Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seidenhahn zu Legehennen einsetzen
Trogenerhuhn
20.11.2015, 08:52
Hallo zusammen!
Wir haben seit 1,5 Jahren 4 Legehennen (Hybriden). Nun habe ich von einer Kollegin einen Seidenhahn (1,5 jährig) bekommen. Zu Hause war er ganz klar der Chef und hat auch schön gekräht.
Nun habe ich ihn gestern Abend bei Dunkelheit in den Stall eingepflanzt. Heute morgen ging dann die Post ab. Meine Hennen jagen und picken den Hahn. Er rennt davon und versucht sich unter dem Hühnerhaus zu verstecken. Ist er im Haus, sitzt der in einer Ecke und macht keine Bewegung. Gekräht hat er auch noch nicht. Er ist auch ein bisschen kleiner als meine Hennen.
Ich weiss, dass man nicht eingreifen soll, aber das ist wirklich unschön zum zuschauen. Kann das noch werden und muss ich da einfach durch? Ich habe leider keine Möglichkeit den Hahn zu separieren, da wir diese Tage den ersten Schnee kriegen und die Platzverhältnisse enger sind.
Danke bereits jetzt für eure Antworten.
Liebe Grüsse
Trogenerhuhn
Hobbyhuhn2013
20.11.2015, 09:16
Hallo Trogenerhuhn,
willkommen im Forum, auch wenn der Anlaß ja erstmal nicht so schön ist: Ich fürchte, Dein neuer Hahn wird einen schweren Stand haben - nicht nur, weil er neu ist, sondern auch, weil er kleiner und leichter ist als die Hennen, ein männliches Tier und zudem noch komplett anders aussieht! Für Hühner, die Seidenhühner mit ihrer anderen Optik nicht kennen, "stimmt was nicht" mit Deinem Hahn. Also denken sie "weg damit!" :-X Und dann sind Hybriden auch oft noch besonders giftig - spreche da aus Erfahrung :(
Du musst Dich (und der arme Hahn auch) leider auf mindestens zwei, drei Wochen Stress von der "Terrortruppe Huhn" einstellen - wenn es überhaupt klappt. Das ist leider nicht immer der Fall - gerade, wenn sehr "fremd" aussehende Hühner zu den Alten eingestallt werden, gibt es auch öfters mal Dauerprobleme. Dann bleibt Dir nichts Anderes übrig, als den Hahn wieder herauszunehmen. Vorab kann man da aber keine Aussage machen - kann auch sein, es geht nach ein paar Wochen besser.
Um den Hahn und Deine Hennen (ja, die haben jetzt auch Stress, stell' Dir mal vor, plötzlich wohnt ein Alien bei Dir und geht nicht mehr weg!) zu unterstützen, kannst Du z.B. Vitamine ins Trinkwasser geben, mehrere Futterstellen (am Besten optisch voneinander getrennt) einrichten, im Stall in einer Ecke eine kleine Decke aufhängen, um dem Hahn eine Zuflucht zu bieten, damit er wenigstens dort seine Ruhe findet, im Auslauf kurzfristig räumliche Trennung schaffen (z.B. durch umgekippte Schubkarre, Holzstapel, Bretterwand etc. pp.) Du solltest auch Sorge tragen, dass er abends tatsächlich im Stall ist - wenn er immer rausgepickt wird, ist das nämlich u.U. ein Problem.
Wenn die Angriffe zu massiv werden und der Hahn blutet, musst Du ihn sofort (!) rausnehmen!
Krähen usw. wird er erst, wenn er sich "daheim" und sicher fühlt - das kann also noch dauern... Ich wünsche Dir und dem Hahn viel Glück und Geduld!
Trogenerhuhn
20.11.2015, 09:47
Hallo Hobbyhuhn
Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Das tönt ja nicht besonders ermutigend... Naja schaue dem Treiben heute Morgen noch zu. Momentan ist es relativ ruhig im Stall. Die Möglichkeit zum zurückgeben hätte ich. Von dem her wäre es nicht so schlimm.
Bluten tut er nicht. So schlimm gehen die Weiber dann auch nicht auf ihn los.
Das mit der Futterstelle probiere ich gleich mal aus. Abtrennen oder separate Ecke bringt nichts. Meine Weiber sind Fluggenies. Da hat wohl eher der Seidenhahn Mühe.
Danke für deine Tipps.
Grüsse
Trogenerhuhn
als ich damals meine beiden Hybriden bekam, haben die meinen Hahn angegriffen. Und das war ein "gestandener Mann", etwas schwerer als die Hennen.
Sichtdichte Abtrennungen bringen viel, da sich der Hahn so verstehen kann. Wenn es einer aus diesem Jahr ist, dann wird er von den erwachsenen Hennen auch noch nicht für voll genommen. Mein Hahn hat knapp zwei Wochen benötigt, bis er die Hennen eingenordet hatte.
Hobbyhuhn2013
20.11.2015, 10:00
Hallo nochmals,
Nun mal nicht gleich den Mut verlieren - ich sagte ja, vielleicht geht es auch schon in ein paar Wochen besser. Ungewöhnlich wäre es allerdings nicht, wenn die Eingewöhnung einige Zeit dauert - aber wie lange und wie heftig genau die "Eingliederungsgefechte" ausgetragen werden, weiß man im Einzelfall nie.
Vielleicht hast Du / hat Dein Hahn ja auch großes Glück, und alles ist nächste Woche schon erledigt. Das wird einfach die Zeit zeigen! Beobachte einfach das Ganze und versuche, ein paar Rückzugsorte anzubieten - mehr kannst Du nicht tun.
Das Abtrennen dient übrigens nur dem Nutzen de "Aus den Augen aus dem Sinn"-Prinzips bei den Hennen. Da kann der Hahn dann mal für ein paar Minuten verschnaufen, ohne dass die Furien über ihn herfallen... Das kann auch ruhig eine Ecke auf dem Stallboden sein - Hauptsache, er hat mal eine "sichere Ecke".
Ich habe auch erst vor knapp zwei Monaten eine Neueinstallung hinter mich gebracht und habe alles noch deutlich vor Augen - aber jetzt ist auch alles iO, und die Neuen komplett integriert :jaaaa: Also nur Mut!
Kamillentee
20.11.2015, 10:30
In kleinen Herden klappt das meist schlechter als in grossen,
weil in den kleinen Herden jeder jeden gut kennt. Von Vorteil wäre, wenn der Hahn wenigstens dieselbe Farbe hätte.
Ansonsten wurde alles schon gesagt, Hybriden sind besonders giftig bei so was,
und hatten die schon jemals einen Hahn?
Eigentlich ist bei meinen Hühnern auch eine alte Henne eine ganz besonne Chefin, schon immer dieselbe.
Aber der Hahn ist halt fürs Beschützen und bestimmte andere Dinge da.
So jung ist dein Hahn ja nicht mehr, mal sehen ob die Hormone sich bald bei allen durchsetzen... ;)
ptrludwig
20.11.2015, 11:20
Eigentlich ist bei meinen Hühnern auch eine alte Henne eine ganz besonne Chefin, schon immer dieselbe.
Aber der Hahn ist halt fürs Beschützen und bestimmte andere Dinge da.
So jung ist dein Hahn ja nicht mehr, mal sehen ob die Hormone sich bald bei allen durchsetzen... ;)
Genau und da kommen sich die Hennen nun natürlich verarscht vor, ein Hahn der kleiner und schwächer ist als sie und zusätzlich noch defekte Federn hat, nicht unbedingt das was eine Henne als gestandenen Hahn ansieht.
Hühnerhelga
21.11.2015, 17:28
Also ich kann da nur aus eigener (nicht so schöner) Erfahrung berichten.
Blauäugig wie ich war, hab ich auch einen jungen Zwergseidenhahn zu meinen Hühnern, die alle groß waren gesetzt, da ging die Post ab.
Zum Glück hatte ich einen alten Kückenauslauf, der auch oben geschlossen war, den habe ich in den normalen Auslauf mit Sichtkontakt gesetzt, Futter und Wasser rein, ein Brett wenn es regnet drüber.
Denn Hahn jeden Abend aus dem Auslauf gepflückt, in ein nicht benutztes Nest gesetzt, dass Nest mit einem Gitter zugemacht.
Morgens das gleiche Spiel, Hahn aus dem Nest in den Kückenstall.
Der hatte so Angst vor den Giftspritzen, er lies sich von mir hochnehmen und steckte seinen Kopf unter meine Jacke.
Das hat so ungefähr 4 Wochen gedauert, jetzt ist er der "Hahn im Korb":jaaaa:
Aber ich gewöhne gerade 2 Zwergorpingtons ein, das hat mich bis jetzt auch etwas Nerven gekostet, steht an anderer Stelle.
Wenn du deinem Hahn Rückzugs Möglichkeiten gibst wird es bestimmt irgend wann klappen, aber das braucht wirklich Geduld, toi, toi, toi
Trogenerhuhn
21.11.2015, 19:26
Hallo zusammen
Danke für eure Kommentare. Da müssen wir (oder besser gesagt der Hahn) wohl einfach durch.
Er hockt jetzt meistens noch im Stall. Die Weiber picken ihn kurz mal und lassen ihn dann wieder in Ruhe.
Essen und trinken kann er genügend.
Liebe Grüsse
Trogenerhuhn
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.