PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbfehler bei orangefarbigen Zwerg-Welsumern



Birli
21.06.2015, 08:59
Hallo zusammen,

ich hab da mal eine Frage an Züchter orangefarbiger Zwerg-Welsumer oder wer auch immer sich mit Farbvererbung gut auskennt:jaaaa:

Hier erstmal ein Foto meines Problemes:

150058

Fast alle Junghähne meiner diesjährigen Nachzucht haben solche weißen bis cremefarbenen Einlagerungen in den Federn, überwiegend auf dem Rücken und Schultern. Bei den meisten verschwindet das nach der Jungtiermauser, bei einigen bleiben ein paar solcher Federn aber auch bis ins Erwachsenenalter. Mir wurde von einem Züchter nun geraten, derartig gezeichnete Hähne auf keinen Fall in der Zucht einzusetzen, auch dann nicht, wenn es nach der Mauser verschwunden ist.

Meine Frage ist aber: Woher kommt das ? Meine Ausgangstiere, mit denen ich die Zucht begonnen habe, hatten das nicht. In der ersten Generation waren nur ein paar Hähne dabei, dieses Jahr sind es fast alle. Bei den Hennen ist sowas nicht zu sehen.

Ich hoffe auf interessante und aufschlußreiche Antworten und vielen Dank schonmal.

LG Birli

Okina75
21.06.2015, 23:42
Hm, wurde da was eingekreuzt, um das Blut aufzufrischen?
Ich hätte jetzt keine Idee zum Ursprung parat, würde aber am ehesten in die Richtung denken- Einfluss einer Fremdrasse bzw. -farbe.

Davon abgesehen sieht die Färbung aber sehr apart aus- hättest Du ein Bild eines ganzen Tieres? Vielleicht gewinnt man so auch einen besseren Eindruck, was da ursächlich sein könnte :).

Birli
22.06.2015, 08:54
Ja, dieser Gedanke wurde auch von einem anderen Züchter bereits geäußert, dass da evtl. was eingekreuzt wurde. Ich hatte mir die Tiere damals über BE von einem seriösen Züchter (SV) gekauft, die Tiere sind auch super, habe schon viele Preise gewonnen. Nur wird jetzt mit jeder Generation die Farbe der Hähne schlechter.

Ich mache im Lauf des Tages mal ein Foto von dem ganzen Tier, die meisten finden diese Gescheckten schon schön, nur der Preisrichter wird davon nicht begeistert sein :neee:

LG Birli

elja
22.06.2015, 09:35
wie hoch ist denn dein Inzuchtfaktor? Wenn eins der Zuchttiere irgendetwas von vor zig Generationen in sich trägt, kommt das bei Linienzucht/Inzucht irgendwann mal raus. Und das scheint bei Dir jetzt der Fall zu sein.
Kennst Du die genaue Abstammung jedes Jungtiers oder kennst Du die Mütter nicht? Hast Du einen oder zwei Stämme? Wenn zwei, sind die Jungtiere aus den unterschiedlichen Stämmen unterschiedlich stark betroffen?
Wie waren die Tiere, die du bei dem Züchter erworben hast miteinander verwandt?

Diese Fragen solltest Du Dir stellen und dann anfangen zu recherchieren, wo das her kommt. Falls Du z.B. mit Vollgeschwistern angefangen haben solltest, dann wären die Tiere jetzt schon ziemlich eng gezogen.

Birli
22.06.2015, 09:45
Gute Frage, genau das weiß ich eben nicht. Die Vitalität der Tiere ist allerdings sehr gut, sie schlüpfen zügig und wachsen hervorragend, ich hatte bisher null Ausfälle. Von daher gehe ich davon aus, das der Inzuchtfaktor noch nicht zu hoch ist.
Die Mütter kenne ich natürlich nicht.

Ich hatte 2013 die Tiere aus BE von einem Züchter.
2014 hatte ich aus diesen zwei Stämme mit zwei Hähnen und 12 Hennen. Die Hähne hatten verschiedene Väter.

Dieses Jahr konnte ich aus Platzgründen nur in einer Herde züchten, die beiden Hähne aus 2014 liefen also zusammen mit 15 Hennen, die alle aus 2013 und 2014 waren. Evtl. hat sich einer der beiden Hähne stärker durchgesetzt.

Von meinen 13 Junghähnen sind nur zwei dabei, die absolut sauber gezeichnet sind. Die werde ich mir nun für die Weiterzucht zurückstellen.

elja
22.06.2015, 09:49
aber wie willst Du weiter züchten, wenn Du noch nicht einmal die Väter kennst?
Da verpaarst Du ja eventuell Vollgeschwister miteinander und weißt es noch nicht mal. Es kann ja sen, dass genau die beiden Junghähne Vollgeschwister sind.
Ich glaube nicht, dass Du so dieses Problem gelöst bekommst.

Birli
22.06.2015, 10:32
aber wie willst Du weiter züchten, wenn Du noch nicht einmal die Väter kennst?
Da verpaarst Du ja eventuell Vollgeschwister miteinander und weißt es noch nicht mal. Es kann ja sen, dass genau die beiden Junghähne Vollgeschwister sind.

Wenn, dann müssten schon die beiden Junghähne, mit denen ich 2014 weitergemacht habe, Vollgeschwister gewesen sein. Das wäre aber dann ein großer Zufall, das sich ausgerechnet zwei Vollbrüder treffen, aus 12 vorhandenen Hennen? Die Wahrscheinlichkeit ist doch eher gering.

Ich denke, ich werde mich mit dem Problem mal an den Züchter wenden, von dem ich die BE hatte. Nächstes Jahr nehme ich dann den besten Junghahn und setze ich auf zwei der Althennen aus 2013, die eine gute Qualität haben und schaue, was dann wird. Mit den Junghennen kann ich dann vorerst auch nicht weitermachen, da sind diese Gene dann auch wieder verstärkt drin.

150144

Rocco
22.06.2015, 13:08
Mit weiterzüchten wird das wohl schwierig. Trotzdem sehen die Tiere sehr schön aus.
Kreire doch einen neuen Farbschlag. ;)

mfg Rocco

Birli
22.06.2015, 13:42
Ich würde dann eher ne neue Rasse machen, habe zwei Mix-Hennen aus Zwerg-Welsumer Hahn und gold schwarz-gesäumter Paduaner Henne, die sehen super aus :jaaaa:

Ich probiere es nächstes Jahr nochmal so, evtl. hohle ich mir eine oder zwei Hennen aus einer anderen Linie dazu.

Penni
22.06.2015, 14:08
Blumen-Zwergwelsumer? :biggrin:

Grüße! Penni

Birli
22.06.2015, 14:15
Auch nicht schlecht :laugh

Hab jetzt erfahren, das andere Züchter damit auch schon Probleme hatten. Aber das kriegt man wieder hin. Ich habe wohl beim letzten Mal nicht aufgepasst und einen Hahn in die Zucht genommen, der das hatte. Ich dachte, wenn man es beim erwachsenen Tier nicht mehr sieht, ist es nicht so schlimm. So - die Klatsche hab ich jetzt bekommen :-X

Wir lernen ja durch unsere Fehler, nicht durch die Erfolge. Sonst wäre es ja auch zu einfach.

Kleinfastenrather
22.06.2015, 15:59
Also kannst du einfach einen Hahn der das garnicht trägt nehmen? Das vererben doch bestimmt auch die Hennen? Ich würde auch sagen probier es auch mal mit so 2 Hennen aus einer anderen Zucht in den Zuchtstamm und schau ob deren Nachkommen das ebenfalls zeigen.

LG Thorben

Birli
22.06.2015, 17:43
Ich nehme mal an (die Vermutung hat auch ein anderer Züchter geäußert) das hier irgendwas kennfarbiges eingekreuzt wurde. Das würde wohl auch erklären, warum man es nur bei den Hähnen sieht. Da die Tiere zwei verschiedene Väter haben, hoffe ich jetzt, das die beiden Hähne, die diesen Farbfehler nicht zeigen, von dem anderen Hahn sind, also frei davon. Hoffe ich! Es ist ja durchaus möglich, das es nicht von einem der Hähne, sondern von einer der Hennen eingeschleppt wurde. Nur von welcher kann ich jetzt natürlich nicht mehr sagen. Der Fehler ist mir leider passiert.

Deshalb züchte ich zurück auf die Althennen und werde evtl - wie Du auch vorschlägst - nochmal eine oder zwei Hennen aus einer fremden Linie dazunehmen und schauen was passiert.

Auf alle Fälle werde ab sofort eine Abstammungskontrolle einführen, sonst wird das nix.

LG Birli

Okina75
22.06.2015, 21:27
Hy!

Klassische Kennfarbe ist doch aber gesperbert... Und Gesperbert vererbt sich nicht so bruchstückhaft, also dass man nur einen hellen Streifen in der Feder sieht. Verstärktes Rot überdeckt Sperberung, aber das haben Deine ja nicht mal anteilig... Und es muss schon von einem Hahn kommen, denn käme Gesperbert von einer Henne, x ungesperberten Hahn, dann wären die Hennen ungesperbert und die Hähne gesperbert. Das könnte man oberflächlich bei Dir nun vermuten, aber die ungesperberte Henne trägt dann auch keine "verdeckte" Sperberung oder so, die man gar nicht sieht... Heißt also, sollten die Hennen das verdeckt tragen und es wäre Sperberung, muss es von einem Hahn kommen.

Hast Du Dir mal das Großgefieder der fraglichen Schwesterhennen im Detail angekuckt? Wenn man an sich verdeckte Sperberung sieht, dann am ehesten dort, in den Schwung- und den Steuerfedern. Es sind mitunter in der ganzen Feder nur zwei/ drei leicht dunklere bzw. hellere Zonen in der Feder, also recht schwer zu sehen, mit Blick für 's Detail erkennt man das aber. Haben die zoniertes Großgefieder, kannst Du von Sperbereinkreuzung ausgehen, so würde ich das jetzt aber nicht als Ursache postulieren wollen.

Übrigens wirklich sehr hübsch, die Hähne. Schade, dass das Zwerge sind- ich wollte 2016 mal einen größeren Hahn an die Mädels setzen, weil mein Buschhahn zu Zuchtzwecken leihweise weg sein wird- hätten mir gefallen. Aber so drücke ich mal die Daumen, dass Du wenigstens die buntesten vermittelt bekommst :).

Apropos orangefarbig, fällt mir da gerade noch ein...
Haben die Schwesterhennen zu den Hähnen denn zufällig verstärkten Flitter? Es gibt ja bei den "normalen" wildfarbigen auch noch das Goldfarbig, was sich in insgesamt eher orangebraunen Hennen mit viel Flitter äußert, und in eigentlich wildfarbigen Hähnen, deren schwarze Brust aber orange meliert ist- das Phänomen gibt es bei Buschhühnern nicht selten, wo dieser Effekt auf die lange vergangene Einkreuzung einer porzellanfarbigen Federfußhenne zurück geht. Die Scheckung ist aus den Buschhühnern raus, aber dieses unter Genetikern "asiatisch rebhuhnfarbig" ist nach wie vor im Genpool...
Eventuell ist das bei Dir ein entsprechender Effekt, nur eben in orangefarbig?

Birli
23.06.2015, 08:09
Hast Du Dir mal das Großgefieder der fraglichen Schwesterhennen im Detail angekuckt? Wenn man an sich verdeckte Sperberung sieht, dann am ehesten dort, in den Schwung- und den Steuerfedern. Es sind mitunter in der ganzen Feder nur zwei/ drei leicht dunklere bzw. hellere Zonen in der Feder, also recht schwer zu sehen, mit Blick für 's Detail erkennt man das aber. Haben die zoniertes Großgefieder, kannst Du von Sperbereinkreuzung ausgehen, so würde ich das jetzt aber nicht als Ursache postulieren wollen.

Bei den Hennen ist dahingehend absolut nichts zu sehen. Viele, eigentlich fast alle Hennen, haben verstärktes Rot in den Decken, das wurde mir auch vom Preisrichter als unerwünscht aufgeschrieben - und ja - einige zeigen verstärkte Flitterbildung.


Übrigens wirklich sehr hübsch, die Hähne. Schade, dass das Zwerge sind- ich wollte 2016 mal einen größeren Hahn an die Mädels setzen, weil mein Buschhahn zu Zuchtzwecken leihweise weg sein wird- hätten mir gefallen. Aber so drücke ich mal die Daumen, dass Du wenigstens die buntesten vermittelt bekommst :).

So klein sind die gar nicht. Lt. Standard sollen ein Hahn 1200 g haben, ich habe aber oft Hähne dabei, die fast 2 kg auf die Waage bringen. Falls Du Intesse hast, suche ich Dir den Größten raus ;-)


Apropos orangefarbig, fällt mir da gerade noch ein...
Haben die Schwesterhennen zu den Hähnen denn zufällig verstärkten Flitter? Es gibt ja bei den "normalen" wildfarbigen auch noch das Goldfarbig, was sich in insgesamt eher orangebraunen Hennen mit viel Flitter äußert, und in eigentlich wildfarbigen Hähnen, deren schwarze Brust aber orange meliert ist- das Phänomen gibt es bei Buschhühnern nicht selten, wo dieser Effekt auf die lange vergangene Einkreuzung einer porzellanfarbigen Federfußhenne zurück geht. Die Scheckung ist aus den Buschhühnern raus, aber dieses unter Genetikern "asiatisch rebhuhnfarbig" ist nach wie vor im Genpool...
Eventuell ist das bei Dir ein entsprechender Effekt, nur eben in orangefarbig?

Hm, ja das könnte auch eine Erklärung sein, wie gesagt, den Flitter haben einige Hennen durchaus. Ich muss nächstes Jahr höllisch aufpassen, was ich in den Zuchtstamm setze ...

LG Birli