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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tod durch Kalkbeine?



July
29.03.2016, 20:44
Hallo liebe Parasiten-Experten,
nachdem ich hier schon einige Male gelesen habe, dass Hühner an der roten Vogelmilbe sterben können, interessiert mich, ob das auch für Kalkbeine gilt. Unser erst 2jähriger Hahn war schlimm davon betroffen und lag letzte Woche morgens tot im Stall. Er saß schon einige Zeit recht antriebslos herum und da haben wir die Kalkbeine bemerkt (durch die Federn an den Füßen und auch weil wir nicht wussten, dass es diese Milben überhaupt gibt, leider erst so spät). Wir haben ihn ein paar Tage vorher noch mit einem Insektizid behandelt, das uns der Tierarzt gegeben hatte. Er hatte keine anderen Krankheitsanzeichen und abgemagert war er auch nicht...

eierschachtel
29.03.2016, 21:08
denke nicht, dass Kalkbein-Milben tödlich sind... da wird er wohl durch was anderes schon geschwächt gewesen sein...
Was für ein Insektizid hat der Tierarzt denn gegeben?

July
30.03.2016, 11:21
Hallo Susi,
das dachte ich mir schon, dass die Milben nicht tödlich sind.
Wir haben mit "Dectomax" 1:10 verdünnt die Beine eingerieben.
Viele Grüße,
Heike

gogola
30.03.2016, 12:12
hallo, will dir nur sagen, gegen Kalkbeine hilft zuverlässig wenn du am Abend die Tiere in reichlich Speiseöl setzt. Zumindest die Beine bis zum Federnansatz. In ein paar Tagen lösen sich die kalkigen Krusten und es kommen schöne, glatte Beine zum Vorschein. Versuch es einmal, es kostet fast nichts und hilft garantiert.

elja
30.03.2016, 12:17
richtige Kalkbeine können m.E. durchaus tödlich sein. Ich habe Bilder gesehen, wo unter den Krusten massive Entzündungen saßen, die bis zum Knochen gingen. Verharmlosen würde ich einen schweren Befall auf gar keinen Fall. Schau dir mal den Kalkbein-Thread an.

Heidi63
30.03.2016, 12:22
Sehe ich genauso wie elja

Kalkbeine führen zu Juckreiz und Unwohlsein.
Entzündungen können entstehen , und so kommt ein Teil zum anderen dazu.

July
30.03.2016, 14:54
Ja, das war sicherlich ziemlich entzündet. Unser Seidenhuhn hatte es auch, jetzt fallen langsam die Krusten ab und es läuft von Tag zu Tag wieder mehr herum… Wir werden jetzt immer auf die Beine achten und das nächste Mal gleich eingreifen! Danke für Eure Antworten!

Heidi63
30.03.2016, 14:59
Du kannst vorbeugen in dem du einmal im Monat die Füße mit Balistol Waffenöl einpinselst/sprühst.

Pralinchen
30.03.2016, 15:13
Wir hatten schon üble Kalkbeine bei meinem ehemaligen Hahn. Tod würde ich sagen ist indirekt schon möglich, nicht direkt durch die Fußräudemilben. Aber sie hinterlassen eben Gänge ins Gewebe und dort dringen Keime ein die zu Entzündungen führen. Wenn diese Entzündungen latent das Tier belasten, ist es durchaus denkbar, daß das zum Tod führt.

Wir haben diesen Hahn letztendlich erlöst, da er zweimal von der Stange fiel. Er konnte sich nicht mehr halten und die Beine waren nicht zu therapieren, wirklich mit gar nichts. Denke aber daß er ein besonders anfälliges Tier war.

hein
30.03.2016, 17:09
Wir hatten schon üble Kalkbeine bei meinem ehemaligen Hahn. Tod würde ich sagen ist indirekt schon möglich, .........
Indirekt ok - kann man nicht so genau sagen

Nur ich weiss, wenn die Beine zu sehr belastet sind, denn sitzen die Hühner den ganzen tag nur rum! Eben weil das Laufen sehr schwer fällt und dann ist die Gefahr schon da!

Aber man sollte es schon merken, wenn ein Huhn mehr rumsitzt und sich nicht wohl fühlt

Pralinchen
31.03.2016, 08:31
Ich vermute mal, aber wahrscheinlich hätte der Hahn auch noch ein AB gebraucht.

Birgit K
31.03.2016, 10:35
Hallo liebe Parasiten-Experten,
... ob das auch für Kalkbeine gilt. Unser erst 2jähriger Hahn war schlimm davon betroffen und lag letzte Woche morgens tot im Stall....... Wir haben ihn ein paar Tage vorher noch mit einem Insektizid behandelt, das uns der Tierarzt gegeben hatte. Er hatte keine anderen Krankheitsanzeichen und abgemagert war er auch nicht...

Da ich erst vor 4 Wochen einen Stamm Zwerg-Wyandotten mit Kalkbeine übernommen habe, und ich mich da schon gewundert habe wie Tierbesitzer solange VERANTWORTUNGSLOS zusehen bis fast nichts mehr geht ....

Bei einem Huhn ist das erste Krankheitsanzeichen "sitzt antrieblos herum" - du beschreibst es und reagierst nicht.
Kalkbeine sieht man, da gibt es nichts zu beschönigen - auch bei Federn - der Hahn kann auch nicht mehr seine Henne treten und er kann auch nicht mehr richtig laufen - das sieht ein verantwortungsvoller Tierhalter.

Mich ärgert sowas maßlos - es werden heute ahnungslos Tiere angeschafft - die Tiere müssen es dann ausbaden ...

Leute beobachtet doch Eure Viecher - Alles was Milben und Würmer betrifft lässt sich behandeln, am Anfang mit Kräuter und Öle, nur wenn es zu fortgeschritten ist muss die chemische Keule ran.

Ich musste bei meinen Zwerge nach vielen Tipps hier im Forum zuerst mit Öl (weil ich kein Balistol hatte) tgl. nachts die Tiere von der Stange pflücken und einpinseln, nach einer Woche haben sich bereits die Krusten gelöst, es kamen Entzündungen ans Tageslicht, da die Tiere sonst recht vital waren haben wir uns auf Anraten vom TA für Ivermectin entschieden das ich auch nachts als Spoton zwischen die Flügel tropfte. Ich habe insgesamt 3 Wochen täglich gepinselt. Jetzt mache ich es noch einmal wöchentlich und in 2 Wochen bekommen Sie nochmals Ivermectin.

Ich muss solange diese Tiere leben auf die Beine achten, denn wir werden die Milben nie zu 100% los. Werden die Tiere dann durch Schnupfen oder Durchfall etwas geschwächt, werden die Milben sofort zum Vorschein kommen.

Und Hygiene - wenn ich die Ställe teilweise anschaue wie schmutzige diese und die Ausläufe sind .... kein Wunder ....

Schau bitte deine anderen Hühner genau an, wenn der Hahn die Milben hatte dann sind die Hennen mehr oder weniger auch betroffen.

Gruß Birgit

July
03.04.2016, 13:44
…die Frage habe ich gestellt, um Erfahrungen anderer Hühnerhalter zu bekommen, nachdem unser Tierarzt meinte, dass Kalkbeine nicht tödlich sind, nicht um als "verantwortungsloser Tierhalter" betitelt zu werden. Ich glaube nicht, dass du beurteilen kannst, wir verantwortungsvoll oder -los wir sind.

Ja, du hast recht, wir haben zu spät bemerkt dass es dem Hahn nicht gut geht. Vielleicht sind deine Hühner immer gleich - unsere sind, wenn es kalt und regnerisch ist nicht so munter wie bei gutem Wetter. Herzlichen Glückwunsch wenn du im Vorfeld immer weißt, was ein Huhn hat und was zu tun ist. Wir haben unsere "Ahnungslosigkeit" bis jetzt immer mit unserem Tierarzt, der zwei Häuser weiter wohnt, kompensiert und jedes Huhn, dem es nicht gut ging, zu ihm gebracht.

Hoffe, ich werde jemals eine so perfekte Hühnerhalterin wie du. Und wenn du wiedermal jemanden antwortest, sei doch so nett wie zu deinen Hühnern… Grüße von mir und meinen fünf Mädels, die gerade in ihrem winzigen, ca. 100 qm großen Auslauf ein Sandbad machen, froh, dass sie aus ihrem unhygienischen, nur 1x wöchentlich ausgemisteten Stall draußen sind ;-)...

hein
03.04.2016, 14:22
..............

Bei einem Huhn ist das erste Krankheitsanzeichen "sitzt antrieblos herum" - du beschreibst es und reagierst nicht.
Kalkbeine sieht man, da gibt es nichts zu beschönigen - auch bei Federn - der Hahn kann auch nicht mehr seine Henne treten und er kann auch nicht mehr richtig laufen - das sieht ein verantwortungsvoller Tierhalter.

Mich ärgert sowas maßlos - es werden heute ahnungslos Tiere angeschafft - die Tiere müssen es dann ausbaden .................

Gruß Birgit
Und mich ärgert es, wenn da so super schlaue Menschen alles besser wissen!

Nur zu dem einen Punkt! Wenn meine Hähne mal antriebslos da sitzen, denn war da noch keiner von krank - sondern die haben z. B. die Sonne genossen und den ganzen Tag faul das Sandbad genossen. So das ich sie manchmal schon anstupsen musste um überhaupt zu merken, das sie noch leben

Sternenvogel
03.04.2016, 17:02
Jeder fängt doch irgendwann mal an und macht auch Fehler. Ich habe als Stadtmensch jahrelang von eigenen Hühnern geträumt und konnte vor 5 Jahren nach dem Einzug in einen ehem. Bauernhof mit entsprechend Platz drumherum endlich meine ersehnten Hühner halten. Ich habe sehr viel gelesen, mich mit 2 Hühnerhaltern unterhalten und trotzdem habe ich auch Tiere verloren, weil ich Krankheiten nicht oder zu spät erkannt habe. Das ist doch völlig normal. Verantwortungslos würde ich Menschen bezeichnen, die Tiere halten (nicht nur Hühner) egal welche natürlichen Bedürfnisse sie haben nur aus reinem Egoismus und sich dann nicht ordentlich, kontinuierlich und natürlich täglich um sie kümmern. Die Tatsache, dass die Themenerstellerin hier nachfragt, zeigt aber doch, dass sie auch mehr erfahren und dazulernen möchte, oder?

Pralinchen
04.04.2016, 08:30
Richtig wir müssen lernen. Das endet nie.
Mache grade wieder die Erfahrung mit einer Hühner-Omi. Selbst Altersschwäche stellt sich bei jedem Tier anders dar. Mir macht es den Eindruck nach einem Kalkzeh, kann aber auch nur so aussehen, weil das Endglied krumm ist. Die Beine sind in Ordnung. Behandel ich die Dame halt mal.

Möchte aber noch was generell sagen. Tiere die so anfällig für Fußräudemilben sind, dürften vom kompletten Immunsystem her schon schwächer sein. Den Hahn könnte alles mögliche so stark belastet haben, daß er gestorben ist. Ohne Obduktion findet man es nicht heraus.

hein
04.04.2016, 10:12
.............

Möchte aber noch was generell sagen. Tiere die so anfällig für Fußräudemilben sind, dürften vom kompletten Immunsystem her schon schwächer sein. Den Hahn könnte alles mögliche so stark belastet haben, daß er gestorben ist. Ohne Obduktion findet man es nicht heraus.
Denn kann man auch sagen, Tiere die sehr anfällig gegen die Vogelmilben sind - diese dürften vom kompletten Immunsystem her schon schwächer sein. Denn alle Milben sind Außenparasiten.

Also sorgen wir für nichtgeschwächte Tiere und wir haben keine Probleme mit Milben

Ein Tipp an Alle!!

Pralinchen
04.04.2016, 11:08
Ich sehe das generell eigentlich mit allen Endo- und Ektoparasiten so.

gogola
04.04.2016, 22:20
hallo July,
warum greifst du mich verbal so an.
Schreibst mir direkt ein Mail ich hätte dich als verantwortungslosen Tierhalter betitelt?
Schau einfach genauer wer das macht oder auch nicht!

July
05.04.2016, 18:23
Hallo Gogola,
also, da ist irgendwas schief gelaufen - ich meinte doch nicht dich… ich habe direkt auf Birgit K geantwortet und die Antwort galt einzig und allein ihr. Sorry, das nächste Mal drücke ich mich besser aus, wen ich meine...

Birgit K
05.04.2016, 19:23
Hallo,

stopp .... bitte keinen Streit.
Ich hab das mit der Verantwortung und Beobachtung ganz allgemein gemeint ... aber auf dieses Thema sehr wohl bezogen.
Sicher mag das Betroffene etwas ankratzen .... da ich aber einen Stamm mit ganz schlimmen Kalkbeine übernommen habe und nach der Behandlung die sehr intensiv war ganz schnell wieder gesunde Tiere hatte .... aus diesem Grunde habe ich etwas schärfer geschossen ..... es waren keine persönliche Angriffe ..... denn auch die Vorbesitzerin hat verantwortungslos gehandelt, das einzige Glück für die Tiere war, dass ich die Tiere einfach mitgenommen habe.
Der Hahn war dünn, der Hahn konnte nicht mehr treten, der Hahn konnte nicht mehr auf der Stange sitzen, es war 5 vor 12 .... jetzt ist er wie ein Hahn sein soll und er hat 300 gr. zugenommen für einen Zwerg ganz schön viel.
Übrigens ohne die Tipps hier im Forum hätte ich gar nicht so schnell und richtig darauf reagieren können - auch ich habe meinen Rüffel zwecks nicht ganz korrekter Behandlung abgeholt - dafür danke an Alle die hier mitlesen und Tipps und Infos weitergeben.

Es gibt diverse Erkrankungen die sehr schnell zum Tod führen können, die teilweise ungeklärt bleiben und ja es gibt sehr viele Tierärzte die sich mit Hühner nicht oder nur wenig auskennen .....

aber alles was Parasiten betrifft sollte ein Tierhalter erkennen können dass was nicht stimmt und dann auch handeln ... bei dieser Meinung bleibe ich .... das hat nichts mit Besserwisserei zu tun sondern mit der Verantwortung dem Tier gegenüber ....

:blume:blume:blume

July
06.04.2016, 13:53
… damit könnten wir doch das Thema abschließen - immer gut beobachten und schnell reagieren, aber trotzdem handelt man vielleicht mal falsch oder zu spät. Und du hast recht, die meisten Tierärzte kennen sich halt besser mit Hund und Katze aus, als mit Hühnern...

Tröstlich ist doch, das hier im Forum alle Hühnerhalter sehr um ihre Tiere besorgt sind und zumindest ein winziger Bruchteil der Hühner in diesem Land ein schönes Leben hat. Mich ärgert, dass oft Menschen nicht verstehen, dass man Hühner "einfach so" hält und nicht der Eier und schon gleich gar nicht des Fleisches wegen (allerdings würden wir die Eier schon essen, aber das machen unsere Hühnis oftmals selbst - aber das ist ein anderes Thema…).

Danke fürs die vielen Tipps,
Heike