Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wirtschaftliche Biohaltung
Hallo,
ein Freund von mir arbeitet auf einem landwirtschaftlichen Betrieb, der nach Biorichtlinien produziert.
Er hat nun die Aufgabe dort die Haltung von Legehennen zu etablieren. Dazu sucht er nach einer Rasse, die robust ist und möglichst viele Eier legt, bei einer guten Futterausnutzung.
ANgedacht ist die Haltung mit Geflügelnetzen, soweit das möglich ist. Es sollen ca. 100 Tiere sein, also muss die Rasse auch in einer entsprechenden Stückzahl zu erwerben sein.
Schön wäre außerdem eine Rasse, die hübsch aussieht und keine weißen Eier legt (ihr wisst ja, der Verbraucher erwartet dunklere Bioeier).
Ich habe schon an Bresse gedacht, was meint ihr dazu. Fallen euch spontan andere Rassen ein, die auch wirtschaftlich gehalten werden? Kennt ihr vielleicht auch Beispiele für eine solche Haltung, damit man mit diesen Leuten mal Kontakt aufnehmen kann?
Hybriden wären zwar wahrscheinlich die einfachste Methode, aber ich finde bei einem ganzheitlich geführten Betrieb die Aussicht schöner, die Tiere selbst nachziehen zu können...
Gruß, Ramel
Die Bresse Gauloise schließen sich schon durch ihre weiße Eier aus.
Egal welcher Farbschlag.
In Frage kämen eigentlich am ehesten New Hampshire und Bielefelder Kennhühner.
Hallo
Schade mit der eier Frabe die Herver sind sehr rubust und ein Gutes Legehuhn, Ardenner fallen auch weg. Ich denke aber das die Welsumer eine gute alternatvi sind
Oliver
Eigene Nachzucht wäre zwar nicht möglich, aber wären die Kolbecksmoorhühner nicht vielleicht eine Möglichkeit?
Kollbecksmoor- Huhn (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=2907)
Ich würde eventuell auch einen Rassenmix andenken >> "Regenbogeneier", also Brauntöne, Weiss, Grün/Blau, Oliv, Creme in einer Schachtel (z.B. Ameraucana + Ancona + Orpington + Marans). Dann wird's mit der Nachzucht allerdings entsprechend komplizierter.
http://www.bartlettmeadows.com/images/april05/large/rainbow_eggs.jpg
Freunde von mir hier (West-Irland, ein deutsches Ehepaar) haben einen Biobetrieb mit 400 Legehennen, eigener Aufzucht (Einkauf von Eintagsküken, Lohmann Braun), Haltung in Gruppen von je 100 mit jeweils eigenem Haus und Geflügelnetzen.
Könnte nach Rücksprache die e-Mail-Adresse per PN mitteilen.
LG
Ute
Hallo
da wo studiere sind die landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf- Ansbach (Mittelfranken). Der dortige Geflügelzuchtmeister züchtet schon seit langer Zeit Italiener auf Legeleistung. Er verkauft im Frühjahr Bruteier und Junghennen. Sie legen braune Eier. Würde doch passen?
MfG
Wachtel
Stimmt, Herr Schleicher hat seine rebhuhnfarbigen Italiener auf eine Legeleistung von 250 Eiern gebracht. Aber legen seine Italiener braune Eier?
Typisch ist doch weiß.
Vielen Dank für die ANtwortem,
ich hatte irgendwo gelesen, dass Bresse cremefarbene Eier legen, aber weiß kommt mir auch wahrscheinlich vor.
AN die Bielefelder hatte ich auch schon gedacht.
Kolbeckshuhn und Lohmann Hybriden kämen in Frage, wenn man nicht selbst brüten will. Das ist eben zur Zeit seine Überlegung, ob es auch Rassen gibt, die seinen Wünschen nahe kommen. Das ist eben gerade in einer eher "kleinen" Haltung schön, wenn die Kunden und Gäste auf dem Hof, auch noch Hühner sehen, bei denen man einen schönen Namen parat hat, am besten noch seltene Tiere...
Auf einem anderen Betrieb hatten sie mal Westfälische Totleger und Ramelsloher laufen, aber da hat wohl die Eileistung nicht 100% überzeugt.
Einen Rassemix fänd ich auch schön... Vielleicht eine Rasse mit Hähnen und von anderen nur Hennen. Dann könnte man ohne Aufwand eigene Tiere nachziehen und hätte doch Regenbogeneier...
Die Italiener klingen auch nicht schlecht, allerdings habe ich da Bedenken was deren Flugtauglichkeit angeht. Da reichen doch wahrscheinlich nicht ein paar Geflügelnetze, oder?
Kannst du mir per PN eine Nummer von dem Geflügelzuchtmeister in Triesdorf-Ansbach schicken?
Gruß, Ramel
mal abgesehen davon, daß bei hamburgern die farbe nicht hinkommt, sind es auch sehr sehr lebhafte tiere die noch sehr gut fliegen. und auch bei denen reicht ein netz über dem auslauf. das wird also das kleinste problem sein.
:)Ich glaube mit Geflügelnetzen meint mein Bekannter nicht ein Netz über dem Auslauf, sondern ein Netz, was den Zaun ersetzt. Diese Netze kann man wie Schafzäune unter Spannung setzen und sie haben den großen Vorteil, dass man sie leicht versetzen kann um so immer neues Grünland für die Hühner zu haben.
Diese Netze sind leider nicht sehr hoch!
Ein Vogelschutznetz über dem Auslauf sollte jedes Huhn am Ausbruch hindern... ;)
ach die dinger, chook berichtet nur gutes über die teile. und seit sie die hat wohl auch keine verluste mehr.
Sorry,
hellbraune bis dunkel weiße Eier.
So kaufe ich sie beim Herrn Schleicher.
MfG
wachtel
Original von Godfather
ach die dinger, chook berichtet nur gutes über die teile. und seit sie die hat wohl auch keine verluste mehr.
Jau. Stimmt.
Ramel, die gibt es auch in 1.80m, sind aber wohl sehr teuer.
Die Freunde von mir mit den Bio-Legehennen haben eines davon, was sie 'zum Trainieren' der Jungtiere nutzen. Danach nehmen sie dann die 1,12 oder 1,20m-Netze.
www.weidezaun.info (und nein, ich kriege keine Prozente und bin weder verwandt noch verschwägert) hat die 1,12m Netze (50m, Einfachspitze) manchmal für 82.00 Euro plus MwSt. Preiswerter habe ich sie noch nicht gesehen.
LG
Ute
Boah, das ist echt nicht billig...
Aber ich muss sie ja nicht bezahlen ;D
Ich werde meine neuen Erkentnisse dann einfach mal weitergeben und sehen, was er daraus macht.
Die Adresse von Triesdorf habe ich ja inzwischen auch - danke Wachtel!
Vielen Dank jedenfalls für die zahlreiche Rückmeldung.
Gruß, Ramel
Original von Ramel
Boah, das ist echt nicht billig...
Ist schon 'ne heftige Investition, aber selbst, wenn man mit kühlem Herzen und spitzem Bleistift drangeht, rechnet es sich schnell, wenn ansonsten die Gefahr besteht, dass man die Tiere verliert. So 'ne legereife Bio-Junghenne kostet schon mal locker 7 Euro, Rassetiere 'ne ganze Ecke mehr. Bekommt der Fuchs sie, sind nicht nur die 7+ Euro futsch, sondern auch die potentiellen Einnahmen aus dem Eierverkauf.
Davon abgesehen eignen sich die Zäune aber eben auch wunderbar für Wechselausläufe. Einer der Biobauern, mit denen ich beruflich zu tun habe, hat u.a. eine 3,5 ha grosse Ackerfläche, die in Rotation zu je einem Viertel für Kartoffeln, Weizen, 100 Legehennen, Feldgemüse genutzt wird. Die Hennen düngen den Boden hervorragend im Jahr vor dem Anbau des Feldgemüses und werden im Herbst noch mal kurzfristig auf die Gemüseflächen gelassen, wo sie dann kräftig aufräumen und viel Grünzeug fressen können, sowie nochmal Dünger für die Folgefrucht (Kartoffeln) hinterlassen. Der Weizen wird mit zugekauften Eiweissträgern etc. vermischt zu Hühnerfutter. Schneckenprobleme im Gemüse haben sich praktisch erledigt. Das funktioniert alles nur so gut wegen des einfachen Umzäunens. Die Netze und die automatische Türklappe von Axt werden mit solarbetriebenen Batterien gespeist und der Stall ist ein mobiler Wagen, der mit einem Traktor leicht versetzt werden kann.
Vielleicht auch ein Modell für Deinen Bekannten. Ich wünsche ihm jedenfalls viel Erfolg für sein Projekt.
LG
Ute
dehöhner
15.11.2006, 19:30
Italiener sind tolle Tiere, sie legen sehr gut und lange. Haben aber nicht so viel Fleischansatz. Aber sie legen weitaus mehr als Welsumer.
Und ggf. kann man ja verschiedene Farbschläge nehmen. Aber die Eier der Italiener sind ja leider weiß.
New Hampshire käme auch in Betracht.
Oder Maran ? Meine silberne Maranhenne legt sehr gut und schöne dunkle Eier und ist eine ruhige Rasse. Aber ich weiß nicht, ob die Rasse immer gut legt.
dehöhner
Hallo!
Da gibts nen Öko-Betrieb in Brandenburg, dessen Besitzer ca 500 Marans in Gruppen zu 50-100 als Legehennen hält und die Eier nach Berlin auf Märkten verkauft. Er betreibt Leistungszucht mit dieser Rasse und spricht von 260 Eiern im Schnitt pro Jahr. Seine Hähnchenküken mästet er in 100 Tagen auf 1,6 - 1,7 kg.
Bei Interesse kann ich die Adresse gern per PN weitergeben.Ich hab ihn beim letztenTreffen des "Netzwerk ökologische Tierzucht" in Kassel kennengelernt. Irgendwo auf dieser Seite http://www.zs-l.de/projekte/netzwerk-tierzucht.html gibts auch die Protokolle der Tagung, sie war am 19.9.06.
VG Katrin
Hi
wir sind ein Biolandbetrieb und haben zur Zeit 500 Legehennen. Davon ca. 100 Marandamen.
Die Legeleistung der Marandamen kiegr bei ca. 150 Eier/Legeperiode. Als Spaß gehts ja aber wirtschaftlich schließt sich Maran aus. Oder man bekommt so um die 80 Cent pro Ei. Das wird ja keiner erreichen.
Bielefelder ist eine echte Alternative, aber da wird der Kauf mangels genügend Züchtern echt schwierig.
Irgendjemand schrieb von einer Axtklappe. Geht nicht, da im Bio pro 100 Hennen 1 mtr. Austrittsöffnung vorgegeben sind. wird ja dann echt spannend bei 500 Hennen.
Die Hühnernetze sind zwar praktisch aber bei 100 Hennen ist bereits eine Auslauffläche von 400 qm nötig. Das ist zu teuer.
Gruß
Koonii
Ich fürchte dass es sich bei den 500 Tieren um das Hybridhuhn Maran +® (http://www.gieseker.de/Download/maran.pdf) der Firma Gieseker handelt.
Ich glaube nicht, dass man so einfach einen Bestand von 500
Marans-Rassehühnern ® (http://marans-club.club.fr/statuts.htm#bagues)
bekommt.
Schon gar nicht in Deutschland.
Das ®-Zeichen füge ich nur an um deutlich zu machen, dass der MCF die Rassebezeichnung Marans ® schützen ließ.
Gieseker hat sich eine nur geringfügige Namensvariation schützen lassen und nutzt den Erfolgszug des Originalhuhns Marans ® als Trittbrettfahrer aus.
Nur ne Vermutung. Ich halte es jedenfalls für unwahrscheinlich, dass dieser Riesenbestand aus Rassehühnern besteht.
Aber ne Lösung wäre es natürlich auch, wenn Eierfarbe und Legeleistung im Vordergrund steht. Allerdings ist es ein Hybridhuhn.
PS: Für 400 qm braucht man 2 Netze.
PPS: Das Protokoll ... http://www.zs-l.de/fileadmin/files/070605wwwProto-Rasse.pdf Interessant zu den Italienern ...
Unter "Last Modified 08.August 2006" gibt es mehrere interessante Files
http://www.zs-l.de/fileadmin/files/
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