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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bruteier von Marek-geimpften Elterntieren?



Auguste
07.01.2007, 20:58
Hallo an alle!

Ich will mich auch schon mal auf die nächste Brutsaison vorbereiten und habe jetzt von einem Züchter in meiner Nähe erfahren, ich dürfe keine Bruteier von Eltertieren nehmen, die gegen Marek geimpft sind, wenn ich selber nicht dagegen impfe..."einmal geimpft - immer impfen!" Stimmt das?

Gruß
Annette

Heinrich
07.01.2007, 21:45
Hallo.

Mama und Papa sind geimpft.

Heinrich

stef71074
07.01.2007, 21:47
Hallo, ob es stimmt, kann ich Dir leider nicht sagen, aber das wird auch bei uns im verein gesagt, und da laufen immerhin auch sehr betagte Herren mit Jahrelanger Erfahrung rum.

Liebe Grüße

Stefanie

Gast
08.01.2007, 00:37
das meinte mein holländer auch. wird wohl was dran sein.

tja entweder der irrt sich, oder ich muss an meinenm holländisch arbeitennnnn ;D

Auguste
08.01.2007, 19:00
Okay, jetzt würde ich das Ganze nur noch gern verstehen...

Warum kann ich dann problemlos die Eier meiner Hybriden verwenden, obwohl doch in den professionellen Aufzuchtbetrieben i.d.R. gegen alles geimpft wird?
Kann mir das jemand erklären?

Gruß
Annette

Bachstelze
08.01.2007, 19:07
Hallo,

die Küken werden ja gegen Marek geimpft, damit sie als Elterntiere die Krankheit nicht weitergeben können. Alles andere ist Unsinn!

Gruß Bachstelze

Brahmazüchter
08.01.2007, 20:46
Also ich hab mir auch brahmas gekauft die damals gegen Marek geeimpft wurden und sie zu meinen nicht geeimpften Tieren dazu getan und es ist auch nix passiert.Das ist mittlerweile 2 Jahre her.

Die Sebrigt wo ich Bruteier gekauft und Kücken aufgezogen habe sind auch nicht gegen Marek geeimpft worden und sie leben noch heute.
Werde aber dieses Jahr die Sebright gegen Marek Impfen weil im Fachbuch des öfteren erwähnt wurde das sie sehr anfällig sind für diese Krankheit.
Da gehe ich jetzt doch lieber auf Nr sicher.

Enemy
08.01.2007, 21:50
...solche Sprüche/Weisheiten hab ich bislang nur hier gelesen...

Ich (und meine Vereinskollegen) impfen seit Jahren gegen Marek.
- Mein Nachbar (kunterbunter Mischbestand) holt sich fast jedes Jahr ein paar Bruteier von mir, brütet die unter Glucke zwischen seinen eigenen aus.
- Wir haben z.B. auf dem Dorffest einen Schaubrüter (und da kommen Eier von unseren geimpften Hühnern rein). Die Küken werden von Privat Haltern übernommen (und mit Sicherheit nicht nach dem Abholen gegen Marek geimpft) - ebenfalls problemlos aufgezogen und in den eigenen nicht geimpften Bestand integriert.
- Wir haben schon sehr oft an Privatleute erwachsene Tiere abgegeben, die dann in eine ungeimpfte Gruppe integriert werden.

Welcher Privatmann (oder auch Züchter) fragt denn z.B. auf einer Ausstellung, ob das zum Verkauf stehende Tier gegen Marek geimpft worden ist?
Ich denke da nur mal an Leipzig - dürfte für die hier anwesenden Privathalter, die dort Tiere gekauft haben, doch nicht so einfach gewesen sein, den Züchter vor dem Kaufen zu fragen, ob gegen Marekt geimpft oder nicht? ;)

kraehe
08.01.2007, 22:42
Eine Impfung gegen Marek unterdrückt die natürliche Immunisierung des Huhnes und das kann sich evtl. auf die Eier auswirken, muß aber nicht. Ich impfe nicht und nehme auch andere Eier zum Brüten. Einmal ist ein Infekt aufgetreten, der sich bei jungen Hünchen bis ca. 8 Monaten auswirken kann, d.h. die Krankheit ist bei zwei Hennen ausgebrochen. Da diese in Quarantäne gehalten wurden ist auch nichts weiter passiert. Ich denke - probieren geht vor studieren. Versuchs einfach... :roll

yossy
09.01.2007, 00:03
Hi,
die Übertragbarkeit des Marek-Virus über das Ei ist umstritten, jedenfalls ist mir keine klare fachliche Aussage in letzter Zeit bekannt geworden. Unumstritten ist aber dass der Virus sich über den Kot übertragt und somit evtl. über den am Ei anhaftenden Kotrest falls vorhanden oder auch minimal vorhanden.
Im Übrigen ist das auch Wurscht, denn der Marek-Virus ist sowieso in jedem Hühnerstall vorhanden.
Die Aussage in etwa "Finger weg von Marek geimpften Tieren wenn man nicht selber gegen Marek impft" ist schon richtig (sorry enemy), die Aussage ist unter den Züchtern bestimmt schon so alt wie man gegen Marek impft - und ist auch richtig.
Wenn man Tiere zukauft weiß man sicher oft nicht ob sie geimpft sind, ist halt Risiko wie vieles andere auch.
Grüße Peter

Redcap
09.01.2007, 00:30
Die Bruteier bringen eine sogenannte maternale Immunität mit.
Das Risiko besteht nur bei Naturbrut und frühem Kontakt mit erwachsenen geimpften Tieren.
Wenn man es streng nimmt, dürfte man nicht mal verschiedene Rassen halten, da jede Rasse auf eine Impfung unterschiedlich stark reagiert, bzw. den Virus ausscheidet.
Humorale Immunantwort verschiedener Hühnerrassen nach Impfungen gegen ND, IB, Inf. Bursitis und AE (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=5534)

brahma
09.01.2007, 06:37
hallo zusammen


also ich glaube auch das geimpfte tiere, ungeimpfte tiere anstecken können. ích habe mir in den letzten 2 jahren 2 ungeimpfte tiere zurückgeholt, die an marek erkrankt sind. es kann sein muss aber nicht.

gruß
peter

Enemy
09.01.2007, 06:41
Hi yossy,

der Virus ist in jedem Hühnerstall vorhanden, mit Sicherheit. Wenn ich an meine erste Hühnertruppe zurückdenke… Hauptsache schön bunt sollte sie sein, also hab ich auf Märkten an verschiedenen Ständen zusammengekauft, Hybriden als auch Rassetiere. Dazu kamen dann Einzeltiere aus verschiedenen privaten Mix Haltungen. Also mit Sicherheit geimpfte Tier (vom Markt) und ungeimpfte Tiere. Halt so, wie es der „normale Privatmann“ so macht ;-)

Ich hab es miterlebt, wie die Marek hier im Kreis in 3 verschiedenen, weit auseinanderliegenden Beständen ausbrach – in allen Beständen waren innerhalb von 3 Jahren zuvor keine Bruteier und keine Fremdtiere zugekauft worden (auch, dass man sich hier gegenseitig durch die Stallungen läuft ist eher unüblich), weder Naturbrut noch Gemeinschaftsbrut betrieben worden. Einziger Fremdkontakt der Tiere bestand auf Ausstellungen…

Das spricht doch eher dafür, dass der Virus jahrelang im Stall/in den Tieren schlummert, um plötzlich - wenn andere „Schwächungen“ vorliegen, auszubrechen.
Und eben dieses Risiko lässt sich heutzutage nicht mehr mit Maßnahme „Finger weg von Bruteiern geimpfter Elterntiere, wenn du nicht selber gegen Marek impfst“ (und um diese ging es hier in dem Thread) ausschalten.

Wer ausschalten/minimieren will, muß halt selber impfen – oder es drauf ankommen lassen und auf Resistenz züchten – mit allen daraus entstehenden Konsequenzen. Für das Letztere muß man schon wirklich ein hartgesottener „das ist eben Natur“ Verfechter sein – ich kann euch versichern, dass es nicht besonders funny ist, dem Nachwuchs beim jämmerlichen Sterben zuzusehen und auf die paar überlebenden zu hoffen…

kraehe
09.01.2007, 09:33
Das Marekvirus ist zum Glück sensibel und kann in normaler Umwelt nicht lange leben. So ist eine Ansteckungsgefahr max. 3-6 Monate gegeben. Eine größere Anzahl der Keime führt bei Jungtieren zu einer Ansteckung. Darüber wurde schon sehr viel geschrieben... :o

yossy
09.01.2007, 09:46
.....Eine größere Anzahl der Keime führt bei Jungtieren zu einer Ansteckung. Darüber wurde schon sehr viel geschrieben...

und wo kommen die größere Anzahl her?

Von geimpften Tieren und/oder Dauerausscheidern ....

womit sich der Kreis wieder schliesst und ich mit meiner Aussage recht habe.

Fallen die obigen Dauerausscheider weg fällt auch der erhöhte Infektionsdruck weg. Was bleibt ist der "normale Stallinfektionsdruck" auf niedrigem Level mit dem sowieso jeder leben muß. Es sei denn er impft immer und ewig.

In kurzen Worten:
Immer impfen oder nie impfen, jeder hat die Wahl... und muß sich dann diesbezüglich auch bei Zukauf etc. entsprechend verhalten will er kein Dilemma erleben. Möglicherweise, nicht muß. Das geht so lange auchl gut bis die Infektionsdruckschwelle überschritten wird.... und dann ist es zu spät. Die überlebenden Tiere kannst Du als Dauerausscheider gleich mitentsorgen und in dem Fall würde ich künftig auch impfen befürworten.... für die Zukunft. Deshalb impfen auch manche..... sagen wir mal ganz vorsichtig. Mal von Impffanatikern und Ahnungslosen abgesehen.

bye Peter

Enemy
09.01.2007, 12:13
…richtig, nur macht nicht die Impfung an sich mein Tier zum Dauerausscheider – sondern erst eine „richtige“ Infektion (s.g. Feldinfektion) beim geimpften Tier – welche ja dann unbemerkt (ohne klinische Symptome) verläuft und für die „richtige“ Immunität sorgt.

yossy
09.01.2007, 12:30
Hi,
ich denke mal dem Huhn oder dem Hühnerhalter wird´s egal sein ob der Infektionsdruck durch Dauerausscheider vom geimpften Huhn oder durch Dauerausscheider vom "Krankheit-überlebten-Huhn- Feldvirus" herrührt. Wird die Infektionedruck von einer und/oder beiden Varianten zu hoch hat man "akute Marek" an ungeimpften Hühnern im Stall. Die geimpften Hühner sind natürlich ressistent.
Grüße Peter

Auguste
09.01.2007, 19:06
Hallo,

ich danke euch für die Diskussion, so ganz klar scheint das ja unter den "Erfahrenen" auch nicht zu sein ;)

Ich werde mir also meine Bruteier unabhängig von der Elternimpfung aussuchen.

Es hat mich auch gewundert, dass bei den Bruteieranzeigen nie die Rede davon ist, wenn es doch angeblich ach so relevant sein soll.

Gruß
Annette

Alex110474
09.01.2007, 19:56
Gemäß Studien aus dem Internet und Aussagen von mehreren Tierärzten muß eine Infizierung mit der Marekschen Lähme in den ersten vier Lebenswochen erfolgen um tödlich zu enden. Der Ausbruch und Tod der Tiere tritt beim Erreichen der Geschlechtsreife auf.

Nach 4 Lebenswochen kann eine Infizierung trotzdem stattfinden, führt aber nicht zum Ausbrechen von Marek. Das infizierte Tier ist dann Träger des Virus, verendet aber daran nicht, da die Krankheit nicht zum Ausbruch kommt. Solange das infizierte Tier nicht mit Tieren unter 4 Wochen in Kontakt kommt besteht laut Tierarztaussagen keine Gefahr für einen Ausbruch und somit den Tod von Jungtieren. Wenn also ein dazu gekauftes Tier an Marek erkrankt dann muss die Infizierung nicht im eigenen "geimpften" Bestand erfolgt sein. Wenn Tiere zu Tode kommen muß die Infizierung in den ersten Lebenswochen erfolgt sein.

Eine Übertragung über Bruteier gilt als unwahrscheinlich, da Marek über den Kot übertragen wird.

cochinkiller
09.01.2007, 22:20
Hi Alex , sorry ich schon wieder ;-)

Grundsätzlich hast Du Recht , nur mit dem Kot als Übertragungsweg , dass wirft meine Vorbeugung komplett aus dem Rennen. Kot ist ja feucht, das mag Marek nicht.

Der Marekvirus ist ein Herpes Virus und überdauert hauptsächlich im Stallstaub .Dort sind ja jede Menge Hautschuppen und sonstige Leckereien die dem Virus eine lange Überlebenszeit garantieren.

Das ist einer meiner Gründe , weshalb ich regelmässig den Stall ausbrenne und danach die wände und den Boden mit Lysoveth P besprühe . Gegen Marek habe ich noch nie geimpft, habe auch keine sorge Bruteier irgendwoher ausbrüten zu lassen. Der Hauptübertragungsweg ist ja der staub .
Also Infektionsdruck mindern und gut soll es sein, Hühner mit kräftigem Immunsystem interessiert es dannauch nicht. Das Problem sind meist die Küken -bis 4 wochen . Grund ? Kaum Abwehrstoffe gegen Viren . Gleiches Problem wie mit den Kokzidien - die dosis machts .

TÄ Katrin hat das auch schon mal vor langer Zeit hier irgendwo im Archiv verewigt.

Heinrich
09.01.2007, 22:56
Hallo.

Sicherlich ein schwieriges Thema.

Jede Impfung schwächt das Immunsystem.

Herpesviren sind kaum in den Griff zu bekommen.

Heinrich

Gast
10.01.2007, 16:00
d.h. cochin, wenn ich eh nur kunstbrut mache und die küken eh min 6 wochen am anderen ende des gartens sind und die aufzuchtbox nach jeder brut desinfiziert wird, dann kann ich mir das geld auch sparen?

MonaLisa
10.01.2007, 17:31
Hallo Godfather,

meine Tiere habe ich noch nie gegen Marek geimpft. Bruteier und Jungtiere hatte ich schon von verschiedenen Züchtern, einige haben davon geimpft.
Zur Vorbeugung gegen Marek und Kokkzidien halte ich meine Glucken immer auf hühnerunbelasteten Boden (Senkung des Infektionsdrucks), von den anderen räumlich getrennt, bis sie ca 8 Wochen - oder bis kurz vor der Legereife - sind.
Bisher hatte ich erst einen Marekverdacht und der betraf eine Henne, die ich als Jungtier gekauft habe. Weitere Tiere sind nicht erkrankt, die Henne hat es überlebt. Verdacht auf nicht-tödlich verlaufende Nervenform von Marek.

Ich würde aus meinen Erfahrungen schließen, dass Kunstbrut und Extrahaltung auch bei dir das Marek-Risiko sehr klein hält.

Gruß Petra

Gast
10.01.2007, 17:34
dann schenk ich mir die impfung beim nächsten mal. oder sind die für ausstellungen erforderlich?

Alex110474
10.01.2007, 17:36
ne marek brauchst nicht für ausstellungen. ich fange auch nicht damit an.

cochinkiller
10.01.2007, 18:02
Ich sehe das so , man kann sich das Geld für die Impfe sparen.
Lieber säubere ich den Stall mit der Gasflamme und mach eine Tiefstreu rein ,als das ich jedes Küken zum Impfen schleppe. Auf dem ganz platten Land zeigt dir der TA einen Vogel ;-)
Auch geimpfte Tiere können sterben . Wichtiger ist meiner Meinung nach , ein gesundes Immunsystem . Küken nicht verhätscheln ,sonder rechtzeitig mit der "Abhärtung " beginnen . Nach einer Woche rennen bei mir Küken schon in der frischen Luft rum , auch jetzt schon. Wenn sie frieren gehen sie selbst unter die Wärmeplatte .
" Nur die Harten sind im Garten , die " Weichen " --- die sind Leichen ;-)

So bekommst du kräftige Zuchttiere , die wiederum kräftige Nachkommen haben.

kraehe
10.01.2007, 22:38
Original von MonaLisa
Hallo Godfather,

meine Tiere habe ich noch nie gegen Marek geimpft. Bruteier und Jungtiere hatte ich schon von verschiedenen Züchtern, einige haben davon geimpft.
Zur Vorbeugung gegen Marek und Kokkzidien halte ich meine Glucken immer auf hühnerunbelasteten Boden (Senkung des Infektionsdrucks), von den anderen räumlich getrennt, bis sie ca 8 Wochen - oder bis kurz vor der Legereife - sind.
Bisher hatte ich erst einen Marekverdacht und der betraf eine Henne, die ich als Jungtier gekauft habe. Weitere Tiere sind nicht erkrankt, die Henne hat es überlebt. Verdacht auf nicht-tödlich verlaufende Nervenform von Marek.

Ich würde aus meinen Erfahrungen schließen, dass Kunstbrut und Extrahaltung auch bei dir das Marek-Risiko sehr klein hält.

Gruß Petra


Hallo,

genau so habe ich das früher auch gemacht, bis mich die Küken durch die Ausflüge bis ins Hühnergatter der Großen eines Besseren belehrten.
Seit ca. 10 Jahren lasse ich die Glucke mit den Küken im Stall und sperr für die ersten Wochen eine Ecke ab, unter dem Kotbrett sind über 2m² Platz. Da bekommen sie das Futter und können auch raus, wenn sie wollen und es gab noch keine Verluste... :roll

kraehe
10.01.2007, 22:52
Nachtrag: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2004/1416/