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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Junghennenfutter



Oliver S.
30.04.2015, 14:41
Liebe Hühnerfreunde,

meine Hennen sind inzwischen aus dem Gröbsten heraus und sollten eigentlich Junghennenfutter bekommen. Mein Händler hat aber leider nur Kükenfutter, Körnerfutter und Legemehl im Angebot. Außerdem haben wir entdeckt, dass unsere Hühner nach Dosenmais her sind wie der Teufel hinter der Seele :)

Ich fände es super wenn mir jemand eine der folgenden Fragen beantworten könnte:

1. Muss man nicht mit Nachteilen rechnen, wenn man statt Junghennenfutter direkt von Kükenmehl auf Legemehl umsteigt (= Empfehlung der Verkäuferin)?

2. Kann man sich aus Legemehl und etwas anderem (vielleicht der Getreidekörnermischung die mein Händler anbietet) ein gutes Junghennenfutter selber mischen?

3. Wie viel Dosenmais ist gut für 9-10 Wochen alte Hennen und Hähne? Meine 7 Tierchen haben eine Aldi-Dose Mais in gefühlten 5 Minuten verschlungen und würden vermutlich auch noch mehr nehmen (Da an Dosenmais etwas Salz ist, wasche ich ihn immer ab, bevor ich ihn gelegentlich verfüttere).

Danke für Eure Antworten
und viele Grüsse :)
Oliver

JuJu05
30.04.2015, 15:26
Das würde mich auch brennend interessieren!!!!
Schubs!!! :-)

gjeld
30.04.2015, 20:47
Ich lass das Junghennenfutter auch aus den selbigen Gründen aus.
Direkt umgestellt hatte ich nie.
Zum Kükenkorn mehr und mehr Körner zu gemischt und dann das Kükenkorn durch Legekorn ersetzt.
Ich tu dann die Körnermischung und nur ein bissel Legekorn rein, das passte bisher immer.
Ich konnte bisher keine Nachteile feststellen.

LG
gjeld

thusnelda1
30.04.2015, 21:23
Seit ich meine Jersey Giants geschlachtet habe, bin ich sehr vorsichtig mit Mais.
Die Jerseys waren dermaßen fett, dass es mich fast umgehauen hat, und hier im Forum war man sich einig, dass das am Mais lag.

146050

Ein so fettes Huhn legt natürlich auch nicht sehr gut.

Gefüttert habe ich damals zuerst Kükenpellets, dann Junghennenpellets, nach dem ersten Ei Legehennenfutter.
Zusätzlich gab es täglich einen Maiskolben für anfangs 5 Hennen und einen Hahn. Nachdem ein Huhn vom Fuchs geholt wurde, gab es den Maiskolben für 4 Hennen und 1 Hahn. Den Hahn mußten wir wegen Agressivität schlachten, dann gab es den Maiskolben für 4 Hennen ohne Hahn.
Beim Schlachten habe ich dann gelernt: Das war eindeutig zu viel des Guten.

gjeld
30.04.2015, 21:32
Mais tu ich nicht zusätzlich füttern! Eher noch Grünzeug aus dem Garten.

bedar
30.04.2015, 21:37
Ich halte das für kein Problem aufs Legemehl umzusteigen. Dosenmais würde ich aus ökologischen gründen nicht füttern so viel Abfall und der ist ja nicht mahl aus Deutschland und eigentlich für den menschlichen Verzehr gedacht. Mit Mais verfetten sie ja nur.

Oliver S.
01.05.2015, 12:03
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die Rückmeldungen. Das Hühner durch Maisfutter verfetten war mir bisher nicht klar. Warum ist das bei Bresshühnern denn kein Problem (https://de.wikipedia.org/wiki/Bressehuhn )? Vielleicht wegen der Freilandhaltung?

Was genau der Vorteil von Junghennenfutter gegenüber Legemehl ist, habe ich noch nicht so richtig verstanden (warum gibt es Junghennenfutter überhaupt?)

Herzliche Grüsse,
Oliver

Bonchito
01.05.2015, 15:02
Die bresse sollen ja schön Fett werden- das Fleisch wird vom Fett sogar gelb. Aber nicht wenn man sie zum Liebhabern oder Eierlegen halten möchte.

Einstein
01.05.2015, 17:22
Hall,


so wie ich das verstanden habe, gibt man Junghennenfutter, damit das Wachstum langsamer vonstatten gehen kann.

Durch eine zu eiweißhaltige Fütterung, wächst das Tier zu schnell und die Knochen können, da nicht mithalten.
Deshalb ist langsames harmonisches Wchstum gewünscht. Fangen sie dann an, Eier zu legen, dann darf es mehr Eiweiß sein.


Meine bekommen nur Körnerfutter, keine Industriekost.
Den Eiweißmangel von Weizen, Gerste und Mais gleiche ich mit gelben Erbsen aus.

Sie legen wie verrückt, das ist aber der Rasse zu verdanken, nicht meinem Futter.


LG
Ulrike

Petrale
03.05.2015, 23:52
Sehe ich auch so wie Einstein. Meine Brahma bekommen Junghennenfutter bis zur Ausstellungsreife. Nichts weiter dazu, ausser Kräuter, Kalk, Grünfutter...

Bei meinen Maransjunghennen sehe ich das nicht so eng...werden auch nicht ausgestellt

Santana
28.05.2015, 11:36
Meine Güte, was für ein fettes Huhn! So dicke Hühner mag ich nicht, deshalb verzichte ich jetzt auf Sussex und Amrocks...

Zum Junghennenfutter: Meine Küken bekommen nachts im seperaten Stall Kükenstarter. Da sie tagsüber mit den alten zusammen laufen, fressen sie dann natürlich auch Körner und Legepellets... Und nicht mal 1:2 sondern 2:1. Sonst fressen sie alle lieber gar nichts, als zuviel Legemehl. Zum Verfetten neigen sie auch nicht, Eier gibt es auch, also wird es so passen...

Retrieverriver
31.05.2015, 14:28
Hallo

Ich stand letzte Woche vor dieser Frage mit meinen Marans Junghühnern.

Ich habe, wie immer Kükenfutter gefüttert, teilweise mit Haferflocken gemischt und ab und zu gekochten Reis extra angeboten. Etwas später begann ich wieder Weizen / Maisbruch Mischung dazu zu geben ( aber nicht zu viel, da Mais die Hühner sehr schnell zu dick macht - daher würde ich auch vom Dosenmais abraten ).

Nun wollte ich wieder auf das Junghennenfutter, wie im letzten Jahr umstellen und bekam nur noch 1 Sack der alten Sorte und kaufte daher auch von der Neuerung - wobei mir der Händler versichert hat, dass sich nur der Name geändert hätte. Leider nein !
Bisher waren es Pellets - nun ist es ein Mehr und ich brauche fast die doppelte Menge beim gleichen Preis.

Nun such eich eine Alternative bzw bin auch schon am überlegen, doch vorzeitig auf Legefutter umzustellen.

Davor möchte ich allerdings das Junghennenfutter von Mifuma probieren - mit dem Ziergeflügelfutter für die Wachteln bin ich da nämlich sehr zufrieden.

Liebe Grüße Sylvia

***altsteirer***
31.05.2015, 14:50
Nun such eich eine Alternative bzw bin auch schon am überlegen, doch vorzeitig auf Legefutter umzustellen.


Die Zusammensetzung von Legefutter ist, wie der Name sagt, darauf abgestimmt den Bedarf einer Henne zu decken, die Eier legt ;)
Junghennen werden durch die erhöhten Eiweiß- und Fettwerte im diesem Futter zwar schnell wachsen, aber auch zum Teil schon anfangen Eier zu legen, ohne die volle körperliche Reife zu haben. Anhaltend kleine Eier und evtl. gesundheitliche Probleme sollen die Folge sein.

Wenn man direkt von Kükenfutter auf Legemehl umsteigt, würde ich, mit Körnermischung und/oder Getreideschrot, den Proteingehalt erstmal schonend auf gut 15 % senken und erst zur Legereife wieder anheben.

Liebe Grüße,

Markus

Retrieverriver
31.05.2015, 17:06
Ich bin auch nicht wirklich überzeugt davon zu früh Legefutter zu geben, aber zu mindest hier sind die Möglichkeiten / Angebote mit Junghennenfutter gar nicht überzeugend und leider die Auswahl sehr gering.

Ich habe sogar schon überlegt, 2 oder 3 Monate die Mischung selber zu machen - also Weizen, Haferflocken, etwas Maisbruch etc und eventuell hart gekochte Hühnereier - aber ich habe immer etwas Hemmungen Hühnern Eier zu geben, da ich da das Gefühl habe, die eigene Art zu verfüttern.

***altsteirer***
31.05.2015, 18:19
aber ich habe immer etwas Hemmungen Hühnern Eier zu geben, da ich da das Gefühl habe, die eigene Art zu verfüttern.

Das musst Du natürlich selber wissen, aber Eier sind schon eine sehr gute Proteinquelle mit hervorragendem Aminosäuremuster.
Ich mische nur selber.
Bierhefe ist auch sehr gut geeignet um eine Futtermischung aufzuwerten. Falls Kontakte zu örtlichen Metzgern/Jägern bestehen: Knochen mit Fleischresten! (meine Küken lieben Rehleber).
In Blutmehlen finden sich angeblich Rückstände von Perchloräthylen, deswegen würde ich davon absehen.

Oliver S.
31.05.2015, 23:20
...
Ich mische nur selber.
...


... könntest du ein genaues Rezept für eine gute Mischung vorschlagen?

Gruss, Oliver

Retrieverriver
01.06.2015, 08:42
... könntest du ein genaues Rezept für eine gute Mischung vorschlagen?

Gruss, Oliver

Ja, das wäre wirklich super interessant .... ist ja leider gar nicht so einfach 8)

Danke einstweilen und liebe Grüße
Sylvia

***altsteirer***
01.06.2015, 15:23
... könntest du ein genaues Rezept für eine gute Mischung vorschlagen?

Gruss, Oliver

Ich kann nur mein Rezept vorschlagen. Ausdrücklich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Ich praktiziere ausschließlich Naturbrut, die Glucken führen die Küken auf unbegrenzter Fläche. Die Landschaft besteht ausschließlich aus Dauergrünland und Waldrandflächen. Kein Ackerbau, keine Pestizide -> viel Getier.
Brennessel und Löwenzahn gibt es auch bis zum Abwinken, deswegen mische ich nichts davon ins Futter. Das zeigt ihnen schon die Glucke.
So muss also jeder seine paassende Mischung für seine eigenen Gegebenheiten finden.

Bei mir ist es momentan für 13 Küken und 2 Glucken:

Ca. 250g Getreideschrot (Weizen, Mais, Hafer, Triticale, Buchweizen)
Ca. 100 g Haferflocken
Ca. 50 g Braunhirse
Etwa 4 EL Bierhefe, 2 hartgekochte Eier, alle paar Tage etwa 30 g Rehleber in feinen Streifen. Die Schalen der Eier kommen fein gerieben mit ins Futter. Die erste Woche noch ein wenig Mohn, soll gut für die Darmtätigkeit sein.

Oreganoöl, Apfelessig, Kanne Brottrunk, Knoblauch gibt es auch abwechselnd in unterschiedlicher Häufigkeit.
Knoblauch gebe ich erst etwa 2 Wochen nach dem Schlupf und dann in kleinen Mengen!

Mit dieser Mischung wirken meine Küken sehr gut versorgt.

Liebe Grüße und viel Erfolg,

Markus

Nachtrag: Triticale muss man nicht kaufen, so toll ist der nicht. Habe nur noch was rumstehen und das wird in kleiner Menge der Schrotmischung (die fressen alle meine Hühner) beigemengt.

Oliver S.
01.06.2015, 20:44
...

Bei mir ist es momentan für 13 Küken und 2 Glucken:

Ca. 250g Getreideschrot (Weizen, Mais, Hafer, Triticale, Buchweizen)
Ca. 100 g Haferflocken
Ca. 50 g Braunhirse
Etwa 4 EL Bierhefe, 2 hartgekochte Eier, alle paar Tage etwa 30 g Rehleber in feinen Streifen. Die Schalen der Eier kommen fein gerieben mit ins Futter. Die erste Woche noch ein wenig Mohn, soll gut für die Darmtätigkeit sein.

Oreganoöl, Apfelessig, Kanne Brottrunk, Knoblauch gibt es auch abwechselnd in unterschiedlicher Häufigkeit.
Knoblauch gebe ich erst etwa 2 Wochen nach dem Schlupf und dann in kleinen Mengen!

...

Lieber Markus,
vielen Dank für deine Angaben. Den Haken bei der Sache hast du allerdings gleich mit erwähnt: Es muss nämlich doch "jeder seine passende Mischung für seine eigenen Gegebenheiten finden".

Um die Grenzen des Spielraums besser zu erkennen würde es mir jetzt noch helfen, wenn du verrätst, wie du demgegenüber deine Hennen Fütterst. Ich vermute mal die bekommen mehr Eiweiss. Wäre nett wenn du dazu auch noch was sagen könntest :)

Liebe Grüsse,
Oliver

***altsteirer***
01.06.2015, 22:14
Um die Grenzen des Spielraums besser zu erkennen würde es mir jetzt noch helfen, wenn du verrätst, wie du demgegenüber deine Hennen Fütterst. Ich vermute mal die bekommen mehr Eiweiss.


Keineswegs! Zumindest nicht im Frühling/Sommer! :neee:
Die bekommen entweder genannten Getreideschrot als Nassfutter, oder Körnermischung. In unregelmäßigen Abständen gibts auch mal Fleischreste, die finden die Hühner momentan aber garnicht so interessant.
Trotzdem hatte ich heute wieder 5 Eier von 5 nicht brütenden Hennen.
Etwas Bierhefe, geschrotete Futtererbsen und ganz wenige Luzernepellets für die Alten gibts erst wenn der Auslauf im Herbst nicht mehr viel hergibt. Sojaschrot gibts garnicht.
Allerdings habe ich auch kein Lichtprogramm. Das heißt im Winter wird, schon durch die Tageslänge bedingt, etwas weniger gelegt. In dieser Zeit pumpe ich nicht Vollgas Proteine in die Hühner.
In der Zeit hoher Legeleistung finden sie viel Eiweiß im Freilauf.

Das alles gilt es natürlich zu berücksichtigen, genannte Rahmenbedingungen kann nicht jeder bieten.

Liebe Grüße,

Markus

bedar
01.06.2015, 22:46
Keineswegs! Zumindest nicht im Frühling/Sommer! :neee:
Die bekommen entweder genannten Getreideschrot als Nassfutter, oder Körnermischung. In unregelmäßigen Abständen gibts auch mal Fleischreste, die finden die Hühner momentan aber garnicht so interessant.
Trotzdem hatte ich heute wieder 5 Eier von 5 nicht brütenden Hennen.
Etwas Bierhefe, geschrotete Futtererbsen und ganz wenige Luzernepellets für die Alten gibts erst wenn der Auslauf im Herbst nicht mehr viel hergibt. Sojaschrot gibts garnicht.
Allerdings habe ich auch kein Lichtprogramm. Das heißt im Winter wird, schon durch die Tageslänge bedingt, etwas weniger gelegt. In dieser Zeit pumpe ich nicht Vollgas Proteine in die Hühner.
In der Zeit hoher Legeleistung finden sie viel Eiweiß im Freilauf.

Das alles gilt es natürlich zu berücksichtigen, genannte Rahmenbedingungen kann nicht jeder bieten.

Liebe Grüße,

MarkusUngefähre Prozentangaben wären interessant.

***altsteirer***
01.06.2015, 23:15
Ungefähre Prozentangaben wären interessant.

Wintermischung ganz ungefähr:

60 % Getreidemischung
20 % Erbsen
5 % Bierhefe
5 % Ölsaaten (Hanf und Sonnenblumenkerne)
5 % Sonstiges (z.B. Kleie, Luzernepellets)
5 % Zusätze (z.B. Futterkalk, Kieselgur, Knoblauch etc.)

Zusätzlich, je nach Verfügbarkeit, Rehkarkassen zum Abpicken.

Es gibt eine ungefähre Richtung in meiner Futtermischung, aber es ist keine prozentgenaue Wissenschaft. Meine Hühner kommen sehr gut damit zurecht, nur die beiden Bresse Hennen hätte ich als Küken und Junghennen noch mehr pushen können und sie werden die letzten ihrer Art bei mir sein.

Retrieverriver
02.06.2015, 21:54
Vielen Dank - das ist total interessant !

Nur noch eine Frage dazu:
Fütterst Du junge Hähne genauso ?
Bzw ab welcheb Alter trennst Du die Hennen und die Hähne und was ändert sich dann am Futter ?

Vielen Dank nochmals und liebe Grüße
Sylvia

hein
02.06.2015, 22:48
..........."jeder seine passende Mischung für seine eigenen Gegebenheiten finden".
..........
Das ist eine super Aussage!

Bedenkt bitte, alles was ihr an Fertigfutter bekommt ist dafür gedacht, möglichst schnell Hühnchen zu haben die eben super schnell gewachsen sind um auch möglichst schnell Eier zu legen! Und dann nach 12-16 Monaten sind sie körperlich ein Wrack und kommen in die Suppe!

Wollt ihr das??

Ich möchte eine langsam wachsendes Huhn, welches alle Organe super ausgebildet hat und körperlich eben "fertig" gewachsen sind. Meine Hühner sollen dementspechend auch dann erst Eier legen und das auch jahrelang!

Also fütter ich nicht das ganze Zeugs was da angeboten wird - sondern meine Küken bekommen 10-14 Tg. Kükenfutter und dann wird umgestellt auf Körnerfutter und fertig! Natürlich super Versorgung mit Grünzeugs!

Und empfehlen kann ich nur - nach dem ersten gelegten Ei - wer möchte - danach erst etwas Legemehl zu geben! Dann habt ihr sehr lange gesunde und legefreudige Hühner!

Und hört auf mit dem ganzen zusätzlichen Zeugs! Überlegt euch nur mal, was ist der Unterschied zwischen Haferflocken und sonstiges Getreide?

Haferflocken sind ganz normale Körnen - eben aus Hafer, die gequetscht worden sind! Also, wer eine Quetsche hat, der kann sie auch selber herstellen! Der Unterschied im Laden ist nur, das Haferflocken richtig Geld kosten gegenüber geschältem Hafer oder Gerste oder Weizen.

Und bedenkt, wollte ihr Turboleger oder wollt ihr gut ausgewachsene Hühner die uns Jahrelang Freude machen und viele Eier legen

***altsteirer***
02.06.2015, 23:03
Überlegt euch nur mal, was ist der Unterschied zwischen Haferflocken und sonstiges Getreide?

Haferflocken sind ganz normale Körnen - eben aus Hafer, die gequetscht worden sind! Also, wer eine Quetsche hat, der kann sie auch selber herstellen! Der Unterschied im Laden ist nur, das Haferflocken richtig Geld kosten gegenüber geschältem Hafer oder Gerste oder Weizen.


Stimmt nicht ganz.
Haferflocken werden erst lange gedämpft und kommen dann auf die Darre. Durch diese thermische Behandlung werden sie leichter verdaulich, was sie, neben ca. 15 % Eiweiß, zu einem besonders guten Kükenfutter macht.
Und ich bin wirklich kein Freund von Fertigfutter, aber nach 10 Tagen nur noch Körner und Grünzeug ist ohne wirklich reichhaltigen Freilauf schon etwas dürftig für die Kleinen...

***altsteirer***
02.06.2015, 23:13
Vielen Dank - das ist total interessant !

Nur noch eine Frage dazu:
Fütterst Du junge Hähne genauso ?
Bzw ab welcheb Alter trennst Du die Hennen und die Hähne und was ändert sich dann am Futter ?

Vielen Dank nochmals und liebe Grüße
Sylvia


Ich trenne nicht. Die Gockel laufen bis zum Schlachten mit Junghennen und Althühnern gemeinsam. Ich könnte mit optimierter Fütterung und begrenztem Freilauf sicherlich noch etwas Schlachtgewicht rauskitzeln, aber das wiederspricht meiner Philosophie.
Die Gockel sollen, bis ich schlachte, einfach schöne 6 Monate haben und rumrennen wie sie lustig sind. Auch wenn das sicherlich ein paar Gramm kostet...

Insofern: Ja, ich füttere die jungen Hähne genauso. Aber bei mir haben sie eben auch das Sommerhalbjahr mit vielen Insekten zum wachsen...

Liebe Grüße,

Markus

Oliver S.
03.06.2015, 00:12
...Also fütter ich nicht das ganze Zeugs was da angeboten wird - sondern meine Küken bekommen 10-14 Tg. Kükenfutter und dann wird umgestellt auf Körnerfutter und fertig! Natürlich super Versorgung mit Grünzeugs!

Und empfehlen kann ich nur - nach dem ersten gelegten Ei - wer möchte - danach erst etwas Legemehl zu geben! Dann habt ihr sehr lange gesunde und legefreudige Hühner!

...

Hallo Hain,

das ist auch ein interessanter Standpunkt.
Gibst du das Körnerfutter eigentlich so viel sie wollen? Und könnten sie dabei nicht zu fett werden? Meine Hühner wären vermutlich glücklich mit deiner Mischung. Sie picken immer zuerst die Körner aus dem Mehlanteil heraus.
Gruss, Oliver

hein
03.06.2015, 14:42
...........
Und ich bin wirklich kein Freund von Fertigfutter, aber nach 10 Tagen nur noch Körner und Grünzeug ist ohne wirklich reichhaltigen Freilauf schon etwas dürftig für die Kleinen...
Nach 10 Tg. wird umgestellt auf Körner! Das heisst, das sie mind 3 Wochen Kükenfutter mit bekommen!

Und mal ganz ehrlich, was fehlt denen denn
wenn sie nur fertiges Körnerfutter und Grünzeugs bekommen?

Oliver S.
03.06.2015, 15:05
Nach 10 Tg. wird umgestellt auf Körner! Das heisst, das sie mind 3 Wochen Kükenfutter mit bekommen!

Und mal ganz ehrlich, was fehlt denen denn
wenn sie nur fertiges Körnerfutter und Grünzeugs bekommen?

... das weiss ich auch nicht. Vielleicht ist man der Meinung, sie hätten so zu viel Kohlenhydrate (Energie) und zu wenig Eiweiss, (und Mineralien, Vitamine, Fette...??) und könnten verfetten oder irgendwie in der Entwicklung gebremst werden. Aber wie viel Körnerfutter gibst du denn? So viel sie wollen oder irgendwie abgemessene Mengen? Wieviel Auslauf haben sie denn und was können sie da so finden?
Immerhin scheinst du ja mit dem Zustand deiner Hühner zufiedern zu sein. Das spricht schon mal für deine Methode :). Hättest du vielleicht mal ein typische Foto von deinen "Fast-nur-körnerfutter-hühnern", damit man sich mal auch selber mal ein Bild vom Ergebnis machen könnte und wie sieht es mit den Eiern aus? Wenn sie regelmäßig und gut legen, spräche das ja auch für deine Methode.

LG Oliver

***altsteirer***
03.06.2015, 16:47
Und mal ganz ehrlich, was fehlt denen denn
wenn sie nur fertiges Körnerfutter und Grünzeugs bekommen?

Proteine!

Komisch übrigens, dass Deine Hühner "eine super Versorgung mit Grünzeugs" bekommen, während Du @bedar im anderen Thread schreibst Hühner wären keine "Grasfresser". ???

zfranky
03.06.2015, 17:01
Proteine!

Komisch übrigens, dass Deine Hühner "eine super Versorgung mit Grünzeugs" bekommen, während Du @bedar im anderen Thread schreibst Hühner wären keine "Grasfresser". ???

Chapeau!

Retrieverriver
03.06.2015, 21:26
Danke nochmals für Deine Info !

Liebe Grüße
Sylvia

Oliver S.
04.06.2015, 18:12
Mal zum Vergleichen:
ein bekannter Hühnerfutteranbieter gibt für sein Futter folgende Werte an:

für Küken
18% Rohprotein, 3,3% Rohfett, 5,1% Rohfaser, 5,7% Rohasche, 0,8% Lysin, 0,3% Methionin, 1% Calcium, 0,6% Phosphor, 0,15% Natrium,


für Junghennen:
Rohprotein 15%, Rohfaser 5,5 %, Methionin 0,3%, Ca 0,9 %, P 0,6%

Alleinfuttermittel für Legehennen:
16,5% Rohprotein, 4,2% Rohfett, 3,2% Rohfaser, 12,5% Rohasche, 0,7% Lysin, 0,35% Methionin, 3,6% Calcium, 0,5% Phosphor, 0,15% Natrium, (+einige Zusatzstoffe)

reines Legemehl:
19% Rohprotein, 17,9% Rohasche, 3,3% Rohfaser, 3,8% Rohfett, 5,2% Calcium, 0,95% Lysin, 0,6% Phosphor, 0,4% Methionin berechnet als Methioninäquivalent 0,3% Natrium


Körnerfutter:
9,5% Rohprotein, 2,5% Rohfett, 3%Rohfaser, 5,4% Rohasche, 0,15% Methionin, 1,55% Calcium, 0,01 Natrium


Das sieht für mich so aus, als könnte man wenigstens in Bezug auf den Proteingehalt einfach Legemehl mit ca. 20% Eiweiss mit Körnerfutter mit ca. 10% Eiweiss , halb und halb mischen und käme dann in etwa auf die 15% Eiweiss, die im Junghennenfutter sind.

Gruss, Oliver

***altsteirer***
04.06.2015, 20:47
Das sieht für mich so aus, als könnte man wenigstens in Bezug auf den Proteingehalt einfach Legemehl mit ca. 20% Eiweiss mit Körnerfutter mit ca. 10% Eiweiss , halb und halb mischen und käme dann in etwa auf die 15% Eiweiss, die im Junghennenfutter sind.

Wenn die Hühner alles fressen und sich nicht nur die Körner aus dem Mehl picken sehe ich das auch so.

***altsteirer***
04.06.2015, 20:49
Danke nochmals für Deine Info !

Liebe Grüße
Sylvia

Gerne!

hein
04.06.2015, 21:27
Proteine!

Komisch übrigens, dass Deine Hühner "eine super Versorgung mit Grünzeugs" bekommen, während Du @bedar im anderen Thread schreibst Hühner wären keine "Grasfresser". ???
Gibs denn nur Gras als Grünzeugs?

Bei mir gibs mehr davon! Von roter Beete, Möhren, versch. Salatreste usw. usw.

Heute gabs z. B. gekochte Kartoffeln, rohe Möhrenschalen satt und etwas gekochte Fleischreste

***altsteirer***
04.06.2015, 21:51
Gibs denn nur Gras als Grünzeugs?

Bei mir gibs mehr davon! Von roter Beete, Möhren, versch. Salatreste usw. usw.

Hat jeweils 0.5 - 1,5% Eiweiß!

Da wären Gras, Löwenzahn, Brennessel wirklich besser!

Die im anderen Thread angesprochenen Kleegras/Luzernepellets hingegen sind wahre Eiweißbomben und werden von dir schlecht geredet!?




Heute gabs z. B. gekochte Kartoffeln, rohe Möhrenschalen satt und etwas gekochte Fleischreste

Ohne die Fleischreste kämst Du auf max. 2 % Eiweiß.
Und dann empfiehlst Du anderen Leuten eine Mischung aus Körnern und Grünzeugs...

Ich glaube Deine Hühner haben Glück, dass sie die "Biotonne" Deiner Frau sind :laugh (Cateringunternehmen)

Oliver S.
04.06.2015, 22:58
Wenn die Hühner alles fressen und sich nicht nur die Körner aus dem Mehl picken sehe ich das auch so.

... das könnte Ihnen allerdings ähnlich sehen :)
Meine Hühner sind ziemlich wählerisch, wenn sie die Gelegenheit haben.

Weiss denn jemand, ob sich Hühner vielleicht intuitiv das aussuchen, was sie brauchen, wenn man ihnen eine gewisse Auswahl lässt und natürlich etwas mehr anbietet als sie fressen können.

Könnte das nicht vielleicht erklären, warum Leute mit ganz unterschiedlichen Konzepten gleichermaßen das Gefühl haben, erfolgreiche Hühnerhalter zu sein ;)?

Gruss, Oliver

zfranky
04.06.2015, 23:41
ich glaube nicht, dass sie intuitiv das richtige fressen. Meine gehen mit Mehl auch sehr selektiv um, weswegen ich es immer anfeuchten und krümelig machen muss. Pellets sind auch nicht so ihr Ding. Wenn ich nur die anbiete, dann wird lieber der halbe Garten umgegraben. Ich biete Pellet trotzdem immer an und misch sie drunter, um sie daran zu gewöhnen.
Aber letztes Jahr hab ich völlig falsch gefüttert, nur Zentrakorn, Salate Möhren und das Gras was sie selber gezupft haben.
So haben mir das "Hühnerveteranen" geraten, die schon 30 Jahre im Verein sind.
Die Quittung war eine miserable Eierleistung und Mauserprobleme.
Aber es gibt ja hier ein gutes Unterforum Futter ..:laugh
Seitdem sehe ich schon zu, das Proteine, Ca , Methionin etc ausreichend aufgenommen werden.
Zumindest weiß ich jetzt worauf zu achten ist und lerne ständig von den anderen dazu.
LG

Oliver S.
05.06.2015, 00:45
ich glaube nicht, dass sie intuitiv das richtige fressen. ...
Aber letztes Jahr hab ich völlig falsch gefüttert, nur Zentrakorn, Salate Möhren und das Gras was sie selber gezupft haben.
...
Die Quittung war eine miserable Eierleistung und Mauserprobleme.
...
LG

Nun ja... bei der Mischung hatten sie vielleicht keine Chance das Richtige zu wählen. Zentrakorn, Salate Möhren und Gras haben schließlich eines gemeinsam: Sie enthalten mit ca. 2-10% alle deutlich weniger Eiweiss als die Tiere offenbar benötigen, wenn man obige Futtermittelzusammensetzungen mal als Grundlage nimmt (ca. 15-20%). Interessant würde es, wenn man ihnen dazu eine "Eiweissbombe" zur freien Verfügung anbieten würde, ob sie intuitiv das richtige Mischungsverhältnis auswählen würden ;).

Vielleicht funktioniert das System der "Hühnerveteranen" ja nur wenn irgendeine Randbedinung (z.B. viel Getier das sie selber finden) gegeben ist.


Gibt es denn keinen, der schon mal völlig verschiedene Futtermittel ständig zur freien Verfügung angeboten hat und von Erfahrungen berichten könnte?

Gruss, Oliver

Einstein
05.06.2015, 07:56
Guten Morgen, Oliver,


Vielleicht machst Du Dir einen zu starken Kopf?

Als ich am Anfang meiner Fütterung stand, habe ich erst mal die Frage für mich geklärt, ob Mehl, ob Ganzkorn.

Dann habe ich mich zu meiner Entscheidung hier durch viele, viele Kilometer Threads gelesen und dann habe ich meine eigenen Erfahrungen gemacht.

Bei mir gibt es nur ganze Körner, da ich die Futtermittelzusätze nicht in meinen Hühnern haben möchte.
Auch bin ich kein Freund von Soja.

Dazu finde ich ein Huhn, das seinen Muskelmagen durch das Vermählen des ganzen Kornes trainiert, einfach sympathischer.
Angeblich sollen die auch sehr gesund sein, da einfach auch mehr im Muskelmagen zerrieben wird.

Proteine werden bei mir durch Erbsen gegeben, oder mal frisches Hack.

Mittlerweile kaufe ich die Einzelkomponenten und mische sie selber, frage aber nicht nach Prozenten.
Ein Sack Weizen, vermischt mit einem Drittel Sack Gerste und einem Drittel Sack Mais.

Bei Bedarf, im Winter sowieso, gebe ich regelmäßig Hennengold über das Trinkwasser.

Da schlage ich dann meine gedankliche Volte, das ich eigentlich keine industriellen Zusatzkomponeneten füttern will, aber gut, da entscheide ich, wann und wie sie das bekommen.

Meine Hühner bekommen ihr Futter auch abgewogen, d.h. Nur die berechnete Menge steht Ihnen frei zur Verfügung.

Bisher habe ich meine Hühner so gefüttert und kann aber von verschiedenen Ergebnissen berichten.

Meine Australorp haben davon lange nicht so gut gelegt wie die Kraienköppe derzeit. Da purzeln die Eier, das ich mir schon wieder Sorgen um ihre Gesundheit mache.


LG
Ulrike

***altsteirer***
05.06.2015, 08:12
Weiss denn jemand, ob sich Hühner vielleicht intuitiv das aussuchen, was sie brauchen...

Zu einem gewissen Teil, zumindest in einem guten Freilauf zur Sommerzeit, vermutlich schon. Wie gesagt; meine Hennen bekommen im Sommer eine Grundration Körnerfutter mit etwa 12 % Eiweiß, den Rest decken sie mit dem, was sie finden. Und bei momentan 4-5 Eiern / Tag von 5 legenden Hennen müssen sie sich eigentlich reichlich Proteine suchen.



Könnte das nicht vielleicht erklären, warum Leute mit ganz unterschiedlichen Konzepten gleichermaßen das Gefühl haben, erfolgreiche Hühnerhalter zu sein ;)

Ich glaube manches Konzept lebt stark von dem "das war schon immer so" Gedanken und davon, was manche Hühnerhalter, vielleicht noch aus Kindestagen, als normal ansehen.
Siehe auch @zfranky's "Hühnerveteranen"...

Für den einen sind nackte Hühner zur Mauser völlig normal, für den anderen vielleicht ein Hinweis auf suboptimale Fütterung.

Der nächste lässt seine Küken mit 10% RP "groß hungern" und hält es für gesundes, langsames Wachstum.

Und die so gefütterte Henne kommt vielleicht auf 100 Eier /Jahr und derjenige meint ihr einen Gefallen zu tun, weil man sie nicht zur Legemaschine degradiert und Rassehühner nunmal nicht so gut legen...

hein
05.06.2015, 12:48
..............Fütterung.

Der nächste lässt seine Küken mit 10% RP "groß hungern" und hält es für gesundes, langsames Wachstum.
...........
Wie kommst Du da drauf, das sie sich "groß hungern"??

Ich bitte um eine Erklärung! - Würde mich echt mal interessieren.

***altsteirer***
05.06.2015, 13:16
Wie kommst Du da drauf, das sie sich "groß hungern"??

Ich bitte um eine Erklärung! - Würde mich echt mal interessieren.

Ernährungsphysiologisch gesehen. Ein voller Kropf heißt nicht zwangsläufig gute Versorgung. Ich denke die Meisten verstehen was ich meine.
Vielleicht solltest auch Du manch Althergebrachtes nochmal überdenken...

hein
05.06.2015, 13:27
Ernährungsphysiologisch gesehen. Ein voller Kropf heißt nicht zwangsläufig gute Versorgung. Ich denke die Meisten verstehen was ich meine.
Vielleicht solltest auch Du manch Althergebrachtes nochmal überdenken...
Althergebrachtes kenne ich so, das sie Legemehl satt bekommen! So war es bei meinen Eltern und auch schon bei meinen Großeltern und so ist es heute in der Legehennenindustrie!

Aber ich möchte keine Industrieghühner die sich ihren Popo wund reiben - eben damit auch möglichst viele Eier...........

Ich möchte ein gesundes, ein fertig entwickeltes und ein langlebiges Huhn!

Das beste Beispiel sind doch unsere Gänse! Stopft da mal alles rein, was euere Hühner bekommen! Und schon habt ihr Probleme mit Hängeflügel! Welches ein Problem von zu gutes Fütterung ist!

Und altsteirer, Du sagst mir, ich solle mal das Althergebrachtes nochmal überdenken.....

Ok, denn überdenke Du mal, was in der heutigen Hühner-Lege-Industrie passiert! Da wird nur auf Gewinn geachtet! Und da bekommen die Küken sofort, das Beste vom Besten - eben, das was wir unseren Küken auch geben. und dann als Junghenne so weiter - nur das Beste vom Besten - eben damit wir schnell Eier bekommen! Eben und das wird hier bei Hüfo in der Regel genauso gemacht! Das Beste vom Besten und wehe die Küken legen nicht früh genug, denn gibs noch Legemehl oben drauf - damit sie noch schneller mit dem Legen beginnen!

Und was macht die Industrie? - Genau das selbe!

Schnell aus den Küken Legehennen machen damit wir möglichst auch schnell Eier haben! Und nach 12-14 Monaten sind die Hühner ausgelaugt und müssen in die Suppe wandern!

Und wir Hüforaner wundern uns dann, das unsere Hühner nur ein paar Jahre leben und dann von selber tot umfallen! Wollt ihr das? Wenn ja, denn macht es wie die Industrie schaufelt alles nur vom Besten da rein und freut euch über die Frühleger!!

***altsteirer***
05.06.2015, 14:08
@hein:

Für mich gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen industrieller Legehennenfütterung und bedarfsgerechter Hobbyhühnerfütterung.

Und es gibt eben auch eine Wahrheit zwischen mit allen Mitteln gepushten Frühlegern, die nach 14 Monaten in die Suppe wandern, und einer haarsträubenden Unterversorgung eines Huhns.

Bauernhofromantik in allen Ehren - bei mir ist ja auch alles so extensiv wie möglich - aber mit ein paar Kartoffeln und Möhrenschalen ist ein Huhn eben nicht ausreichend versorgt.

Und Körnermischung mit Grünzeugs sind eben auch gerade mal etwa 8 % Protein.

P.S. Dass Industriehühner "das Beste vom Besten bekommen" - Wohl eine Definitionsfrage!

bedar
05.06.2015, 14:38
@hein:

Für mich gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen industrieller Legehennenfütterung und bedarfsgerechter Hobbyhühnerfütterung.

Und es gibt eben auch eine Wahrheit zwischen mit allen Mitteln gepushten Frühlegern, die nach 14 Monaten in die Suppe wandern, und einer haarsträubenden Unterversorgung eines Huhns.

Bauernhofromantik in allen Ehren - bei mir ist ja auch alles so extensiv wie möglich - aber mit ein paar Kartoffeln und Möhrenschalen ist ein Huhn eben nicht ausreichend versorgt.

Und Körnermischung mit Grünzeugs sind eben auch gerade mal etwa 8 % Protein.

P.S. Dass Industriehühner "das Beste vom Besten bekommen" - Wohl eine Definitionsfrage!Importierter Soja aus Südamerika ständig mit Roundup abgespritzt ist meines Erachtens nicht das beste besonders wenn fast 40 % Soja im Futter ist.

***altsteirer***
05.06.2015, 14:58
Importierter Soja aus Südamerika ständig mit Roundup abgespritzt ist meines Erachtens nicht das beste besonders wenn fast 40 % Soja im Futter ist.

Meines Erachtens auch nicht, oder wurde das so verstanden?!?

zfranky
05.06.2015, 15:20
Meines Erachtens auch nicht, oder wurde das so verstanden?!?
nein , ich denke es war klar, dass da ein deutliche Kritik an der Industriefütterung drin bleibt.
Hein kann sich drehen und wenden wie er will, die Ernährungsbedürfnisse unserer Hühner sind bekannt und werden von der Natur vorgegeben, sie folgen keiner verqueren Hühnerhalterromanik.
Eine davon abweichende Mangelversorgung ist nicht gesundheitsfördernd sondern schädlich. Egal in welchem Alter!
Deswegen achte auch ich inzwischen sehr genau darauf, wie sich das Futter zusammensetzt.

bedar
05.06.2015, 22:38
Meines Erachtens auch nicht, oder wurde das so verstanden?!?Es war an Hein gerichtet.

Einstein
05.06.2015, 22:41
Ähm,


wahrscheinlich können wir hein schon eine bedarfsgerechte Fütterung unterstellen...


Meine Meinung!


LG Ulrike

zfranky
05.06.2015, 22:41
Es war an Hein gerichtet.
ich weiß, mein Post auch

Petrale
06.06.2015, 01:43
hier geht es doch eigentlich nur um Zucht! Ansonsten wäre alles Gerede umsonst!Ich möchte nicht, dass die Hennen eine vorzeitige Reife vor Ausstellung bekommen, und die Hähne ein entsprechende Entwickung davor zeigen...wenn alle Federn fallen...


mal ehrlich: sowas dürfte nurAusstellungszüchter interessieren.

hein
06.06.2015, 11:01
@hein:.........

Und Körnermischung mit Grünzeugs sind eben auch gerade mal etwa 8 % Protein. ...........

Sind denn die RP das Wichtigste für Hühner? Ich dachte immer, MJ ME/kg ist ausschlaggebend



@hein:.........

P.S. Dass Industriehühner "das Beste vom Besten bekommen" - Wohl eine Definitionsfrage!

Wir reden hier nicht vom Futter an sich sondern von der Zusammensetzung bzw. von dem was die Hühner brauchen! Und nicht von der Reinheit oder von Genveränderungen oder von den Chemikalien oder Giften die im Futter sind.

hein
06.06.2015, 11:14
hier geht es doch eigentlich nur um Zucht! Ansonsten wäre alles Gerede umsonst!Ich möchte nicht, dass die Hennen eine vorzeitige Reife vor Ausstellung bekommen, und die Hähne ein entsprechende Entwickung davor zeigen...wenn alle Federn fallen...
Hier geht es eigentlich um Alle!

Denn - meiner Meinung nach - wollen wir alle gesunde und kräftige Hühner haben! Und keine zu schnell gewachsene Schönheiten für die Ausstellung und auch keine zu schnell gewachsene Legebatterien von Hühnchen!

Aber das Schnellwachsen erreichen wir IMMER durch die/unsere optimalste Fütterung. Und schon haben wir die "Schnellgewachsenen" oder die Schnellleger bzw. Frühleger!

Denn alles was wir auch hier bei Hüfo unter optimal verstehen geht doch immer in diese Richtung!

Und im Herbst kommen dann die diskusionen - Motto: Meine Hennen legen noch nicht? Wann kann ich möglichst schnell mit Eiern rechnen? Warum legen meine Küken noch nicht??

Und jeder will der Schnellste sein und am Frühsten seine ersten Eier von den Küken haben!

Ich möchte gleich vorweg sagen - ich möchte nicht, das die Hühner hungern!!

Ich möchte nur, das sie nicht zu schnell wachsen und das wir sehr lange etwas von unseren Hühnern haben! Und das erreichen wir nur durch eine gesunde Ernährung.

Oder rechnen wir unsere Nahrung bei uns Menschen auch nur nach Rohproteingehalt und je höher der ist je besser ist die Nahrung für uns Menschen?!

......
mal ehrlich: sowas dürfte nurAusstellungszüchter interessieren.
Hier ist tatsächlich das Problem, das die Küken zu einem bestimmten Termin ausgewachsen sein müssen - man spricht dann von, das sie in voller Blüte sein müssen!

Aber das alles wäre auch kein Problem, wenn man die Ausstellungstermine dementsprechend anpassen würde! Aber das ist ein ganz anderes Thema!

hein
06.06.2015, 11:23
Ähm,


wahrscheinlich können wir hein schon eine bedarfsgerechte Fütterung unterstellen...


Meine Meinung!


LG Ulrike
Dazu die Frage, was ist bedarfsgerecht Füttern?

Das sie schnell wachsen?

Das sie früh Eier legen?

Das sie "Schönheiten" werden - z. B. durch ölhaltige Sämereien mehr Glanz in den Federn haben und somit optisch für uns Menschen super schön aussehen?

Das sie etwas langsamer wachsen dürfen?

Das sie langsam und vollständig körperlich und organisch ausgewachsen sind wenn das erste Ei kommt? Und das sie danach so gefüttert werden, das sie keine Legemaschinen werden. Denn selbst bei den Hybriden kann man durch Fütterung sehr viel erreichen u. a. auch, das sie keine 320 Eier im Jahr legen und das diese Hühnchen nach 12-14 Monaten körperlich KEIN Wrack sind

zfranky
06.06.2015, 12:51
Ich möchte gleich vorweg sagen - ich möchte nicht, das die Hühner hungern!!



eine künstliche Verlangsamung des Wachstums durch Eiweißreduktion ist definitiv eine Mangelversorgung und damit ein Hungern!

Das macht man ja mit Kindern auch nicht wenn man die Wahl hat.
In Nordkorea z.B. schon, aber da sind es wohl die Umstände. Da sind die Menschen übrigens auch viel kleiner als in Südkorea und kommen auch wesentlich später in die Pubertät . Obwohl es ein sehr ähnlicher Genpool ist.
Meine Hühner dürfen aber lieber unter süd- als unter nordkoreanischen Verhältnissen aufwachsen.

Ich finde es auch langsam reichlich! unverschämt, dem Rest der Hühnerhalter hier vorzuwerfen, dass sie aus fragwürdigen Gründen bei der Fütterung die Gesundheit ihrer Tiere gefährden..

hein
06.06.2015, 13:25
Ich finde es auch langsam reichlich! unverschämt, dem Rest der Hühnerhalter hier vorzuwerfen, dass sie aus fragwürdigen Gründen bei der Fütterung die Gesundheit ihrer Tiere gefährden..
Ich werfe nichts vor, ich stelle nur fest!

Und da stelle ich eben immer mehr fest, das man die Tiere nur auf Höchstleistungen hin füttert - eben auch hier bei Hüfo!

Und ein Tier kann ich so füttern und es kann gesund und gut leben und ich kann es auch so füttern und es kann auch gut und gesund leben!

Und dem einen "so" verstehe ich eben Hochleistungsfütterung und unter dem anderen "so" verstehe ich eben eine gesunde Fütterung die nicht auf Höchstleistung egal in welcher Richtung aus ist


......In Nordkorea z.B. schon, aber da sind es wohl die Umstände. Da sind die Menschen übrigens auch viel kleiner als in Südkorea und kommen auch wesentlich später in die Pubertät . Obwohl es ein sehr ähnlicher Genpool ist...... .

Vollkommen richtig! Ich spreche hier auch nicht von Genpoole oder sonstiges!

Mir geht es nur ums Futter bei gleichen Genen, gleichen Rassen, gleiche Tierarten, Gattungen und und und

Und Du kannst mir nicht erzählen, das man durch Fütterung nicht das schnelle Wachstum etwas regeln kann ohne das es dem Tier schadet. Was glaubst Du, warum z. B. ein gutes Reitpferd als Fohlen mind. 1-2 Jahre auf die Wiese kommt und nur Gras zu fressen bekommt!

Oder warum man Gänseküken nicht zu viel hochwertiges Getreide geben soll!?

Oder warum man Hundewelpen nicht zu lange Welpenfutter geben soll?

Würde man dieses alles nicht berücksichtigen so hätten wir Gänse, die wesentlich schneller wachsen aber die dann sehr oft Knochenprobleme haben - wie z. B. Hängeflügel! Ok, in der Industrie spielt das keine Rolle, da sollen sie schnell wachsen und schnell fett werden und Weihnachten in der Röhre liegen. Was meinst Du wie man dabei die Zuchtgänse von den Mastgänsen füttert und versorgt? Oder glaubst Du, die bekommen das selbe Futter wie die Mastgänse!? Auch da versucht man durch eine gezielte Fütterung das Wachstum in eine gesunde Richtig zu bremsen.

Oder die Pferdefohlen - auch diese könnte man durch Hochleistungsfutter wesentlich schneller groß kriegen - nur man würde sie nie zu sportlichen Tätigkeiten gebrauchen können - eben weil sie zu schnell gewachsen sind und der Knochenbau durch das schnelle wachsen leidet!

Und so ist es auch bei unseren Hühnern! Leider haben diese durch zu schnelles wachsen keine äusserlichen Beschwerden!

Wir füttern immer nach dem Gedanken je mehr, je besser! Aber das ein zu viel manchmal auch nur schaden kann, das vergessen wir sehr oft! Leider!

Aber um es noch mal zu sagen - ich will hier niemanden angreifen oder beleidigen oder etwas vorwerfen und und und - es geht mir hier, wie bei uns Menschen um eine Änderung der Gedanken in Bezug auf essen und trinken bzw. fressen und saufen bei den Tieren.

Denn wir Menschen brauchen auch nicht täglich ein riesen Stück Fleisch um mal wieder auf die Südkoreaner zu kommen - wo man jetzt gerade wieder festgestellt hat, das dort die Frauen wesentlich weniger Beschwerden in den Wechseljahre haben. Diese Beschwerden sollen, durch die vermehrte "sojalastige" Ernährung in diesen Ländern, wesentlich mehr gelindert werden.

hein
06.06.2015, 13:33
eine künstliche Verlangsamung des Wachstums durch Eiweißreduktion ist definitiv eine Mangelversorgung und damit ein Hungern! ............
Auch diesen Satz möchte ich noch mal richtig stellen!

Ich möchte keine Verlangsamung des Wachstums!!

Ich möchte aber, das das Wachstum nicht künstlich angekurbelt wird und dadurch ein zu schnelles Wachstum gefördert wird!

Um es noch einmal zu sagen - keine Reduzierung des Wachstums
sondern eine Verhinderung von zu schnelles wachsen

Und das ist ein riesen Unterschied!

zfranky
06.06.2015, 13:40
I
Vollkommen richtig! Ich spreche hier auch nicht von Genpoole oder sonstiges!

Mir geht es nur ums Futter bei gleichen Genen, gleichen Rassen, gleiche Tierarten, Gattungen und und und


Wenn du nicht eineiige Zwillinge hast, hast du nie gleiche Gene sondern einen Genpool...
und selbst bei denen wäre die Epigenetik nicht gleich.
Deswegen hab ich auf den Genpool hingewiesen, um die Vergleichbarkeit aufzuzeigen.
Denn das Norweger z.B. größer sind als Koreaner liegt in erster Linie am anderen Genpool.

Und du unterstellst hier definitiv den anderen Hüforianern eine nicht tiergerechte Fütterung.
Ein großes Problem in der Hobbyhaltung dürfte oftmals bei Nichtsachkundigen die Unterversorgung sein.
Eben nur Gras und ein paar Körner.
Dabei gibt es eine Menge Studien, die ganz klar belegen, was ein Huhn braucht, um gesund zu bleiben.
Das Huhn ist das wohl am besten untersuchte Nutztier der Menschheit.
Für die Wachstumsgeschwindigkeit ist bei Tieren in der Regel die Energieversorgung ausschlaggebend, bei ausreichender Nährstoffversorgung. Wachstum ist immer Proteinaufbau. Dazu braucht man halt Proteine in der Nahrung. Man erreicht ausgeglichenes gesundes Wachstum nur durch eine ausgewogene Nährstoffversorgung ohne Energieüberschuss.
Die gleiche Wachstumskurve bekommt man zwar auch mit einer Eiweißreduktion trotz Energieüberschuss hin, welche aber für den Organismus ungesünder ist.
Also muss man ausgewogen, aber nicht zuviel füttern.
Und darum bemühen sich nach meiner Ansicht fast alle hier, Markus allemal.
LG

hein
06.06.2015, 14:13
.............
Und du unterstellst hier definitiv den anderen Hüforianern eine nicht tiergerechte Fütterung.
Ein großes Problem in der Hobbyhaltung dürfte oftmals bei Nichtsachkundigen die Unterversorgung sein.
........
Ich möchte es jetzt noch einmal betonen! - Auch wenn es eine Wiederholung ist!

Ich möchte keine Verlangsamung des Wachstums oder eine falsche Ernährung!!

Ich möchte aber, das das Wachstum nicht künstlich angekurbelt wird und dadurch ein zu schnelles Wachstum gefördert wird!

Um es noch einmal zu sagen - keine Reduzierung des Wachstums
sondern eine Verhinderung von zu schnelles wachsen

Und das ist ein riesen Unterschied!

Ich werfe hier auch niemanden eine nicht tiergerechte Fütterung vor! Denn die Frage, was ist TIERGERECHT ist auch hier noch nicht geklärt worden! Sorry!!

Leuts, bitte, bitte, sucht jetzt nicht alles aus der Kramkiste so in Richtung nicht tiergerechte Fütterung, Norweger, Südkoreaner, Genpoole, eineiige Zwillinge und und und hervor!

Ich möchte nur erreichen, das man sich mal Gedanken macht, das nicht immer mehr und immer schneller immer besser ist!

Auch Tiere brauchen Zeit zum Wachsen und das nicht durch gezielte Fütterung das schnelle Wachstum fördert werden sollte um möglichst schnell z. B. Eier von diesen Küken zu bekommen.

Und mehr möchte ich nicht - und damit habe ich gesagt was ich wollte!

hein
06.06.2015, 14:24
.................
Dabei gibt es eine Menge Studien, die ganz klar belegen, was ein Huhn braucht, um gesund zu bleiben.
Das Huhn ist das wohl am besten untersuchte Nutztier der Menschheit............
LG
Denn zeig mir mal eine gute Studie die wirklich das Huhn so da stellt, wie es sein sollte.

Ich möchte jetzt einfach mal behaupten, ALLE Studien sind nur so ausgelegt, das es dem Huhn so gut geht, das es möglichst schnell und dann viele Eier legt! Und das es nach spätestens 18 Monaten im Topf landet!

Selbst die Studien vom BDRG sind gerade bei Hühnern so ausgelegt - auch da u. a. das schnelles Wachsen - denn jedes Küken was in diesem Jahr geboren wird oder schon ist soll doch im Herbst noch auf den Ausstellungen stehen und nicht erst 2016!


.................
Für die Wachstumsgeschwindigkeit ist bei Tieren in der Regel die Energieversorgung ausschlaggebend, ...........
LG
Hier hast Du sicherlich mehr als 100%tig recht und da können wir mit arbeiten und uns immer wieder fragen, was wollen wir für ein Huhn? Ein Turbohuhn, was schnell Eier legt oder ein Huhn mit ausgereiften Körper wo wir lange etwas von haben!?

So - ihr müsst euch jetzt alle nicht mehr aufregen - das war zu diesem Thema mein letzter Beitrag!

Und bitte bitte - noch einmal - ich unterstelle hier niemanden etwas und ich beschuldige niemanden und und und!

Das was ich möchte, das ist ein gesundes Tier wo wir jahrelang unsere Freude mit haben und kein "Turboschnellwuchshuhn"

Ernst
06.06.2015, 14:27
Bedenkt bitte, alles was ihr an Fertigfutter bekommt ist dafür gedacht, möglichst schnell Hühnchen zu haben die eben super schnell gewachsen sind um auch möglichst schnell Eier zu legen! Und dann nach 12-16 Monaten sind sie körperlich ein Wrack und kommen in die Suppe!

Das ist doch absoluter Unfug. Wenn es wirklich so wäre, gäbe es nur eine Futtermischung, vom Küken, bis zur Althenne, mit möglichst hohem Nährstoffgehalt. Das ist aber nicht so.

Wenn man sich hier die einzelnen Beiträge dieses Threads durchließt, hat man den Eindruck, dass vielen überhaupt nicht klar ist dass sich die Ansprüche bezüglich der Ernährung, im Laufe der Entwicklung stark verändern.

Küken benötigen während des Hauptwachstumsschubs, für ihre optimale Entwicklung, ein sehr proteinreiches Futter. Nach 8-12 (das variiert auch noch innerhalb der Rassen) Wochen stellt sich der Stoffwechsel um. Die mittlerweile zu Junghennen und Junghähnen herangewachsenen Tiere benötigen nun nicht mehr ganz so viele Nährstoffe. Daher verändert man dann das Futter. Es geht dabei aber nicht darum, die Tiere langsam wachsen zu lassen, sondern darum sie dem entsprechend verändertem Stoffwechsel gemäß optimal zu versorgen. Wobei man auch im Auge behalten sollte, dass Hähne dann immer noch einen etwas höheren Nährstoffbedarf haben als Hennen. Ebenso ist zu beachten, dass die Ansprüche, in diesem Alter, zwischen leichten und schweren Rassen auch noch unterscheiden. Wenn dann, je nach Rasse, nach ca. 22- 30 Wochen die Junghennen mit dem Legen anfangen, haben die Tiere wieder andere Ansprüche. Wobei nun auch eine Rasse, die genetisch bedingt 80 Eier pro Jahr legt anders gefüttert werden muss, als eine Rasse, die es auf 200 Eier bringt.
Diesen unterschiedlichen Ansprüchen, während der einzelnen Entwicklungsphasen, trägt die Futtermittelindustrie mit ihrer Angebotspalette Rechnung. Diese spezielle Anpassung bezieht sich aber nicht nur auf die Proteinversorgung, sondern auch auf andere Zusatzstoffe. In einem Legemehl ist z. B. der Anteil an Calcium 3 bis 4 mal so hoch, wie in einem Küken- oder Junghennenfutter. Wegen dieser unterschiedlichen Zusammensetzung solcher Zusatzstoffe, wie z. B. Methionin, kann man auch nicht sagen, dass man mit Legemehl, in entsprechender Menge, alle anderen Futtersorten adäquat ersetzen kann.


Also fütter ich nicht das ganze Zeugs was da angeboten wird - sondern meine Küken bekommen 10-14 Tg. Kükenfutter und dann wird umgestellt auf Körnerfutter und fertig!

Auf jeden Fall benötigen Küken länger als 10 Tage ein sehr proteinreiches Futter. Zu diesem Zeitpunkt schon auf Körnerfutter umzustellen ist völlig verfrüht.


Selbst die Studien vom BDRG sind gerade bei Hühnern so ausgelegt - auch da u. a. das schnelles Wachsen - denn jedes Küken was in diesem Jahr geboren wird oder schon ist soll doch im Herbst noch auf den Ausstellungen stehen und nicht erst 2016!


Wobei ein Züchter mit Sachverstand seine Tiere so früh nachzieht, dass bis zur Ausstellung genug Zeit für eine ordentliche Entwicklung haben, und nicht darauf angewiesen sind mit Extremfutter gepuscht zu werden.

zfranky
06.06.2015, 14:28
Das was ich möchte, das ist ein gesundes Tier wo wir jahrelang unsere Freude mit haben und kein "Turboschnellwuchshuhn"

Das wollen hier alle!

hein
06.06.2015, 14:53
............. Wenn dann, je nach Rasse, nach ca. 22- 30 Wochen die Junghennen mit dem Legen anfangen, haben die Tiere wieder andere Ansprüche. ..............
Nur noch mal einen Satz zu diesem Punkt!

Ein Huhn, welches nach 22 Wochen legt ist in meinen Augen ein Turbo-Industrie-Huhn und ich möchte es jetzt echt mal auf die Spitze treiben, für mich ist dieses Huhn eine "Qualzucht"! Überlegt mal!! Das Huhn ist noch kein halbes Jahr alt und und hat ihr erstes Ei schon gelegt!

Sorry egal was jetzt kommt - das ist für mich nicht ok und damit möchte ich auch nicht leben!

Für mich ist es schon schwierig genug, das die Eier-Industrie das auch so macht! Auch da würde ich gerne mal............

Noch mal Sorry - an alle!

Aber denn meckern, wenn die Lohmänner Industriehühner mit 150-160Tg. anfangen zu legen! Wo liegt da jetzt der Unterschied? Lohmanns Turbohühner, die mit 22 Wochen ihr erstes Ei legen und unsere Hühner, die mit 22 Wochen auch ihr erstes Ei legen?? Ich meine jetzt wo ist der Unterschied erst mal bis zur 22. Woche! Denn danach - das ist genauso ein Thema über das man streiten ääääh diskutieren kann!

Sorry Ernst und entschuldige - nach den Züchterichtlinien hast Du sicherlich 100%tig recht! So wie auch unsere Industrie sicherlich ihre Rechte dafür hat ...............

Ok, jetzt kommen wieder die Gegenargumente!

Sorry - noch mal an alle - ist echt nicht bös von mir gemeint!

Und ich würde mich freuen, wenn ich es geschafft hätte, das ein Mitglied hier mal etwas darüber nachdenken würde!

Und Thema Ende für Mich.

hein
06.06.2015, 14:54
Das wollen hier alle!

Und warum kann man denn nicht mal etwas in eine andere Richtung - überhaupt mal nur denken??

Ernst
06.06.2015, 15:01
Und warum kann man denn nicht mal etwas in eine andere Richtung - überhaupt mal nur denken??

Natürlich kann jeder in alle x-beliebigen Richtungen Denken. Allerdings muss man sich, wenn es zu verworren wird, auch auf entsprechende Reaktionen gefasst machen.

zfranky
06.06.2015, 15:05
meine Naturbrutnachzucht hat mit 22 Wochen angefangen zu legen! Und die sind definitiv nicht gequält, sondern gut gezüchtete Zweinutzungshühner.
Meine Hühner sind völlig gesund, haben noch nie Antibiotika gesehen und sind bei jedem Wetter draussen. Ich habe altersgerecht gefüttert und hatte es wahrlich nicht auf frühe Eileistung abgesehen.
Bin ja eher Kuschelhuhnhalter...

Hein, wenn du das als Qualzucht definierst, rate ich dir doch sehr noch einmal die Definition von Qualzucht nachzulesen:

"Nach § 11b des Tierschutzgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. Mai 1998 (BGBl. I S. 1105,1818 ) ist es verboten Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu verändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei der Nachzucht, den bio- oder gentechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hier- durch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten.
Ferner ist es verboten Wirbeltiere zu züchten oder durch bio- oder gentechnische Maßnahmen zu verändern, wenn damit gerechnet werden muss, dass bei den Nachkommen
a) mit Leiden verbundene erblich bedingte Verhaltensstörungen oder mit Leiden verbundene erb- lich bedingte Aggressionssteigerungen auftreten oder
b) jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmer- zen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt oder
c) deren Haltung nur unter Bedingungen möglich ist, die bei ihnen zu Schmerzen oder vermeid- baren Leiden oder Schäden führen."

Mit deiner Aussage kriminalisierst du völlig zu unrecht geschätzt mind. 90% unserer Hobbygeflügelhalter und -züchter.
Dabei sind wir der wichtige Gegenpol zur Industrie und leben vor, wie artgerechte Hühnerhaltung und Zucht laufen kann!

LG

Und das Thema Tierschutz endet nie für mich...

hein
06.06.2015, 19:36
...........
Hein, wenn du das als Qualzucht definierst, rate ich dir doch sehr noch einmal die Definition von Qualzucht nachzulesen...
Ok, das mit der Qualzucht ist etwas übertrieben - Sorry

Oliver S.
06.06.2015, 22:43
Liebe Hühnerfreunde,

vielen Dank für diese kontroverse Diskussion aus der ich schon jetzt viel lernen durfte.

Für mich kristallisiert sich langsam folgendes heraus:

Zunächst kommt es darauf an, ob man seine Hühner nur mit Futtermitteln ernähren will oder ob die Hühner noch einen Auslauf haben.

Schaut man sich fertig gemischte Futtermittel an, mit denen man die Hühner allein ernähren könnte, so stellt man fest, dass Kükenfutter mit knapp 20% mehr Eiweiß enthält als Junghennenfutter mit 15%. Dies scheint auch plausibel, weil Junghennen ihren Körperaufbau weitgehend abgeschlossen haben aber gern aktiv herumlaufen. Das kostet mehr Energie und die bezieht man besser aus Kohlenhydraten (und Fetten) als aus Eiweiß.
Hennen, die Eier legen, benötigen wieder etwas mehr Eiweiß und bekommen daher mit dem Legemehl wieder eine Nahrung, die fast so eiweißhaltig ist, wie ihr Kükenfutter.

Ich gehe dabei mal davon aus, dass Leute, die von den Hühnern leben müssen die Verhältnisse weitgehend durchoptimiert haben und das Futter so darbieten, dass möglichst nichts verschwendet wird und die Tiere eine wie auch immer definierte, optimale Leistung erbringen können.

Demgegenüber gibt es die Hobbyhalter, die ohne wirtschaftlichen Druck mehr Spielräume haben. Einige orientieren sich stärker an dem was die kommerziellen Hüherhalter füttern und haben damit ihr Erfolgserlebnis. Andere setzen andere Prioritäten und sind damit zufrieden.
Reizvoll finde ich die Variante, das Huhn beim Futter mitentscheiden zu lassen idem man einen möglichst reichhaltig "gedeckten" Auslauf anbietet. Wenn das Huhn also mitentscheiden kann, ob es mehr eiweißhaltig Nahrung sucht und sich mehr oder weniger bewegt, kann es das, was der Hühnerhalter ihm vielleicht durch eine nicht ganz optimale Nahrungszusammensetzung vorenthält ausgleichen. Umgekehrt gilt natürlich auch, wenn das Huhn sich mit leckeren Würmern und Käfern versorgt hat dafür aber den ganzen Tag rumrennen muss, braucht es im Zusatzfutter einfach weniger Eiweiss und mehr Kohlenhydrate, so dass das optimale Futter für diese Tiere dann gar nicht mehr das Industrie-Alleinfutter sein kann. Wenn das Huhn also keinen Brei bekommt, wird es logischerweise versuchen, bestimmte Dinge auszusortieren und andere Dinge bevorzugen.

Wenn man Freilandhalter ist, kann es also durchaus sinnvoll sein, von der Alleinfutterzusammensetzung abzuweichen und zwar individuell nach Hühnern und Auslauf. Da meiner Beobachtung nach Lebendfutter (Würmer und Käfer) dem Trockenfutter vorgezogen wird, scheint mir die von euch zum Teil erwähnte Abweichung im Eiweissgehalt hin zu tieferen Werten nicht ganz abwegig.

LG Oliver

zfranky
06.06.2015, 22:48
Oliver, du hast es erfasst...
und deswegen füttert jeder individuell ;)

Liebe Grüße!

Oliver S.
07.06.2015, 15:20
Ich habe grade noch mal die Proteingehalte von Hühner-Lebendfutter nachgesehen:

Insekten:
hier (https://www.hafl.bfh.ch/fileadmin/docs/Studium/BScFoodScience/Semesterarbeit_FSM_Marie-Louise_Josi.pdf S. 4) wird angegeben: ". In 100 verschiedenen analysierten Insektenarten betrug der Rohproteingehalt zwischen 20-70%. "

Regenwürmer :
enthalten 60% Rohprotein in ihrer Trockenmasse (http://hypersoil.uni-muenster.de/1/02/53.htm) und

Schnecken :
rechnet man das Wasser raus, besteht die Trockenmasse offenbar zu fast 3/4 aus Eiweiss. (http://www.naehrwertrechner.de/naehrwerte-details/V050111/Schnecken%20frisch/)

Bei so einem Nährstoffprofil wundert es einen ja nicht, dass die Hühner mancher Halter offenbar problemlos mit eiweißarmem Zusatzfutter oder ganz ohne Zusatzfutter auskommen, weil sie sich außer den krabbelnden und kriechenden "Proteinbomben" auch noch selber eiweißarmes frisches Gras und anderes Grünzeug für die richtige Nährstoffbalance suchen können.

(Da scheint es fast schon zwingend logisch, dass freilaufende Hühner glückliche Hühner sind. Fast paradiesisch, wären da nicht auch noch der Habicht, der Fuschs, der Wolf... :)

Gruss, Oliver

Petrale
07.06.2015, 17:54
Ich sehe eine Verlangsamung des Wachstums bei großen Rassehennen als vorteilhaft an und habe daher mit Junghennenfutter meine beste Erfahrung. Ich sehe jedoch nicht, dass sie dadurch unterernährt wären, sondern angepasst an ihr Wachstum. Knochenbau, Federnwuchs wird ihrer Entwicklung entsprechend angepasst und ist noch nicht mit 6 Monate abgeschlossen. Einmal die Woche gibts trotzdem etwas mehr Eiweißschub. Ausserdem holen sie sich eh eine Menge Insekten, da sie nicht im Stall eingesperrt sind. Man will als Aussteller/Züchter nicht vorzeitig eine gluckige Henne mit oder ohne Ei im Schaukäfig sitzen haben, oder eben vorzeitige Mauser. Ansonsten würde ich da auch nicht so extrem drauf schauen.

hein
07.06.2015, 18:22
Ich sehe eine Verlangsamung des Wachstums bei großen Rassehennen als vorteilhaft an und habe daher mit Junghennenfutter meine beste Erfahrung. Ich sehe jedoch nicht, dass sie dadurch unterernährt wären, sondern angepasst an ihr Wachstum. Knochenbau, Federnwuchs wird ihrer Entwicklung entsprechend angepasst und ist noch nicht mit 6 Monate abgeschlossen. Einmal die Woche gibts trotzdem etwas mehr Eiweißschub. Ausserdem holen sie sich eh eine Menge Insekten, da sie nicht im Stall eingesperrt sind. Man will als Aussteller/Züchter nicht vorzeitig eine gluckige Henne mit oder ohne Ei im Schaukäfig sitzen haben, oder eben vorzeitige Mauser. Ansonsten würde ich da auch nicht so extrem drauf schauen.


Liebe Hühnerfreunde,

..............Wenn man Freilandhalter ist, kann es also durchaus sinnvoll sein, von der Alleinfutterzusammensetzung abzuweichen und zwar individuell nach Hühnern und Auslauf. Da meiner Beobachtung nach Lebendfutter (Würmer und Käfer) dem Trockenfutter vorgezogen wird, scheint mir die von euch zum Teil erwähnte Abweichung im Eiweissgehalt hin zu tieferen Werten nicht ganz abwegig.

LG Oliver
Super :peace :jump:jump :love Perfekt

Das wollte ich nur erreichen!

Nicht alles reinstopfen was angeblich gut ist - sondern eine angepasste Fütterung - einen besonderen Dank an Petrale und natürlich auch an Oliver die es erkannt haben!

***altsteirer***
07.06.2015, 19:04
Super :peace :jump:jump :love Perfekt

Das wollte ich nur erreichen!

Nicht alles reinstopfen was angeblich gut ist - sondern eine angepasste Fütterung - einen besonderen Dank an Petrale und natürlich auch an Oliver die es erkannt haben!

Jetzt muss der Groschen nur noch bei Dir fallen ;)

Das von @petrale genannte Junghennenfutter ist nicht annährend mit deinen hier genannten Ausführungen zu vergleichen.
Proteinunterschiede von vielleicht 2 % zum Legehennenfutter oder Methioninunterschiede im Zehntelbereich.
Das ist langsames Wachstum ohne Mangel.
Was Du hier immer wieder als Fütterungsbeispiele gebracht hast ist gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

Langsam gewachsene, gesunde Hühner wollen wir hier sicherlich fast alle!
Ich warte auch gerne 4 Wochen länger auf das erste Ei. Meine Bedenken bzgl. Frühleger stehen schon in einem meiner ersten Posts, die Du aber scheinbar nicht aufmerksam liest, bevor Du sie beurteilst.

Deine Meinung und was Du willst finde ich richtig!

Die geschilderte Umsetzung Deiner Fütterungsphilosophie finde ich allerdings mehr als abenteuerlich...

***altsteirer***
07.06.2015, 19:16
Wobei man auch im Auge behalten sollte, dass Hähne dann immer noch einen etwas höheren Nährstoffbedarf haben als Hennen. Ebenso ist zu beachten, dass die Ansprüche, in diesem Alter, zwischen leichten und schweren Rassen auch noch unterscheiden. Wenn dann, je nach Rasse, nach ca. 22- 30 Wochen die Junghennen mit dem Legen anfangen, haben die Tiere wieder andere Ansprüche. Wobei nun auch eine Rasse, die genetisch bedingt 80 Eier pro Jahr legt anders gefüttert werden muss, als eine Rasse, die es auf 200 Eier bringt.
Diesen unterschiedlichen Ansprüchen, während der einzelnen Entwicklungsphasen, trägt die Futtermittelindustrie mit ihrer Angebotspalette Rechnung. Diese spezielle Anpassung bezieht sich aber nicht nur auf die Proteinversorgung, sondern auch auf andere Zusatzstoffe. In einem Legemehl ist z. B. der Anteil an Calcium 3 bis 4 mal so hoch, wie in einem Küken- oder Junghennenfutter. Wegen dieser unterschiedlichen Zusammensetzung solcher Zusatzstoffe, wie z. B. Methionin, kann man auch nicht sagen, dass man mit Legemehl, in entsprechender Menge, alle anderen Futtersorten adäquat ersetzen kann.


Das stimmt sicherlich, aber 100 % Kontrolle über den "Input" seiner Hühner gewährleistet nur die Volierenhaltung.

Ich weiß nicht wie viel Gramm von welchen Käfern, Larven, welchem Gras etc. tagsüber im Kropf meiner Hühner landet. Es laufen verschiedene Rassen, die Alten mit den Jungen, die Gockel mit den Hennen.
Abgesehen von den Küken müssen alle mit der gleichen Grundmischung (Muschelgrit zur freien Verfügung) auskommen und das klappt wirklich gut.

Ich denke die meisten Hühner haben auch einen gewissen Toleranzbereich, was kleinere Fütterungsfehler angeht. Diese werden vermutlich in einem ergiebigen Freilauf auch großteils kompensiert.

Es sollte halt bloß nicht völlig am Bedarf vorbei gefüttert werden...

Liebe Grüße,

Markus

bedar
07.06.2015, 19:56
Mein selbergemischtes Enten-Mastfutter hat auch nur 15 % Eiweiß.
Das Industriefutter hat 18 %. ICH glaube schon das die viel draußen finden und so noch etwas Eiweiß sammeln mit den Zunahmen bin ich sehr zufrieden.

***altsteirer***
07.06.2015, 20:13
Mein selbergemischtes Enten-Mastfutter hat auch nur 15 % Eiweiß.
Das Industriefutter hat 18 %. ICH glaube schon das die viel draußen finden und so noch etwas Eiweiß sammeln mit den Zunahmen bin ich sehr zufrieden.

Genau das meine ich. Eine "in etwa" Grundmischung genügt sicherlich in den allermeisten Fällen. Mit 13 % würden sie auch noch wachsen. Aber ihnen 3 % vorlegen und von gesundem, langsamen Wachstum reden :roll
Ich verstehs einfach nicht...

Oliver S.
07.06.2015, 21:14
... Mit 13 % würden sie auch noch wachsen. Aber ihnen 3 % vorlegen und von gesundem, langsamen Wachstum reden :roll
Ich verstehs einfach nicht...

... wenn das alles ist, was sie kriegen denke ich auch, das ist deutlich zu wenig und dürfte zu Mangelerscheinungen führen. Wenn das aber z.B. nur die Hälfte der Ration ist und die andere Hälfte selbst gesammelte 27% Protein enthält, kommt man zusammen schon wieder auf 15% und es könnte funktionieren.

Gruss, Oliver

hein
07.06.2015, 21:20
........Aber ihnen 3 % vorlegen und von gesundem, langsamen Wachstum reden :roll
Ich verstehs einfach nicht...
3% ist das Richtig oder ein Schreibfehler?

bedar
07.06.2015, 21:28
3% ist das Richtig oder ein Schreibfehler?Ich verstehs grad nicht.
Ich füttere 15 % Eiweiß.
Wie kommst du auf 3 %?
Zwischen dem Industriefutter(18%Eiweiß) und meinen Futter (15% Eiweiß) sind 3 % Unterschied!

Ernst
07.06.2015, 21:38
Wenn das aber z.B. nur die Hälfte der Ration ist und die andere Hälfte selbst gesammelte 27% Protein enthält, kommt man zusammen schon wieder auf 15% und es könnte funktionieren.

Ich denke, dass hier häufig die Menge von tierischem Protein, dass den Hühnern in ihrem Auslauf zur Verfügung steht, zu optimistisch eingeschätzt wird. Hast Du dir schon einmal überlegt wie viel Insekten ein Huhn fressen muss, um 50% seines Tagesbedarfes damit zu decken? Das mag ja zu Zeiten Deiner Großeltern noch funktioniert haben. Aber bei dem dramatischen Rückgang, der Insektenfauna, in den letzten Jahrzehnten, glaube ich kaum, dass die Hühner solche Mengen noch finden. Selbst wenn es Hühnern, aufgrund guter Bedingungen gelingt viele Insekten zu fangen, wäre das maximal nur in einer Jahreshälfte. Danach läuft dann insektenmäßig nicht mehr all zu viel.

Petrale
07.06.2015, 21:41
Energie 11,2 MJ ME
Rohprotein 15,5 %
Methionin 0,34 %
Calcium 0,9 %
Phosphor 0,6 %
Vitamin A 13.400 i. E.
Vitamin E 70 mg


dies wäre meine Zusammensetzung Junghennenfutter für große Rassen. Als ich das noch nicht so eng gesehen habe, gab es krumme Aussenzehen und Fettansatz bei den Junghennen, sowie erstes Legen erst ab 11 Monate. Junghähne bekommen gleichermaßén 21% Protein und sind damit sehr vital. Grünfutter,Gemüse, Mineralien, Kalk und etwas Sonnenblumenöl gibts ab und zu extra mit Weichfutter. Insekten werden trotzdem regelmäßig selbst gefangen...deshalb halte ich mich hauptsächlich an das Junghennen- und Junghähnefutter. Was zuviel ist - ist zuviel und wirkt sich eher negativ auf die Entwicklung der Tiere aus.

***altsteirer***
07.06.2015, 21:41
... wenn das alles ist, was sie kriegen denke ich auch, das ist deutlich zu wenig und dürfte zu Mangelerscheinungen führen. Wenn das aber z.B. nur die Hälfte der Ration ist und die andere Hälfte selbst gesammelte 27% Protein enthält, kommt man zusammen schon wieder auf 15% und es könnte funktionieren.

Gruss, Oliver

Theoretisch ja, aber erstens war von solch einem hochwertigen Auslauf bei @Hein nie die Rede (Ausläufe, die wirklich so viel hergeben sind in den letzten 50 Jahren wohl wirklich selten geworden) und zweitens müssten für diese Rechnung genau so viele Insekten wie bspw. Kartoffeln und Möhren gefressen werden.

Rechnen wir also mal für 30 Hühner 60 Gramm / Tag.

Der Auslauf müsste also jeden Tag knapp 2 Kilo Insekten hergeben.

Und manche Trockensubstanzanalyse lässt gerne in Vergessenheit geraten, dass ein hoher Wassergehalt die Werte deutlich drückt.
Auf deutlich mehr als 20 % Eiweiß wird wohl kaum ein Insekt kommen. -> Wären dann schon bald 3 kg / Tag...

Bei so einer proteinarmen Grundmischung bleibe ich ungläubig ;)

Körnermischung plus Freilauf haut bei mir ja im Sommer gut hin, aber @hein vermittelt ja auch gerne den Eindruck mit Kartoffeln, Salat und roter Beete hätte man rundum gut versorgte Hühner.
HüFo User seit 2008 und über 12.000 Beiträge.
Da kann der Anfänger Kompetenz vermuten und bitter auf die Schnauze fallen...

Liebe Grüße,

Markus

Nachtrag: Ernst war schneller

hein
07.06.2015, 22:02
Ich verstehs grad nicht.
Ich füttere 15 % Eiweiß.
Wie kommst du auf 3 %?
Zwischen dem Industriefutter(18%Eiweiß) und meinen Futter (15% Eiweiß) sind 3 % Unterschied!
Hmm, denn hab ich das falsch verstanden


...........Aber ihnen 3 % vorlegen und von gesundem, langsamen Wachstum reden :roll
Ich verstehs einfach nicht...

Ich dachte, Du wolltest ihnen 3% vorlegen - bzw. zum Futtern geben!

***altsteirer***
07.06.2015, 22:06
3% ist das Richtig oder ein Schreibfehler?

Leider richtig!

Kartoffeln, Möhrenschalen, rote Beete ca. 2 % RP (an geschildertem Tag immerhin mit etwas Fleischresten; 10 % der Gesamtmenge? Tschuldigung, dann wären wir immerhin bei 4,5 %)

Körnermischung mit "Grünzeug" ca. 6 % RP

Über solche Werte reden wir doch hier!

Du, @bedar, warst nicht gemeint.

hein
07.06.2015, 22:06
.....................
Körnermischung plus Freilauf haut bei mir ja im Sommer gut hin, aber @hein vermittelt ja auch gerne den Eindruck mit Kartoffeln, Salat und roter Beete hätte man rundum gut versorgte Hühner.
HüFo User seit 2008 und über 12.000 Beiträge.
Da kann der Anfänger Kompetenz vermuten und bitter auf die Schnauze fallen...

Liebe Grüße,

Markus

Nachtrag: Ernst war schneller
Markus, denn zeig mir mal, wo ich das geschrieben habe?

Bitte den Beitrag oder die Beiträge nicht so kürzen das es passt! Sondern dann bitte den kompletten Beitrag im Zusammenhang

***altsteirer***
07.06.2015, 22:08
Hmm, denn hab ich das falsch verstanden



Ich dachte, Du wolltest ihnen 3% vorlegen - bzw. zum Futtern geben!

HEIN WACH AUF ! ! !

Du bist die " 3 % " !

Deswegen sind doch @zfranky und ich so fassungslos...

***altsteirer***
07.06.2015, 22:11
Nach 10 Tg. wird umgestellt auf Körner! Das heisst, das sie mind 3 Wochen Kükenfutter mit bekommen!

Und mal ganz ehrlich, was fehlt denen denn
wenn sie nur fertiges Körnerfutter und Grünzeugs bekommen?

Du hast es Dir sogar selber unterstrichen!

***altsteirer***
07.06.2015, 22:13
Und hier:


Gibs denn nur Gras als Grünzeugs?

Bei mir gibs mehr davon! Von roter Beete, Möhren, versch. Salatreste usw. usw.

Heute gabs z. B. gekochte Kartoffeln, rohe Möhrenschalen satt und etwas gekochte Fleischreste

Oliver S.
07.06.2015, 22:25
Und hier:


...

Heute gabs z. B. gekochte Kartoffeln, rohe Möhrenschalen satt und etwas gekochte Fleischreste


Hm, ich glaube die Aufregung legt sich, wenn man das mal in Ruhe nachrechnet:

Kartoffeln und Möhren enthalten zwar nur um die 1-2% Protein. Sie enthalten allerdings dabei noch fast 90% Wasser. Wenn man das herausrechnet, ist man bei Kartoffeln und Möhren bei ca. 10% Rohprotein in der Trockenmasse. Mit ein bisschen Fleisch dürfte sich das Futter von Hein dann ebenfalls im Bereich der 15% Rohprotein in der Trockenmasse befinden.

LG Oliver

***altsteirer***
07.06.2015, 22:33
Hm, ich glaube die Aufregung legt sich, wenn man das mal genauer nachrechnet:
Kartoffeln und Möhren enthalten zwar nur um die 1-2% Protein. Sie enthalten allerdings dabei noch fast 90% Wasser. Wenn man das herausrechnet...

Warum sollte man das herausrechen? Das wäre ja ganz was Neues!

Schweinefleisch hat "nur" 20 % Eiweiß und 75 % Wasser. Wenn ich einen Mettigel esse, kann ich auch nicht das Wasser rausrechnen und sagen er hätte 95 % Eiweiß :neee:

Die genannten Futtermittel waren ja nicht getrocknet!

Oliver S.
07.06.2015, 22:46
Theoretisch ja, aber erstens war von solch einem hochwertigen Auslauf bei @Hein nie die Rede (Ausläufe, die wirklich so viel hergeben sind in den letzten 50 Jahren wohl wirklich selten geworden) und zweitens müssten für diese Rechnung genau so viele Insekten wie bspw. Kartoffeln und Möhren gefressen werden.

Rechnen wir also mal für 30 Hühner 60 Gramm / Tag.

Der Auslauf müsste also jeden Tag knapp 2 Kilo Insekten hergeben.

Und manche Trockensubstanzanalyse lässt gerne in Vergessenheit geraten, dass ein hoher Wassergehalt die Werte deutlich drückt.
Auf deutlich mehr als 20 % Eiweiß wird wohl kaum ein Insekt kommen. -> Wären dann schon bald 3 kg / Tag...

Bei so einer proteinarmen Grundmischung bleibe ich ungläubig ;)

Körnermischung plus Freilauf haut bei mir ja im Sommer gut hin, aber @hein vermittelt ja auch gerne den Eindruck mit Kartoffeln, Salat und roter Beete hätte man rundum gut versorgte Hühner.
HüFo User seit 2008 und über 12.000 Beiträge.
Da kann der Anfänger Kompetenz vermuten und bitter auf die Schnauze fallen...

Liebe Grüße,

Markus

Nachtrag: Ernst war schneller

Ok, rechnen wir das mal auf die Angaben von Hain:
Körner, und Grünzeug bringen ca. 10% Proteine pro Trockenmasse. Nun Füttert er noch ein paar Essensreste wie Fleisch. Eventuell kommt er dadurch bereis in die Nähe der 15%, die man für Junghühner benötigt. Wenn wir aber mal pessimistisch von nur 11% Proteinen in Heins Futter ausgehen. Müssten seine Hühner noch knapp 10% der Nahrung durch Regenwürmer mit ca. 60% Protein bestreiten, um auf 15% zu kommen.

Ob das sein Freilauf hergibt, weiß ich natürlich nicht. Aber es sind keine so ganz abwegigen Verhältnisse wie mir scheint.

LG Oliver

Oliver S.
07.06.2015, 22:48
Warum sollte man das herausrechen? Das wäre ja ganz was Neues!

Schweinefleisch hat "nur" 20 % Eiweiß und 75 % Wasser. Wenn ich einen Mettigel esse, kann ich auch nicht das Wasser rausrechnen und sagen er hätte 95 % Eiweiß :neee:

Die genannten Futtermittel waren ja nicht getrocknet!


Aber wir vergleichen mit den Industriefuttermitteln und die sind getrocknet. Wenn die Hühner eine Kartoffel essen, dann trinken sie halt etwas weniger als wenn sie Pulver bekommen. Aber zur Deckung des Energie und Nährstoffbedarfs kann man das Wasser im Nassfutter nicht rechen.
LG Oliver

Oliver S.
08.06.2015, 00:01
Ich denke, dass hier häufig die Menge von tierischem Protein, dass den Hühnern in ihrem Auslauf zur Verfügung steht, zu optimistisch eingeschätzt wird. Hast Du dir schon einmal überlegt wie viel Insekten ein Huhn fressen muss, um 50% seines Tagesbedarfes damit zu decken? Das mag ja zu Zeiten Deiner Großeltern noch funktioniert haben. Aber bei dem dramatischen Rückgang, der Insektenfauna, in den letzten Jahrzehnten, glaube ich kaum, dass die Hühner solche Mengen noch finden. Selbst wenn es Hühnern, aufgrund guter Bedingungen gelingt viele Insekten zu fangen, wäre das maximal nur in einer Jahreshälfte. Danach läuft dann insektenmäßig nicht mehr all zu viel.

Du hast schon Recht. Selbst wenn man noch Würmer Schnecken, Spinnen und Asseln dazurechnet. Um 100g Legemehl mit ca. 20% Proteinen zu ersetzen, benötigt man immerhin z.B. 33g getrocknete Regenwürmer mit 60% Rohprotein. Wenn man bedenkt, dass so ein Regenwurm zu vielleicht 80-90% aus Wasser besteht, bräuchte man gut 300 g lebende Regenwürmer oder vergleichbare Tierchen, um 100g Legemehl zu ersetzen und das ist schon eine grosse Menge.
LG Oliver

***altsteirer***
08.06.2015, 08:01
Aber wir vergleichen mit den Industriefuttermitteln und die sind getrocknet. Wenn die Hühner eine Kartoffel essen, dann trinken sie halt etwas weniger als wenn sie Pulver bekommen. Aber zur Deckung des Energie und Nährstoffbedarfs kann man das Wasser im Nassfutter nicht rechen.
LG Oliver

Rechnen wir mal für eine Junghenne, der Einfachheit halber mit 100 g industriellem Junghennenfutter.
In diesen 100 g sind bspw. 16 g Eiweiß enthalten.

Für diese 16 g Eiweiß müsste die Junghenne 800 g Kartoffeln fressen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Huhn 800g Kartoffeln / Tag frisst und dafür einfach die Tränke nicht mehr aufsucht!

Der Kropf ist mit max. 150 g / Tag voller Kartoffelbrei und das Huhn fühlt sich satt, während es eigentlich unterversorgt ist.

Ich muss doch mit dem rechnen, was ich fütter und nicht mit der dazugehörigen TRS - Tabelle.

Ich kann doch nicht 100 g frische Kartoffel neben 100 g Kartoffelflocken (übrigens auch nur 7,5 % RP) legen und sagen aus den Kartoffeln rechne ich jetzt einfach das Wasser raus!

hein
08.06.2015, 09:51
Leider richtig!

Kartoffeln, Möhrenschalen, rote Beete ca. 2 % RP (an geschildertem Tag immerhin mit etwas Fleischresten; 10 % der Gesamtmenge? Tschuldigung, dann wären wir immerhin bei 4,5 %)

Körnermischung mit "Grünzeug" ca. 6 % RP

Über solche Werte reden wir doch hier!

Du, @bedar, warst nicht gemeint.
Wenn Du das jetzt richtig gelesen hättest, denn wüsstest Du, das das Grünzeugs 10% von der Tagesration ausmacht und der Rest (90%) Getreide mit ca. 12-14% RP ist!

Und wie kommst Du da auf 2% oder 4,5%??

Denn wenn ich 50% Grünzeugs und 50% Körner füttern würde, denn würde ich noch über die 8% kommen und bei 10%tiger Grünzeugsgabe und 90% Getreide, komme ich noch weit über die 10% Oder wie ist das mathematisch gesehen?

(Übrigens, habe am WE mal Getreide messen oder testen lassen - habe z. Zt. ein RP-Gehalt von 14,9% im Weizen)

Nachtrag! Übrigens für die Interessierten. Der Weizen hatte eine Fallzahl von etwa 270 und die Sedimentationswerte lagen bei 38 und der Feuchtglutengehalt bei 18%

***altsteirer***
08.06.2015, 13:24
@ hein:

Es ist doch immer dasselbe mit Dir; Erst stellst Du wilde Behauptungen (vielleicht sind es auch nur unüberlegte Schnellschüsse, da bin ich mir noch nicht sicher) auf, dann wird zurückgerudert und gefeilscht was nun wie gemeint war.
Du schreibst von "fertigem Körnerfutter" (i.d.R. 9% RP) und Grünzeugs. Über ein Mischungsverhältnis schreibst Du garnichts, das waren fragestellende Annahmen meinerseits. Man kann nicht richtig oder falsch lesen, was Du garnicht konkretisierst.
Meine Überlegung ging von 70/30 Körnerfutter-Grünzeugs aus. Das wären, bei handelsüblicher Körnermischung, dann vielleicht 6,5 % RP.

Du schreibst von gekochten Kartoffeln, Möhrenschalen satt und etwas Fleischreste. Die 10 % Fleischreste waren lediglich eine Annahme und wurden von mir mit einem "?" versehen. Erstens um sie als Unbekannte zu kennzeichnen, zweitens um mal eine konkrete Aussage von Dir zu bekommen.

Du kannst ja machen was Du willst und wahrscheinlich werden Deine Hühner besser versorgt als es viele Deiner unsauber geschriebenen Beiträge vermuten lassen, aber denk mal an die mögliche Fehlinterpretation eines Fütterungsanfängers, der sich hier über Junghennenfütterung informieren will und vielleicht nur mal etwas querliest.

Der verlässt den Thread evtl. mit dem Credo, dass seine Hühner mit ein paar Stampfkartoffeln und Gemüseschalen gut versorgt sind. Vorausgesetzt sie dürfen noch den Knochen der abendlichen Schweinshaxe abpicken... :roll

Damit bin ich raus hier. Soll sich jeder seine Meinung bilden.

Euch Allen einen guten Start in die neue Woche und gesunde Hühner wünscht

Markus

Ernst
08.06.2015, 13:42
Wenn Du das jetzt richtig gelesen hättest, denn wüsstest Du, das das Grünzeugs 10% von der Tagesration ausmacht und der Rest (90%) Getreide mit ca. 12-14% RP ist!

Die Aussage kann nur stimmen, wenn Du an Getreide ausschließlich Weizen fütterst. Die anderen Getreidearten liegen beim Proteingehalt wesentlich niedriger. Dadurch kommt man bei Standardgetreidemischungen im Schnitt auch nur auf ca. 10% Protein. Das ist ja auch der Grund, warum diese Mischungen als Ergänzungsfutter deklariert werden.


Denn wenn ich 50% Grünzeugs und 50% Körner füttern würde, denn würde ich noch über die 8% kommen und bei 10%tiger Grünzeugsgabe und 90% Getreide, komme ich noch weit über die 10% Oder wie ist das mathematisch gesehen?

1Kg frisches Weidegrün enthält, je nach Jahreszeit, durchschnittlich zwischen 18 und 30g Rohprotein. Daher sind das nur ca. 2,5% Protein. Wenn Du also Deinen Hühnern ein Futter servierst, was zur einen Hälfte 10% und zur anderen Hälfte 2,5% Protein enthält, dann kannst Du dir ja ausrechnen wie weit Du mathematisch gesehen, von Deinen über 8% entfernt bist.


(Übrigens, habe am WE mal Getreide messen oder testen lassen - habe z. Zt. ein RP-Gehalt von 14,9% im Weizen)

14,9% Rohproteingehalt ist ein Spitzenwert, der in der Regel nur selten erreicht wird, und dann als Brotweizenqualität teuer verkauft wird. Der durchschnittliche Rohproteingehalt bei Futterweizen liegt bei ca. 12%. Ich finde es den Anfängern gegenüber ehrlich gesagt etwas unfair, wenn Du ihnen als "Alter Hase" einzureden versuchst, dass sie mit Weizen ein Hühnerfutter mit einem Proteingehalt von annähernd 15% haben.

Roy
08.06.2015, 14:15
Nur noch mal einen Satz zu diesem Punkt!

Ein Huhn, welches nach 22 Wochen legt ist in meinen Augen ein Turbo-Industrie-Huhn und ich möchte es jetzt echt mal auf die Spitze treiben, für mich ist dieses Huhn eine "Qualzucht"! Überlegt mal!! Das Huhn ist noch kein halbes Jahr alt und und hat ihr erstes Ei schon gelegt!


Dazu möchte ich mal was sagen. Und zwar hatte ich, war das 2013??? ja ich glaube schon, Hühner großgezogen(wachsen lassen natürlich^^) Was ich sehr interessant fand waren eben diese unterschiedlichen Legeanfänge. Das selbe Futter alles gleich. Einige der Hennen hatten mit 20-22 Wochen angefangen zu legen. Eine Zwerghenne hatte schonmal mit 18/19 Wochen angefangen zu legen. Andere Hennen dafür haben bis zu 36Wochen keine Eier gelegt erst dann haben sie angefangen. Ich habe nie den Endruck gehabt als wären die anderen irgendwie "geturbot" worden. Es gibt einfach Hennen die fangen früher an als andere.Leider wusste ich damals noch nicht was GUTE FÜTTERUNG heist und habe nur verschiedene gekaufte Futter gemischt. Heute mische ich selber und meine ersten Hennen jetzt 4 Monate alt sind schon ein ganzen Stück größer als die Althennen(liegt aber auch an der Rasse;) ) Sie kommen mir auch nicht geturbot vor und ich rechne auch noch mindestens 2 Monate mit den ersten Eiern. Das waren dann meine ersten Hühnchen die nur als Küken mit "Kunst"-Futter(wage ich mich zu behaupten) in Kontakt gekommen sind. Jetzt gibt es nur eine Körnermischung und jeden Abend ein Mischpulver aus verschiedenen Komponenten. (für mehr Vitamine, Proteine und andere Nährstoffe) Ich bin zufrieden. Im März hatte ich im Durchschnitt 4 Eier von 8 Hennen was ich bei einer Gruppe von(0,3 2011, 0,1 2013 und 0,4 2014 relativ ok finde).


LG

hein
08.06.2015, 14:20
..............

Der verlässt den Thread evtl. mit dem Credo, dass seine Hühner mit ein paar Stampfkartoffeln und Gemüseschalen gut versorgt sind. Vorausgesetzt sie dürfen noch den Knochen der abendlichen Schweinshaxe abpicken... :roll ........

Markus
Oder er verlässt den Thread mit dem Gefühl, er darf nur Hochleistungfutter mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralien und nur das Beste vom Besten verwenden und gibt gleich wieder auf - eben weil es ihm zu kompliziert ist!

- Da hab ich schon einige Mails in die Richtung bekommen! Und erst die Aufklärung, das es auch normales Hühnerfutter tut konnten vielleicht manchmal überzeugen!

Markus - nur mal zur Info! Falls Du das noch lesen solltest!

Hier ein Testbericht - ok schon etwas älter - über die Reduzierung von RP bei der Legehennenfütterung und dann deren Ergebnisse und Auswirkungen

149160

hein
08.06.2015, 14:41
..........Es gibt einfach Hennen die fangen früher an als andere.............................

LG
Vollkommen richtig!

Nur ich gehe davon aus, das es die gleiche Rasse und ggf. auch die gleiche Abstammung der Hühnchen zu Grunde liegt!

Wir können dabei nicht verschiedene Rassen miteinander vergleichen und dann sagen, das alle die, die mit 22 Wochen anfangen zu legen sind "geturbot" worden sind. Das ist natürlich Blödsinn.

Und da unsere Hybriden z. B. Lohmanns Braune (der bekannteste Hybrid) eine sehr ausgewogene Vererbung zu Grunde legen und man schon im Vorfeld schon sagen kann, was die für Eier legen und wann die mit dem Legen anfangen und und und

Nur diese sollte man zu diesem Vergleich heranziehen - oder eben eine gut durchgezüchtete Rasse und natürlich auch des gleichen Farbenschlages und Abstammung. Und wenn man denn von dieser einen Gruppe die Nachkommen nimmt und in 2 Gruppen aufteilt. Diese dann einmal mit fertigem Küken- bzw. Jungehennenfutter und die andere zweite Gruppe - gleicher Abstammung mit einem angepassten Futter füttert, denn kann man vergleichen. Z. B. welche Gruppe wann mit dem Legen beginnt und wenn man möchte, denn kann man das auch über die Jahre hinweg vergleichen!

Und erst dann wird man die passenden Ergebnisse finden - wie z. B. wer hat wie viele Probleme mit den Legeorganen, wo habe ich die meisten Krankheitsfälle, wie viele Eier legt die eine und die andere Gruppe, wie hoch ist die Sterberate und und und

Ok - Einwand - eine kleine Gruppe wird natürlich nicht 100%tige Ergebnisse bringen - nur zum Vergleichen müsste es vielleicht schon reichen. Klar ist natürlich je mehr Tiere und je länger der Test je besser die Ergebnisse

***altsteirer***
08.06.2015, 14:48
Oder er verlässt den Thread mit dem Gefühl, er darf nur Hochleistungfutter mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralien und nur das Beste vom Besten verwenden und gibt gleich wieder auf - eben weil es ihm zu kompliziert ist!


Lies bitte nochmal, wirklich ganz in Ruhe, die Seiten 2 und 3 in diesem Thread!
Ich habe nie Hochleistungsfutter mit einem Höchstmaß an Proteinen propagiert! Ich habe ausdrücklich auf die Problematik zu früher Legereife hingewiesen und eine unkomplizierte Futtermischung vorgestellt, mit der ich bei meinen Haltungsbedingungen sehr gute Ergebnisse erziele.
Du willst, das schreibst Du ja immer wieder, viele Jahre gesunde Hühner haben, willst aber einem Anfänger nicht "zumuten", dass er sich mit dem Mineralstoffbedarf seiner Hühner auseinandersetzt?
Wenn ihm das schon zu viel Arbeit ist soll er sich ein Fertigfutter kaufen, oder die Hühnerhaltung sein lassen.
Das Thema Mangelernährung aus Unwissenheit haben wir doch gerade seitenlang durchgekaut...

Und meine Legehennen kommen vermutlich auch nicht auf 18 % RP, aber Deine anfangs hier genannten Fütterungsbeispiele waren auch noch weit unter 13 %!

hein
08.06.2015, 14:57
.........
14,9% Rohproteingehalt ist ein Spitzenwert, der in der Regel nur selten erreicht wird, und dann als Brotweizenqualität teuer verkauft wird. Der durchschnittliche Rohproteingehalt bei Futterweizen liegt bei ca. 12%. Ich finde es den Anfängern gegenüber ehrlich gesagt etwas unfair, wenn Du ihnen als "Alter Hase" einzureden versuchst, dass sie mit Weizen ein Hühnerfutter mit einem Proteingehalt von annähernd 15% haben.
Ernst, das habe ich doch gar nicht versucht!

Ich habe nur geschrieben, das mein Weizen ...... hat! Ok, ich hatte letztes Jahr auch super Glück damit!

Aber Ernst - ist die Gefahr, das ich viele Hühnerliebhaber mit der nur "Best-Fütterung" nicht auch falsch berate bzw. ihnen den Spass am Hühnchenvirus verderbe nicht mindestens gleich groß ist?

Und Du als alter Hase müsstest es doch auch wissen!

Denn bei euch im Südkreis ist doch die Hühnerzucht auch noch aktuell und ihr seid da alle noch sehr aktiv dabei. Wissen wir Züchter mittlerweile nicht alle, das da vieles mit der Fütterung übertrieben wird!? Und das nicht nur mit der Fütterung!

Und wissen wir "alten Hasen" nicht auch alle, das die Industrie nur verkaufen will und nur verkaufen kann, wenn da möglichst viel "geturbot" wird!? Denn nur der gewinnt, der schnell das erste Ei hat bzw. die Hühner schnell in "voller Blüte" hat um sie ausstellen zu können.

hühnerling
08.06.2015, 15:52
@hein,

bei dem von Dir eingestellten Testergebnis handelt es sich um Legehühner ab der 50sten Lebenswoche, also Tiere, die knapp ein Jahr alt sind. Zudem sagt der Test nichts über den weiteren Gesundheitszustand und die Langlebigkeit der Tiere aus, da es - anders als in Privathaltung - anscheinend lediglich um die Eierleistung/Größe geht.

In diesem Thread hier geht es aber um Junghennenfutter, also um Futter für Tiere ab der 10. Woche.

Gerade die Fehler in der Jungtieraufzucht (egal ob durch Unwissenheit oder Geiz oder falsche Coolness) sind später kaum wieder gut zumachen und das gilt nicht nur für den Rohproteingehalt.

Ernst
08.06.2015, 16:14
Ernst, das habe ich doch gar nicht versucht!

Ich habe nur geschrieben, das mein Weizen ...... hat! Ok, ich hatte letztes Jahr auch super Glück damit!


Dann hättest Du das aber auch so darstellen müssen. Du hast nichts davon geschrieben, dass die Realität normalerweise nicht bei 14,9% liegt.


Aber Ernst - ist die Gefahr, das ich viele Hühnerliebhaber mit der nur "Best-Fütterung" nicht auch falsch berate bzw. ihnen den Spass am Hühnchenvirus verderbe nicht mindestens gleich groß ist?

Es geht hier nicht um "Best-Fütterung" sondern darum gewisse Ernährungsansprüche zu gewährleisten. Und wenn Du bereits nach 10 Tagen proteinreiches Kükenfutter mehr und mehr durch Körnerfutter ersetzt, dann kommst Du den Ansprüchen Deiner Küken nun mal nicht vernünftig nach.


Und Du als alter Hase müsstest es doch auch wissen!

Denn bei euch im Südkreis ist doch die Hühnerzucht auch noch aktuell und ihr seid da alle noch sehr aktiv dabei. Wissen wir Züchter mittlerweile nicht alle, das da vieles mit der Fütterung übertrieben wird!? Und das nicht nur mit der Fütterung!

Natürlich gibt es, wie in allen Bereichen des Lebens, auch bei den Hühnerhaltern Menschen die alles übertreiben. Aber es sollte eigentlich klar geworden sein, dass es mir darum nicht ging.


Und wissen wir "alten Hasen" nicht auch alle, das die Industrie nur verkaufen will und nur verkaufen kann, wenn da möglichst viel "geturbot" wird!? Denn nur der gewinnt, der schnell das erste Ei hat bzw. die Hühner schnell in "voller Blüte" hat um sie ausstellen zu können

Natürlich lebt auch die Futtermittelindustrie davon möglichst viel zu verkaufen. Aber was hat das mit "geturbot" zu tun? Es ist doch genau das Gegenteil der Fall. Um möglichst jedem Futter verkaufen zu können, wird eine breite Palette an Futter angeboten. Damit z. B. die noch nicht legenden Junghennen nicht zu stark "getrieben" werden, kann man für die Hennen anstatt des Legemehls, ein proteinreduzierteres Junghennenfutter kaufen. Ebenso kann man den Zuchttieren, zur Verbesserung der Bruteiqualität, ein gegenüber dem Legemehl reduziertes Elterntierfutter anbieten.

Um hier keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen. Es geht mir bei der ganzen Futterdiskussion nicht darum, der Futtermittelindustrie das Wort zu reden. Es geht darum, dass Hühner während ihres Lebens verschiedene Stadien durchmachen, in denen sie auch unterschiedliche Ernährungsansprüche haben, die auch die Futtermittelindustrie berücksichtigt. Sicher kann man mit dem nötigen Wissen, diesen Ansprüchen ohne industriell hergestelltes Futter mindestens ebenso gut nachkommen. Aber wenn man sich manche Futterpläne der Selbermischer anschaut, würde man deren Hühnern sicher wünschen, dass sie nur das zweitbeste Futter, also industriell hergestelltes bekommen.

Einstein
08.06.2015, 17:45
Nun kann es sein, das Du mich mitteilst, Ernst, denn meine Mischungen lassen sicherlich vielen die Haare zu Berge stehen.

Sicher sind viele Futtermischungen nicht perfekt, aber sie sollten in etwa den Ansprüchen des jeweiligen Alters entsprechen.

Also im Kükenalter eiweißreich, dann etwas weniger Eiweiss, bis die Legereife eintritt, dann wieder mehr Eiweiß.

Aber, über die gesicherte Höhe des Eiweißgehaltes wird hier im Forum ja immer wieder gestritten, da kann ich mir dann nur einen ungefähren Anhaltspunkt geben.

Und, da glaube ich, ist sicher nicht viel in Forschung gesteckt worden, um jetzt den privaten Rassehühnerhaltern eine optimale, wissenschaftlich doppelblind eruierte Proteiprozentangabe zu geben.


Also, füttert das Auge, indem es die Vitalität der Tiere überprüft, anhand der Legeleistung UND der Eierform einigermaßen den Verfettungsgrad einschätzt und am Ende eines Hühnerlebens schaut, ob die Kriterien IM Huhn mit der gefütterten Mischung übereinstimmt.


Hier gibt es so viele Meinungen, da muss jeder schauen, wie er füttern will, womit er glaubt, zurechtzukommen.
Und seine Hühner.


Und etwas weniger Protein ist u.U. Nicht schlimm. Zuviel schon eher.


Meine Laienmeinung, die immer wieder überprüft werden wird. Und zur Gelegenheit auch geändert.


LG
Ulrike

hein
08.06.2015, 17:55
..............

Meine Laienmeinung, die immer wieder überprüft werden wird. Und zur Gelegenheit auch geändert.

LG
Ulrike
Aber eine gute Laienmeinung, die Du hast

Ernst
08.06.2015, 18:24
Nun kann es sein, das Du mich mitteilst, Ernst, denn meine Mischungen lassen sicherlich vielen die Haare zu Berge stehen.

Da weis ich jetzt nicht so recht was Du meinst.


Sicher sind viele Futtermischungen nicht perfekt, aber sie sollten in etwa den Ansprüchen des jeweiligen Alters entsprechen.

Also im Kükenalter eiweißreich, dann etwas weniger Eiweiss, bis die Legereife eintritt, dann wieder mehr Eiweiß.

Ja, so sehe ich es auch.



Aber, über die gesicherte Höhe des Eiweißgehaltes wird hier im Forum ja immer wieder gestritten, da kann ich mir dann nur einen ungefähren Anhaltspunkt geben.

Und, da glaube ich, ist sicher nicht viel in Forschung gesteckt worden, um jetzt den privaten Rassehühnerhaltern eine optimale, wissenschaftlich doppelblind eruierte Proteiprozentangabe zu geben.

Da durch die Rassenvielfalt die Ansprüche doch sehr unterschiedlich sind, wird es wohl auch kaum möglich sein, eine für alle zutreffende Aussage zu machen. Das hatte ich aber auch schon in meinen vorangegangenen Aussagen angedeutet.


Küken benötigen während des Hauptwachstumsschubs, für ihre optimale Entwicklung, ein sehr proteinreiches Futter. Nach 8-12 (das variiert auch noch innerhalb der Rassen) Wochen stellt sich der Stoffwechsel um....
Ebenso ist zu beachten, dass die Ansprüche, in diesem Alter, zwischen leichten und schweren Rassen auch noch unterscheiden....
Wobei nun auch eine Rasse, die genetisch bedingt 80 Eier pro Jahr legt anders gefüttert werden muss, als eine Rasse, die es auf 200 Eier bringt.

So hast Du mit der folgenden Aussage sicher auch recht.


Also, füttert das Auge, indem es die Vitalität der Tiere überprüft, anhand der Legeleistung UND der Eierform einigermaßen den Verfettungsgrad einschätzt und am Ende eines Hühnerlebens schaut, ob die Kriterien IM Huhn mit der gefütterten Mischung übereinstimmt.



Hier gibt es so viele Meinungen, da muss jeder schauen, wie er füttern will, womit er glaubt, zurechtzukommen.
Und seine Hühner.

Wobei sich manch Einer weniger auf Meinungen und Glauben verlassen sollte, sondern mehr auf Beobachten und die spezifischen Besonderheiten der Rassen. Da geraten natürlich besonders die regelmäßig ins Hintertreffen, die ihren Hühnerhof mit einer bunten Rassenvielfalt bevölkert haben.

Einstein
08.06.2015, 20:10
Aber wenn man sich manche Futterpläne der Selbermischer anschaut, würde man deren Hühnern sicher wünschen, dass sie nur das zweitbeste Futter, also industriell hergestelltes bekommen.[/COLOR]

Ernst, darauf hatte ich mich bezogen und weil ich hier eine sehr saloppe Mischung in diesem thread eingestellt hatte, dachte ich, das ich damit auch gemeint gewesen sein könnte.



Und das mit dem bunten Geflügelhof kann auch individuell für das jeweilige Huhn ein Fütterungsproblem darstellen.


Mein Problem sehe ich eher darin, das die Junghennen in einer Haltungsform wie meiner, ab 7-8 Wochen mit den Großen mitlaufen.

D.h. meine Junghühner fressen das gleiche Futter wie die Legehennen, so sie denn dran kommen.

Da wird die Vorgabe, der eiweissreduzierten Kost schwierig einzuhalten, das geht nur, wenn die Junghühner konsequent eigenen Futter vorgelegt bekommen.

Da habe ich dann mit meiner Fütterungsform einen Vorteil, denn meine Hauptproteinquellen erhalten die Legehennen am Morgen, in Form von eingeweichten Erbsen usw.

Da kämen die Junghühner aufgrund der Hackordnung wohl nicht ran.

Wenn nun aber Junghühner mit legenden Hennen laufen, dann wird die Fütterung umso wichtiger, denn die Junghennen bekommen u.U. auch das gleiche Legemehl wie die Legehühner.

Oder aber, sie ergattern nur die Körner, und nicht das proteinreiche Feuchtester, wie z.B. in meiner Haltung.

Da ist dann die Körnerlösung fast der Legemehlfütterung vorzuziehen.



LG Ulrike

Oliver S.
08.06.2015, 21:42
Rechnen wir mal für eine Junghenne, der Einfachheit halber mit 100 g industriellem Junghennenfutter.
In diesen 100 g sind bspw. 16 g Eiweiß enthalten.

Für diese 16 g Eiweiß müsste die Junghenne 800 g Kartoffeln fressen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Huhn 800g Kartoffeln / Tag frisst und dafür einfach die Tränke nicht mehr aufsucht!

Der Kropf ist mit max. 150 g / Tag voller Kartoffelbrei und das Huhn fühlt sich satt, während es eigentlich unterversorgt ist.

Ich muss doch mit dem rechnen, was ich fütter und nicht mit der dazugehörigen TRS - Tabelle.

Ich kann doch nicht 100 g frische Kartoffel neben 100 g Kartoffelflocken (übrigens auch nur 7,5 % RP) legen und sagen aus den Kartoffeln rechne ich jetzt einfach das Wasser raus!

Hallo altsteierer,
ok, gehen wir bei Kartoffeln halt von 7,5 % RP in der Trockenmasse aus. Das ist für die Ernährung eines Huns sicher noch kein akzeptabler Wert, denn wenn ein Huhn daraus alleine seinen Eiweißbedarf decken sollte, wird es vermutlich zu viele Kohlenhydrate bekommen und Mühe haben, eine entsprechende Menge überhaupt zu fressen. (Selbst wenn man mal davon ausgeht, dass nur die hier http://www.huehner-info.de/infos/futter_bestandteile3.htm erwähnten 4-8 g Protein/Tag pro Junghenne benötigt werden, was also einer Menge von 200-400g gekochten Kartoffeln entspräche).
Wenn du allerdings mit einem Nahrungsmittel kombinierst, dass mehr als 15% Eiweiss in TR enthält, könnte schon ein akzeptables Hühnermenue draus werden:
Schon eine Mischung aus 100g gekochten Kartoffeln mit 2% RP (bzw. 7,5% RP i Tr) und 10g gekochten Fleischresten mit 20% RP (bzw. 66% RP i Tr), kommt mit 4g RP an den oben zitierten Mindestbedarf einer Junghenne heran. Mit ein paar zusätzlichen Würmern oder Käfern könnte dann die Proteinversorgung im akzeptablen Bereich liegen.
Gruss, Oliver

***altsteirer***
08.06.2015, 22:31
@ Oliver:

Achtung! In deinem Link geht es um verdauliches Rohprotein. Das ist wieder was anderes.

Je nach Futtermittel und Tierart werden unterschiedlich hohe Anteile des im Futtermittel enthaltenen Rohproteins wirklich aufgeschlossen. Weizen verhält sich anders als Kartoffeln, Fleisch anders als Ei.
Diese wirklich verdaulichen Anteile nennt man verdauliches Rohprotein und deren Bedarf liegt bei Junghennen möglicherweise bei 4-8 g (auch wenn mir das im Verhältnis zu der genannten Legehennenration noch etwas gering erscheint).

Also ist Deine Futterberechnung leider wieder nicht ausreichend, um eine Junghenne gesund zu ernähren!

Ernst
08.06.2015, 22:33
Hallo altsteierer,
ok, gehen wir bei Kartoffeln halt von 7,5 % RP in der Trockenmasse aus...

Wenn du allerdings mit einem Nahrungsmittel kombinierst, dass mehr als 15% Eiweiss in TR enthält, könnte schon ein akzeptables Hühnermenue draus werden:
Schon eine Mischung aus 100g gekochten Kartoffeln mit 2% RP (bzw. 7,5% RP i Tr) und 10g gekochten Fleischresten mit 20% RP (bzw. 66% RP i Tr), kommt mit 4g RP an den oben zitierten Mindestbedarf einer Junghenne heran. Mit ein paar zusätzlichen Würmern oder Käfern könnte dann die Proteinversorgung im akzeptablen Bereich liegen.
Gruss, Oliver

Nun lass doch mal Deine ewigen Angaben vom Proteingehalt in der Trockenmasse weg, und schau auf den realistischen Proteingehalt dessen, was Du den Tieren fütterst. Mit den % Zahlen in der Trockenmasse kann keiner etwas anfangen. Du offensichtlich auch nicht. Sonst würdest Du dich nicht ständig in so seltsame Berechnungen versteigen, die jeglicher Realität entbehren. 100g Kartoffeln sind ca. 2g Protein, und dazu noch einmal 10g Fleisch mit einem Proteingehalt von 20% sind noch einmal 2g. Damit bekommt Deine Junghenne, die einen Futterbedarf von mindestens 110g hat, also fast ausgewachsen ist, anstatt der benötigten ca. 16g nur 4g Protein. Selbst wenn sie zumindest in den Sommermonaten noch einige Käfer oder Würmer ergattern kann, ist sie dann noch meilenweit vom akzeptablen Bereich entfernt.

Oliver S.
08.06.2015, 22:47
Nun lass doch mal Deine ewigen Angaben vom Proteingehalt in der Trockenmasse weg, und schau auf den realistischen Proteingehalt dessen, was Du den Tieren fütterst. Mit den % Zahlen in der Trockenmasse kann keiner etwas anfangen. Du offensichtlich auch nicht. Sonst würdest Du dich nicht ständig in so seltsame Berechnungen versteigen, die jeglicher Realität entbehren. 100g Kartoffeln sind ca. 2g Protein, und dazu noch einmal 10g Fleisch mit einem Proteingehalt von 20% sind noch einmal 2g. Damit bekommt Deine Junghenne, die einen Futterbedarf von mindestens 110g hat, also fast ausgewachsen ist, anstatt der benötigten ca. 16g nur 4g Protein. Selbst wenn sie zumindest in den Sommermonaten noch einige Käfer oder Würmer ergattern können, sind sie dann noch meilenweit vom akzeptablen Bereich entfernt.

Hallo Ernst,
so wie du es mit deinen Worten nachvollzogen hast, war meine Rechnung auch gemeint. 4g verdauliches Protein werden nämlich hier http://www.huehner-info.de/infos/futter_bestandteile3.htm , in unserem Forum, als Mindestwert angegeben. Auch wenn es dort nur um "verwertbare" Proteine geht, ist mir nicht klar, wie du bei den an sich gut verwertbaren Fleisch und Kartoffelproteinen zur Ansicht gelangst, das läge "meilenweit" daneben. Deiner Einschätzung nach wären diese Proteine ja nur zu 1/4 verwertbar. Ist das nicht etwas zu tief angesetzt?
Gruss, Oliver

Oliver S.
08.06.2015, 22:59
@ Oliver:

Achtung! In deinem Link geht es um verdauliches Rohprotein. Das ist wieder was anderes.

Je nach Futtermittel und Tierart werden unterschiedlich hohe Anteile des im Futtermittel enthaltenen Rohproteins wirklich aufgeschlossen. Weizen verhält sich anders als Kartoffeln, Fleisch anders als Ei.
Diese wirklich verdaulichen Anteile nennt man verdauliches Rohprotein und deren Bedarf liegt bei Junghennen möglicherweise bei 4-8 g (auch wenn mir das im Verhältnis zu der genannten Legehennenration noch etwas gering erscheint).

Also ist Deine Futterberechnung leider wieder nicht ausreichend, um eine Junghenne gesund zu ernähren!

Interessanter Einwand. Also legen wir mal die Wertigkeiten zu Grunde, die hier https://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Wertigkeit angegeben sind: Biologische Wertigkeit von Fleisch 92% und Biologische Wertigkeit von Kartoffelprotein 76%:
Mit mindestens 132g Kartoffeln und 11g Fleisch müsste es immer noch passen.
Gruss, Oliver

***altsteirer***
09.06.2015, 07:23
Interessanter Einwand. Also legen wir mal die Wertigkeiten zu Grunde, die hier https://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Wertigkeit angegeben sind: Biologische Wertigkeit von Fleisch 92% und Biologische Wertigkeit von Kartoffelprotein 76%:
Mit mindestens 132g Kartoffeln und 11g Fleisch müsste es immer noch passen.
Gruss, Oliver

Und dann nehmen wir noch an, die 4 g beziehen sich z.B. auf die 10. Lebenswoche. Zeig mir mal wie Du, ohne Trichter, knapp 150 g Futter / Tag in so ein Hühnchen bekommst.
Die 8 g verd. RP erreicht man dann mit 300 g...

Vorrausgesetzt die 4-8 g stimmen tatsächlich.

@hühnerling ?

Mir stellt sich nämlich folgende Frage:

Wenn eine Junghenne im Vergleich zu einer Legehenne tatsächlich weniger als die Hälfte verdauliches Rohprotein benötigt, dann ist jedes handelsübliche Junghennenfutter überdosiert!
Wenn man bspw. nur 75 g Junghennenfutter mit 16 % RP und einer Biologischen Wertigkeit von 70 % annimmt, dann wäre der angebliche Maximalbedarf an verd. Rohprotein einer Junghenne schon überschritten.
Eiweiß ist in einer Futtermischung sicherlich nicht die billigste Komponente. Warum sollten Futtermittelhersteller das überdosieren ???
Ich weiß nicht, warum Du so verbissen an dieser Kartoffelmischung festhältst, aber in der Praxis halte ich Deine Rechenmodelle für völlig ungeeignet.

Ich lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen!

Falls Du Dich wirklich für so eine Fütterung entscheiden solltest und sie konsequent beibehältst würde mich ein entsprechender Thread interessieren, in dem man die Entwicklung Deiner Hühner mitverfolgen kann.

Legebeginn, Legeleistung, Eigewichte, Vitalität, Krankheitsanfälligkeit, Mauser, Darmflora (Würmer, Durchfall, Kokzidien), Medikamenteverbrauch, Schlachtgewichte, Fleischansatz etc.

Wenn Du Deinen Hühnern so eine minimalistische Fütterung wirklich zumuten willst, dann kannst Du die Ergebnisse ja wenigstens dokumentieren, oder?

Gruß, Markus

Einstein
09.06.2015, 08:14
@hühnerling ?

Mir stellt sich nämlich folgende Frage:

Wenn eine Junghenne im Vergleich zu einer Legehenne tatsächlich weniger als die Hälfte verdauliches Rohprotein benötigt, dann ist jedes handelsübliche Junghennenfutter überdosiert!
Wenn man bspw. nur 75 g Junghennenfutter mit 16 % RP und einer Biologischen Wertigkeit von 70 % annimmt, dann wäre der angebliche Maximalbedarf an verd. Rohprotein einer Junghenne schon überschritten.
Eiweiß ist in einer Futtermischung sicherlich nicht die billigste Komponente. Warum sollten Futtermittelhersteller das überdosieren ???
Ich weiß nicht, warum Du so verbissen an dieser Kartoffelmischung festhältst, aber in der Praxis halte ich Deine Rechenmodelle für völlig ungeeignet.

Ich lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen!

Falls Du Dich wirklich für so eine Fütterung entscheiden solltest und sie konsequent beibehältst würde mich ein entsprechender Thread interessieren, in dem man die Entwicklung Deiner Hühner mitverfolgen kann.

Legebeginn, Legeleistung, Eigewichte, Vitalität, Krankheitsanfälligkeit, Mauser, Darmflora (Würmer, Durchfall, Kokzidien), Medikamenteverbrauch, Schlachtgewichte, Fleischansatz etc.

Wenn Du Deinen Hühnern so eine minimalistische Fütterung wirklich zumuten willst, dann kannst Du die Ergebnisse ja wenigstens dokumentieren, oder?

Gruß, Markus



Hühnerling...
Und nun bist Du dran... :)


Manchmal frage ich mich, ob Alle den Überblick behalten, über das, was sie schreiben...


LG
Ulrike

***altsteirer***
09.06.2015, 08:59
Manchmal frage ich mich, ob Alle den Überblick behalten, über das, was sie schreiben...



Keine Sorge, das gelingt mir!

Der Text insgesamt war an Oliver gerichtet, @Hühnerling wollte ich nur um ein Statement zu den von Junghennen angeblich benötigten 4 - 8 g verd. RP bitten.

War vielleicht nicht ganz unmissverständlich geschrieben...

hein
09.06.2015, 10:37
......
@hühnerling ?

Mir stellt sich nämlich folgende Frage:

Wenn eine Junghenne im Vergleich zu einer Legehenne tatsächlich weniger als die Hälfte verdauliches Rohprotein benötigt, dann ist jedes handelsübliche Junghennenfutter überdosiert!
Wenn man bspw. nur 75 g Junghennenfutter mit 16 % RP und einer Biologischen Wertigkeit von 70 % annimmt, dann wäre der angebliche Maximalbedarf an verd. Rohprotein einer Junghenne schon überschritten.
Eiweiß ist in einer Futtermischung sicherlich nicht die billigste Komponente. Warum sollten Futtermittelhersteller das überdosieren ???...........
Gruß, Markus
SUPER!

Jetzt kommen wir der Sache schon näher - ganz nach meinen Ausführungen!

Markus eine Überdosierung (weil Soja und co. ja Billigsware zum Verfüttern sind) führt dazu, das sie schneller wachsen und somit auch ein paar Tage oder Wochen früher Eier legen! Und schon sind die Kosten für den Fabrik-Küken-Züchter gesenkt Und die Eierfabrik kann früher mit diesen Jungtieren Eier produzieren. Eben alles eine Kosten bzw. Gewinn-/Erlösfrage

Und damit kommen wir zu dem Thema - zu schnell gewachsen - Legeorgane zu belastet weil noch nicht richtig ausgewachsen und somit machen diese nach kurzer Zeit Probleme und nach 12 Monaten muss dieses Hühnchen in den Topf wandern!

***altsteirer***
09.06.2015, 11:09
@ hein:

In der Sache was wir beide wollen sind wir uns von Anfang an einig!
Gesunde Hühner, die ihre Zeit haben zu wachsen und nicht künstlich gepusht werden zu legen, bevor die erforderliche körperliche Reife erlangt wurde.

Nur das wie ist strittig. Manche Deiner Fütterungsempfehlungen sind einfach Mangelernährung!

Auch wenn dem Jughennenfutter 13 % genügen würden;
Da liegen dann immernoch Welten zwischen manchem Deiner Rezepte und einem solchen RP Gehalt.

Also klopf Dir nicht zu viel auf die Schulter ;)

Einstein
09.06.2015, 11:42
Gibs denn nur Gras als Grünzeugs?

Bei mir gibs mehr davon! Von roter Beete, Möhren, versch. Salatreste usw. usw.

Heute gabs z. B. gekochte Kartoffeln, rohe Möhrenschalen satt und etwas gekochte Fleischreste



Das sich hier irgendwie alle einig sind, nur über den Weg streiten, das ist klar!

Am Schönsten finde ich aber Deine Definition von "Grünzeugs", hein.


Das soll jetzt keine Attacke sein, sondern eher mal durch ein Schmunzeln hier die Luft rauslasen.
Dann brauchen wir nicht Äpfel, Birnen und Fleischreste miteinander vergleichen... :roll



LG Ulrike

hein
09.06.2015, 11:58
............
Am Schönsten finde ich aber Deine Definition von "Grünzeugs", hein...........

LG Ulrike
Mehr kann ich auch nicht sagen, denn was es genau gibt, das ist von Tag zu Tag unterschiedlich! Heute muss ich z. B. Rasen mähen, da gibs sicherlich einen Kubikmeter Rasenschnitt incl. Insekten und Kräuter wie z. B. Löwenzahn und meine Frau hat da schon einen gr. Eimer mit versch. Salaten und Früchten und jede Menhge Erbeerabfälle stehen. Und wenn das dann im Hühnerhof gut verteilt wird, denn haben sie alle mehrere Tage damit zu tun!

Ernst
09.06.2015, 12:30
SUPER!

Jetzt kommen wir der Sache schon näher - ganz nach meinen Ausführungen!

Markus eine Überdosierung (weil Soja und co. ja Billigsware zum Verfüttern sind) führt dazu, das sie schneller wachsen und somit auch ein paar Tage oder Wochen früher Eier legen! Und schon sind die Kosten für den Fabrik-Küken-Züchter gesenkt Und die Eierfabrik kann früher mit diesen Jungtieren Eier produzieren. Eben alles eine Kosten bzw. Gewinn-/Erlösfrage!

Hein, was Du hier postulierst, wird langsam albern. Soja wird an der Futtermittelbörse momentan mit ca. 350,-€ pro Tonne gehandelt, ist damit doppelt so teuer, wie z.B. Weizen. Soja ist die Komponente, die den größten Einfluss auf den Futterpreis hat. Allein unter diesem Aspekt ist Deine Überdosistheorie absurd. Der Legebeginn von Hennen wird zum größten Teil genetisch gesteuert. Natürlich lässt sich diese Komponente nur mit optimaler Ernährung voll ausschöpfen. Aber zu glauben, dass man mit einer Überversorgung den Legebeginn der Hennen so weit vorverlegen kann, dass man damit das große Geschäft machen kann, ist ein Irrtum. Du musst u. U. sogar mit einer Verschlechterung des Ergebnisses rechnen, da verfettete Hennen nicht unbedingt besser legen.


Und damit kommen wir zu dem Thema - zu schnell gewachsen - Legeorgane zu belastet weil noch nicht richtig ausgewachsen und somit machen diese nach kurzer Zeit Probleme und nach 12 Monaten muss dieses Hühnchen in den Topf wandern

Sag mal, für wie blöd hälst Du die Eierproduzenten eigentlich? Glaubst Du wirklich, dass sie mit hohem Einsatz an Futterkosten, den Legebeginn einige Tage vorzuziehen versuchen, und sich damit eine Verkürzung der Legeperiode einhandeln, weil der Legeapparat nicht mehr mitspielt? Der Schlachttermin hängt mit der zu erwartenden Mauser zusammen. Die mit der Mauser einhergehende Legepause rechnet sich für die scharf kalkulierenden Halter nicht. Es ist wirtschaftlicher die Hennen zum Mauserbeginn durch Junghennen zu ersetzen.

Oliver S.
09.06.2015, 13:09
Und dann nehmen wir noch an, die 4 g beziehen sich z.B. auf die 10. Lebenswoche. Zeig mir mal wie Du, ohne Trichter, knapp 150 g Futter / Tag in so ein Hühnchen bekommst.
Die 8 g verd. RP erreicht man dann mit 300 g...

...

ok ok, ich bin ja noch in der Ausbildung, was Hühnerhaltung anbelangt :)
wo steht eigentlich, welches Volumen oder welche Gewichtsmasse Hühner so am Tag fressen können?
Gruss, Oliver

hein
09.06.2015, 13:39
Hein, was Du hier postulierst, wird langsam albern. Soja wird an der Futtermittelbörse momentan mit ca. 350,-€ pro Tonne gehandelt, ist damit doppelt so teuer, wie z.B. Weizen. Soja ist die Komponente, die den größten Einfluss auf den Futterpreis hat. Allein unter diesem Aspekt ist Deine Überdosistheorie absurd. Der Legebeginn von Hennen wird zum größten Teil genetisch gesteuert. Natürlich lässt sich diese Komponente nur mit optimaler Ernährung voll ausschöpfen. Aber zu glauben, dass man mit einer Überversorgung den Legebeginn der Hennen so weit vorverlegen kann, dass man damit das große Geschäft machen kann, ist ein Irrtum. Du musst u. U. sogar mit einer Verschlechterung des Ergebnisses rechnen, da verfettete Hennen nicht unbedingt besser legen.

Sag mal, für wie blöd hälst Du die Eierproduzenten eigentlich? Glaubst Du wirklich, dass sie mit hohem Einsatz an Futterkosten, den Legebeginn einige Tage vorzuziehen versuchen, und sich damit eine Verkürzung der Legeperiode einhandeln, weil der Legeapparat nicht mehr mitspielt? Der Schlachttermin hängt mit der zu erwartenden Mauser zusammen. Die mit der Mauser einhergehende Legepause rechnet sich für die scharf kalkulierenden Halter nicht. Es ist wirtschaftlicher die Hennen zum Mauserbeginn durch Junghennen zu ersetzen.
Na Ernst, wenn Du das glaubst, denn ist es ja auch ok!

Ok, das mit dem Legebeginn und das der genetisch gesteuert wird ist größtenteils richtig! Darum haben wir ja auch rassen, die einen frühen legebeginn haben und Rassen, die später legen. Dennoch kann ich ihn durch geschickte Fütterung hinauszögern - eben das dann auch alle Organe voll entwickelt sind! Egal ob Du mir das jetzt glaubst oder nicht! Es ist einfach so!

Zu dem - "blöd und Eierproduzenten" - nicht der Eier-Produzent versucht den Legebeginn vorzuverlegen sondern, das macht automatisch die Futtermittelindustrie durch ihre Mischungen - sie werden dementsprechend so ausgelegt, das alles möglichst schnell geht! Ist aber bei allen Fabrik-Tieren so - egal ob Huhn, Masthähnchen oder Schwein - alle müssen möglichst schnell ihr Ziel erreichen!

Das siehst Du doch hier bei Hüfo schon! - Da wird sehr oft so gemixt und mit Legemehl Zufütterung noch versucht ein paar Tage früher das erste Ei zu bekommen!

Zu der Verkürzung der Legeperiode muss man nichts machen - die Hennen kommen automatisch nach ca. 14 Monaten in die Mauser und müssen dann entsorgt werden. Also ist es dem Eiproduzenten doch erst recht angenehm, wenn sie ein paar tage früher mit dem legen beginnen! Bei 10.000 Hühnern und 7 Tage früher Legebeginn sind das schon mal ca. 50.000 Eier mehr oder in Euros schon mal nen Tausender mehr Verdienst

Übrigens ist der Kurs von Soja ist von 2013 = 14,0591€ auf Heute 8,6157€ gefallen (Stand vom Wochenende) und dann überlege mal, das Soja gegenüber Weizen fast den 4 fachen RP Gehalt (ok 3,5 fach - bevor das wieder auseinander genommen wird) vorweisen kann! Also ist der Futterwert von Soja gegenüber Weizen doch wohl etwas anders und Soja ca. 50% billiger als Weizen. Denn ich muss den Futterwert und nicht die Tonne an Gewicht berechnen und vergleichen.

Aber egal und ok - Du hast deine Meinung und drehst sie so zurecht, das es hier passt und ich habe meine Meinung! Und damit möchte ich es belassen! Und jeder ist doch seines eigenen Glückes Schmied bzw. der Hühner-Glückes Schmied. Und jeder möge selber entscheiden ob er Frühleger haben möchte oder ob er gesunde ausgewachsene Eierleger haben möchte

bedar
09.06.2015, 14:29
Aber Soja hat halt Eiweiß aber nicht so viel Kohlenhydrate.

zfranky
09.06.2015, 14:30
Na Ernst, wenn Du das glaubst, denn ist es ja auch ok!

Ok, das mit dem Legebeginn und das der genetisch gesteuert wird ist größtenteils richtig! Darum haben wir ja auch rassen, die einen frühen legebeginn haben und Rassen, die später legen. Dennoch kann ich ihn durch geschickte Fütterung hinauszögern - eben das dann auch alle Organe voll entwickelt sind! Egal ob Du mir das jetzt glaubst oder nicht! Es ist einfach so!
Nee, is klar...
Natürlich kann ich mit einer Mangelversorgung den Legebeginn nach hinten verzögern, aber nicht weil dann die Organe besser ausgereift sind, sondern weil alle Organe einfach später reifen. Ein Eierstock und ein Legedarm sind auch Organe und sind im Gesamtstoffwechsel eingebettet.
Das ist nicht sonderlich geschickt....
Deine krude Philosophie wird nicht besser wenn du sie hier immer wieder wiederholst.
Sorry...

Ernst
09.06.2015, 15:10
Na Ernst, wenn Du das glaubst, denn ist es ja auch ok!

Ok, das mit dem Legebeginn und das der genetisch gesteuert wird ist größtenteils richtig! Darum haben wir ja auch rassen, die einen frühen legebeginn haben und Rassen, die später legen. Dennoch kann ich ihn durch geschickte Fütterung hinauszögern - eben das dann auch alle Organe voll entwickelt sind! Egal ob Du mir das jetzt glaubst oder nicht! Es ist einfach so!

Schön, dass Du den genetischen Faktor schon mal anerkennst. Aber was bedeutet das denn? Das bei entsprechender Ernährung der Stoffwechsel richtig arbeiten kann, und dann nach Abschluss der Organentwicklung, durch Hormone ausgelöst, die Eierstöcke mit der Produktion der Eier beginnen. Dieser Entwicklungsprozess kann je nach Rasse unterschiedlich lang sein. Wenn Du diesen normalen Entwicklungsprozess mit Minderfütterung bremst, dann ist das nicht geschickt, sondern dumm.


Zu dem - "blöd und Eierproduzenten" - nicht der Eier-Produzent versucht den Legebeginn vorzuverlegen sondern, das macht automatisch die Futtermittelindustrie durch ihre Mischungen.

Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass sich die großen Eierproduktionsbetriebe von einem Futtermittelhersteller, gegen ihren Willen etwas aufs Auge drücken lassen. Da werden ganz genaue Vorgaben gemacht, wie das Futter auszusehen hat. Die ganz großen produzieren ihr Futter sogar selber.


Zu der Verkürzung der Legeperiode muss man nichts machen - die Hennen kommen automatisch nach ca. 14 Monaten in die Mauser und müssen dann entsorgt werden.

Wenn Du das doch so genau weist, frage ich mich, warum Du den Leuten hier einzureden versuchst , dass die Hühner so früh geschlachtet werden, weil angeblich die noch nicht richtig ausgewachsenen Legeorgane Probleme machen.


Und damit kommen wir zu dem Thema - zu schnell gewachsen - Legeorgane zu belastet weil noch nicht richtig ausgewachsen und somit machen diese nach kurzer Zeit Probleme und nach 12 Monaten muss dieses Hühnchen in den Topf wandern!


Übrigens ist der Kurs von Soja ist von 2013 = 14,0591€ auf Heute 8,6157€ gefallen (Stand vom Wochenende) und dann überlege mal, das Soja gegenüber Weizen fast den 4 fachen RP Gehalt (ok 3,5 fach - bevor das wieder auseinander genommen wird) vorweisen kann! Also ist der Futterwert von Soja gegenüber Weizen doch wohl etwas anders und Soja ca. 50% billiger als Weizen. Denn ich muss den Futterwert und nicht die Tonne an Gewicht berechnen und vergleichen.

Ich habe nicht bestritten, dass der Sojapreis, wegen der Missernte in Russland vor 2 Jahren noch höher lag. Das spielt aber auch keine Rolle. Es geht um den momentanen Preis. Den habe ich genannt.

Auszug aus dem Marktbericht der KW 23 2015 von Proteinmarkt.de

Der Fronttermin schloss zuletzt bei 362 EUR/t mehr als 2 EUR/t über Vorwoche.

Dass Soja einen wesentlich höheren Proteingehalt hat als Weizen, ist mir durchaus bekannt. Ich hatte nur mal als Vergleich den Preis einer anderen Futterkomponente genannt, weil Du ganz dreist behauptet hast, dass Soja eine Billigware ist.


(weil Soja und co. ja Billigsware zum Verfüttern sind)


Und jeder möge selber entscheiden ob er Frühleger haben möchte oder ob er gesunde ausgewachsene Eierleger haben möchte

Du redest wirklich so, wie es Dir gerade in den Kram passt. Mal so und mal so. Dass der Legebeginn zu einem großen Teil genetisch fixiert ist, hast Du ja zugegeben. Es gibt bekanntermaßen Rassen die früh mit dem Legen anfangen, und wiederum andere Rassen, die eine längere Entwicklungszeit haben, und damit später anfangen zu legen. Nun tust Du wieder so als ob nur das Futter dafür verantwortlich ist.

bedar
09.06.2015, 19:34
Ich finde Soja schon teuer im Vergleich zu z. B. Ackerbohnen mit 28 % Eiweiß unter 20 €/dt.
Und dann Soja mit 35€ /dt.

Oliver S.
09.06.2015, 21:52
Hallo ihr Lieben,

ich danke Euch allen, dass ihr mir bei der Klärung meiner Junghenenfutterfrage mit Eurer Diskussion so ausführlich geholfen habt, so dass ich mich jetzt einigermaßen überzeugt, für einen Weg entscheiden konnte:

Ich habe zwar inzwischen kapiert, dass Junghennen deutlich weniger Protein brauchen als Legehennen, weil Legehennen ja Pro Ei schon alleine 18g RP benötigen (vgl. dazu den sehr interessanten Text hier http://www.huehner-info.de/infos/futter_bestandteile3.htm). Ich möchte aber aus meinem Hühnerhobby keine Doktorarbeit machen.
Ich sehe das alles einfach nicht so eng, mache es erst mal wie diese Amerikaner hier ( http://www.backyardchickens.com/t/98885/exactly-how-much-per-chicken-per-day) und "feed them free choice".
Ich habe dazu einfach mal 1kg Körerfutter und 2 kg Legemehl abgewogen und in zwei separate Futterbehälter im Auslauf gestellt, so dass ich, falls ich Zeit und Lust habe, mal das Verhältnis des gefressenen Futters ermitteln kann. Falls sie (derzeit 5 Hähne und 4 Hennen) sich jetzt entscheiden sollten, nur das Beste vom Besten zu fressen und dadurch dann vielleicht mal eine Woche früher zu legen beginnen, ist mir das genauso recht, als wenn sie etwas später damit anfangen. Neben diesem Futter haben sie außerdem noch freien Auslauf in unserem 1000 qm Garten um sich selber etwas zu fangen oder Grünzeug zu picken und daneben bieten wir ihnen auch noch was von dem an, was in der Küche an leckeren salzarmen Sachen übrig bleibt.

Falls das nicht klappt, kann ich mir ja immer noch was Komplizierteres überlegen ;)

Gruss, Oliver

***altsteirer***
10.06.2015, 07:00
@ oliver:

Hurra! Nicht nur Kartoffeln ;)

Kannst ja mal Rückmeldung geben was sie fressen, und was liegen bleibt.

Liebe Grüße,

Markus

Ernst
10.06.2015, 10:22
Ich habe dazu einfach mal 1kg Körerfutter und 2 kg Legemehl abgewogen und in zwei separate Futterbehälter im Auslauf gestellt, so dass ich, falls ich Zeit und Lust habe, mal das Verhältnis des gefressenen Futters ermitteln kann. Falls sie (derzeit 5 Hähne und 4 Hennen) sich jetzt entscheiden sollten, nur das Beste vom Besten zu fressen und dadurch dann vielleicht mal eine Woche früher zu legen beginnen, ist mir das genauso recht

Was soll das denn bringen? Das, was die Hühner bevorzugen muss nicht unbedingt das Beste vom Besten sein. Wenn Deine Hühner nicht die große Ausnahme sind, werden sie das Körnerfutter bevorzugen. Die dominanten werden dann das Körnerfutter fressen, während die Rangniederen das Legemehl fressen. Das ist ungefähr genauso schlau, als wenn eine Mutter ihrem Kind eine Schüssel mit Schokoladenpudding und eine Schüssel mit Müsli hinstellt, um zu testen, was besser ankommt. Wenn sich das Kind dann u. U. für den Schokoladenpudding entscheidet, hat sie sicher herausgefunden, was das Beste vom Besten ist.

***altsteirer***
10.06.2015, 10:58
Was soll das denn bringen? Das, was die Hühner bevorzugen muss nicht unbedingt das Beste vom Besten sein. Wenn Deine Hühner nicht die große Ausnahme sind, werden sie das Körnerfutter bevorzugen. Die dominanten werden dann das Körnerfutter fressen, während die Rangniederen das Legemehl fressen. Das ist ungefähr genauso schlau, als wenn eine Mutter ihrem Kind eine Schüssel mit Schokoladenpudding und eine Schüssel mit Müsli hinstellt, um zu testen, was besser ankommt. Wenn sich das Kind dann u. U. für den Schokoladenpudding entscheidet, hat sie sicher herausgefunden, was das Beste vom Besten ist.

Da hast Du schon recht, aber nach wüsten TRS und Kartoffelberechnungen ist das sicherlich das kleinere Übel!

Oliver S.
10.06.2015, 22:02
@ oliver:

Hurra! Nicht nur Kartoffeln ;)

...

... das hatte, glaube ich, auch keiner vor, oder wie war das mit dem Überblick wer was gesagt hat ;)


Was haben meine 4 Hühner und 5 Hähne (3-4 Monate alt) nun am Tag 1 des "free-choice" Experiments gefressen?

Verspeist wurden 135 g Legemehl mit 20% Rohprotein und 611 g Körnerfutter mit 11% Rohprotein. In der Mischung macht dass einen Rohproteingehalt von 12,6% aus. Außerdem hat ein Tier damit im Durchschnitt (neben dem selbst gesuchten Futter) 86 g Futter mit 10,4 g RP aufgenommen (bei einer Verwertung von 70% wären das also 7,3g verwertbare Proteine).
Gruß, Oliver

PS: Die Ranghöheren Tiere haben zwar bestimmt, wer wann wo frisst aber es war nicht so, dass sie immer über den Körnern waren und die Rangniedrigeneren nicht dran gekommen wären.

danchen
11.06.2015, 00:22
Es wäre natürlich interessant zu wissen wie sich das entwickelt,
ob sie z.B. bei Legebeginn von alleine mehr Legemehl fressen.

Wär interessant wenn du das dauerhaft dokumentierst,
die Frage ob die Hühner sich das Richtige raussuchen wurde schon öfters gestellt....

Interessant ist auch noch welche Rasse du hast (oder habe ich das überlesen?),
weil davon ja auch abhängt ob sie viel selbst Futter suchen oder nicht.

Ach, und wenn die Möglichkeit besteht könnte man ja auch 4 Futterbehälter aufstellen,
dann kann man sich sicher sein das jeder immer das frisst was er will :roll
Nur ne Anregung, aber wenn du schon Futterexperimente machst will ich auch was davon haben :laugh

hein
11.06.2015, 08:42
Es wäre natürlich interessant zu wissen wie sich das entwickelt,
ob sie z.B. bei Legebeginn von alleine mehr Legemehl fressen.
............
Dafür müsste man denn aber schon 2 Gruppen haben - die einen mit Legemehl und die andere ohne Legemehlfütterung. Sonst kann man den Unterschied ja auch nicht sehen!

danchen
11.06.2015, 19:47
Ach ich mein damit eigentlich nur ob sie von alleine mehr Legemehl fressen,
wenn sie mehr brauchen (also bei Legebeginn)
Ich fänds interessant, aber natürlich ist das nicht wissenschaftlich oder repräsentativ.

welsi
11.06.2015, 20:46
Ach ich mein damit eigentlich nur ob sie von alleine mehr Legemehl fressen,
wenn sie mehr brauchen (also bei Legebeginn)
Ich fänds interessant, aber natürlich ist das nicht wissenschaftlich oder repräsentativ.
Das wär sogar sehr intressant:jaaaa:

Ernst
11.06.2015, 21:15
Es wäre natürlich interessant zu wissen wie sich das entwickelt,
ob sie z.B. bei Legebeginn von alleine mehr Legemehl fressen.

die Frage ob die Hühner sich das Richtige raussuchen....

Ach, und wenn die Möglichkeit besteht könnte man ja auch 4 Futterbehälter aufstellen,
dann kann man sich sicher sein das jeder immer das frisst was er will

Was soll man da noch zu sagen? :-X

bedar
11.06.2015, 21:23
Ein Tier frisst das was einem Tier schmeckt und nicht das was gut für das Tier ist.

Oliver S.
11.06.2015, 22:12
Ein Tier frisst das was einem Tier schmeckt und nicht das was gut für das Tier ist.

... schon möglich, auch nicht jeder Mensch kann mit "all you can eat" umgehen. Einige aber schon und im Supermarkt passt auch keiner auf mich auf, ob ich nicht zu viel Schokopudding kaufe. Aber wir werden sehen, wie es hier läuft:

Tag 2 des "free choice" Experiments:

Gefressen wurden 104g Legemehl (20% Protein iTr) und 760g Körnerfutter (11% Protein iTr).
Dies entspricht einem durchschnittlichen Rohproteingehalt von 12,1% und einer Zusatzfutteraufnahme von 96 g pro Tier.
Damit hat jedes Tier allein aus dem Zusatzfutter 11,6 g Rohprotein aufgenommen, was bei einer angenommenen Verwertung von 70% 8,1g verwertbarem Protein pro Tier entspricht. (Ergänzen könnte ich noch, dass es gestern etwas in Milch eingeweichte Weissbrotreste und ein gehacktes hartgekochtes Ei gab, heute jedoch nichts aus der Küche angeboten wurde.)

Gruss, Oliver

danchen
11.06.2015, 22:13
Ein Tier frisst das was einem Tier schmeckt und nicht das was gut für das Tier ist.

Das ist mir klar :D
Auch ich glaube nicht das die Hennen sich von alleine das Richtige raussuchen.

Aber da hier sowieso diese Fütterung praktiziert wird, finde ich die Entwicklung interessant :p


Daher hoffe ich sehr das Oliver hier weiter berichtet! :jaaaa:

welsi
11.06.2015, 22:46
Ein Tier frisst das was einem Tier schmeckt und nicht das was gut für das Tier ist.
Und das würde ja bedeuten einem Huhn schmecken Muschelkalk und auch kleine Steinchen:-[

Einstein
12.06.2015, 08:19
Und das würde ja bedeuten einem Huhn schmecken Muschelkalk und auch kleine Steinchen:-[



Guten Morgen,

Eben habe ich in dem Thread von piaf Tränen der Rührung im Auge gehabt, nun habe ich stantepede Lachtränen in den Augen.


Danke, das dieses Forum sich auch mit Emotionsyoga auskennt, ein Wort, das ich gerade erfunden habe...


Oliver,
Als Anfänger ist es gut, neue Gedanken zu denken und neue Wege zu gehen.
Dennoch ist es an uns, nicht mathematisch perfekt zu füttern sondern auch ausgewogen.
Eine Fixierung nur auf Proteine bedeutet, viele andere gesunde und wichtige Nährstoffe zu vergessen.
Da gehört in Milch eingeweichtes Toastbrot eher nicht dazu und macht Dir Deine schöne Bilanzierung eher kaputt und belastet die Verdauung Deiner Tiere.



LG
Ulrike

hein
12.06.2015, 09:28
Ach ich mein damit eigentlich nur ob sie von alleine mehr Legemehl fressen,
wenn sie mehr brauchen (also bei Legebeginn)
Ich fänds interessant, aber natürlich ist das nicht wissenschaftlich oder repräsentativ.
Das kann man ganz einfach regeln!

Als ich vor Jahren noch mehr Legemehl gefüttert habe, wurde das bei mir so geregelt! Legemehl stand immer im Automat zur Verfügung. Und Körnerfutter gab es eine feste Ration - die Menge kann man schnell durch versuche rauss finden!

Also Körnerfutter eine bestimmte feste Ration. Haben die Hühnchen nicht gelegt, waren sie durch die Menge fast satt und brauchten nur eine kl. oder kaum noch Legemehl!

Haben sie Eier gelegt so stieg auch dementsprechend der Futterverbrauch! Aber Körner gab es nicht mehr - also wurde dann mehr Legemehl gefressen und somit war alles geregelt.

Übrigens, die Körner gab es immer Morgens, wenn auch alle hunger hatten. Und diese waren dann in wenigen Minuten auch verzehrt.

Oliver S.
12.06.2015, 13:08
... die Frage, ob Hühner selber das Richtige auswählen, wurde, wie ich hier http://www.lrrd.org/lrrd17/4/pous17045.htm gerade sehe, schon längst ziemlich gründlich untersucht:

"Australian strains of commercial layers and broilers can learn in ten to fourteen days to very accurately balance their energy and protein intakes to maximize production and optimise economic returns."

... und wenn es die australischen Hühner in 14 Tagen lernen können, sollten unsere Hühner doch vielleicht auch dazu in der Lage sein :)

Gruss, Oliver

Einstein
12.06.2015, 13:11
Oliver, Du hast noch nicht die Sturheit eines deutschen Huhnes in Bezug auf Futter kennengelernt!



LG Ulrike

bedar
12.06.2015, 13:12
Und das würde ja bedeuten einem Huhn schmecken Muschelkalk und auch kleine Steinchen:-[Naja Sie wissen vielleicht was sie brauchen aber nicht was gut ist.
Ein Beispiel: wenn du einen Kübel Rinder-Kraftfutter stehen lassen würdest und eine Kuh würde kommen und die zirca 15kg Kraftfutter zum größtenteil fressen (und sie mögen sehr gerne Kraftfutter) dann würde diese Kuh daran sterben!

hein
12.06.2015, 13:31
Oliver, Du hast noch nicht die Sturheit eines deutschen Huhnes in Bezug auf Futter kennengelernt!

LG Ulrike
An der Sturheit der dtsch. Hühner liegt es ncht!

Höchstens an der Sturheit der Besitzer ;)

Oliver S.
12.06.2015, 22:59
... ich möchte das nicht zur "unendlichen Geschichte" ausweiten aber wenigstens

der 3. Tag des free-choice Experiments

sei hier noch dokumentiert:
Gefressen wurden: 63g Legemehl und 750g Körnerfutter. Das Zusatzfutter hatte damit einen durchschnittlichen Rohproteingehalt von 11,7%. Jedes Tier hat durchschnittlich 90,3 g Zusatzfutter mit 10,6 g Rohprotein aufgenommen. Alleine durch das Zusatzfutter wurden also pro Tier 7,4g verwertbare Proteine aufgenommen, was offenbar im Rahmen liegt. Daneben haben die Hühner heute im Freilauf unseren alten Kompost vom letzten Jahr entdeckt und an einigen Stellen aufgegraben, denn es gab da ne Menge leckere Ameiseneier und Krabbeltiere zu finden.

Da das free-choice Konzept scheinbar andernorts schon erprobt und dokumentiert wurde, habe ich jetzt einfach noch einen grösseren Futterbehälter für Körnerfutter besorgt, so dass ich da gleich einen ganzen Sack Körner für eine Woche einfüllen kann, in einen kleineren Futterbehälter habe ich Legemehl, ebenfalls für ca. eine Woche abgewogen und einen Blechfuttertrog mit reichlich abgewogenem Muschelgritt habe ich ebenfalls im Hühnerauslauf aufgestellt.
Solange die Hühner gesund, munter und gut gelaunt aussehen, lasse ich sie mal ihr Ding machen und wiege vielleicht nur noch in etwas grösseren Abständen genauer nach, was sie gefressen haben.
(Jemand hat nach unserer Rasse gefragt: Eigentlich sollten es Orpingtons gelb-schwarz-gesäumt sein. Für 5 der Tiere simmt das wohl auch. Da aber der Hahn meiner Bruteier-Lieferantin offenbar noch mit einer schwarzen und auch mit einer weißen Marans-Henne ein Verhältnis hatte, haben wir darüber hinaus 4 "Maranorpis"-Mischlinge.
Gruss, Oliver

Oliver S.
16.06.2015, 22:12
... mal ein kleines update:

vom 4.-7. Tag habe ich nur noch ein Mal gewogen, was die Tiere bei völlig freier Auswahl an Körnerfutter und Legemehl gefressen haben:


Es wurden in den letzten 4 Tagen von 9 Tieren 3291g Körnerfutter (11% Protein) und 296g Legemehl (20% Protein) aufgenommen. Pro Tier und Tag also 91,4 g Körnerfutter und 8,2 g Legemehl. In diesen zusammen 99,6 g Zusatzfutter waren durchschnittlich 11,74% Rohprotein enthalten was einer täglich aufgenommenen Menge von 11,62 g Protein pro Tier entspricht. Bei einer Verwertung von ca. 70% entspricht das also 8,16 g verwertbaren Proteinen pro Huhn und Tag.
Ich hatte außerdem das Gefühl, dass die Tiere ruhiger fressen und die Hackordnung am Futterplatz weniger rabiat ausgelebt wird, da es ja eh von allem genug für alle gibt. Positiv fand ich auch, dass die Tiere kein Legemehl mehr aus dem Futtertopf kratzen um an mehr Körner zu kommen.
Gruß, Oliver

Mantes
16.06.2015, 23:02
Wollte nochmal auf das gleich Legefutter nach Kükenstarter zurück kommen ! Wenn es hier nu schon stand, entschuldigt bitte das nur überfliegen der 16 Seiten !
Wenn man Junghennen gleich Legefutter gibt, kommt es im Herbst zu einer unsinnigen Teilmauser selbiger !!
Desweiteren haben die Legeorgane unzureichend Zeit sich auszubilden und anhaltender Ärger beim späteren Legen sind vorprogramiert (Windeier, kleine Eier, lange Legepausen etc,).
Hatte ich alles schon (meine Hennen:laugh natürlich ) brauch ich nicht- immer schön langsam !

Oliver : Orpington ohne Fressbeschränkung geht nicht gut ! LG Mantes

Oliver S.
18.06.2015, 22:53
...
Oliver : Orpington ohne Fressbeschränkung geht nicht gut ! LG Mantes

Hallo Mantes,
ja das mit den Legeproblemen bei falsch gefütterten Hennen wurde schon mal von jemandem angedeutet, danke aber für den Tipp. Auch das mit dem eventuellen überfuttern bei Orpingtons werde ich im Auge behalten.

Da heute, nach Tag 6 des free-choice-Experiments der Körnerbehälter (mit ursprünglich ca. 5 kg Inhalt) fast leergefressen war und neu gefüllt werden musste, habe ich die Werte der letzten beiden Tage (also Tag 5 und 6 des Experiments) noch mal ermittelt: Gefressen wurden pro Tag 850,0 g Körnerfutter und 59,5 g Legemehl. Diese Mischung hätte einen durchschnittlichen Rohproteingehalt von 11,6%. Damit hätte jedes der 9 Tiere im Durchschnitt täglich 101 g Zusatzfutter mit 11,7 g Rohprotein aufgenommen. Bei einer Verwertung von 70% wären das also inzwischen 8,2 g verwertbare Proteine pro Tier und Tag. Das scheint mir noch im tolerierbaren Rahmen zu liegen.
Auf mich machen die Tiere einen recht ausgeglichenen, neugierigen, zutraulichen gut gelaunten Eindruck. Sie hängen nicht den ganzen Tag über dem Futternapf sondern verbringen die meiste Zeit mit Scharren im Garten oder Jagen von Kleingetier. Ein Maikäfer wurde heute Abend von einem der Junghähne im Flug gefangen und der dominante Hahn beginnt den anderen mit großem Tamtam selbst gefundenes besonderes Futter (eine gekochte Erbse, die mir vom Teller gefallen war) zu zeigen und anzubieten.
Gruss, Oliver

Oliver S.
21.06.2015, 23:08
Update:
Um der Sorge Rechnung zu tragen, die Hühner könnten bei freier und unbeschränkter Futterauswahl verfetten, habe ich die 6 Tiere, die heute, (bis auf ein paar Tage Schlupfdifferenz) 4 Monate alt geworden sind, mal wieder gewogen, was ich bis zum 3. Monat regelmäßig in kürzeren Abständen gemacht habe. Dabei kann man feststellen, dass die Hähne in ihrem 4. Monat quasi linear die Gewichtszunahme fortgesetzt haben, die sie bereits im 3. Monat hatten. Die Hühner demgegenüber verlangsamen ihre Gewichtszunahme im Vergleich zum 3. Monat . Die drei Hähne sind nun 2,1, 2,3 und 2,3 kg schwer und offensichtlich noch ungebremst am wachsen, die Hennen wiegen zwischen 1,8, 2,0 und 2,0 kg und sind damit inzwischen alle leichter als die Hähne. Da das Experiment erst seit 9 Tagen läuft, kann man natürlich nicht vorhersagen wie der Versuch ausgeht aber bisher ist jedenfalls nichts Besorgniserregendes passiert, so dass ich die Sache mal weiter laufen lassen werde. Ich bin vor allem gespannt, ob das Eiweissfutter (Legemehl) im nächsten oder übernächsten Monat stärker gefragt sein wird.

Gruss, Oliver

danchen
22.06.2015, 01:01
Schön das du hier weiter berichtest!
Ich glaube wenn du Probleme mit Verfettung bekommst dann eher wenn sie schon älter sind,
noch wachsen sie ja.
Vielleicht musst du irgendawann rationieren wenn sie älter sind,
aber dass siehst du ja wenn du ab und zu wiegst.

Ich bin gespannt auf weitere Berichte ;)

Oliver S.
23.06.2015, 22:45
Tag 7-12 des Free-choice-experiments

In den letzten 5 Tagen wurden von meinen (heute 3,5-4 Monate alten) 5 Hähnen und 4 Hennen 4545 g geschrotete Körnermischung (mit 11% Rohprotein) und 215g Legemehl (mit 20% Rohprotein) selbst ausgewählt und gefressen.

Die Mischung des von den Hühnern gewählten Futters hatte also einen Rohproteingehalt von 11,4%.
Gefressen wurden pro Tier und Tag 106g Zusatzfutter mit 12g Rohprotein. Bei einer Verwertung von geschätzten 70% macht das derzeit eine verwertbare Proteinmenge von 8,4 g pro Tier und Tag. Hinzu kommt wie immer das auf 1000 qm Garten selbst gesuchte Futter.
Sonst gab es keine besonderen Vorkommnisse, die Tiere machen auf mich einen entspannten, gesunden Eindruck.

Zusammenfassung der bisher Aufgenommenen Proteinmengen pro Tag:
Tag 1 7,3g
Tag 2 8,1g
Tag 3 7,4g
Tag 4-7 8,2g
Tag 8-12 8,4g

Im Durchschnitt wurden in den letzen 12 Tagen also pro Tier täglich durchschnittlich 8,1g verwertbare Proteine mit dem selbst gewählten Zusatzfutter + die Proteine aus dem im Freilauf gefundenen Fressen aufgenommen.

Da das Experiment bisher problemlos verläuft, werde ich demnächst einen etwas grösseren Körnerfuttersack kaufen, so dass ich in die Futterspender Futter für eine Ganze Woche tun kann. Ich werde das Geschehen natürlich genau im Auge behalten, bin aber gespannt, ob ich eine ganze Woche ohne einzugreifen auskommen werde.
Gruss, Oliver

Oliver S.
24.06.2015, 10:18
Hall,


so wie ich das verstanden habe, gibt man Junghennenfutter, damit das Wachstum langsamer vonstatten gehen kann.

Durch eine zu eiweißhaltige Fütterung, wächst das Tier zu schnell und die Knochen können, da nicht mithalten.
Deshalb ist langsames harmonisches Wchstum gewünscht. Fangen sie dann an, Eier zu legen, dann darf es mehr Eiweiß sein.


Meine bekommen nur Körnerfutter, keine Industriekost.
Den Eiweißmangel von Weizen, Gerste und Mais gleiche ich mit gelben Erbsen aus.

Sie legen wie verrückt, das ist aber der Rasse zu verdanken, nicht meinem Futter.


LG
Ulrike

...Beim Überfliegen der bisherigen Beiträge und den Internettexten zur biologischen Wertigkeit von Eiweiß ist mir noch etwas Interessantes aufgefallen: Die Aminosäurezusammensetzung der Nahrungsmittel entspricht ja nicht genau dem Bedarf des jeweiligen "Verzehrers", woraus sich dann eine entsprechend geringere "biologische Wertigkeit"(https://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Wertigkeit#Beispiele) für den Verzehrer ergibt. Durch geschickte Kombination können jedoch in bestimmten Fällen die Mängel zweier Nahrungsmittel kompensiert oder gar überkompensiert werden.
Hier auf Seite 5 und 6 (http://www.ever.ch/PDF/Hitliste_Eiweiss_Wissenswertes.pdf) und auch hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Wertigkeit#Kombinationsbeispiele) gibt es einige Beispiele. Geht man davon aus, dass die Wertigkeit von Eiereiweiss als 100% definiert ist, ergebe eine Kombination von Mais und Hülsenfrüchteeiweiss eine Proteinwertigkeit, die sogar noch über der von Eiereiweiss läge:

"52% Bohnen Eiweiss + 48% Mais Eiweiss = 101".

Das könnte vielleicht mit ein Grund sein, dass du, Ulrike, mit deinem Rezept so zufrieden bist.

Gruss, Oliver

***altsteirer***
24.06.2015, 10:25
...Beim Überfliegen der bisherigen Beiträge und den Internettexten zur biologischen Wertigkeit von Eiweiß ist mir noch etwas Interessantes aufgefallen: Die Aminosäurezusammensetzung der Nahrungsmittel entspricht ja nicht genau dem Bedarf des jeweiligen "Verzehrers". Durch geschickte Kombination können jedoch die Mängel zweier Nahrungsmittel gegenseitig ausgleichen werden.
Hier auf Seite 5 und 6 gibt es einige Beispiele (http://www.ever.ch/PDF/Hitliste_Eiweiss_Wissenswertes.pdf). Geht man davon aus, dass die Wertigkeit von Eiereiweiss als 100% definiert ist, ergebe eine Kombination von Mais und Hülsenfrüchteeiweiss eine Proteinwertigkeit, die sogar noch über der von Eiereiweiss läge:

"52% Bohnen Eiweiss + 48% Mais Eiweiss = 101".

Das könnte vielleicht mit ein Grund sein, dass du, Ulrike, mit deinem Rezept so zufrieden bist.

Gruss, Oliver

52 + 48 = 101? :grueb

Oliver S.
24.06.2015, 10:52
52 + 48 = 101? :grueb

... ja, das ist erstaunlich :laugh. Ich denke es ist so gemeint:

Das Eiweiss einer Mischung aus 52% Bohneneiweiss und 48 % Maiseiweiss hat eine relative biologische Wertigkeit von 101% (im Vergleich zu Hühnereiweiss mit einer Wertigkeit von 100%).

Gruss, Oliver

Oliver S.
01.07.2015, 22:35
update:

Tag 1: 7,3g verwertbare Proteine aus 86 g Futter
Tag 2: 8,1g verwertbare Proteine aus 96 g Futter
Tag 3 7,4g verwertbare Proteine aus 90 g Futter
Tag 4-7: 8,2g verwertbare Proteine aus 100g Futter
Tag 8-12: 8,4g verwertbare Proteine aus 106g Futter
Tag 13-19: 8,3g verwertbare Proteine aus 104g Futter

(Futter: Körnerschrot und Legemehl vom Tier in Menge und Verhältnis selbst gewählt)

Einstein
02.07.2015, 07:44
Oliver,

Als schlampige Hühnerhalterin habe ich mir bisher keine Gedanken über Wertigkeiten von Proteinen gemacht,
Umso interessanter, Dein Experiment zu verfolgen.

Gerade zur Zeit habe ich eine kleine Eierflaute, das wird sicher dem Klima hier gerade geschuldet sein, dennoch bin ich nervös und denke, ich muss an der Mischung Schrauben, oder was anderes verändern, sind sie zu fett? All diese Gedanken.
Das ist einer der Nachteile am Selbermischen, man muss sich selber trauen und Erfahrungen sammeln.

LG
Ulrike

hein
02.07.2015, 08:32
Oliver,

Als schlampige Hühnerhalterin habe ich mir bisher keine Gedanken über Wertigkeiten von Proteinen gemacht,
Umso interessanter, Dein Experiment zu verfolgen..............

LG
Ulrike
Vollkommen richtig! Nur ich frage mich immer, es werden die Proteine genau berechnet - aber wie viele davon können auch als Hühnernahrung davon verwertet werden? Denn es bringt ja nichts, wenn ich dem Huhn 100g Futter bzw. davon 10g Proteine sind aber die Hühnchen nur 5g davon verwerten bzw. umsetzen können.

Wäre es denn nicht besser nur z. B. 8g Proteine zu geben wovon das Huhn dann auch 7g verwerten kann!?

Wer weiss mehr davon??

Oliver S.
02.07.2015, 10:31
...wie viele davon (Proteine) können auch als Hühnernahrung davon verwertet werden? ...

Hallo Hein,
mangels huhnspezifischer Daten habe ich in meinen Berechnungen die Verwertbarkeit einfach mit 70 % geschätzt. (Obwohl das Huhn eines der wichtigsten Nutztiere ist, habe ich zur biologischen Wertigkeit von Eiweissen für Hühner noch nichts Genaueres gefunden). Aber selbst wenn die Wertigkeit nur 50% betragen würde, lägen die berechneten Ergebnisse ja noch im Rahmen der hier (http://www.huehner-info.de/infos/futter_bestandteile3.htm) mit 4-8 g verwertbarem Protein pro Tag und Junghuhn angegebenen Bedarfswerte.
Gruss, Oliver

Oliver S.
02.07.2015, 10:45
...Gerade zur Zeit habe ich eine kleine Eierflaute, das wird sicher dem Klima hier gerade geschuldet sein, dennoch bin ich nervös und denke, ich muss an der Mischung Schrauben, oder was anderes verändern, sind sie zu fett? ...
Das ist einer der Nachteile am Selbermischen, man muss sich selber trauen und Erfahrungen sammeln.


... Ohne allzugrossen Aufwand könntes du dazu ja auch mal ein free-choice-Experiment starten, indem du die bisherigen Futterkomponenten einzeln zur freien Auswahl anbietest und den Verbrauch mit einer Küchenwage ermittelst. Ich vermute, deine Hühner würden dir sehr schnell die für sie richtigen Verhältnisse aufzeigen. Um zu überprüfen, ob deine Mischung grundsätzlich ok ist oder Mängel aufweist, könntest du ja auch noch irgend eine bewährte gekaufte Körnermischung und ein Legemehl dazustellen und dein "Hühnerorakel" entscheiden lassen, wie gut dein Angebot neben den "industriellen" Mischungen abschneidet.

Wie man herausfindet ob die Hühner zu fett sind weiss ich auch nicht. Ich wiege sie halt ab und zu und bin gespannt, ob sie ihr Gewicht halten, wenn sie mal ausgewachsen sind. Um der Verfettungstendenz entgegenzuwirken lasse ich meine Hühner nach eigenem Wunsch frei rumlaufen, was sie auch den ganzen Tag von morgens bis abends machen. Schlussendlich wird das Schlachtergebis natürlich einen Hinweis geben. (Vielleicht noch ein gutes Argument, ein paar Hähne mit aufzuziehen, ist sie bei Bedarf auch als "Verfettungsindikator" einsetzen zu können:)

Gruss,
Oliver

Einstein
02.07.2015, 12:05
:laugh
Oliver,


Seit Jahren betreibe ich Free choice, nur ohne Industriefutter.

Am Morgen gebe ich die Erbsen mit Gemüse oder Obst. Nach zwei Minuten gibt es nichts mehr zu wiegen.

Am Abend erhalten Sie meine Körnermischung.
Da ist Free Choice angesagt, denn als allererstes verschwindet der Mais in den Abgründen der Hühnerverdauung.
Um auch ganz unten an den Mais zu kommen, fliegen die Körner aus dem Trog.
Das macht nur diese Truppe, meine schwarzen Hühner vorher haben alles gefressen, ohne zu sortieren.
Nun könnte ich noch mehr Mais verfüttern, um die Hühner zufrieden zu stellen.
Kommt aber nicht in Frage.
Einen Abend habe ich sogar gar kein Futter verfüttert, denn die sollten bitte erst mal den Boden von Futter säubern, sonst bekommt mir so viel.

Da gab es lange Gesichter.
Mehl und so Futter kaufe ich nicht, was mache ich mit so einem Sack, wenn den keiner fressen will?
Nee, danke, mein Free Choice wird von mir bestimmt, da habe ich meine Grenze! :jaaaa:


LG
Ulrike

Oliver S.
02.07.2015, 12:55
:laugh
... mein Free Choice wird von mir bestimmt, da habe ich meine Grenze! :jaaaa:


:laugh:neee::laugh
...Tja, das mit "free-choice" ist halt andersrum gemeint, nämlich so, dass nicht du sondern die Hühner nach Menge und Futterart frei wählen. Aber ich habe sicher viel weniger Erfahrung als du, bin sicher kein Einstein und kenne die Verhältnisse, in denen deine Hühner leben, nicht. Daher bin ich sicher, dass du die richtige Entscheidungen schon treffen wirst.
Gruss, Oliver

hühnerling
02.07.2015, 17:15
Gerade zur Zeit habe ich eine kleine Eierflaute, das wird sicher dem Klima hier gerade geschuldet sein, dennoch bin ich nervös und denke, ich muss an der Mischung Schrauben, oder was anderes verändern, sind sie zu fett? All diese Gedanken.

Huhu Einstein,

mach Dir keine Sorgen, das ist zu dieser Jahreszeit und bei der aktuellen Hitze (Hitzestreß) normal. Zudem sind einige Hennen brütig, die anderen mausern schon, da sinkt halt die Eierzahl entsprechend.

bedar
02.07.2015, 21:56
Ein älterer Mann zirca 80 Jahre alt hat mir heute erzählt das er gar nichts füttert im Sommer.

Ernst
03.07.2015, 06:24
Ein älterer Mann zirca 80 Jahre alt hat mir heute erzählt das er gar nichts füttert im Sommer.

Ja und, was will uns der Dichter damit sagen? Sicher könnte man zu jedem Thema die Aussagen irgend eines Schwachkopfes zitieren. Als er das vor 70 Jahren so gelernt hat, mag das ja bei entsprechendem Auslauf, auch mehr schlecht als recht funktioniert haben. Aber irgendwie scheint an dem alten Herrn vorbei gegangen zu sein, dass die Natur nicht mehr das ist, was sie mal war.

Oliver S.
03.07.2015, 11:35
Ja und, was will uns der Dichter damit sagen? ...

Hallo Ernst,
sein doch nicht so ernst :boese
Vielleicht hat er ja nur 2 Hühner auf 10.000 Quadartmeter Auslauf bester Biodiversität mit Zugang zu Wald, Getreide, Hülsenfrüchten, Komposthaufen usw.
Ohne die Verhältnisse genau zu kennen ist das Risiko ein zu strenges Urteil zu fällen recht gross.

Daher will euch dieser Dichter vor allem eins sagen:

Bei grosser Hitze send ich euch nur diese einen Toast (https://de.wikipedia.org/wiki/Trinkkultur_in_Europa#Toast)

Nehmt euch ein Glas mit kühlem Nass und sag dann einfach :prost

:laugh
Oliver

Oliver S.
12.07.2015, 22:43
update:

In den letzten 33 Tagen in denen ich mein Free-choice-Experiment durchgeführt habe, haben meine 9 Tiere (5 Hähne und 4 Hennen, zur Zeit 4 bis 4,75 Monate alt) neben dem im Garten (ca. 1000 qm) selbst gesuchten Futter, im Durchschnitt pro Tier und Tag folgende Mengen Proteine aus folgenden Mengen Zusatzfutter zu sich genommen:

Tag 1: 7,3g verwertbare Proteine aus 86 g Futter pro Tier und Tag
Tag 2: 8,1g verwertbare Proteine aus 96 g Futter pro Tier und Tag
Tag 3 7,4g verwertbare Proteine aus 90 g Futter pro Tier und Tag
Tag 4-7: 8,2g verwertbare Proteine aus 100g Futter pro Tier und Tag
Tag 8-12: 8,4g verwertbare Proteine aus 106g Futter pro Tier und Tag
Tag 13-19: 8,3g verwertbare Proteine aus 104g Futter pro Tier und Tag
Tag 20-33:9,5g verwertbare Proteine aus 117g Futter pro Tier und Tag

(Futter: Körnerschrot mit ca 11% Rohprotein und Legemehl mit ca. 20% Rohprotein vom Tier in Menge und Verhältnis selbst gewählt).

Ich musste in den letzen 13 Tagen nicht in die Fütterung eingreifen und habe den Eindruck, dass die Junghennen sich inzwischen öfter dem Legemehl zuwenden. Der gestiegene Proteingehalt der aufgenommenen Nahrung ist jedoch vor allem auf die grössere verzehrte Zusatzfuttermenge zurückzuführen.
Als Nachteil der Methode stellt sich inzwischen heraus, dass durch das ständig vorhandene Futter zwar nicht die Hühner zum Dauerfressen angelockt werden, wohl aber eine täglich wachsende Spatzenschar versucht, ein paar Körner zu erbeuten.
Daher überlege ich, ob mir zwei Futterautomaten mit Trittklappe wie den hier (https://www.siepmann.net/H%C3%BChnerfutterautomat_10_kg_mit_Trittklappe.htm l)
anschaffen soll. Hat den von euch jemand Erfahrung mit so einem Futterautomaten ?

Viele Grüsse,
Oliver

Oliver S.
13.07.2015, 14:15
Schlachtkörper zu fett?


Da 5 Hähne auf Dauer zu viel sind, habe ich begonnen zu reduzieren. Auf dem Bild ist der Schlachtkörper des bisher in der Hierarchie an 2. Stelle stehenden Hahns zu sehen. Er wog lebend 2465 g, ausgenommen 1640 g und war 4 Monate und 3 Wochen alt.
Mich würde interessieren, ob ihr ihn für zu fett haltet, oder ob Eure Hähnchen auch so fett werden?

Abb. 1. ausgenommener Schlachtkörper
http://i374.photobucket.com/albums/oo181/oliversfotos/2%20DSCN9110%20b_zpsepvx6mfx.jpg (http://s374.photobucket.com/user/oliversfotos/media/2%20DSCN9110%20b_zpsepvx6mfx.jpg.html)

Abb 2. Eingeweide (ganz rechts ist das Gewebe abgebildet, dass sich unter der Haut im Bereich der Kloake befand. Hier war eine ca. 0.5 cm dicke Fettschicht direkt unter der Haut)
http://i374.photobucket.com/albums/oo181/oliversfotos/1%20DSCN9111b_zpsnoesllyy.jpg (http://s374.photobucket.com/user/oliversfotos/media/1%20DSCN9111b_zpsnoesllyy.jpg.html)

Gruss,
Oliver,

Oliver S.
13.07.2015, 14:15
doppelt

Ernst
13.07.2015, 15:23
Ja, für einen 4 Monate alten Hahn finde ich den Schlachtkörper schon verfettet.

Oliver S.
13.07.2015, 16:15
Ja, für einen 4 Monate alten Hahn finde ich den Schlachtkörper schon verfettet.

... tja, das wäre ein Argument gegen free-choice bei der Fütterung. Hättest du oder ein anderer vielleicht mal ein Foto auf dem man sehen kann, wie viel Fett bei geschlachteten 4-5 Monate alten Hähnen normal ist?
Gruss, Oliver

Ernst
13.07.2015, 16:23
Hättest du oder ein anderer vielleicht mal ein Foto auf dem man sehen kann, wie viel Fett bei geschlachteten 4-5 Monate alten Hähnen normal ist?

Nein, da kann ich leider nicht mit dienen. Hatte bislang keinen Bedarf an so einem Bild. Aber ich werde das mal für das nächste Jahr ins Auge fassen.

hühnerling
13.07.2015, 17:08
Schlachtkörper zu fett?

Für mich sieht es so aus, als ob das Verhältnis der verschiedenen Futtermittel ungünstig ist/war, da das Tier bereits jetzt eindeutig verfettet ist. Sogar die Darmschlingen scheinen auf dem Foto an einigen Stellen bereits eingeschnürt, was schnell tödlich enden kann.

hein
13.07.2015, 21:33
Für mich sieht es so aus, als ob das Verhältnis der verschiedenen Futtermittel ungünstig ist/war, da das Tier bereits jetzt eindeutig verfettet ist. Sogar die Darmschlingen scheinen auf dem Foto an einigen Stellen bereits eingeschnürt, was schnell tödlich enden kann.
Da schliesse ich mich mal an!

Ob das am Futter lag, vermag ich nicht zu urteilen

Ernst
13.07.2015, 21:38
Ob das am Futter lag, vermag ich nicht zu urteilen

Gibt es da eine Alternative?

zfranky
13.07.2015, 22:33
Gibt es da eine Alternative?

eindeutig nein.

bedar
13.07.2015, 23:07
Das wird doch wahrscheinlich am Futter gelegen haben?

hein
14.07.2015, 08:24
.............Sogar die Darmschlingen scheinen auf dem Foto an einigen Stellen bereits eingeschnürt, was schnell tödlich enden kann.
Bei den Darmschlingen sehe ich nichts! Nur der Blinddarm scheint mir etwas unförmig und der restliche Darm für scheint mir etwas dünn zu sein!

Da wäre die Frage nach dem Futter echt mal interessant!

Nachtrag - Und wann er zuletzt etwas gefressen hat!?

Ernst
14.07.2015, 09:46
Bei den Darmschlingen sehe ich nichts.

Ausser dass sie vor Fett strotzen sieht man da auch nichts.


Nachtrag - Und wann er zuletzt etwas gefressen hat

Mir ist nicht so ganz klar welche Relevanz das für die Frage, ob der Hahn verfettet ist oder nicht hat.

hein
14.07.2015, 10:11
Ausser dass sie vor Fett strotzen sieht man da auch nichts.

Das mit den Darmschlingen war auf diesen Beitrag bezogen

..........Sogar die Darmschlingen scheinen auf dem Foto an einigen Stellen bereits eingeschnürt,...........

Mir ist nicht so ganz klar welche Relevanz das für die Frage, ob der Hahn verfettet ist oder nicht hat.
Auch das war ein Bezug auf die Darmschlingen das diese eingeschnürt.....

Und wäre die Frage nach dem Gefressenen schon interessant - eben weil die Därme auch kaum gefüllt sind! Mit dem Verfetten hat das alles nichts zu tun

Ernst
14.07.2015, 10:33
Und wäre die Frage nach dem Gefressenen schon interessant - eben weil die Därme auch kaum gefüllt sind! Mit dem Verfetten hat das alles nichts zu tun

Genauso ist es. Mit dem Verfetten haben Deine Fragen nichts zu tun. Aber genau darum geht es. Oliver hat die Frage gestellt, ob der geschlachtete Hahn zu fett ist oder nicht. Hühnerling hat das bejaht, auch mit Hinweis auf die extrem verfetteten Darmschlingen. Du hast dich der Meinung von Hühnerling angeschlossen. Dann wird es, wie so oft bei Dir, verwirrend und widersprüchlich. Du sagst als nächstes, dass Du an den Darmschlingen nichts siehst. Bei dem verfetteten Hahn fragst Du dich ob es wohl am Futter liegt (an was wohl sonst?). Als nächstes wird für Dich die Frage relevant, wann der Hahn das letzte mal gefressen hat. Auch das spielt absolut keine Rolle, bei der Frage, ob der Hahn nun zu fett ist oder nicht.

Oliver S.
14.07.2015, 11:16
... der Hahn wurde am Morgen geschlachtet, bevor er etwas fressen konnte.
Gruss, Oliver

hein
14.07.2015, 11:22
.............. Dann wird es, wie so oft bei Dir, verwirrend und widersprüchlich. Du sagst als nächstes, dass Du an den Darmschlingen nichts siehst. Bei dem verfetteten Hahn fragst Du dich ob es wohl am Futter liegt (an was wohl sonst?). Als nächstes wird für Dich die Frage relevant, wann der Hahn das letzte mal gefressen hat. Auch das spielt absolut keine Rolle, bei der Frage, ob der Hahn nun zu fett ist oder nicht.
Da ist nichts verwirrend

hühnerling (http://www.huehner-info.de/forum/member.php/2248-h%C3%BChnerling) ist mit dem Thema Darm angefangen und ich habe es weiter verfolgt!

Und dann hast Du selber nach Zitat:
Gibt es da eine Alternative?

der Alternative gefragt und diese habe ich weiter verfolgt!

Zitat:
.............. Als nächstes wird für Dich die Frage relevant, wann der Hahn das letzte mal gefressen hat. Auch das spielt absolut keine Rolle, bei der Frage, ob der Hahn nun zu fett ist oder nicht.
Und gerade das spielt eine sehr wichtige Rolle in der Alternative!

Z. B. hat er eine Darmerkrankung oder eine sonstige Erkrankung - hat dabei aber seine tägliche Portion gefressen aber dabei viel rum gesessen - eben weil es ihn nicht gut ging, denn haben wir schon die Lösung, warum er verfettet ist und es lag nicht am Futter sondern an einer Erkrankung!

Ernst, manchmal muss man auch etwas weiter schauen oder umständlich um die Ecke schauen!

Ernst
14.07.2015, 11:27
... der Hahn wurde am Morgen geschlachtet, bevor er etwas fressen konnte.
Gruss, Oliver

Und, würde es etwas an dem Verfettungsgrad des Hahnes ändern, wenn er noch etwas gefressen hätte?

Oliver S.
14.07.2015, 11:30
...

Z. B. hat er eine Darmerkrankung oder eine sonstige Erkrankung - hat dabei aber seine tägliche Portion gefressen aber dabei viel rum gesessen - eben weil es ihn nicht gut ging, denn haben wir schon die Lösung, warum er verfettet ist und es lag nicht am Futter sondern an einer Erkrankung!

...

Ich hatte eigentlich den Eindruck, es ging ihm ganz gut. Abends hat er z.B. immer noch ne Menge rumfliegender Junikäfer gejagt und gefressen.
Gruss, Oliver

hein
14.07.2015, 21:40
Ich hatte eigentlich den Eindruck, es ging ihm ganz gut. Abends hat er z.B. immer noch ne Menge rumfliegender Junikäfer gejagt und gefressen.
Gruss, Oliver
Also denn könnte man Krankheiten ausschliessen

Oliver S.
20.07.2015, 13:17
... damit man die Free-choice-methode, wie ich sie angewendet habe, möglichst objektiv beurteilen kann, poste ich nun auch den Schlachtkörper des zweiten Hahns (von anfänglich fünf). Er wäre morgen 5 Monate alt geworden und wog lebend 2564 g, ausgenommen 1776 g:

1. Übersicht ungeöffnet
http://i374.photobucket.com/albums/oo181/oliversfotos/1%20DSCN0002_zpsgkiwonkl.jpg (http://s374.photobucket.com/user/oliversfotos/media/1%20DSCN0002_zpsgkiwonkl.jpg.html)

2. Übersicht ausgenommen
http://i374.photobucket.com/albums/oo181/oliversfotos/2%20DSCN0010_zpsfqjvbwxi.jpg (http://s374.photobucket.com/user/oliversfotos/media/2%20DSCN0010_zpsfqjvbwxi.jpg.html)

3. Innereien im Detail
http://i374.photobucket.com/albums/oo181/oliversfotos/3%20DSCN0010_zpsp23a92ea.jpg (http://s374.photobucket.com/user/oliversfotos/media/3%20DSCN0010_zpsp23a92ea.jpg.html)

4. Hoden (erkennt jemand, welches Organ dazwischen liegt? Es befand sich in der nähe der Leberlappen und war auch innen gleichmäßig dunkelrot)
http://i374.photobucket.com/albums/oo181/oliversfotos/4%20DSCN0015_zpsivfngzwv.jpg (http://s374.photobucket.com/user/oliversfotos/media/4%20DSCN0015_zpsivfngzwv.jpg.html)

Ich gehe davon aus, dass auch dieses Tier für sein Alter zu fett war, (obwohl es lebend auf mich einen sehr gesunden und vitalen Eindruck machte.)

Noch zwei Fragen:
1. Erkennt jemand das dunkelrote Organ, das in Abb. 4 dargestellt ist? Es befand sich im Bereich der Leberlappen, war davon jedoch deutlich abgegrenzt. (Es ist auf Abb. 2 und 3 auch noch auf den Leberlappen liegend zu sehen).
2. Verwendet jemand die Hoden (für was ggf.?)

Gruss, Oliver

hein
20.07.2015, 13:56
Hmm schon alles etwas seltsam! Bin Ratlos!!

Ernst
20.07.2015, 14:04
Hmm schon alles etwas seltsam! Bin Ratlos!!

Was ist an einem verfetteten Hahn seltsam? So wie es aussieht dürfte es sich bei dem Organ um die Milz handeln.

Oliver S.
20.07.2015, 14:19
Was ist an einem verfetteten Hahn seltsam? ....

... tja, die Tiere haben entweder zu viel Energie mit der Nahrung aufgenommen oder sich zu wenig bewegt (was ich eher nicht glaube)


...So wie es aussieht dürfte es sich bei dem Organ um die Milz handeln..

... jo, das passt.

Gruss, Oliver

Ernst
20.07.2015, 15:07
.
tja, die Tiere haben entweder zu viel Energie mit der Nahrung aufgenommen oder sich zu wenig bewegt

Ein Hahn der zu fett ist, hat immer zu viel Energie aufgenommen. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob er sich viel oder wenig bewegt. Ausreichende Ernährung bedeutet dem Körper soviel Energie zuzuführen, wie der Stoffwechsel benötigt, um den Körper "in Betrieb" zu halten. Ein zu fetter Hahn, der nicht den ganzen Tag im Galopp läuft ist also nicht zu fett, weil er es etwas gemächlicher angehen lässt, sondern weil er seinem Körper zu viel Energie zuführt. Wenn jemand mehr ist, als er für seine Stoffwechselprozesse benötigt, dann kann er das zwar mit mehr Bewegung, bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Aber dass er sonst zu dick wird, liegt nicht unbedingt daran, dass er sich zu wenig bewegt, sondern daran dass er zu viel isst.

Oliver S.
20.07.2015, 16:45
... es scheinen sich ja alle Experten hier einzig zu sein, dass meine beiden Hähnchen viel zu fett waren. Was mich daher immer noch interessieren würde, ist, wie die Sache bei einem Hahn aussieht, der noch akzeptabel fett ist. Auch im Netz sind gute Bilder dazu nicht so leicht zu finden. Hier (http://girlsguidetobutter.com/2010/08/chicken-butchering-101/)habe ich was gefunden, aber Fett sieht man hier im Unterhautbereich der Kloake und Darm auch. (Einzelbilder 1 (http://farm5.static.flickr.com/4082/4889381061_0a21a4ae4e.jpg), 2 (http://farm5.static.flickr.com/4098/4889381873_284e4d0470.jpg), 3 (http://farm5.static.flickr.com/4077/4923782334_403f71b1e7.jpg), 4 (http://farm5.static.flickr.com/4098/4889381873_284e4d0470.jpg), 5 (http://farm5.static.flickr.com/4077/4923782334_403f71b1e7.jpg))
Falls also jemand demnächst mal schlachten sollte, ich wäre sehr an ein Paar lehrreichen Bildern zu den Innereien interessiert.
Herzliche Grüsse, Oliver

bedar
20.07.2015, 18:30
Ein Hahn der zu fett ist, hat immer zu viel Energie aufgenommen. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob er sich viel oder wenig bewegt. Ausreichende Ernährung bedeutet dem Körper soviel Energie zuzuführen, wie der Stoffwechsel benötigt, um den Körper "in Betrieb" zu halten. Ein zu fetter Hahn, der nicht den ganzen Tag im Galopp läuft ist also nicht zu fett, weil er es etwas gemächlicher angehen lässt, sondern weil er seinem Körper zu viel Energie zuführt. Wenn jemand mehr ist, als er für seine Stoffwechselprozesse benötigt, dann kann er das zwar mit mehr Bewegung, bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Aber dass er sonst zu dick wird, liegt nicht unbedingt daran, dass er sich zu wenig bewegt, sondern daran dass er zu viel isst.Und das heißt? Weniger Mais, Weizen in der Futterration.

hein
20.07.2015, 22:35
Was ist an einem verfetteten Hahn seltsam? So wie es aussieht dürfte es sich bei dem Organ um die Milz handeln.
Denn schau dir hier Hier (http://girlsguidetobutter.com/2010/08/chicken-butchering-101/) mal die Därme an und vergleiche sie mal mit dem verfetteten Hahn. Die vom Hahn sehen doch ganz anders aus.

Ich denke immer noch, das ist körperlich was im Argen gewesen!

Das ist doch ein Junger Hahn - der darf noch gar nicht (auf Grund des Alters) so fett sein!? Es sei er lebte auf einem Quadratmeter und ist nur gemästet worden!

Einstein
21.07.2015, 08:36
Guten Morgen!


Hein, wenn ich die Bilder aus Deinem link mit den Bildern von Oliver vergleiche, dann fällt mir kein Unterschied auf, ausser dem, das die Belichtungen und die Farbintensität anders sind.

Auf dem einen Bild aus Deinem link, auf dem das Fett gut zu erkennen ist, da ist auch eine ganze Menge und das fett, das um die Darmbänder liegt, ist ähnlich gelb.

Für meine Augen sind die Hähne gleich fett.

Eigentlich müsste doch der prozentuale Fettanteil Auskunft geben, über den Grad der Verfettung und die Rasse wohl auch, oder?


Das Einzige, was mir an Olivers Hahn nicht gefallen würde, ist das Fett um das Herz, das wäre mir zu viel.


bedar,


weniger Mais, weniger Weizen...

Meine verweigern Gerste, was rätst Du mir?


Lernende Grüße
Ulrike

Ernst
21.07.2015, 10:20
Hein, wenn ich die Bilder aus Deinem link mit den Bildern von Oliver vergleiche, dann fällt mir kein Unterschied auf,
Auf dem einen Bild aus Deinem link, auf dem das Fett gut zu erkennen ist, da ist auch eine ganze Menge und das fett, das um die Darmbänder liegt, ist ähnlich gelb.
Für meine Augen sind die Hähne gleich fett.

Das Einzige, was mir an Olivers Hahn nicht gefallen würde, ist das Fett um das Herz, das wäre mir zu viel.

Hallo Ulrike,

ich sehe es auch so wie Du. Die sehen, was den Fettgehalt anbelangt, ähnlich aus. Aber dennoch wird es wohl eine ganz andere Ausgangslage sein. Wenn ich mir die Bilder von hein anschaue, dann scheint es sich um Hähne zu handeln, bei denen es von Anfang an darum ging, sie für den Kochtopf zu füttern. Das ist ja bei Olivers Tieren wohl nicht der Fall. Hier wurde eine Gruppe von Hähnen aufgezogen, aus denen sich auch die Zuchthähne rekrutieren. Da muss ganz anders gefüttert werden. Da geht es mit dem zu viel an Fett nicht erst los, wenn das Herz verfettet ist, sondern schon sehr viel früher. Die Fertilität solcher Hähne ist schon lange vor dem Zeitpunkt, wo sie an Herzverfettung eingehen, beeinträchtigt. Wenn man dann noch bedenkt, dass Hennen wesentlich stärker zur Verfettung neigen als Hähne, kann man sich gut vorstellen, wie die Hennen im Bauchraum ausschauen, und was von denen noch "legetechnisch" zu erwarten ist. Die werden dann wohl so aussehen, wie das Huhn von Tusnelda, in Beitrag 4 dieses Threads.

Einstein
21.07.2015, 10:33
Oh, Ernst,


hoffentlich sehen die Hennen nicht so aus, wie die von Tusnelda!


Jetzt stellt sich dann aber die Frage: Ist das free choice Experiment gescheitert, wie auch so viele andere Fütterungen hier aus dem Forum (meine wohl auch)?

Muss einfach die Ration gekürzt werden?

Mich interessiert das, denn in dem thread Was tun mit der Gerste, hatte ich ja mein Problem geschildert.

Jetzt hier, bezugnehmend auf dieses Thema; wie ist die Lösung?

Wenn die Lösung aber nur ist, "nimm Pellet oder Legemehl", dann wäre das für meine Begriffe zu kurz gesprungen. ;)


LG Ulrike

bedar
21.07.2015, 10:41
Guten Morgen!


Hein, wenn ich die Bilder aus Deinem link mit den Bildern von Oliver vergleiche, dann fällt mir kein Unterschied auf, ausser dem, das die Belichtungen und die Farbintensität anders sind.

Auf dem einen Bild aus Deinem link, auf dem das Fett gut zu erkennen ist, da ist auch eine ganze Menge und das fett, das um die Darmbänder liegt, ist ähnlich gelb.

Für meine Augen sind die Hähne gleich fett.

Eigentlich müsste doch der prozentuale Fettanteil Auskunft geben, über den Grad der Verfettung und die Rasse wohl auch, oder?


Das Einzige, was mir an Olivers Hahn nicht gefallen würde, ist das Fett um das Herz, das wäre mir zu viel.


bedar,


weniger Mais, weniger Weizen...

Meine verweigern Gerste, was rätst Du mir?


Lernende Grüße
UlrikeVielleicht noch Hafer und das ganze schroten wenn man die Möglichkeit hat.

Einstein
21.07.2015, 10:43
Danke, bedar!


LG Ulrike

Ernst
21.07.2015, 11:26
Jetzt stellt sich dann aber die Frage: Ist das free choice Experiment gescheitert, wie auch so viele andere Fütterungen hier aus dem Forum (meine wohl auch)?

Muss einfach die Ration gekürzt werden?

Jetzt hier, bezugnehmend auf dieses Thema; wie ist die Lösung?

Wenn die Lösung aber nur ist, "nimm Pellet oder Legemehl", dann wäre das für meine Begriffe zu kurz gesprungen.

Hallo Ulrike,

m. E. gibt es keine Patentlösung. Jeder muss letztendlich den Nahrungsbedarf individuell für seine Tiere herausfinden, und dementsprechend die Fütterung gestalten.
Ich bin kein Freund von Rationskürzungen. Meine Philosophie geht eher in die Richtung, satt füttern aber Nährstoffgehalt des Futters verringern. Bei mir werden die Junghähne und Junghennen unterschiedlich gefüttert. Die Hähne bekommen ein Futter mit 18% Protein, und die Hennen ein Futter mit 14% Protein. Im Laufe des Sommers, also zum Ende der Wachstumsphase, wird dieses Futter nach und nach mit einem immer größer werdenden Anteil einer Körnermischung (10% Protein) gestreckt. So werden die Tiere immer satt, bekommen aber nicht zu viele Nährstoffe. Ab November, dann werden die Zuchtstämme zusammengestellt, bekommen die Tiere ein Elterntierfutter (17% Protein) dass auch noch mit Körnerfutter kräftig gestreckt wird. Dann habe ich Hähne, die fertil sind und Hennen, die Eier mit einer vernünftigen Bruteiqualität abliefern. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Ergebnis nicht mit signifikanter Zusatzfütterung, wie z. B. gekochte Kartoffeln (Kohlenhydrate) oder Körnern mit hohem Fettgehalt verändert wird. Letztendlich läuft es immer darauf hinaus, dass man durch Erfahrung herausfindet, wie hoch der Nährstoffbedarf, zur jeweiligen Jahreszeit bei den eigenen Tieren ist. Deshalb finde ich die Frage, die hier immer wieder gestellt wird: "Wieviel Gramm Futter soll ich pro Tier verfüttern", absolut daneben. Solche Pauschalangaben werden den Bedürfnissen nur selten gerecht. Ein noch größeres Problem haben m.E. all die Hühnerhalter, die ein buntes Sammelsurium aus allen möglichen Rassen haben. Da werden Hühner mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen, alle über einen Kamm geschoren. Das kann nicht für alle Tiere dieser Gruppe bedarfsgerecht sein.

Oliver S.
21.07.2015, 15:03
...Hein, wenn ich die Bilder aus Deinem link mit den Bildern von Oliver vergleiche, dann fällt mir kein Unterschied auf...

Auf dem einen Bild aus Deinem link, auf dem das Fett gut zu erkennen ist, da ist auch eine ganze Menge und das fett, das um die Darmbänder liegt, ist ähnlich gelb.

Für meine Augen sind die Hähne gleich fett.

...

Lernende Grüße
Ulrike





Hallo Ulrike,

ich sehe es auch so wie Du. Die sehen, was den Fettgehalt anbelangt, ähnlich aus. Aber dennoch wird es wohl eine ganz andere Ausgangslage sein. Wenn ich mir die Bilder von hein anschaue, dann scheint es sich um Hähne zu handeln, bei denen es von Anfang an darum ging, sie für den Kochtopf zu füttern. Das ist ja bei Olivers Tieren wohl nicht der Fall. Hier wurde eine Gruppe von Hähnen aufgezogen, aus denen sich auch die Zuchthähne rekrutieren. Da muss ganz anders gefüttert werden. Da geht es mit dem zu viel an Fett nicht erst los, wenn das Herz verfettet ist, sondern schon sehr viel früher. Die Fertilität solcher Hähne ist schon lange vor dem Zeitpunkt, wo sie an Herzverfettung eingehen, beeinträchtigt. Wenn man dann noch bedenkt, dass Hennen wesentlich stärker zur Verfettung neigen als Hähne, kann man sich gut vorstellen, wie die Hennen im Bauchraum ausschauen, und was von denen noch "legetechnisch" zu erwarten ist. Die werden dann wohl so aussehen, wie das Huhn von Tusnelda, in Beitrag 4 dieses Threads.



...
Jetzt stellt sich dann aber die Frage: Ist das free choice Experiment gescheitert, wie auch so viele andere Fütterungen hier aus dem Forum (meine wohl auch)?

...

Wenn die Lösung aber nur ist, "nimm Pellet oder Legemehl", dann wäre das für meine Begriffe zu kurz gesprungen. ;)


LG Ulrike


...Für mich bleibt erst mal interessant, wie gravierend "unnormal" oder gar krankhaft die Verfettung ist, denn wenn die Free-choice-methode zu gesundheitlichen Problemen führt, ist sie für mich nicht akzeptabel.

Da die Hühner aber auf mich einen lebenslustigen, zufriedenen und agilen Eindruck machen, werde ich das Experiment noch ein bisschen weiter führen und warten, ob die Hennen in einer akzeptablen Zeit zu legen beginnen (Anfang August werden sie ja erst 21 Wochen alt).
Dass meine Hähne fetter sind, als die, die man bei Aldi in der Kühltheke findet, ist auch für einen Anfänger wie mich offensichtlich. Einerseits stört mich das Fett nicht so, denn beim Braten schmilzt das Fett ja weg und hält das Fleisch saftig. Anderersetis wäre es schon schade, wenn ich mit den übrig bleibenden "Zuchthähnen" keine Küken bekommen könnte.
Allerdings werden bei uns Menschen Körperfettwerte inzwischen auch wieder etwas liberaler diskutiert als früher. So sei man mit einem Wohlfühlgewicht (http://www.region-rhein.de/sonstiges/gesund/114-gesund/44708-dick-ist-nicht-gleich-dick--und-dick-ist-nicht-immer-ungesund.html), dass ein bisschen über dem Idealgewicht liegt, nicht unbedingt ungesünder als mit einem rechnerischen Idealgewicht.

Was ich aber gern noch herausfinden würde, ist, ob meine Hennen nun bald von selbst beginnen, proteinreicheres Futter aufzunehmen. Die Futterdaten der letzten Tage sind aber leider nicht zu ermitteln, weil, weil ein Sturm den Körertrog umgestoßen hat und ein riesiger Schwarm Spatzen das ganze aufgeräumt hat :)

Seit heute habe ich aber 4 Futterspender mit Trittautomatik, die von meinen Tieren nach einer kleinen Demonstration auch verstanden wurde:). Ab jetzt kann ich also ohne Spatzenfaktor ermitteln was sie fressen.

Um den Tieren auch noch ein bisschen zu helfen selber eine richtige und für sie gesunde Mischung zu finden, überlege ich, sie zukünftig erstmals nicht mehr so oft mit kohlenhydratreichen Küchenresten wie z.B. Dosenmais, Reis, Kartoffeln und Nudeln (die sie eigentlich so lieben :) zu „verführen“.

Gruss, Oliver

Einstein
21.07.2015, 18:22
OLIVER!!!! :o

Mit KH Küchenresten kannst Du doch Dein Free choice Experiment voll in die Tonne kloppen!

Hüftgold ist doch nicht nur Verführung sondern völlig kontraproduktiv, wenn Du sichere Daten aus Deiner sonstigen Fütterung gewinnen willst!


LG Ulrike

hein
21.07.2015, 18:55
OLIVER!!!! :o

Mit KH Küchenresten kannst Du doch Dein Free choice Experiment voll in die Tonne kloppen!

Hüftgold ist doch nicht nur Verführung sondern völlig kontraproduktiv, wenn Du sichere Daten aus Deiner sonstigen Fütterung gewinnen willst!


LG Ulrike
Richtig! Und somit kann man alle Daten der Fütterung in die Tonne treten - denn was sollen die uns zeigen oder bringen. Ich weiss nur wie viel Körnerfutter ich verfüttert habe und sonst nix.

Und ich habe immer noch überlegt - bei seiner Fütterung kann das doch nicht sein!? Aber jetzt weiss ich es - Küchenabfälle und co. sind die Auslöser.

Ist genauso wie bei unserem Nachbarn! Wiegt über 150kg und der isst echt auch nicht viel! Bis wir gemerkt haben, mind. 2ltr. Cola und co. sind pro Tag pflicht! Und so ist es hier auch! Futter ok! Nur das ganze Hüftgold sollte reduziert werden! Es sei man möchte eine leckere Hühnersuppe haben!

Oliver S.
21.07.2015, 21:00
OLIVER!!!! :o

Mit KH Küchenresten kannst Du doch Dein Free choice Experiment voll in die Tonne kloppen!

Hüftgold ist doch nicht nur Verführung sondern völlig kontraproduktiv, wenn Du sichere Daten aus Deiner sonstigen Fütterung gewinnen willst!


LG Ulrike

... nun ja :) ... ich würde nicht sagen, dass man sie direkt in die Tonne kloppen kann, denn 1. wollte ich prüfen, ob die Hühner mit ihrem selbst gewählten Zusatzfutter überhaupt auf die nötige Proteinmenge kommen können (was wohl der Fall ist) und 2. ist es ja immer noch free-choice, wenn man das Angebot erweitert, etwa nach dem Motto: Wenn mehr Kohlenhydrate aus der Küche kommen, werden weniger Körner gefressen. Es könnte allerdings sein, dass die Hühner mit so einem unregelmässigen Angebot, wie wir es angeboten haben, überfordert sind, zumal sogar in der Studie "Choice feeding of poultry" (http://www.lrrd.org/lrrd17/4/pous17045.htm) steht, dass (zumindest australische) Hühner 10 bis 14 Tage benötigen, um die für ihre Bedürfnisse richtige Mischung herauszufinden ("However, all Australian strains of commercial layers and broilers can learn in ten to fourteen days to very accurately balance their energy and protein intakes to maximize production and optimise economic returns."). Das könnte bedeuten, dass man zwar Küchenreste verfüttern könnte, diese aber relativ konstant in ihrer Zusammensetzung sein müssten...

Gruss, Oliver

Oliver S.
07.08.2015, 22:29
kleins Update:

Ich habe inzwischen das Fleisch des fetten Hahns probiert und fand es ganz prima. Es war weder trocken noch zäh. Ich habe ihn drei Tage im Kühlschrank gelagert und dann gebraten. Ein Grossteil des Fettes ist erwartungsgemäss beim Braten ausgelaufen. Da der Hahn von meiner Frau immer "Chef" genannt wurde, ist das naturlich Chefsalat :-)
Abb. 1 Chefsalat
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Der Hauptgund für dieses Update ist aber das erste Ei, dass ich heute im Gras gefunden habe. Es ist scheint mir relativ schmal und wiegt (nur?) 41g. Die Eier aus denen die Küken geschlüpft sind, waren von 49g bis 58g schwer. Denkt ihr die Eier werden noch etwas schwer? Da meine ältesten Hühner am 21/22. Februar 2015 geschlüpft sind, sind sie heute genau 24 Wochen alt. Ich denke mal der Legebeginn ist damit noch ok, oder?

Abb. 2. unser erstes Ei
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Gruss, Oliver

Einstein
08.08.2015, 09:54
Hallo Oliver,


Glückwunsch, das erste Ei!


Natürlich kann das Gewicht am Anfang unter den BE Gewichten liegen, das regelt sich!

Schau nur genau auf die Form, bleiben sie länglich, dann sind die Hühner zu dick!

Bei mir ist es auch eine Henne, die eher längliche Eier legt, die auf Diät müsste.
Nur, wer das ist, weiss ich nicht, deshalb habe ich alle Hühner etwas reduziert im Futter.

Falsch ist es bestimmt nicht und die Eierleistung hat auch wieder zugenommen.

Die Prozesse der Gewichtszunahme bei Hühnern sind schleichend aber über die Eierform und Legeleistung gut zu kontrollieren.
Deine fangen ja erst an, da ist die Form ein gutes Beobachtungskriterium!


Chefsalat; :laugh
Ich liebe solche Wortspiele!


LG Ulrike

Oliver S.
12.08.2015, 01:36
...
Natürlich kann das Gewicht am Anfang unter den BE Gewichten liegen, das regelt sich!

Schau nur genau auf die Form, bleiben sie länglich, dann sind die Hühner zu dick!

...
Die Prozesse der Gewichtszunahme bei Hühnern sind schleichend aber über die Eierform und Legeleistung gut zu kontrollieren.
Deine fangen ja erst an, da ist die Form ein gutes Beobachtungskriterium!
...


Hallo Ulrike,
ja ich will das genau im Auge behalten. Inzwischen bekomme ich quasi jeden Tag ein Ei und das Gewicht steigt von Ei zu Ei an. Ich glaube, die sind alle von einem Huhn (das weisse ist zum Vergleich ein gekauftes Ei mit einem Gewicht von 57g):
Abb. Hühnereientwicklung:
153109
Auch die Form ist nicht mehr so länglich.
Ich glaube eine weitere Henne beginnt gerade auch zu legen. Heute abend standen alle Hühner um eine Stelle im Gras und pickten genüsslich daran herum. Es war ein Windei, warhscheilich das erste Ei einer anderen Henne. Damit sie sich nicht ans Eierfressen gewöhnen, habe ich ihnen das Ei lieber weggenommen.

Gruss, Oliver

Oliver S.
18.08.2015, 00:19
letztes Update und Fazit:

Mit den neuen Futterautomaten war es möglich, eine relativ grosse Menge Futter für längere Zeit frei anzubieten, ohne dass die Spatzen etwas davon wegfressen oder Regen das Ganze verderben konnte. Ich habe so 27 Tage darauf verzichtet, in die Fütterung einzugreifen. Das Ergebnis unterscheidet sich wenig von den vorherigen Ergebnissen:
Während der Letzen 27 Tage hat jedes meiner Jungtiere pro Tag ca. 100g Zusatzfutter mit ca. 11,5g Rohprotein gefressen. Bei einer Verwertbarkeit von 70% sind dies 8g verwertbare Proteine pro Jungtier und Tag. Dies entspricht auf jeden Fall dem hier (http://www.huehner-info.de/infos/futter_eiweiss.htm)empfohlenen Wert von 4-8g verdaulichem Protein pro Tier und Tag. Von vier Hennen finden wir inzwischen jeden Tag 1-2 Eier im Garten wobei sich das Eigewicht inzwischen von 41g auf 51 g gesteigert hat.

Mein persönliches Fazit:

Das Free-choice-Experiment mit Legemehl, Körnermischung und Feilaufnahrung hat uns aktive vermutlich glückliche und legende Hennen beschert. Da die beiden geschlachteten Hähne offensichtlich fetter waren, als man es für junge Hähne erwartet, habe ich inzwischen weitgehend darauf verzichtet, kohnenhydratreiche Küchenreste zusätzlich zu verfüttern.
Ich schließe nicht aus, dass die Legeleistung höher wäre, wenn man die Hühner zwingen würde, proteinreichere Nahrung und weniger Gras zu sich zu nehmen aber so lange es keine gravierenden gesundheitlichen Probleme oder andere besorgniserregende Vorfälle gibt, ziehe ich persönlich das für Huhn und Halter entspannte Free-choice Konzept vor.

Bevor ich die Futterautomaten verwendet habe, lag die täglich konsumierte Futtermenge übrigens 15-20% höher als jetzt.
Das war sicher der Teil, den sich die Spatzen geholt haben. :)

Freundliche Grüsse,
Oliver

hein
18.08.2015, 11:46
.......Während der Letzen 27 Tage hat jedes meiner Jungtiere pro Tag ca. 100g Zusatzfutter mit ca. 11,5g Rohprotein gefressen. .....................
Wo bleibt der Protest??

Als ich davon geschrieben habe kam haufenweise Protest - von wegen, die Hühner verhungern und sind unterversorgt und leiden und und und !

Oliver - jetzt zu dir! Das was Du machst, das ist vollkommen ok und auch richtig!

Oft ist weniger mehr und auch richtiger!

***altsteirer***
18.08.2015, 11:59
@ hein:



Während der Letzen 27 Tage hat jedes meiner Jungtiere pro Tag ca. 100g Zusatzfutter mit ca. 11,5g Rohprotein gefressen.

Es gibt bei Oliver ja auch Freilaufnahrung! Dein Freilauf, Hein, scheint ja recht begrenzt und nicht mehr sonderlich begrünt.

Lies Dir die ersten 4 Seiten nochmal in Ruhe durch. Von Mischungen mit etwa 8 % RP bis "statt Kükenfutter Körnermischung und Grünzeug" für Küken ab dem 10. Tag war alles dabei.
Das scheint mir bei Oliver schon etwas ausgewogener.

Trotzdem sind 1-2 Eier bei 4 frischlegenden Junghennen auch wahrlich kein berauschendes Ergebnis.

Oliver S.
18.08.2015, 12:03
Wo bleibt der Protest??

Als ich davon geschrieben habe kam haufenweise Protest - von wegen, die Hühner verhungern und sind unterversorgt und leiden und und und !

Oliver - jetzt zu dir! Das was Du machst, das ist vollkommen ok und auch richtig!

Oft ist weniger mehr und auch richtiger!

... naja, vielleicht hat ja jeder ein bisschen recht. Wenn meine Hühner in meinem grossen Garten mit Grünabfall-Komposthaufen nicht so viele Regenwürmer, Asseln und Ameiseneier finden könnten, wären die angegebenen Zusatzfuttermengen vielleicht wirklich zu gering. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Junghennen, die ausschliesslich auf die gefütterte Nahrung angewiesen sind und nicht so viele Kalorien beim Rumrennen verbrauchen, Nahrung mit etwas höhere Proteinmengen benötigen.
Gruss, Oliver

hein
18.08.2015, 13:05
@ hein:



Es gibt bei Oliver ja auch Freilaufnahrung! Dein Freilauf, Hein, scheint ja recht begrenzt und nicht mehr sonderlich begrünt................
Ich bin überzeugt, das so manch ein Huhn seinen Schnabel nach so einem Auslauf lecken würde (ohne zu übertreiben)

Auslauf Richtung Wiese
153448

Richtung Stall
153449

Ruhe-, Bade, Schattenecke
153450

wolfgang-wien
18.08.2015, 13:39
Ich bin überzeugt, das so manch ein Huhn seinen Schnabel nach so einem Auslauf lecken würde (ohne zu übertreiben)

Auslauf Richtung Wiese
153448

Richtung Stall
153449

Ruhe-, Bade, Schattenecke
153450

schönes fleckchen erde, das du da hast, komplment

wir sind grad dabei, unseres auch so zu gestalten, wird aber wohl noch ein jährchen dauern, wenngleich auch etwas kleiner :)

Oliver S.
18.08.2015, 15:38
...Trotzdem sind 1-2 Eier bei 4 frischlegenden Junghennen auch wahrlich kein berauschendes Ergebnis.

... ich gebe zu, einen Rekord in Bezug auf die Legeleistung kann ich nicht aufstellen. Allerdings ist eine der 4 Hennen etwas jünger als die anderen drei und hat wohl noch nicht angefangen. Dazu noch eine kleine Frage: Wenn Hennen zu legen beginnen, ist dann ihre Legeleistung maximal, oder benötigen die Tiere eine gewisse Zeit um auf ihr Maximum zu kommen? Dass das nacher wieder weniger wird, ist mir schon klar.
Gruss, Oliver

Einstein
18.08.2015, 18:15
Oliver,

als meine Hühner angefangen haben, zu legen, hätte ich im ersten Monat 13 Eier je Huhn, statistisch ermittelt, dann würden es sprunghaft mehr bis auf 23 Eier im Frühjahr, jetzt im Sommer legen sie im schlechtesten Falle 20 Eier.

Wie es zum Herbst aussieht, kann ich Dir bei dieser Besetzung dann später sagen, sie sind im ersten Legejahr!


LG
Ulrike

Oliver S.
18.08.2015, 19:53
Liebe Ulrike,
das ist doch interessant :)
13 Eier in 30 Tagen entsprechen einer Legeleistung von 43%. Wenn man bei meinen 3 "älteren" Junghennen von diesem Wert ausgeht, kommt man auf 1,3 Eier pro Tag und das ist ca. das, was ich im Moment auch finde. Wenn sich meine Hühner wie deine entwickeln würden, müsste ich bei 4 Legehennen zukünftig mit 3 Eiern pro Tag bzw. 21! pro Woche rechnen. Das wären viel mehr Eier, als wir bisher gekauft und gegessen haben. Also von mir aus können sie sich ruhig Zeit mit dem Legen lassen.
Beim Wein sagt man ja, die Qualität steigt mit fallendem Ertrag. Vielleicht werden Eier ja auch besser, wenn sich die Henne dafür länger Zeit kassen kann? Was mir, aber besonders meiner kleinen Tochter aufgefallen ist, ist dass die Dotter gelber sind als die gekauften, die auch aus Freilandhaltung stammen und sie "mag jetzt nur noch die Eier von unseren Hennen."
Gruss, Oliver

Einstein
18.08.2015, 19:57
Oliver,

Da hat Deine Tochter Qualitätsbewusstsein, bei mir essen die Nachbarn, Freunde und eine Postbotin, nebst einer Chorschwester nur noch diese Eier mit dem gelben Dotter.

Meine Mädels müssen fleißig sein, egal wie das Wetter ist.
Und da muss ich dann aufpassen, das ich nicht versuche, mehr aus ihnen herauszupressen als sie von sich aus legen würden.

Andererseits weiß ich auch nicht, ob mein Futter optimale Ergebnisse erzielt.

Du siehst, es ist schwierig, zu beurteilen, ob wir unser Huhn nutzen oder ausnutzen.


LG
Ulrike

Einstein
19.08.2015, 07:29
Guten Morgen,

so, jetzt habe ich meine Statistik, von mir persönlich gefälscht, vor mir liegen:

Jan: 17
Feb: 13
Mrz: 20
Apr: 23
Mai: 22
Jun: 21
Jul: 20
Aug: ?

Es gehören heisse Witterung und viele weitere Komponenten da mit rein, habe ich kaputte Eier gefunden, habe ich sie mitgezählt, waren sie schon aufgefressen, naturgemäss nicht... :cool:

Und, es waren bis Juni noch zwei ältere Dt. Langschan Damen dabei, die haben den statistischen Segen abbekommen, denn eine so hohe Eierzahl haben sie nicht gelegt.
Auch kann ich die Eierzahl der Rasse nicht von denen der Mixe unterscheiden, da alle in zwei Nester legen.

Mir reicht das, so als Anhaltspunkt.

LG Ulrike

***altsteirer***
19.08.2015, 07:38
@hein:

Na jetzt bin ich aber baff! Da hast Du Dein Licht ja bislang ganz schön unter den Scheffel gestellt! Auf so einen Auslauf hättest Du mal früher hinweisen können, der kompensiert schon Vieles.
Ich erinnere mich noch an die völlig verwahrlosten Hühner, die ein Kurzzeit Forumsmitglied, ein anderer User hatte dann damals ja sogar noch Anzeige gegen den Züchter erstattet, mal gepostet hatte.
Da kamen doch von Dir so Sachen wie: nicht ungewöhnlich, vom Hahn durch den Dreck gezogen, matschiger Auslauf etc.
Da konnte man wirklich nicht davon ausgehen, dass Deine Hühner so einen großzügigen Freilauf haben! :neee:

Liebe Grüße,

Markus

***altsteirer***
19.08.2015, 07:45
Dazu noch eine kleine Frage: Wenn Hennen zu legen beginnen, ist dann ihre Legeleistung maximal, oder benötigen die Tiere eine gewisse Zeit um auf ihr Maximum zu kommen? Dass das nacher wieder weniger wird, ist mir schon klar.
Gruss, Oliver

So 2 -3 Wochen kanns schon dauern, bis "der Motor auf Touren kommt". Danach legen meine Junghennen im Schnitt 4 - 5 Eier hintereinander, bis ein Tag pausiert wird.

Liebe Grüße,

Markus

Oliver S.
20.08.2015, 18:12
Nachtrag:


...

so, jetzt habe ich meine Statistik, von mir persönlich gefälscht...

... ja mit der Statistik habe ich auch so meine Probleme. Heute habe ich von den drei älteren Hennen zum ersten mal drei Eier bekommen. Das ist zwar eine positive Entwicklung wäre aber alleine nicht extra erwähnenswert.
Eine Henne war jedoch eine ganze Weile wie vom Erdboden verschluckt. Wir haben uns schon sorgen gemacht aber sie nirgendwo gefunden. Vielleicht eine halbe Stunde später hat sie wieder durch lautes Gegacker auf sich aufmerksam gemacht. Mein Verdacht war, dass sie ihr Ei irgendwo im dichten Gebüsch neben unserem Eingang gelegt hat. Also habe ich da mal alles abgesucht und nicht nur ihr Ei von heute, sondern das hier gefunden:
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23! Eier, die leider schon zum teil faul gerochen haben. Wenn ich bedenke, dass ich am 7.8.15 das erste Ei registriert habe, was erst 13 Tage her ist, verschiebt sich der tatsächliche Legebeginn um mindestens 9 Tage in die 22. Lebenswoche nach vorn und der Ertrag liegt also inzwischen bei 2-3 Eiern täglich. Anzumerken wäre noch, dass das im versteckten Legenest sehr kleine Eier von 35-49g lagen, aber die werden mit der Zeit vielleicht noch grösser.

Gruss, Oliver

Einstein
20.08.2015, 19:59
:rofl

Och nöööö!

Wie pflegt man so ein Nest nun in die Statistik ein?


Glückwunsch zu diesem reibungslosen Legebeginn...

:p


LG Ulrike