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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Petition für Europaweite Videoüberwachung und Dokumentationan Schlachthöfen



Karo
27.01.2016, 00:37
Hallo!

Theoretisch schreiben die Gesetze vor dass Tiere nur in bewusstlosem Zustand geschlachtet werden dürfen. Leider ist das bei der üblichen Schlachtung im Akkord sehr oft nicht der Fall. Deshalb werden strenge Kontrollen zur Einhaltung der Tierschutzgesetze gefordert. Wer dafür unterschreiben will siehe
http://www.petitionen24.com/europaweite_videouberwachung_an_schlachthofen_und_ dokumentation

LG,
Karo

zfranky
27.01.2016, 01:01
Das die Schlachtung nur im bewusstlosen Zustand erfolgen darf, leider ist das kein europäischer Konsens.
lies mal hier:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/89549-Sch%C3%A4chten-Beitrag-einer-TA-Praxis-dazu?highlight=sch%E4chten

Lieben Gruß nach Wien!!

Karo
27.01.2016, 02:41
Hallo!

Der Schächt-Thread hat mich ja gerade dazu inspiriert das Link reinzustellen. Weil viele Leute anscheinend glauben dass mit einem Schächtverbot das Problem gelöst ist und dass dann nur mehr ohne Tierqual geschlachtet wird. Ist aber leider nicht so. Wobei ich sehr wohl für ein Verbot des Schächtes bin, weil Religion kein Freibrief für die Verletzung von Menschen- bzw. Tierrechten sein darf. Und bevor mir da was unterstellt wird: Ich bin nicht islamophob und ausserdem Jüdin.

LG,
Karo

Gwenhwyfar
27.01.2016, 06:31
Das gilt ja ohnehin schon nicht für alle Tiere.
Schalentiere werden bei lebendigem Leib gekocht, Fische beim Fang mit Netzen ersticken meist qualvoll.
Wild wird geschossen (im besten Fall trifft der Jäger gut und es ist für das Tier schnell vorbei, in der Praxis sieht das leider nicht immer so aus und es kommt nicht selten vor, dass ein angeschossenes Tier erstmal flüchtet und verblutet.

Videoüberwachung hin oder her.... wer dieses Leid umgehen will, der muss entweder Vegetarier werden, selbst schlachten oder er findet einen der ganz, ganz seltenen "Landmetzger", die noch selbst in kleinen Stückzahlen schlachten.
Überall, wo im Akkord gearbeitet wird und Schlachtung halbautomatisch und am Fließband stattfindet, wird es auch immer zu solchen Fehlern kommen.

kniende Backmischung
27.01.2016, 08:20
Daher auch Wild nur beim Jäger des Vertrauens!
Mein Onkel (inzwischen über 80 und geht nicht mehr jagen, nur noch ansitzen zum Beobachten) hatte immer den Ehrgeiz, das Wild so zu treffen, dass es direkt zusammenbricht und tot ist. In seiner langen Jägerkarriere konnte er an fünf Fingern abzählen, wann er nachsuchen musste!
Wenn man ihm glauben kann, war es zwei mal.

Zum Glück haben wir in der Nähe eine solch tolle Landmetzgerei, die ihre Tiere auch noch selbst ziehen :)
Da muss kein Tier transportiert werden und alle kennen ihre Leute, was auch den Stress vor der Schlachtung minimiert.
Auch die Haltung ist vergleichsweise gut. Es sind halt leider nur Hybrid-Tiere, aber immerhin ...

Ich unterschreibe solche Petitionen gerne. So manche hat schon was bewegt :)

LG Silvia

ptrludwig
27.01.2016, 10:00
Denke mal Leute die so etwas fordern sollten auch überwacht werden, am Arbeitsplatz, an den Plätzen wo sie sich bewegen, man könnte auch die Wohnung verwanzen und das Telefon abhören. Man könnte alle Arbeitsplätze Videoüberwachen, dann könnten Fehler nachgewiesen werden. Möchte mal sehen wie die dann schreien welche jetzt den Schlachter bei seiner Arbeit überwachen wollen.

eierdieb65
27.01.2016, 12:02
Das fiele dann unter "Petition für europaweite Videoüberwachung von Bürokräften".

Selbst wenn man die Kosten der Überwachung abzöge, Milliarden an Lohnkosten wären eingespart, wenn man die tatsächlichen Arbeitsstunden für den Betrieb errechnete.

Nahe bei uns gibt es einen EU-Schlachthof. Neulich wurde ein Video einer Tierschutzorganisation veröffentlicht.
Tierquälerei.
Die Kameras hingen mindestens 48 Stunden (Hausfriedensbruch, Recht am eigenen Bild). 1 Fall wurde angezeigt. Der Mitarbeiter wurde nachgeschult und verwarnt. Beim nächsten mal fliegt er.

lg
Willi

fradyc
27.01.2016, 12:41
Ich würde eine Petition gegen europaweite Videoüberwachung gegenzeichnen!

Es ist nämlich nicht sehr schön, den ganzen Tag vidoüberwacht zu werden.

nbk
27.01.2016, 12:48
Viele EU-Verordnungen wurden tatsächlich im scheinbar bewusstlosen Zustand erlassen.

Videoüberwachung klar immer her damit, gut für die Industrie und die Beamtenstellen die zu deren Bedienung geschaffen werden. Wer zahlt's? Der Verbraucher?

Pralinchen
27.01.2016, 14:14
Gab mal eine Zeit, in der ich so viele Petitionen gezeichnet habe, daß ich schon damit gerechnet habe verhaftet zu werden.

Ich werde diese nicht unterschreiben, daß sie mir sinnlos erscheint. So lange DE ein Billiglohnland ist, in das Tiere aus den umliegenden Ländern gekarrt werden, um hier supergünstig im Akkord geschlachtet zu werden, hat eine Überwachung keinen Sinn. Erst wenn wir es geschafft haben, sinnlose Transporte von Schlachtvieh mit Kopfprämien bei Grenzübertritt aus der Welt zu schaffen und die Schlachter ordentlich zu entlohnen, damit diese nicht mehr im Akkordwahn töten müssen, macht auch eine Überwachung Sinn - die man evtl. dann gar nicht mehr braucht.
Kommt mir jetzt vor wie eine Fortsetzung von "korrektes Fleisch".

Gallo Blanco
27.01.2016, 14:24
Ich würde eine Petition gegen europaweite Videoüberwachung gegenzeichnen!

Es ist nämlich nicht sehr schön, den ganzen Tag vidoüberwacht zu werden.

Manche könnten das aber als "daily-soap" nutzen, dann wäre es wieder lustig.

eierdieb65
27.01.2016, 14:31
Manche könnten das aber als "daily-soap" nutzen, dann wäre es wieder lustig.

So gesehen hast du recht:
Für nur 99 Cent kannst du zwischen 99 Sekretärinnen wählen. Garantiert 24h Live feed.:o

lg
Willi

Karo
27.01.2016, 20:36
Die Petition ist ja nur ein Anstoss dass endlich auf breiter Basis diskutiert wird was in den Schlachthäusern wirklich passiert. Natürlich wäre es am effektivsten, die Subventionierung der Massentierhaltung zu verbieten. Da wäre es endlich vorbei mit dem Billigfleisch-Wahnsinn und dem Schlachten im Akkord.

Gruss,
Karo

Stefanie
27.01.2016, 20:57
Gab mal eine Zeit, in der ich so viele Petitionen gezeichnet habe, daß ich schon damit gerechnet habe verhaftet zu werden.

Hihi, ja, das habe ich auch schon gedacht, wenn ich mal wieder ne Petition unterschrieben habe. Ich unterschreibe aber weiterhin alles, was mir richtig und sinnvoll erscheint.


Ich werde diese nicht unterschreiben, da sie mir sinnlos erscheint.



Das gilt ja ohnehin schon nicht für alle Tiere.
Schalentiere werden bei lebendigem Leib gekocht, Fische beim Fang mit Netzen ersticken meist qualvoll.
Wild wird geschossen (im besten Fall trifft der Jäger gut und es ist für das Tier schnell vorbei, in der Praxis sieht das leider nicht immer so aus und es kommt nicht selten vor, dass ein angeschossenes Tier erstmal flüchtet und verblutet.

Videoüberwachung hin oder her.... wer dieses Leid umgehen will, der muss entweder Vegetarier werden, selbst schlachten oder er findet einen der ganz, ganz seltenen "Landmetzger", die noch selbst in kleinen Stückzahlen schlachten.
Überall, wo im Akkord gearbeitet wird und Schlachtung halbautomatisch und am Fließband stattfindet, wird es auch immer zu solchen Fehlern kommen.

So sehe ich das auch.

Ganz abgesehen davon würde ich eine ständige Videoüberwachung am Arbeitsplatz für keine Berufsgruppe unterschreiben - auch nicht für Schlachter :roll.

hein
27.01.2016, 21:04
Die Petition ist ja nur ein Anstoss dass endlich auf breiter Basis diskutiert wird was in den Schlachthäusern wirklich passiert. Natürlich wäre es am effektivsten, die Subventionierung der Massentierhaltung zu verbieten. Da wäre es endlich vorbei mit dem Billigfleisch-Wahnsinn und dem Schlachten im Akkord.

Gruss,
Karo
Die Subventionierung der Massentierhaltung verbieten - SUPER - damit noch mehr Tierfabriken ins östliche Ausland ziehen und die Tiere noch qualvoller in den Ställen dahinvegetieren und dadurch noch billiger produziert werden kann

Echt - eine klasse Idee!

Karo
27.01.2016, 21:37
So viel Hirnschmalz müsste mensch schon haben das weltweit einzuführen. Ausserdem erinnere ich daran dass Polemik nicht den Sinngehalt von agressiv-provokanten Postings erhöht. Weiter gehe ich darauf nicht ein, ich fühle mich nicht zuständig für die seelischen Blähungen der konservativen Fraktion.

zfranky
27.01.2016, 22:11
So viel Hirnschmalz müsste mensch schon haben das weltweit einzuführen. Ausserdem erinnere ich daran dass Polemik nicht den Sinngehalt von agressiv-provokanten Postings erhöht. Weiter gehe ich darauf nicht ein, ich fühle mich nicht zuständig für die seelischen Blähungen der konservativen Fraktion.
Liebe Karo, so reden wir hier eigentlich nicht miteinander!!!!

fradyc
27.01.2016, 23:01
Manche könnten das aber als "daily-soap" nutzen, dann wäre es wieder lustig.

Wenn Du auf Arbeit so rumstolperst wie Dein Avatar hoffen lässt,
wäre ich auch Stammzuschauer!

Yuddha
27.01.2016, 23:48
So viel Hirnschmalz müsste mensch schon haben das weltweit einzuführen.
Als das mit dem Schlachten noch Neuland für mich gewesen war, hatte ich mir erstmal alles findbare aus dem Internet darüber reingezogen. Das Betäuben vor dem Töten scheint ein rein deutsches Phänomen zu sein. Es gibt jede Menge englischsprachige Videos zum Schlachten von Geflügel, und in 'Goods own Country' scheint keiner überhaupt auf die Idee zu kommen, vor dem Schlachten zu betäuben. Ich schätze mal, daß die verständnislos den Kopf schütteln würden, wenn man ihnen sowas vorschlagen würde.
Und von den Chinesen geht die Legende, daß die sogar das Töten für überflüssig halten, weil Tiere ja beim Ausnehmen sowieso sterben.

zfranky
28.01.2016, 00:02
Es gibt jede Menge englischsprachige Videos zum Schlachten von Geflügel, und in 'Goods own Country' scheint keiner überhaupt auf die Idee zu kommen, vor dem Schlachten zu betäuben. Ich schätze mal, daß die verständnislos den Kopf schütteln würden, wenn man ihnen sowas vorschlagen würde.

Ja schade aber auch, aber die schütteln ja auch den Kopf, wenn man anmerkt, dass frei verkäufliche Waffen die Zahl der Toten deutlich erhöhen..
So ist das halt mit der Ignoranz..

Kamillentee
28.01.2016, 00:06
Ganz abgesehen davon würde ich eine ständige Videoüberwachung am Arbeitsplatz für keine Berufsgruppe unterschreiben - auch nicht für Schlachter :roll.

In solchen Fällen, warum nicht.

Karo, du wirst mit solchen Vorschlägen für gesetzliche Änderungen nicht alle erreichen, das ist eben so.
Viele glauben, daß die die Käufer von alleine igendwann mal nur noch Produkte aus guter Haltung und Schlachtung erwerben. Und sich vorher genau über jedes Fleischprodukt informieren, oder aufgeklärt werden.
Dann stellt sich die Fleischproduktion um und wird tierfreundlicher. Man muss nur noch bisschen warten und die Tiere auch.
Du glaubst das nicht? Ich auch nicht... :(
Deswegen hab ich unterschrieben.

Nicolina
28.01.2016, 00:09
@ Yuddha
Du nennst das Betäuben vor dem Schlachten ein "Phänomen"...... :neee:

Yuddha
28.01.2016, 01:29
Du nennst das Betäuben vor dem Schlachten ein "Phänomen"...... :neee:
Natürlich nicht als solches, aber in der Ausprägung und Häufigkeit, wie es weltweit vorzukommen scheint, kann man es schwerlich anders bezeichnen.

Stefanie
28.01.2016, 06:31
Es gibt jede Menge englischsprachige Videos zum Schlachten von Geflügel, und in 'Goods own Country' scheint keiner überhaupt auf die Idee zu kommen, vor dem Schlachten zu betäuben.

.... wobei der Schreibfehler "Goods" statt "Gods" own country mir richtig gut gefällt ............. Sehr treffend.

Stefanie
28.01.2016, 06:37
In solchen Fällen, warum nicht.

Weil, liebe Kamillentee, es ein Datenschutzgesetz gibt und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung auch für Schlachter gilt. Es kann nicht sein, dass eine Berufsgruppe weniger Rechte hat als eine andere. Natülrich geht es hier um mindestens ebenso wichtige Rechte von Tieren ........ aber diese durchsetzen, indem man dafür dann wieder andere, hart erkämpfte Rechte anderer Lebewesen opfert, kann keine Lösung sein. Da muss eine andere her.

Gwenhwyfar
28.01.2016, 08:17
Abgesehen mal von der eventuellen Verletzung der Persönlichkeitsrechte bei einer permanenten Video-Überwachung frage ich mich auch, wer genau denn die kostspielige Überwachung bezahlen soll.
Die Unterzeichner der Petition?
Es will doch schon kaum einer die Mehrkosten für eine halbwegs tiergerechte Haltung zahlen. Dann kann man erst recht nicht davon ausgehen, dass jemand für eine einwandfreie Schlachtung bezahlt.
Und wen es wirklich interessiert, dass Tiere artgerecht gehalten werden und so schonend wie möglich geschlachtet werden, der wird sich sicher die Mühe machen, eine entsprechende Quelle aufzutun, selbst wenn er dafür ein paar Kilometer weiter fahren muss als bis zum nächsten ALDI.
Wenn das dann jeder so machen würde, der vorgibt, dass es ihm tatsächlich wichtig ist, wäre die Signalwirkung deutlich höher, als eine lapidare Unterschrift auf der dreihundertfünfzigsten Petition.

Susanne
28.01.2016, 09:17
...
Und wen es wirklich interessiert, dass Tiere artgerecht gehalten werden und so schonend wie möglich geschlachtet werden, der wird sich sicher die Mühe machen, eine entsprechende Quelle aufzutun, selbst wenn er dafür ein paar Kilometer weiter fahren muss als bis zum nächsten ALDI.


Leider ist es fast nicht möglich, einen Betrieb zu finden, der noch selbst schlachtet. Die allgemeinen Auflagen sind mittlerweile so hoch geworden, dass fast alle kleineren Schlachthöfe schließen mussten.
Als ich zuletzt im Schlachthof Birkenfeld war, wurde den ganzen Tag nur Biofleisch hergestellt, um mich türmten sich Fleischmengen. Dort werden Biotiere hingekarrt, egal ob sie von einem großen Hersteller oder einem kleinen kommen.

Kamillentee
28.01.2016, 09:56
.....
Und wen es wirklich interessiert, dass Tiere artgerecht gehalten werden und so schonend wie möglich geschlachtet werden, der wird sich sicher die Mühe machen, eine entsprechende Quelle aufzutun, selbst wenn er dafür ein paar Kilometer weiter fahren muss als bis zum nächsten ALDI.
Wenn das dann jeder so machen würde, der vorgibt, dass es ihm tatsächlich wichtig ist, wäre die Signalwirkung deutlich höher, als eine lapidare Unterschrift auf der dreihundertfünfzigsten Petition.

Das ist eben die falsche Schlussfolgerung.
Nicht jeder, den das interessiert, macht sich die Mühe, aus verschiedenen Gründen. Auch ich nur in Teilen, obwohl es mir sehr wichtig ist! Umständlich, unzuverlässig, nicht nachprüfbar, muss man nehmen was gerade da ist, wenig Auswahl, Auto notwenig, sehr weite Wege (Benzin), alles einzeln besorgen, kein Spontaneinkäufe möglich, starke Vorratswirtschaft nötig, eigene Zubereitung, teilweise wirklich unverschämte Preise, obwohl wahrscheinlich durch geringen Absatz gerechtfertigt, usw..
Theoretisch hat doch jeder heute schon die Möglichkeit das umzusetzen!? Und wo sind die vielen Signale? Die liegen beim Discounter im Einkaufswagen.
Ich wiederhole meine Ansicht, aber warum soll das nicht gesetzlich bessere Regelung erfahren? Bei Glühbirnen, energieintensiven Staubsaugern usw. geht das ruckzuck. Gibts einfach (fast) nicht mehr durch eu-weites Verbot. Einfuhr auch verboten, bzw. nur noch für bestimmte Staubsauger. Geht doch!? Somit wäre auch das Argument ( von Hein) nicht haltbar, daß die Tierhalter dann ins Ausland ausweichen. Überhaupt, wäre das für mich ein weiteres Argument gegen diese dermaßen offenen Grenzen.
Zugegeben ist das von mir vielleicht auch zu optimistisch, auf gesetzliche Regelung zu hoffen.
Aber darauf zu hoffen, daß sich von alleine was bewegt, nur durch das Verhalten der Käufer, ist wohl weit unwahrscheinlicher.

Wegen den Videos.
Eigentlich wird man doch in jedem grösserem Kaufhaus schon Videoüberwacht, samt Verkäufern; Flughafen samt Angestellte. Unser Bekannter mit Elektroladen wegen dauernden Diebstählen und Raub (Grenznähe) greift jetzt auch darauf zurück, was sein muss, muss sein...

ptrludwig
28.01.2016, 10:09
Leider ist es fast nicht möglich, einen Betrieb zu finden, der noch selbst schlachtet. Die allgemeinen Auflagen sind mittlerweile so hoch geworden, dass fast alle kleineren Schlachthöfe schließen mussten.
Als ich zuletzt im Schlachthof Birkenfeld war, wurde den ganzen Tag nur Biofleisch hergestellt, um mich türmten sich Fleischmengen. Dort werden Biotiere hingekarrt, egal ob sie von einem großen Hersteller oder einem kleinen kommen.
Warum geht man davon aus das die Schlachtung im kleinen Betrieb tiergerechter abläuft, mal vom Transport abgesehen? Gerade in großen Betrieben wird doch viel mehr kontrolliert.

Gwenhwyfar
28.01.2016, 10:41
Wem es zu umständlich ist, etwas weiter zu fahren, oder sich zu bevorraten, der handelt doch aus reiner Bequemlichkeit. Aber selbst dann besteht noch immer die Möglichkeit, auf Fleischkonsum zu verzichten.
Ja, es stimmt. Die kleinen Schlachthöfe und Hausschlachtungen, bzw Weideschuss sind selten. Aber es gibt sie! Ebenso wie verantwortungsvolle Jäger.
Möglichkeiten und Alternativen sind da. Aber solange die Bequemlichkeit im Vordergrund steht, darf man meiner Meinung nach auch nicht meckern.
Warum muss man denn unbedingt Fleisch spontan kaufen können? Warum nicht gezielt und geplant als "Luxuslebensmittel" genießen, wie es früher üblich war?
Hier stimmt doch schon die Wertschätzung des Lebensmittels an sich nicht mehr. Wie kann dann erst die Wertschätzung des Schlachttieres gegeben sein.
Es scheitert bei den kleinen Schlachthöfen übrigens weniger an den Auflagen, als an der geringen Nachfrage. Unser Nachbar betreibt (noch) eine kleinen Schlachthof.
Aber die Leute wollen halt lieber billig und immer alles sofort verfügbar.

Kamillentee
28.01.2016, 11:25
@ Gwenhwyfar

Ich geb dir recht, genau da liegen die Probleme. Im Grunde genommen sind das doch die gleichen Punkte, welche ich anführe. Ich finde sie nur nachvollziehbar/verständlich, du nicht.
Und was machen wir nun, einfach weiterhoffen, siehst du Licht am Ende des Tunnels?

Susanne
28.01.2016, 11:35
Warum geht man davon aus das die Schlachtung im kleinen Betrieb tiergerechter abläuft, mal vom Transport abgesehen? Gerade in großen Betrieben wird doch viel mehr kontrolliert.

Davon ausgehen kann man natürlich nicht, aber es gibt dann nicht die Massen an Tieren, die zu schlachten sind. Das bedeutet dann auch, dass nicht einer den ganzen Tag ausschließlich Tiere betäubt und das womöglich noch im Akkord. Und im besten Fall hat der, der die Tiere schlachtet, sie auch aufgezogen und hat dann einen Bezug zum Tier und behandelt es dementsprechend mit mehr Respekt. Ich lese hier im Forum oft, dass hier die Tierhalter, sofern sie schlachten, die Tiere mit viel Sorgfalt behandeln während der Schlachtung und dass dem zu schlachtenden Tier Respekt gezollt wird. Diese Halter (und Schlachter) haben ja auch ein Interesse daran, dass die spätere Fleischqualität möglichst gut wird- sie essen das dann ja auch selbst und müssen die Art der Schlachtung auch mit ihrem Gewissen vereinbaren können.

Gwenhwyfar
29.01.2016, 09:06
@Kamillentee
Ich befinde mich ja in keinem Tunnel, da ich noch nie in der Verlegenheit war, ganz spontan mal so eben ein Stück Fleisch irgendwie irgendwo her bekommen zu müssen.
Zu einem nicht unerheblichen Teil sind wir hier in Sachen Lebensmittel Selbstversorger, was wir dazu kaufen müssen ist nie spontan. Da wir recht ab vom Schuss leben, geht es bei uns ohnehin nur mit Planung und Bevorratung, alleine schon die Ernte aus dem Garten macht die Vorratshaltung für uns sinnvoll und erstrebenswert.
Ich bin da in keinem Dilemma, ich habe zum Großteil mein Konsumverhalten schon dahingehend geändert, nicht einfach alles aus Bequemlichkeit hinzunehmen.

Gallo Blanco
29.01.2016, 09:13
Wenn Du auf Arbeit so rumstolperst wie Dein Avatar hoffen lässt,
wäre ich auch Stammzuschauer!

Arbeit?
In Spanien?
Hier gibts keine Arbeit!

Stefanie
29.01.2016, 10:15
Ja, es stimmt. Die kleinen Schlachthöfe und Hausschlachtungen, bzw Weideschuss sind selten. Aber es gibt sie! Ebenso wie verantwortungsvolle Jäger.
Möglichkeiten und Alternativen sind da. Aber solange die Bequemlichkeit im Vordergrund steht, darf man meiner Meinung nach auch nicht meckern.
Warum muss man denn unbedingt Fleisch spontan kaufen können? Warum nicht gezielt und geplant als "Luxuslebensmittel" genießen, wie es früher üblich war?

Genau. Und da bietet das internet doch wesentlich mehr Auswahl - wenn man plant und bestellt und dann einfriert. Wir essen sehr wenig Fleisch, aus verschiedenen Gründen. Schwein essen wir gar nicht. Das Lamm und Rind, was wir essen, bestelle ich in Nordfriesland bei einem Hof mit hauseigener Schlachtung. Nicht bio-zertifiziert, aber mit ganzjähriger Weidehaltung ohne unnötigen Medikamenteneinsatz, natürlicher Kälberaufzucht mit Bullen in der Herde (Galloways). Den kann man auch besuchen und sehen, wie die Tiere leben - und das haben wir auch schon getan. Geflügel kaufe ich auf einem Bio-Geflügelhof hier in der Nähe, der ebenfalls am Hof schlachtet.

Das geht schon, wenn man will.

Grundsätzlich stimme ich ja zu, Kamillentee, dass der Gesetzgeber hier durchaus was tun könnte - man kann verbieten, dass Tiere schlecht gehalten werden. Schließlich hat man ja auch Legebatterien verbieten können - da könnte man durchaus von dieser Seite noch mehr tun. Aber Arbeitsplätze gezielt per Kamera zu überwachen - das ist nochmal was ganz anderes als die Überwachung von Läden. Das ist kein Weg.

Und eigentlich denke ich, dass die ganzen Petitionen für viele Menschen auch nur etwas zur Gewissensberuhigung sind - ich hab' ja unterschrieben, dass ich dagegen bin, wenn der Gesetzgeber jetzt nichts tut, kann ich nichts dafür. Dass man aber das Angebot auch über die eigene Nachfrage regeln könnte - das scheint doch sehr verdrängt zu werden. Wenn jeder, der die ach so armen Tiere bedauert, für deren Wohl zum Verzicht bereit wäre (und nicht nur zur Unterschrift), seinen Fleischkonsum drastisch einschränken würde und das wenige Fleisch, was er dann noch braucht, dort kaufen würde, wo es den Tieren nachweislich gut geht - dann wäre mehr gewonnen als mit ein paar Tausend Unterschriften auf einer Petition.

Laut Wikipedia liegt der Fleischkonsum in Deutschland bei 60 kg pro Kopf/Jahr. Das hieße, mein Mann und ich könnten 120 kg Fleisch pro Jahr zusammen verspeisen und lägen im Durchschnitt.
Wir essen 2mal in der Woche eine kleine Menge Fleisch. Das, was ich wie oben beschrieben bestelle, macht ungefähr 50 kg im Jahr aus, halb Geflügel, halb Lamm/Rind (und das ist eher großzügig gerechnet, wir kaufen garantiert nicht mehr, eher weniger). Für 2 Personen. Geht auch, gut sogar. Wir essen leckere Dinge, ich kann gut kochen, wir haben nicht das Gefühl des Verzichts.
Wenn jeder Erwachsene nur 25 kg statt 60 kg Fleisch im Jahr essen (kaufen) würde, wäre das für die Erzeuger deutlich zu spüren. Wenn er es beim naturnahen Erzeuger kauft und nicht bei den Massenproduzenten, wäre es für diese noch deutlicher.
Letztendlich: mit den Füßen abstimmen - nicht nur unterschreiben!!

hein
29.01.2016, 11:00
Weil, liebe Kamillentee, es ein Datenschutzgesetz gibt und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung auch für Schlachter gilt. Es kann nicht sein, dass eine Berufsgruppe weniger Rechte hat als eine andere. Natülrich geht es hier um mindestens ebenso wichtige Rechte von Tieren ........ aber diese durchsetzen, indem man dafür dann wieder andere, hart erkämpfte Rechte anderer Lebewesen opfert, kann keine Lösung sein. Da muss eine andere her.
Ich weiss nicht, was will man da filmen?

Das Tier wird betäubt oder auch nicht - zappelt ein weinig und dann wird die Kehle durchgetrennt! Was will man da sehen? Es sieht beim Schlachten doch alles gleich aus und erst beim näheren betrachten und untersuchen kann man fest stellen, ob das Tier betäubt oder nicht betäubt war

eierdieb65
29.01.2016, 11:00
Ich in prinzipiell deiner Meinung Stefanie.

Aber:
"Wenn jeder Erwachsene nur 25 kg statt 60 kg Fleisch im Jahr essen (kaufen) würde, wäre das für die Erzeuger deutlich zu spüren. Wenn er es beim naturnahen Erzeuger kauft und nicht bei den Massenproduzenten, wäre es für diese noch deutlicher.
Letztendlich: mit den Füßen abstimmen - nicht nur unterschreiben!!"

Da ich nur vom kleinen Metzger mit eigener Schlachtung der eigenen Schweine (und Schweine von ihm streng überwachter Vertragspartner) kaufe, wäre weniger Fleisch zu essen (und zu kaufen) kontraproduktiv.
Auch der kleine gute Metzger braucht Umsatz und Gewinn nach Steuern, um seine 7-köpfige Familie (Ja tatsächlich 5 Kinder), zu ernähren.
Montag bis Sonntag ist der Metzger Bauer, um die Schweine zu füttern und deren Futter anzubauen. Donnerstag ist er zusätzlich Schlachter. Freitag und Samstag von 7h bis 12h ist der Laden geöffnet.
Wann er die leckeren Würste und den überaus leckeren Leberkäse macht, weiß ich nicht.
Zutatenliste von z.B. Bratwurst:
Schweinefleisch, Wasser, Salz, Gewürze.

Nix mit E xxxx.
Übrigens die Schnitzel, Braten etc laufen bei der Zubereitung nicht ein.

Wann immer einer meiner Gäste fragt, wie ich das Fleisch so gut hinbekomme, antworte ich: "ist halt kein Diskonterfleisch. Und sonst nur leicht gewürzt."

So ein Metzger ist durch Konsum zu unterstützen, nicht durch Verzicht in den Ruin zu treiben.
Eine vorgeschriebene Videoanlage zur Überwachung wäre wahrscheinlich der finanzielle Ruin des Metzgers.
Schon die neue Registrierkassenpflicht reißt ein Riesenloch ins Budget.
lg
Willi

hein
29.01.2016, 11:18
............

So ein Metzger ist durch Konsum zu unterstützen, nicht durch Verzicht in den Ruin zu treiben.
Eine vorgeschriebene Videoanlage zur Überwachung wäre wahrscheinlich der finanzielle Ruin des Metzgers.
Schon die neue Registrierkassenpflicht reißt ein Riesenloch ins Budget.
lg
Willi
Willi, dieser kleiner Metzger braucht garantiert keine Videospionage! Denn in der Regel achten gerade die kl. Betriebe auf eine schnelle und tiergerechte Tötung der Tiere.

Falls es aber eine haben muss, so installiert er sich eine für einen Hunni! Aber dann? Wer schaut sich das denn später zur Kontrolle an! Ich würde es z. B. nicht machen! Muss es nicht haben - tägliches Video schauen und das 8 Std. pro Tag - nur um zu schauen ob jedes Tier artgerecht geschlachtet wird!

Kamillentee
29.01.2016, 11:21
Ist ja schön und gut, wenn hier jeder hinschreibt, wie er das so macht, sogar Selbstversorger und so.
Aber damit verliert ihr die Realität aus den Augen, man sollte niemals nur von sich aus gehen...
Es sind anteilmäßig Wenige, welche das durchgehend so machen wollen/können. Und das juckt die Fleischindustrie nicht die Bohne!
Kann im Grunde nicht verstehen, warum hier einge so dermaßen gegen besseren gesetzlichen Weg der Nutztierhaltung sind. Wäre das nicht toll, wenn man bei jedem Discounter zu moderaten Preisen nur noch Fleischprodukte aus guter/besserer Haltung bekäme, egal was man kauft!?

Davon unabhängig ist mir jetzt mal noch eingefallen, man könnte ruhig mehr (Fernseh) Werbung machen für gute Produkte und Labels, mit kurzer Info dazu; andere Werbung ist doch auch viel penetranter. Vielleicht sollte es zumindest dafür Zuschüsse geben.
Und eventuell sollte man über das Fleischregal mit den Billigpreisen abschreckende Fotos von der Haltung oder Schlachtung hängen, ihr wisst schon wie auf den Zigaretten. ;)

eierdieb65
29.01.2016, 11:23
Hast recht Heini.

Man darf bei denen sogar in den Stall (mit Auslauf).
Wer sich so ums lebende Tier kümmert, schlachtet auch so schmerzlos, wie möglich.

Aber eine europaweite Vorschrift der Videoüberwachung, würde für ihn wahrscheinlich keine Ausnahme machen.

lg
Willi

hein
29.01.2016, 11:24
Ich in prinzipiell deiner Meinung Stefanie.

Aber:
"Wenn jeder Erwachsene nur 25 kg statt 60 kg Fleisch im Jahr essen (kaufen) würde, wäre das für die Erzeuger deutlich zu spüren. Wenn er es beim naturnahen Erzeuger kauft und nicht bei den Massenproduzenten, wäre es für diese noch deutlicher.
Letztendlich: mit den Füßen abstimmen - nicht nur unterschreiben!!"
............
Nur 25 statt 60kg heisst aber auch, das der kleine Metzger nur zu ca. 50% ausgelastet ist und seinen Laden schliessen kann.

Und somit steht der Massenproduktion wieder alle Türen offen! Denn eine riesen große Schlachtfabrik z. B. in Rumänien kann sich besser anpassen als ein Schlachtbetrieb in Deutschland, der dann auch noch alle Vorgaben erfüllen muss! Egal ob er 25kg pro Kunde schlachten muss oder 60kg pro Kunde an Fleisch herstellen muss - die gesetzl. Vorgaben sind die Gleichen und diese sind immer ein riesen Kostenfaktor!

Was glaubt ihr, warum die kl. Schlachtereien alle zu machen müssen!!?? S

eierdieb65
29.01.2016, 11:32
Ist ja schön und gut, wenn hier jeder hinschreibt, wie er das so macht, sogar Selbstversorger und so.
Aber damit verliert ihr die Realität aus den Augen, man sollte niemals nur von sich aus gehen...
Es sind anteilmäßig Wenige, welche das durchgehend so machen wollen/können. Und das juckt die Fleischindustrie nicht die Bohne!
Kann im Grunde nicht verstehen, warum hier einge so dermaßen gegen besseren gesetzlichen Weg der Nutztierhaltung sind. Wäre das nicht toll, wenn man bei jedem Discounter zu moderaten Preisen nur noch Fleischprodukte aus guter/besserer Haltung bekäme, egal was man kauft!?

Davon unabhängig ist mir jetzt mal noch eingefallen, man könnte ruhig mehr (Fernseh) Werbung machen für gute Produkte und Labels, mit kurzer Info dazu; andere Werbung ist doch auch viel penetranter. Vielleicht sollte es zumindest dafür Zuschüsse geben.
Und eventuell sollte man über das Fleischregal mit den Billigpreisen abschreckende Fotos von der Haltung oder Schlachtung hängen, ihr wisst schon wie auf den Zigaretten. ;)

Wirklich? Man kann es sich nicht leisten? (2,5€ pro Kilo?)
Man hat nicht die Möglichkeit? Der Metzger hat keine Clubkarten! Jeder darf kaufen.

Mit der Werbung hast du recht. Ich werbe gratis, indem ich gut für Gäste koche. Und immer auf gutes Fleisch und nicht Diskonter hinweise.

Mit Abschreckung erreichst du aber NICHTS.

"Rauchen verringert die Fruchtbarkeit" "Mach dir keine Sorgen Baby, ich rauche.

lg
Willi

Stefanie
29.01.2016, 11:39
Ich in prinzipiell deiner Meinung Stefanie.

Aber:
"Wenn jeder Erwachsene nur 25 kg statt 60 kg Fleisch im Jahr essen (kaufen) würde, wäre das für die Erzeuger deutlich zu spüren. Wenn er es beim naturnahen Erzeuger kauft und nicht bei den Massenproduzenten, wäre es für diese noch deutlicher.
Letztendlich: mit den Füßen abstimmen - nicht nur unterschreiben!!"

Da ich nur vom kleinen Metzger mit eigener Schlachtung der eigenen Schweine (und Schweine von ihm streng überwachter Vertragspartner) kaufe, wäre weniger Fleisch zu essen (und zu kaufen) kontraproduktiv.
Auch der kleine gute Metzger braucht Umsatz und Gewinn nach Steuern, um seine 7-köpfige Familie (Ja tatsächlich 5 Kinder), zu ernähren.

So ein Metzger ist durch Konsum zu unterstützen, nicht durch Verzicht in den Ruin zu treiben.




Nur 25 statt 60kg heisst aber auch, das der kleine Metzger nur zu ca. 50% ausgelastet ist und seinen Laden schliessen kann.

Es kann nicht euer Ernst sein - weiterhin viel Fleisch essen, damit keine Metzger zumachen müssen? So kann man doch nicht argumentieren. Wäret ihr auch gegen Abschaffung der Todesstrafe, damit die Henker nicht arbeitslos werden??? (Entschuldigung, drastische Polemik - aber das musste jetzt sein)

Nein - der kleine Metzger würde ja meines Erachtens auch profitieren, wenn mehr Leute weniger Fleisch bei ihm - statt viel Fleisch im Supermarkt - kaufen würden. Von meinem niedrigen Fleischkonsum profitieren ja auch jetzt schon ein nordfriesischer Hof mit Metzgerei und ein Bio-Geflügelhof mit Marktstand. Und nicht der REWE mit seiner großen Fleischtheke.
Das Ganze müsste sich verschieben ......... weg von Massenproduktion und Massenverkauf, hin zu geringerem Pro-Kopf-Verbrauch von besserer Qualität, aus artgerechter Haltung, von kleineren Betrieben.

Kleine Metzger müssen zumachen, weil die Leute viel Fleisch bei großen Ketten kaufen - und nicht mehr beim kleinen Metzger. Letztendlich ist doch genau die Massenproduktion und der Massenkauf und -verkauf der Tod der kleinen Läden.

Kamillentee
29.01.2016, 11:42
Willi,
hab ich denn geschrieben, daß die meisten Leute es sich nicht leisten können?
Die Gründe hab ich weiter vorne schon öfters geschrieben,
so sagen es mir viele, und so sehe ich das auch teilweise.

hein
29.01.2016, 12:27
Es kann nicht euer Ernst sein - weiterhin viel Fleisch essen, damit keine Metzger zumachen müssen? So kann man doch nicht argumentieren. Wäret ihr auch gegen Abschaffung der Todesstrafe, damit die Henker nicht arbeitslos werden??? (Entschuldigung, drastische Polemik - aber das musste jetzt sein)..........
Du hast vollkommen recht! ( geschrien - weil es so ist )

Das ist es eben, das wir uns da immer im Kreise drehen! Und man findet da keine Lösung!

Man kann nur etwas erreichen, wenn die Masse der Kunden gute Ware haben will und nicht, wenn so ein paar Hühnerverrückte es wollen (sorry, etwas übertrieben - sind natürlich etwas mehr Kunden, die das möchten). Das reicht einfach nicht!

Nur z. Zt. ist es doch so, das die Masse eben billig einkaufen will oder muss! Selbst bei Bio-Produkten drückt man jetzt schon die Preise und schon hat der Erzeuger auch da wieder das Problem, das er für den Preis einfach nicht mehr gut und bio produzieren kann. Da können wir uns auf die Hinterbeine stellen und lapaloma pfeifen - es ändert sich z. Zt. nix! Wie gesagt, weil die Masse nicht dahinter steht!

Stefanie
29.01.2016, 13:07
Man kann nur etwas erreichen, wenn die Masse der Kunden gute Ware haben will und nicht, wenn so ein paar Hühnerverrückte es wollen (sorry, etwas übertrieben - sind natürlich etwas mehr Kunden, die das möchten). Das reicht einfach nicht!................ - es ändert sich z. Zt. nix! Wie gesagt, weil die Masse nicht dahinter steht!

Sag ich doch, ganz meine Meinung. Und da helfen dann auch so Petitionen nichts ....... das ist nur was für's Gewissen. Wenn nicht alle was an ihrer Lebensweise und -einstellung ändern, ändert sich auch an der Tierhaltung nichts.

hein
29.01.2016, 13:15
............
Kleine Metzger müssen zumachen, weil die Leute viel Fleisch bei großen Ketten kaufen - und nicht mehr beim kleinen Metzger. Letztendlich ist doch genau die Massenproduktion und der Massenkauf und -verkauf der Tod der kleinen Läden.
Das ist bei uns nicht so!

Unser Metzger hat zu gemacht, weil die Auflagen zu hoch und zu teuer waren!

Die Kundschaft war super - nur sie war auch nicht bereit mehr zu zahlen - eben um die gesetzl. vorgeschriebenen Kosten für die Extras decken zu können!

Denn er hat es versucht! 30ct. mehr oder extra für das Kilogramm und es hätte gepasst

- ABER kaum ein Kunde war bereit das zu zahlen!

Stefanie
29.01.2016, 13:25
Denn er hat es versucht! 30ct. mehr oder extra für das Kilogramm und es hätte gepasst

- ABER kaum ein Kunde war bereit das zu zahlen!

Ja, das ist der Kern des Problems .......... Natürlich gibt es Leute, die sich die 30 ct. mehr hier und die 30 ct. mehr da wirklich nicht leisten können. Aber es gibt viel mehr, die sie sich nicht leisten wollen. Ich sag' ja, es ist eine Frage der Gesamteinstellung und der Bereitschaft, an sich selber etwas zu ändern.

(Meine Mutter ist da so ein Beispiel .... erzählt mir, dass sie einen furchtbare Doku über Hühner in Legebatterien gesehen habe (ist schon ein paar Jahre her) - das wär'so schlimm gewesen, da habe sie den Fernseher ausmachen müssen, das konnte sie nicht ertragen. Ja, sag' ich, dann kauf' doch auch bitte keine Eier beim A....i, sondern geh' zu dem Biohof um die Ecke (ja!!) und hol da deine Eier. Da siehst du die Hühner ja fröhlich draußen herumlaufen und förderst auch nicht die Batteriehaltung. Antwort: Nein, der nimmt ja 10 Cent pro Ei mehr, das ist mir zu teuer.:o (Bei einem Verbrauch von max. 6 Eiern/Woche!!). Und meine Eltern haben nicht unbedingt zu wenig Geld ..........)

Gwenhwyfar
29.01.2016, 13:46
Das ist ja das Problem. ... alle sagen, sie sind gegen Dumpinglöhne, Kinderarbeit und Massentierhaltung. Viele unterschreiben auch fleißig Petitionen.
Aber nur die wenigsten sind tatsächlich bereit, sich selbst einzuschränken oder ihren Lebensstil zu ändern um WIRKLICH was zu bewirken.

Das Fleisch im Discounter soll mal schön billig bleiben, aber der Gesetzgeber soll dafür Sorge tragen, dass es dann auch artgerecht hergestellt wurde. Per Videoüberwachung am besten von Geburt über Mast bis zur Schlachtung kontrolliert. Wer aber soll diese Überwachung zahlen?