Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bekämpfung von Bodenräubern bei unbegrenztem Auslauf
Nobbi555
21.08.2015, 13:29
Hallo,
ich habe vor ca. 3 Wochen schon hier Forum unter der Ruprik "Naturbrut" das Problem mit den Verlusten bei unbegrenztem Freilauf eingestellt, und vielfältige Rückmeldungen erhalten. Mir geht es jetzt nicht mehr um die Frage ob unbegrenzter Freilauf sinnvoll ist, das hat jeder für sich selbst entscheiden, sondern wie wir wirksam und legal die vielfältigen Freinde unser Hühner bekämpfen können. Ich finde deshalb gehört das Thema auch hier her.
Ich bitte darum, dass sich wenn möglich nur die Hühnerhalter melden die selbst unbegrenzten Freilauf nutzen, und dies nicht für Unfug halten. Es geht mir in erster Linie um Lösungsvorschläge.
Ich selbst möchte den unbegrenzten Freilauf der Hühner und Küken auf keinen Fall aufgeben, auch wenn ich jetzt 11 Küken und 3 Hennen erloren habe. Ich habe die Hühner in erster Linie wegen der Freude an den Tieren und nicht wegen der Eier und dem Fleisch. Da ich das Glück habe ein unbegrenztes, den Tieren ein wildes Gelände von mehreren Hektar direkt am Haus zur Verfügung zu stellen, was natürlich nur wenige Züchter haben, möchte ich dies auch zum Wohle der Tiere und zu meiner Freude nutzen.
Auf den Aufnahmen meiner Wildcamera sind immer wieder Füchse, Marder und Katzen zu sehen. Also Füchse treiben sich im Gegensatz zur Meinung einiger User im Forum auch im August umher. Die „Luftwaffe“, die jetzt aktuell einen Kilometer von uns entfernt mehrfach zugeschlagen hat, kann ich bei uns absolut nicht sehen, und ich bin wegen verschiedener Baumaßnahmen manchmal 7-8 Stunden am Tag auf dem Gelände. Deshalb habe ich die Feinde am Boden im Visier.
Aus den vielfältigen Rückmeldungen von User, die selbst freilaufende Hühner und Küken haben, konnte ich immer wieder hören, dass ein geeigneter Hund schon viel gegen die Räuber am Boden ausrichten kann. Gegen die „Luftwaffe“ hat er natürlich keine Chance.
Deshalb beschäftige ich mich jetzt auch mit dem Thema „Herdenschutzhund“. Vielleicht genügt auch schon ein anderer Hund der nicht so viel Angst hat wie unsere liebe "Ely" (Komfohrländer), die kann mir leider nicht helfen, und zieht schon bei fauchenden Katzen den Schwanz ein.
Für Erfahrungen und Lösungsmöglichen im Bezug auf den Schutz der Hühner mit Hund bin sehr dankbar.
Nobbi
Hallo
Unsere (freundliche und liebe) Labradorhündin geht jeden Morgen eine Runde ums Grundstück und markiert ihr Revier am nicht oder kaum vorhandenem Zaun. Tagsüber ist sie viel mit draußen und markiert immer mal wieder hier und da (so richtig mit Beinheben). Ich habe schon zweimal erlebt, dass ein Hund, auch ein größerer als sie, die hühner gejagt hat und sie daraufhin auf den Hund los ist. Die Hühner gehören für sie zum Rudel, da ist Schluss mit lustig. Ich weiß, dass hier in der Gegend Füchse sind, die Nachbarin sieht häufiger morgens bei sich nebenan auf dem Feld welche spielen (ca. 300-400m von hier). Passiert ist in all den Jahren noch nichts. Ob es daran liegt, dass ein größeres Raubtier (der Hund) das Grundstück als seins markiert hat?
Katzen habe ich selber, die werden als Jungtier mit ca. 12 Wochen oder älter, also gut zu Fuß, nah zu einer Glucke "geworfen" und haben dann zeitlebens Respekt. Die erwachsenen Hühner lieben es sowieso, die Katzen zu ärgern. Vorteil: Unsere Kater mögen keine Fremdkatzen auf dem Hof, der Hund auch nicht. also habe ich keine Probleme mit Kükenverlusten. Marder gab/gibt es hier irgendwo auch, sind schon beim Überqueren der straße in ca. 150/200m in den Morgenstunden gesehen worden. Hier bleiben sie aber bisher fern, vielleicht auch wegen dem Hund und dem einen rüpeligen Kampfkater?
Verluste habe ich ab Herbst durch den Habicht, dafür habe ich eine provisorische Voliere, in der die Hühner mal bis mittags, nach Angriffen auch mal 2-3 Tage bleiben müssen. Vorsicht: nicht immer zur gleichen Zeit rauslassen, Frau Habicht ist nicht dumm und wartet dann schon!
LG, Sonja
Also ich hab zwar selbst keine Hühner die frei laufen, aber meine Großmutter hat sicher 100 Hühner die frei auf ihrem Grund herum laufen!
Das einzige das bei ihnen den Verlust eindämmt ist auch ihr Hund! Sie haben einen braven HofHund der seine Aufgabe sehr ernst nimmt!
Es ist auch wirklich erstaunlich, die Hühner gehen nämlich nachts in den Kuhstall zum schlafen und dort sind die Fenster offen!
Und nicht mal da wagt sich ein Mader rein! Ich kann es selbst kaum glauben, wie sie da nur so wenige Verluste beklagen muss...
Auch vom Habicht wird nur sehr sehr selten ein Huhn geholt, ich glaube das war schon Jahre her..
Das einzige was eben jetzt öfter vorgekommen ist, ist dass Küken verschwunden sind. Sie tippt da aber auf den NachbarsHund der schon vor ihren Augen ein Huhn erlegt hat und auch schon bekannt dafür ist. Der HofHund und der NachbarsHund verstehen sich sehr gut, ich schätze aus diesem Grund vernachlässigt der HofHund da etwas seine Pflichten.
Ich bin sonst auch echt erstaunt dass bei ihnen seit Jahren kein Huhn mehr durch Habicht und Fuchs oder Mader weggekommen ist...
Letzten Sommer mussten eher die Mader daran glauben, der Hund hat zwei davon über Nacht erlegt!:/
Ich halte meine Hühner auf einem Grundstück, das von Wald umgeben ist, beinahe das ganze Jahr über ohne Zäune. Eingezäunt, dauerhaft, ist das Gemüse die Hasen und demnächst die Teiche.
Wie schon geschrieben, bin ich bemüht Verluste möglichst gering zu halten, und wie auch schon geschrieben, hilft mir dabei ein Hund, ein schlichter Familienhund, kniehoch, aber mit Schneid für fünf große.
Ich halte gar nichts von "Bekämpfung" und möchte selber auch die Bezeichnung "Bodenräuber" nicht benutzen.
Wir haben einen Habichthorst in sichtweite des Hauses, und natürlich wären unsere Hennen verlockende Beute. Ich halte schon seit mehr als 20 Jahren immer mehrere Hähne diverser Rassen, nicht mal ausgesprochene Kampfhähne, und ich kann sagen, je mehr Hähne, desto sicherer funktioniert der Wach- und Warndienst. Die Hennen neigen nämlich dazu, in Grüppchen aufgeteilt durchs Gelände zu strolchen. Ein Hahn kann nicht alle Hennengrüppchen im Auge behalten, aber mehrere Hähne teilen sich in die Aufgabe, möglichst alle Hennen zu bewachen. Außerdem halte ich nur noch Großrassen. Der Habicht stößt von oben zu, trifft also in der Regel erst mal auf den Rücken seines Opfers. Zwerghennen sind unter Umständen schon beim ersten Zugriff tot oder zumindest schwer verletzt, weil der Habicht sie umfassen kann. Bei großen Hennen muß er gegebenenfalls nochmal umgreifen, da kommt es durchaus vor, dass ein Hahn noch eingreift, den Habicht vertreibt, und die Henne lediglich vor Schreck ein paar Federn gelassen hat, sonst aber praktisch unversehrt ist.
Gegen Füchse hilft die Präsens eines Hundes, der auch bereit ist, einen Fuchs zu verfolgen, enorm. Meine Hündin war ja diesen Sommer wegen einer gebrochenen Zehe außer Gefecht und durfte einige Wochen nur kurz vor die Tür. Prompt gab es Geschrei bei den Hühnern, mitten am Tag hat ein Fuchs sich einen Hahn direkt vor der Haustür gegriffen. Ein einziger Kläffer meiner Hündin, und er lies den Hahn fahren und machte, dass er wegkam. Ich habe mir daraufhin die Hunde meiner Tochter geholt und bin mit ihnen im Abstand von 2 bis 3 Tagen zu verschiedenen Zeiten rund ums Gelände spaziert, habe sie ausdrücklich stöbern lassen, das hat genügt, den Fuchs daran zu erinnern, dass hier kein Selbstbedienungsladen für ihn ist. Das eine ist ein ausgebildeter Jagdhund, das andere ein Entlebucher-Mix, beide sehr gehorsam, aber beide in der Lage, einem Fuchs gehörig Beine zu machen.
Mein Hund ist übrigens nicht Tag und Nacht bei den Hennen, er ist da, wo ich bin, und das kann auch mal zwei Tage ganz weit weg sein. Aber wenn er hier am Hof ist, dann ist er präsent. An Tagen, an denen ich ihn nicht stundenlang draußen lassen mag, weil es nass und/oder kalt ist, gehen wir zu unterschiedlichen Zeiten eine Runde um den Hof, schauen, wo die Viecher alle sind und zeigen jedem, der es wissen will, dass wir auf Posten sind. ;)
Der Marder wohnt in der Scheune, bisher, toi, toi, toi, interessiert er sich nicht für Hühner.
Ein echtes Problem sind unsere Katzen, die sollten eigentlich die Mäusepopulation ein bißchen in Schach halten und fangen Küken als Sport, und außer, die Küken einzusperren bis sie so groß sind, dass sie aus dem Beuteschema fallen, weiß ich keine Abhilfe.
Was sonst noch so lauert, kann ich nicht sagen, ich weiß, dass ein Dachs irgendwo in der Nachbarschaft seinen Bau hat und habe mehrmals schon in unmittelbarer Nähe des Hauses einen Luchs gesehen.
Wie auch schon geschrieben, sind, abgesehen von den Küken, die halbwüchsigen Hühner am gefährdetsten, wahrscheinlich, weil sie von den erwachsenen Hennen eher an die Peripherie verwiesen werden und kein erwachsener Hahn sich zuständig fühlt, auf sie aufzupassen. Es macht bei den "Vermissten" dieser Altersgruppe absolut keinen Unterschied, ob aus Kunst- oder Naturbrut.
Ich habe mehrere Hähne, das hilft bei mir leider nicht, da Frau H. zur Not stundenlang im Unterholz oder der Tanne oder den Obstbäumen wartet, bis wieder Ruhe und vermeintliche Sicherheit eingekehrt ist. Opfer sind in der Tat meist Halbwüchsige oder alte Tiere, allerdings erwischt sie auch mal eine junge Henne. Unser Habicht ist laut Jäger leider auf Hühner spezialisiert, früher nistete ein anderes Paar hier, die erlegten keine Hühner, im Winter tat dies höchstens mal ihr Nachwuchs, noch ohne eigenes Revier. ab er das hielt sich in Grenzen und war zu verschmerzen. Die jetzige Madame kommt alle zwei Tage... Küken wurden mal vom Sperber geholt, allerdings einmal vor meinen Augen und Mama Marans war nicht amüsiert und äußerst verteidgungsbereit. Danach war Ruhe. ;)
LG, Sonja
Ich wohne ja auch mitten im Wald und lasse meine Hühner unbegrenzt frei laufen. Schwierig ist es immer im Frühjahr, wenn der Fuchs Nachwuchs zu versorgen hat. Dann traut er sich viel mehr als wenn er nur für sich selbst sorgen muss.
Was ich nie vergessen werde, ich hab morgens den Stall meiner Jungtiere geöffnet (die Ställe sind bei mir alle direkt am Haus), die Tiere rennen raus und der Fuchs kommt um die Ecke geschossen und packt sich einen jungen Hahn einen Meter neben mir. Ich bin so erschrocken:o Ich fand das schon sehr ungewöhnlich, zumal er gerochen haben muss das ich noch in der Nähe bin. Seitdem bin ich mit dem Hund morgens erstmal ne Runde ums Haus gelaufen bevor ich die Ställe geöffnet habe.
Mein Hund hat sich dermaßen auf den Fuchs eingeschossen, und auch wenn man es der Rasse (Golden Retriever) nicht unbedingt zusagt, hätte er ihn erwischt wäre es das Ende des Fuchses gewesen. Er hat inzwischen auch ein ganz feines "Fuchsnäschen" entwickelt, wenn ihm der Geruch in die Nase fliegt, dann läuft er sofort los.
Als dann mein Hund verletzt war, wurde es schon ziemlich extrem. Bis ich Hukinol entdeckt habe. Dann war Ruhe.
Seitdem habe ich ihn nie wieder auf meinem Grundstück gesehen, mein Hund ist auch wieder fit und läuft mehrmals seine Runde ums Haus. Wenn die Hühner auf die große Wiese gehen, geht er oft mit und legt sich dazu bis sie wieder zurück gehen. Ich habe ja auch noch nicht so lange Hühner, er musste da auch erst rein wachsen, aber inzwischen ist er schon ein richtiger Profi:)
Einige meiner Jungtiere haben sich entschlossen nachts in den Bäumen zu schlafen. Da bin ich jetzt schon beunruhigt ob die mir nicht damit die Räuber anziehen. Ich schaffe es aber auch nicht alle jeden Abend von den Bäumen zu pflücken. Wenn ich morgens dann durchzähle sind alle da. Aber da muss ich mir noch irgend etwas einfallen lassen wie ich die abends in den Stall bekomme.
Marder hab ich hier noch nie gesehen und auch noch keine Verluste gehabt.
Habicht ist dieses Jahr auch nicht aktiv. Was aber dieses Jahr anders ist, und vielleicht liegt es daran, ich sehe dieses Jahr zum ersten Mal richtig große Rabenvögel, die auch oft ein ziemliches Spektakel machen. Die aber meine Hühner nicht angreifen, auch nicht die Küken. Vielleicht halten die den Habicht fern?
Diemitdenpfauentanzt
21.08.2015, 18:58
Kann mich nur Anschliessen, meine Hunde bewachen hier auch alle Tiere die zum Haus gehören, hab zwar keine Hühner aber dafür ein Pfauenpärchen, dazu kommen noch Fische, 2 Katzen und die Hunde halt. Der Fischreiher traut sich hier auch nicht hin. Einer meiner Hunde ist warscheinlich ein Herdenschutzhundmix, den musste ich das Aufpassen nicht beibringen, das macht er von sich aus. Der zweite Hund ist allerdings Taub, von Geburt an. Macht aber nichts, die 2 Hundis ergänzen sich trotzdem perfekt beim Aufpassen.
Auch wir wohnen im Wald.
Grüße
@Danasia
Ich habe ein paar Krähen hinter und eine mittlerweile recht zahlreiche Elsternfamilie vor der Scheune wohnen. Die mögen sich schon gegenseitig nicht besonders und ich habe vor Jahren mal erleben dürfen, wie ein Habicht einen Junghahn schlagen wollte, nur um dann äußerst bösartig von zwei Krähen attackiert zu werden, die ihn sehr weit gejagt und immwr wieder von oben und unten angeflogen und attackiert haben. Ich habe dieses
Jahr nur drei Küken und denen ist nichts passiert. Zwar haben die Elstern mal auf dem Zaun sitzend die Küken beäugt, aber Mama hat gut aufgepasst und gedroht.
Also halten Rabenvögel durchaus mal Habichte fern, leider nicht immer und manchmal ist der Preis (sprich Kükenverluste) hoch...
LG, Sonja
Ich wohn auch ziemlich in der Pampa - Fuchs und Habicht sagen sich hier gute Nacht ;)
Meine Hühner haben meistens unbegrenzten Freilauf - allerdings gehen sie besonders im Moment nicht wirklich weit weg vom Haus und Stall. Der neueste Sport von 3 meiner Hennen ist es allerdings, sich todesmutig durch den Zaun zu quetschen der mein Grundstück zum Weg vorne begrenzt...... um auf dem Sandschotterweg ein Staubbad zu nehmen!!! Da hab ich schon ein bissi Angst, daß das mal von einem Freßfeind ausgenutzt wird.
Ansonsten hält mein Hund schützend seine Pfoten über die Hühner, auch gegen die Luftwaffe geht er vor. Wenn ein Huhn ungewöhnlich gackert oder schreit, dann sprintet er sofort los!! Alle größeren Vögel hält er für Bedrohungen, auch Tauben haben - aus seiner Sicht - hier auf dem Grundstück nichts zu suchen.
Auf der Rückseite meines Hofes ist Wald - dort treiben sich nicht nur Füchse und Waschbären rum. Doch ist diesen wohl bewusst, daß mein Hund quasi Tag und Nacht ein wachsames Auge auf alles hat - ich habe überall Hundeklappen und er kann immer rein und raus. Dadurch kann ich wirklich entspannt damit umgehen daß es hier vor Freßfeinden meiner Hühner nur so wimmelt.
Ich hab meinen Hund aus dem Tierschutz und fast ein Jahr gebraucht, daß er nicht selber die Gefahr für die Hühner ist. Doch die Arbeit und Mühe hat sich gelohnt :D - in über einem Jahr habe ich nur eine Henne verloren - und das war mein halbblindes, immer langsames Montagsmodell. Die ist im Frühsommer wahrscheinlich der ortsansässigen Fuchsfamilie zum Opfer gefallen - sie ist immer alleine in den Wald trödeln gegangen.......
Den Titel "Bekämpfung" finde ich schlecht gewählt - bekämpfen kann ich die Feinde meiner Hühner nicht, aber Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen treffen (trotz unbegrenztem Freilauf).
Nobbi555
22.08.2015, 09:11
Hallo Gitti,
ich finde es sehr interessant wo Du das mit Deiner Hühnern machst. Habe aber noch folgende Fragen.
Haste einen Rassehund oder einen Mix?
Diese Hundeklappen hast Du in den Zaun eingebaut und funktionieren mit einem Chip?
Wo hast Du die Hundeklappen gekauft?
Ist Dein Hund auch nachts alleine im Gelände?
Du hast natürlich recht, dass die Bezeichnung "Bekämpfung" nicht gut gewählt ist. Es würde besser heißen "Abwehr von Fressfeinden"
Ich warte gespannt auf Deine Antworten.
Nobbi
Es ist ein altdeutscher Hütehund :)
Meine Hundeklappen sind in der Haus- und in der Stalltüre - mein Haus liegt mittig meines Grundstückes, das hat nach vorne zum Weg einen richtigen Zaun, nach hinten momentan nur so "Pseudolitze" als optische Grenze für den Hund - dahinter ist Wald, Feld und Pampa.
Mein Hund kann also immer ins Haus rein wenn er mag, aber er ist auch sehr gerne draussen und schiebt Wache.
Die Hühner sind nachts in ihrem Auslauf im Stall - das Stalltürchen ist aber immer offen, sie können also schon früh morgens ins Grüne - den Auslauf öffne ich, wenn ich morgens rauskomme.
Sollte sich nachts also tatsächlich mal ein Freßfeind auf den Hof wagen, dann müßte er - von meinem Hund unbemerkt - erst noch in den Hühnerauslauf einbrechen....... und das wird wohl schwierig ;)
Meine Klappen sind selbstgebaut: Loch in Tür gesägt - Rahmen eingepasst - Holzklappe eingepasst - fertig. Da brauchts keinen Chip und nix.......
Da mein Hund aber auch ein ganz "normaler" Familienhund ist und auch mal mit mir unterwegs ist - dafür habe ich den Hühnerauslauf und auch Riegel auf der Innenseite der Hundeklappen. Hühner in Auslauf, Klappen verriegeln - und schon kann Hundi mit mir was ausserhalb unternehmen. Die Hühner sperre ich aber nur bei wirklich langer Abwesenheit in ihren Auslauf - ansonsten können die auch mal ein paar Stunden ohne uns ihren Freilauf geniessen......ich nehme nicht an, daß der Fuchs mit der Stoppuhr dasteht um unsere Abwesenheit zu protokollieren ;) - da stellt der Habicht die größere Gefahr dar. Deshalb plane ich meine Abwesenheit auch ein bissi nach Tageszeit und Wetter - was macht man nicht alles den Hühnchen zuliebe :D
Nobbi555
23.08.2015, 15:30
Hallo,
gestern hat jetzt auch ein Mäusebussard bei mir zum ersten Mal sichtbar zugeschlagen. Er hat eine zwei Jahre alte Altsteirer Henne im Gehege erwischt, was auf Grund der Bäume und Sträucher auch nicht übernetzt ist. Durch Zufall hat unser Nachbar das traurige Ereignis mit verfolgen können, und hatte auch durch Zufall seine kleine Luftpistole dabei, womit er dann den Bussart verscheuchen konnte. Die Luftpistole hatte er dabei, weil bei ihm selbst die Tage vorher zweimal Hühner gerissen wurden. Der Rest der Hühnerschar war der Schreck kräftig in die Glieder gefahren (einschließlich dreier Hähne) die sich mehrere Stunden überall verkrochen haben. Gegen Abend kamen sie dann vorsichtig wieder heraus.
Ich habe heute einige Bänder über das Gelände gespannt, glaube aber nicht das dies viel Abschreckung bringt. Gegen Gefahren aus der Luft kann ich mich auf meinem Gelände nur schwer wehren, weil eine Übernetzung nicht möglich ist. Die Hühner den ganzen Tag bei diesem Wetter im Stall einsperren halte ich für Tierquälerei.
Deshalb verfolge ich jetzt auch ganz zielgerichtet den
Plan die Abwehr mit geeigneten Hunden zu realisieren. Die Hunde hätten den Angriff wahrscheinlich auch nicht verhindern können, aber sie hätten dem Vogel nach dem gewaltigen Krach den die Hühner gemacht haben bestimmt einen Schock fürs Leben beigebracht.
Im Gegensatz zu anderen Züchtern glaube ich nicht das meine ausgewachsenen Altsteirer Hähne einen "Luftangriff" abwehren können, sie haben ähnliche Angst wie die Hühner.
Heute ist bei unseren Nachbarn im eingezäunten Gehege eine Laufente geholt worden. Das scheint aber ein Fuchs gewesen zu sein, der ein Schlupfloch gefunden hat. Ein weiterer Nachbar hat in den letzten Tagen drei Hühner und einen Hahn durch Greifvögel verloren.
Wir bekommen die Sache mit den bisherigen Methoden dieses Jahr kaum noch in den Griff.
Nobbi
Hummelchen
23.08.2015, 21:17
Also ich habe seit April einen Pyrenäenberghund und bin ganz begeistert. Eyk ist vor ein paar Tagen 7 Monate alt geworden und passt zuverlässig auf das gesamte Areal (15.000 qm) auf. Es hat genau 1 Tag gebraucht, dann hat sich das Geflügel an ihn gewöhnt (wobei meine schon den Schäferhund kennen) und Eyk an das Geflügel. Vor ein paar Wochen hat er einem Gössel das Leben gerettet. Ich habe in der Nacht plötzlich die Gänse kurz fauchen hören (ich habe im Bett noch gelesen) und schon ist Eyk durchgestartet. Ich bin gleich runter auf die Weide und Eyk stand bellend zwischen Gössel (das war bestimmt 10 Meter von den Gänsen weg) und dem dichten Gebüsch und hat ins Gebüsch gebellt. Das Gössel war nur leicht am Hals verletzt. Die Gänse fauchen z.B. Eyk auch nicht an, meinen Schäferhund schon. Wenn ich in der Früh die Ställe aufmache und das Geflügel kommt aus den Ställen geflogen und fliegt Eyk sozusagen um die Ohren, dann schaut er nur, er würde nie etwas machen.
Er überwacht nicht nur den Boden, sondern hat auch immer ein Auge auf den Himmel (Raubvögel). Anfangs hat er noch unsere Tauben verbellt, das weiß er nun, dass die landen dürfen. Wehe ein Flugzeug fliegt zu tief, das muss er auch anzeigen.
Sobald es dämmrig wird, möchte er raus und schläft auch am liebsten draußen.
Bei Herdenschutzhunden muss man schon aufpassen, was man sich ins Haus holt. Pyrenäenberghunde und Maremmano gelten als die verträglichsten. Ich habe mir mit Absicht keinen HSH aus einer Arbeitslinie genommen, weil ich wollte, dass er auf Menschen sozialisiert ist und das ist meiner wirklich. Waren am Freitag 3 Stunden bei einer Physiotherapeutin, weil er mit dem rechten Ellbogen/Schulter etwas Probleme hat und sie hat 3 Stunden an ihm rumgemacht und er hat sich geduldig alles über sich ergehen lassen. Ich würde mich, bevor ich einen HSH hole allerdings wirklich gut erkundigen. Sie sind schon anders als andere Hunde, aber ich bin total vernarrt. Ich habe einen ziemlich sturen und selbständigen denkenden, aber total tiefenentpannten Hund.
Jedenfalls ist kein Geflügel mehr weggekommen seit Eyk da ist.
Das Grundstück sollte allerdings eingezäunt sein, denn ein HSH bewacht das Grundstück soweit das Auge reicht.
Das war er im Alter von 6 Monaten:
Medienhuhn
24.08.2015, 11:51
Bei Herdenschutzhunden muss man schon aufpassen, was man sich ins Haus holt. Pyrenäenberghunde und Maremmano gelten als die verträglichsten. ....Ich würde mich, bevor ich einen HSH hole allerdings wirklich gut erkundigen. Sie sind schon anders als andere Hunde, aber ich bin total vernarrt. Ich habe einen ziemlich sturen und selbständigen denkenden, aber total tiefenentpannten Hund.
Das Grundstück sollte allerdings eingezäunt sein, denn ein HSH bewacht das Grundstück soweit das Auge reicht.
Glückwunsch zum Hund, Hummelchen!
Allerdings ist Deiner noch lange nicht erwachsen - aber das wird er in ungefähr zwei Jahren sein. Und dann wirst Du nicht mehr schreiben, dass das Grundstück eingezäunt sein sollte - sondern, dass es unbedingt so eingezäunt und beschildert sein muss, dass klar erkennbar ist, dass unbefugtes Betreten Lebensgefahr bedeutet.
HSH gegen Boden- und Lufträuber funktioniert wunderbar, auch gegen zweibeinige (Schaf-) Räuber. Nur leben wir in einem Land in dem der Hund schnell die A...-Karte gezeigt bekommt, wenn er seine Arbeit macht. Daher ganz klar: Safety first!
Und was die "Verträglichkeit" von Maremma und Patou angeht - schau Dir die mal da an, wo sie noch in den Bergen arbeiten...Da macht jeder klar denkende Mensch gern einen kleinen Umweg bei der Wanderung.
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn, seit etwas über zehn Jahren mit HSH (Arbeitslinie).
Verluste? Dieses Jahr ein Küken an einen Streunerkater, weil der Hund wegen 39 Grad Außentemperatur im Schatten im Gewölbekeller lag. Meine Schuld! Musste meinen Rentner vor der Mittagshitze in Sicherheit bringen - wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er lieber den Hitzschlag in Kauf genommen. Aber ich will ihn gern noch ein wenig behalten...
Nobbi555
24.08.2015, 12:11
Hallo Medienhuhn,
Du scheinst ja langjährige Erfahrung mit HSH zu haben, deshaln bin ich sehr dankbar das Du Deine Erfahrungen hier mitteilst. Ich bin sowohl Anfänger im Geflügelbereich, wäre auch Anfänger mit HSH. Wir haben einen sehr lieben Kromfohrländer, den man in keinster Weise mit einem HSH vergleichen kann. Wir haben den bekommen, als treuer Begleiter bei mein Wanderungen, als wir noch kein Geflügel hatten. Wichtig war mir damals einen Hund zu haben der keinen Jagdtrieb hat, und mit dem ich ohne Anzuleinen Wanderungen machen kann. Das funktioniert bisher vorzüglich.
Jetzt brauche ich aber noch einen zusätzlichen Hund für eine echte Aufgabe.
Ob es jetzt unbedingt ein HSH sein muss, oder ob es auch ein geeigneter Mix sein kann, ist für mich schwer zu beurteilen. Was mich allerdings in dem Beitrag etwas geschockt hat, ist das für fremde Personen "unbefugtes Betreten des Geländes Lebensgefahr " bedeutet. Auf meinem Gelände sind zwar sehr selten fremde Leute, aber das wäre mir zu gefährlich. Vielleicht muss ich bei meiner Planung mit Schutzhunden Abstriche machen, und einen Hund wählen der nur tagsüber bei den Hühnern ist, und auf Räuber aufpasst, nachts aber bei uns am oder im Haus. Bisher sind die Verluste ja auch nur tagsüber aufgetreten, nachts sind die Tiere ja im verschlossenen Stall. Alleine die Tatsache das ein Hund tagsüber auf dem Gelände wäre, würde wahrscheinlich schon viel helfen.
Vielleicht kannst Du mir einen Tipp geben, wie ich das Projekt eine Nummer kleiner angehen kann.
Vielen Dank!
Nobbi
Hummelchen
24.08.2015, 13:08
Medienhund - Deshalb schrieb ich auch extra, dass ich mir mit Absicht keinen HSH aus einer Arbeitslinie, sondern einen gut sozialisierten Hund, der unter Menschen aufgewachsen ist und alle alltäglichen Situationen kennt, genommen habe und würde das auch jeden empfehlen. Augen auf bei der Züchterwahl !!! Keine Sorge, ich weiß was ich mir geholt habe, da ich mit sehr vielen HSH-Haltern und Züchtern in ständigen Kontakt stehe. Okay, das mit der Einzäunung habe ich falsch ausgedrückt: Es muss unbedingt umzäunt sein.
Nobbi - Sind denn die fremden Personen alleine auf dem Grundstück? Also mein Grundstück betreten keine fremden Leute einfach so.
Bist du bei Facebook? Wenn ja, würde ich dir sehr die Gruppe "Herdenschutzhunde Freunde mit Herz und Verstand" empfehlen. Da kannst du alle Fragen stellen, dort sind sehr kompetente Halter und Züchter fast aller HSH-Rassen und Mixe (aus Arbeitslinien und Showlinien).
Medienhuhn
24.08.2015, 13:23
Hi Nobbi,
die Sache mit der Lebensgefahr ist ernst gemeint, wenn Du, beziehungsweise ein vertrautes Familienmitglied dabei ist und dem Hund sagt, dass es gut ist, weil Mensch jetzt die Aufsicht hat, ist alles in Ordnung.
Wenn richtig Remmidemmi ist, Handwerker rumwuseln oder ähnliches, kann man den Hund ja auch gezielt aus dem Dienst nehmen, sprich ins Haus packen oder in den Stall verfrachten. Dann hat er nicht permanent Stress. Mache ich so, wenn der Tierarzt auf dem Hof ist. Sonst ist es für den Hund Stress pur, wenn ein Schaf behandelt werden muss und Schmerzen äußert. Dann weiß er zwar, dass er nicht eingreifen darf, weil ich ja dabei stehe, aber man kann sehen, dass er sich dabei nicht wohl fühlt und sehr angespannt ist. Schließlich tut dieser Zweibeiner seinem Schaf etwas an...
Wenn aber sich nachts jemand über den Zaun wagt und womöglich noch Panik bei den, dem Hund anvertrauten Nutztieren verbreitet, würde ich persönlich für nichts mehr garantieren. Zumal die meisten HSH echte Brocken sind, die auch einen erwachsenen Mann locker von den Beinen holen. Da muss der Hund nicht mal richtig zupacken - es reicht aus, wenn der Betroffene unglücklich stürzt.
Von meinem Hund weiß ich, dass er, wenn wir nicht zu Hause sind, nicht nur Theater macht, sondern - ohne großartig zu warnen - angreift. Opfer war ein Freund der Familie, der den Hund von Welpenbeinen an kennt und weiß, wo bei uns die Schlüssel zu finden sind, um ins Gelände zu kommen. Er wollte etwas abholen (tagsüber)- wir waren nicht da - und statt zu warten, ist er rein, obwohl der Hund angeschlagen hat. Kam aber nur zwei Meter weit, da hatte er dann den Hund am Arm hängen. Da er stehen blieb, hat Wuffti los gelassen und ihn bewacht bis wir kamen, um ihn zu befreien. Zum Glück hat der gute Mann erkannt, dass der Fehler auf seiner Seite lag und sich weder gewehrt, noch versucht weg zu laufen. Die Löcher sind problemlos zugeheilt... alles wieder gut.
Hätte aber auch anders ausgehen können, wenn ... Da will ich gar nicht drüber nachdenken.
Die beiden haben übrigens immer noch ein völlig entspanntes Verhältnis zueinander. Sprich Hund holt sich Streicheleinheiten ab, wenn wir gemeinsam grillen und begrüßt ihn freundlich, wenn wir den "Einbrecher" draußen beim Spaziergang treffen. Im Revier ist der Hund im Dienst - außerhalb seines Territoriums ist er nicht im Dienst und wirkt eher ignorant und distanziert, was viele als Unsicherheit oder Ängstlichkeit missdeuten. Er mag nicht von Fremden angefasst werden - den "Einbrecher" aber kennt er und der darf auch streicheln. Trotzdem hat der eben nichts auf dem Gelände zu suchen, wenn er nicht vom "zweibeinigen Chef" eingelassen wurde.
Das tolle am HSH ist, dass er keinen Entertainer braucht, sondern mit seiner Bewacheraufgabe glücklich ist. Sprich der muss nicht ständig seine Portion Mensch um sich haben, um zufrieden zu sein. Es ist natürlich wichtig ihn umfangreich zu sozialisieren, weil wir eben in D leben. Also enger Familienanschluss, vor allem im ersten Jahr, Hundekontakte, Autofahren, Stadt usw. Irgendwann zieht er von alleine aus und will auch draußen schlafen - weil er im Haus nicht alles mitbekommt. Bewachen und beschützen muss man ihm nicht beibringen, das kann er schon, weil es in den Genen steckt.
Hunde, die den Menschen brauchen, um glücklich zu sein, leiden darunter, wenn sie alleine einfach auf dem Gelände sein sollen und nicht mit ihrem geliebten Menschen interagieren können. Daher ist es bei Mixen immer schwer vorauszusagen, wie sie so ein Leben verkraften.
Für das Bewachen eines Geländes mit fester Umzäunung sind HSHs ideal. Nur sollte eben niemand dort eindringen, der nicht höflich hereingebeten wurde. Sonst kracht es. Eigentlich ganz einfach, oder?
Diese Hunde sind keine blutrünstigen Bestien, im Gegenteil, aber sie werden erwachsen und nehmen ihre Aufgabe sehr ernst. Daher gehören sie nicht in Gegenden, wo Gebell stört - schließlich versucht man es ja erst mal mit "Abschreckung" - und nicht in turbulente Haushalte, wo ein stetiges Kommen und Gehen herrscht, weil das für den Hund Stress ist - er überlässt zwar Dir die "Oberaufsicht", wenn Du anwesend bist, aber er beobachtet trotzdem alles ganz genau, sobald "Fremdlinge" da sind.
Ich hoffe, das hilft Dir weiter
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn
Medienhuhn hat das Wesen der hsh gut beschrieben. Der Hund arbeitet und nimmt seine Aufgabe ernst. Daher ist ein solcher Hund ungeeignet, wenn z.b. kleine Kinder im Haushalt leben und viel Besuch kommt. Da muss man schon gut aufpassen dass niemand vom Hund gestellt wird. Es sollte ausgeschlossen sein, dass jemand allein das Grundstück betreten kann, vor allem in der Dunkelheit kennt der hsh kein Pardon. Ebenso geeignet ist übrigens der schwarze russische terrier, gezüchtet von der russischen Armee zum bewachen und beschützen. Imposante Tiere jedoch nicht für Anfänger geeignet.
Anstatt hsh könnte ich den deutschen spitz, wolfsspitz oder die sennenhunde, vor allem appenzeller und entlebucher empfehlen. Nicht so arg anspruchsvoll wie ein hsh aber als hofhunde gut geeignet. Die sind auch nicht sooo groß und passen trotzdem auf.
Gruß Birgit
Nicolina
25.08.2015, 02:08
@Nobbi es bedarf keines HSHs, um Hühner im Freilauf gegen derer "Feinde" zu schützen
Ein HSH ist da, einfach gesagt "überdimensioniert". Hummelchen hat, wenn ich mich recht entsinne Eyk auch nicht zum Schutz der Hühner, sondern der Schafe(?) angeschafft, nachdem dort welche durch Menschen gestohlen wurden.
Um Hühner zu schützen, gegen Marder, Habicht ..."genügt" grundsätzlich dein Kromfohrländer, wenn du ihn dazu "anleitest" deutlich zu melden/verbellen.
Über Nacht werden deine Hühner ja ohnehin sicher sein.
Medienhuhn
25.08.2015, 09:21
Bloß würde sich der Kromi wahrscheinlich herzlich bedanken, wenn er als Familienhund jetzt plötzlich alleine den ganzen Tag über auf dem Gelände Wache schieben soll....Da müsste wenigstens ein Zweithund her, damit das nicht zu fade ist.
Ein Hund der nur gelegentlich auf einem großen verwilderten Gelände ist, nützt gar nichts, wenn eine hungrige Fuchsfamilie nebenan auf die Chance wartet.
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn
Nobbi555
25.08.2015, 09:40
Hallo,
das sehe ich genau so.
1. Ich bin inzwischen ja auch der Meinung, das ein HSH für die Aufgabe etwas "überdimensioniert" ist. Ich kann auf dem Gelände keinen Hund gebrauchen, von dem gegenüber Fremden eine große Gefahr ausgeht, obwohl praktische ohne das ich dabei bin, nie Fremde auf dem Gelände sind.
2. Unser lieber Kromi ist für diese Aufgabe völlig ungeeignet. Er hat vor vielen Dingen eine panische Angst, und würde auch nie alleine auf dem Glände bleiben. Dafür haben wir ihn auch nicht angeschafft.
3. Ich bin jetzt soweit, dass ich einen geeigneten Hund suche, der tagsüber, wenn das Geflügel draußen ist, ebenfalls auf dem Gelände ist. Wenn nötig kann ich auch ca. 10.000 qm einzäunen. Alles andere bringt nichts. Wenn der Hund bei uns am oder im Haus ist, kann er im 100m entfernten Gelände keine Fressfeinde abwehren. Wenn ich bei Einrbuch der Dunkelheit das Geflügel in den Ställen habe, kann er auch mit ans oder ins Haus. Muss mich dann nach dem Hund richten.
Ich bin auf jeden Fall immer mehr davon überzeugt, das ein geeigneter Hund mir die meisten Probleme mit den Fressfeinden löst. Auf jeden Fall kann ich die Verluste wie bisher nicht mehr verkraften. Besondere Gefahr sehe ich im Herbst im Bezug auf Greifvögel. Da habe ich bei einem großen Gehege und Freilauf mit den bisherigen Methoden ja gar keine Chance.
Ich bin am Thema dran, und denke das ich in den nächsten zwei Wochen eine Entscheidung treffe.
Vielen Dank für Eure tollen Empfehlungen.
Nobbi
Ûnser Labbi ist auch ein Familienhund, allerdings ist hier fast immer jemand draußen und sie dann dabei. Nur im Sommer liegt sie auch alleine auf der Wiese.
Bisher hat es gereicht *toitoitoi*
LG, Sonja
Jackylie
26.08.2015, 20:01
Wir haben 3 Hunde,
einen kleinen Dackel/Jackrusselmix, einen polnischen Hütehundmix, 55cm und einen jungen, einjährigen Labrador.
Sie sind immer den ganzen Tag frei auf dem Gelände. Leider kommt der Fuchs trotzdem jede Nacht, da sind die Hühner aber im Stall, also passiert nix, es sei denn, es ist mal ein Huhn nicht weggesperrt.
Das größere Problem ist momentan der Habicht. ich habe zur Zeit 16 Hähne und 10 Hennen, trotzdem ist der Habicht täglich hier. Der Hütehund ist extrem aufmerksam und rennt los, wenn er die Hühner schreien hört. Meist verhindert das Schlimmeres. Er verbellt auch Tauben und andere Vögel, sogar, wenn er sie im Baum sitzen sieht.
Gerade heute hab ich den Habicht durch Zufall gestört, er hatte ein Huhn erlegt. Komischerweise habe ich davon nix mitbekommen. Als ich zu den Hühnern ging, flog er im übernetzen Teil auf (einige Löcher im Netz...) Er kam da nicht so schnell wieder raus und der Hund ist sofort auf ihn los. Zum Glück blieb er ein paar Zentimeter vorm Habicht stehen, hatte wohl doch zu viel Respekt vor dem Tier. Aber er bellte mit richtig viel Agression. Der Habicht war zwischenzeitlich so erschöpft, dass er auf dem Rücken lag. Ich konnte den Hund dann irgendwann überzeugen, zu mir zu kommen und der Habicht quetschte sich durch die 12,5cm Masche durchs Netz und flog wackelig davon.
Meine junge Labbihündin bekam das zum Glück mit und hat jetzt hoffentlich gelernt, dass der Habicht hier unerwünscht ist.
Also trotz 3er Hunde, die sehr aufmerksam sind, haben wir einige Verluste. Derzeit wird alles dicht gemacht und übernetzt, denn ich möchte gar keine Raubtierverluste mehr in Kauf nehmen. Es trifft irgendwie immer die, die man am meisten mag...
Gruß, Melanie
Nicolina
27.08.2015, 00:44
Ein Hund der nur gelegentlich auf einem großen verwilderten Gelände ist, nützt gar nichts, wenn eine hungrige Fuchsfamilie nebenan auf die Chance wartet.
Die Füchse hatte ich überlesen...ich schloss zu voreilig von meinen Bedingungen auf andere.
Nobbi555
27.08.2015, 16:16
Hallo Melanie,
ich finde Deine Erfahrungen sehr interessant für meine weitere Planungen. Ich möchte mein Projekt "Hühnerhund/hunde" sehr sorgfältig planen, denn ein Hund ist kein Gebrauchtsgegenstand oder Spielzeug, wir möchten vielleicht 14 Jahre glücklich zusammen leben. Mir ist natürlich auch bewußt, das Hunde keine absolute Sicherheit bedeuten, insbesondere nicht bei Greifvögeln. Aber ihre Anwesenheit und Arbeit kann die Verluste deutlich minimieren.
Mir ist auch klar, dass es viel Arbeit bedeutet, die Hunde möglichst optimal auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Aber ich arbeitete gerne mit Tieren, und bin als Jungrentner auch sehr viel auf dem Gelände. Wenn ich nicht viel Zeit dafür aufwenden könnte, würde ich die Aufgabe erst garnicht angehen.
Mein aktueller Planungsstand sieht wie folgt aus:
1. Ich plane mit zwei Hunden die mindestens wärend des Tages auf meinem Gelände sind und frei laufen können. Besser wäre es noch, wenn die Hunde auch nachts in einem geeigneten "Hundehaus" (kein Zwinger) auf dem Gelände wären.
2. Ich denke das es junge Hunde sein sollten, die man mit der Aufgabe vertraut machen kann, und die Außenhaltung gewöhnt sind. Evt. kann es auch ein schon ein älterer Hund mit Außenerfahrung sein und ein Jüngerer der von dem Älteren etwas lernen kann.
3. Von der Anschaffung reinen Herdenschutzhunden bin ich abgekommen, weil wir auch kleine Enkel haben, die das Gelände gefahrlos betreten möchten, und ich in der Nähe von Wohnhäusern auch kein ständiges Gekläffe haben kann. Eine Herdeschutzhund-Mix kann ich mir aber vorstellen. Kommt halt immer auf den Hund an.
4. Es müssen natürlich auch Hunde sein die mein Geflügel und die Ziegen in Ruhe lassen, was man nach meiner Meinung den meisten antrainieren kann.
Melanie jetzt noch zu Deiner speziellen Situation. Dein drei Hunde sind tagsüber in der Regel alleine auf dem Gelände, und nachts im Haus? Wie groß ist das Gelände auf dem sie sind? Hast Du insgesamt zur Zeit nur 16 Hähne und 10 Hühner? Habe ich Dich richtig verstanden, dass der Hütehundmix nach Deiner Meinung die Situation am bestens meistert?
Ich danke Dir schon jetzt ganz herzlich für die Beantwortung der Fragen!
Nobbi
Hummelchen
29.08.2015, 11:47
Wenn du keinen reinrassigen HSH möchtest, würde ich dir auch dringend von einem Mix abraten. Meistens schlägt der HSH durch und die Besitzer sind völlig überfordert. Es suchen so viele HSH-Mixe neue Plätze, weil die Leute mit ihnen nicht klar kommen. Da würde ich auch den Tierheimen/Tierschutzorganisationen nicht unbedingt trauen. Wir haben schon so oft mitbekommen, dass der Hund als völlig harmlos dargestellt wurde und die Familien standen da und wussten nicht mehr weiter. Diese armen Tiere landen dann wieder im Tierheim und sind nicht mehr vermittelbar.
Medienhuhn
29.08.2015, 13:30
Hummelchen, da hast Du wirklich Recht!
M.E. hat Nobbi noch einen Denkfehler auf seinem Zettel - wenn er mit zwei Welpen anfängt, muss er die ersten (je nach Rasse bis zu drei) Jahre in zunächst Sozialisierung und dann (bzw. parallel) Erziehung investieren, sonst hat er, fast egal welche Rasse, unkontrollierbare Hunde auf dem Grund, die sich dann nicht so wie erwartet verhalten. Bis sie in der Bewacher- und Schutzfunktion taugen, vergeht locker ein Jahr...
Und ohne Zaun ums Gelände geht das ganze sowieso nicht... auch der eigentlich hoftreue Wolfspitz/Hovawart/ oder was auch immer er sich anschafft, geht dann stiften, spätestens wenn die Hormone es verlangen. Dann kommt, je nach Rasse, eventuell noch eine gute Portion Jagdtrieb dazu, der vielleicht auf dem Gelände selbst nicht stört, aber spätestens, wenn der ortsansässige Jagdpächter die "Nobbi-Wauzis" das erste Mal außerhalb der Umzäunung beim Stöbern erwischt, wird es sportlich.
Gerade wenn man an Hunde bestimmte Anforderungen stellt und sie diese zu einer hohen Wahrscheinlichkeit auch erfüllen sollen, ist man mit Mixen nicht optimal bedient - da kann eben alles durchschlagen, was da in der Ahnengalerie drin ist. Will man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit bestimmte Wesensmerkmale beim Hund haben, sollte man sich m.E durchaus der Vorteile von Jahrzehnten, bis Jahrhunderten Selektion in der Zucht bedienen.
Und jedem, der nicht gerade enorm viel Erfahrung in der Hundeerziehung hat (und mit extrem viel Zeit gesegnet ist), würde ich abraten, zwei Welpen gleichzeitig aufzunehmen. Jeder muss individuell betreut und gearbeitet werden, damit da gut erzogene und gesellschaftskompatible Hunde herauskommen...Klar haben zwei Welpis viel Spaß zusammen, aber Sozialisierung und Erziehung sind auch ein Muss und das ist mit zwei Welpen viel schwieriger und zeitaufwändiger, als mit nur einem Hund.
Aber gut, jeder ist seines Glückes Schmied. Wollen wir hoffen, das Nobbi555 das so hinbekommt, wie er es sich vorstellt.
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn
Diemitdenpfauentanzt
29.08.2015, 15:35
Also ich brauche keinen Hund um ihm ihn später in ein "Hundehaus" zu stecken. Erst recht keinen Welpen oder sogar zwei. Hunde sind Rudeltiere, die brauchen Familienanschluß! Und da ist es egal welche Rasse sie angehören. Den rest hat Medienhuhn schon geschrieben.
Hummelchen
29.08.2015, 15:44
Ich kann Medienhuhn in allen Punkten komplett zustimmen.
Nobbi - Ich möchte auch eindringlich davon abraten dir zwei Welpen zu nehmen. Außerdem ist ohne geeignete Einzäunung gar nicht daran zu denken die Hunde frei laufen zu lassen. Die Höhe des Zauns richtet sich dann auch wieder nach Rasse und kann durchaus 2 m betragen. Dann könnte man doch gleich einen Stromzaun machen.
Lies dich doch mal in die Rassen ein, spreche mit Züchtern/Haltern, informiere doch genau nach den Ansprüchen. Ein HSH wird z.B. dein Grundstück evtl. gar nicht bewachen, wenn er im Zwinger leben muss, der braucht Anschluss an seine Menschen.
Ich habe so das Gefühl die suchst die erlegende Wollmichsau, die wirst du nicht finden.
Medienhuhn
29.08.2015, 16:36
Ein HSH wird z.B. dein Grundstück evtl. gar nicht bewachen, wenn er im Zwinger leben muss, der braucht Anschluss an seine Menschen.
Ich habe so das Gefühl die suchst die erlegende Wollmichsau, die wirst du nicht finden.
Hummelchen, bei Teil eins kann ich Dir nicht zustimmen - es gibt (außerhalb von D) HSH, die haben noch nicht einmal eine Ahnung, wo ihr Mensch eigentlich wohnt und bewachen trotzdem (oder gerade deswegen) ihre Herde. Die kennen zwar den Hirten, aber sozusagen nur "von Besuchen" bei der Herde, wo dann auch Futter für die Hunde gereicht wird.
Die Bindung an die Herde ist deutlich stärker ausgeprägt, als die zum Menschen. Sie werden bei der Herde geboren, leben zwischen den Nutztieren und betrachten diese als schützenswerten Teil des Rudels. Allerdings leben diese Hunde eben auch nicht in "Zwingern", sondern frei mit der Herde, die von Weidegrund zu Weidegrund zieht. Der Hirte weiß dann oft nicht einmal genau, wo sich seine Tiere exakt befinden, sondern muss am Klang der Glocken erkennen, wo sie gerade sind, wenn er nach den Tieren sehen will.
Diese uralte Form des Herdenschutzes funktioniert allerdings nur noch da, wo die Bevölkerungsdichte so gering ist, dass ein so freies Leben noch möglich ist. Also in abgelegenen Bergregionen, beispielsweise in Griechenland, Portugal, Rumänien, Bulgarien etc. In den Alpen oder Pyrenäen wird es da schon oft eng, weil sich Touristen bedroht fühlen.
Auf unsere Verhältnisse nicht zu übertragen.
Und wenn Nobbi Gebell stört, wird er mit den meisten Hunden, die Bewachen sollen, nicht glücklich - schließlich wird ein Hund der wacht, immer anschlagen, wenn sich etwas ungewöhnliches tut - egal ob jetzt ein fremder Mensch vorbeiläuft, ein Fuchs irgendwo im Geheck lauert oder irgendein Greifvogel seine Nutztiere aufschreckt. Und das soll er ja auch, schließlich ist es immer besser, wenn der "Feind" kampflos aufgibt und sich trollt...
Was die Eier legende Wollmilchsau angeht und die Unmöglickeit sie zu finden, bin ich wieder bei Dir.
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn
Indem wir "unsere Hühner" schützen; Seies durch einen "wehrhaften Hahn" (greift auch Greife an) oder, wenn Freilauf, ein aufmerksamer Hund ... (keinen Streuner) ...
Hummelchen
29.08.2015, 20:09
Hummelchen, bei Teil eins kann ich Dir nicht zustimmen - es gibt (außerhalb von D) HSH, die haben noch nicht einmal eine Ahnung, wo ihr Mensch eigentlich wohnt und bewachen trotzdem (oder gerade deswegen) ihre Herde. Die kennen zwar den Hirten, aber sozusagen nur "von Besuchen" bei der Herde, wo dann auch Futter für die Hunde gereicht wird.
Die Bindung an die Herde ist deutlich stärker ausgeprägt, als die zum Menschen. Sie werden bei der Herde geboren, leben zwischen den Nutztieren und betrachten diese als schützenswerten Teil des Rudels. Allerdings leben diese Hunde eben auch nicht in "Zwingern", sondern frei mit der Herde, die von Weidegrund zu Weidegrund zieht. Der Hirte weiß dann oft nicht einmal genau, wo sich seine Tiere exakt befinden, sondern muss am Klang der Glocken erkennen, wo sie gerade sind, wenn er nach den Tieren sehen will.
Diese uralte Form des Herdenschutzes funktioniert allerdings nur noch da, wo die Bevölkerungsdichte so gering ist, dass ein so freies Leben noch möglich ist. Also in abgelegenen Bergregionen, beispielsweise in Griechenland, Portugal, Rumänien, Bulgarien etc. In den Alpen oder Pyrenäen wird es da schon oft eng, weil sich Touristen bedroht fühlen.
Auf unsere Verhältnisse nicht zu übertragen.
Und wenn Nobbi Gebell stört, wird er mit den meisten Hunden, die Bewachen sollen, nicht glücklich - schließlich wird ein Hund der wacht, immer anschlagen, wenn sich etwas ungewöhnliches tut - egal ob jetzt ein fremder Mensch vorbeiläuft, ein Fuchs irgendwo im Geheck lauert oder irgendein Greifvogel seine Nutztiere aufschreckt. Und das soll er ja auch, schließlich ist es immer besser, wenn der "Feind" kampflos aufgibt und sich trollt...
Was die Eier legende Wollmilchsau angeht und die Unmöglickeit sie zu finden, bin ich wieder bei Dir.
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn
Ich weiß Medienhuhn, aber wie du so schön schreibst, irgendeine Bindung braucht er. Entweder zu seinem Menschen oder zu dem Geflügel und dann soll er noch dazu teilweise im Zwinger leben. Bellen darf er auch nicht, fremde Menschen soll er auf das Grundstück lassen etc.
Ja, dass Wachhunde bellen, davon muss man ausgehen. Wäre ja doof, wenn ein Wachhund nicht anschlagen würde.
Mein Schäferhund z.B. bellt wie blöde, wenn im Wald die Füchse bellen (bellen eigentlich Füchse oder sagt man da anders dazu?). Mein Pyrenäenberghund bellt wesentlich kürzer, der Schäferhund ist da schon ausdauernd und schwer zu beruhigen. Wenn fremde Autos vorbeifahren oder fremde Menschen, dann schlägt mein Schäferhund auch an. Also einen Wachhund, der nicht bellt, das gibt es nicht.
Nobbi, ich würde mir das mit dem Hund noch mal überlegen.
Nobbi, du bist doch nicht komplett Hunde unerfahren. Weißt du was ich machen würde wenn mein alter Herr das zeitliche segnet? Ich würde ins Tierheim gehen und mir Hunde auswählen mit denen ich gassi gehe. Und das über einen längeren Zeitraum damit Vertrauen entsteht. Und dann entsprechend auswählen. Der Hund braucht genügend "Biss" um Räuber abzuwehren. Also genügend Selbstbewusstsein. Kein Angsthase, aber erziehbar. Mein Hund ist auch nicht perfekt, nichts für kleine Kinder. Obwohl ich eine 4-jährige Tochter habe. Da steht man nun mal in der Verantwortung. Dafür bewacht er so gut es geht das Geflügel. Bei uns darf man sich die Hunde aus dem Tierheim auch mit nach Hause nehmen. Da kann man das Verhalten testen den Hühnern gegenüber. Mein Hund hat sofort akzeptiert das die "Neuen" tabu sind. Und er ist in seine Aufgabe rein gewachsen die Hühner zu beschützen. Verluste gab es trotzdem. Und damit muss ich leben. Aber ich bin stolz auf meinen Familienhund - den Golden Retriever [emoji3]
Ich würde mich nie mehr festlegen wollen auf eine Rasse. Ich habe mich für Golden Retriever entschieden der Kinder wegen. Aber er ist kein Schmusehund, sondern eben eher ein Wachhund[emoji1]
Diemitdenpfauentanzt
30.08.2015, 08:00
Das kann ich voll und ganz unterstreichen, meine 2 kommen auch aus dem Tierschutz, einer war ein Strassenhund in Kroatien, beste Aufpasser wo gibt, den anderen wollte keiner, er ist taub. Er hat aber überdurchschnittlich gute Augen, der sieht sogar im Dunkeln mehr als der Kroate :) Beide ergänzen sich hervorragend beim Aufpassen. Und natürlich haben sie hier Familienanschluss, sie wohnen mit im Haus. Auch auf mich müssen die 2 Süßen aufpassen ;), da wir sehr einsam wohnen. Die Rasse war mir egal, hauptsache der Karakter stimmt, und das ist bei beiden der Fall. 154159
Grüsse
Hummelchen
30.08.2015, 12:52
Soweit ich mich erinnere hat Nobbi bereits einen etwas älteren Hund. Ich wäre da wirklich vorsichtig, mir einen erwachsenen Hund aus dem Tierschutz zu holen. Mein Bajaro würde keinen anderen erwachsenen (fremden) Hund auf seinem Grund und Boden dulden. Das würde bei uns Mord und Totschlag geben.
Mir persönlich wäre das Risiko zu groß, wenn ich bereits einen Hund + Geflügel habe (wie schaut es mit Katzen aus?), mir einen erwachsenen Hund zu holen. Da anscheinend auch das Enkelkind zu Besuch kommt, sollte er auch an Kinder gewöhnt sein.
Eine kurze Geschichte zu heute Nacht: Ein Teil meiner halbstarken "Küken" hat sich gestern entschlossen in der Trauerweide zu schlafen. Was macht Eyk ->. er hat die ganze Nacht unter der Weide geschlafen und aufgepasst. :)
Meine Hühner haben keinen unbegrenzten Auslauf, Probleme mit Füchsen gibt es trotzdem. Daß sich ein Fuchs abschrecken läßt, weil da ab und zu ein Hund im Gelände ist, halte ich wirklich für ein Gerücht, oder man hat einfach Glück gehabt. Tut mir leid, meine Erfahrungen damit sind ganz andere.
Bei meiner Freundin hat eine Fuchsfähe ihre ganzen Hennen geholt, eine nach der anderen. Immer dann, wenn sie Welpen hatte und deshalb mehr Futter brauchte. Das Gelände war 1 ha groß eingezäunt, aber halt für die Pferde eingezäunt und für die Hunde. Der Fuchs fand da immer noch irgendwo ein Schlupfloch. Ein HSH war da ständig, und ein Schäferhund den ganzen Tag über. Frau Fuchs hat gewartet, bis die Hunde gerade weit weg waren, und schwupp hat wieder ein Huhn gefehlt. Daß die Hunde da waren wußte sie genau, den Rest vom Jahr hat sie das Grundstück gemieden. Aber zur Welpenzeit war die leichte Beute einfach zu verlockend, da ist sie das Risiko eingegangen.
In unserem Obstgarten (bisher Hühnerauslauf) bin ich täglich mehrmals mit unseren 4 Hunden. Trotzdem hat dort ein Fuchs vor ein paar Tagen 20 Hühner getötet. Mitten am Vormittag, und ungefähr eine Stunde nachdem ich mit den Hunden dort war. Daß ein Hund, der nur ab und zu da ist, zuverlässig Füchse abschreckt, kann ich absolut nicht bestätigen. Fuchs wartet halt, bis der Hund weg ist, der ist ja nicht doof.
@Hummelchen
dein Eyk ist ja ein Goldstück, daß er nachts bei den Küken schläft und auf sie aufpaßt. Klasse.
LG
Mara
Irgendwo hier im Forum wurde etwas geschrieben von kleinen Hunden, die zumindest früher mal eingesetzt wurden um das Geflügel zu bewachen. Leider finde ich das nicht mehr, weiß einer was das für Hunde waren? Bin mir nicht mehr sicher, in welcher Gegend die üblich waren, könnte sein in der ehemaligen DDR. Die Hunde wurden im Grunde gehalten wie Herdenschutzhunde, lebten im Hühnerstall und die Welpen wuchsen schon mit dem Geflügel auf und haben dann später das Geflügel draußen begleitet und bewacht. Wie ein Herdenschutzhund, nur halt "eine Nummer kleiner".
Ein freilaufender, unbeaufsichtigter Hund, der die Hühner bewacht - wo ist das noch möglich, ohne daß es ganz schnell Ärger gibt? Ärger, wenn nicht mit den Nachbarn, dann mit irgend einem Spaziergänger, der da zufällig vorbei latscht und verbellt wird. Einen Hühner-HSH, auch im Kleinformat, kann ich mir ehrlich gesagt in Deutschland nur im eingezäunten Gelände auf Dauer vorstellen. Da könnte es funktionieren.
Medienhuhn hat es sehr treffend geschrieben - ein HSH ohne Zaun drum herum, das funktioniert nur in wirklich sehr abgelegenen Gegenden, wo auch die Menschen, die dort leben, bereit sind, solche Hunde zu akzeptieren.
Jackylie
04.09.2015, 15:43
Hallo Nobbi,
bitte entschuldige die verspätete Antwort. Ich habe jetzt auch nicht alle weiteren Antworten gelesen. Aber zu deinen Fragen:
Ja, die Hunde sind tagsüber meist auf dem Gelände. Es ist sehr verwinkelt, die Menschen sind zwar meist auch draußen wenn die Hunde draußen sind, aber die Hunde sind halt überall und wir nur zB. im Garten.
Der Hütemix hat die Situation am besten im Griff, das stimmt. Aber der Labrador hat aus der letzten Erfahrung gelernt und steht dem Hütemix kaum noch in etwas nach. Sobald die Hühner Alarm machen, reagieren beide Hunde.
Die Sache Hund sehe ich in deiner Situation kritisch, weil:
- Es garantiert schwierig wird, einen "normalen" Hund nur draußen zu halten. Unsere würden bellen und jaulen, bis sie wieder ins Haus könnten. Hier stehen die Türen halt immer auf (außer wenns zu kalt ist) und die Hunde können rein und raus wie sie möchten. Ich habe keine Erfahrung mit "nur-draußen Hunden" aber für mich wär das auch nix.
- Du einem Hund erst beibringen musst, dass er selbst nicht auf die Hühner geht. Mein Opa hat mal ganz schlau seinen Dackel im Hühnergehege eingesperrt, damit er den Fuchs verjagt,. Am nächsten Tag war natürlich alles tot... In seinem Beisein hat der Dackel nie Interesse an den Hühnern gezeigt.
Das war bisher bei unserer Hundeerziehung immer das Schwierigste und auch jetzt mit einem Jahr ist der junge Labbi manchmal noch zu wild mit den Hühnern. Er rennt vorbei, Hühner fliegen auf und der Hund stachelt sich daran auf, bis er die Hühner dann extra jagt. Da müssen wir konsequent am Ball bleiben. Er tötet kein Huhn, aber das Spiel wird im Ernstfall so wild, dass es mit Verletzungen der Hühner endet. Bisher noch nicht passiert, toitoitoi.
Das war jetzt bei allen 5 Hunden in meiner Laufbahn so, dass das Gewöhnen an die Hühner der schwierigste Teil der Erziehung war. Aber es klappte auch mit einer Dackel/Jackrussel Hündin, die als erwachsener Hund mit Jagdtrieb zu uns kam.
Ich denke, dass die Hunde in deinem Fall nicht sonderlich jung sein müssen. Junge Hunde machen sehr viel (schöne) Arbeit. Allerdings musst du, wenn es ein älterer Hund sein soll, halt auch einen passenden finden. Auch nicht unbedingt leicht.
Wenn ihr wie du sagst Kinder im Umfeld habt, würde ich in Richtung Retriever (Labrador, Golden, Flat Coated... nicht alle Retriever sind geeignet. Schlecht in deinem Fall meiner meinung nach Chesaspeake Bay, Curly Coated, Nova Scotia D.T.) tendieren. Leichtführig, familienfreundlich, schlau, aber unbedingt mit Familienanschluss. Nix für nur draußen.
Ich bin auch nicht gegen Mixe, haben ja selbst zwei, aber da kann man halt schlecht nach den Anlagen urteilen, die Gebrauchshunderassen ja haben. Beim Labrador zB. die erwünscht fehlende Wildschärfe etc. Beim Mix immer ein klein wenig Glücksspiel mehr als beim Rassehund ;). Natürlich ist das nur meine eigenen Meinung!
Unser Gelände ist übrigens "nur" 2500m² groß.
Gruß, Melanie
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