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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ab wann den "alten" gegen ein oder zwei "junge" tauschen?



Zipora2111
28.01.2016, 15:47
Seit letztem Frühjahr sind wir Glückliche Besitzer von glücklichen Hühnern.

Erst waren es 10 Legehennen (Hybriden). Zwei Wochen später kam unser
Hahn Giovanni dazu. Er geht jetzt ins dritte Jahr.

mittlerweile haben wir 17 Hennen und noch neun weitere Junghähne (wir hatten gleich zwei Glucken)

Was mach ich jetzt?

unser Chefhahn hat jetzt 17 Hennen unter sich. Die Junghähne hat er nur noch angegriffen, so dass ich sie extra halten muss.

Ich möchte gerne weiter nur von unseren Hühnern Küken ziehen. Allerdings ist der alte Hahn sicherlich nicht in der Lage soviele Hennen zu treten.

Die Junghähne sind jetzt ein gutes halbes Jahr alt.

Ab wann ist es sinnvoll, den alten Chef zu schlachten und gegen zwei oder drei andere zu tauschen?

Es kam in meiner Familie auch der Satz, dass ich alle Hähne Schlachten sollte und mir immer fremde Hähne besorgen solle.

Also... Ich bin hin und her....

Okina75
28.01.2016, 16:29
Nee, fremde Hähne sind eher riskant!
Wenn neue Hähne, dann nur über Bruteier, denn die kennst Du dann von Anfang an- im Gegensatz zu einem älteren Hahn, der sonstwas verbergen kann (schlechtes Wesen, schlechte Erbmerkmale etc., das ist den Aufwand nicht wert!).
Als Leitspruch musst Du immer bedenken "Der Hahn ist die halbe Herde!" Holst Du Dir nen großen Hahn und der vererbt unbekannte und weniger tolle Eigenschaften, kannst Du unter Umständen die komplette Jahresnachzucht in die Pfanne hauen.
Führst Du hingegen über Hennen Frischblut zu, dann sind nur die Jungtiere dieser einen Henne betroffen, und nicht aller auf einmal ;).

Darum rekrutiere ich neue Hähne nur aus den eigenen Nachzuchten oder aus Bruteiern. Und hole ansonsten höchstens mal 1- 3 fremde Hennen im Jahr dazu.
Was die Verweildauer des Althahnes angeht, so würde ich sagen:
a) Bis ihm ein Sohn gelingt, der ihm mindestens ebenbürtig ist von den erwünschten Eigenschaften her!
b) Bis er zuviele Töchter in der Truppe zu laufen hat, die dann zwangsläufig wieder von ihm belegt werden. Ein bis drei Generationen ist das ok, also ein bis drei Jahre, dann sollte entweder ein neuer her oder man brütet nichts von seinen Töchtern aus...

Versuch' übrigens vor dem Schlachten lieber, ihn zu vermitteln, denn erfahrene, souveräne Althähne als Abgabetiere sind recht selten, und viele viele Leute hadern mit den angeschafften, meistens noch völlig ungehobelten Junghähnen. Meinen letzten Althahn wurde ich mit schönem Bild und ausführlicher Beschreibung gut los, und so würde ich es wieder versuchen.
Ist aber nur ein Tipp, natürlich könnt Ihr den auch braten ^^!

Grüße,
Andreas

Zipora2111
28.01.2016, 17:50
Okina75

vielen Dank für Deine Antwort.
Von dieser Warte habe ich es gar nicht gesehen!!

elja
28.01.2016, 18:01
ich kann Okina nur zu 100% beipflichten.
Ich habe zwei gekaufte und vier bei mir geschlüpfte Hähne. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Euren Giovanni habt ihr ja jetzt schon drei Jahre, da wisst ihr was ihr habt, warum soll er keine 17 Hennen treten können? Irgendwann habt ihr einen Sohn von ihm, bei dem ihr das Gefühl habt, dass der es ist.
Oder ihr besorgt Euch wirklich Bruteier von einer Rasse die ihr gerne möchtet. Ideal wäre es, wenn ihr Euch den Vater der potentiellen Küken anschauen könnt. Da wird schon einiges vererbt.
Einen fremden halbwüchsigen oder erwachsenen Hahn möchte ich nicht mehr haben.

sil
28.01.2016, 18:40
Die Fragen, die ich mir stelle:
Ihr habt also Hybriden und Mixe daraus?
Habt ihr irgendeine Vorstellung/Plan, in welche Richtung es mit Eurer Herde gehen soll bezüglich Eierleistung, Gewicht, Gefiederfarbe, Eierfarbe etc, oder lasst ihr es einfach laufen und freut Euch an allem, was noch kommt?
Ist Euch regelmäßige, sichere Eigennachzucht wichtig oder sind von den Glucken ausgebrütete Küken eher ein netter Nebeneffekt?
Ist Euer Giovanni reinrassig oder auch ein Mix?

Je nachdem, ihr wie diese Fragen für Euch beantwortet, ergibt sich dann auch die Antwort auf die Eingangsfrage.
Ich persönlich hätte jetzt kein Problem damit, den derzeitigen Hahn gegen einen oder mehrere seiner Söhne auszutauschen. Einen "richtigen" Zeitpunkt zu finden, liegt in Eurem Ermessen. Allerdings wird sich das vorhandene Erbgut, da ja alles Mixe sind, immer weiter aufspalten.
Deswegen wäre zu überlegen, der nächsten Glucke Bruteier einer durchgezüchteten Rasse unterzulegen, aus den daraus geschlüpften Hahnenküken den oder die Väter der nächsten Generation zu rekrutieren und so eine gewisse Linie in die künftige Nachzucht zu bringen.

birgit23
28.01.2016, 19:22
Hallo
Ich häng mal eine Frage mit an und hoffe, das es in Ordnung ist.
In welchem Alter geht denn die Befruchtungsrate bei einem Althahn zurück?
Ich mag unseren Altgockel, der jetzt auch drei sein müsste. Kann nicht mehr genau sagen, wie er früher war, aber inzwischen zweigt er jede nette Eigenschaft, die sich eine Henne wünscht, bzw. die man selber von ihm erwartet.
So nette Junghähne hatten wir bisher noch nicht. Er ist übrigens auch bei uns aus Naturbrut groß geworden.

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Kamillentee
28.01.2016, 19:40
Hallo Birgit,
unser Zwergseidihahn hat bis zu seinem 5. Jahr gut befruchtet, ich dachte das geht so weiter.
Aber ganz plötzlich war dann im 6. Frühjahr absolut kein Ei mehr befruchtet, obwohl er noch fleißig tritt.
Vielleicht liegt es daran, daß er jeden guten Happen den Hennen gibt, und nur frisst, wenn was übrig ist. Seitdem kaufe ich die Bruteier.
Bei mir wäre es möglich gewesen, einen Junghahn von diesem Jahr zu behalten, die Beiden haben sich bestens vertragen und ergänzt. Der Althahn hat den Jungen nur "runtergezerrt" wenn eine Henne zu sehr gezetert hat. ;)
Aber dafür hab ich zu wenig Hennen, und auch zu wenig Platz. Es wäre auch zuviel Gekrähe hier.

Vielleicht hast du und Zipora ja auch mal so ein tolles Team, kommt aber nicht so oft vor, glaub ich.
Jedenfalls denk ich, im dritten Lebensjahr müsste das normalerweise mit dem alten Hahn noch gut klappen.

birgit23
28.01.2016, 20:37
Danke Kamillentee
Mich nervt der Mittlere im Deier"team'...vom letzten Sommer und ein echter Stinkstiefel zum Rangniedrigsten.
Also ich versuche immer einen guten Althahn möglichst lange zu behalten. Mit den Jüngeren das ist immer ein Experiment.

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metasequoia55
29.01.2016, 13:21
Ab wann den "alten" gegen ein oder zwei "junge" tauschen?

also ich würde meinen "alten" nie und nimmer gegen 1-2 junge tauschen. erstens haben die jungen heutzutage fast nur noch "ich will fun" im kopf, und das tatkräftige mitanpacken ist scheinbar in dieser generation auch fast ausgestorben.:laugh
nee, nee ich behalte meinen "alten", der ist lieb, zuverlässig und ein allroundgenie.;)

Stefanie
29.01.2016, 13:34
Ab wann den "alten" gegen ein oder zwei "junge" tauschen?

also ich würde meinen "alten" nie und nimmer gegen 1-2 junge tauschen. erstens haben die jungen heutzutage fast nur noch "ich will fun" im kopf, und das tatkräftige mitanpacken ist scheinbar in dieser generation auch fast ausgestorben.:laugh
nee, nee ich behalte meinen "alten", der ist lieb, zuverlässig und ein allroundgenie.;)

Hihi, ja, so habe ich auch gedacht, als ich den Thread-Titel las ............ Den werde ich gleich noch meinem "Alten" zeigen :cool:

Bohus-Dal
29.01.2016, 13:35
Mich würden auch weitere Erfahrungen interessieren, vor allem, wir lange Hähne üblicherweise befruchten. Ich will dieses Jahr 1-2 neue Hähne behalten, der alte wird jetzt 3 und muß ja nicht gleich ausrangiert werden, ich will einfach nach dem Tod meines anderen Hahns im Herbst wieder einen dazuhaben. Sonst steht man nachher u.U. ohne Hahn da, und da ich nicht dazukaufe, würde das dann mit Bruteiern ewig dauern.

Pralinchen
29.01.2016, 13:49
Es kann sein, daß 1 Hahn tatsächlich gut mit 17 Hennen klar kommt. Hätte ich meinem Youngster Filou auch nicht zugetraut, aber er hatte alles gut im Griff. Mir ist letztes Jahr seit zeitig im Jahr mein Althahn gestorben und mir ist nur der da 1 1/2-jährige Nachwuchshahn geblieben. Nie hätte ich mir gedacht, daß er alleine klar kommt. Ich habe im Sommer eigene BE untergeschoben, die bis auf eines alle befruchtet waren.

Er hat jetzt 2 Nachwuchshähne zum Erziehen bekommen und regiert mit Würde und Anstand. Die Junghähne werden geduldet, nur wenn sie zu frech werden, gibt's eine Kopfnuß. Nochmal passiert mir das nicht, daß ich im schlimmsten Fall dann ohne Hahn dastehe oder eben mit nur noch 1 Gockel habe.
Ach ja, Filou hat noch dann und wann einen Abstecher über den Zaun gemacht und die 9 hahnenlosen Damen im Garten besucht und auch die beglückt.

Mein ältester Hahn von dem noch Nachwuchs kam, war 8.

elja
29.01.2016, 14:09
mein Legetruppenchef hatte letztes Jahr über 25 Hennen, alle ein- bzw. untergelegten Eier waren von ihm befruchtet (und ein paar aus dem Zworpi-Zuchtstamm auch :neenee:).

Zipora2111
30.01.2016, 19:22
So, wir machen es jetzt folgendermaßen: unseren Giovanni behalten wir dieses Jahr auf jeden Fall noch.
Die jetzigen Junghähne kommen weg. Entweder verkaufen wir sie, oder sie werden geschlachtet.

Im Frühjahr werd ich schauen, ob ein super toller, schöner, lieber Hahn dabei ist, den behalte ich dann fürs nächste Jahr.

@sil: ich habe jetzt Hybriden und Gemischtes (Vorwerk, Ostfriesische Möwen, Leghorn,usw.) Ich möchte mir noch einen Maran und einen Grünleger holen. Diese werd ich dann alle zusammen laufen lassen (können sich auch vermischen) Dann haben wir alle Farben als Eier.

Aber ihm Frühjahr wird mein Mann mir noch ein weiteres Gehege fertigen.
Dann werde ich mir die braunen Ostfriesischen Möwen holen, und diese dann auch züchten (versuchen...) .

Zipora2111
30.01.2016, 20:02
Oh nein..... Jetzt erst hab ich es kapiert.... Hihihi..... Deswegen hat "mein Alter" die Schlösser gewechselt und durchsucht unseren Kleiderschrank nach den Jungen.... Kleiner Scherz nebenbei ....

Ne ne.... DIESEN Alten gebe ich auch auf gar keinen Fall her (zuerst muss er meinen Hühnerstall fertig haben ;). )

Hühner-Rookie
20.02.2019, 21:29
Muss das Thema nochmals hochholen, da es mich auch interessiert.
Mein Althahn ist aus 2015 einen jungen aus 2018 hab ich mir behalten.
Der alte Hahn tritt noch, ob er befruchtet weiß ich leider nicht. Letztes Jahr habe ich mir auch einen Junghahn behalten, der nach der Zuchtsaison aber wieder weg kam. Aber farblich (an den Nachkommen) gesehen, dürften wohl die meisten Küken vom Junghahn gewesen sein.
Jetzt stehe ich wieder vor dem Problem, was ich tun soll.

Wenn ich den Althahn jetzt weggebe, wird der Junge wohl noch Probleme haben von den Hennen voll akzeptert zu werden. Werde mal sehen, wann und ob er das Regiment übernimmt.

Wie macht ihr das eigentlich ?

Lisa R.
20.02.2019, 21:39
Bei mir läuft ein Althahn 8 Jahre mit einem Junghahn 10 Monate und ca. 25 Hennen. Der Sohn meines Cousins hat gerade eine Brut laufen mit Eiern meiner Hühner. Von 20 sind 18 befruchtet.

Der Alte war die ganze Zeit noch fit und hat auch noch getreten. Seit 2 Wochen schwächelt er (humpelt) und hat kein Interesse mehr an den Hennen. Der junge Hahn hat nun seinen Platz komplett eingenommen. Vorher hatten sie "geteilt". Die Hennen machen ihm keine Probleme, haben ihn voll akzeptiert.

Ich lasse immer einen Althahn mit einem jungen Hahn laufen. Je nach dem wie die Hähne harmonieren und charakterlich sind, geht mal der eine, mal der andere "in die Küche".

Saatkrähe
20.02.2019, 22:21
Ich lasse immer einen Althahn mit einem jungen Hahn laufen. Je nach dem wie die Hähne harmonieren und charakterlich sind, geht mal der eine, mal der andere "in die Küche".

Lisa, ich staune immer wenn ich sowas lese. Bei mir will das nicht gelingen. Habe es aber auch noch nicht oft drauf ankommen lassen. Aber bei mir ist die Glucke mit ihren Küken getrennt vom Rest. Laufen die bei Dir von Anbeginn zudsammen ? Oder liegt es an den Rassen, oder diversen Punken ?

Okina75
20.02.2019, 22:56
Muss an was anderem liegen.
Auch bei mir laufen die Glucken sowohl während der Brut als auch danach völlig frei mit der Truppe, bzw. im normalen freien Auslauf, inklusive der Kükis, sowie sie mobil genug sind.

Ich habe eigentlich immer mehrere, mindestens aber zwei Hähne, zumindest bis Frühling/ Frühsommer.
Und zwar immer den Althahn zusammen mit, je nach Verhalten und Kräh- Nervigkeit 1-2 Junghähnen. Dies Jahr wollte ich es mal, da alle zu den Hennen nett und keine Vergewaltiger, zumindest bis zur ersten Glucke mit Eiern, mit drei Junghähnen versuchen, aber zwei waren gar zu arge Brüllaffen. So ist es im Gegensatz zu den Vorjahren ('17 und '18 je zwei) dies Jahr mal wieder nur ein Junghahn zum Alten. Das klappt eigentlich auch immer supi, weil ich von Anfang an ein sehr kritisches Auge walten lasse und neben passendem Verhalten zu den Mädels auch auf das Verhältnis zum Althahn achte. Die Jungs müssen gut miteinander auskommen (natürlich im normalen Rangverhältnis zueinander), dann geht es schon :).

Saatkrähe
20.02.2019, 23:41
Muss an was anderem liegen.
Auch bei mir laufen die Glucken sowohl während der Brut als auch danach völlig frei mit der Truppe, bzw. im normalen freien Auslauf, inklusive der Kükis, sowie sie mobil genug sind.
Ja, aber bei mir sind Glucke und Küken vom Rest getrennt. Irgendwann geht die Glucke zurück zur Truppe und noch was später separiere ich die Hähne. Und wenn die Junghennen groß genug sind, kommen auch sie zur Truppe. Was meist gleichzeitig stattfindet - Separierung der Hähne und Junghennen zur Truppe.

Ich hatte in früheren Jahren so oft schlechte Erfahrungen gehabt, daß ich es seitdem eben nur noch so mache.

sternenstaub
21.02.2019, 08:37
Ob mehrere Hähgne zusammen harmonieren, ist stark vom Charakter der Hähne und möglicherweise auch von der Rasse abhängig. Bei meinem Althahn kann ich sogar Fremdhähne dazu setzen, ohne dass es Mord und Totschlag gibt. Die müssen nur jung genug sein (waren beide ca. 6 Monate alt). Da lässt der Alte einmal den Chef heraus hängen und gut. Nachdem die Hennen hinter ihm stehen, haben sämtlich Junghähne die Übung bisher schnell kapiert und passen sich an. Hier laufen derzeit 2 mit dem Alten. Ich hatte allerdings auch noch keinen Junghahn, der es auf Biegen und Brechen wissen wollte.

Meine Kunstbrut-Kükis laufen hier ab der 6./7. Woche bei den Alten mit (getrennte Ställe) und werden da in der Gruppe erzogen und sozialisiert. Mit den eigenen Junghähnen gibt es da gar keine Reibereien. Der Alte und die Althennen erziehen die Jungspunde, so dass bisher immer brave Hähne heraus kamen, die sich zu benehmen wussten.

sil
21.02.2019, 09:21
Wie schon öfters geschrieben laufen bei mir immer mehrere Hähne unterschiedlichen Alters mit. Während die Alttruppe praktisch unbegrenzt Freilauf hat, müssen die Küken, egal ob aus Kunstbrut oder mit Glucke, relativ lange hinter Gittern geschützt bleiben. Bis etwa Taubengröße sind sie für einen hier herumstreunenden fremden Kater interessant. Danach, weil sie gerne in kleinen Trüppchen ohne erfahrenen Aufpasser im dichtesten Unterholz herumstromern, sind sie leichte Beute für die benachbarte Füchsin. Bei allem Verständnis dafür, daß die ihre Kinder auch irgendwie satt bekommen will, muß ich sie nicht grad zum Buffet einladen.
Mit etwa vier Monaten darf das Jungvolk dann auch frei mitlaufen. Wenn nicht schon vorher, dann spätestens nach den ersten Begegnungen mit den "Alten" hat man schon einen gewissen Überblick, welche Hähne charakterlich und verhaltenstechnisch vorzeitig aussortiert werden wollen, nach einem weiteren Monat trifft die optisch nicht so besonderen das Los des Schlachtbeiles, aber meist habe ich dann immer noch viel mehr Hähne als man so gemeinhin als ausreichend ansieht.
Was sich nicht in andere Hände vermitteln läßt, darf erst mal bleiben. Wird einer davon zum Dauerkräher, sucht ständig Stunk, fängt an Hennen zu vergewaltigen oder zeigt sonst ein Verhalten, das ich nicht akzeptieren will, war es das mit ihm. Egal wie leid es mir um ihn ist, aber wenn ich ein ruhiges Miteinander will, muß manches eben sein.
Der Vorteil mehrerer Hähne ist, daß selten bis nie irgendwo ein paar Hennen ganz ohne Aufpasser unterwegs sind, es sind immer mehrere Augen, die aufpassen, mehrere Hähne, die einer Henne in Bedrängnis zu Hilfe kommen.
Ein oder zwei souveräne Herdenchefs sorgen dafür, daß die Verhältnisse klar geregelt sind und Ruhe in der Truppe herrscht.
Momentan laufen 6 potente, erwachsene Hähne mit 25 (legenden) Hennen. sie teilen sich einen (großen, mehrfach unterteilten) Stall auch in Zeiten ohne Freilauf, wie diesen Winter, wo sie über Tage und Wochen lieber alle drin geblieben sind.
Zum Ende des Sommers habe ich allerdings Hennen mit kahlen Rücken dabei - es sind aber nicht alle Hennen betroffen, und es sind, da ich ja auch die Hennen mehrere Jahre mitlaufen lasse, immer dieselben. Zwei jetzt dreijährige Hennen zeigen heuer schon kurz nach Ende ihrer Legepause abgebrochene Federn auf dem Rücken, ich konnte aber nicht beobachten, daß die Opfer eines oder gar mehrerer besonders potenter Hähne sind. Evtl einfach besonders anfälliges Gefieder?

Jedenfalls - es ist durchaus möglich, mehrere Hähne miteinander und in einer Gruppe mit Hennen laufen zu lassen. Man ist als Halter dann aber in der Pflicht, auch mal einzugreifen.

Lisa R.
21.02.2019, 10:44
Es wurde eigentlich schon alles geschrieben.

Bei mir laufen Küken mit Glucke mit der Gruppe wenn die Glucke entscheidet raus zu wollen. Das passiert meist so wenn die Küken 1-2 Wochen alt sind. Länger hat es noch keine im abgetrennten Gehege ausgehalten. Kunstbrutküken kommen je nach Wetter mit 6-8 Wochen raus. Die ersten Tage sind sie abgetrennt, dann wird aufgemacht und sie laufen mit. Meine Hühner sind zu den Kleinen immer nett. Erst später wird ihnen die Hausordnung erklärt.

Wichtig ist ein souveräner und verträglicher Althahn. Da hab ich sowohl damals bei den Italienern und nun bei den Sundheimern immer sehr nette Exemplare gehabt. Ich habe aber auch immer die nettesten Hähne laufen lassen. Da ich nicht züchte, spielen kleine Schönheitsfehler keine Rolle. Hähne mit groben Fehlern oder gesundheitlichen Einschränkungen werden geschlachtet, auch wenn sie nett sind.
Hähne, die unverträglich sind oder die Hennen richtig nerven werden geschlachtet, auch wenn sie schön sind.

Hähne, die sich eingepasst haben und keinen Stunk machen, dürfen bei mir alt werden. Meist wird der Alte so mit 4-5 Jahren von einem jüngeren verdrängt. Hähne, die dann den Alten trietzen oder ständig jagen und nicht mehr in der Gruppe dulden, kommen kompromisslos in den Topf. Ich kann keine "Alleinherrscher" gebrauchen. Ein Hahn, der sich nach Machtübernahme so zeigt, kann nicht bleiben. Da ist der Stunk mit der nächsten Hahnengeneration vorprogrammiert.

Meine Althähne haben noch nie darunter gelitten, dass sie nun die zweite Geige spielen. Bei den meisten erschien es mir so, dass sie sogar irgendwie erleichtert waren nicht mehr immer in Aktion treten zu müssen. Sie haben meist die alten Hennen um sich, denen die Jungspunte zu aktiv sind und leben ein friedliches Altenteil. Natürlich sind sie auch noch ins Geschehen involviert, passen auf und warnen, helfen die Junghähne zu erziehen usw.

Ich habe viel Platz, eine Struktur im Auslauf die es immer ermöglicht mal außer Sicht zu gehen und mehrere Ställe und Schlafabteile.
Ich denke, das erleichtert die Sache. Meine Hähne können sich aus dem Weg gehen und Streit vermeiden ohne jeweils das Gesicht zu verlieren.

@sil
Ich habe das lange beobachtet. Dass nur einzelne Hennen abgetreten sind, liegt an diesen Hennen selbst. Bei mir ist es im Moment nur eine Bovans, die etwas abgetreten ist. Die ist aber auch selbst "schuld". Hab ich gerade gestern wieder gesehen: Der Hahn geht im 3 m Entfernung an ihr vorbei und sie duckt sich. Der Hahn war im ersten Augenblick echt verwirrt, dann sah man ihm an: "OK, eigentlich hatte ich was anderes vor, aber wenn sie unbedingt will." Dann hat sie eher halbherzig getreten. So ein Hahn hat's auch nicht leicht :laugh

sil
21.02.2019, 12:06
So ein Hahn hat's auch nicht leicht :laugh

Da sprichst Du ein wahres Wort :jaaaa:
Ein Grund mehr, die Last der Verantwortung auf mehr als eine Hahnenschulter zu verteilen ...

Ich bin auch schon lange zu der Überzeugung gelangt, daß eben nicht immmer zwangsläufig zuviel Hahnenpotenz die Ursache für kahle Hennenrücken ist. Wie gesagt fällt auf, daß es immer dieselben Hennen sind, die früh im Jahr schon "zertreten" aussehen, und andere, die sicher nicht weniger attraktiv auf die Männerwelt wirken, zeigen gar nichts oder wenn, dann erst kurz vor der Mauser.
Aber jetzt kommen wir OT.

sternenstaub
21.02.2019, 12:42
Ich hab hier auch eine, die jeden Hahn mitnimmt und sich hockt, wenn nur einer hinschaut. Meist muss der Junghahn ran, der Alte tritt beileibe nicht jede, die sich vor ihn hinhockt. Diese Henne schaut aber nur am Kopf kahl aus.
Die Gute ist eine der besten Legerinnen. Vielleicht ist das bei Euren Hennen auch so?
Würde ja Sinn machen, dass potente Hennen sich häufiger treten lassen.