer Herdengröße von 50-100 Tieren lohnt sich so ein Hund noch nicht! Es sei denn, der Verkaufserlös der Schafe steigert sich um einiges. Und denn bedenkt bitte, welche Gefahren von so einem Hund ausgehen! Denn leider kennen die meisten Spaziergänger keine Grenzen. Selbst unser Schäfer hier im Moor hat schon mit seine 2 Border arge Probleme mit diesen Menschen. Obwohl die 2 Hunde wirklich noch sehr harmlos sind! Den Spaziergängern reicht es schon, wenn diese Hunde sich in der Nähe der Herde aufhalten und der Schäfer nicht zu sehen ist. Ihr müsst mal ganz einfach vom Wunschdenken in die Realität zurückkommen.

Z. B. hat ein Zuchtfreund von mir ca. 30 Rinder incl. Nachzucht im Linsburger Moor auf einer sehr großen (ca. 30 ha) eingezäunten Fläche frei laufen - aber mit Auflagen - eben weil die Fläche so natürlich erhalten bleiben soll. Letztes Jahr hatte er einige Fälle durch die Krähen und beängstlich ist die Bedrohung durch den Wolf! Schützen kann er seine Tiere nicht. Egal ob durch hohe Zäune oder durch Hunde - also was machen!? Die Tiere wurden alle im Herbst verkauft oder geschlachtet und der Pachtvertrag wurde gekündigt! Übrigens teilen sich diese ca. 30 ha Fläche ca 10 Paar Krähen obwohl 1 oder 2 Paare dort angemessen wären. Und hier wird wohl der Naturschutz nicht mehr aufrecht erhalten werden können

Was schlägst du denn vor, Hein? Wie kann man das Rabenvogel-Problem in den Griff kriegen? Du hast jetzt gesagt, was du für nicht machbar oder für unschön hältst. Welche Alternativen kannst du vorschlagen?
Ganz einfach, in dem man die Raben so reduziert, das sie genügend große Reviere bekommen und schon ist das Problem wesentlich kleiner geworden. Denn die Reviergröße z. B. bei der Raben-Krähe liegt zwischen 15 und 50 ha und nicht zwischen 5 und 10 ha so wie es vielerorts ist!

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Hier haben wir z. B. eine über 10ha große naturgeschützte Heidefläche sie wird erhalten durch höchstens 50 Heidschnucken! - Soll man da zum Schutz einen dementsprechenden Hund dazusperren? Die Fläche ist komplett eingezäunt und wird täglich einmal kontrolliert - ok über die Raben möchte ich hier nicht reden - denn diese machen hier garantiert keine Probleme. Man weiss die Tiere zu schützen.

Stefanie
09.04.2016, 09:15
Ganz einfach, in dem man die Raben so reduziert, das sie genügend große Reviere bekommen und schon ist das Problem wesentlich kleiner geworden. Denn die Reviergröße z. B. bei der Raben-Krähe liegt zwischen 15 und 50 ha und nicht zwischen 5 und 10 ha so wie es vielerorts ist!


Übrigens teilen sich diese ca. 30 ha Fläche ca 10 Paar Krähen obwohl 1 oder 2 Paare dort angemessen wären

Lieber Hein, also zunächst mal unterscheidest du auch mal wieder nicht zwischen Raben und Krähen.
Zum zweiten unterliegst auch du dem Irrtum, dass man durch Dezimieren größere Reviere schaffen würde. Es ist nachgewiesen, dass Dezimieren einfach nur zum Nachrücken führt. Um das zu verhindern, müsstest du die Dezimierung bis zur Ausrottung betreiben!

Und zwar führt Dezimieren zum Nachrücken aus den bisher unverpaarten Jugendbanden, die sich freuen, wenn irgendwo ein Paar weggeschossen und so Platz für sie gemacht wird.
Und wenn "zuviele Krähen" auf einer bestimmten Fläche unterwegs sind, dann sind das eben diese Jugendbanden. Sobald eine Fläche von einem Brutpaar besetzt ist, treiben sich dort keine Banden mehr herum. Brutpaare in der Nähe menschlicher Siedlungen verhindern also, dass sich dort die Jugendbanden herumtreiben, die allerlei Unfug im Sinn haben. Abschuss ist und bleibt kontraproduktiv! Brutplätze fördern - und sich freuen, dass man ein paar Brutpaare hat, die die marodierenden Banden abhalten. Das gilt übrigens nur für Rabenkrähen und Kolkraben, bei Saatkrähen sieht das anders aus. Aber die sind es auch nicht, die sich an (toten oder lebenden?) Jungtieren bedienen.

hein
09.04.2016, 09:23
............. die braucht Otto Normalverbraucher, der kleine Dummbeutel, nicht zu wissen?? Auch das ist argumentativ finsterstes Mittelalter ...............
Der Dummbeutel möchte ja auch nur das wissen was er gerne hört!
Und das ist sehr oft sehr weit von der Realität entfernt!

Sorry - nicht bös gemeint sondern nur zum nachdenken gedacht! Aber bei dem Wort "Dummbeutel" musste ich das einfach mal so schreiben!

hein
09.04.2016, 09:53
Lieber Hein, also zunächst mal unterscheidest du auch mal wieder nicht zwischen Raben und Krähen.
Zum zweiten unterliegst auch du dem Irrtum, dass man durch Dezimieren größere Reviere schaffen würde. Es ist nachgewiesen, dass Dezimieren einfach nur zum Nachrücken führt. Um das zu verhindern, müsstest du die Dezimierung bis zur Ausrottung betreiben!
Antwort: Das ist nicht so ganz richtig! Denn seit dem bei uns die Elstern dezimiert wurden und werden - es sind keine Elstern nachgefolgt bzw. die Reviere wieder verkleinert worden. Im Gegenteil! Die Elster hat ein vernünftiges großes Revier wo sie auch in dem Sinne weniger Schäden anrichten! Und die Singvögel haben auch mal wieder (seit einigen Jahren) eine Chance!

Und zwar führt Dezimieren zum Nachrücken aus den bisher unverpaarten Jugendbanden, die sich freuen, wenn irgendwo ein Paar weggeschossen und so Platz für sie gemacht wird.
Und wenn "zuviele Krähen" auf einer bestimmten Fläche unterwegs sind, dann sind das eben diese Jugendbanden.
Antwort: Auch das ist nicht richtig! Werden die Paare dezimiert, denn werden die Reviere automatisch vergrößert und klaro - eine gute Futterversorgung sorgt auch für viele nachkommen. So hatten wir auf unserem Grundstück letztes Jahr ein Nest mit 7 Jungtieren! Aber da sie keine natürlichen Feinde mehr haben muss hier der Mensch etwas nachhelfen! Ich rede hier von nachhelfen und nicht von ausrotten!

Sobald eine Fläche von einem Brutpaar besetzt ist, treiben sich dort keine Banden mehr herum. Brutpaare in der Nähe menschlicher Siedlungen verhindern also, dass sich dort die Jugendbanden herumtreiben, die allerlei Unfug im Sinn haben. Abschuss ist und bleibt kontraproduktiv! Antwort: Falsch! Brutplätze fördern - und sich freuen, dass man ein paar Brutpaare hat, Antwort: Richtig! Und für große Reviere sorgen - damit jeder Vogel eine Überlebenschance hat! die die marodierenden Banden abhalten. Das gilt übrigens nur für Rabenkrähen und Kolkraben, bei Saatkrähen sieht das anders aus. Aber die sind es auch nicht, die sich an (toten oder lebenden?) Jungtieren bedienen.

Antwort: Der Mittelweg ist hier angesagt! Nur das wollen viele Tierschützer und auch Naturschützer immer nicht so sehen! Denn wo natürliche Feinde fehlen das muss der Mensch nachhelfen!

Das sehe ich auch beim Wolf so! Ich glaube eine gesunde Wolfspopulation und keinem würde es stören! Nur so wie es Heute aussieht soll ja jeder Wolf überleben und der Rest spielt überhaupt keine Rolle. Und wenn ich das schon höre, was da bei der Vertreibung so alles aufgestellt wird und erst geprüft und beobachtet werden muss! Da kann man nur.......

Bei uns trieb sich neulich - über Wochen - immer ein streuender Hund rum. Der wurde ganz natürlich vertrieben! Einmal hat er einen Besen tanzen sehen und ich schreibe es jetzt einfach mal - und einmal hat er einen Silvesterknaller in seiner Nähe knallen und stinken gehört und schon habe ich ihn seit Wochen nicht mehr gesehen. In weiter Ferne ja aber nicht mehr in der Nähe von meinem Grundstück und von meinen Viechern. Warum macht man das nicht auch einfach beim Wolf. Wenn ich das sehe, das man den Wolf aus dem Auto heraus filmt! da könnte ich...... Ich würde Gas geben und auf Dauerhupen gehen und hinter dem Wolf her - und schon wär der vertrieben. Und da kann er gerne weiter leben! Auch bei den Schafen oder sonstigen Wieden für unsere Tiere - auch da muss er genau wissen, wenn ich in die Nähe komme geschieht etwas fürchterliches und ich bleibe lieber etwas entfernt von diesen Wiesen und Weiden. Und wenn sich z. B. im Kreis Nienburg mehr als 1-2 Rudel aufhalten, denn müssen die Waffen reden und schon hat auch der Schaftzüchter mehr Ruhe.

Es ist doch beim Wolf genauso wie beim Fuchs! Verliere ich z. B. 2-3 Hühner im jahr an den Fuchs so ist das für mich normal! Richtet der Fuchs aber 400-500 Euro schaden in meinem Hühnerhof an, denn ist da was nicht so ganz richtig!

Und da kann mir einer was erzählen was er will! Klar kommt jedes mal ein neues Fuchspaar wenn eines verschwindet! Nur wenn ich auf der Fläche wo ein Pärchen leben kann 8-10 Paare habe, denn muss da was unternommen werden. Ok - bei uns wurde ja vor 5-6 Jahren auch was unternommen! Und seit dem kann ich wieder super mit dem Fuchs leben!

Pralinchen
09.04.2016, 10:07
Das kommt aber doch auf die Umwelt- und Allgemeinbedingungen in einer Region an. So wie ich das hier erlebe, stelle ich mir Niedersachsen grade als paradiesisch vor, denn hier so zwischen München, Augsburg und Ingolstadt hätte kein Wolf auch nur die geringste Chance. Es ist nicht genug Deckung da, die Wäldchen alle viel zu klein und immer mit viel offenem Land dazwischen, Vieh sieht man kaum draußen und die Jäger passen auf das Wild auf als wären es Goldesel. Als sich letztes Jahr ein Wolf hier auf der Durchreise befand, wurde er sofort überwacht - nicht daß er sich noch niederläßt. Es kamen tägliche Berichte, bis das Tier im angrenzenden Ausland vermutet wurde.

Sollte es mir als Hühnerhalterin passieren, daß mir Räuber mehr als 3-4 Tiere pro Jahr reissen, muß ICH reagieren und nicht jammern. Dann müssen Zäune, Übernetzungen usw. überprüft und verbessert werden. Meine Tiere sind meine Verantwortung. Wenn man das so betrachtet, dann klappt es auch mit den Wildtieren.
Krähen säubern ja auch Aas weg. Habe letztes Jahr eine Schar Krähen gesehen, wie sie sich über Fuchsreste hergemacht haben. Der Kadaver lag totgefahren neben der großen Bundesstraße. Wir können nicht erwarten, daß ein Wildtier nur das macht was für uns vorteilhaft ist. Wir müssen schon das Gesamtpaket nehmen und eben die Nachteile gering halten.

hein
09.04.2016, 10:30
Das kommt aber doch auf die Umwelt- und Allgemeinbedingungen in einer Region an. So wie ich das hier erlebe, stelle ich mir Niedersachsen grade als paradiesisch vor, denn hier so zwischen München, Augsburg und Ingolstadt hätte kein Wolf auch nur die geringste Chance. Es ist nicht genug Deckung da, die Wäldchen alle viel zu klein und immer mit viel offenem Land dazwischen, Vieh sieht man kaum draußen und die Jäger passen auf das Wild auf als wären es Goldesel. Als sich letztes Jahr ein Wolf hier auf der Durchreise befand, wurde er sofort überwacht - nicht daß er sich noch niederläßt. Es kamen tägliche Berichte, bis das Tier im angrenzenden Ausland vermutet wurde.

Sollte es mir als Hühnerhalterin passieren, daß mir Räuber mehr als 3-4 Tiere pro Jahr reissen, muß ICH reagieren und nicht jammern. Dann müssen Zäune, Übernetzungen usw. überprüft und verbessert werden. Meine Tiere sind meine Verantwortung. Wenn man das so betrachtet, dann klappt es auch mit den Wildtieren.
Krähen säubern ja auch Aas weg. Habe letztes Jahr eine Schar Krähen gesehen, wie sie sich über Fuchsreste hergemacht haben. Der Kadaver lag totgefahren neben der großen Bundesstraße. Wir können nicht erwarten, daß ein Wildtier nur das macht was für uns vorteilhaft ist. Wir müssen schon das Gesamtpaket nehmen und eben die Nachteile gering halten.
Pralinchen - da muss ich dir uneingeschränkt recht geben!

1. Unser Moore und Heideflächen sind super für den Wolf und ich bin sicher, kein Schäfer würde sich über 2-3 gerissene Tiere aufregen. Damit lebt er schon Jahrelang! Nur es sieht doch aus, das alle Wölfe überleben sollen und da ist niedersachsen schon jetzt fast an der Grenze!

2. Auch hier sieht man immer weniger Haustiere Draußen - aber da sich die Intensivwirtschaft immer weniger lohnt steigen immer mehr auf Mutter-Kind wirtschaft um! Und dann werden dadurch natürlich auch die Naturschutzgebiete mit gepflegt! Aber nimmt der Wolf oder teilweise sogar der Fuchs überhand so gibt es Probleme mit der Form der Tierhaltung. Aber hier ist das schon bekannt und man geht immer mehr zu der Reduzierung der "Feinde" auf ein vernünftiges Mass über und man sieht immer mehr, das man dadurch vielen Problemen aus dem Weg geht

3. Bei 3-4 Tieren Verlust z. B. an den Fuchs - ok ärgert mich, aber da werde ich garantiert noch nichts unternehmen!

4. So wie Du auch schreibst - ein Wolf und der wird auf schritt und tritt überwacht! Und da bin ich total dagegen. Muss man ein Tier so viel überwachen und schützen und muss so ein Wildtier so viel Geld kosten? Es sollte natürlich leben dürfen und in einem gesunden Mass reduziert werden würfen. Natürlich - wo ein Rudel noch leben könnte, da sollte man auch dafür sorgen, das dort auch ein Rudel leben kann und darf - aber wie gesagt, in einem gesunden Maße und das wäre für mich ein Rudel Wölfe auf 200-300 km2! Und dann kann man auch ohne Probleme und ohne den Wolfsbestand zu gefährden die zu "zahmen" Wölfe aus dem Rudel "nehmen" (nehmen - ein schöneres Wort für töten)

Lisa R.
09.04.2016, 10:36
Man sollte als Tierhalter - gerade wenn es um Raben und Krähen geht - auch seine "Leichen" schnell genug beseitigen.

Wie oft habe ich tote Lämmer oder tote Kälber (bei ach so zuverlässigen und fürsorglichen Haltern) halbe bis ganze Tage tot auf den Koppeln liegen sehen .... eine Einladung für die Aasfresser. Und eine gute Gelegenheit zu lernen ...

Und es sind ja auch meist diese Zeitgenossen, die dann lautstark einen Abschuß verlangen.

Hein lebt m. E. noch ein bißchen zu sehr in dem Bewustsein "der Mensch mache sich die Erde untertan" - alles was den menschlichen Bedürfnissen in die Quere kommt, muss dezimiert werden.

Wie war das mit dem Parasiten, der Planeten befällt ..... heißt glaub ich "Homo Sapiens" und muss nicht behandelt werden. Der geht von alleine wieder weg.

hein
09.04.2016, 10:43
.........
Sollte es mir als Hühnerhalterin passieren, daß mir Räuber mehr als 3-4 Tiere pro Jahr reissen, muß ICH reagieren und nicht jammern. Dann müssen Zäune, Übernetzungen usw. überprüft und verbessert werden. Meine Tiere sind meine Verantwortung. Wenn man das so betrachtet, dann klappt es auch mit den Wildtieren............
Das habe ich mir mal durchgerechnet - ganz abgesehen davon das ich mein ganzes Grundstück hoch einzäunen und mit Netzen überdachen müsste - also grob überschlagen würde mir das an die 10.000 Euronen (richtig Zehntausend) kosten! Und da sehe ich das wieder ganz anders - von den Euronen mal abgesehen! Das würde so blöd aussehen, das ich damit auch nicht leben könnte! Menno und wenn ich mir das denn vorstelle, ich lebe auf meinem Grundstück zu 90% unter Netzen und hinter hohen Zäunen oder Sicherheitstracks - nee danke

Ich habe wohl die Verantwortung gegenüber dem Tier - aber ich lebe soweit es geht in der Natur! Und da heisst es fressen und gefressen werden! Also gönn ich dem Fuchs mal ein Huhn und ich habe ihm neulicht sogar eine tote Gans gegeben! Denn ich lebe hier Gott sei dank noch in der Natur (wenn man das noch so nennen kann) und ich versuche mich hier so gut es geht auch zu integrieren. Und dazu gehört auch mal ein "Hühneropfer" an den Fuchs oder an dem Habicht!

Ich kann natürlich auch für die heile Natur sein. Aber!! - Nicht vor meiner Haustür oder bei meinen Hühnern!
Ist es das was wir wollen? (nicht geschrien)

hein
09.04.2016, 11:04
Man sollte als Tierhalter - gerade wenn es um Raben und Krähen geht - auch seine "Leichen" schnell genug beseitigen.

Wie oft habe ich tote Lämmer oder tote Kälber (bei ach so zuverlässigen und fürsorglichen Haltern) halbe bis ganze Tage tot auf den Koppeln liegen sehen .... eine Einladung für die Aasfresser. Und eine gute Gelegenheit zu lernen ...
Antwort: Ich habe eben gerade hier von einem Rinderzüchter geschrieben der ca. 25km von seinem Zuhause eine Moorfläche gepachtet hatte! Wie stellst Du dir das vor, das er täglich 2-3 mal 50 km fährt um zu schauen ob da alles ok ist!! Oder reicht es mit normalen menschlichen Verstand und so wie er es gemacht hat - alle 2 Tg. zu schauen und nur wenn er weiss, es ist wichtig z. B. wenn ein Rind kurz vor dem Kalben steht auch mal täglich zu schauen. Und wie stellst Du dir das vor - soll der landwirt diese ganze Fläche andauernd ablatschen und jeden qm kontrollieren - was glaubst Du wie so eine naturüberlassene Fläche aussieht! Da kann 2 mtr. vor dir ein totes Kalb liegen und Du siehst es nicht im langen Gras! Hier ist mal wieder Realität statt Wunschdenken gefragt

Und es sind ja auch meist diese Zeitgenossen, die dann lautstark einen Abschuß verlangen. Antwort: Da hätte ich gerne Beweise!

Hein lebt m. E. noch ein bißchen zu sehr in dem Bewustsein "der Mensch mache sich die Erde untertan" - alles was den menschlichen Bedürfnissen in die Quere kommt, muss dezimiert werden. Antwort: Da möchte ich einfach mal schreiben, diese Äusserung ist eine Frechheit! Ich bin für die intensive Landwirtschaft und auch deren Tierhaltung! (Obwohl da sicherlich noch viele getan werden muss) Aber ich bin eben auch für eine gesunde und natürliche Natur wo nicht z. B. z. Zt. der Wolf ein so hohen Privileg hat das er uns Hundettausende an Euronen kostet und keine anderes Tier mehr eine Existenz hat - Hauptsache dem Wolf geht es gut.

Und da muss ich zugeben, da bin ich oft für den Bauern und dem Landwirt aber auch sehr oft für die Natur. Ein Mittelweg ist hier gefragt!

Oder wenn ich nur die ganzen Biogasanlagen sehe! Da könnte ich..... - Warum findet man da nicht den Weg was viel mehr für eine gute Biogasanlage spricht! Eben z. B. diese Anlagen mehr mit Gülle als mit Mais zu füttern! Wäre technisch kein Problem aber gesetztlich steht da kein Politiker sprich kein Mensch aus der Wirtschaft dahinter - also wird das nicht oder kaum gefördert. Denn die ganzen Güllebarone wollen doch an der Gülle bzw. an dem Gülleverkehr verdienen und die Maisbarone genauso! Wenn ich überlege, wie viele Kilometer so ein Liter Gülle gefahren wird und wenn ich überlege, was di s. g. Tierschützer da alles kaputt machen! Auch da könnte ich.... Neustes Beispiel! Wiesenhof will bei uns die Hähnchenschlachterei neu bauen! Dem werden von den Naturschützern und Tierschützern so viele Steine in den Weg gelegt! Folge - das letzte Gerichtsverfahren läuft noch - aber es steht schon fest, hier wird nicht mehr gebaut und im Osten wird man von der Planung bis zur Eröffnung 5-6 Monate brauchen. Unter wesentlich schlechteren Bedingungen für Tier und Arbeitnehmer! Hoch lebe die Natur- und der Tierschutz!!

Warum kann man da keinen Mittelweg finden?

Wie war das mit dem Parasiten, der Planeten befällt ..... heißt glaub ich "Homo Sapiens" und muss nicht behandelt werden. Der geht von alleine wieder weg.

Ich wollte nicht - aber ich muss jetzt doch etwas dazu sagen äääh schreiben

Lisa R.
09.04.2016, 11:15
Lieber Hein,

ja der Bauer MUSS seinen Tierbestand täglich kontrollieren. Das gebietet die gute Praxis. Bei zB. Schafen im E-Zaun gebietet es die gute Praxis sogar dies 2x täglich zu tun, im Festzaun 1x täglich.

Wer das nicht leisten kann oder will, sollte entweder seinen Tierbestand seiner Leistungsfähigkeit anpassen, sein Arbeitsmanagement überprüfen oder ganz die Finger davon lassen.

Und ja, im Extremfall muss er die ganze Fläche täglich ablatschen. Ich hab auch immer den ganzen E-Zaun /Zaun kontrolliert. Entweder ich konnte ihn sehen oder ich bin gelatscht. Und ich war kein Haupterwerbslandwirt - ich hatte so ganz nebenbei noch einen 2-Schicht-Vollzeitjob. Ist alles eine Sache der Einstellung.

Und wenn die Fläche unter den Umständen nicht zu kontrollieren ist, dann muss ich Konsequenzen ziehen.

Stefanie
09.04.2016, 11:28
Lisa, wieder volle Zustimmung.
Ich weiß nicht, ich habe hier den Eindruck, gerade bei dem was Hein sagt, dass man zwar seine Herden geschützt wissen möchte, aber dafür keine Opfer bringen oder Einbußen hinnehmen möchte. Geopfert würde hier am liebsten nur das Tier, das als Störenfried gesehen wird. Aber häufige Kontrollen, kostspieligere Zäune/Netze, arbeitsintensivere Haltungslösungen - nein. Aber wehe, ein Wildtier vergreift sich meinen ungeschützten Beständen!

Alles irgendwie "Wasch' mich, aber mach' mich nicht nass!"

Redcap
09.04.2016, 11:42
Na, gerade du solltest nachvollziehen können, dass man Behauptungen durch Belege untermauern muss. Und wenn es tatsächlich Untersuchungen gibt, dann sollte eine Behörde diese durch Zitate verfügbar machen. Du meinst, es reicht, wenn die Exekutive die Fakten kennt, die braucht Otto Normalverbraucher, der kleine Dummbeutel, nicht zu wissen?? Auch das ist argumentativ finsterstes Mittelalter ...............

Genau so ist es ... erlangt eine Studie erst Gültigkeit, wenn jeder "Dummbeutel" sie versteht und die Fakten kennt? ... um mit Deinen Worten zu antworten. Die bisherigen Obduktionen haben doch bewiesen, dass die Kolkkraben, die Kälber getötet haben ... O-Ton, Herr Bernd

Wurde hier nicht mehrfach posaunt, dass man das erst glaubt, wenn man es gesehen hat?
Ich denke, es reicht, wenn die Naturschutzbehörde die Fakten kennt und entsprechend Maßnahmen & Unterstützung einleitet.

Pralinchen
09.04.2016, 12:05
Wenn wir hier Wölfe hätten, die meinen Pferden gefährlich werden könnten, hätte ich einen entsprechenden Zaun. Das ist eigentlich gar keine Frage die ich mir stellen müßte. Niemand muß seine Heuwiesen und Äcker einzäunen - was ich hier wegen der Wildschweine allerdings auch schon gesehen habe. Wenn ich Tiere halte, egal welche, muß ich für deren Schutz sorgen. Will ich das nicht oder störte ich mich am Zaun, muß ich mir die Tierhaltung generell auch die Anzahl überlegen.
Hein ich komme aus einer Gegend wo man mit einer Anzeige rechnen muß, wenn man nur einen Grashalm auf einer Wiese umtritt - kein Scherz. Als der Wolf das Inntal aufkam und man eine gerissene Hirschkuh fand, nahm man die DNA um festzustellen wer der Täter war. Ein (1) Wildschwein südlich der A8 löste eine Versammlung aus Bauern und Jägern aus, die sofort berieten was nun zu tun sei.

Ansonsten kann ich das bestätigen, hat man einen Tierhalter der seine Tiere nachlässig behandelt, liegt schon mal ein Kadaver paar Tage auf der Wiese. Machen kann man nichts. Ich habe deshalb auch bei der Polizei angerufen, um den Tierhalter dazu zu bringen, das tote und schon angefressene Schaf zu entfernen, da hieß es wenn es mich stört, möchte ich doch über den Zaun klettern und eine Plane drüber decken.

Redcap
09.04.2016, 12:14
Hier mal eine Studie, die nicht von einem Rabenliebhaber geschrieben wurde. Ich halte die deutsche "Studie" nicht für respräsentabel.

but such losses became apparent in succeeding years as ranch personnel observed ravens in the act of killing lambs. This predation generally occurred close to the trees in which ravens were perched, with a bird dropping to the ground before a newborn lamb got to its feet and killing it by driving the beak into the eye socket. Lamb mortality increased in recent years despite efforts to reduce the raven population by using strychnine drop baits, acetylene exploders, and increased patrolling with its associated gun-fire.
A cursory collection of dead lambs from the range in 1966 revealed 72 to have been killed by ravens. Evidence that there had been free-flowing blood down the side of the head from the eye socket, indicating the eye was pecked out while the animal was still alive, was the criterion used to distinguish raven-killed lambs from those that were stillborn or had died of other causes before being fed on by ravens and common crows. In addition, 12 ewes were blinded in one or both eyes during the same period of time. Burgess (1963:128) discussed carrion crows pecking the eyes out of adult ewes in England "during wet periods when the weight of the fleece prevents a ewe on her back from righting herself," and this was often the case in Oregon.
http://www.jstor.org/stable/pdf/3799509.pdf?_=1460195928159

Tanny
09.04.2016, 12:25
Genau so ist es ... erlangt eine Studie erst Gültigkeit, wenn jeder "Dummbeutel" sie versteht und die Fakten kennt? ... um mit Deinen Worten zu antworten. Die bisherigen Obduktionen haben doch bewiesen, dass die Kolkkraben, die Kälber getötet haben ... O-Ton, Herr Bernd

Das hat Herr Bernd gesagt/behauptet
...ich vermisse allerdings jegliche Angaben über die Quellen, die es mir erlauben würden, die
Richtigkeit seiner Behauptung nachzuvollziehen:

Was wurde wann wo durch wen mit welchem Ergebnis untersucht?

Vielleicht hast Du das PS aus meinem Post Nr. 46 nicht gelesen - darum hier nochmal die aus meiner Sicht relevanten Auszüge:



https://de.wikipedia.org/wiki/Kolkra...und_Weidetiere


Zitat Anfang:
Kolkraben und Weidetiere

In regelmäßigen Abständen sind Kolkraben Gegenstand von Schadensmeldungen durch Weidetierhalter und entsprechenden Pressemeldungen[19], ...............
......Trotz des Angebots der Behörde, möglicherweise durch Raben getötete Tiere kostenfrei hinsichtlich der Todesursache untersuchen zu lassen, wurden den Untersuchern nur in sehr geringem Umfang tote Weidetiere übergeben; insgesamt wurden 19 Lämmer und 16 Kälber untersucht, die vorgeblich durch Raben getötet worden waren. Eines der Lämmer hatte eine andere Todesursache, die übrigen 18 hatten ausnahmslos erhebliche Schädigungen wie Infektionen, schlechte Ernährungszustände oder waren nach der Geburt nicht lebensfähig. Die Hackspuren durch Raben waren sowohl vor als auch erst nach dem Tod der Lämmer entstanden. Die untersuchten Kälber waren alle durch andere Ursachen verendet und erst nach dem Tod von Raben angehackt worden. Bei vielen weiteren zur Untersuchung vorgelegten Tierkörpern oder Fotos von diesen war offensichtlich, dass Raben nicht für den Verlust ursächlich waren, hier wurde von vornherein auf eine Untersuchung verzichtet. Eine Tötung gesunder Lämmer, Kälber oder gar Rinder konnte in keinem Fall nachgewiesen werden.

Die Autoren weisen zusammenfassend darauf hin, dass die festgestellten Schäden durch Raben unter anderem durch eine intensive Betreuung der Herde während der Jungtiergeburten, die frühzeitige Beseitigung von Kadavern und geschwächten Tieren, die Unzugänglichmachung des Futters durch entsprechende Vorrichtungen und die Auswahl von für die Freilandhaltung geeigneten Weidetierrassen vermieden werden können.

Zitat Ende

@Hein ;) was stellst Du mit Deinen Rabenvögeln an? Bist Du so ein "Drache", dass sie Dich so sehr fürchten? ;)

Im Ernst - ich würde eine Web-Cam so am Gehege installieren (evtl. mit Weitwinkel), dass Du rund um die Uhr jederzeit ins Gehege schauen kannst.

Für Viehställe gibt es auch Livekameras, die ins Haus auf einen Bildschirm übertragen - wird meines Wissens von Pferdezüchtern und Landwirten schon seit einer halben Ewigkeit besonders zur Geburtenüberwachung verwendet.

LG
Kirstin

Lisa R.
09.04.2016, 12:26
Stefanie genauso ist es. Wenn eine Weide nicht kostendeckend oder gewinnbringend zu bewirtschaften ist, dann muss ich sie aufgeben. Ich pachte doch keine Weide für meine Tiere, die 25 km entfernt liegt, wenn ich nicht einen Gewinn davon habe.

Entweder habe ich für meine Fläche zu viele Tiere und muss in "die Ferne schweifen" oder ich bekomme z. B. für diese "Moorfläche" eine ordentliche Landschaftspflege-Prämie bezahlt. Womöglich ist diese Fläche dann auch noch von den "überkandidelten unrealistischen" Naturschützern gepachtet .... Und das Geld nimmt man ja gerne - und es rechnet sich um so mehr, wenn ich dann mit dem Argument "zu weit" die gebotene Fürsorge runterschraube.

Ich hatte auch schon ein Angebot meine Schafe in eine 20 km entfernte Gemeinde zu stellen. Die sollten dort in den Auwiesen die aufkommende Herkulesstaude dezimieren. Da ich das aber nicht täglich fahren konnte/wollte und die Gemeinde keinen "schafkundigen" Freiwilligen für die tägliche Kontrolle finden konnte, habe ich darauf verzichtet. So einfach ist das.

Tanny
09.04.2016, 12:36
Um jetzt mal ganz unabhängig von der Frage, ob die Kolkraben und/oder die
Rabenkrähen gesund geborene Nutztiere nun töten oder nicht nach möglichen
Lösungen zu suchen, die die abschließende Beantwortung dieser Frage
überflüssig machen würden, würde ich vielleicht mal folgende Anregung in den Raum stellen:

Da es nachgewiesen ist, dass Kolkraben und Raben/Nebelkrähen relativ große Reviere beanspruchen,
die, wenn sie besetzt sind, Junggesellenbanden in der Brutzeit
(und damit auch in der Zeit, wo Nutzvieh geboren wird)
keinen Zutritt gewähren, wäre es doch mal den Versuch wert, sich dort,
wo man sein Vieh hält entsprechend Brutpaare anzusiedeln und diese
zu "pflegen", statt sie zu hassen - das dürfte das Problem dann doch
einfach beheben, oder?


im übrigen stimme ich Lisa´s und Stefanie´s Beiträgen zu.
LG
Kirstin

Redcap
09.04.2016, 12:49
Da würde ich mir eher einen Habicht als Beizvogel zulegen, damit hätte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - denn dann ist mein Hühnerhof das Revier meines Beizvogels. Ein wilder Habicht kann sich dann schleichen und Rabenvögel auch.


https://www.youtube.com/watch?v=9KJ5Qfhq2ao

hein
09.04.2016, 13:51
Stefanie genauso ist es. Wenn eine Weide nicht kostendeckend oder gewinnbringend zu bewirtschaften ist, dann muss ich sie aufgeben. Ich pachte doch keine Weide für meine Tiere, die 25 km entfernt liegt, wenn ich nicht einen Gewinn davon habe.........
Seltsam!?

Alle reden hier von Hobby und der Schönheit der Tiere. Ganz besonders wird hier von der Freiheit und die natürliche Lebensweise der Tiere und die Erhaltung der Natur geredet und gefordert und in meinem Beispiel da hat jemand genau das getan und als Hobby ein paar Rinder eben zur Pflege und Erhaltung der Moorlandschaft gehalten und derjenige ist froh, wenn er mal mit plus minus Null das Jahr beenden kann und sich die Natur dort erholt .....

..... und schon wird hier von Gewinn und nicht kostendeckend geredet!

Übrigens hier in Nds oder viel mehr hier bei uns ist es üblich Rinder oder Schafe über 20km weit weg auf einer Wiese oder Moorwiese oder in der Heide zu halten. Sie laufen sehr oft auf unübersichtlichen Flächen von 10-30ha und da ist man froh, wenn man überhaupt seine Tiere zu Gesicht bekommt! Denn wenn diese Tiere z. B. 5 km weit weg in den Büschen liegen, denn bringt das beste Lockmittel nichts - man bekommt von seinen Tieren nichts zu sehen! Man steht in der freien Natur und möchte diese auch nur erhalten und plant so mit auch schon im Vorfeld Tierverluste mit ein.

Ich dachte immer, so wird das hier auch gewünscht! Eine natürliche Lebensweise der Tiere! Aber das muss wohl ein Irrtum sein. Hier kommt mal wieder durch - der "Feind" kann alle Tiere jagen - nur nicht meine! Die müssen hinter einem 2mtr. Zaun angeblich geschützt vor "Feinden" leben und somit wird wieder die Natur verschandet.

Ich wünsche mir eine natürliche Lebensweise für die Tiere und dazu gehört auch das "Raubtier" und der Verlust an Tieren und auch an meinen "Haus-Tieren"! Nur es muss alles in einem gewissen Rahmen bleiben und dem natürlichen Verhalten und der Lebensweise der Tiere entsprechen!

Stefanie
09.04.2016, 14:32
Man steht in der freien Natur und möchte diese auch nur erhalten und plant so mit auch schon im Vorfeld Tierverluste mit ein.

Ich dachte immer, so wird das hier auch gewünscht! Eine natürliche Lebensweise der Tiere! Aber das muss wohl ein Irrtum sein. Hier kommt mal wieder durch - der "Feind" kann alle Tiere jagen - nur nicht meine! Die müssen hinter einem 2mtr. Zaun angeblich geschützt vor "Feinden" leben und somit wird wieder die Natur verschandet.


Irgendwie scheinst du in einem ziemlichen Dilemma zu stecken: Du bist derjenige, der sagt, Wildtiere muss man dezimieren, damit sie keinen Schaden an Haustieren anrichten. Zäune errichten willst du nicht, die Tiere nahe am Haus in umzäunten Gebieten halten willst du nicht - du propagierst naturnahe Haltung, Rinder oder Schafe "in freier Wildbahn", weitab vom Schuss und darum nicht täglich kontrollierbar, Landschaft nicht durch Zäune verschandeln ............ Dass das Verluste durch Wildtiere mit sich bringt, ist aber dabei ebenso "naturnah" und gehört dazu. Ich sag' ja - klingt für mich wie "Wasch' mich, aber mach' mich nicht nass".


Ich wünsche mir eine natürliche Lebensweise für die Tiere und dazu gehört auch das "Raubtier" und der Verlust an Tieren und auch an meinen "Haus-Tieren"! Nur es muss alles in einem gewissen Rahmen bleiben und dem natürlichen Verhalten und der Lebensweise der Tiere entsprechen!


Du sprichst auch von deiner Bereitschaft, Verluste hinzunehmen, "im Rahmen". Was wäre denn "im Rahmen", deiner Ansicht nach, bei einer frei gehaltenen Rinderherde, wie du es oben beschreibst. Wieviele Verluste durch diese naturnahe Haltung würdest du dabei hinnehmen?
Und übersteigen die geschilderten Verluste, um die hier in diesem Thread geht, und in dem verlinkten Video, übersteigen diese Verluste deinen "Rahmen"? Immer vorausgesetzt, dass es sich hierbei um Tötungen durch Raben handelt - nicht um Aasfresserei an bereits toten Tieren. Und das ist bisher ja gar nicht geklärt und belegt.

Tanny
09.04.2016, 15:05
Hier mal eine Studie, die nicht von einem Rabenliebhaber geschrieben wurde. Ich halte die deutsche "Studie" nicht für respräsentabel.

http://www.jstor.org/stable/pdf/3799509.pdf?_=1460195928159


Was diese Studie mit der Beantwortung der Frage zu tun haben soll,
ob Rabenvögel überhaupt verantwortlich zu machen sind für die Todesfälle entzieht sich mir.

Diese Studie hat nicht zum Ziel, nachzuweisen, ob Raben wirklich verantwortlich sind, sie setzt es voraus
(ohne Verweis auf entsprechende Nachweise) indem sie behauptet, dass auf einer Ranch in Oregon
extrem hohe Verluste angeblich durch Raben zu verzeichnen waren (das war 1967 und die Studie ist von 1970.....).

Desweiteren wird die Studie eingeleitet durch den Satz:
"es ist allgemein bekannt, das Raben Schafe töten"

Die Aussage ist keinen Deut besser, als die des von Dir zitierten Herrn Brand.

Gegenstand dieser verlinkten Studie ist die Frage, wie man Raben am besten durch Vergiftungsaktionen ausrotten kann.
Und sie beantwortet die Frage, mit welchem Gift und welchem Köder die Population am besten
zu eleminieren ist.

Im Nebensatz wird dann noch darauf hingewiesen, dass die Kollateralschäden in Form von vergifteten
Adlern zu vernachlässigen sind.

Was Du an dieser Studie in irgendeiner Form als repräsentativ oder überhaupt stichhaltig bezeichnest, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft.

Ich sehe diese Studie nur als weiteren Beweis dafür, wie manche Menschen ticken:

"Was mir nicht in den Kram passt muss vernichtet werden"

Kirstin

PS. Hauptgegenstand der Studie ist außerdem der Weißhalsrabe, der in unseren Breiten gar nicht vorkommt, weshalb eine entsprechende Studie zum Verhalten, so es denn eine gibt, auf unsere Raben wohl kaum zu übertragen ist.

Redcap
09.04.2016, 15:13
Du IGNORIERST einfach Tatsachen ... Es wurde festgestellt, dass 72 Lämmer durch die Raben GETÖTET wurden! Als Beweis dafür wurden differential-diagnostisch die Blutspuren um die Augenhöhlen gewertet, die es SO bei Todgeburten oder nach der Geburt gestorbenen Lämmer NICHT gibt! Zusätzlich wurde solche Attacken vom Personal beobachtet.
Hier stellt sich echt die Frage, wer erkenntnisresistent ist?

Ausserdem wurden ja auch noch erwachsenen Schafen die Augen ausgepickt!

Tanny
09.04.2016, 15:28
Also zunächst einmal ist der von Dir eingestellte Text nicht identisch mit dem von Dir genannten Link.
Kann ich also, da Du keine Quelle für den Text angegeben hast, davon ausgehen, dass Du den Text selbst geschrieben hast?

Desweiteren: auch in den deutschen (bei Wikipedia) erwähnten Untersuchungen wird bestätigt, dass Lämmer sowohl vor, als auch nach dem Tod angepickt wurden.
Da wird es dieselben Blutspuren gegeben haben.

Aber man hat eben bei der pathologischen Untersuchung in allen Fällen nachweisen können,
dass es sich bei den Tieren um kranke, geschwächte oder nicht lebensfähige Tiere gehandelt hat.
In keinem Fall hat man diese Nachweise für gesunde Tiere erbringen können.

Dein Text hingegen bezieht sich ausschließlich auf die visuelle Beobachtung nicht weiter genannter Menschen und auf die Tatsache, dass die Raben bereits am lebenden Tier zu Werke gingen.

Nirgends gibt es einen Hinweis darauf, ob die betroffenen, lebenden Tiere weiter auf Krankheiten, Schwächungen oder sonstige Ursachen für ihre Angreifbarkeit untersucht wurden.

Für mich ist das schlicht und ergreifend keine vollständige Ursachenforschung die den Schluss "Mörder" zulässt.

....und damit werde ich jetzt auf diesen Punkt in der Diskussion auch nicht mehr weiter eingehen.

Kirstin

hein
09.04.2016, 16:12
Irgendwie scheinst du in einem ziemlichen Dilemma zu stecken: Du bist derjenige, der sagt, Wildtiere muss man dezimieren, damit sie keinen Schaden an Haustieren anrichten. ............
Nur zu diesem einen Punkt!

Ich stecke in keinem Dilemma höchstens versuche ich real zu denken!

Ja es ist richtig, Wildtiere muss man so weit dezimieren, das sie keine großen Schäden anrichten und da habe ich z. B. in Beitrag 62 geschrieben: Denn die Reviergröße z. B. bei der Raben-Krähe liegt zwischen 15 und 50 ha und nicht zwischen 5 und 10 ha so wie es vielerorts ist! Und wenn diese 5-10ha schon mit mehreren Paaren versehen sind denn.............

Wenn nämlich da die Reviere der Raben-Krähe zu klein werden, denn muss dezimiert werden! Denn ein Pärchen Raben-Krähen richtet wohl auf engen Raum mehr Schaden an als in einem großen Revier. Oder?

Und bei meinen Haustieren sprich in dem Fall die Hühner bzw. das Geflügel, da habe ich auch geschrieben 2-3 Hühner ist für mich vollkommen ok! Nur wenn ich in der Größe eines Fuchsrevieres über 20 Füchse sehe, denn ist es zu viel. Weil ich zu der Zeit täglich Fuchsbesuch hatte und in einem Jahr über 500€ Schaden hatte. Das ist zu viel und da muss was gemacht werden. Eben weil auch zu viele Füchse auf einer Fläche waren.

Klaro habe ich dann auch was gemacht nur 1500mtr. Zaun plus Zubehör ist auch nicht so auf die Schnelle............ Aber jetzt wo die Füchse wieder reduziert sind habe ich - bis auf ein paar Ausnahmen - ruhe und es reicht wieder mein 100cm Elektrozaun aus. Aber was viel wichtiger ist, es kommen auch wieder Fasane und Rebhühner zum Vorschein

Edda25
09.04.2016, 16:12
Hi,
also wir haben über 200 Abkalbungen pro Jahr.
Unsere Kühe kalben im Stall, die Kälber werden aber sofort nach der Geburt in Einzeliglus verbracht, diese stehen im Freien. Wir haben grosse Scharen von Saatkrähen auf dem Hof, die teilweise auch im Stall sitzen. In den letzten Wochen konnte ich auch Kolkraben und Dohlen sichten.
Hygienetechnisch finde ich die Vögel nicht so toll, da sie ihre Hinterlassenschaften natürlich überall fallen lassen... Aber Übergriffe auf Kälber hatten wir definitiv noch keine.
Was die Krähen lieben, ist die Milch. Die setzen sich an den Rand der Kälbertränkeeimer und "tauchen" dann komplett ab, um was von der Milch zu ergattern.
Totgeburten liegen bei uns auch oft einen Tag vor dem Stall, bis das TBA-Auto kommt. Da haben schon Füchse, Nachbarshunde etc. dran rumgefressen, aber von den Krähen wurde das bislang ignoriert. Zumindest waren die Augen bei den Kälbern immer noch da.
Ich kenne die Verluste durch Krähen auch nur vom Hörensagen.

Tanny
09.04.2016, 16:33
Hallo Edda,

damit bestätigst Du das, was ich auch von unseren hiesigen Landwirten höre und kenne.

Bei den Saatkrähen kenne ich zudem noch Klagen, dass diese, wenn Felder eingesäät werden
manchmal sehr viel von der Saat verspeisen und damit zu Ernteausfällen beitragen.

Das konnte man aber wohl lösen, indem man die Saat gleich einarbeitet oder die Krähen
für die ersten ein/zwei Tage auf einer Nachbarfläche anfüttert.


Hallo Hein,

wie kommst Du zu der Annahme, dass Rabenkrähen innerhalb eines Reviers
Überbesätze bilden können?

Ich bin bisher auf dem Kenntnisstand, dass Raben und Rabenkrähen ihre
Reviere "sauber" halten von jeglicher Konkurrenz.

Selbst die eigenen Jungtiere werden zur nächsten Brut aus dem eigenen
Revier vertrieben.

m.W. werden allenfalls die Junggesellengruppen, die außerhalb der Reviere
vagabundieren größer, was wohl aber auch angesichts der vergleichsweise
geringen Vermehrungs- und Überlebensraten gering ausfällt.

Anders bei Rudeltieren wie Wölfen und Füchsen
(von den Füchsen glaubte man bis in die 70ger Jahre , dass sie Einzelgänger seien und
erst dann konnte nachgewiesen werden, dass sie ebenfalls in Gruppen leben)

Sie haben eine deutlich höhere Vermehrungsrate.

Außerdem führen Nahrungsreichtum und Fehlen von Feinden zu stetigen
Vergrößerungen der Gruppen/Rudel und damit auch zu immer
größerem Nahrungsbedarf.

Irgendwann wird dann der Druck auf Nutztiere steigen, falls nicht zuvor eine
Seuche (Staupe und Co) die Gruppe wieder dezimiert.

Wenn ich also mit meinen Kenntnissen über das Revierverhalten von Raben und
Rabenkrähen nicht völlig daneben liege, lassen sich Füchse nicht mit
Raben/Rabenkrähen vergleichen?

LG
Kirstin

Redcap
09.04.2016, 16:52
Die deutsche Studie erfüllt ja nicht mal das Validitätskriterium ... mit 19 Tieren.

Wie kommst Du darauf, dass das ein anderer Text sein soll?
Vergleicht mal den Screenshot.
Irgendjemand hat da wohl ein Problem mit der Wahrnehmung ... oder dem Textzugriff.

Hier mal eine Studie, die nicht von einem Rabenliebhaber geschrieben wurde. Ich halte die deutsche "Studie" nicht für respräsentabel.

but such losses became apparent in succeeding years as ranch personnel observed ravens in the act of killing lambs. This predation generally occurred close to the trees in which ravens were perched, with a bird dropping to the ground before a newborn lamb got to its feet and killing it by driving the beak into the eye socket. Lamb mortality increased in recent years despite efforts to reduce the raven population by using strychnine drop baits, acetylene exploders, and increased patrolling with its associated gun-fire.
A cursory collection of dead lambs from the range in 1966 revealed 72 to have been killed by ravens. Evidence that there had been free-flowing blood down the side of the head from the eye socket, indicating the eye was pecked out while the animal was still alive, was the criterion used to distinguish raven-killed lambs from those that were stillborn or had died of other causes before being fed on by ravens and common crows. In addition, 12 ewes were blinded in one or both eyes during the same period of time. Burgess (1963:128) discussed carrion crows pecking the eyes out of adult ewes in England "during wet periods when the weight of the fleece prevents a ewe on her back from righting herself," and this was often the case in Oregon.

http://www.jstor.org/stable/pdf/3799509.pdf?_=1460195928159http://fs5.directupload.net/images/160409/lewoekuf.jpg

Nordstern
09.04.2016, 19:50
Hier wurde irgendwo gefragt ob jemand schon gesehen hätte, wie Rabenvögel neugeborene Lämmer angreifen. Ich hab sowas gesehen, und einmal reicht mir da auch....Steine schmeissen, brüllen und hinrennen bringt da leider auch nicht viel, spätestens am nächsten Tag sind die Vögel wieder da. Ständig aufpassen kann man nicht.
Zum Argument der Herdenschutzhunde; grundsätzlich ja nicht schlecht, wenn man den Kostenfaktor (der ja nicht nur Anschaffungskosten, sondern auch Futterkosten in jährlich vierstelliger Höhe - pro Tier -beeinhaltet) mal außer acht lässt. Jedoch gibt es vielerorts Schäfer, die Gebiete mit ihren Herden beweiden, wo es unmöglich ist Herdenschutzhunde einzusetzen. Ich kann meinem HSH nicht erklären, dass in meiner Abwesenheit fremde Menschen zur Herde kommen dürfen, ohne das er einzuschreiten hat.....
Auch riesige Zäune (Wolf), sind nicht möglich, wenn ich als Schäfer Deiche beweide, die mir nicht gehören und auf denen sich auch Spaziergänger aufhalten dürfen.

Grundsätzlich möchte ich eigentlich nur sagen, das HSH und höhere Zäune oder Netze möglicherweise in einigen Gebieten und für manche Situationen eine praktikable Lösung darstellen; allerdings gibt es auch ebensoviele Situationen, in denen weder HSH noch Zäune/Netze möglich sind. Auch "einfach einstallen solange" ist teilweise finanziell/logistisch/aus logischen Gründen (große Aufregung für die hochtragenden Tiere!!) nicht machbar, ebensowenig wie "einfach hinnehmen". Gerade in der Schafhaltung nicht.
Die pauschale Unterstellung, das der Landwirt sich nicht ausreichend kümmert wenn seine Tiere Opfer von Beutegreifern werden, finde ich zudem recht dreist.

Redcap
09.04.2016, 20:34
Vor allem, wenn da so ne ganze Gang, oder sogar mehrere Teilgruppen auf die Lämmer losgehen, ist auch ein HSH und selbst zwei überfordert. Also wird es auch da Verluste geben.
Die einzige Chance besteht, wenn das Ablammen und Kalben im Stall vonstatten geht und die Jungtiere erst nach einer oder zwei Wochen auf die Weide kommen. Aber wie in der Fall-Studie von Larsen & Dietrich (1970) berichtet wurde, schrecken die ja nicht mal davor zurück erwachsenen Tieren die Augen auszuhacken, wenn die Schafe z.B. wegen nassem, schweren Wollvlies und matschigem Boden zu ungelenkt sind, sich zu wehren.

Hitchcocks Vögel war ja nur ein Film, aber man möge sich vorstellen können, dass auch ein Mensch den kürzeren zieht, wenn mehrere Vögel über einen herfallen und Schafe und Rinder haben im Gegensatz zu Menschen ja nicht mal Arme zum Abwehren.

Nordstern
10.04.2016, 00:46
Gerade bei Schafen in der Landschaftspflege wird es allerdings oft so gehandhabt, das die Herde ZUM, nicht IN den Stall geholt wird wenn die Lammzeit beginnt. Besonderns die für die Landschaftspflege typischen Landrassen reagieren auch oft eher ungehalten auf menschliches Eingreifen oder menschliche Nähe, und wie bereits erwähnt zählt für die sowieso schon bedrängten deutschen Schäfereien jedes Lamm. Bitte nicht falsch verstehen; ich bin grundsätzlich pro Naturschutz, auch pro Wolf. Allerdings bin ich der Ansicht, das man die eigene Existenz verteidigen dürfen muß. Die Wölfin von Goldenstedt zB ist hier ein trauriges Exempel für ein gefährliches Tier, welches von Leuten verteidigt wird, die nicht einmal in der Nähe wohnen...

fradyc
19.06.2016, 23:06
Leider findet man keine korrespondierenden Bussard- oder Habichtrezepte. Das wäre jedes Mal ein Fest. :yau

Einfach den Vogel tauschen...

http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/insekten/verbotene_rezepte/fischreiher.htm

Und Fuchs wird wie Hase angerichtet (Dachhase geht sicher auch)

http://www.rezepte-guru.de/show.php/20365_Fuchsbraten.html

Okina75
20.06.2016, 23:34
Ja klar...
Bevor ich 'nen Fuchs fresse, werd' ich Veganer :laugh...

Redcap
20.06.2016, 23:42
Füchse sind billiges Hundefutter. ;)

fradyc
20.06.2016, 23:54
Wohl eher räudiges Leckerli.