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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fett im Schlachtkörper



Oliver S.
09.09.2015, 02:24
Liebe Hühnerhalter,
für viele ist es normal eigene Hähne und Hühner zu schlachten. Bei der Untersuchung des Schlachtkörpers kann wertvolle Informationen über den Gesundheits- und Ernährungszustand seiner Tiere bekommen.
Mir ist aufgefallen, dass meine Junghähne Fett im Unterhautgewebe um die Kloake, zwischen den Därmen, um den Magen und auch etwas ums Herz angesetzt haben:
http://i374.photobucket.com/albums/oo181/oliversfotos/1%20DSCN9111b_zpsnoesllyy.jpg (http://s374.photobucket.com/user/oliversfotos/media/1%20DSCN9111b_zpsnoesllyy.jpg.html)
Mich würde nun sehr interessieren, wie viel Fett Eurer Meinung nach ok für ein Huhn oder Hahn normal ist und wie das typischer Weise bei einem Schlachtkörper Eurer Tiere so aussieht.
Im internet findet man verschiedene Bilder dazu. Hier (http://www.myhumblekitchen.com/2010/10/real-chicken/#sthash.IiTSbvfX.dpbs)wird sogar offenbar ein halbes Glas Fett (https://www.flickr.com/photos/dianabauman/5065379056/) von einem Tier gesammelt als wertvolles Nahrungsmittel aufgehoben.

Ernst
09.09.2015, 10:38
Hier (http://www.myhumblekitchen.com/2010/10/real-chicken/#sthash.IiTSbvfX.dpbs)wird sogar offenbar ein halbes Glas Fett (https://www.flickr.com/photos/dianabauman/5065379056/) von einem Tier gesammelt als wertvolles Nahrungsmittel aufgehoben.

Wenn von einem Tier ein "wertvolles Lebensmittel" gewonnen wird, sagt das nichts über den Gesundheitszustand des Tieres aus. Eine Gänsestopfleber könnte man dann auch als wertvolles Lebensmittel bezeichnen.

Okina75
09.09.2015, 13:49
Hy!

Hähne sollten tendenziell eigentlich weniger Fett haben als abgebildet (falls der dicke Flatschen rechts reines Fett ist), vor allem Junghähne. Wie alt war denn der Delinquent, dessen Innereien das sind?
Bei Hennen hingegen, vor allem bei älteren und speziell manchen Rassen, die dazu neigen, kann das Fett selbst bei 1600 m² freiem Auslauf (der auch genutzt wird) und eher moderater Fütterung (also ohne ganztägigen Zugang zum gereichten Futter) am Bauch durchaus mal 2,5 cm mächtig werden.

Erst gestern Abend habe ich eine zweijährige Henne und zwei fünfmonatige Junghähne geschlachtet.
Die beiden Junghähne waren die zu erwartenden "Spargeltarzans" mit nur etwa 3- 4 mm eher braunen Bauchfetts, die Organe waren "sauber", nur um den Magen fanden sich weitere geringe Fettansätze, ganz moderat alles.

Die Henne hatte etwa 1 cm gelbes Bauchfett und um die Organe ebenfalls noch ganz moderat Fett. Auch das war weder zuviel noch zu wenig. Und zu wenig/ nichts sollte es nicht sein, finde ich, damit im Falle einer Erkrankung Reserven da sind, von denen die Energie für die Genesung gezogen werden kann. Magere Hühner greifen dafür halt gleich das Muskelgewebe an, ergo ist 's mit denen unter Umständen schneller vorbei, weil die Reserven fehlten, mit denen sie es ansonsten möglicherweise geschafft hätten.

An der lebenden Henne sollten die Eier "normale", also recht ovale Form haben. Sind die Eier auffällig spindelförmig oder aber unsymmetrisch, kann es gut sein, dass die Henne zu fett ist. War bei meinen beiden Niederrheiner- Hennen der Fall, die ich dann zwar aus anderem Grund schlachtete, die aber beide richtig mächtig fette waren- trotz wie gesagt moderater Fütterung und ganztägig weitem, freiem Auslauf...

Mietze
09.09.2015, 14:02
Meine Hennen haben auch so ca. 1cm Fettschicht, Organe sind in Ordnung. Ich wolfe das Fett und mache Schmalz daraus, das ist köstlich. Wenn ich ein Tier schlachte wird davon möglichst alles verwertet, das bin ich dem Tier schuldig, wenn es schon sein Leben lassen muß.

hein
09.09.2015, 14:26
Das sind mal wieder 4 Fragen, die man so oder auch so beantworten kann!


Die erste Frage ist doch, schlachte ich z. B. eine Legehenne oder ein Masthähnchen oder ist es die Weihnachtsgans?

So auch bei gemästeten Legehennen - legen sie nicht und ich gebe gutes Mastfutter - eben weil ich eine gute Suppe mit vielen Fettaugen und guten Geschmack haben möchte, denn sollte sie mehr Fett haben.

Oder z. B. eine gute Legehenne - warum auch immer sie geschlachtet werden muss - sie sollte viel weniger Fett haben!

Ein Masthähnchen nach kurzer Mastzeit sollte auch nicht viel haben - mäste ich es aber länger, so steigt auch der Fettanteil

Die Weihnachtsgans kann schon mehr Fett haben - aber auch hier kommt es drauf an, was ich will! (Gestopfte Gänse mal außen vor) Aber eine gemästete Gans sollte schon mehr Fett haben als eine Weidegans!

Und somit kann ich an der Umfrage leider nicht teil nehmen!

Okina75
09.09.2015, 14:29
Hühnerschmalz, na, das ist ja mal 'ne Idee :ahhh!
Hättest Du da vielleicht ein "Rezept"? Und für wieviel Scheiben Brot reicht denn das Schmalz von einer Henne- nicht für soviel, oder? Streckst du das mit Schwein?

Ich koche das Fett sonst anteilig immer in der Suppe mit, für den Geschmack, aber Schmalz ist natürlich noch genialer.

Mietze
09.09.2015, 14:39
@Okina, nein ich strecke nicht mit Schwein und es reicht schon für so einige Scheiben Brot (gezählt habe ich noch nicht:laugh). Ich gebe das Fett durch den Fleischwolf, gebe eine fein geschnittene Zwiebel, Salz und Pfeffer dazu und lasse es für eine Weile brutzeln, bis die Zwiebeln ein wenig Farbe genommen haben. Es ist nicht so weich wie Gänseschmalz aber auch nicht so fest wie Schweineschmalz, irgend etwas dazwischen. Und es schmeckt wirklich genial.

Schlachte ich mehrere Hühner friere ich das Schmalz portionsweise ein und nehme es auch zum Kochen.

Oliver S.
09.09.2015, 16:49
Oh, vielen Dank für so viele konstruktiven Antworten zum Thema Hüherfett. Ich ich würde wirklich noch ein bisschen besser beurteilen können, ob meine Tiere gesund oder zu fett sind. Den Hinweis auf die spindelförmigen Eier habe ich hier schon mal gelesen und finde ihn sehr hilfreich. Hätte denn vielleicht jemand mal ein Bild von einem Ei einer zu fetten Henne? Auch die Idee mit dem Streichfett werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren :)

Was mich noch sehr interessieren würde, wären Bilder von den Innereien Eurer Schlachttiere. Ich denke, man könnte da noch viel lernen, wenn man die vergleichen könnte und dazu auch etwas von den Lebensumständen der Tiere erfahren könnte (z.B. Alter, Geschlecht, Nutzungszweck und warum es geschlachtet wurde.(Mein Junghahn, von dem die innereien oben stammen, war z.B. 5 Monate und hat an meinem Auswahlfutterexperiment (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/87211-Auswahlfutter-die-enspanntere-Methode-f%C3%BCr-Huhn-und-Halter)teilgenommen). Ich finde auch, wenn so ein Tier schon geschlachte werden musste, sollte man doch alles daran nutzen und zwar nicht nur zum Essen, sondern auch um seine Kenntnisse zum Wohl der Tiere zu verbessern. Vielleicht könntet ihr ja auch noch das eine oder andere Bild posten. Ich finde, es gibt einfach noch ziemlich wenig gute Bilder und Infos zur "Hühnerfettanatomie" und ihrer Interpretation, obwohl sie vielleicht gute Hinweise zur Verbesserung der Haltungsbedingunen und der Gesundheit geben könnte.
Gruss, Oliver

Ernst
09.09.2015, 17:08
Hätte denn vielleicht jemand mal ein Bild von einem Ei einer zu fetten Henne?

154876
So sieht das typische Bild von einem Ei, einer zu fetten Henne aus.

Okina75
09.09.2015, 17:09
Also, ohne den dicken Klumpen Fett rechts im Bild wäre das für einen Junghahn schon ok, würde ich meinen- kommt halt auch auf die Rasse an. Kürze vielleicht den Weizen oder den Mais etwas, beides macht in "Überdosis" gerne fett und vor allem der (Ganzkorn)Mais ist bei mir immer mit als erstes weg, weil er schnell satt macht- da muss man dann haarfein portionieren, damit die trotz schönen Angebots nicht nur den Mais wegfuttern und so eher fett werden.

Bilder kann ich leider keine beisteuern- höchstens mal auf dem Kompost kucken, was die Katzen von den Innereien übrig gelassen haben...

PS: Wie alt war denn der Junghahn nun, von dem die Innereien sind/ waren?

PPS: Der ist gut, Ernst :rofl!

Oliver S.
09.09.2015, 17:13
154876
So sieht das typische Bild von einem Ei, einer zu fetten Henne aus.

:) :rofl :rofl

das heisst, solange sie einem Eier legen, sind sie nicht zu fett? Was ist mit den spindelförmigen Eiern? (Vielleicht könnte man ja anhand des Verhältnisses von Länge und Breite eines Eis die Verfettung der Henne abschätzen? )
@ Okina: Der Hahn war 5 Monate alt.

Gruss, Oliver

Ernst
09.09.2015, 17:25
das heisst, solange sie einem Eier legen sind sie nicht zu fett?

Nein, dass heißt es natürlich nicht. Der Verfettungsprozess schreitet logischerweise schleichend voran. Eine Henne die etwas übergewichtig ist wird wohl, wenn u. U. auch eingeschränkt, noch Eier legen. Du sprachst aber nicht von dick, sondern von "zu fett". Die Betonung liegt auf "zu". Wobei es auch da noch eine Steigerung gibt.
1. Zu fett um noch zu legen.
2. Zu fett um zu überleben.

Orpington/Maran
09.09.2015, 17:28
Die Eier sind halt langegezogen, und nicht oval, mit einem etwas spitzeren Ende und einem etwas dickerem Ende, meine Wyandotte legt solche Eier, ist aber gerade in der Mauser, da ist garnichts mit Eiern. Meine Hühner sind leider alle zu fett, wenn sie mir aber entgegengekugelt kommen, und mich erwartungsvoll anschauen, muss ich ihnen was geben. Ich versuche schon, sie auf Kohlrabiblattdiät zu setzen, aber oft war im Supermarkt jemand schneller, und die mickrigen 5 Blätter, die an einem Kohlrabi hängen( wir essen alle mit "spitzen Zähnen" den ungeliebten Kohlrabi) reichen bei weitem nicht für 18 erwartungsvolle Hühner, was ich so tückisch finde, die Wyandotte sieht nicht dick aus, nur wenn ich sie hochhebe, wundere ich mich jedes mal über ihr Gewicht!!

Rosie
09.09.2015, 20:52
Es gibt natürlich auch rassespezifische Unterschiede. So kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Sundheimer Junghahn definitiv einen höheren Fettgehalt im Fleisch hat als ein Kraienkopphahn.

thusnelda1
09.09.2015, 21:46
So sahen die Eier meiner Jersey Giants aus, links das erste Ei, rechts das letzte Ei (nach dem Schlachten dem Huhn entnommen):

154899154900

Und so sah das dazugehörige, ganz sicher zu fette Huhn aus:

154901

Ich habe damals viel Fett entsorgt. Wenn ich das Rezept vom Hühnerschmalz schon gekannt hätte ........ von den Jerseys hätte ich reichlich Schmalz machen können.
Damals war ich total entsetzt, wie ein Huhn mit Freilauf sooooooooo fett werden kann.
Seitdem gibt es keinen Mais mehr für unsere Hühner. Die Jerseys haben Mais geliebt ........ und bekommen.

Rosie
09.09.2015, 22:06
So sahen meine ersten drei Sundheimer Hennen aus nachdem sie das Legen mit nur 14 Monaten mitten im April eingestellt haben.

Die Suppe war aber nach dem Entfetten fantastisch!

thusnelda1
09.09.2015, 22:18
Die Suppe war aber nach dem Entfetten fantastisch!

Ja, das war das Jersey-Frikasse und die Suppe auch :jaaaa:

Okina75
09.09.2015, 22:36
Boah, was 'nen Klops :o!
Hast Du den Speck scherzeshalber mal gewogen, thusnelda, um vom Lebend- oder Frischtotgewicht der Henne abgezogen?

Aber glaubt mir, ähnlich baff war ich, als ich den ganzen Speck aus den Niederrheiner- Hennen rausräumte. Die hatten beide im ersten Jahr recht fantastisch gelegt, die Schwester mit den spindelförmigeren Eiern dabei mehr als die mit den unsymmetrischen, letztere aber hörte dann im April auf zu legen und machte bis Juni auch nicht weiter. Weil die auch noch andere Probs hatten, kamen sie dann beide zugleich weg (hingen auch immer zusammen rum, waren halt Schwestern), und ja... Der Aha- Effekt war nachhaltig und das Erstaunen groß, dass eben freilaufende Hennen SO fett werden können :kein.
Wahrscheinlich haben die beiden Tusneldas sich den Mais als erstes reingepfiffen, so dass die anderen nix mehr hatten, anders kann ich mir das nicht erklären...

Oliver S.
10.09.2015, 00:50
Ich frage mich manchmal, ob wir beim Thema Fett heutzutage nicht auch ein bisschen überempfindlich sind und suche daher nach objektiveren Kriterien. Immerhin hätte Thousneldas Huhn noch ein 77g! Ei gelegt und das Firkasse und die Suppe waren auch fantastisch. Wo genau ist also das Problem? Auf dem Bild denkt man das Tier sei komplett mit Fett ausgefüllt. Wie dick war die Fettschicht um die Kloake denn tatsächlich? Machte das Huhn einen beeinträchtigten Eindruck, bevor es geschlachtet wurde oder war es scheinbar gesund und aktiv? Ist ein Huhn denn nicht erst dann zu dick, wenn die Legeleistung oder sein Wohlbefinden darunter leidet? Leidet es nicht, wenn es so fressen muss, dass es schlanker ist? Wie erkennt man die tolerable Grenze für Hühnerkörperfett ohne zu schlachten? Wäre es nicht das Einfachste, auf Leckerlies einfach ganz zu verzichten, denn vom Menschen fressen sie aus Höflichkeit oder aus blindem Vertrauen doch fast alles, auch wenn sie selber nichts mehr suchen würden? Ausserdem frage ich mich, ob man im Fall einer krankhaften Verfettung nicht einfach nur noch Legemehl geben könnte und das Huhn einfach die Energie aus dem Fett nutzten lässt, bis es nicht mehr zu fett ist? Welche natürliche Rolle spielt Fett eigentlich für Hühner? Ist es vielleicht ganz normal, dass die Tiere in guten Zeiten Reserven anlegen, damit sie damit schlechtere Zeiten überstehen können? Müssen wir diese natürlich-mageren Zeiten durch ein geringeres Futterangebot nachahmen? Oder gibt es einen internen Regelkreis der dern Körperfettanteil irgendwie regeln könnte? Wann wäre ggf. der optimale Zeitpunkt für eine Reduzierung des Energiegehalts in der Nahrung? Ich versuche in meinem Auswahlfutterprojekt gerade zu beobachten, ob es alleine schon ausreicht, keine optischen Anreize fürs Fressen zu schaffen, indem das (immer vorhandene und möglichst naturbelassene) Futter in Futterautomaten steckt und nur dann sichtbar ist, wenn das Tier aktiv (aus Hunger) im Kasten danach sucht, der noch dazu nicht an ihrem Lieblingsaufenthaltsort steht. Ausserdem setze ich mich inzwischen meist nur zu den Tieren und beobachte sie oder rede ein bisschen mit ihnen wenn sie mich neugierig anschauen, ohne Leckerchen oder zufällig übrig gebliebene Essensreste zu reichen. Ich hoffe, dass sie dadurch lernen nur Hunger und nicht Herrchen mit Futtern zu verbinden und bin gespannt, ob es nicht doch einen huhn-internen natürlichen hungergesteuerten Fressregulationsregler gibt. Tja Fragen über Fragen... ich hätte nie gedacht, dass das Hühnerhobby dermassen spannend und interessant sein könnte :)
Gruss, Oliver

Oliver S.
10.09.2015, 01:22
So sahen die Eier meiner Jersey Giants aus, links das erste Ei, rechts das letzte Ei (nach dem Schlachten dem Huhn entnommen):

154899154900

Und so sah das dazugehörige, ganz sicher zu fette Huhn aus:

154901

Ich habe damals viel Fett entsorgt. Wenn ich das Rezept vom Hühnerschmalz schon gekannt hätte ........ von den Jerseys hätte ich reichlich Schmalz machen können.
Damals war ich total entsetzt, wie ein Huhn mit Freilauf sooooooooo fett werden kann.
Seitdem gibt es keinen Mais mehr für unsere Hühner. Die Jerseys haben Mais geliebt ........ und bekommen.

...Das ist ja ein toller Zufall, dass Bilder dieser beiden Eier vorhanden sind! Wenn ich mich nicht täusche, ist das erste Ei 37% länger als breit und das letzte 77g Ei ist (nur!) 24% länger als breit (Also weniger spindelförmig als das Erste. Hättest du denn vielleicht sogar noch ein Bild von einem dazwischen gelegten Ei? Warum sind die Eier farblich denn unterschiedlich? Vermutlich sind sie nicht vom selben Tier, oder?).
Gruss und vielen Dank, Oliver

Orpington/Maran
10.09.2015, 04:46
Wenn ich mir diese Fotos so anschau, OMG, dann ist ja meine Dotty echt FETT! Deren Eier sind viel spindelförmiger :rotwerd:rotwerd , sollte sie nach der Winterpause noch legen, mache ich mal Fotos.

Okina75
10.09.2015, 17:13
Oliver, das zweite Ei war ja noch in der Henne, hat also noch keine Farbschicht bekommen (braune Farbe, egal welche, ist nur aufgelagert).

Natürlich ist etwas Fett nicht schlecht, habe ich ja auch schon umrissen. Wenn es dann allerdings an Wohlbefinden oder allgemeine Leistung des Tiers geht, sollte man sich Gedanken machen.
Das abgebildete braune Ei der Jersey Giant- Henne ist dabei noch nicht spindelförmig, sondern normal oval. Mit "Spindelförmig" meine ich echt die, wo man meinen könnte, da will ein Pinguin draus schlüpfen, oder von denen man früher sagte, dass da die Hähne rauskämen...

SetsukoAi
10.09.2015, 19:53
Ich hatte eine Marans Henne (hatten wir letzte Woche geschlachtet) die hatte sogar noch mehr Fett als die Jersey. Ich musste da mit dem Handschuh rein weil das Fett so dermaßen... ja fettig war... ging nicht anders.
Sie hatte auch nicht mehr gelegt.

Einige Rassen, wie Marans, Barnefelder, New Hampshire... neigen sehr zum verfetten. Wobei andere wie Deutsche Langschan, Kraienköppe, Schlotterkämme... eher weniger dazu neigen.
Beide Typen bekommen das gleiche zu fressen und haben den gleichen Auslauf. Dennoch sind die Unterschiede extrem.

thusnelda1
10.09.2015, 22:58
...Das ist ja ein toller Zufall, dass Bilder dieser beiden Eier vorhanden sind! Wenn ich mich nicht täusche, ist das erste Ei 37% länger als breit und das letzte 77g Ei ist (nur!) 24% länger als breit (Also weniger spindelförmig als das Erste. Hättest du denn vielleicht sogar noch ein Bild von einem dazwischen gelegten Ei? Warum sind die Eier farblich denn unterschiedlich? Vermutlich sind sie nicht vom selben Tier, oder?).
Gruss und vielen Dank, Oliver

Ein Bild von einem "Dazwischen-Ei" habe ich leider nicht. Der Farbunterschied kommt daher, dass das 1. Ei normal gelegt wurde und das 2. nach dem Schlachten aber noch im Huhn war
Die Jerseys sind ja eh keine Legerasse. Wir haben ihre Legeleistung nach dem Schlachten im täglichen Eierkorb nicht vermisst.
Die Hennen waren mobil, den ganzen Tag bei jedem Wetter draußen unterwegs.

154954

Die links vorn sollte eigentlich ein Bielefelder Kennhuhn sein. Ob sie wirklich eine war, weiß ich nicht.

Ich sitze auch oft einfach nur vor oder im Auslauf und gucke und beobachte.
IMMER kommen die Damen und Herren wie wild angerannt .... es könnte ja sein, dass ich doch was leckeres aus der Tasche zaubere.

"....die tolerable Grenze für Hühnerkörperfett..." kann man ohne zu schlachten wohl kaum erkennen, glaube ich.
Meine Damen sahen gut aus, waren beweglich und eigentlich ständig in Bewegung, immer am Scharren und rumlaufen.
Sie haben auch nicht den Eindruck gemacht, als wären sie in irgendeiner Weise eingeschränkt.

Den dazugehörigen Hahn mußten wir schon 2 Monate vorher schlachten. Er war so aggressiv geworden, dass er nicht mehr tragbar war. Er stand mit unserer damals 3jährigen Enkelin auf Augenhöhe und hat versucht, sie anzugreifen.

154955154956

Er war ein Riesentier. Gerupft und ausgenommen brachte er immer noch 4,7 kg auf die Waage, glaube ich.
Er kam immer angriffsbereit angerannt, sobald wir uns dem Auslauf näherten.
Nur am Schlachttag mußten wir ihn suchen. Da hatte er wohl geahnt, dass es ihm nun an den Kragen geht.
Und trotz desselben Futters war er lange nicht so fett wie die Hennen.

Drakulinchen
11.09.2015, 03:03
Ich hätt gern mehr Fett bei meinen Hühnern...

Hab schon mehrere der Küche zugeführt und die Fettaugen auf der Suppe, in der Sauce konnte ich fast zählen...

Futter haben sie zur freien Verfügung - wird aufgefüllt wenn nur noch 1/3 da ist.

Unsere laufen auf mind. 5000 m2 rum - unser Grundstück und machen dehnen das Gebietr durch angrenzende Nachbargrundstücke noch weiter aus. (wir haben hier alle keinen Zaun und Nachbarn freun sich wenn Hühner mal bei ihnen sind).

Ich füttere eine Mischung aus Legemehl, Legekorn und Weizen welches nie leer wird - ansonsten bedienenen sie sich aus dem Grundstück. Normalerweise füll ich Abends Futter auf, hab aber jetzt auch wo es heiß war , Tage gehabt wo ich nur jeden 2 Tag aufgefüllt habe... Aud dem Grundstück gibts auch Obst , viele Pflanzen die Hühner fressen...

Ich wäre froh, wenn unsere mal bissl mehr Fett ansetzen würden...
Ich hoff mal auf den Winter wenn sie freiwillig nicht mehr so viel im Schnee rumlaufen...

Unsere sind so aktiv und rennen rum, die setzten einfach kein Fett an...

Ich liebe Hühnersuppe mit vielen Fettaugen...

Okina75
11.09.2015, 14:19
Schaff' Dir Niederrheiner an, die werden garantiert auch bei 5000 m² fett :D!
Wie hat mei Oma immer gsagt? "Wenn Du in den Suppentopf kuckst, müssen mehr Augen rausschauen als rein" :ahhh!

Oliver S.
11.09.2015, 20:56
Ich hätt gern mehr Fett bei meinen Hühnern...

Hab schon mehrere der Küche zugeführt und die Fettaugen auf der Suppe, in der Sauce konnte ich fast zählen...

Futter haben sie zur freien Verfügung - wird aufgefüllt wenn nur noch 1/3 da ist.

Unsere laufen auf mind. 5000 m2 rum - ...
Ich füttere eine Mischung aus Legemehl, Legekorn und Weizen welches nie leer wird - ansonsten bedienenen sie sich aus dem Grundstück. ... Aud dem Grundstück gibts auch Obst , viele Pflanzen die Hühner fressen...

Ich wäre froh, wenn unsere mal bissl mehr Fett ansetzen würden...
Ich hoff mal auf den Winter wenn sie freiwillig nicht mehr so viel im Schnee rumlaufen...

Unsere sind so aktiv und rennen rum, die setzten einfach kein Fett an...

Ich liebe Hühnersuppe mit vielen Fettaugen...


Hallo Drakulinchen,
eine seeehr interessante Beobachtung, wie ich finde... zu magere Hühner gibt es also auch...
Ich lasse unsere 4 Hennen und 2 Hähne auf gut 1000 qm frei laufen und biete Futter, wie du, auch nicht rationiert sondern ständig zur Freien Verfügung an. Allerdings nicht gemischt sondern sortenrein getrennt: Bio-Legekorn (als Ergänzungsfutter/Eiweissquelle mit 22% Rohprotein), ganze Maiskörner, ganze Weizenkörner, und Leinsamen. Ich tue das in der Zusammenstellung erst seit Kurzem und kann daher noch nichts repräsentatives sagen. Eines scheint sich aber abzuzeichnen: Legekorn/Ergängunsfutter ist bei meinen Tierchen nicht der Renner und wird nur in kleinen Mengen (ca. 2%) freiwillig genommen, Leinsamen eher noch weniger Weizen aber schon (ca. 2/3) und Mais auch (ca. 1/3). Zusammen werden neben dem Futter aus dem Garten gut 90g pro Tier und Tag aufgenommen.
Wenn du nun Legemehl und Weizen als Mischung anbietest, könnte es sein, dass das vielleicht auch bei deinen Hennen ungeliebte Legemehl die Weizenaufnahme bremst und damit auch die (natürliche?) Fettbildung. Wenn etwas mehr Fett erwünscht ist, würde ich vielleicht mal versuchen, Weizen und Legemehl getrennt zur freien Verfügung zu stellen.

Gruss, Oliver