Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : meine Hühner zu Besuch in der 2. Klasse
Die Sachkundelehrerin unseres jüngsten hat Eltern eingeladen für ne Stunde mit ihren (soweit transpotrablen) Haustieren vorbei zu kommen und was dazu zu erzählen.
Ich werde am Donnerstag mit ein paar Hühnern hinfahren.
Heute war ich bei einem Eltern treffen (abholung von der Lesenacht) und war ziemlich erschüttert wie wenig Wissen über Hühner auch bei den Eltern da ist.
Es ging um Käfighaltung und warm die denn eigentlich so schlecht ist und warum überhaupt ein Ei von freilaufenden hühnern teurer ist als ein Käfigei.....So grundlegende Sachen.
Ich mache mir grade eine Liste welche Themen ich denn mit den Kindern ansprechen will wenn ich mit den Hühnern dahin fahre.
Mir fallen da ganz viele Sachen ein, aber ich habe nur 45 Min. Was wären denn Eure wichtigsten Punkte? Es soll darum gehen das Haustier vorzustellen und ein bißchen was zu erklären, Futter, wo lebst das Tier......
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen und aufhören soll.....
Mitnehmen wollte ich 2 Junghennen, 10 Wochen alt und 2 erwachsene Hühner.
ChickNorris
07.07.2015, 15:39
Huhu
Schau doch mal bei "dümmste Hühnerfragen" oder so ähnlich (dem Thema hier). Mein ich ernst und gar nicht mal böse - dort sind, find ich, viele viele grundlegende Sachen gefragt und gesagt. Z.B. "braucht man einen Hahn" etc.
Spontan gesagt: vielleicht mal grob die Haltungsformen vorstellen mit Pro und Contra und damit hoffentlich den ein oder anderen auch wachrütteln, was so ein Huhn braucht (Gesellschaft, Schutz vor Fressfeinden, Legenest, was frisst es..halt so grundlegende Dinge) und vielleicht noch ein kurzes "vom Ei zum Huhn und wieder zum Ei"?
Bilder prägen sich nachhaltiger ein als Worte.
45 Minuten in einer 2. Klasse bieten nur Raum für die wesentlichen Grundlagen, zumal das Bestaunen der Hühner schon viel Zeit in Anspruch nehmen wird (soll es ja auch).
Mach ein Plakat, oder lass eins rumreichen: Auf diesen Fotos sind Hühner in Käfighaltung, in Bodenhaltung, deren Eier kann man im Supermarkt kaufen (auf Bio hinweisen, da dürfen sie zumindest raus) - auf diesen sind unsere im Garten/Auslauf zu sehen. Hinter ihnen grüne Pflanzen, die Tiere beim Staubbaden, beim Sonnen, beim Scharren in der Erde, unter Bäumen!
Welche Hühner sehen zufriedener aus?
Preis der Eier aus Käfig-/Bodenhaltung ist so niedrig, weil ein riesiger Stall für ganz viele Hühner genutzt wird.
Die fühlen sich aber am wohlsten, wenn sie ihren Stall mit nicht so viele unbekannten Hühnern teilen müssen, da sie sich nur ca. 40-50 "Gesichter" merken können.
Das sind so spontan die Punkte, die mir dazu einfallen.
Heute haben meine Tageskinder (1,5 bis 2,5 Jahre alt) wieder ein kuscheliges Haubenhuhn (Zwergpadu) gestreichelt. Da geht für mich jedesmal die Sonne auf :)
Woher stammt das Huhn?
Was macht ein Huhn am liebsten? (scharren, flattern, sandbaden, aufbaumen...).
Wie viele Eier legt ein Huhn am Tag?
Was fressen Hühner, warum scharren die auf dem Mist?
Wie alt wird ein Huhn?
Braune Eier und weiße Eier? (Ohrscheiben! nicht Federn)
Wie lange brütet ein Huhn? Eventuell auch darauf eingehen, das die Küken nicht von der Mama gefüttert werden, wie kleine Singvögel, sondern mit ihr selbst ihr Futtert suchen, also Nestflüchter sind.
Hühnerjargon: Hahn, Henne, Glucke, Küken, gackern, krähen...
Erweitert: Wie viele Hühnerrassen gibt es und das evtl. mit einer Folie für den OHP mit Bildern von Haubenhühnern, indische Kämpfer, Chabos, Seidis etc. also die "extrem" andersartigen Rassen. Dann erzählen das es auch Hühner gibt die dunkelbraune, türkise, bläuliche und rosafarbene Eier legen. Evtl. auch dazu eine Folie mit Bildern.
Supermarkteier: ich würde die Haltungsformen grob anreißen und nicht zu viel "Drama" machen. Wenn vorab schon die Bewegungsvorlieben der Hühner erklärt wurden, zieht am Besten und gravierendsten das DinA4 Blatt als Anschauungsmaterial. Das ist nämlich der Platz den ein Huhn in der Kleinvoliere (Batterie und Einzelkäfig gibt es nicht mehr) hat. Dafür einfach eins Deiner Hühner auf ein Schulheft oder Ordner setzen. Bodenhaltung hat als Manko, das die Hühner nie an die Sonne dürfen und nicht wissen wie Gras aussieht... für kleine Kinder ist das eine Horrorvorstellung. Und dann kannst Du kurz und knapp hervorheben, das Freiland- und Biohühner rausdürfen und Platz haben und ganz Huhn sein dürfen ;). Der Vorteil am DinA4 Vergleich, das kann jedes Kind zu Hause nachmachen und den lieben Eltern zeigen.
Abschließen kannst Du dann noch mit "Ich wollt ich wär ein Huhn", dann ist die Stimmung auch aufgelockert.
Die Punkte fallen mir deswegen ein, weil an der Schule vom Großen jährlich die Kids Präsentationen machen und es ist jedes Jahr irgendein Jahrgang mit Tieren zugange und jedes Jahr machen Kinder auch Hühner... und das sind so die Punkte auf den Plakaten, die die Kinder selbst gestalten und recherchieren.
Sehr gut Lexx, du hast es wunderbar zusammengefasst. :daumenhoch
Nur noch 2-3 Kleinigkeiten.
Der Anfang macht bei mir, wenn ich sowas anstelle, immer eine kleine Hühneranatomie. Mit einem Huhn auf dem Arm, erstmal, wie man was bezeichnet, Kamm, Kehllappen, Flügel, Schnabel... usw. Danach Bedürfnisse, was sie Fressen, Eierlegen und so fort.
Und zu den Hühnerrassen mache ich nicht viele Worte, sondern lege ein Buch mit Rassebildern zum Herumreichen aus. Das ist immer der Hammer. Weil manche Rassen so lustig aussehen, und ein riesen Staunen und Lachen geht immer um, wenn die Kinder selber darin blättern.
Und nur zum Schluß dürfen die Tiere gestreichelt werden, sonst wäre die ganze Aufmerksamkeit gleich dahin. Da reichen 1-2 Tiere, bei mehreren kannst du deine Aufmerksamkeit nicht so aufteilen, dass du einschreiten oder helfen könntest.
Ich wünsche dir viel Spaß, es wird bestimmt super!
LG
Magda
Bilder prägen sich nachhaltiger ein als Worte.
45 Minuten in einer 2. Klasse bieten nur Raum für die wesentlichen Grundlagen, zumal das Bestaunen der Hühner schon viel Zeit in Anspruch nehmen wird (soll es ja auch).
..........
Vollkommen richtig!
Und noch wichtiger, nimm dir nur ein paar Punkte vor!
Denn die Zeit läuft sooo schell dahin und bei zu viel Stoff wird es unübersichtlich und die Kinder sind dabei überfordert.
In der Klasse 1 und 2 wird bei mir nur kurz über die Hühner gesprochen und etwas länger - eben mit Bildern - Entwicklung vom Ei zum Küken.
Fang nicht sooon "scheiss" an mit Käfighaltung und so! Oder wenn, denn nur mit einem Satz - denn das wollen diese Kinder nicht hören bzw. damit können sie kaum etwas anfangen.
Erklär ihnen das Schöne an den Hühnern und nicht die Nachteile z. B. die der Käfighaltung und so!
Denn Du musst auch weiter denken - die Kinder gehen damit nach Hause und erzählen denn auch! Und wenn die denn z. B. mit der Käfighaltung anfangen denn wird garantiert bei den meisten Eltern das Thema als erledigt angeschaut und es gibt nur nachteilige Äusserungen von diesen.
Erzähl ihnen was vom Hahn und das er die Hühnerfamilie zusammenhält und und und
Bei Klasse 3 + 4 sieht das schon etwas anders aus!
Ist meine 30 jährige Erfahrung - denn ich war am Anfang auch so! Möglichst viel und möglichst alles "richtig" stellen wie z. B. Käfighaltung oder die ungesunde Fütterung oder die Massen der Kükenproduktion! Meine Erfahrung sagt - man erreicht damit genau das Gegenteil!
Nimm auch 5-6 Bilder mit - Kükenentwicklung im Ei - wenn Du möchtest, kann ich dir da auch einiges zukommen lassen - PN reicht!
Super schön wären dabei natürlich auch noch ein paar Küken - denn dann ist die Std. sowieso gelaufen! Alle wollen schauen und fühlen - aber auch bei den Hühnern. Nimm diese auf den Arm und lass sie von den Kindern streicheln usw. Berühren ist wichtig - könnte sein, das das das einzigste mal in ihrem Leben ist, das sie Hühner anfassen können und werden
Die Haltungsformen anreißen schadet nicht und ist denke ich wichtig. Nur beim Kernthema Haus-/Nutztiere (mein Kleener hat das im Moment auch) stehen im Fokus eben eher Vorfahren, Bedürfnisse, Fachbegriffe, Besonderheiten und das Produkt/Nutzen. Also das Tier als solches.
Man darf auch nicht vergessen, zum einen sind Kinder ohne Vorwissen eventuell intellektuell schlicht überfordert mit den Details der Haltungsformen und eventuell reagieren sie auch über, wenn ihnen bewusst wird, das die billigen Eier die Mama da kauft vom gequälten, unglücklichen Huhn sind. Deswegen würde ich Bilder zu den Haltungsformen erstmal außen vor lassen. Weil auf ein überfordertes Kind folgt eine überforderte Mama und die möchte sich dann abreagieren... hatten wir jetzt in unseren 3 Klassen einige, weil wohl ein paar Knirpse (vornehmlich weiblich) heulend aus der Schule kamen, wo man in HSU gelernt hat, das Meerschweinchen ursprünglich gezähmt wurden, um sie zu essen und zu opfern... mein Sensibelchen droht seitdem seinen Schwein, das sie gekocht wird, wenn sie ihn beißt... :rotwerd
Sehr gut Lexx, du hast es wunderbar zusammengefasst. :daumenhoch
Danke Magda :) Im Grunde gilt bei solchen Präsentationen der Grundsatz, mein Gegenüber weiß maximal das ein Huhn ein Vogel ist, die Frühstückseier legt und eventuell ist er auch so fit zum Thema, das ein Huhn nicht mit einer Ente verwechselt wird ;). Darauf baut man auf und dann ergibt sich recht schnell eine Gliederung.
Was wichtig ist, am Schluss neben der Zeit zum Streicheln auch Zeit zum Fragen einräumen, da kommen dann oft auch die Fragen ob ein Huhn Ohren hat, oder einen Bauchnabel oder warum der Hahn kräht und so...
Die Haltungsformen anreißen schadet nicht und ist denke ich wichtig. Nur beim Kernthema Haus-/Nutztiere (mein Kleener hat das im Moment auch) stehen im Fokus eben eher Vorfahren, Bedürfnisse, Fachbegriffe, Besonderheiten und das Produkt/Nutzen. Also das Tier als solches.
Man darf auch nicht vergessen, zum einen sind Kinder ohne Vorwissen eventuell intellektuell schlicht überfordert mit den Details der Haltungsformen und eventuell reagieren sie auch über, wenn ihnen bewusst wird, das die billigen Eier die Mama da kauft vom gequälten, unglücklichen Huhn sind. Deswegen würde ich Bilder zu den Haltungsformen erstmal außen vor lassen. Weil auf ein überfordertes Kind folgt eine überforderte Mama und die möchte sich dann abreagieren... hatten wir jetzt in unseren 3 Klassen einige, weil wohl ein paar Knirpse (vornehmlich weiblich) heulend aus der Schule kamen, wo man in HSU gelernt hat, das Meerschweinchen ursprünglich gezähmt wurden, um sie zu essen und zu opfern... mein Sensibelchen droht seitdem seinen Schwein, das sie gekocht wird, wenn sie ihn beißt... :rotwerd
Vollkommen richtig!
Die Erfahrung habe ich auch gemacht - das endet sehr oft mit heulende Kinder und auch schon mal mit bösen Anrufen von den Eltern.
Darum lieber nur das Schöne auch wenn es die heile Welt mal wieder vorgaukelt - aber soll es bei uns Hobbyhühnerverrückten nicht auch eine heile Welt sein?
Ist doch besser als enttäuschte Kinder und böse Eltern im Rücken!
Und es ist wirklich so - ab Klasse 3-4 sieht die Welt anders aus!
Und danach sowieso - da kann man viel mehr anregen - da verlange ich auch immer eine Doppelstunde vom Unterricht. Und ich gestehe, 2x hatte ich 6 Unterrichtsstunden zur Verfügung - einmal 7. Klasse und einmal 9. Klasse. Das war echt ein Höhepunkt und Freude pur für mich! Aber ich musste da auch einige male schlucken und gute "Ausreden" finden!
Hallo Mänty,
vielleicht kannst du auch noch ein paar verschiedenfarbige Hühnereier auftreiben- die meisten denken ja, Eier sind weiß oder braun.
Man kann z.Bsp. Eier von Maran und Grünlegern, Welsumern,... ausblasen und rumreichen -so gibt es keine Sauerei, wenn mal was runterfällt. Super interessant ist für Kinder auch immer die Frage "Wie kommt das Küken aus dem Ei?".
Dafür hatte mir den "Lebenszyklus Huhn" zugelegt: http://www.wiemann-lehrmittel.de/shop/grundschule/sachunterricht/pflanzen-tiere/lebenszyklus-huhn
Es gibt aber auch schöne Poster zum Thema Kükenentwicklung im Ei.
Grüße von Arwen
Ich seid total klasse - das hilft mir sehr! Danke!
Die Klassenlehrerin hat mir noch erzäht, daß sie letzte Woche einen Hund da hatten und daß mehrere Kinder völlig panisch ausgetickt sind weil sie einfach noch nie ein Tier von nahem gesehen haben.....
Ich wollte verschiedenfarbige Eier gekocht mitnehmen zu probieren.
......
Ich wollte verschiedenfarbige Eier gekocht mitnehmen zu probieren.
Auch perfekt
So, hat alles gut geklappt - dank Euch war ich ja gut vorbereitet:
Ich hatte eine Zwerghenne, eine gesperberte und 2 10 Wochen alte Jungehennen mit. Außerdem Weizen, Legekorn und ne kleine Tränke zum zeigen.
Beim rausnehmen hat mich das erste Huhn gleich mal von oben bis unten vollgekackt. Nächstes mal ziehe ich mir ne Schürze an die ich dann ggf ausziehen kann!
Ich hab mit der gesperberten angefangen, bißchen Anatomie erklärt, Unterschied zwischen normalen Hennen, Zwergen, Küken und Hähnen.
Jeder der sich getraut hat durfte mal streicheln. Es wurden so viele Fragen gestellt daß ich mich da gut dran langhangeln konnte, da war alles abgedeckt.
Es kam noch eine 3. Klasse mit rein die das mitbekommen hatten. Die Lehrerin war total begeistert und möchte auch gerne mal mit der Klasse zu uns nach hause kommen damit die Kinder auch mal Hühner laufen sehen können.
Morgen haben wir die Klasse unseres anderen Sohnes hier zu hause zum Imkern......
Super, Spitze, Klasse! Ach, wie mich das freut! Weiter so! :bravo:flowers
LG
Magda
Ich freu mich auch für dich, das alles so gut geklappt hat!
Vom Lerneffekt für die Kinder mal ganz zu schweigen - so macht Lernen auch noch Spaß!
Gaaaaanz toll und weiter so!:resp
P.S: Hab nächsten Montag auch die Hortgruppe der Grundschule bei mir zu Hause - zum Hühner- und Gartenkucken.
Grüße von Arwen
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P.S: Hab nächsten Montag auch die Hortgruppe der Grundschule bei mir zu Hause - zum Hühner- und Gartenkucken.
Grüße von Arwen
Auch da sehr wichtig!
Fang dir am Abend schon mal 1-2 Hühner und ggf. einen Hahn! Eben damit die Kinder was zum streicheln haben und Du dann - vor den Kindern - nicht durch den Stall scheuchen musst um eines zu fangen! Damit die Kinder etwas zum Streicheln haben
Und es ist ein riesen Spass, wenn Du nach dem Streicheln den Hahn wieder in die Freiheit entlässt. 1. kräht er dann wie wild und 2. tritt er dann auch sicherlich ein oder zwei Hennen! Auch zur Belustigung der Kinder aber auch, das die Kinder das mal hören wie er kräht und auch mal sehen wie er eine Henne tritt!
Gute Idee, Hein :)
Nur brauche ich meine Tiere vorher nicht fangen - sind alle handzahm und lassen sich einfach hochnehmen -auch die Hähne. Mir würde nie einfallen, durch´s Gehege zu rasen, um ein Huhn zu fangen.
Da ich sozusagen die "Mutti" bin, stürmen eh immer alle auf mich zu, wenn ich in Sichtweite bin.
Auch die Brahmahähne kann man bedenkenlos anfassen und die Paduaner sowieso.
Werde den Kindern Mehlwürmer in die Hand geben und dann kann das Streicheln losgehen :)
Natürlich dürfen Sie auch die Häschen streicheln, Beeren und Kirschen naschen,...
Grüße von Arwen
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