PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pressemitteilung Pro Vieh



Enemy
06.02.2007, 19:24
Vogelgrippe: Zugvögel nicht verantwortlich (http://www.pressrelations.de:80/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=113769&sector=pm&detail=1&r=266572&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0&profisuche=1)

Arne
06.02.2007, 21:39
Na, DAS ist doch mal ein SCHÖNER deutscher Link ;) :)
DEN heißt es jetzt verbreiten! 8)

Gast
06.02.2007, 21:42
„Landwirtschaftsminister Horst Seehofer wird sich nun etwas Neues einfallen lassen müssen, um die Freilandhaltung in Verruf zu bringen",

sehr hilfreich!! ganz großes kino..... ohne diesen teil wäre der text wirklich gut, aber so......

Klausemann
07.02.2007, 05:59
Eigentlich nichts neues. Das wussten wir doch alles schon vorher. Aber trotzdem schön zu hören, das bei anderen Institutionen auch so langsam der Groschen fällt.

Im Grunde genommen müsste das FLI jeden Cent der Fördergelder und ihre teuren " Gagen" wieder zurück geben. Die Leute sind für mich nicht einen Cent wert.

ArminArend
07.02.2007, 07:27
Es tut mir leid, ich kann die Begeisterung nicht verstehen. Die OIE, will genauso regulieren und zwangsimpfen (siehe nachstehenden Text), da macht ihr nur einen Bock zum Gärtner. Da ist mir das lokale FLI lieber als das globale OIE.

“A successful national H5N1 control campaign requires strong political and financial commitment from the whole of government. It also requires effective leadership and coordination between all ministries concerned. A national veterinary service complying with OIE international standards and a management structure that clearly defines surveillance and control tasks and responsibilities, including poultry vaccination, are prerequisites for success”, said Bernard Vallat, Director-General of OIE.

Liebe Grüße

Armin

Übersetzung des Zitates: "Eine erfolgreiche nationale Kampagne, um H5N1 in den Griff zu bekommen, erfordert starkes politisches und finanzielles Engagement von der ganzen Regierung. Es verlangt auch effektive Führung und Koordination zwischen allen betroffenen Ministerien. Ein nationaler Tiergesundheitsdient, der den internationalen OIE Standards genügt and eine Managementstruktur die klar die Überwachungs- und Kontrollaufgaben und -verantwortungen regelt, einschließlich der Impfung von Geflügel, sind die Voraussetzungen für den Erfolg."

Vergeßt bitte auch nicht, daß Provieh bei seiner anti-Käfighaltung Petition die Notwendigkeit der Stallpflicht eingeräumt hat.

Ich könnte kotzen , George Orwell läßt grüßen !!!!

Pro Federvieh
25.03.2007, 23:00
"Dass man jetzt das Geschehen um die Vogelgrippe dazu benutzen will, neue Käfige einzuführen, ist nicht richtig. Zwar kann eine Tierseuche die Notwendigkeit begründen, dass Geflügel vorübergehend im Stall bleiben muss; sie erfordert es aber nicht, dass die Tiere dort auch noch in enge Käfige gesperrt werden."

Das ist ein Zitat aus der Petition und das stimmt heute wie damals:

erstens liegt die Betonung auf vorübergehend und jeder der jetzt nicht nur schwarz oder weiß kennt wird zugeben, dass das Einsperren solange sinnvoll war, wie man den Verbreitungsweg Wildvogel noch nicht als den unwahrscheinlicheren ausschließen konnte.
Mit einer einmaligen und vorrübergehenden Aufstallung hätten wir wohl alle nicht so große Probleme gehabt solange sie nur in wirklich betroffenen Regionen und bis zur Klärung der Ursachen stattgefunden hätte.

Zum OIE: Es geht in der PM nicht darum das OIE zu loben, vielmehr haben wir es zitiert weil diese Nachricht von offizieller Seite nur einen TAG lang und eben vom OIE zu lesen war.

Ganz allgemeine Anmerkung:
In diesen Zeiten sollte man sich nicht um Formulierungsnuancen streiten (wer ist der beste Tierschützer-Wettbewerbe) sondern enger zusammenrücken.

Nichts für ungut provieh

corinna
26.03.2007, 01:25
Bereits nach den ersten Risikobewertungen hätte auffallen müssen, dass Wild und Zugvögel meist nach Hausgeflügel erkranken.

http://www.forumromanum.de/member/cms/cms.php?action=cms_hp&page=4341&USER=user_368185&sublink=2675

- Nigeria Farmgeflügel - Aufbau der Teichwirtschaft mit Hilfe Chinas ausgehend von einer großen Farm seit 10.01.2006 in Groß- und Kleinbeständen, am 15.03. 1 Geier, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass er durch unsachgemäße Beseitigung von gekeulten oder verendeten Tieren infiziert wurde
- Ägypten - Impfung mit nicht sachgemäß hergestellten Impfstoffen aus China
- Kamerun 12. 03.2006 Ausbruch in einem Zuchtentenbestand, am 30.03 dann der Fund einer Wildente, auch hier ist wohl der Fund noch innerhalb der Inkubationszeit des Hausentenbestandes zu sehen
- Cote d‘lvoire am 26.04. in Hühner und Entenbeständen am 27.04.2006 dann 1 Sperling
wobei ein Sperling als Kulturfolger zu betrachten ist, auch er könnte die gleiche Infektionsquelle wie das Hausgeflügel haben.



Des Weiteren ist die OIE auch lediglich als ein großer Aktenschrank zu betrachten, den ersten, längst verschwundenen Bericht Rügen/Riems habe ich auch noch auf Rechner.

Zum FLI ist zu sagen, dass in nachgewiesenen Fällen erhebliche zeitliche Unterschiede zwischen Fund und Diagnosestellung liegen. Das Datum der Diagnose wird dann in die Berichte aufgenommen.
Und wer hat sich schon mal die Arbeit gemacht, Aufnahmen von Entseuchungen zu sichern, bis die LKW vollgeschaufelt sind, mit getöteten Tieren, wieviele haben sich da infizieren können, die es dann weitertragen?
Die deutlichsten Zahlen sprechen wohl die Ausbruchszahlen Holland 2003, besonders der Hobbyhaltungen am Ende.

auch bemerkenswert OIE
MISCELLANEOUS: AVIAN INFLUENZA IN AZERBAIJAN (IN WILDLIFE)
dort wied mit 19. Januar,

Date of start of the event: 29 January 2006.
berichtet Spezis: fau
Wußte farnicht, dass es die dort wild gibt. und was das für Hellseher sind. Aber die vielen wirtschaftsgeflügel die dort vorher umgefallen sind, davon redet niemand.
Jeder dieser Berichte müßte nochmals genau unter die Lupe genommen werden. JEDER.
Doch wer hat es bisher getan oder denen geglaub, die es tun ???

Werner Hupperich
26.03.2007, 01:51
Original von provieh
..
Das ist ein Zitat aus der Petition und das stimmt heute wie damals:

erstens liegt die Betonung auf vorübergehend und jeder der jetzt nicht nur schwarz oder weiß kennt wird zugeben, dass das Einsperren solange sinnvoll war, wie man den Verbreitungsweg Wildvogel noch nicht als den unwahrscheinlicheren ausschließen konnte.

Ab wann konnte man denn Wild- und Zugvögel nach Auffassung von provieh als Main-Vektoren ausschließen? Nach 1997? Oder vielleicht doch bereits nach 1959? Oder erst nach 2003?

Es war jedenfalls deutlich vor 2006. Wo war PROVIEH eigentlich im Winter 2006, als sich bereits erste Ornithologen wie Prof. Bairlein, Klemens Steiof, Peter Petermann, Volker Munkes und Martin Williams deutlich gegen die Wildvogelthese aussprachen? Wo war PROVIEH als das Bündnis gegen Keulung entstand, als bereits die Petition gegen "Vorsorgliches Töten" (http://www.gegenpropaganda.org/html/h5n1_petition.php) auf meinen Seiten - erste Unterzeichnung am 21.02.2006 - online war?

Sicherlich wurde und wird die Wild- und Zugvogelthese von vielen Leuten geglaubt. Aber es hätte eine Organisation wie PROVIEH besser recherchieren können - das wissenschaftliche Material war auch damals bereits verfügbar, und lässt sich auf "Tote Vögel fliegen nicht!" zusammenfassen (hoch pathogene Influenzaerreger zeichnen sich nun mal insbesondere durch hohe Pathogenität aus) - zweitens waren bereits damals insbesondere die derzeit auf PROVIEH als "Neue Erkenntnis" gehandelten Befunde "Zugvögel nicht verantwortlich, sondern Massentierhaltung und Tiertransporte" bereits verfügbar. Biologin Wendy Orent, Virologe Earl Brown und verschiedene andere Wissenschaftler (auf wunsch lasse ich der PROVIEH gerne ein umfangreiches Quellenverzeichnis zukommen) erklärten in ihren Befunden teils seit vielen Jahren nichts anderes.

Ich werfe der PROVIEH dabei im Übrigen nicht vor, dass sie den Unsinn der Wild- und Zugvogelvektoren geglaubt hat. Das wäre zwar vermeidbar gewesen, aber daraus möchte ich keinen Vorwurf konstruieren. Ich kritisiere etwas ganz anderes: Nämlich dass man zunächst den Unsinn der Wild- und Zugvogelthesen ebenso unreflektiert wie untertänigst übernommen hat, sich ansonsten in keinster Weise an der Widerlegung dieser These beteiligte, und heute dann ebenso arrogant wie vorlaut ausgerechnet Leuten wie Armin Arendt (ich stimme in seinen Ansichten auch nicht immer überein, aber Armin hat sich auch sehr früh in 2006 im Namen und zum Wohle der Tiere engagiert) vorzuwerfen, sie kennten nur "schwarz oder weiß", ist wirklich nur als dreist zu bezeichnen.



Original von provieh
Mit einer einmaligen und vorrübergehenden Aufstallung hätten wir wohl alle nicht so große Probleme gehabt solange sie nur in wirklich betroffenen Regionen und bis zur Klärung der Ursachen stattgefunden hätte.

Wenn PROVIEH tatsächlich an Wild- und Zugvögel als Vektoren geglaubt hatte, so hätte man daraus zwingend auch eine dauerhafte Stallpflicht ableiten müssen. Oder ging man davon aus, dass Wild- und Zugvögel flugs ausgerottet würden und dadurch wieder eine heile, seuchenfreie Welt entstünde? Oder dass man sämtliche Wildvögel "mal eben" durchimpfen könne?



Original von provieh
..
Ganz allgemeine Anmerkung:
In diesen Zeiten sollte man sich nicht um Formulierungsnuancen streiten (wer ist der beste Tierschützer-Wettbewerbe) sondern enger zusammenrücken.

Nichts für ungut provieh

Nein, man sollte sich sicher nicht um Formulierungsnuancen streiten. Aber man sollte noch weniger erst die Leute mit ihren Problemen allein, lassen, obendrein bereits damals verfügbares wissenschaftliches Material geflissentlich ignorierend, um dann irgendwann nach Gusto unter einem Stein hervorgekrochen zu kommen (wohlgemerkt: Nachdem sich nicht wenige Leute bereits ihren Allerwertesten aufgerissen haben) und dann obendrein den Leuten, welche sich von anfang an gegen den Unsinn zur Wehr setzten, Vorwürfe zu machen.

Das ist nämlich wirklich unter aller Sau. Dabei handelt es sich dann auch weniger um Formulierungsnuancen als vielmehr um einen handfesten Fauxpas.

Ebenfalls nichts für ungut,

Werner Hupperich

Hamster
26.03.2007, 05:19
@Werner :danke

nadine1204
26.03.2007, 08:46
Wißt ihr, das was ich hier lese über die Vogelgrippe, erzähle ich auch so weiter, diesen ganzen Unsinn, aber die Leute wollen die Wahrheit so gar nicht wissen. Sie reden immer von den Zugvögeln und halten es für Sinnvoll, das Geflügel in dieser Zeit, während des Vogelzuges in den Ställen zu halten. Ich argumentiere dann gegen eine Wand, sie lenken vom Thema ab, weil es sie einfach nicht interessiert. Sind auch alles keine Hühnerhalter.

Das ist auch sowas von ärgerlich, aber dann im Gegenzug fragen ob ich Eier habe. Die gibt es dann auch nicht!

Black Giants
26.03.2007, 10:24
Moin!

Ich merke bloß immer wieder, daß dieses Problem alle von einer ganz anderen Seite betrachten.
Für mich ist die Erzeugung von Nahrung sowas wie ein Grundrecht. Das steht natürlich in keinem Gesetz, ist aber seit vielen tausend Jahren für menschliche Gemeinschaften typisch und in jeder Kultur üblich.

In dem Moment, wo mir das Recht auf die Erzeugung meiner eigenen Nahrung genommen wird, geht etwas verloren, was über die Grundgesetze hinausgeht.

Denn ohne Würde oder Gleichheit oder geregelte Farben der Nationalflagge kann ich leben, aber ohne gesunde Nahrung nicht.

ArminArend
26.03.2007, 13:09
Black Giants hat recht (DANKE!!!) und ich weiß nicht, warum sie meint, daß ich das anders sehe (Zitat: "alle von einer ganz anderen Seite betrachten") Ich sehe es nämlich auch so, deshalb lief die Petition "Freiheit für's Federvieh" unter dem Untertitel "Freiheit für Mensch und Tier".

Ich muß mich auch als der von PROVIEH Angegriffene wehren, der bessere Tierschützer sein zu wollen. Meine Forderungen stehen hinter denen anderer weit zurück, ich weiß das, aber ich kann mit den Meinungsunterschieden mit diesen Menschen leben. Sie handeln aus Überzeugung, ich handele aus Überzeugung. Sie beugen sich nicht vor einer erdückenden Medienwelt und Lobby. Ich tue es auch nicht. Was ich PROVIEH vorgeworfen habe - und vorwerfe - ist, daß sie nur da engagiert waren, wo es keine Gefahr eines Dissenzes mit ihrer möglicherweise hauptsächlich städtischen Klientel, die durch die Medienkampagne verschreckt waren, gab. Wenn ich aus Überzeugung handele muß ich auch unbequeme Wege gehen.

Nix für ungut in Richtung PROVIEH und mein Respekt für alle, die noch abseits vom Medienrummel und Politikeropprtunismus frei denken können.

Allen Freilandgeflügelhaltern und denen die es gerne sein wollten einen wunderschönen Tag

Armin

P.S. Schaut mal bitte hier, ob Ihr nicht mitzeichnen wollt:

Österreichische Petition für bessere Haltung von Masthühnern in der EU (http://www.e-petition.at/ANIMAL/default.asp?ID=2)

Danke an Eckardt Wendt für den Hinweis

witte5
26.03.2007, 17:06
Schon merkwürdig, was man hier im Forum erleben darf.
Da meldet sich jetzt jemand mit dem Nicknamen „provieh“, bringt Zitate, bei denen mir auch nach dem 10. mal Lesen noch die Haare zu Berge stehen und stürzt sich mit einem seiner 2 Beiträge auf diejenigen, die sich nun wirklich und wahrhaftig „pro Vieh“ engagieren.

Herr oder Frau provieh: Was soll das?

Einen Thread weiter lese ich, dass Provieh im Klageteam im Schulterschluss mit BDRG und VHGW gegen die Stallpflicht in den Ring steigt und hier lese ich von einer zumutbaren und vorübergehenden Akzeptanz einer Einsperrung, mit der wir angeblich „nicht so große Probleme gehabt hätten.“

Also ich muss schon sehr bitten: Wer sich auf gerichtlicher Ebene gegen eine Verordnung zur Wehr setzen will, sollte diese ohne Wenn und Aber in vollem Umfange ablehnen, was natürlich eine zeitweilige und/oder vorübergehende Stallpflicht ausschließt. Zwischen schwarz und weiß gibt es nur eine Farbe und die ist grau. Ich habe bei Gericht noch kein Mittelteil zwischen Kläger und Beklagten gefunden. Das wäre bestenfalls ein Vergleich und der steht erst am Ende eines Prozesses.

Alle über die Aufstallungsverordnung hinausgehenden möglichen Stallpflichten im Falle von aktuellen Funden sind in der EU-Geflügelpestverordnung mitsamt den Sperr- und Beobachtungszonen geregelt und bedürfen keiner weiteren Diskussion.
Es ist meiner Meinung nach schlichtweg falsch, von Formulierungsnuancen zu sprechen. Wir reden hier von Fakten und Tatsachen, deren Auswirkungen auf unser tägliches Leben abzuschaffen sind. Da soll man mir jetzt nicht mit …ein büschen Stallpflicht wäre ja nicht so schlimm…..kommen. Ich habe genug Stallpflicht hinter mir, um das beurteilen zu können.

Herr oder Frau provieh: Ich hoffe, Sie haben sich hier nur mit Ihren Formulierungen „vergriffen“ und weiter hoffe ich, dass sich hinter dem Nick nur ein selbsternanntes Mitglied und nicht gleich die gesamte Organisation verbirgt. Anders vermag ich mir Ihren Beitrag nicht zu erklären.

Sie haben recht: Man sollte enger zusammenrücken. In diesem Sinne bitte ich Sie, die oben getätigten Äußerungen in dem Zitat auf ihre Aktualität hin zu überprüfen und zu überdenken.

geidi
26.03.2007, 17:20
??? wie soll man denn das verstehen
Geidi

corinna
26.03.2007, 17:24
Danke Ihr Lieben für Eure Postings,
ich hoffe doch, dass die Moderation die IP überprüft hat, ob es wirklich Provieh ist.

Aber eigentlich wäre es doch positiv, wenn nun wirklich einige mit auf unseren Zug aufspringen und für mehr Fahrt sorgen, obgleich man wissen sollte, wie solche dann in anderen Situationen taugen.
Es ist zwar ungerecht gegenüber den, von Werner genannten und einigen weiteren, wenn sich solche medienwirksamen Organisationen jetzt mit den Früchten, die wir anbauten schmücken, aber um der Sache willen. ...
Ja ProVieh und die anderen, die Prügel für unseren Ruf nach freier Wahl unserer Nahrung, die Aufrechterhaltung der Information, die Kosten für Demos... sind bezahlt, von uns.
Wenn die Mitstreiter der vergangenen Jahre für jede Stunde harter Arbeit nur 1 Euro bekommen würden, dann wären wir schon etwas reicher.
Wir haben gut geackert, ernten könnt Ihr.
Erinnert mich irgendwie an die Werbung für ein schweizer Kräuterbonbon ???

Pro Federvieh
26.03.2007, 18:02
Lieber Werner, lieber Armin,

um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin nicht gegen euch und ich finde sowohl Gegenpropaganda als auch Freiheit für das Federvieh sinnvoll und hilfreich!

Deine zweite Petition habe ich übrigens mitgezeichnet wie viele andere von Provieh auch.

Zu Deinen Fragen und Anregungen Werner:

Seit dem Oktober 2005 waren wir bei den Ministerien aktiv, um gegen die allgemeine Aufstallung zu kämpfen. Wir waren und sind bei den Rassegeflügelzüchtern (bin selber einer der wegen der Aufstallung seine Freilandputenhaltung aufgeben musste). Wir sind in diversen Aktionsbündnissen Mitglied z.B. http://www.provieh.de/downloads/aktionsbuendnisfreiheit_fuer_gefluegel.pdf oder unterstützen diese im Verteiler.

Wir glauben nicht an die Wildvogelthese aber wenn h5n1 in seiner hochpathogenen Form auftritt, dann wird es sich im Wildvogelbestand wie auf Rügen nicht lange halten. Auf Grund mangelnder Tierdichte kann es hier nicht zu einer Verbreitung kommen da Inkubationszeit und Todesfolge nah beieinander liegen.^Solange aber in unmittelbarer Nähe dieses Ausbruchsherdes Freilandgeflügel läuft provoziert man die Gefahr, das dieser Bestand sich anstecken würde. Insoweit kann ein Aufstallen dieses geflügels für diese Zeit sinnvoll sein.Totes Geflügel kann nicht fliegen aber infiziertes noch nicht erkranktes sehr wohl.

Dein Angebot des Quellenverzeichnisses möchte ich gerne annehmen, bitte schicke es an info@provieh.de

Ich zitiere abschließend aus dem Positionspapier von Provieh das im Herbst 2005 an alle zuständigen Ministerien ging bzw. dort besprochen wurde:
· Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung (hier ver-mutlich nach den §§ 79, 18, 21 TierSG) immer unter der Geltung des rechtsstaatli-chen Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes stehen. Experten stufen aber die Gefahr, die von Zugvögeln ausgeht, als gering ein und weisen darauf hin, dass die größere Ge-fahr von der Einschleppung durch den Menschen (illegaler Tierhandel u. Produkte, Reisende) ausgeht. Die Maßnahme einer Zwangsaufstallung erscheint unverhältnis-mäßig, insbesondere dort, wo die betreffenden Halter über keine ausreichenden Auf-stallungsmöglichkeiten verfügen, so dass die Anordnung in ihrer faktischen Auswir-kung einer Tötungsanordnung gleichkommt.
...
· Gerade die Anordnung, Wassergeflügel (Enten, Gänse) gesondert zu halten, führt bei nicht ausreichenden Stallkapazitäten noch verstärkter zu einem Tötungserlass...
2) Die Freilandgeflügelhaltung ist darauf ausgerichtet, die Tiere art- und rassegerecht zu halten und hat insofern eine Stallkapazität nur für die raubtiersichere Übernachtung der Tiere vorzuhalten. Durch das Aufstallungsgebot wurden Geflügelzüchter gezwun-gen, wertvolle Zuchttiere zu schlachten, zumal auch ein Verkauf zur Zeit nicht mehr möglich ist. Dies steht im krassen Widerspruch zu dem von der Bundesrepublik Deutschland in Rio unterzeichneten Abkommen zur Erhaltung der Biodiversität sowie dem Wirken der teilweise mit Landesmitteln geförderten, Erhaltungszucht betreiben-den Herdbuchzuchtvereinen (Stichwort „Rote-Liste-Rassen“).
3) Die hobbymäßige Tierhaltung bedeutet u.a. auch und gerade für Jugendliche, die in der heutigen teilweise emotionslosen Zeit durch den Mensch-Tier-Kontakt eine ge-sunde Wertevorstellung vermittelt bekommen, eine wertvolle Freizeitbeschäftigung. Wie sollen diese Kinder und Jugendlichen nachvollziehen können, dass sie ihre über Jahre gepflegten gefiederten Freunde durch staatlicherseits vorgeschriebenes zu en-ges Einsperren quälen sollen.
4) Es besteht die Gefahr, dass von Seiten der Wirtschaftsgeflügelhalter die akute Be-drohung durch die Vogelgrippe instrumentalisiert wird, um der Freilandhaltung zu schaden (analog zur Dioxinbelastung bei Freilandhaltung)
5) Freilaufgewohnte Vögel, insbesondere Gänse, leiden besonders in Unterkünften un-ter ungewohnten Dichtestress, der ihr Immunsystem schwächt. Aber auch bei ande-rem Geflügel wird es in Folge des Einsperrens zu anderen Erkrankungen kommen, da die Ställe nicht für Dauerbesatz ausgelegt sind und daher die Luftfeuchtigkeit (feuchte Einstreu) und der Keimbesatz bedingt durch die Dauer- und Überbelegung stark zunehmen wird (infektiöse Bronchitis, Kokzidienbefall, Hexamitose, Asperillose und andere). Bereits nach ein paar Tagen zeigten sich Hygieneprobleme, struppiges Gefieder, Federfressen usw.

Werner Hupperich
26.03.2007, 18:05
Original von corinna
..
Es ist zwar ungerecht gegenüber den, von Werner genannten und einigen weiteren, wenn sich solche medienwirksamen Organisationen jetzt mit den Früchten, die wir anbauten schmücken, aber um der Sache willen. ...
Ja ProVieh und die anderen, die Prügel für unseren Ruf nach freier Wahl unserer Nahrung, die Aufrechterhaltung der Information, die Kosten für Demos... sind bezahlt, von uns.
Wenn die Mitstreiter der vergangenen Jahre für jede Stunde harter Arbeit nur 1 Euro bekommen würden, dann wären wir schon etwas reicher.
Wir haben gut geackert, ernten könnt Ihr.
Erinnert mich irgendwie an die Werbung für ein schweizer Kräuterbonbon ???

Viel ist dem auch aus meiner Sicht nicht hinzuzufügen. Vielleicht noch dies:

Mein Dank und meine Hochachtung gilt zuvorderst allen Menschen welche, im Kampf gegen den seitens Politik und Medien verbreiten Unfug unablässig und unermüdlich tätig waren, und es auch zum Teil heute noch sind.

Viele dieser Menschen haben sich vielfach engagiert, obwohl sie weder selbst Geflügel halten noch sich von ihrem Engagement einen persönlichen Vorteil erhoffen konnten. Unablässig und unermüdlich wurde Material gesammelt, wurden Zeitungsredaktionen angeschrieben, wurden Wissenschaftler kontaktiert. Kein Bereich und keine Möglichkeit wurde - einzig zum Wohle der Tiere - ausgelassen. Ob private Automobilclubs oder Strickerinnen, jeder hat auf seine Weise und im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten das getan, was ihm im Sinne der Tiere als notwendig erschien.

Dies wohlgemerkt selbst zu Zeiten, als selbst einstmals wortgewaltige Tierschutzorganisationen angesichts der seitens Medien und Politik behauteten Bedrohungslage verstummten. Von Verbänden - wie eben auch PROVIEH - war in dieser Zeit weit und breit hingegen nichts zu sehen.

Wenn ihr, hier richte ich mein Wort ausdrücklich an alle Vereins- und Verbandsmeier, nun die Früchte unserer Arbeit euch zum Wohle der Tiere zunutze zu machen beabsichtigt, so ist dagen nichts einzuwenden.

Aber ein Versprechen gebe ich euch hier und jetzt mit auf den Weg: Ihr könnt davon überzeugt sein, dass wir euch dabei sehr genau auf eure Finger schauen werden. Wer von euch aus aus eigennützigen, opportunistischen oder kurzsichtigen Motiven heraus unsere Arbeit und unser Engagement zum eigenen Vorteil - und zum Schaden der Tiere - auszuschlachten beabsichtigt, der wird dies umgehend bereuen.

Uns geht es weder um persönliche Vorteile noch um Vereins- oder Verbandsmeierei. Unterschätzt nicht den freien, uneigennützigen Willen des Individuums! Es geht uns zuvorderst um Wahrheit und Gerechtigkeit. Auch gegenüber Tieren, welche man aus eigennützigen Motiven heraus die Rolle von lobby-losen Sündenböcken zugedacht hat, und es ist uns auch ganz gleich wer da gerade aus welchen Motiven heraus beabsichtigt, diese grundlegenden Werte einzuschränken.

Dank an dieser Stelle alle Mitstreitern die ihr - gleich gegen Windmühlen - so unverzagt für die (Feder-)Tiere einsetztet - und es auch heute noch tut.

Immer bis zum Sieg!

Werner Hupperich

Klausemann
26.03.2007, 18:57
Schon eigenartig dieser "provieh" Poster .

Anfrage bei www.provieh.de sollte eigentlich ausreichen, um die Echtheit dieses Schreibers zu überprüfen.

corinna
26.03.2007, 19:03
Den Link kann jeder setzen,
da ist wirklich die Moderation gefragt.

Möchte es ja nicht so böse auf die Spitze treiben und mich hier als Horst Seehofer zu registrieren und um Verzeihung zu bitten, da ich jetzt keine Zeit hätte, die Rassegeflügelzüchter und Hobbyhalter auszuotten, weil ich mich um mein Ungeborenes kümmern müßt.

Nichts für ungut Klaus
aber ich bin oftgenug hintergangen worden und dann im Regen stehen gelassen worden.

Bitte Moderatoren, ich hätte gerne eine Einschätzung, ob der Provieh-Poster echt ist.
Liebe Grüße Corinna

Werner Hupperich
26.03.2007, 19:07
Original von provieh
Lieber Werner, lieber Armin,
..
Dein Angebot des Quellenverzeichnisses möchte ich gerne annehmen, bitte schicke es an info@provieh.de
..


Mail ist 'raus. Falls sie mal nicht ankommen sollte, hier auch der Inhalt (die in der Mail angesprochenen PDF's von Olsen und Mooij gibt's demnächst auf meinen Seiten bei den Federtieren. Wer sie vorab haben möchte: Mail oder PN an mich):


Inhalt meiner Mail an info@provieh.de
Hallo,

hier ein erstes Verzeichnis von Quellen und Verweisen zur Entlastung der Wild- und Zugvögel so wie zu der Rolle der Geflügelindustrie beim H5N1-Seuchengeschehen. In der Anlage zwei relativ aktuelle PDF's von Olsen und Mooij.

Sollten noch mehr Quellen gewünscht sein: Ich habe auf Wunsch noch etliche mehr.

Weitere Verweise finden sich insbesondere auch auf:

Dr. Martin Williams (mit Sitz in Hong Kong quais bei den asiatischen Outbreaks "mittendrin")
http://www.drmartinwilliams.com/

Klemens Steiof:
http://steiof.blogspot.com/

Etliche Links finden sich bei Grain:
http://www.grain.org/front/

Ein Dialog mit Biologin Wendy Orent aus 2005:
http://blog.sciam.com/index.php?title=bird_reaper_pt_ii_wendy_orent_repl ies&more=1&c=1&tb=1&pb=1

Ein Dialog mit Pauls Ewald, ebenfalls aus 2005:
http://blog.sciam.com/index.php?title=bird_reaper_pt_iii_paul_ewald_repl ies&more=1&c=1&tb=1&pb=1

Hier noch ein paar internationale Links:

Torrey EF and Yolken RH. 2005. "Beasts of the Earth: Animals, Humans, and Disease" (New Jersey: Rutgers University Press).


Ito T, Goto H, Yamamoto E, et al. 2001. "Generation of a highly pathogenic avian influenza A virus from an avirulent field isolate by passaging in chickens." Journal of Virology 75(9):4439-43. pubmedcentral.com/articlerender.fcgi?artid=114193


Capua I and Marangon S. 2003. The use of vaccination as an option for the control of avian influenza. In: 71st General Session International Committee of the World Organization for Animal Health. (Paris, France, May 18-23, 2003).


Morris RS and Jackson R. 2005. Epidemiology of H5N1 avian influenza in Asia and implications for regional control. Food and Agriculture Organization of the United Nations. January-February 11. thepoultrysite.com/FeaturedArticle/FAType.asp?AREA=turkeys&Display=121


Suarez DL, Spackman E, and Senne DA. 2003. Update on molecular epidemiology of H1, H5, and H7 influenza virus infections in poultry in North America. Avian Diseases 47:888-97.


United States Department of Agriculture, Agriculture Research Service. 2006. People and Places. www.ars.usda.gov/pandp/people/people.htm?personid=5507


Sabirovic M. 2004. Qualitative Risk Analysis: - HPAI in Ostriches in South Africa. United Kingdom Department of Environment, Food and Rural Affairs. www.defra.gov.uk/animalh/diseases/monitoring/pdf./hpai_safrica.pdf


Stegeman A (Chairman). 2003. Workshop 1: Introduction and spread of avian influenza. In: Schrijver RS and Koch G (eds.), Proceedings of the Frontis Workshop on Avian Influenza: Prevention and Control. library.wur.nl/frontis/avian_influenza/workshop1.pdf


Horimoto T and Kawaoka Y. 2001. Pandemic threat posed by Avian Influenza A viruses. Clinical Microbiology Reviews 14:129-49.


Bueckert D. 2004. Avian flu outbreak raises concerns about factory farms. Daily Herald-Tribune (Grande Prairie, Alberta), April 8, p. 6. cp.org/english/online/full/agriculture/040407/a040730A.html


Davis M. Has Time Run Out? Commentary: On the monster at our door—the coming flu pandemic. Mother Jones, August 17, 2005.


Girard D. 2004. Coping with the flu virus. Toronto Star, April 10, p. F1.


Stohr K and Meslin FX. 1997. The role of veterinary public health in the prevention of zoonoses. Archives Virology 13:S207-18.


Pheasant B. A virus of our hatching. Australian Financial Review, January 31.


Steckle MP. 2005. From a management crisis, to becoming better crisis managers: the 2004 avian influenza outbreak in British Columbia. Report of the Standing Committee on Agriculture and Agri-Food. April. parl.gc.ca/committee/CommitteePublication.aspx?SourceId=111249


Bueckert D. 2004. Avian flu outbreak raises concerns about factory farms. Daily Herald-Tribune (Grande Prairie, Alberta), April 8, p. 6. cp.org/english/online/full/agriculture/040407/a040730A.html


Shane SM. 2005. Global disease update—AI overshadowing erosive diseases. World Poultry 21(7):22-3.


Mabbett T. 2005. People, poultry and avian influenza. Poultry International, Volume 44, Number 9 pp.34-39


Leahy S. 2004. Bird flu defeated—at high cost. IPS-Inter Press Service, August


CBC News. 2004. Scientist probe mystery surrounding avian flu. March 26. cbc.ca/bc/story/mar26avianmystery226032004.html


2005. A few facts about Avian Influenza. www.avian-influenza.com. January. thepoultrysite.com/FeaturedArticle/FAType.asp?AREA=broilers&Display=275


Lees W. 2004. Overview: the avian influenza outbreak in BC. Presentation to the Canadian Poultry Industry Forum, Animal Disease Surveillance Unit, CFIA. bcac.bc.ca/documents/C%20CFIA%20Overview%20-%20Dr.%20Wayne%20Lees.pdf


MfG

Werner Hupperich


Gruß,
Werner

AnnTye
26.03.2007, 20:02
Hallo,

nach den Anmeldedaten, die mir vorliegen, ist der User "provieh" kein Fake, sondern eine Person, die mit Provieh zu tun hat.

Viele Grüsse Antje

corinna
26.03.2007, 20:55
Liebe Antje,
vielen Dank für die Info.

:danke
Und liebe Grüße zurück
Corinna