Tötungsverbot ist unzulässig

[El Diablo]

Hallo zusammen,

habe das heute im Landwirtschaftlichen Wochenblatt gefunden.

http://www.wochenblatt.com/landwirtschaft/nachrichten/tierschutzbund-fordert nach-kueken-urteil-aenderung-des-tierschutzgesetzes-9335.html

Nur zur Info. Finde geht ein wenig unter in den Medien.

Gruß
El Diablo

[El Diablo]

Ein wenig nach unten gehen zum Artikel:
Tierschutzbund fordert nach Küken-Urteil Änderung des Tierschutzgesetzes

Gruß
El Diablo

[Gwenhwyfar]

Tiere aus rein wirtschaftlichen Gründen zu töten ist kein vernünftiger Grund schreiben die da.
Naja..... irgendwie hat es doch aber immer einen wirtschaftlichen Grund. Ob ich nun Steaks, Leder oder Pelze verkaufe. Oder unerwünschte Geschlechter ausmerze. Letztendlich geht es doch unter dem Strich immer um Geld und Rentabilität.

[***altsteirer***]

Steaks ernähren, Leder kleidet, Pelz wärmt. Alles menschliche Bedürfnisse. Dass Menschen damit AUCH Geld verdienen macht den Tod der Tiere nicht zur rein ökonomischen Größe.
Wie es Mastbullen oder extra gehaltenen Pelztieren dabei oft geht ist ja wieder ein anderes Thema ;)

[Gwenhwyfar]

Kartoffeln ernähren auch, Pflanzenfasern kleiden und Synthetik wärmt. Alles also mit Alternativen belegt. Und speziell im Fall von Pelz reines Prestigedenken. Ob das dann so viel vernünftiger ist?
Zumindest ist es deutlich einfacher, eine Alternative zum Pelz zu finden, als einr Alternative für die vielen männlichen Küken.
Nicht falsch verstehen, ich finde es auch grausam, dass Küken einfach so zu schreddern. Aber im Vergleich ist das nicht mehr oder weniger vernünftig, als viele andere Vorgehensweisen in der Nutztierhaltung auch.
Eier ernähren auch. Und um an die ranzukommen braucht es eben LegeHENNEN. Keine Hähne.

[***altsteirer***]

Ich weiß, wir laufen schon wieder Gefahr uns im Grundsätzlichen zu verstricken, aber es ist den Menschen eben noch selbst überlassen, ob sie gerne ein Steak zu ihren Kartoffeln haben. Leder ist eigentlich ein Abfallprodukt des Steaks, und Pelz? Mut zum Rotfuchs! Kuschelig, nachhaltig und gleich noch gut für den Artenschutz...
Ich halte es für fraglich ob sämtliche Goretexteflonspezialmembranen in den Outdoorklamotten, irgendwo in Fernost produziert, eine bessere Umweltbilanz haben.
Und in der Nutztierhaltung gibt es sicherlich viele grenzwertige Zustände (siehe auch Ferkelkastration wegen Absatzproblemen von Eberfleisch), aber das Kükenschreddern wäre leicht zu beenden.
Dann gibts halt keine 10 Eier mehr für 99 cent...
Stichwort Zweinutzungshuhn. Etwas teurer? Ja, bestimmt! Aber da muss der Konsument dann halt einfach durch. Und noch gibt es ja genug Bundesdeutsche, die sich die Brüder solcher Legehennen dann gerne zu den Kartoffeln legen ;)

[baaze]

Ich frage mich, warum die Alternative zum Zweinutzungshuhn nicht vorgeschoben wird. Warum steht die Berufsfreiheit ode die schutzwürdigen Interessen der Brütereibetreiber im Vordergrund und warum sagt man, daß ihnen derzeit keine praxistauglichen Alternativen zur Verfügung stünden? Hauptsache Wirtschaftlichkeit, das kotzt mich an.

[baaze]

;D@ altsteirer - Fuchs hat man früher sogar gegessen - drei Tage in den Bach gehängt und gut war er...;D

[El Diablo]

Guten Morgen zusammen,
Die Wirtschaft und die Regierung fördern momentan ein Verfahren, das Geschlecht vor dem 10. Bruttag zu bestimmen. Leider ist dieses Verfahren noch nicht wirtschaftlich, dauert zu lange. Es wurde gesagt das für ein Ei maximal eine Minute zur Verfügung steht damit es sich rechnet. An diesem Zeitrahmen wird gearbeitet.

Gruß
El Diablo

[baaze]

Interessant, El Diablo - hab grad gegoogelt:

*Ein Forschungsprojekt prüfte, ob es möglich ist, das Geschlecht über Hormonkonzentrationen bereits vor dem 10. Bruttag zu bestimmen, so Seif weiter. In dieser Entwicklungsphase wird nach gegenwärtigem Kenntnisstand davon ausgegangen, dass der Embryo noch keine Schmerzen empfindet. Die Messungen ergaben, dass dies ab dem 8. Bruttag möglich ist. Zudem wird an einer Geschlechtsbestimmung anhand von Zellen der Keimscheibe des Hühnereies gearbeitet. Die Zellen werden dazu bei einer Biopsie entnommen und anschliessend mit Hilfe von molekulargenetischen Standardverfahren bestimmt. Dazu ist eine genaue Lokalisation der Keimscheibe erforderlich, um die Zellen gezielt entnehmen zu können. Ein weiterer Versuchsansatz beschäftigt sich mit der Möglichkeit der direkten Geschlechtsbestimmung am unbebrüteten Ei mittels hoch sensibler spektroskopischer Verfahren. Diese Lösung wäre optimal, da die als männlich erkannten unbebrüteten Eier bedenkenlos als Konsumeier verkauft werden könnten, betonte der Staatssekretär. * (quelle Schweizer Landwitschaftsseite)

[***altsteirer***]

@baaze:

Früher? Guckst Du hier ;)

http://www.djz.de/jagdpraxis/2928-fuchsrezept

[***altsteirer***]

@ el diablo:

ja, davon habe ich auch schon gehört. Man darf gespannt sein...

[Gwenhwyfar]

@altsteirer
So sehr verstricken müssen wir uns da gar nicht. Ich finde es nur schwierig, einen Grund als vernünftig oder unvernünftig zu definieren, weil das eben sehr subjektiv betrachtet werden kann.
Persönlich tendiere ich auch zum Zwienutzungshuhn und der Ammenkuhhaltung. Aber für die meisten Menschen ist der Mehrpreis dafür eben unvernünftig.
Was den Rotfuchs angeht -Artenschutz hin oder her. Darüber könnte man separat sicher sehr ausführlich und fruchtbar diskutieren. Ebenso darüber, ob Fuchs lecker schmeckt, oder nicht. Solange aber der Großteil der Pelze aus Farmen stammt, in denen die Pelztiere nur zu modischen Zwecken gehalten und getötet werden, ist es für mich schwer, darin einen vernünftigen Grund geschweige denn etwas anderes als Prestige und Profitgier zu erkennen.
Und sicher bleibt es jedem selbst überlassen, ob er ein Steak zu seinen Kartoffeln will. Aber eben auch, ob er zu billigen Eiern greift.
Solange das Geld über allem steht, wird der Gewinn immer der vernünftigste Grund von allen sein. Leider. ...

[***altsteirer***]

Solange aber der Großteil der Pelze aus Farmen stammt, in denen die Pelztiere nur zu modischen Zwecken gehalten und getötet werden, ist es für mich schwer, darin einen vernünftigen Grund geschweige denn etwas anderes als Prestige und Profitgier zu erkennen.
Solange das Geld über allem steht, wird der Gewinn immer der vernünftigste Grund von allen sein. Leider. ...

Manchmal sind wir uns richtig einig! :dafuer

[El Diablo]

Hallo nochmal,

altsteirer: ja man kann wirklich gespannt sein.
Ich denke es wird ein Wettlauf gegen die Zeit. Das das Tierschutzgesetz geändert wird ist wahrscheinlich.
Ist das Verfahren der Geschlechtsbestimmung bis dahin nicht ausgereift werden die Brütereien abwandern in Regionen wo das Töten von Hahnenküken erlaubt ist. Aus meiner Sicht moralisch bedenklich

Grüße
El Diablo

[Gwenhwyfar]

@ El Diablo
Theoretisch wäre das eine leicht lösbare Aufgabe, wenn man nur Importware zuließe, die unseren Gesetzvorlagen entspricht.
Aber diese Konsequenz lässt Deutschland leider oft vermissen.

[eierschachtel]

die getöteten Küken werden doch auch einer Futter-Verwertung zugeführt? Und ob die Küken eine 4-wöchige Mast in Massentierhaltung vor dem Ende noch vorziehen würden... keine Ahnung

[elja]

@eierschachtel du bringst es auf den Punkt.
Wo das Tierschutzgesetz ansetzen müsste, wäre die Art des Tötens. Es kann nicht sein, dass Küken lebend geschreddert werden oder so vergast werden, wie es gehandhabt wird. Außerdem gehört jede Art von Akkordschlachtung verboten, ebenso wie das Schächten.
Es gibt Gase, bei denen die Küken nicht bei vollem Bewußtsein ersticken.
Die vergasten Küken sind die, die man tiefgefroren für Schlangen etc. kaufen kann, die geschredderten werden so weit ich weiß zu Tierfutter (Hunde, Katzen) verarbeitet.

[***altsteirer***]

@ eierschachtel und elja: :bravo

Mein Zweinutzungshuhngedanke beinhaltet auch keine 4 wöchige Intensivmast!


Außerdem gehört jede Art von Akkordschlachtung verboten...

Dazu kam spätabends mal was auf ARTE im Rahmen einer TTIP Berichterstattung. Das sogenannte "Chlorhähnchen" ist wohl u.a. eine Folge davon, dass die Schlachtstraßen bei einem Durchlauf von 180! Hähnchen/Minute die Grenzwerte für die zulässige Keimbelastung nicht mehr einhalten können... 3 Broiler pro Sekunde...

[eierschachtel]

da versucht man an der Spitze was zu ändern... was eigentlich von Grund auf verboten gehört:
Massentierhaltung...
Massentötungen unerwünschter Tiere und Massenschlachtungen sind ja nur die logische Konsequenz davon
Und sei es nur, weil durch den massiven Antibiotika-Einsatz auch wir eines Tages daran kaputt gehen werden... wenn schon der Tierschutzgedanke nicht verfängt ;)
Jegliche Art der Tierhaltung unterlassen, der den Einsatz von Antibiotika - über Einzel-Tierbehandlung hinaus - erfordert

[elja]

Jegliche Art der Tierhaltung unterlassen, der den Einsatz von Antibiotika - über Einzel-Tierbehandlung hinaus - erfordert

dann wären auch ganz viele private Hühnerhaltungen verboten, wo eine ganze Gruppe übers Trinkwasser Antibiotikum bekommt, auch wenn nur einzelne Tiere erkrankt sind.
Ich musste meinem TA erst einmal beibringen, dass ich den Aufwand treibe einzelne Tiere rauszufangen und zu behandeln und dass ich keine "Massen"behandlung wünsche.

[eierschachtel]

ich denke doch, dass kein Hobby-Huhn Halter Tiere unnötigerweise mit Antibiotika behandeln lassen würde... Gerade dafür betreiben die meisten ja dieses Hobby... um möglichst tiergerecht und ohne Medikamente erzeugte Lebensmittel zu erhalten

[katia]

Hallo

Das hört sich ja alles wunderbar an was ihr schreibt und wäre so wünschenswert gar keine frage.
Aber es geht nunmal um die wirtschaftlichkeit in den Betrieben und bei dem Preiskampf gerade im Geflügel Eier bereich geht es doch gar nicht anders als mit Massentierhaltung und Rassen die die höchste Leistung bringen wie will man den auf den Markt bestehen wenn man nicht intensivtiere hat die schnell viel fleisch ansetzen oder Hühner die nur ab und an ein Ei legen das funktioniert halt nicht wir haben einen Weltmarkt und da muss man mithalten können ansonsten ist man schneller pleite wie man denkt.
Und jeder Tag länger wo die Hähnchen brauchen bis zum schlachten kostet tausende Euro in einen Mastbetrieb was sich der Mäster nicht leisten kann bei dem Preisdruck und das ist doch mit allem so.
Und wenn das Deutsche Hähnchen zu teuer ist im Supermarkt wird halt dann das Polnische Ungarische gekauft ist doch so es geht ums Geld beim Verbraucher beim großteil zumindest die paar wo anders denken davon kann man halt nicht leben.
Und mit dem freihandelsabkommen wird das ganze noch brutaler und der Preiskampf verschärft sich nochmal also bleibt doch gar nichts anderes übrig als noch intensiver zu produzieren.
Das das nicht gut ist weis ich auch aber anders geht es nicht wenn man mithalten will auf dem großen Markt.

[Zwiehuhn_Neuling]

Das das nicht gut ist weis ich auch aber anders geht es nicht wenn man mithalten will auf dem großen Markt.

Hi,

Deine Zeilen sind: !alternativlos!

Du übersiehst daß es immer Alternativen gibt.

Du berufst dich auf den Markt - ein Markt ohne Regeln ist jedoch Unsinn. Auf einem solchen Markt hätten wir heute noch keinen Kat und "Rauchen macht schöner" auf den Packungen.
Durch die Regeln haben wir aber Raucherbein und Raucherlungen und den Kat - und trotzdem gibt es den Wettbewerb noch.

Wenn man auf die Eierschachteln ein (wahrhaftiges) Bild der Legehennen drucken würde und dazu die echten Haltungsdaten z.B. Freilandgruppenhaltung mit 2qm/Tier und 1 Hahn auf 100 Hühner.
Bzw. bei den Broilern nicht "gebrütet in D, vorgemästet in D, gemästet in D, geschlachtet in D" - das sagt nichts, die Tiere können mehrere tausen km auf dem Buckel haben. Da währe "Aromamast mindestens 6 Monate gemästet, vor Ort gebrütet und Ortsnah geschlachtet" z.B. viel aussagekräftiger.

Bei derartiger Kennzeichnung kann sich jeder das billige Ei mit der erbärmlichen Henne in den Wagen legen oder das 50-100% teurere Fedeknäul.

Gruß Johannes