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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erste Zusammenführung gescheitert



Hühnchen Rosalinde
11.07.2015, 12:59
Hallo liebe Foris,

ich brauche mal wieder Rat.
Ich habe 1,2 Orpington und 0,3 Marans+ (was ich niieee wieder machen werde, aber das ist ein anderes Thema).
Nun wollte ich meine 9 Wochen alten Orpi-Küken (alles kleine Hähne) mit der Gruppe zusammenführen.
Sie beschnuppern sich eigentlich schon einige Zeit, haben ein abgetrenntes Stück im Stall, wo sie sich hören, aber nicht sehen können und tagsüber sind die Gehege nebeneinander.
Tja, was soll ich sagen, den Versuch habe ich nach 10-15 Min. abgebrochen. Die großen Pinkis sind interessiert, aber bis auf leichtes Picken total harmlos.
Die Marans Hennen jedoch, sind echte Furien. Beißen sich richtig fest und springen dann teilweise sogar noch mit den Füssen drauf. Die Kleinen haben sich dann irgendwann panisch in einer Ecke zusammengedrängt, statt abzuhauen und geschrien, wenn auch nur ein erwachsenes Huhn in ihre Nähe kam. Als ich die Kleinen wieder rausgenommen hab, hatten sie ganz schön Federn gelassen, einer hat im Nacken leicht geblutet, wahrsch. durch die rausgerupften Federn.

Was mach ich jetzt weiter? Einfach noch mal 2 Wochen warten, das Außengehege erneuern, so dass sie sich auf unbekanntem Terrain treffen (macht man ja bei Kaninchen so) oder noch mehr auf Sichtkontakt achten?
Bin grad ziemlich ratlos. Nach 2 Jahren Hühnerhaltung harkt es irgendwie immer noch und entpuppt sich immer wieder schwer, an bestimmten Punkten... :-X

Rosie
11.07.2015, 13:02
Du solltest, wenn möglich, eine kleine Öffnung zum Durchschlupfen für die Kleinen schaffen. So können sie immer mal zu den Großen in den Stall, bei Gefahr aber flüchten. Dann klappt die Zusammenführung praktisch von ganz alleine.

Gallo Blanco
11.07.2015, 16:22
Fehler war, das sie sich nicht gesehen haben.

Ich habe ein Kükengehege direkt im Hühnergehege integriert, da können sich alle vom ersten Tag an sehen und hören.

Nach 2 Wochen lassen ich die Küken mit Mutter immer wieder mal zu den Großen und es passiert überhaupt nichts. Nach 3 Wochen sind sie dann den ganzen Tag zusammen, nur für die Nacht kommen sie noch in ihr Gehege.
Nach 5-6 Wochen schlafen alle zusammen im Hühnerhaus. Habe bis jetzt damit gute Erfahrungen gemacht. Probleme gibt es nur wenn ich 2 Glucken parallel habe, da zoffen sich dann die Mütter. Deswegen darf bei mir immer nur eine glucken.

Gruß Stefan

koi und hühner sven
11.07.2015, 18:55
Hab auch erst 2 kleine Hennen (8wochen) zu meiner Gruppe dazugeholt. Habe einen kleinen Teil ( Ca.1,5 Quadratmeter) mit einen holzzaun abgeteilt. Lattenabstand so das die kleinen durchpassen. Hat wunderbar geklappt. Nach zwei Wochen konnte ich den Zaun wieder rausnehmen.

Hühnchen Rosalinde
13.07.2015, 18:52
Danke für die Antworten. Integration mit Glucke ist m. E. gar nicht zu vergleichen. Letztes Jahr hatte ich auch eine Glucke - keine Probleme.
Aber nur Küken finde ich deutlich schwieriger und dazu kommt noch, dass die schwarzen Satane deutlich derber sind, als ich es mit nur Orpington gewöhnt war. Letztere interessieren sich wie gesagt kaum für die Kleinen.
Selbst durch den Zaun im Freigehege versuchen die Hybride es noch und springen vor den Zaun.
Gestern verirrte sich ein Küken ins Legenest, anstatt zurück in die richtige Ecke; ich musste wieder dazwischen. Der "Durchschlupf" im Stall ist jetzt wieder nur ein "Durchguck". Draußen halten die Küken größtmöglichen Abstand.

großerblitz
14.07.2015, 08:26
Habe meine Glucke mit 4 Küken schon nach einer Woche zur Gruppe gesetzt (Dresdner große, Dresdner Zwerghühner und Bielefelder groß). Mittlerweile sind sie 3 Wochen alt und es klappt bis jetzt hervorragend. Die kleinen laufen munter zwischen den Großen und die Großen machen auch schön Platz wenn die kleinen angerannt kommen. Tagsüber sind alle im überdachten Gehege, erst nachmittags nach der Arbeit dürfen alle in den freien Auslauf.
Auch der Hahn (Dresdner) benimmt sich vorbildlich. Frisst zusammen mit den Küken und und passt auf sie auf.

hein
14.07.2015, 08:58
Hallo liebe Foris,

...........Tja, was soll ich sagen, den Versuch habe ich nach 10-15 Min. abgebrochen. ...........
Das war wahrscheinlich der Fehler! Hättest Du noch weitere 10 - 15 Min. gewartet, denn hätten sich sicherlich alle auch wieder etwas beruhigt!

Du solltest nur dafür sorgen, das die Kleinen flüchten und sich verstecken (Brett an der Wand reicht schon) können und sich verstecken können und bei den Großen etwas mit dem Besen aufpassen - so das man diese auch mal etwas verscheuchen kann!

Und dann gib ihnen echt mal die Chance sich mal 30 Min. zu "beschnuppern" das sind ganz normale Rangkämpfe und die kosten immer Federn und auch mal kl. Wunden!

Bienchenbienchen
15.07.2015, 21:38
@ Hein
Meine 7 Wochen alten Jungtiere (gekauft) habe ich seit 4 Tagen im Mini-Gehege im Gehege und über Nacht im Käfig im Stall.
Sie können sich permanent sehen uns riechen, zudem lasse ich die Minis täglich 1 Stunde alleine im Stall laufen, damit sie sich alles angucken können und den Geruch annehmen.
Wann meist du erfahrener Heinn (ich lese deine Beiträge so gerne) denn, wann ich die Minis bei dieser Behandlung im Gehege (ca. 50 qm , 3 Althennen, 2 Minis, Versteckmöglichkeiten) laufen lassen soll. Ich dachte so nach 14 Tagen und dann deinem o.g Rat folgen: etwas länger abwarten, etwas behutsam eingreifen und ggf. das Blut wegwischen... ?
Wenn die Altucken einmal klar gemacht haben, wer der Chef ist, ist dann erst mal alles geklärt, oder sollte ich sie Nachts dann lieber wieder trennen?


Heute ist mir ein Mini ins große Gehege entwischt, ich dachte die Alten bringen die Kleine um....

hein
16.07.2015, 10:18
......
Sie können sich permanent sehen uns riechen, zudem lasse ich die Minis täglich 1 Stunde alleine im Stall laufen, damit sie sich alles angucken können und den Geruch annehmen.
Wann meist du erfahrener Heinn (ich lese deine Beiträge so gerne) denn, wann ich die Minis bei dieser Behandlung im Gehege (ca. 50 qm , 3 Althennen, 2 Minis, Versteckmöglichkeiten) laufen lassen soll. Ich dachte so nach 14 Tagen und dann deinem o.g Rat folgen: etwas länger abwarten, etwas behutsam eingreifen und ggf. das Blut wegwischen... ?
Wenn die Altucken einmal klar gemacht haben, wer der Chef ist, ist dann erst mal alles geklärt, oder sollte ich sie Nachts dann lieber wieder trennen?


Heute ist mir ein Mini ins große Gehege entwischt, ich dachte die Alten bringen die Kleine um....
Hi 2x Bienchen, danke für die lobende Worte!

Denn werde ich auch jetzt mal meinen Senf dazu geben! Mein Vater hat früher auch immer die Neuen von den Alten getrennt - eben so das sie sich sehen und hören konnten. (Übrigens Hühner beriechen sich nicht!)

Aber wenn mein Vater die dann zusammen gelassen hat, denn gabs auch immer, so nach dem Motto: "ich dachte die Alten bringen die Kleine um"

Dazu habe ich die Erfahrung gemacht, wenn die Hühnchen sich über mehrere Tage sehen können, denn sind die Neuen für die Alten eben eine andere Gruppe, die sich bei den Alten nicht einmischt usw. - aber man sieht sich. Läst man denn aber beide Gruppen zusammen, denn sind es richtige Eindringlinge, die eben auch vertrieben werden müssen. Denn die Neuen sind ja die, die man wohl sehen konnte, die aber in der eigenen Gruppe nichts zu suchen haben oder hatten! Und schon Motto: "ich dachte die Alten bringen die Kleine um"

Läst man die Neuen aber sofort zu den Alten, denn sind es "nur" die Neulinge wo "nur" die Rangordnung festgelegt werden muss. Und diese Kämpfe sind in der Regel lang nicht so heftig.

Und Nachts auf jeden Fall zusammen lassen - das ist ganz wichtig! Sonst sind es morgens zuerst immer wieder die Neulinge. Später, wenn alles geregelt und sich gefestigt hat, denn ist das kein Problem, wenn sie Nachts mal .... oder für einen ganzen Tag mal getrennt sind.

Auch das mit dem Anschauen! In der Natur ziehen Hühner täglich umher und täglich gibs neue Bilder und somit auch täglich ein neues zu Hause oder neue Schlafplätze. Damit leben sie und damit können sie umgehen. Also neuer Stall muss nicht lange besichtigt werden.

Dazu noch mal ein Beispiel!

So habe ich z. B. - anderes Thema! Eine Glucke mit einem ca. 10 Wochen alten Küken, der habe ich vor 6 Wochen noch ein ganz gerade geschlüpftes Küken untergeschoben und gestern habe ich ihr noch 3 - 3 Wochen alte Küken untergeschoben. Ok die letzten 3 werden nicht als Ihre angenommen, dafür sind die Küken ja auch schon zu alt. Aber sie hat die 3 letzte Nacht schon gewärmt. Und wenn ich heute alle beobachte - ok, die Glucke kannte den Stall schon und ihre 2 Küken waren Gestern Nachmittag noch sehr ängstlich. Die 2 hielten sich fast nur bei der Glucke auf und die 3 Kleinen versuchten sich zuerst nur zu verstecken. Aber nach ca. 2 Std. waren sie schon fast so aufdringlich als wenn sie ihr ganzes Lebenlang da gewohnt hätten und sie versuchten auch schon mit der Glucke in Kontakt zu kommen. Mit den alten Einwohnern (Seramas und Wachteln) gab es keine Probleme. Die Hähne schauten etwas blöde, das da auf einem so kleine rumlaufen - aber alles war ok! Abends habe ich dann im Dunkeln die 3 Kleinen bei der Glucke unter gesetzt und heute Morgen liefen sie zusammen durch die Gegend. Ok Mama Glucke akzeptiert die 3 Kleinen aber sie ist eben nicht die Mama - das ist ja auch ok!

Aber was ich damit sagen wollte - nach einer Stunde kannten die 3 - 3 Wochen alten Küken schon fast alles ohne das sie sich das alles erst mal aus der Ferne anschauen mussten!

Also immer sofort die Neuen zu den Alten - denn einmal müssen alle da durch und je schneller ist die Hackordnung geregelt

Bienchenbienchen
16.07.2015, 11:15
Danke Hein!

Nun habe ich wohl die Minis ungewollt zu Eindringlingen degradiert.
Dem muss Abhilfe geschaffen werden!

So wie ich es verstanden habe, sollte die Zusammenführung jetzt zügig gehen, um nicht noch länger das Gefühl einer Extra-Gruppe zu vermittel.

Meine Tochter baut gerade schon Versteckmöglichkeiten für die Minis ins Gehege (Ist gut strukturiert, aber für die Minis sind die Lücken zu groß)
Dann werde ich mich mit dem Laubbesen und einem Kaffee bestückt ins Gehege setzen und nur eingreifen, wenn das Blut spritzt....;)

Je nach dem wie schlimm es ist, sperre ich die Minis nachts noch mal in den Käfig, weil der Stall ein reiner Schlafstall ist und mal so gar keine Versteckmöglichkeiten hat.

Das mit dem "Riechen" wusste ich nicht. Hier im Forum wird doch immer die Sache mit der Einführung und dem Duftstoff, welcher allen Tucken ins Gefieder gerieben werden soll....???

Deine Kückengeschichte zeigt mir wieder, warum ich Hühner so spannend finde! :-)

Jetzt mache ich mir den Kaffee und werde das Mini-Gehege zum großen öffnen......

Bis später

Pudding
16.07.2015, 13:04
Gestern verirrte sich ein Küken ins Legenest, anstatt zurück in die richtige Ecke; ich musste wieder dazwischen. Der "Durchschlupf" im Stall ist jetzt wieder nur ein "Durchguck". Draußen halten die Küken größtmöglichen Abstand.
Vergesellschafte die Kleinen doch erst mit den "netteren" Orpis und wenn die Gruppe funktioniert mit den Marans+?

Hatte bis jetzt nur eine Maran+ (2014) und nie nie wieder kommt mir so was in den Stall!
Hat mir ein Jungtier schwer zugerichtet (in die Ecke gedränkt und fast den Kopf abgehackt ohne ersichtlichen Grund da das Jungtier in der Gruppe aufwuchs) und letztlich noch angefangen Eier zu fressen!

hein
16.07.2015, 14:38
............
Dann werde ich mich mit dem Laubbesen und einem Kaffee bestückt ins Gehege setzen und nur eingreifen, wenn das Blut spritzt....;)

Je nach dem wie schlimm es ist, sperre ich die Minis nachts noch mal in den Käfig, weil der Stall ein reiner Schlafstall ist und mal so gar keine Versteckmöglichkeiten hat......

Bis später
Wenn das Blut spritzt, denn hilft für die Alten nur die Axt oder der Kochtopf ;)

Im Stall - einfach 1 oder 2 breite Bretter schräg an die Wand stellen und fertig

Beispiel siehe unten - da ist es allerdings schon als Legenest zweckentfremdet worden

Bienchenbienchen
16.07.2015, 16:17
Hey Hein

Ich konnte mein Kaffee in Ruhe trinken.

Ich habe den Minis einen Durchgang ins große Gehege gebaut und immer nur eine Tucke dazu, dass sie nicht von dreien gejagt werden.
Hat ganz gut geklappt. Allerdings gehen die Minis jetzt erst mal nicht mehr raus aus uns ihrem Mini-Gehege.

Deine Idee mit dem Brett im Stall ist super. Ich werde das sofort umsetzen, weil dann haben die Minis überall einen Schlupfwinkel, wo die Großen nicht rein kommen und ich muss die nicht mehr ständig umsetzen und überlasse es der Natur.

Bin gespannt!