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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Großer Hahn, kleine Hennen?



Stefanie
04.02.2016, 09:18
Das Thema ist hier immer wieder mal besprochen worden, aber oft nur am Rande, und über die Suche schwer zu finden. Die wenigen Threads, die die Problematik schon im Titel hatten, habe ich gelesen.

Konkret: Ich überlege derzeit, zu meiner Hühnerschar im Herbst zwei Zwerg-Welsumer-Damen dazu zu nehmen. Zum einen, weil ich meine große Welsumer-Henne prima finde, zum anderen weil ich mit dem Platz auf den Sitzstangen haushalten muss, und weil Zwerg-Welsumer für ihre Größe doch recht viele und verhältnismäßig große Eier legen sollen.

Nun habe ich ja einen großen Wyandotten-Hahn. Nach dem, was ich bisher gelesen habe, scheiden sich da die Geister: die einen sagen, so einen großen Hahn zusammen mit Zwerghennen zu halten, ist Tierquälerei, der tritt die Hennchen platt. Die anderen sagen, kein Problem, der beachtet die gar nicht oder er stellt sich drüber und tritt gar nicht wirklich drauf.

Nun ist unser Hahn beileibe kein Potenzbolzen. Er ist von Mai 2014, hat also sicher seine ärgste Sturm-und-Drang-Zeit schon hinter sich. Ich sehe den hin und wieder mal ein Huhn treten (sieht auch nie sehr erfolgreich aus :neee:), ich sehe es nicht mal täglich - und ich bin derzeit wegen Krankheit seit Wochen zuhause. Er ist also nicht wild hinter den Hennen her. Derzeit hat er 7 Mädels, im Frühsommer sollen noch zwei normal große dazukommen, dann hätte er 9 große Hennen. Und dann kämen im Herbst die zwei kleineren Mädels dazu. Dann hätte er 11 Damen. Ich stelle mir vor, dass dann die einzelnen Hennen noch weniger belästigt werden.

Wie seht ihr das - meint ihr, ich könnte es wagen?

Birli
04.02.2016, 09:22
Nicht unbedingt, auch wenn man eine größere Hennenschar hat, hat der Hahn so seine Lieblingshennen, die er öfter tritt und die dann doch ziemlich zu leiden haben.
Ich würde keinen großen Hahn zu kleinen Hennen nehmen. Umgekehrt ja, aber alles andere muss man den Hennen nicht zumuten. Es sollte schon passen.

LG Birli

ChickNorris
04.02.2016, 09:22
Huhu,
ich hab zwar keine Erfahrung mit großer Hahn- kleine Henne, aber hab jetzt seit ca einem Monat einen Zwerghahn und eine Seramahenne bei meinen Großen und kann nur sagen: die sind verdammt flink! So ganz naiv gesagt glaube ich, die flüchten schnell genug, bevor der Hahn sie überrollen kann und er wird sich die Mühe nicht machen, sie zu jagen. Vor allem wenn er eh genug Damen hat. Aber wie gesagt: keine Erfahrung, nur so meine Gedankengänge.

Stefanie
04.02.2016, 09:25
Ja, danke - genau so etwas hoffe ich auch! Mal schauen, was die anderen noch sagen können.

Birli
04.02.2016, 09:28
Wenn Du doch mehr große als kleine Hennen anbieten kannst, dann probier es doch einfach aus. Wahrscheinlich flüchten die kleinen doch schnell genug, wenn sie keine Ambitionen haben ;)

Stefanie
04.02.2016, 09:33
Wenn Du doch mehr große als kleine Hennen anbieten kannst, dann probier es doch einfach aus. Wahrscheinlich flüchten die kleinen doch schnell genug, wenn sie keine Ambitionen haben ;)

Ich hatte deinen ersten post erst nach meiner Antwort an ChickNorris entdeckt.
Ja, ich denke halt auch, dass er seine Lieblingshennen ja eh schon jetzt unter den 7 großen hat............... und auch da sieht man bisher keiner etwas an. Wenn er dann 9 große hat, verteilt es sich eher noch mehr - so dass dann vielleicht zwei weitere kleine Flitzer nichts zu befürchten haben.

piep600
04.02.2016, 14:30
ich kreuze große brahma mit strupphühnern...
1. jahr...alle kleinen hennen waren schneller als der hahn....brahma
2. jahr ein junghahn!!!!! brahma hat es geschafft kleine hennen zu erwischen, hennen haben überlebt und ich habe
nachwuchs bekommen
3. jahr..es waren 2 größere hennen aus dieser mischung dabei, die hat denn auch mal der große hahn bestiegen
selten
4. jahr...meine hennen werden gestruppt größer :-), ............kurz zusammen...ich sehe keine probleme , wenn es sich nicht um einen schnellen jungen hahn handelt oder um langsame, bewegungsunfähige hennen....obacht iss vieleicht morgens und abends im stall gegeben.....das must du dann aber selber sehen

Stefanie
04.02.2016, 15:13
Ich denke, morgens und abends im Stall ist alles kein Problem. Der Jakob geht in den Stall nur zum Schlafen oder um mal 'ne gackernde Henne vom Nest abzuholen. Er läuft im Stall nicht herum, er geht sofort hinaus, oder abends, wenn er hineingeht, hüpft er direkt auf die Stange. Der Stall ist auch stockdunkel, bis ich ihn öffne, und dann können alle raus, zumindest erstmal in's kleine überdachte Gehege, bis der elektrische Pförtner den Durchschlupf nach draußen in's Freie öffnet. Ich denke, die kleinen Mädels könnten durchaus fliehen, der Jakob rennt auch keiner Dame wirklich nach.

hühnerling
05.02.2016, 22:56
So hatte ich am Anfang meiner Hühnerhalterzeit auch mal gedacht, aber es kam leider anders und endete tödlich für die kleine Araucanahenne, in die sich der riesige Welsumer-Gockel verliebt hatte. Auch als ich sie trennte half es nichts, denn die kleine Araucanerin liebte den Welsumer ebenfalls, überwand jedes Hindernis und kletterte sogar wie ein Papagei die Zäune hoch, um wieder zu ihrem Liebsten zu gelangen und sich unter ihn zu werfen.

aria
05.02.2016, 23:06
auch ich mußte leider 2 Zwergdamen wegen eines großen Hahn erlösen. Die Großen Hähne sind für die Rücken der kleinen Hennen zuviel, trotz mehr als 8 Wochen Pflege konnte die Henne nicht mehr richtig laufen.

Rocco
06.02.2016, 02:37
Es liegt am Charakter der Hähne. Manche sind zärtlicher mit ihren Hennen, andere nicht. Ich rede nicht von Vergewaltigung. Ich habe beide Fälle erlebt.

1. Der Hahn sprang unglücklich auf eine nicht mahl viel kleinere Henne. Die brach unter ihm zusammen und konnte nie wieder laufen. Ich habe auch ca. zwei Monate mit ihr rum gedocktert. Sie lag nur noch vor dem Futternapf und bewegte sich nur mit Hilfe der Flügel. Da war nichts mehr zu machen.

2. Der Hahn stand über der Henne, sie hockte zwischen seinen Beinen. Das hat prima funktioniert. Die Kleine war seine Lieblingshenne. Die waren unzertrennlich.

mfg Rocco

Stefanie
10.02.2016, 14:28
Hm. Ich danke euch. Aber eigentlich bin ich nun so schlau wie vorher ........... :roll. Was mach' ich nun?

Gute Erfahrungen und schlechte Erfahrungen ............ Ausprobieren - naja. Aber wenn das dann eine kleine Henne das Leben kostet? Zu hoch, der Preis.
Andererseits ist unser Jakob eher einer der vorsichtigen und auch faulen Hähne, kein Triebtäter. Der rennt sicher keiner Henne lange hinterher, wenn sie nicht will. Ein Problem wäre eher das, was hühnerling schildert - wenn eine kleine Henne gar nicht wegrennen will ....
Aber unsere kleine Araucana-Mix-Henne tritt er auch, bisher ohne jeden Schaden. Da ist das Größenverhältnis so:

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