Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Massensterben bei Masthähnchen
Hallo,
ich habe Anfang September 12 Mastküken im Alter von etwa vier Wochen gekauft und im frischen Stall untergebracht. Sie haben Schrot bekommen von Weizen, Hafer, Soja und Mais. Anfangs war auch alles prima, aber dann lag immer mal wieder eins tot im Stall. In den letzten paar Tagen häuften sich die Todesfälle, und heute habe ich dann die restlichen vier (!) schlachten lassen. Drei hatten ein Schlachtgewicht von etwa einem Pfund (!!!) und eines von 800 Gramm. Ich habe mittlerweile einige Theorien entwickelt woran es lag, aber ich frage trotzdem mal hier in die Runde, ob noch jemand andere Ideen hat? Es soll ja beim nächsten Mal besser klappen!
Theorie eins: Infektiöse Bronchitis. Die hatten wir vor etwa einem Jahr schonmal im Stall, weil unsere selbstgezogenen Küken nicht geimpft waren. Zwar hab ich hier im Gegensatz zum letzten Jahr kein Röcheln oder Schniefen gehört, aber es gibt bestimmt noch andere Arten.
Theorie zwei: Zu kalt. Der Schlachter meinte heute, sie hätten bei ihren Hähnchen sogar im Sommer eine Lampe an.
Theorie drei: Privatleute sollen solche Küken gar nicht päppeln können, weil das von der Industrie nicht gewollt ist. Ohne Antibiotikum und andere Medikamente können die Tiere gar nicht überleben.
Theorie vier: Die Hähne hatten einen Infekt, den sie wegen Unterkühlung nicht los wurden und haben wegen der Genetik überhaupt keine Widerstandskräfte. Also eine Kombination aus Theorie eins bis drei.
Ich werde jetzt den Stall desinfizieren und im Frühling einen neuen Anlauf wagen. Bis dahin freue ich mich über weitere Theorien und Tipps!
Geh jetzt mal Suppe kochen :/
Zur Ursache des Sterbens mag ich nicht spekulieren, was mir aber auffällt:
Mit vier Wochen sollten Masthybridküken beinahe schon ihr Schlachtgewicht haben.
Hast du evtl "Bruderhähne", also die Hahnenküken aus einer Legelinie bekommen? die brauchen, wie beinahe alle anderen männlichen Hühner (mit Ausnahme der Masthybriden), 4 bis 5 Monate zum Erreichen eines brauchbaren Schlachtgewichts.
So oder so brauchen 4 Wochen alte Küken noch eine Wärmelampe bis mindestens Ende der 6. Woche. Bei Masthybridhaltung mit dem Ziel möglichst schneller Gewichtszunahme macht es Sinn, bis zuletzt eine Wärmelampe anzubieten, denn wenn sie ihr Schlachtgewicht erreicht haben, sind es altersmäßig immer noch Küken mit noch unfertigem Gefieder und hohem Wärmebedarf.
Theorie drei: Privatleute sollen solche Küken gar nicht päppeln können, weil das von der Industrie nicht gewollt ist. Ohne Antibiotikum und andere Medikamente können die Tiere gar nicht überleben.
Den Blödsinn glaubst doch wohl nicht ernsthaft. Anstatt Dir solche Verschwörungstheorien auszudenken, solltest Du lieber noch mal die Haltungs- und Fütterungsbedingungen überdenken.
Meine Vermutung: entweder waren es keine Mastküken, oder sie waren wesentlich jünger als 4 Wochen. In beiden Fällen hätten sie wohl noch eine Wärmequelle gebraucht. Wie sil schon schrieb, Mastküken hätten mit 4 Wochen schon fast ihr Schlachtgewicht haben müssen.
Ernst, deine Signatur spricht Bände!
Ernst, deine Signatur spricht Bände!
Ebenso, wie irgendwelche dümmlichen Verschwörungstheorien.
Danke Mara und SIL für die sachlichen Antworten. Gerne greife ich weitere Tipps und Ideen auf!
frau merline
20.10.2015, 17:36
wir haben letztes jahr 3x mastküken im alter von 3 wochen gekauft. sie liefen von anfang an mit bei den erwachsenen draußen, haben das gleiche futter bekommen und keine extra wärmelampe (es war frühling). von 30 tieren sind uns 2 eingegangen, 2 haben wir notschlachten müssen (sie konnten einfach nicht mehr, eins hatte sich sogar ein bein gebrochen, weil es versucht hat zu springen.)
ich muß wohl sagen, diese tiere sind einfach nur "freßmaschinen", sind hektisch und können kaum mal entspannen und beispielsweise das schöne wetter genießen. wir haben die tiere mehrere monate durchgezogen, sie ware gesund, bis auf die viel zu dicke brust, die einige immer wieder runterzog.
aber nochmals möchte ich das nicht. dieses jahr haben wir küken aus verschiedenen rassen selber gezogen und ich würde dies positiver bewerten.
ich hab es mir dieses jahr von unserem"geflügelwagenverkäufer" so erklären lassen, denn mein nachbar hatte auch ein großes problem damit....die tiere sind gegen bestimmte viren?bakterien? geimpft nicht gegen alles kommen sie jetzt auf einen hof wo es andere infektionequellen gibt, kippen sie um
ich hatte für meinen nachbarn gefragt,d er hatte 10 hähnchen davon blieben 2..darauf hab ich ihm meine maranhähnchen küken verkauft...naja für mich gut alle hähne weg gleich alls küken....davon haben alle überlebt.
es hängt auch ein bissel mit dem händler zusammen denk ich...obwohl bei uns die gleichen händler auch nicht jedes jahr gleich gut sind :-)...kann da aber nur von enten reden, denn hühnchen hab ich ja selber
SetsukoAi
20.10.2015, 19:20
Ich denke eher, die hatten es zu kalt. Also das nächste mal, Rotlicht oder Dunkelstrahler anbieten. Wärmeplatte eher nicht die wird eh zu schnell, zu klein.
Hallo,
i
Theorie drei: Privatleute sollen solche Küken gar nicht päppeln können, weil das von der Industrie nicht gewollt ist. Ohne Antibiotikum und andere Medikamente können die Tiere gar nicht überleben.
Theorie vier: Die Hähne hatten einen Infekt, den sie wegen Unterkühlung nicht los wurden und haben wegen der Genetik überhaupt keine Widerstandskräfte. Also eine Kombination aus Theorie eins bis drei.
Ich werde jetzt den Stall desinfizieren und im Frühling einen neuen Anlauf wagen. Bis dahin freue ich mich über weitere Theorien und Tipps!
Geh jetzt mal Suppe kochen :/
Theorie drei ist ein Widerspruch in sich. Diese Mastküken werden zu Zig-Tausenden als Eintagsküken von Geflügelhändlern verkauft. Es ist für die Erzeuger zwar doch eher ein Nebengeschäft, aber wenn es so wäre, wie Du es ansprichst und die Mastis würden reihenweise tot umfallen, bzw, nicht zunehmen, wäre es eine absolute Negativwerbung für jeden Händler.
Theorie vier: Die Widerstandskräfte dieser Tiere sollte man nicht unterschätzen. Immerhin schaffen sie es in überbelegten Riesenhallen ohne Tageslicht mit billigstem Industriefutter nicht nur zu überleben, sondern innerhalb kürzester Zeit zu Monsterküken zu mutieren. Auch als Küken ausgesetzt in irgendeinem Stall mit Auslauf in Privathaltung, manchmal ganz ohne Wärmequelle, meistens ohne auf ihren Bedarf abgestimmte Fütterung und in der Erwartung, dass sie sich ja das was sie brauchen selber dazusuchen können, wachsen sie in den meisten Fällen sehr schnell zu ordentlichen Brummern heran.
In deinem Fall kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Du wirklich Masthybriden hattest. "Mastküken", können ja auch überzählige Hähne eines Züchters sein. mit vier Wochen kann man bei vielen Rassen ja das Geschlecht schon feststellen, vorher eher nicht. Das wäre für mich eine Erklärung, warum dir jemand vier Wochen alte "Mastküken" verkauft. Und wie gesagt, "echte" Masthybriden haben mit vier Wochen fast schon ihr Schlachtgewicht, in der gewerblichen Mast werden sie eh nicht viel älter, Du hättest also schon ziemliche Brummer bekommen. Küken von Zweinutzungsrassen, wie z.B. Sundheimer oder Marans sind mit vier Wochen noch nicht mal Taubengroß und mit etwa 10 bis 12 Wochen dürften sie, bei gezielter Fütterung auf Gewichtszuwachs und entsprechender (Rasse-)Veranlagung so etwa das von dir genannte Gewicht erreicht haben.
wenn nach 4 Wochen die Küken wegsterben waren sie ja schon 8 Wochen alt - also hätten sie keine Wärmelampe mehr benötigt. Ich denk eher: entweder: -versteckter Infekt, - verwurmt, oder rote Vogelmilbe (die hat diese Jahr eine Freundin auch um einige Masties gebracht. Wobei sich auch nach Milbenbeseitigung der Rest nicht wirklich gut erholt hat). Kann schon sein dass sich die Tiere mit/nach Infekt kaum erholen, da Leber und Niere mit dem Wachstum überfordert sind.
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