Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winterküken und Eiermarkierung
Hallo ihr Lieben,
meine 3 Zwerghennen haben 4 Eier vor mir versteckt und meine Herta hat mit dem Brüten angefangen.
Ich hatte bereits einmal Küken im Winter und die sind leider alle gestorben.
Sollte ich die Henne brüten lassen? Und wenn ja, wie sollte ich die Küken behandeln? Drinnen aufziehen oder auch nach draußen gehen lassen? Wärmelampe...?
Wie schütze ich die Kleinen, sollten welche schlüpfen, am besten vor Krankheiten?
Und eine ganz wichtige Frage, damit es nicht mehr als 4 Küken werden - wie kann ich die Eier, die bereits angebrütet sind markieren, ohne die Henne damit abzuschrecken?
Würde dann die noch hinzu kommenden Eier raus nehmen...
Danke für eure Hilfe!
AMU92
Moin!
Das Wetter an sich ist kein Problem bei der Kükenaufzucht. Ich hatte schonmal eine Glucke, die im Frühjahr mit ihren Küken im Schnee rumgelaufen ist. Solange sie einen trockenen und zugfreien Stall haben, und die Henne nicht zuviele Küken hudern muss, ist das normalerweise machbar.
Allerdings haben wir gerade erst November, sodass die Tage aktuell noch kürzer werden. Meine Empfehlung daher (wie gerade schon in einem anderen Thread): Wenn man kein Lichtprogramm installieren möchte und die Küken nicht unbedingt zu einem festgelegten Zeitpunkt schlüpfen müssen (beispielsweise um dann einige Monate später alt genug für die erste Ausstellung zu sein), sollte man mit der Brut doch besser bis zum Frühjahr warten. Dann haben die Küken längere und wärmere Tage, somit auch mehr Zeit sich den Kropf voll zu schlagen und ordentlich zu wachsen.
Das mit der Markierung der Bruteier ist übrigens ganz einfach. Nimm einfach einen Bleistift und schreibe ein X (oder das Datum etc.) auf die entsprechenden Eier. Die Markierung musst du unter Umständen während der Brut erneuern, da sie durch den Kontakt mit der Bruthenne verblassen kann.
Optimalerweise trennst du die brütende Henne samt Gelege von der restlichen Truppe. Dann vermeidest du auch das Risiko, dass eine andere Henne sich dazuquetscht und ausversehen eins der Bruteier zertritt.
Grüße
Hallo, danke für so eine schnelle Antwort! Ich möchte so ungern warten, jetzt die Henne schon drauf sitzt. Wenn ich meinetwegen die Hälfte des Stalls abtrenne und darüber eine Wärmelampe hänge, reicht es als Lichtprogramm oder wie würde das optimalerweise aussehen sollen?
Zu Ausstellungen usw fahre ich nicht. Habe auch keine Zucht. Freue mich einfach an den kleinen Eiern, die meine Hühner legen.
Wenn jetzt noch ein paar Hühner dazu kommen, freue ich mich!
Winterbruten sind einfach aufgrund der Wetter und Lichtverhältnisse nicht optimal für die heranwachsenden Küken.
Um es den Küken etwas leichter zu machen, könntest du folgene Maßnahmen umsetzen: Für Glucke und Küken einen eigenen Stall(-Bereich) schaffen mit mindestens 1 qm, besser mehr, Grundfläche. Dieser Stall sollte so hell wie möglich, trocken, zugfrei und Räuberdicht sein, er sollte leicht sauber zu halten und gut einzustreuen sein.
Da hinein eine Lichtquelle installieren, die den "natürlichen" Tag auf 10 bis 12 Stunden verlängert.
Besorge dir ein gutes Kükenfutter und ergänze es mit Mehlwürmern, Bachflohkrebsen, Quark und etwas Grünzeug.
Hast Du eine wirklich erfahrene, gut führende und zuverlässig hudernde Glucke, können die Kleinen mit ihr bei trockenem Wetter nach draußen. Kälte an sich schadet nicht.
Gefährlich ist nasses, kaltes, windiges Wetter. Auch bei Schnee wäre ich eher vorsichtig. Klar gibt es Glucken, die auch im tiefsten Winter ihre Bruten zuverlässig großziehen, ich persönlich würde aber nicht darauf vertrauen, dass das eine universell vorhandene Fähigkeit aller Bruthennen ist. Manche Glucken nehmen nicht genügend Rücksicht auf ihre Küken, deshalb ist es wichtig, gut zu beobachten und nicht blind auf den Gluckeninstinkt zu vertrauen. Küken kühlen, solange sie nicht richtig befiedert sind, extrem schnell aus und können an Unterkühlung sterben. Lieber läßt man die Minifamilie bei "gefährlichem" Wetter drinnen, oder nur unter Aufsicht für eine halbe bis eine Stunde raus.
Sil hat alles auf den Punkt gebracht.
Ergänzend sollte für den Notfall (Glucke verstirbt oder kümmert sich nicht lange genug um die Küken) Plan B griffbereit sein. Sprich Wärmequelle und eigener Rückzugsort für die Küken, wo sie ungestört fressen und trinken können.
Ich habe aktuell auch eine brütende Henne auf 4 Eiern sitzen.
Es ist definitiv mehr Aufwand, als im Frühjahr. Aber wenn man Spaß daran hat, lohnt es sich auch im Winter.
Hallo,
Wie meine "Vorredner ja schon beschrieben haben, sind Winterbruten nicht ohne, aber mehrere Forianer betreiben sie und es scheint zu gehen. Es ist eigentlich fast alles gesagt und die Entscheidung liegt bei Dir, aber eine Sache möchte ich noch ergänzen: bedenke bitte auch, dass die Küken um Sylvester herum dann 8-9 Wochen wären und die Glucke sich irgendwann nicht mehr kümmert. Gerade in dieser Zeit brauchen die Küken immer noch gute Bedingungen zum Wachstum. Obwohl sie ihr erstes Kükengefieder dann ausgebildet haben, wäre ich mir nicht sicher, ob das auch bei Dauerfrost und Schnee + Wind ausreichend schützt, wenn keine Glucke mehr da ist. Deshalb brauchst Du notfalls auch für diese Zeit einen geräumigen Auslauf, der witterungsgeschützt und beleuchtet ist. Auserdem ist die Integration in die Gruppe der Althühner ja immer an sich schon stressig genug für die Kleinen (etwas Mobbing durch die Althühner ist ja oft dabei), deshalb würde ich auch damit warten, bis alle nach draussen können, wo genug Platz ist, dass sie sich aus dem Weg gehen können. Das bedeutet, Du brauchst einen Teil des Stalls nur für die Küken ggf. den ganzen Winter über und nicht nur, solange die Glucke dabei ist. Und meinen Küken gebe ich deutlich mehr als 2-3 Quadratmeter, um sie einigermassen artgerecht aufwachsen zu lassen. Deshalb nur die Bitte, dass Du Dir gut überlegst, ob Du Küken zu dieser Jahreszeit wirklich das bieten kannst, was Du Dir für Deine Tiere für eine "glückliche und artgerechte Kindheit" wünschst.
Viele Grüße,
Jens
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