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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erdmiete (Einlagerung von Äpfeln und Kartoffeln) - Tipps, Tricks und Erfahrungen



Detschkopp1
01.10.2015, 14:41
Moin an alle!

Ich kann ja nicht behaupten, dass ich grundsätzlich unter Langeweile leide; dennoch habe ich mir für diesen Herbst/Winter das Projekt „Erdmiete“ in den Kopf gesetzt.

Da wir keinen Keller und keine Garage haben, möchte ich Kartoffeln, Kohl und evtl. auch Äpfel (auch für die Hühnis) einlagern.

Dazu fiel mir der Begriff „Erdmiete“ ein.

Nachdem ich das Internet „durchgeflöht“ habe, weiß ich nun, dass es verschiedenste Varianten gibt: Erdloch mit Bretterverschalung und Stroh oben drauf. Plastiktonnen oder –eimer mit Deckel und Stroh oben drauf. Waschmaschinentrommeln mit Stroh oben drauf. Sogar eingegrabene alte Mülltonnen fanden sich… :-[

Natürlich ist jeder von seiner Methode überzeugt.

Da ich nicht extra in ein anderes unbekanntes Forum „eintreten“ möchte und hier schon die beklopptesten Fragen gestellt und die faszinierendsten und fundiertesten Antworten erhielt, bin so frei und stelle Euch ein paar Fragen:

Habt Ihr Erfahrungen mit dieser Art der Einlagerung gemacht?
Welche Variante seht Ihr als die beste an und warum?
Worauf muss ich achten?
Wann muss Sand rein und wann nicht?
Müssen Tonnen / Eimer Löcher haben oder nicht?
Usw.

Vielleicht habt Ihr ein paar Anregungen, wie das Einlagern von Obst und Gemüse mit der Kühlung von Bier im Sommer kombiniert werden kann; mein Mann ahnt schon wieder böses :ound ich möchte ihm für seine Mithilfe doch einen Anreiz für den nächsten Sommer geben… ;)

Viele Grüße
Detschkopp1

Orpington/Maran
01.10.2015, 15:52
Ich kenne es so, die Trommel von einer alten Waschmaschiene wird eingegraben, und ein grosse Gehwegsplatte kommt drauf zum verschliessen, dazwischen Stroh, damit nichts anfriert und die Edelstrahtrommel, damit keine Mäuse/Ratten and die Sachen gehen, und weil es nicht rostet.
Meine Eltern haben auch Regentonnen aus Plastik eingegraben, nur der Verschluss schaute heraus, für rote Bete und Möhren kam Sand rein, und alte Decken für Äpfel, mind. einmal die Woche lüften, damit nichts schimmelt

Hennerschorsch
01.10.2015, 15:56
Da hänge ich mich doch einfach mal dran und hoffe auf gute Tipps! :cool: Wir haben zwar Keller und Garage, aber der Keller ist zu warm (aus Ziegel gemauert) und die Garage ist eine fertiggarage aus Beton, die ist zu kalt. Von einer alten Blechmülltonne, in die Löcher gebohrt wurden, habe ich auch schon gelesen. Aber wie tief, und ob außen rum Stroh kommt, keine Ahnung.

2Rosen
01.10.2015, 15:56
Ich bin bisher so weit gekommen eine stark reduzierte Kunststoffbox für Auflagen von Gartenstühlen zu erstehen.
Daraus soll auch ein "Außenlagerkeller" für Rüben, Möhren und Rote Beete für unsere Schafe als Wintervorrat werden.
Bisher konnte ich meine Frau noch nicht überzeugen dass ich diesen, wie sie es nennt, "Sarg" da in die Erde einlassen darf.
Berichte würden mich auch interessieren.

Hennerschorsch
01.10.2015, 15:59
An das Rosten habe ich gar nicht gedacht, da ist die Mülltonne wohl nicht so gut geeignet.

Einstein
01.10.2015, 16:15
Spannende Frage,

bei unserer Apfelschimmel dieses Jahr steht auch hier die Frage an.

Wir hatten überlegt, einen Teil des Holzschuppens mit Lehm auszufachen und einen Lehmverschlag zu schaffen, gerade für Äpfel.

Wir hatten auch die Idee, einen Erdkeller zu schaufeln (sonst nichts zu tun)!

Insofern interessiert mich alles rund um die Lagerung!


LG Ulrike

ptrludwig
01.10.2015, 16:21
Also ich habe jahrelang Rüben und Kartoffeln eingemietet. Schicht Stroh, das was eingemietet werden soll, nach oben spitz auslaufend, alles mit Stroh abgedeckt und das nochmals mit einer Schicht Erde abgedeckt. Die wird rundherum ausgehoben, so das ein Graben entsteht, dann bleibt es in der Miete trocken.

Susanne
01.10.2015, 16:22
Hallo,

wir haben unter der Gartenhütte ein Loch, vielleicht 1,20 m tief, 80 x 80 breit. Dieses Loch ist zum Teil ausgeschalt, nicht komplett. Oben ist es abgedeckt mit einem stabilen Holzdeckel, drüber kommt dann der Hüttenboden.

In diesem Loch überwintern wir Knollen (in unserem Fall tatsächlich nur Dahlien und andere Blumenknollen).

Wir geben die Knollen in Apfelkisten aus Kunststoff, die kann man dann locker befüllen und dann auch stapeln. Da es bei mir nichts ist, was ich essen will, kontrolliere ich zwischendrin nicht, sondern packe das Zeugs dann im April wieder aus, meistens mit nur wenigen Verlusten.

Grüße
Susanne

Detschkopp1
02.10.2015, 07:00
Moin, moin an alle!
Es freut mich, dass schon die ersten Antworten angekommen sind - danke an Orpington/Maran und Susanne!

Was ich spannend finde, ist die Tatsache, dass ich scheinbar hier nicht allein mit meiner Idee stehe... es bleibt also spannend und ich hoffe noch auf viele, viele Beiträge! :)

Liebe Grüße
Detschkopp1

Orpington/Maran
02.10.2015, 07:28
Ach ja, und regelmässig alles durchsortieren, ein fauliger Apfel kann alle vergammeln lassen! Also einmal die Woche lüften und kontrollieren, ggf wegwerfen, was nicht gut ist

Brutlust
02.10.2015, 07:35
Natürlich muss die Miete / der Erdkeller irgendwo Löcher haben oder nach unten offen sein -- für's Klima in dem Teil drin, denn so wird die Luftfeuchtigkeit geregelt. Und gut Lüften, auch wenn das insbesondere für Sommer und Winter immer komisch klingt ;)

Detschkopp1
02.10.2015, 09:56
Natürlich muss die Miete / der Erdkeller irgendwo Löcher haben oder nach unten offen sein -- für's Klima in dem Teil drin, denn so wird die Luftfeuchtigkeit geregelt...

Moin Brutlust!
Das bedeutet, dass ich gar nicht "einfach so" einen Eimer / eine Tonne in den Boden stelle und gut ist´s?!

Also geht es nicht nur um die Bodentemperatur sondern insgesamt um das Bodenklima?!

Danke für den Tipp! :)

LittleSwan
02.10.2015, 12:16
Also ich habe jahrelang Rüben und Kartoffeln eingemietet. Schicht Stroh, das was eingemietet werden soll, nach oben spitz auslaufend, alles mit Stroh abgedeckt und das nochmals mit einer Schicht Erde abgedeckt. Die wird rundherum ausgehoben, so das ein Graben entsteht, dann bleibt es in der Miete trocken.

Wie dick sollten die einzelnen Schichten liegen? Wie belüftet man das?

ptrludwig
02.10.2015, 13:01
Wie dick sollten die einzelnen Schichten liegen? Wie belüftet man das?
Ich habe das nie gemessen, würde aber sagen Stroh 20 und Erde etwa 10 bis 15 cm und das was du einmietest wird ja aufgeschüttet, so hoch wie es geht.
Belüften muss man nicht, die Erde ist ja luftdurchlässig. Ein Problem kann die Wärme werden, wenn man zu zeitig im Jahr einmietet, dann vielleicht oben noch nicht mit Erde abdecken, das dann bei Frost nachholen.

LittleSwan
02.10.2015, 13:14
Ich habe das nie gemessen, würde aber sagen Stroh 20 und Erde etwa 10 bis 15 cm und das was du einmietest wird ja aufgeschüttet, so hoch wie es geht.
Belüften muss man nicht, die Erde ist ja luftdurchlässig. Ein Problem kann die Wärme werden, wenn man zu zeitig im Jahr einmietet, dann vielleicht oben noch nicht mit Erde abdecken, das dann bei Frost nachholen.

Es gibt doch so Silofolie ... die würde das aber ziemlich luftdicht abschließen ... (Erde im Grunde auch schon!)
Oder weißt du, wie das funktioniert?
Das mit der Wärme verstehe ich, da gestapelte Kartoffeln und Rüben ja selbst "heizen".
Aber wie geht das mit Äpfeln?

Ich überlege, ob man das auch erhöht - quasi auf einem Podest - aufbauen könnte, da bei uns das Luch im Winter immer ziemlich nass ist.

ptrludwig
02.10.2015, 13:49
Es gibt doch so Silofolie ... die würde das aber ziemlich luftdicht abschließen ... (Erde im Grunde auch schon!)
Oder weißt du, wie das funktioniert?
Das mit der Wärme verstehe ich, da gestapelte Kartoffeln und Rüben ja selbst "heizen".
Aber wie geht das mit Äpfeln?

Ich überlege, ob man das auch erhöht - quasi auf einem Podest - aufbauen könnte, da bei uns das Luch im Winter immer ziemlich nass ist.
Ich würde das nicht erhöhen, du brauchst ja eine gewisse Feuchtigkeit, sonst werden dir die Äpfel schrumplig. Auch von Folie würde ich absehen, sie dient ja beim Silo dazu eine Belüftung zu vermeiden.
Das Problem bei Äpfeln könnte sein das du sie nicht kontrollieren kannst, weil ja die faulenden alle anderen anstecken. Oder aber die Miete ein zwei mal aufmachen und alles durchsammeln. Meine hatte ich immer im Keller, in Gemüsekisten gelagert, so das sie sich nicht berühren konnten. Im Februar März hatte man dann nur noch verschrumpelte, die haben aber trotzdem noch geschmeckt, auch deshalb weil in der DDR keine zu kaufen waren.

LittleSwan
02.10.2015, 13:57
Ich würde das nicht erhöhen, du brauchst ja eine gewisse Feuchtigkeit, sonst werden dir die Äpfel schrumplig. Auch von Folie würde ich absehen, sie dient ja beim Silo dazu eine Belüftung zu vermeiden.
Das Problem bei Äpfeln könnte sein das du sie nicht kontrollieren kannst, weil ja die faulenden alle anderen anstecken. Oder aber die Miete ein zwei mal aufmachen und alles durchsammeln. Meine hatte ich immer im Keller, in Gemüsekisten gelagert, so das sie sich nicht berühren konnten. Im Februar März hatte man dann nur noch verschrumpelte, die haben aber trotzdem noch geschmeckt, auch deshalb weil in der DDR keine zu kaufen waren.

danke dir.
Unser Keller ist lagertechnisch nicht so gut geeignet.
Und im Luch: eine gewissen Feuchtigkeit schön und gut, aber da STEHT das Wasser eben im Winter.
Deine Anregungen sind mir aber trotzdem sehr hilfreich!

Detschkopp1
02.10.2015, 14:30
Moin!
Mir fiel soeben noch folgendes "siedenheiß" ein:
am letzten Sonnabend (26.09.) sah ich auf NDR / "Hallo Niedersachsen" einen Bericht über eine Frau aus dem Emsland, die sich um alte / seltene Apfelsorten bemüht (ähnlich wie hier der Herr Brandt).

Sie gab zum Einlagern der Äpfel folgenden Tipp:
einige frische Äpfel locker in einen Gefrierbeutel geben und diesen gut verschließen. Die Äpfel darin drei bis vier Tage kühl aufbewahren.
Dann drei Löcher mit z.B. einem Zahnstocher einstechen und die Äpfel so kühl und trocken lagern.
Laut dieser Frau halten sich die Äpfel so bis ins nächste Jahr.

Das Prinzip dahinter soll (so meine Erinnerung) sein, dass die Äpfel zuerst Kohlenstoffdioxid im Beutel ausströmen. Dann - durch die Löcher - ist in geringer Menge ein Austausch mit Sauerstoff gegeben.

Es soll das gleiche Prinzip sein, dass Großbetriebe bei der Lagerung von Äpfeln durchführen (Äpfel in "Räumen" mittels Kohlenstoffdioxid haltbar machen). Guckst Du auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/CA-Lager

Viele Grüße aus der Nordheide
Detschkopp1

ptrludwig
02.10.2015, 23:32
danke dir.
Unser Keller ist lagertechnisch nicht so gut geeignet.
Und im Luch: eine gewissen Feuchtigkeit schön und gut, aber da STEHT das Wasser eben im Winter.
Deine Anregungen sind mir aber trotzdem sehr hilfreich!
Darum hatte ich ja geschrieben die Erde rund um die Miete ausheben das ein kleiner Graben entsteht. Wenn dein Grundwasser sehr hoch steht, eine erhöhte Stelle suchen.

Orpington/Maran
03.10.2015, 05:38
Da wäre die Option mit der Plastiktonne ideal , wir hatten solche, die sich nach oben hin verjüngen, und einen Schraubdeckel hatten ( ich glaube, es waren eigentlich Tonnen für Salzfische) , meine Eltern hatten da drin Kisten mit Äpfeln, und mit einer Wolldecke abgedeckt, einmal die Woche wurden die Kisten rausgehoben, und die schlechten Äpfel entfernt, eingegraben wurden die Tonnen bis zum Verschluss