PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Truppe zusammenhalten



Pralinchen
29.12.2015, 12:55
Grade eben gucke ich aus dem Wohnzimmerfenster und sehe was ich überhaupt nicht sehen will. 2 weiße und ein braunes Schwänzchen scharren eifrig im angrenzenden Wald herum. Wenn ich meine Dödel da raus leuchten sehe, sieht sie auch der Greif.
Ewig lange sind sie jetzt nicht mehr zum Wald runtermarschiert, ist heute das erste Mal und ich frage mich nach dem Warum. Zuhause wird gut gefüttert, Platz, Verstecke unter Büschen usw. ist alles da. Der Hahn ist ja auch im Garten, ein Großteil der Truppe auch, nur diese 3 vorwitzigen Hennen nicht. Wieso bleiben sie nicht beim Rest der Hühnerschar? Muß nicht der Gockel seine Damen zusammenhalten und wenn ja, warum macht er nicht was er soll? Der Hahn ist relativ neu bei den Damen. Ist zwar mit ihnen aufgewachsen, war dann für 6 Wochen beim Althahn und ist jetzt zurück. Darf auch schon mit den Chefinnen auf der obersten Stange sitzen, wird also akzeptiert. Jung ist er halt noch.

Miese Bande.... Ich gehe jetzt mal und sammel sie ein, bevor da nur noch Federn sind.

SalomeM
29.12.2015, 13:11
Das Paradies ist IMMER auf der anderen Seite des Zaunes. Wenn meine Hühner kompletten Freigang haben, dann schafft es der Hahn auch nicht, alle zusammenzuhalten.
Die Damen sind halt nicht die schlausten....bis der Greif wieder einen Angriff startet, danach klappt es wieder für eine kurze Zeit.

sil
29.12.2015, 13:13
Also, dass der Hahn die Tuppe umkreist wie ein Hirtenhund, so etwa?
Also, bei mir funktioniert das nicht.
Es ist eher so, dass die Hennen dahingehen, wo es ihnen interessant genug scheint, und der Hahn folgt. Er versucht sich zwar interessant zu machen indem er lauter tolle Sachen findet, wenn er das gut macht, bleiben auch die meisten Hennen in seiner Nähe, und er passt auf die Hennen, bei denen er sich aufhält, auch auf, aber das wars.

Pralinchen
29.12.2015, 13:53
Ja, ein Hirtenhahn wäre mir ganz lieb. :laugh Er war im Garten, findet, lockt, macht und tut und nur 1 Henne war bei ihm. Den Rest habe ich im Pferdestall gefunden. Hocken jetzt alle brav zusammen im Stroh und kuscheln. :roll

FoghornLeghorn
29.12.2015, 15:12
Dann ist es praktisch, wenn man mehrere Hähne hat die sich untereinander vertragen wie z.Zt. bei mir. Die teilen sich die Aufgabe die Hennen zu bewachen. Die Hähne verteilen sich zwischen den pickenden und scharrenden Hennen und halten Wache.

sil
29.12.2015, 17:03
Genau aus diesem Grund halte ich auch schon seit vielen Jahren immer mehrere Hähne. Dann sucht sich jeder Hahn sein Hennentrüppchen, und passt darauf auf. Ich habe aber schon mehr als einmal erlebt, dass eine Henne z.B. vom Habicht angegriffen wurde, und auf ihren Hilfeschrei Hähne aus allen Richtungen angerannt kamen und tatsächlich auch gemeinsam den Angreifer angingen.

frau merline
29.12.2015, 19:23
ich habe eine vorwerkdame, die fast jeden tag ausreisst ins nachbargehege. die hühner dort sind größer und jagen sie, aber trotzdem, am nächsten tag reisst sie wieder aus und geht wieder ins nachbargehege. Warum??? Keine ahnung.

FoghornLeghorn
29.12.2015, 23:22
Verstehe einer Hühner .....;D
Vielleicht steht deine Henne darauf verkloppt zu werden....:unsicher

Okina75
30.12.2015, 03:00
Tja, die Mär von den immer im geschlossenen Herdenverband umherziehenden Hühnern ist leider nichts anderes als eine solche- eine Mär...

Sil hat es schon prima beschrieben- der Hahn hat eine gewisse Zahl Hennen um sich (in einem anderen Thread habe ich dazu gerade näheres erläutert, Stichwort "Ovulationszyklus der Hennen"), der Rest der Truppe und vor allem auch die Jungtiere, die noch nicht in die Reihen der Alten aufgenommen sind, düdeln für sich umher- einzeln, im Duett oder Trüppchen- ganz wie die Sympathien stehen und es tagesaktuell goutiert.
Ich hatte schon fast 100 m zwischen dem Hahn und seinen aktuellen Groupies und einzelnen oder Tantengemeinschaften...

Da helfen wirklich nur mehrere Hähne, auch anständige Junghähne, die sich so beweisen können, oder wirkliches Einkerkern der Hühner.
Und auch wenn die Hühner im eigentlichen Auslauf/ Streifgebiet alles zu haben scheinen: Krabbeltiere, Gewürm, noch undurchwühltes Laub (hühner sind ja auch nicht komplett doof und wissen, wo sie noch nicht gewühlt haben, also noch Leckereien lauern könnten), all das lockt in die Fremde.

So sind etwa vor dem Herbst meine Trullas nahezu täglich über die (spärlich befahrene) Dorfstraße hier gewechselt und haben sich in Nachbars Holzhäckselhaufen verlustiert. Wir nämlich haben nämlich quasi nichts gemulcht, weil die Geier dann nix eiligeres zu tun haben, als alles breit zu kratzen *grrrr*, und nun ja, scharren muss das Huhn instinktmäßig, es kann nicht anders, und Gras und diverse Erd- Eckchen bieten für wunderbare weiche, tiefe, dunkle Bodenstreu keinen ausreichenden Ersatz, dazu ist der Schlüsselreiz zu eindeutig.
Dann wurde es halt Herbst, das Laub fiel reichlich, und von Stund an gingen die Hühnies nicht mal mehr auf Direkt- Nachbars Rasen (was sie dürfen), sondern waren vollständig glücklich mit dem hier vorhandenen Laub.

Meine Erkenntnis daraus: Immer was feines für die Hühnies vorrätig halten, sei es Laub, Rindenmulch oder Holzhäcksel vom Gärtnerschnitt, und das entweder öfter wieder zusammen schaufeln/ aufhäufen (denn auch frische Haufen strahlen ungeheure Anziehungskraft aus, auch wenn sie ein und denselben Kram schon 100x durchgewühlt haben...), oder öfters neue Häufchen aufschütten. Und das möglichst da, wo ihr Kerngebiet sein soll...

Aber auch das hält die Truppe nie dauerhaft und garantiert zusammen, Hühner sind halt keine Herdentiere wie Pferde oder Schafe, sondern tendieren von Natur aus zur Kleingruppe mit maximal 10 Mitgliedern. Und meist sind plus Hahn auch nur 3 (5)- 10 Tiere ständig zusammen unterwegs- der "Überschuss" verteilt sich locker im Revier...

Pralinchen
30.12.2015, 09:00
Ich sehe, daß es sogar die 10 Tiere im Garten schaffe sich auf 4 Gruppen zu verteilen. >:(
Dann habe ich das doch richtig interpretiert. Meine einzigste verbliebene Zwergin hat so ein bißchen Probleme sich einzugliedern. Lief gestern ganz allein auf der offenen Wiese herum. Gut daß die Pferde draußen waren, weil sie bräuchte da eigentlich nur noch eine Zielscheibe auf dem Rücken.

Mich wundert es jetzt nur, weil die letzten Wochen waren die Damen immer zusammen. Auch die Ausflüge runter auf die Wiese (Staubbadeplatz direkt unter dem Schlafzimmerfenster) machten sie gemeinsam. Nur der Gockel blieb im Garten.

Ich hab jetzt schon getrocknete Mehlis ins Stroh und in den Mulch gestreut. Die werden aufgesammelt und tschüss...

Ich habe jetzt nur noch so eine Vermutung. Die Chefin akzeptiert zwar den Junghahn, aber sie ist immer noch Chef. Als der Gockel heute eine Henne getreten hat, ging die Chefin dazwischen und hackte auf der Henne herum. Ich fürchtet sie führt die Hennen immer noch an und bringt sie auch zum Wald runter. Kann das sein?

sil
30.12.2015, 09:55
Ob sie sie direkt führt? So Fahne hoch und "Mir nach!" skalierend?
Es ist wohl eher so, dass eine irgendwohin geht, und wenn sie das zielstrebig genug tut, oder dort, wo sie dann ist, beschäftigt genug wirkt, müssen die anderen kommen und nachschauen, weil, wo eine was findet, ist es auch für die anderen vielversprechend. Je selbstbewußter das Huhn, desto eher geht es eigene Wege, und wie geschrieben, doof sind sie nicht, wo gestern was zu finden war, lohnt es sich heute bestimmt auch noch.

Okina75
31.12.2015, 01:39
... und ansonsten ja, Pralinchen, dann haben sie den Gockel noch nicht so umfassend als Chefchen akzeptiert- kommt aber sicher noch :)!

Pralinchen
31.12.2015, 08:48
Ich hoffe es und das sollte bald sein.
Habe gestern Todesängste ausgestanden. Hahn mit 1 Henne im Garten, der Rest im Wald. Hab mich dazugestellt und die Damen nach einer Weile nach Hause beordert. Heute werde ich den Durchschlupf unter dem Gartentürchen dicht machen und hoffen, daß sie eine Weile brauchen bis sie den Weg oben drüber finden.

Ich denke schon, daß es Wilma die Chefin ist. Den ganzen Sommer über gehen sie gar nicht runter zum Wald und ich habe mich immer gefragt weshalb. Da hat Wilma Küken und bleibt im Garten. Bleibt sie, bleiben alle. Geht sie, gehen alle.