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Cassandra
12.12.2006, 22:38
http://derstandard.at/?id=2692079


Wiener Tierschutzhaus auf den Hund gekommen
Wegen Zahlungsunfähigkeit Konkurs angemeldet: Verein könne die "Geschichte mit dem Hausbau" nicht verdauen
Der Wiener Tierschutzverein musste am Montag Konkurs anmelden. Der Betrieb soll aber vorerst normal weitergehen. Die Stadt Wien hofft nun auf einen künftigen Träger, "der mit Steuermitteln gut umgeht und das Tierwohl im Auge hat".



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bezahlte EinschaltungWien/Vösendorf – Nach jahrelangen Querelen war es am Montag so weit: Der Wiener Tierschutzverein (WTV) musste wegen Zahlungsunfähigkeit Konkurs anmelden. Der Betrieb des Wiener Tierschutzhauses werde aber trotz des Konkursantrages weiterlaufen, versicherte Tierschutzverein-Präsidentin Lucie Loubé.

Loubé betont, dass sie selbst für den Konkursantrag gestimmt habe – aber da war ihr bereits die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse mit einem eigenen Antrag wegen erheblichen Beitragsrückständen zuvorgekommen.

Die Ursache für das Finanzschlamassel ist laut Loubé: Der Verein könne die "Geschichte mit dem Hausbau" nicht verdauen. Der Verein war 1998 nach der höchst kostspieligen Übersiedlung vom Wiener Khleslplatz ins neue Tierschutzheim in Vösendorf ins Trudeln geraten. Die Baukosten, einschließlich Zwischenfinanzierungskosten, lagen gegenüber den geplanten 10,9 Millionen Euro tatsächlich bei rund 17,4 Mio. Euro.

Seither gab es ständige Zores wegen hoher Sanierungskosten und Baumängel – aber immer wieder auch an die Öffentlichkeit getragener interner Reibereien im Verein. Jetzt betragen die aktuell fälligen Verbindlichkeiten 4,139 Millionen Euro. Davon entfallen knapp drei Millionen auf Leasingschulden, die der WTV aber anfechtet. Laut dem Kreditschutzverband von 1860 (KSV) soll nun durch einen Zwangsausgleich eine Schuldenbefreiung erreicht werden.

Seitens der Stadt Wien wird nun im Büro der zuständigen Stadträtin Sonja Wehsely (SP) erklärt, dass der "gut dotierte Leistungsvertrag" weiter erfüllt werde – sprich: 10,50 Euro pro Tag und Hund, eine Tagesration von 7,50 Euro pro Katze; 1,50 € für Kleintiere.

Gleichzeitig wird aber betont: "Wir haben nur das Interesse, dass der zukünftige Träger des Tierschutzhauses mit Steuermitteln gut umgeht und das Tierwohl im Auge hat." Und auf die Frage, ob die "Stiftung Tierschutz", die 2004 mit Helmut Zilk und Pechlaner als Paten gegründet worden war, der künftige Träger sein könne: "Unser Interesse ist, dass der künftige Träger mit Steuermitteln gut umgeht..."

Am Dienstag gibt es laut Lucie Loubé ein erstes Gespräch mit dem Masseverwalter. (Roman David-Freihsl/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.12. 2006)

Gast
13.12.2006, 14:05
ein zweischneidig schwert.

einerseits ist natürlich sehr bedauernswert, daß es soweit gekommen ist, andererseits war ja auch vorher bekannt mit welchen mitteln gerechnet werden kann....

und sich um 70% zu verkalkulieren ist auch ne menge....