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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mobiler Hühnerstall mit Auslauf für zwei Federfüßige Zwerhgühner



La_Paloma
26.02.2016, 23:38
Hallo,

für meinen Federfüßigen Zwerghahn und seine Dame möchte ich gerne eine mobile Hühnervoliere bauen. Nun wollte ich fragen wie viel Platz denn ausreichend ist.

Zum Hintergrund: Der Hahn ist leicht behindert und versteht sich nur mit einer einzigen Henne, vor allen anderen hat er angst. Er hatte als Küken einen Unfall und ist seitdem motorisch etwas eingeschränkt, stolpert ab und zu über seine eigenen Füße und ist nicht sehr aktiv. Er ist sehr auf mich fixiert und kann nicht so viel mit anderen Hühnern anfangen, aber trotzdem möchte ich natürlich, dass er Gesellschaft hat, daher die Henne, die er mittlerweile ja auch leiden kann.

So nun hatte ich mir gedacht, dass es doch eigentlich gar nicht dumm wäre eine Voliere mit angrenzendem Stall zu bauen, die rundherum verdrahtet ist, sodass die Tür zum Stall immer offen sein kann, ohne dass Fressfeinde eindringen können, die Hühner aber bei Bedarf raus und rein können wann sie wollen. Der Boden soll genauso wie der Rest der Voliere verdrahtet werden, so kann ich die Voliere auf verschiedene Rasenstücke stellen, ohne dass alles sofort umgegraben wird, und trotzdem haben die Hühner jeden Tag frisches Gras. (Quasi ein Chicken Tractor.) Ein Sandbad wird natürlich auch gebaut. Der Draht wird doppelt verlegt einmal in 19mmx19mm Masche, Drahtstärke 1,45mm gegen Marder sicher, und darunter eine Schicht Draht 0,6mmx0,6mm Mäuse- und Mauswieselsicherer Draht.

Nun dachte ich zu den Maßen: 1,20m hoch, 2m lang (vielleicht auch 2,50m) und 1,5m breit. Das wären für zwei Zwerghühner 3m² also 1,5m² pro Huhn, wenn ich die Voliere 2,50m lang mache 1,8m² pro Huhn. Reicht das aus damit sie glücklich sind? Ich weiß, mehr ist immer besser, aber wie erwähnt ist der Hahn ein wenig behindert, er schafft es nicht vor Fressfeinden wegzulaufen und kann Gefahr auch nicht wirklich einschätzen also ist freier Auslauf im Garten eher nicht möglich, zudem wir zwei Hunde mit ausgeprägtem Jadgtrieb haben. Ich hatte in anderen Foren gelesen, dass viele Züchter ihre 1,5 Stämme Zwerghühner auf 6m² halten, also hat jedes Huhn 1m² Auslauf, hier hätten sie pro Huhn noch ein wenig mehr, reicht es aus oder muss ich dann damit rechnen als Tierquäler bezeichnet zu werden? Ich würde auch gerne eine größere Voliere bauen, aber dazu fehlt mir einfach der Platz aber abgeben möchte ich den Hahn auch nicht, da er so an mir hängt.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen zu meinem Projekt und hoffe hier niemandem auf die Füße getreten zu sein.

LG La_Paloma

FoghornLeghorn
27.02.2016, 00:46
Hallo La_Paloma,

warum solltest du hier jemanden auf die Füße getreten sein ? Ganz bestimmt nicht.
Was du planst finde ich sehr gut. Für zwei Tiere reicht der Platz aus, auch wenn mehr immer besser ist, wie du auch schon geschrieben hast.
Aber besser ein kleines, aber sicheres Areal für den behinderten Hahn und seine Henne, als das Tier abzugeben. Auch vor deinen Hunden muss er ja sicher untergebracht sein. Vielleicht kannst du die Hühner ja mal rauslassen wenn du dabei bist.
Deine Tiere haben es auf jeden Fall besser wie jedes Huhn in der industriellen Boden- oder Käfighaltung. Als Tierquäler kann man dich bestimmt nicht bezeichnen.

LG
Sabine

La_Paloma
27.02.2016, 01:16
Hallo,

ich weiß nicht, ich hab die ungute Angewohnheit in Foren immer üüüberall anzuecken, deswegen entschuldige ich mich von vorn herein lieber schon mal. :D

Ja also im Sommer, wenn sowieso immer jemand im Garten ist habe ich einen Kaninchenauslauf den man (überdacht, also ein Drahtgitter als Dach) auf 2,40m x 2,40m aufbauen kann, das wären fast 6m². Im Winter müssen sich die Hühnchen halt mit dem Auslauf begnügen.

Ist die Idee mit dem Drahtgitter als Boden okay? Ich habe gelesen dass das einige Leute Draht in den Auslauf legen um ihre Grünflächen zu schützen. Scharren können sie dann zwar nicht mehr, aber es gibt ja immer noch das Sandbad und außerdem haben die Federfüße bei mir noch nie besonders viel gescharrt. Ich wollte halt, dass es möglichst sicher ist, der kleine Hahn ist mir wirklich wichtig, ich will nicht, dass ein Marder oder sonstiges ihn frisst.

Ich habe diesen Auslauf am PC entworfen und habe mal ein Paar Screenshots gemacht:

164064 164065

Fand ich alle Mal schöner als die sauteuren winzigen Teile die man bei Ebay findet.

LG La_Paloma

PS: Seh grad, dass ich ein Brett vergessen habe einzuzeichnen, ups, das muss man sich dann wohl hindenken. :laugh

elja
27.02.2016, 05:53
Ich weiß nicht, wie groß du bist, ich würde das Ganze etwas größer und höher machen, damit ich ihn bequem reinigen kann. Oder ist der Deckel zum Abnehmen?

La_Paloma
27.02.2016, 13:51
Ich bin nur 162cm groß und wachsen werde ich auch nicht mehr. Für meine Prachtfinken habe ich eine Voliere die ebenfalls nur 120cm hoch ist (die Tür ist etwa 80cm hoch und 40cm breit) und da kann ich auch noch reinklettern. :) Aber danke für den Vorschlag. Und ich war mir noch nicht ganz einig ob ich den Deckel vom Stall zum seitlich öffnen oder zum abnehmen mache, einerseits wäre abnehmbar einfacher, andererseits ist es dann für mich beinahe zu hoch zum putzen. Mal sehen.

LG La_Paloma

FoghornLeghorn
27.02.2016, 23:44
Hallo Liza,

noch mal zu deiner Frage zu dem Draht unter dem Stall und der Voliere: Verkehrt ist es auf keinen Fall. Marder graben zwar nicht, kämen also nicht von unten rein, aber ich weiss nicht wie es bei dir mit Füchsen oder Waschbären aussieht.
Hauptsache dein Draht ist stark genug dass ein Raubtier ihn nicht durchbeissen kann.
Wenn du Stall und Voliere dann ab und zu versetzt haben die Hühner ja immer frisches Gras zum knabbern. Da werden sie sich drüber freuen.

LG
Sabine

La_Paloma
28.02.2016, 00:07
Hallo,

ja ich hab extra starken Draht ausgesucht, und wenn der dann doppelt liegt dürfte da nichts mehr rein kommen. Ich war mir nicht sicher ob das nicht zu sehr das Scharr-Bedürfnis der Hühner einschränkt. Ich bräuchte so oder so Draht am Boden, weil unser Grundstück so uneben ist dass die Hühner einfach unten raus schlüpfen könnten. :P Ich denke wenn ich alles ordentlich verdrahte wird kein Tier nachts rein kommen.

LG Liza

FoghornLeghorn
28.02.2016, 00:39
Oder du lässt den Draht an allen 4 Seiten von Stall und Voliere 30 cm nach aussen abstehen und machst ihn auf dem Boden fest, z.B. mit Heringen ( Zelt ) aus Stahl. Damit hast du die Probleme von Bodenunebenheiten beseitigt und gleichzeitig einen Schutz vor grabenden Räubern.
Und deine Hühnchen können in ihrem Gehege ungehindert scharren. Nur das Versetzen des Stalles ist dann ein bisschen schwieriger, sollte aber auch hinzubekommen sein.
Kannst du dir vorstellen was ich meine ?

LG
Sabine

La_Paloma
28.02.2016, 02:14
Ja, kann ich, aber ich denke ich geh lieber auf Nummer sicher. Meine gelesen zu haben, dass z.B. hungrige Füchse durchaus tiefer (und weiter) als 30cm graben. Hatte auch bei einer Marder-Hilfsstelle angefragt und die meinten auch dass man den Draht schon flächendeckend eingraben müsste, und dann wäre meine Konstruktion nicht mehr mobil. Ich würde halt gerne die Tür vom Stall zum Auslauf permanent offen lassen, und dafür muss das schon richtig sicher sein. Und wie ich mich kenne könnte ich keine ruhige Minute verbringen wenn irgendwas "vielleicht" passieren könnte. :P

LG Liza

FoghornLeghorn
28.02.2016, 23:03
Hallo Liza,

ich kann deine Sorge gut verstehen. Es ist ja auch nicht verkehrt auf Nummer sicher zu gehen. Aber warum willst du die Tür vom Stall zum Auslauf immer offen lassen ?
Kannst du nicht morgens den Stall aufmachen und abends wieder zu ? Oder du baust einen automatischen Türöffner ein.
Nur so als Denkanregung.

LG
Sabine

La_Paloma
28.02.2016, 23:25
Damit die Hühner früh morgens schon raus können, ob ich das aber wirklich so mache oder nicht, bin ich mir noch nicht einig. Abends ist kein Problem, nur morgens bin ich meistens nicht früh genug auf, aber wie gesagt, das regelt sich noch irgendwie. Bei einem automatischen Türöffner hätte ich irgendwie angst dass der Hahn sich dran verletzt.

LG Liza

FoghornLeghorn
28.02.2016, 23:32
Warum sollte sich der Hahn daran verletzen ?

La_Paloma
29.02.2016, 00:00
Er ist wie gesagt ein wenig... nennen wirs mal dämlich. Ich würde ihm durchaus zutrauen dass er sich in einer automatischen Hühnerklappe einklemmen lässt. Wie gesagt, mal sehen wie ich das mit der Klappe im Endeffekt mache.

LG Liza

Und hab gerade nochmal nachgeschaut, ziemlich teuer sind die Klappen ja auch und müsste ich dann nicht immer eine Stromversorgung zur Voliere legen? Ist bestimmt für viele Halter eine tolle Sache, aber ich denke ich werde ohne auskommen. :) Mit dem Tür auflassen war halt eine Überlegung damit die Hühner nicht morgens lange im Stall sitzen müssten, aber mal sehen. Zum Frieden mit den Nachbarn wäre es wohl ohnehin besser wenn der Hahn nicht um vier Uhr morgens draußen kräht. :D

FoghornLeghorn
29.02.2016, 12:09
Hallo Liza,

einklemmen wäre ja nur abends möglich wenn der Schieber runter geht. Aber wenn ein Hühnchen drunter sitzt bleibt der Schieber einfach stehen, ohne dem Hühnchen weh zu tun.
Ja, ganz billig sind die automatischen Türöffner nicht, aber Strom bräuchtest du nicht am Stall, weil die mit Batterie arbeiten ( die recht lange halten soll lt. Beschreibung ).
Ich habe zwar selber noch keine Erfahrung damit, halte es aber für ungefährlich für Hühner und ich will mir dieses Jahr auch so einen Türöffner anschaffen. Auch wegen des morgendlichen Rauslassens des Federviehs.

LG
Sabine

La_Paloma
02.03.2016, 18:44
Hallo,

ich glaube das ist mir wirklich zu teuer... Mal sehen. :)

Ich habe nur gerade ein größeres Problem: Der Hahn hat jetzt (warum auch immer??) Angst vor der Henne und sobald sie ihm zu nahe kommt fängt er mit Drohgebärden an und pickt ihr auf den Rücken. Ich glaube nicht, dass er ihr wirklich was tun will aber ein wenig Sorgen mache ich mir schon. Blutig ist sie nicht und er scheint auch nicht besonders stark zuzuhacken aber halt schon genug um ihr Angst zu machen. Was ist jetzt wenn sie sich nicht mehr verstehen, dann kann ich sie ja schlecht zusammen lassen den ganzen Tag. Zur Zeit leben sie nachts getrennt, sie bei den anderen Hühnern und er allein. Er versteht sich nicht mit dem anderen Hahn und vor den großen Hennen hat er halt Angst, nur wenn er das jetzt an der Zwerghenne "auslässt" hätte ich angst dass er sie schwer verletzt oder tötet.
Er war halt ein kränkliches Küken und war häufig im Haus hat sich also dementsprechend an Menschen gewöhnt. Was wenn er jetzt gar keine Hühner mehr akzeptiert? Alleine halten ist auch scheiße und wenn der andere Hahn ihn sieht fängt der an zu krähen und geht auf den behinderten los. Der reagiert allerdings auf das Krähen gar nicht, und auf Angriffe halt mit ner Drohgebärde und manchmal versucht er sich zu wehren.

Och man, das ist alles blöd. Alleine halten will ich ihn nicht, aber wenn er die Henne in Gefahr bringt, auch scheiße. :/

LG Liza

FoghornLeghorn
02.03.2016, 19:00
Hallo Liza,

das sind ja echt Probleme.
Kannst du den Hahn nicht einzeln, also allein neben dem Gehege mit den anderen Hühnern unterbringen ? Dann könnte ihm kein anderes Huhn Angst machen und zu nahe kommen, aber er würde die anderen sehen und hören.
Wäre das nicht eine Lösung des Problems ?

LG
Sabine

La_Paloma
02.03.2016, 19:54
Hallo,

Eher nicht, da der andere Hahn dann den ganzen Tag krähen würde (die Nachbarn sind direkt neben dem Gehege und waren bisher immer froh, dass der Hahn nur zwei drei Mal am tag kräht, wenn der jetzt ein Dauerkräher wird bekommen wir richtig Probleme) und wie ich den kenne würde er auch immer versuchen meinen Kleinen anzugehen sobald der in Sichtweite ist. Das versucht er sogar wenn ich den "Kleinen" auf dem Arm habe...

Der Behinderte reagiert außerdem absolut nicht auf das Gegackere von den Hennen, ich glaube schlichtweg dass er sie nicht "versteht". Ich werde in den nächsten Tagen nochmal versuchen ob sich das nicht wieder einrenkt mit der Henne, wäre sie größer hätte ich nicht so viel Angst, dass er sie verletzt aber die ist wirklich klein, wiegt kein halbes Kilo und er ist leider recht groß, über 750gr auf jeden Fall. Normalerweise setzt sich die Henne auch richtig durch, hat die Lachshühner und alle anderen großen Legehennen innerhalb eines Tages "kleingekriegt" auch der andere Hahn kriegt ab und zu ordentlich eins auf den Deckel, aber der Behinderte macht ihr scheinbar Angst... Vermutlich weil er sich nicht wirklich "Huhngerecht" verhält, er zeigt überhaupt kein Interesse, jagt die Henne auch nicht aber wenn sie ihm zu nahe kommt stellt er seinen Kragen auf und hackt/pickt herum. Er erschreckt sich auch jedes Mal wenn sie flattert, dann rennt er weg und macht Warnlaute.

Hmmm... Meinst du es könnte helfen wenn er sieht, dass ich keine Angst vor der Henne habe? Klingt vielleicht komisch, aber wenn ich dabei bin und ihn auf dem Arm habe tut er ihr absolut nichts, ich kann sie sogar zusammen im Arm halten, da wird nicht gehackt oder versucht auszuweichen. Heute ist er sogar eingeschlafen als ich beide auf dem Arm hatte. Sobald sie alleine sind ist er aber ängstlich.

Echt scheiße dass er so menschengeprägt ist und dann auch noch die Behinderung... Vielleicht habe ich ja glück und schaffe es mit viel Geduld die beiden doch noch wieder zu versöhnen... Ich habe irgendwie den Eindruck, dass er nicht genau weiß wie man sich ner Henne gegenüber verhält. Er balzt sie auch nie an oder zeigt ihr wo es Futter gibt, aber bisher haben sie halt soweit friedlich tagsüber zusammen gelebt. Hab sie halt immer wieder zu ihm gesetzt damit er sich die Angst abgewöhnt... Hmm hm hm... Vielleicht bin ich auch zu vorsichtig, vielleicht wehrt sie sich irgendwann und dann traut er sich vielleicht nicht mehr sie anzupicken.

LG Liza

La_Paloma
03.03.2016, 13:36
Oh man... Heute hat er sogar die großen Lachshühner angegangen. :-X

Ich hab eine Idee. Dein Rat mit dem "in Sichtweite sein" hab ich mir zu Herzen genommen und werde den Auslauf jetzt so bauen, dass auf der einen Seite zwei Hennen (damit diese nicht allein sind) leben, und auf der anderen Seite der Hahn. So sieht und hört er sie, kann ihnen aber nichts tun und die Hennen sind auch nicht alleine. Dann wird der Auslauf eben ein bisschen größer gemacht, das wäre jetzt spontan das Einzige das mir zu dem Problem einfällt außer Schlachten, was ich absolut nicht will. Weggeben geht jetzt auch schlecht, wer nimmt schon einen Hahn der alles attackiert was Federn hat?

LG Liza

FoghornLeghorn
03.03.2016, 14:51
Hallo Liza,

das ist ja echt ein Problemhähnchen:)
Wie alt ist er denn ? Balzt und lockt er vielleicht deswegen keine Henne weil er noch zu jung dazu ist ? Wenn du schreibst dass er sich nett zu der Henne verhält wenn du sie beide auf dem Arm hast würde ich es vielleicht noch mal so probieren. Das kostet natürlich viel Zeit wenn man sich so intensiv mit den Tieren beschäftigen muss.
Vielleicht bleibt das Problemhähnchen auch für immer ausschliesslich auf Menschen geprägt.
Hast du mal Bilder von ihm ?

Liebe Grüße
Sabine

La_Paloma
03.03.2016, 17:19
Hallo,

er ist am 24. Juni geboren also jetzt ein wenig über 8 Monate alt.

Der Henne ist dabei nicht wirklich wohl wenn ich sie festhalte, sie ist nicht so wirklich zahm und wird generell nicht gerne angefasst. Und so richtig einschätzen kann ich auch nicht, ob der Hahn dann nicht irgendwann doch wieder austickt und sie angreift, selbst wenn die Sozialisierung geklappt hat. Sonst bin ich wirklich gut im Einschätzen von Vögeln (hab seit 13 Jahren Ziervögel) aber der verhält sich einfach nur irrational und es ist unmöglich vorauszusehen oder einzuschätzen was er als nächstes wieder macht.

Es wäre wirklich unschön wenn er gar keine Hühnergesellschaft bekäme. Viellecht wäre es das Beste wenn ich wirklich einen getrennten Auslauf machen würde, so bräuchte ich kein schlechtes Gewissen wegen Einzelhaltung haben, und er könnte die Hennen beobachten ohne sie verletzen zu können. Und wer weiß, vielleicht gewöhnt er sich dadurch an sie und dann könnte ich die Trennung aufheben.

164464 164465 Da war er gerade mal wieder mal kränkelnd im Haus, er hat früher Kälte gar nicht gut vertragen, aber mittlerweile ist das sehr viel besser geworden und er hatte seit einiger Zeit keine Wehwehchen mehr. :)

Schön ist er ja, und zu Menschen auch meistens lieb, vorausgesetzt sie tragen keine roten Schuhe oder er kennt sie nicht. Auf alles was rot ist geht er sofort los, sogar seine Tränke musste ich ersetzten weil er die immer attackiert hat.

Seine Behinderung sieht man ihm nicht an, aber man merkt es am Verhalten, er stolpert und fällt - wie gesagt - öfter mal hin, kann nicht auf Stangen sitzen (kann das Gleichgewicht nicht gut halten) und ist extrem schnell erschöpft. Wenn ich ihn dann halte, lässt er den Kopf baumeln und pennt ein. Sieht immer aus als hätte ich ihm gerade den Hals rumgedreht. :laugh Er schläft auch übrigens noch so wie er es als Küken gemacht hat: Flach auf dem Boden, manchmal sogar mit weit ausgestrecktem Hals. Ein spezieller Kerl eben. :D

Naja auch wenn er dauerhaft fehlgeprägt ist fände ich es nicht richtig ihm gar keine Möglichkeit zu geben Artgenossen wenigstens zu sehen und zu hören, vielleicht macht's ja doch mal "klick" und er wird zu nem richtigen Gockel. :)
Er heißt übrigens "Sergeant" weil er immer wenn ich ihn gerufen habe sich hingestellt hat wie ein Soldat beim Appell und auch weil er als Küken immer schon stolziert ist. :)

LG Liza

FoghornLeghorn
03.03.2016, 18:41
Hallo Liza,

die Geschichte von deinem Sergeant ist wirklich interessant. Und ein hübscher Hahn ist er auch ! Ich kann dich gut verstehen, dass du besonders an ihm hängst. Es sind immer die kränkelnden Päppelkinder an denen man ganz besonders hängt. Das liegt in unserer ( menschlichen ) Natur.
Sergeant ist ja auch noch nicht richtig erwachsen. Vielleicht entdeckt er ja noch, dass er auch ein Federtier ist, wenn du ihm getrennt durch einen sicheren Zaun die Gesellschaft von anderen Federtieren gibst. Von daher ist deine Idee mit seinem Auslauf neben dem der Henne auf jeden Fall gut.
Was hatte der Hahn als Küken denn für Krankheiten ? Oder meinst du dass er vielleicht schon behindert geschlüpft ist? Wenn du magst kannst du ja mal was über den Sergeanten schreiben.

LG
Sabine

La_Paloma
03.03.2016, 18:59
Hallo,

drei Tage nach dem Schlupf ist er aus einem Meter Höhe heruntergefallen (ich könnte mir in den Arsch beißen dafür, dass ich so ungeschickt war, ich habe in meinem Leben noch keinen Vogel fallen lassen, weiß nicht warum das ausgerechnet bei ihm passiert ist) und ist auf dem Rücken gelandet. Ich war mir sicher, dass er das nicht überlebt, er hat nach Luft geschnappt und ich habe ihn natürlich sofort hochgenommen. In meiner Hand hat er dann sogar die Zunge rausgestreckt und nur noch flach geatmet bis er ganz aufgehört hat, der Kopf hing runter und er sah ziemlich tot aus. Ich habe aus lauter Panik dem kleinen Küken einfach Luft in den Schnabel gepustet, und unwahrscheinlicherweise ist er wieder aufgewacht und hat angefangen zu atmen. (Das war eigentlich nur ein verzweifelter Versuch ihn irgendwie zu retten und ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich funktioniert.) Naja dann ist er herumgetorkelt und immer wieder hinten über gefallen... Das hat sich mit der Zeit dann gebessert aber seit dem hat er häufig Schnupfen gekriegt sobald es ein, zwei Grad Temperatur-Unterschiede gab (auch mit als er schon fast vollständig befiedert war hat er gefroren und geniest sobald es unter 20-25°C war) und halt diese Koordinationsschwierigkeiten. Ich habe das Gefühl, dass dieser Sturz sein Immunsystem geschädigt hat, ich hatte das mal bei einer Unfall-Taube die gegen einen Laster geflogen war, sich den Kopf angeschlagen und den Flügel gebrochen und dadurch flugunfähig war. Bei der war es auch immer so, dass schon bei geringen Temperaturschwankungen Krankheiten auftraten, ist dann leider auch am gelben Knopf gestorben. :( Die Taube hatte ich richtig gern. Armer Kerl. Naja, ich bin ganz froh, dass es sich beim Sergeant wieder gebessert hat mit Kälteempfindlichkeit jetzt kann er den ganzen Tag draußen sein ohne zu niesen.

Ich könnte mir vorstellen, dass durch den Sturz ein Hirnschaden entstanden ist, vor allem weil er danach kurz "weg" war...

LG Liza

FoghornLeghorn
03.03.2016, 19:47
Ich könnte mir vorstellen, dass durch den Sturz ein Hirnschaden entstanden ist, vor allem weil er danach kurz "weg" war...


Das glaube ich auch. Das würde auch die neurologischen Ausfälle bei ihm erklären.
Solche Unfälle passieren leider. Da kann keiner etwas dazu. Mach dir keine Vorwürfe deswegen. Immerhin hast du dem Küken mit deiner Mund zu Schnabel Beatmung wohl das Leben gerettet. Und du kümmerst dich um den Hahn damit er ein artgerechtes Leben führen kann.
Auch ein behindertes Tier kann Lebensfreude und Lebensqualität haben. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Ich habe zwei behinderte Katzen. Geboren mit einem Kleinhirnschaden weil sie als Embryo im Mutterleib mit einer Virusinfektion der Mutter in Kontakt kamen.
Es waren Flaschenkinder, weil sie ausgesetzt waren. Von dem Wurf ( 6 Kätzchen ) sind zwei völlig normal, zwei sind gestorben und meine beiden Wackelkatzen haben überlebt. Die Behinderung hat man erst erkennen können als sie zu laufen anfingen. Sie sind heute 4 Jahre alt, laufen unsicher und fallen auch immer mal um, aber haben eine ansteckende Lebensfreude..... Sie sind beim Spielen die ersten. Und frech, schmusig und verfressen sind sie auch. So wie meine "normalen" Katzen auch. Sie leben mit ihrer Ataxie und es scheint sie nicht zu stören.
Das nur so zu Tieren mit Behinderung.

LG
Sabine

La_Paloma
03.03.2016, 19:55
Ja, ich weiß dass sowas einfach mal passiert, war nur halt das erste Mal und ich war wirklich geschockt.

Ich bin auch der Meinung, dass behinderte Tiere durchaus glücklich sein und ein lebenswertes Leben haben können. Solange sie selber fressen und sich halbwegs gut fortbewegen können, keine Schmerzen haben und glücklich sind, warum sollte man ihnen nicht die Möglichkeit geben leben zu können? Manchmal übertreiben Menschen es allerdings und versuchen um jeden Preis ein Tier am Leben zu halten auch wenn es leidet, das ist dann nicht mehr so schön. Ist denke ich immer von Fall zu Fall verschieden. :) Cool, dass deine Katzen so souverän damit umgehen!

LG Liza