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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die grüne Wiese als Haupfutterquelle



martin h.
09.02.2015, 09:27
Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob eine bunte Wiese als Hauptfutterquelle für die Hühner dienen kann.

Gibt es wertloses Grünzeugs, das Hühner nur so fressen, für nichts, unnütz?

Wird ein Huhn satt, das als fleißige Futtersucherin auf einer Wiese das Futter selbst besorgt?

Danni
09.02.2015, 10:19
Da bin ich ja mal gespannt auf die Antworten.

Meine Hüner (8) haben ca. 1 Ha freien Auslauf. Allerdings ist da nicht nur Wiese sondern auch Miste, Sträucher, Obstbäume und unser Kompost.
Ich gang geht regelmäßig zum Kompost um zu schauen ob es was leckeres gibt oder um einfach nur Würmchen etc. dort raus zu pulen. Aus der Miste haben Sie sich schonmal ne Maus geklaut. Aber dennoch glaube ich das sie Ihre Körnerration am Tag brauchen. Sie gehen auch trotzdem immer noch an Ihr Futter (welches frei zur verfügung steht) allerdings viel seltener als natürlich im Winter.
ich bin mir nicht so sicher ob eine ausgewogene Ernährung ganzjährig gegeben ist. Meine ernähren sich schon sehr viel von draußen...die sind zu faul um tagsüber bei schönem Wetter in den Stall zum Futtern zu gehen. ;) Aber wenn es Tagsüber nicht alles gereicht hat was da so kreucht und fleucht und wächst sieht man sie abends manchmal noch ihr normales Futter picken. Dick sind meine nicht. Habe sie gewogen und sie laufen auch viel zu viel herum um ansetzen zu können ;)

martin h.
09.02.2015, 10:34
Aber dennoch glaube ich das sie Ihre Körnerration am Tag brauchen. Du hast mit Kompost, Mist und großem Auslauf (auch Scharrplätze) sicher eine gute Nahrungsquelle.
Wenn man ganz pingelig sein möchte, dann wäre es interessant zu wissen, wie viel Körnerfutter die Hühner noch verbrauchen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Futter nicht so schnell zur Neige geht.

Meine Glucken mit Küken stürmen im Sommer immer an meinem Hühnerfutter vorbei und laufen geradewegs zum Komposthaufen. Da steh ich dann mit meiner schönen Hirse, den kleinen Rundreiskörnern, den Weizengries und dem hart gekochten Ei. Und was machen die- rauf auf dem Kompost und wühlen! Nachmittags haben sie meist gerne eine kleine Mahlzeit. Aber am Morgen, nein Danke.
Ich spreche hier von nimmersatten dicken Zwerg Orpingtonküken und nicht von Naturburschen wie Steinhendln.
Meine Dicken und ihr Biofutter :laugh

martin h.
09.02.2015, 18:28
Das Huhn weiß, was es fressen kann und was es nicht fressen soll. Es kann zwischen Giftpflanzen und Pflanzen, die ihm als Medizin gut tun, unterscheiden.
In meinem eingezäunten Auslauf wächst z.B. der gemeine Stechapfel, eine sehr giftige Pflanze: Die Hühner rühren diese nicht an. Ich habe aber beobachtet, wie Junghühner daran zupften. Die Samen werden auch nicht gefessen, obwohl sie groß sind und ein Mensch sie vielleicht als Körnerfutter sehen könnte.
Wenn Gras Samen trägt, so werden diese Samen sehr gerne gefressen. In einem gemähten Rasen wird diese Nahrungsquelle nicht zur Verfügung stehen. Körnerfutter ist nichts anderes als Grassamen. Wildpfanzensamen sind häufig sehr nahrhaft. Sie enthalten mehr Stoffe, als die gewöhnlichen Getreidesorten, die gefüttert werden. Auch krautige Pflanzen sind sehr nahrhaft, sowohl als Grünfutter, als auch die Samen.
Daneben sind viele häufige Pflanzen auch Arzneimittel, z.B. Wegerich oder Rainfarn, welche die Hühner im Bedarfsfall selbst zu sich nehmen (Rainfarn, wilder Lauch, Salbei usw. wird gelegentlich gefressen).

-Das Huhn weiß, wie viel es fressen soll. Da sich Hühner in ihrem Fressverhalten unterscheiden, je nachdem ob sie legen, im Wachstum sind oder auch alt sind, nehmen sie auch unterschiedliche Mengen an Futter auf. Eine Legehenne, die viele Proteine braucht, wird mehr auf die Jagd nach Insekten gehen, scharren und suchen (Insekten haben einen hohen Proteinanteil); ein Huhn das wächst, wird mehr Gras fressen, da es mehr Kohlenhydrate braucht.
Was die Futtermenge betrifft, so spricht man von Grundfutter (Grundumsatz) und Leistungsfutter (Leistungsfütterung). Für den Grundumsatz/Erhaltungsbedarf findet das Huhn in einem naturnahen Auslauf in der Regel genug, höchstens kleine Mengen an Körnerfutter sind notwendig, Zusatzfutter und Leckerein findet es selbst.

-Das Huhn weiß, wann es genug gefressen hat. Ein Huhn im Freilauf, wird keine „Zivilitsationskrankheiten“ bekommen. Es wird keine Probleme wie Verfettung haben und auch der Parasitenbefall wird weniger ein Thema sein.
Bei Käfighaltung kann es auch zu Frustessen kommen. Ein Tier, das nicht weiß, was machen, es frisst einfach. Übergewichtig werden Kaninchen, Meerschweinchen,Hühner usw, wenn sie in Käfigen gehalten werden und zu viel Futter/Nährstoffe/Kalorien bekommen. Dann muss man den Tieren mehr Ballaststoffe füttern und eine Diät machen.

Das Huhn lernt Futterquellen zu erschließen. Ein Huhn, das von einer Glucke in natürlicher Umgebung aufgezogen wird, wird vom ersten Tag an lernen, was es fressen kann und wo es was zu finden gibt. Wenn die Hühnerhirse Samen trägt, so springen die Hühner hoch, um diese Samen zu ergattern. Häufig ist es gerade das „Unkraut“, das besonders nahrhaft ist, z.B. Amaranth, Gänsefußgewächse...

Das Huhn, das sich in naturnaher Umgebung selbständig ernähren kann, wird weniger krank und wird auch glücklicher sein.
Alles was ein natürlich aufgewachsenes Huhn weiß, darüber müssen sich Futtermittelfirmen den Kopf zerbrechen. Möglichst billige Bestandteile müssen zu einem „hochwertigen“ Futter werden.

Ernst
09.02.2015, 19:11
Das Huhn weiß, was es fressen kann und was es nicht fressen soll. Es kann zwischen Giftpflanzen und Pflanzen, die ihm als Medizin gut tun, unterscheiden.

Bei Tierarten, die seit Jahrtausenden hier leben, will ich wohl glauben, dass sie im Rahmen der Evolution gelernt haben, was verträglich ist und was nicht. Bei Hühnerrassen, die u. U. erst einige Jahrzehnte hier leben, habe ich da meine Bedenken. Es kann aber durchaus sein, dass Giftpflanzen, wie z. B. der Stechapfel, nicht sehr schmackhaft sind, und deswegen gemieden werden.


-Das Huhn weiß, wie viel es fressen soll. Da sich Hühner in ihrem Fressverhalten unterscheiden, je nachdem ob sie legen, im Wachstum sind oder auch alt sind, nehmen sie auch unterschiedliche Mengen an Futter auf. Eine Legehenne, die viele Proteine braucht, wird mehr auf die Jagd nach Insekten gehen, scharren und suchen (Insekten haben einen hohen Proteinanteil); ein Huhn das wächst, wird mehr Gras fressen, da es mehr Kohlenhydrate braucht.
Auch das ist eine Aussage, die kaum haltbar ist. Die Fertilität von Huhn und Hahn ist nachgewiesenermaßen besser, wenn das Futter nicht zu proteinhaltig ist. Eine Glucke dagegen wird ihre Küken schon zu Insekten führen, denn die brauchen gerade während der Wachstumsphase besonders viel Protein, aber kein Gras.


-Das Huhn weiß, wann es genug gefressen hat. Ein Huhn im Freilauf, wird keine „Zivilitsationskrankheiten“ bekommen. Es wird keine Probleme wie Verfettung haben und auch der Parasitenbefall wird weniger ein Thema sein.
Wenn es wirklich so wäre, wie Du sagst, würden Hühner, dies gilt besonders für wenig legende Rassen, nicht zu Verfettung neigen.


Das Huhn lernt Futterquellen zu erschließen. Ein Huhn, das von einer Glucke in natürlicher Umgebung aufgezogen wird, wird vom ersten Tag an lernen, was es fressen kann und wo es was zu finden gibt. Wenn die Hühnerhirse Samen trägt, so springen die Hühner hoch, um diese Samen zu ergattern. Häufig ist es gerade das „Unkraut“, das besonders nahrhaft ist, z.B. Amaranth, Gänsefußgewächse...

Das mag ja durchaus so sein. Das Problem ist nur, dass sowohl bei den Wildsämereien, aber ganz besonders bei den Insekten, das Angebot längst nicht mehr dass ist, was es einmal war. Da ist oftmals nicht mehr allzu viel zu erschließen. Wenn wie hier erwähnt ein Komposthaufen erreichbar ist mag das etwas besser sein. Aber hier geht es ja wohl nur um die "grüne Wiese"


Das Huhn, das sich in naturnaher Umgebung selbständig ernähren kann, wird weniger krank und wird auch glücklicher sein.

Aber wo kann sich den heute noch ein Huhn selbstständig ernähren? das dürfte selbst in naturnaher Umgebung, besonders in den Wintermonaten, ein Problem sein.


Alles was ein natürlich aufgewachsenes Huhn weiß, darüber müssen sich Futtermittelfirmen den Kopf zerbrechen. Möglichst billige Bestandteile müssen zu einem „hochwertigen“ Futter werden

Futtermittelfirmen zerbrechen sich nicht den Kopf darüber, was Hühner wissen, sondern darüber, was der Stoffwechsel eines Huhnes benötigt. Und wenn ich mir anschaue, was sich die "Selbstmischer" hier teilweise für einen Blödsinn ausdenken, dann ist das was die Futtermittelfirmen sich ausdenken, oftmals die bessere Lösung.

martin h.
09.02.2015, 21:09
Bei Hühnerrassen, die u. U. erst einige Jahrzehnte hier leben, habe ich da meine Bedenken.
Einige Jahrzehnte, das ist schon länger. Du als Züchter weisst, wie schnell Zuchtfortschritte erzielt werden. Die Selektion wird heute in der Rassegeflügelzucht in Richtung Ästhetik betrieben. Über Jahrhunderte erfolgte die Selektion nach ganz anderen Kriterien.
Ein Huhn, das eine Giftpflanze isst, das kann sterben. Es wird schon einmal Bachschmerzen bekommen und dann daraus lernen, dass es diese Pflanzen nicht essen darf. Das ist nicht nur der Geschmack, sondern die tatsächliche Wirkung der Giftpflanzen.

Es ist ganz interessant zu sehen, wenn ich ein Rassehuhn kaufe, das nur von Legemehl ernährt wurde, wie es auf einmal anfängt gewisse Pflanzen in sich heineinzuschlingen, die meine Rassehühner verschmähen würden.

Alle Pflanzen haben Proteine, Kohlenhydrate und Fette in verschiedenen Verhältnissen. Die Hühner gehen nicht nach Listen vor, sondern sie lernen, in der Umwelt die Futterquellen zu erschließen.
Gerade junges frisches Gras hat viele Proteine, während altes Gras im Herbst nur noch aus Ballaststoffen besteht, weil die Pflanze die Nährstoffe in die Wurzeln transportiert.
Die natürliche Umgebung ist quasi wie ein Buffet für das Huhn, es kann sich bedienen. Wenn ein Tier mehr Proteine braucht, dann wird es die proteinhaltigen Futterquellen erschließen, und wenn es mehr Kohlenhydrate braucht, dann wird es die Kohlehydrathaltigen erschließen.


Eine Glucke dagegen wird ihre Küken schon zu Insekten führen,
Dass ein kleines Zwergorpington Küken Insekten frisst- also wie klein ist der Käfer, der in ein Küken passt! Ein Küken am Komposthaufen, womit sich das den Bauch voll macht, das frage ich mich auch. Dafür müsste ich so gut und genau hinschauen, wie eine Glucke das macht, das kann sie aber besser. (jedenfalls Asseln schafft es nicht am ersten Tag, das sind mehr Minisamen, Ministeinchen, Insekteneier,.....)


Aber hier geht es ja wohl nur um die "grüne Wiese"
Dort steht auch ein Baum, eine Hecke und ein Kompost/Misthaufen- wie so eine Wiese eben ausschaut, wo Hühner nicht verhungern.

Im Post von Danni ist doch auch zu lesen, dass bei ihr die Hühner (natürlich nur in der entsprechenden Jahreszeit) sehr viel Futter selbst finden. Ich würde sogar sagen, der größte Teil, wird von den Hühnern gesucht.
Dies funktioniert natürlich nicht auf irgendeinen Rasen (Ernst, du musst den Rasenmäher verschrotten, sonst wird das nichts mit Körnerfutter vor der Tür). In einer Wiese mit Heuschrecken usw. wird eine Legehenne sehr viele gesunde Proteine zu sich nehmen können.


Futtermittelfirmen Es gibt dann auch immer wieder Futtermittelskandale.
Futtermittelkauf:
Hühnerfutter können Massentierhaltungsbetriebe/Hobbyhalter in großen Mengen günstig kaufen.
Bei Milchviehbetrieben würde diese Praxis des 100%igen Zukaufs von Futtermitteln zum Ruin führen.

@Ernst, hast du nie ein Huhn einfach so rumlaufen, und wunderst dich, was es schon wieder frisst oder schon wieder gefunden hat?

sil
09.02.2015, 21:47
Kann sich ein Huhn von einer grünen Wiese ernähren?
Ja, wahrscheinlich schon, aber jetzt kommen meine ABER:
- Bevorzugen Hühner nicht unbedingt die Wiese als Nahrungsgrund, sondern Waldränder, Hecken, Unterholz. soweit jedenfalls meine Beobachtungen
- wollen wir vom Huhn Eier, und zwar die meisten von uns in einer Größenordnung von +/- 150/Jahr, wenn nicht mehr. Die wenigsten wären wohl mit ein zwei Gelegen pro Jahr und einer Handvoll aufgezogenen Küken je Henne zufrieden, die dann auch noch so langsam wachsen, dass sie sich im Kochtopf ziemlich mickrig ausmachen.
- Brauchen Haushühner, die weit mehr Eier legen (sollen) als Wildhühner, über eine lange Zeit im Jahr gehaltvolles und halbwegs ausgewogenes Futter. Ein Huhn, das nur während der Zeit des optimalen Nahrungsangebots sein knappes Dutzend Eier legt, kann während des restlichen Jahres dann auch mit knapperem Futter überleben.
- Sind unsere Haushühner schon lange keine Wildtiere mehr und als solche auch nicht optimal an den Lebensraum, den sie nutzen (müssen) angepasst. Im Gegenteil müssen sie mit einer menschengemachten Form, Größe, Gewicht und Optik zurechtkommen und mit der ihnen angezüchteten Legeleistung.
- Leben im Allgemeinen zuviele Haushühner auf zuwenig Fläche, um sich darauf über längere Zeit selbst mit allem nötigen zu versorgen

Mein Fazit: Ganz bestimmt können Haushühner unter bestimmten Umständen und für eine gewisse Zeit sich auf einer bestimmten Fläche selbst versorgen, aber ich sehe bei meinen z.B., die wirklich absoluten Freilauf mit Wiese, Wald Hecke, Gebüsch und Gesträuch, Misthaufen, Sumpf und Trockenrasen haben, dass sie den Großteil des Jahres Zufutter brauchen. Mal mehr, mal weniger, aber ganz ohne würde ich sie nicht halten. Schließlich habe ich sie, weil ich von ihnen eine Leistung erwarte, da ist es nur fair, sie auch mit dem zu versorgen, was sie brauchen um diese Leistung zu bringen.
-

martin h.
09.02.2015, 21:53
Als ich nur Zwerg Cochin hatte, war es so, dass diese tatsächlich fast alles im Garten selber fanden und ich fast kein Futter brauchte. Mehr als ein paar Körner haben die nicht gefressen (die Spatzen haben mehr gefressen).

Bei einer Halterin ist es wohl ähnlich, die http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/81992-HILFE-meine-Henne-frisst-weder-Körnermischung-noch-Granulat!

bedar
09.02.2015, 22:09
Das sich die Hühner nur von der Wiese ernähren ist ein gutes Konzept aber so oder so würde ich immer bisschen Getreide dazufüttern.

Galla
09.02.2015, 22:10
Ich schließe mich martin h. an: Meine Zwerghühner sind auch auf einer Wiese unterwegs und fressen im Sommer kein angebotenes Futter...nicht mal Banane....

Wenn es dann auf der Wiese jahreszeitbedingt weniger wird, werden nur Sämereien (Hirse, Unkrautsamen, Sonnenblumenkerne) gefressen. Getreide wird verschmäht. Fleisch wird auch nur gefressen, wenn sie selber keine Insekten erwischt haben. Ein Huhn ist wohl keine Intelligenzbestie, aber was es an Nährstoffe braucht, scheint es zu wissen.
Geplant war so ein Futterplan nicht; Huhn hat da seinen eigenen Kopf bewiesen.

***altsteirer***
09.02.2015, 22:28
@ sil: :dafuer

dem ist nichts hinzuzufügen!

Ernst
09.02.2015, 22:43
@Ernst, hast du nie ein Huhn einfach so rumlaufen, und wunderst dich, was es schon wieder frisst oder schon wieder gefunden hat?

Doch, ich hatte auch schon mal ein Huhn, einfach so rumlaufen. Ich hab mich allerdings nicht darüber gewundert, wenn es mal wieder etwas zu fressen gefunden hat. Das ist für mich allerdings kein Grund anzunehmen, dass es, auf der grünen Wiese, in der Lage ist sich optimal selbst zu versorgen. So, das soll es für mich, zu diesem Thema alles gewesen sein. Es ist mir ehrlich gesagt zu albern, auf alles noch einmal einzugehen. Ich habe meine Meinung dazu gesagt.

martin h.
09.02.2015, 23:14
Was Sil anspricht, ist in der Landwirtschaft auch die Frage von intensiver und extensiver Landwirtschaft.
Die Zahl der Hühner muss sich natürlich nach dem Futterangebot auf einer Fläche richten (im Winter wird es in Europa unmöglich). Doch bereits im Frühjahr, wenn das Gras anfängt zu treiben, dann sind diese frischen Triebe sehr nahrhaft für Tiere. Denn dann schießen die Pflanzen ins Kraut. Die Reservestoffe, die gespeichert wurden, kommen dann wieder an die Oberfläche.
Man hat früher ja auch die jungen Äste von Laubbäumen, den Ziegen verfüttert. Frisch austreibende Triebe sind sehr reich an Nährstoffen (meine Hühner kommen da aber nicht ran- höchstens die jungen Küken mit 3 Monaten schaffen es auf den Aprikosenbaum- da fällt mir ein, auch die Blüten die runterfallen, werden immer gefressen).

Nachhaltigkeit ist heute ein modernes Wort geworden, die Hühnerhaltung (auch die Hobbyhaltung), die nur auf gekauftes Futter aufbaut, ist auch nicht nachhaltig.

Die Leistungsfütterung habe ich erwähnt, man kann natürlich nicht ein Hochleistungstier damit zufriedenstellen, aber der Erhaltungumsatz/Grundfutter eines Durchschnittshuhns kann durchaus gedeckt werden.

Eine naturnahe Fläche vorrausgesetzt, die eben auch Futter bietet- Bäume, Hecken, Mist/Komposthaufen, Wiese usw. alles was in jeden guten strukturierten Auslauf gehört.

catrinbiastoch
10.02.2015, 00:46
Der vielseitige , naturbelassene , gut bepflanzte Auslauf bietet unseren Hühnern viel Gesundes .Meine Hühner können sich im Sommer auf 3000m2 solcher Fläche schaffen . Ab Mittag gibt es Weichfutter im Hühnergarten . Zum Abend eine Körnermischung satt . Normale Hühner vergiften sich nicht . Die können eine gewisse Portion Giftpflanzen gut ab . Ihre Verdauung ist flott und der Darm nicht sehr lang . Bei solchen Ausläufen , kann man die Fütterung der Jahreszeit und dem Wetter anpassen . Die Tiere danken es mit bester Gesundheit und viel Nachwuchs . L.G. Catrin

Danni
10.02.2015, 09:15
Was mir gerade einfällt.
Ich bin an das Thema Hühnerhaltung sehr unerfahren und naiv ran gegangen. Und als der Hof da war bekamen wir gleich, ohne vorwarnung und vorallem ohne Vorbereitung 9 kleine Küken im alter von 5-10 Tagen geschenkt.
Sie hatten keine Glucke und wurden sozusagen allein groß. Als Jungtiere im abgesperrten Garten. Als Sie größer wurden wollten wir sie nicht mehr einsperren und haben Sie einfach frei laufen lassen. Wie wo wann Sie futter finden, konnten sie von keinem Althuhn lernen, sondern haben sie durch Instinkt und probieren gelernt.

Hätte ich keine Miste, Kompost, Staudenbereiche, Obstbäume und teilweise Wildwiese, denke ich auch nicht das die Hühner alles finden könnten. Aber es ist durchaus schön zu sehen wie wenig Futter Sie sich im Stall holen müssen und wie Vital sie durch die gegen ziehen.
Im Winter klappt das nur bedingt. Solange kein Schnee liegt suchen sie draußen weiter nach essbaren, aber sobald schnee da ist, kann ich beobachten das der Futterautomat natürlich schneller leer wird...

Mara1
10.02.2015, 10:15
Das Huhn weiß, was es fressen kann und was es nicht fressen soll. Es kann zwischen Giftpflanzen und Pflanzen, die ihm als Medizin gut tun, unterscheiden.
In meinem eingezäunten Auslauf wächst z.B. der gemeine Stechapfel, eine sehr giftige Pflanze: Die Hühner rühren diese nicht an. Ich habe aber beobachtet, wie Junghühner daran zupften. Die Samen werden auch nicht gefessen, obwohl sie groß sind und ein Mensch sie vielleicht als Körnerfutter sehen könnte.


Ich halte Hühner bestimmt nicht für dumm, aber daß sie durch Versuch und Irrtum lernen, welche Pflanzen für sie giftig sind, kann ich mir nur schwer vorstellen. Die Giftwirkung tritt doch in der Regel nicht sofort ein, sondern vielleicht erst Stunden später. Da hat ein Huhn nun also den lieben langen Tag von zig verschiedenen Pflanzen gefressen, kriegt dann abends Bauweh - und soll nun wissen, von welcher der 50 tagsüber gefressenen Pflanzen das Bauchweh kommt? Ich denke das kann so nicht funktionieren.

Meine Hühner fressen z.B. Wolfsmilch nicht, die ist giftig. Aber die hat einen scharfen Geschmack, deswegen wird sie auch von anderen Weidetieren gemieden. Bestimmt haben auch meine Hühner mal an den Blättern gezupft, festgestellt, daß die nicht schmecken, und dann lassen sie diese Pflanzen in Zukunft stehen. Einfach weil sie nicht schmeckt. Dass sie nun aber wissen, daß die giftig ist, glaub ich eher nicht. Viele Giftpflanzen haben einen unangenehmen Geruch oder Geschmack und werden deswegen gemieden. Meine Hühner lassen aber z.B. auch Brennesseln stehen, obwohl die nicht giftig sind und sogar gesund wären. Trotzdem bleiben die im Hühnerauslauf stehen und werden riesengroß, selbst wenn alles andere Grün schon weg ist. Auch bei den Gräsern wird unterschieden, manche Gräser scheinen den Hühnern nicht zu schmecken und werden stehen gelassen. Giftig sind die aber sicher nicht.

An manches gehen meine Hühner auch einfach nicht ran, weil sie es nicht kennen. Vielleicht ist das auch eine Methode, wie sie sich vor Vergiftungen schützen.

Grüße
Mara

martin h.
10.02.2015, 12:25
Ich halte Hühner bestimmt nicht für dumm, aber daß sie durch Versuch und Irrtum lernen, welche Pflanzen für sie giftig sind, kann ich mir nur schwer vorstellen.
Bei mir war es tatsächlich voriges Jahr so, dass die Zwerg Orpington (die Zwerg Cochinmixe nicht) den Rainfarn angefressen haben.
Die Pflanze wird ja normalerweise von den Hühnern nicht angerührt. Dann habe ich nachgeschaut, was im Rainfarn als Heilpflanze steckt, und er wirkt gegen Würmer. Ich habe viel "Unkraut" im Garten, und die Auswahl an Heilpflanzen ist groß. Den Rainfarn und die Hühner habe ich immer schon im Garten, aber dass Hühner Rainfarn fressen, das kam nur einmal vor. Er wirkt gegen Würmer.
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/rainfarn.htm

Auch den Salbei, haben sie einmal gefressen. Dieser wirkt ja antibakteriell. Wenn sie nur irgendwie Grünfutter gebräucht hätten, dann hätten sie den sicher nicht gefressen, die Blätter sind auch recht zäh. Normalerweise wird Salbei nicht angerührt.
Ich füttere manchmal Origano im Winter, im Sommer habe ich sowohl den wilden Majoran als auch den echten Gewürzorigano im Garten. Beide werden im Kräutergarten nicht gefressen (auch im Winter sind noch kleine Blätter dran- sie könnten ihn fressen, tun es aber nicht).

Dass Hühner nur nach Geschmack gehen, glaube ich weniger. In der Regel sind Bitterstoffe die Stoffe in Pflanzen, welche als Fraßschutz dienen, Giftstoffe in Pflanzen sind ein "extremer Fraßschutz". Gleichzeitig sind Bitterstoffe sehr gesund, weil sie die Verdauung fördern. Sie wirken auf die Leber/Galle- die Leber ist gut für die Entgiftung des Körpers.

Die Brennessel ist eine Pflanze, die als Hühnerfutter (auch für Kühe, Schafe usw) sehr gut ist. Aber da die Pflanze Brennhaare hat, wird sie nicht gefressen. Beim Trocknen (auch beim Heumachen) werden die Brennhaare zerstört und die Tiere können sie fressen.


Meine Hühner fressen z.B. Wolfsmilch nicht, die ist giftig.
Wolfsmilch wird nicht gefressen, normalerweise. Ich habe nur einen halben Quadratmeter mit etwas Wolfsmilch, und im Frühjahr, werden kleinste Teile der Pflanze gezupft. Mir fallen die Dinge auf, mein Garten ist nicht groß und ich schau genau, wo die Hühner gerade fressen- nicht dass sie mir zu viel garteln.;)

http://www.heilkraeuter.de/lexikon/euphorbium.htm

140480 Ganz hinten an der Terrasse wächst die Zypressenwolfsmilch.

Manchmal kommt mir vor, die haben einen Kräuterkurs gemacht. Ich würde die Sachen niemals füttern, aber wenn sie die Hühner mal fressen, dann hat das einen Grund.
Bei vielen Pflanzen, wird nur einmal gezupft, dann ist fertig. Andere werden verschlungen (Salatpfänzchen im Gemüsegarten :laugh - zu viel Salat im Winter und das Huhn bekommt Durchfall).

Hühner brauchen keine Ernährungsberater, wenn sie die Möglichkeit haben, sich an den Futterpflanzen und Heilpflanzen zu bedienen.

sil
10.02.2015, 12:27
Ich denke, bei einem "Futterplan", der ganz entscheidend darauf abzielt, möglichst wenig Futter zukaufen zu müssen, kommt es unbedingt auch auf die vor Ort gehaltenen Hühner an. Welche Rasse, wie groß, wie ist die (genetisch vorgegebene) Lege-, Mastleistung, wie nah dran oder wie weit weg vom "Wildhuhn".
Klar können Hühner lernen, was genießbar ist und was nicht, aber ich glaube nicht, dass sie verstandgeleitet selektieren. sie fressen, was da ist, was ihnen schmeckt, was sie kennen, und vielleicht auch, was einen akuten Bedarf deckt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass bei einem wirklich großzügigen Platzangebot und vielfältigem Futterangebot im Laufe des Jahres Bedarf und Aufnahme mehr oder weniger ausgeglichen werden können. Aber ich sehe da auch den Halter in der Pflicht, da mitzudenken, und auch Verantwortung dafür zu übernehmen, dass es zu keinem dauerhaften Futtermangel kommt und sich nicht auf naturbelassene und artgerechte Selbstversorgung herauszureden.
Da die Nachhaltigkeit als Argument zu bringen, leuchtet mir nicht so recht ein. Wir müssen ja deswegen Futter zukaufen, weil wir in der Regel nur mehr in Teilen Selbstversorger sind. Würden unsere Hühner wie früher den Dreschabfall bekommen, sich die Haferkörner aus dem Pferdemist suchen oder das, was die Kühe aus dem Barren geworfen haben aus der Streu scharren können, dann bräuchten wir wohl eher wenig Getreide zukaufen.
Und, wie gesagt, unsere heutigen Anforderungen an die Hühner, die wir halten, sind teilweise sehr weit entfernt von dem, was vom "Ursprungshaushuhn" erwartet wurde.
Auch wie unsere Hühner aufwachsen, hat Einfluß auf ihre Ernährungsgewohnheiten.

Ich übernehme relativ regelmäßig Hennen aus einer reinen Käfighaltung, und die fressen erst mal gar nix außer Futter in Mehlform. Bis sie sich mal an was anderes wagen, dauert eine Weile, am schnellsten wagen sie sich an Katzenfutter, wahrscheinlich, weil der Bedarf an tierischem Eiweiß bisher nie gedeckt wurde und nun entsprechend hoch ist. Bis sie mal selbständig auf der Wiese Gras zupfen, dauert es teilweise Wochen, und manche lernen das gezielte nach Futter Scharren ewig nicht....
Vielleicht, wenn sie hungern müßten, dass sie dann aus reiner Not schneller lernen würden, aber irgendwie erscheint mir diese Alternative nicht recht fair.
Immer wieder bekomme ich auch Hybriden, die wegen Aufgabe weg sollen, die kennen oft auch nix außer Weizen, vielleicht noch Mais und Legemehl, haben Gras womöglich nur durch den Zaun des Auslaufs gesehen. Aber die stehen so unter Druck, mit irgendwas die durch die Legerei aufgezehrten Körperreserven aufzufüllen, dass die schlichtweg alles aufpicken, was ihnen vor die Schnäbel kommt. Ich gehe davon aus, dass der Lernprozess, was davon schmackhaft und genießbar ist und was nicht, nebenbei abläuft. Und wenn eine dann mal tot umfällt, kann ich nur bedingt beurteilen, obs jetzt an einem falschen Lernerfolg lag oder an was anderem.
Solchen Hennen das gewohnte Getreide aus - ich sag mal Sparsamkeit - vorzuenthalten, finde ich nicht in Ordnung.
Von einer Glucke großgezogenen Küken lernen von klein auf, was sie fressen sollen und dürfen, aber auch nur bezogen auf das vorhandene Angebot. Werden sie mit einem anderen Angebot konfrontiert, müssen sie auch wieder lernen, was davon brauchbar ist. Sicher lernen sie schneller als Küken aus nicht so naturnaher Aufzucht und können nachher auch auf wesentlich größere Erfahrung zurückgreifen, aber je nach Rasse kann es eben auch sein, dass das, was sie finden, auf Dauer nicht ausreicht.
Ob ein Huhn hungert oder nicht, ist für die meisten Halter wohl gar nicht zu beurteilen. Viele Rassen und vor allem auch Hybriden bringen Leistung, obwohl sie dauerhaft unterversorgt sind. Das sollte man vielleicht bie so einer Diskussion mit bedenken.

martin h.
10.02.2015, 14:12
Aber ich sehe da auch den Halter in der Pflicht, da mitzudenken, und auch Verantwortung dafür zu übernehmen, dass es zu keinem dauerhaften Futtermangel kommt und sich nicht auf naturbelassene und artgerechte Selbstversorgung herauszureden. Das setzte ich auch voraus.
Ein gekauftes Huhn, das gar nicht weiß, was es fressen kann in einem naturnahen Auslauf sich selbst zu überlassen, kann nicht funktionieren. Das Huhn würde wohl verhungern.

Es geht mir mehr darum, dem Tier ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Die natürlichen Instinkte des Scharrens und Grasfressens und Staubbadmachen, müssen (!) bei der Hühnerhaltung gegeben sein.

Mir geht es auch nicht um Futter sparen, sondern dem Huhn ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, deshalb hab ich eingangs auch immer geschrieben, "Das Huhn weiß". Leider können das die Hühner oft nicht wissen. Die Halter bringen die Tiere oft so unter, dass das Huhn gar nicht Huhn sein kann, weil es seine Fähigkeiten nicht einsetzen kann und verkümmert.

Nachhaltigkeit: je größer der Anteil an Eigenfuttermittel, desto nachhaltiger die Haltung. (Bei Hühnern und Schweinen ist dies in der Landwirtschaft meist nicht mehr gegeben)
Der Begriff kommt aus der Forstwirtschaft: Man kann nur so viel Holz aus dem Wald herausholen, wie jedes Jahr nachwächst.

--Warum mein Beitrag von Hauptfutter nicht in den Auslauf geschoben wurde, wenn man schon rumschieben will, würde mich auch interessieren. Aber von mir aus kanns auch bei Diesunddas sein. Ich schreibe auch über dies und das. :laugh

sil
10.02.2015, 19:10
martin h., dann habe ich deinen Ansatz zunächst mißverstanden.
Klar sollen in der Tierhaltung die Grundbedürfnisse der betroffenen Art abgedeckt sein und ein artentsprechendes Verhalten soll auch ausgelebt werden können.
Ich habe aber immer Probleme damit, wenn jemand sein Haus-/Nutztier auf eine "grüne Wiese" schickt in der Hoffnung, dadurch Geld und Arbeit zu sparen und dann mehr oder weniger offensichtliche Defizite mit "das ist naturnah und artgerecht" entschuldigt. Es sind eben Haustiere, und schon lange keine Wildtiere mehr und sie brauchen Aufmerksamkeit und noch einiges mehr.
Aber ich denke, da sind wir uns einig.

nbk
27.02.2015, 08:05
Nicht unbedingt! Der Haustierhalter möchte seine Aufmerksamkeit geben (oft braucht er sie sogar) - nicht umgekehrt.
Dem Huhn ist es aber vermutlich vollkommen Wurscht - es will sich bewegen, fressen und entdecken.
All das spricht fuer eine Freihaltung. Leider sind dann halt auch mal div. Verluste moeglich.

kniende Backmischung
27.02.2015, 08:23
.... aber je nach Rasse kann es eben auch sein, dass das, was sie finden, auf Dauer nicht ausreicht.
Ob ein Huhn hungert oder nicht, ist für die meisten Halter wohl gar nicht zu beurteilen. Viele Rassen und vor allem auch Hybriden bringen Leistung, obwohl sie dauerhaft unterversorgt sind. Das sollte man vielleicht bei so einer Diskussion mit bedenken.

So ist es leider.
Der Kropf ist voll, das Huhn ist dann sicher auch satt - der Magen bekommt ja was zu tun! Aber die Bausteine für das Ei, was in den nächsten 24 Stunden fertig gestellt wird, sind nicht alle dabei - also werden die vom Huhn bereit gestellt. Reproduktion geht vor!

Das passiert jeden Tag. Das Huhn kann eben in 24 Stunden nur eine bestimmte Menge an Nahrung aufnehmen. Dadurch gerät das Huhn in einen teilweisen Mangel, der sich nur schleichend bemerkbar macht. Vielleicht erst nach einer Legeperiode. Das wiederum führt zu einer Schwächung (der Knochen, der Muskeln, des Allgemeinzustandes - je nach dem, welche Stoffe dauerhaft zu wenig aufgenommen werden können), die sich dann in einer Infektion oder einfach in einem zu schnellen "Verbrauch" des Huhns äußert.

Bei den viellegenden Rassen und denen, die sehr frohwüchsig sind, käme ich nie auf die Idee, sie wären in der Lage, ihren Lebensunterhalt auf der Wiese zu bestreiten! Selbst unsere Rassehühner sind zum Teil Hochleistungstiere, deren Futterplan ausgewogen sein muss, damit sie in der Menge, die sie pro Tag an Futter aufnehmen können, alles drin haben, was sie brauchen!

LG Silvia

Mara1
27.02.2015, 08:41
Vielleicht wird die grüne Wiese als Futterquelle überschätzt? Klar ist frisches Gras sehr nahrhaft, die Frage ist aber, ob da das drin steckt an Nährstoffen, was die Hühner brauchen. Wenn man Ziegen mit frischen Zweigen füttert mag das passen, die fressen auch in der Natur Zweige und Rinde. Deswegen muß es noch lang nicht das richtige für Hühner sein. Grassamen stehen nur relativ kurze Zeit zur Verfügung.

Meine Hühner haben vor ein paar Tagen mal einen Ausflug gemacht, weil ich die Tür nicht verriegelt hatte und der Wind hat sie aufgedrückt. Zum Glück war der Fuchs gerade nicht hier unterwegs. Interessant für mich war, wo ich meine Hühnerschar dann gefunden habe. Nicht auf der grünen Wiese, wo durchaus schon frisches Grün zu finden ist bei dem milden Wetter, sondern neben der Wiese unter der Bäumen, wo sie in Erde und Fichtennadeln nach Insekten gescharrt haben.

Auch im Auslauf ist es so, daß sie morgens erst mal ins Gras laufen und dort etwas grünes zupfen, aber die meiste Zeit verbringen sie dort, wo schön lockere Erde ist oder alter abgelagerter Mist. Eben dort, wo sie nach Würmern, Käfern etc. scharren können.

LG
Mara

kniende Backmischung
27.02.2015, 08:45
So isses! Das Grünzeug erfüllt seinen Zweck als Lieferant bestimmter Vitalstoffe, aber das Hauptfutter kann und darf nicht aus selbigem bestehen. Hühner sind keine Weidetiere! Man kann den Bedarf und die Verstoffwechselung von Hühnern nicht mit Ziegen vergleichen!

LG Silvia

sil
27.02.2015, 09:33
Nicht unbedingt! Der Haustierhalter möchte seine Aufmerksamkeit geben (oft braucht er sie sogar) - nicht umgekehrt.
Dem Huhn ist es aber vermutlich vollkommen Wurscht - es will sich bewegen, fressen und entdecken.
All das spricht fuer eine Freihaltung. Leider sind dann halt auch mal div. Verluste moeglich.

Ich denke, ich weiß schon, wie das gemeint ist, aber trotzdem:

Irgendwie entspricht es nicht meinem Verständnis von Haustierhaltung, mir Viecher anzuschaffen - und meist tue ich als Halter dies ja, weil ich mir davon einen Nutzen verspreche. sei es, wie beim Huhn, in Form von Eiern oder Fleisch, sei es, dass ich mich einfach daran erfreuen will - und mich dann nur noch marginal darum zu scheren, ob und wie es überlebt.
Klar, das Huhn als solches will "sich bewegen, fressen und entdecken", aber das Huhn als Haustier braucht ein gewisses Mass an Kümmern seitens des Halters.
Meine Hühner laufen auch frei, überwiegend am Waldrand und im Wald, und immer wieder werden gerade auch die Heranwachsenden zu Opfern irgendwelcher Beutegreifer, weil sie eben noch nicht gelernt haben, mit den Gefahren der relativen Freiheit, die ich ihnen bieten kann, umzugehen. Das ist, wenn man so will, der Preis der Freiheit, aber das ändert nichts daran, dass ich trotzdem versuche, das Risiko für meine Hühnchen möglichst gering zu halten.
Und selbst das ganz bestimmt sehr große Angebot an "wildem Futter" ändert nichts an meiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie im Zweifel nicht allein auf die eigene Findigkeit bei der Futterversorgung angewiesen sind.
Weil es eben Haustiere sind, weil (zumindest die Rassen, die ich halte) sie mit einem von der optimal auf Selbständigkeit ausgelegten Wildform abweichenden Gewicht, auffälligem Gefieder, verminderter Beweglichkeit zurechtkommen müssen. Weil wir ihnen ein Umfeld aufzwingen, das ihrem eigentlichen Habitat oft genug gar nicht entspricht. Und weil sie eben weit mehr an Eiern legen als das fleißigste Wildhuhn und über eine lange Zeit des Jahres zumindest hier bei uns das Umfeld, egal wie "natürlich" es noch ist, viel zu wenig hergibt, um den Input dauerhaft und zuverlässig dem Output anzugleichen.

Roksi
27.02.2015, 22:01
Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob eine bunte Wiese als Hauptfutterquelle für die Hühner dienen kann.

Gibt es wertloses Grünzeugs, das Hühner nur so fressen, für nichts, unnütz?

Wird ein Huhn satt, das als fleißige Futtersucherin auf einer Wiese das Futter selbst besorgt?
Meintest Du hier eigentlich nur "vegan" oder auch Käfer/Insekten, die ja auch auf der Wiese leben, dazu?

martin h.
02.03.2015, 19:04
Meintest Du hier eigentlich nur "vegan" oder auch Käfer/Insekten, die ja auch auf der Wiese leben, dazu?

Ich meine alles dazu, inklusive Kompost- Misthaufen, Hecke, Bäume usw.

Aus Meyers Konversations-Lexikon, Leipzig und Wien 1896, fünfte, gänzlich neubearbeitete Auflage:

"Die Nahrung der Hühner ist teils animalischer, teil vegetatibler Art, allerlei Insekten und deren Eier und Larven, besonders die der größeren Fliegenarten, Würmer, kalt- und warmblütige Wirbeltiere, welche sie zerstückeln können, rohes gekochtes und gebratenes Fleisch machen jene aus; an Vegetatiblen verzehren sie verschiedene Grünpflanzen, Blätter, Blüten, Samen, besonders Cerealien aller Art: dies alles in der Freiheit auf Wiesen, Äckern, im Hof, in Wald und Garten. Eifrig sind sie vernehmlich auf den Düngerstätten im Hervorscharren der verschiedenen Larven, in deren Aufsuchen sie bald ihre Jungen unterreichten. In der warmen Jahreszeit finden sie bei freiem Auslauf so viel und vielerlei Nahrung, daß sie höchstens am Abend eines Futters bedürfen, kaum des Morgens. In eingefenzten Räumen aber, wie auch im Winter, gibt man ihnen drei Mahlzeiten täglich."

Der Futterverbrauch ist von der Leistung eines Huhns abhängig. Eierlegende Hennen brauchen Proteine: Insekten aber auch junges Gras im Frühling sind sehr proteinreich. Wenn eine natürliche Futterquelle vorhanden ist, dann wird der Proteinbedarf gedeckt werden können, - wie es früher auch üblich war, in Zeiten als es nicht billiges Hühnerfutter zu kaufen gab.
Ich habe den ganzen eingezäunten Auslauf so gestaltet, dass er ein einziger Komposthaufen ist, in dem sie schon ein paar Asseln usw finden können. Man muss den Insekten aber auch Unterschlupfmöglichkeiten bieten, damit die Hühner nicht gleich jedes Tierchen fressen. Ich stelle im Sommer auch Blumenuntertöpfe umgedreht hinein, darunter wimmelt es dann nur so von Asseln.
Meine Glucken füttern die Küken ausschließlich mit allerlei verschiedenen Sachen, die sie im Komposthaufen finden- ihre Kröpfe sind immer prall gefüllt (mein Komposthaufen ist ohne Küchenabfälle)- es dauert aber ein paar Tage, bis die Küken so gut laufen können, dass sie den Komposthaufen erreichen.

@Sil, es spielt auch eine wichtige Rolle, ob die Hühner aus Naturbrut stammen, von einer guten, aufmerksamen Glucke großgezogen worden sind, welche ihnen alles beigebracht hat.
Ein Huhn aus einem Gehege und noch dazu Kunstbrut, kann man nur schwer in eine naturnahe Umgebung setzten, weil es einfach nicht gelernt hat Futter zu suchen und auf Raubtiere zu achten.

sil
02.03.2015, 20:41
Es ist vielleicht so rübergekommen, aber ich meine durchaus nicht, dass sich ein Huhn von einer "grünen Wiese" nicht ernähren könnte (uff, zweimal verneinung, man merkt, ich wohn in Bayern....;) ).
Ich meine nur, dass man sich als Halter darauf als ausschließliche Futterquelle nicht verlassen darf.
Du sorgst mit deinem "Auslaufmanagement" für einen gut gedeckten Tisch, das heißt, du kümmerst dich auch darum, dass deine Hennen ausreichend ernährt werden, und damit sind wir uns ja einig. Denn ob man nun lieber überwiegend Getreide füttert oder ob man dafür sorgt, dass die Huhns anderweitig aus dem vollen schöpfen können, ist ja rein eine Frage der persönlichen Überzeugung.

Ich finde es halt wichtig, sich bewußt zu machen, dass die Hühner, die wir halten, teilweise sehr weit weg sind von der eher genügsamen Wildform, und dass das Umfeld, dass wir ihnen bieten können, meist schon lange kein "natürliches" mehr ist und oft genug nicht mal ein Artentsprechendes. Wie jedes richtige Haustier ist das Huhn sehr anpassungsfähig und kommt auch mit völlig widernatürlichen Haltungsbedingungen halbwegs zurecht (Als Argument für die Käfighaltung hat man ja auch gern angeführt, dass es den Hühnern dabei gut geht). Als Zuchtprodukt mit einer genetisch forcierten Reproduktionsleistung braucht das Haushuhn eine an diese Leistung angepasste Fütterung, und zwar übers ganze Jahr, denn anders als ein Wildhuhn legt es nicht nur in Zeiten des Überflusses seine Eier, sondern auch wenn das Nahrungsangebot in der Natur knapp ist.

Da stellt sich die Frage nach der Art des Aufwachsens für mich dann eigentlich nur am Rande. In den allermeisten heutigen Rassen dürften noch genügend Überlebensmechanismen vorhanden sein, um nach Futter suchen zu können und auf Gefahren zu achten. Klar haben von einer Glucke geführte Küken einen gewissen Erfahrungsvorsprung gegenüber solchen aus Kunstbrut, aber das macht Naturbrutküken im späteren Legehennenleben nicht automatisch zu reinen Selbstversorgern.

Roksi
03.03.2015, 22:07
Ich meine alles dazu, inklusive Kompost- Misthaufen, Hecke, Bäume usw.
Ah, danke für die Klarstellung. Ich hatte den Eindruck, hier wurde es ab und zu missverstanden.

Ich beobachte meine Küken jetzt beim Aufwachsen. Besonders interessant, weil sie ja weder Glucke haben, noch in "richtiger Jahreszeit" geboren sind. Zudem sind sie im Wohnzimmer aufgezogen worden - mit einem Abhärtungsprogramm.

Schon faszinierend, wie sie eigentlich alles schon "wissen". Aber man muss immer aufpassen. Z.B. habe ich gesehen, wie einige von ihnen tatsächlich die wenigen Sägemehlkörnchen fraßen. Zum Glück waren es nur ganz wenige. Aber dann hatte ich gedacht: das gibt es nicht! Man warnt ja oft davor, dass Küken mit Sägemehleinstreu das fressen und verhungern können. Daher habe ich Hanfeinstreu genommen. Draußen habe ich aber kürzlich gesägt und sieh da! Die haben es sofort gefunden und zumindest ein Paar Körnchen auch gefressen.

Also alles, was Natur ist, ist bei ihnen instinktiv richtig hinterlegt: ich musste ihnen nicht zeigen, welche Insekten genau sie da alles finden können - sie scharren und scharren und scharren und fressen das Grünzeug und irgendwelche Insekten den ganzen Tag. Aber das, was in der Natur nicht vorkommt - kennen sie nicht. Sägemehl gibt es nun Mal nicht im Wald, wo sie herkommen - also Fressen ist angesagt. Der Mensch und seine Kunstwelt... Das irritiert die Tiere...

Interessant ist ihr Verhalten beim Grünzeug. Ich beobachte scharf, ob und wie viele giftige Pflanzen sie fressen. Efeu, was hier in Überfluss wächst, rühren sie nie an. Und - ich habe gelesen - es soll giftig sein. Aber Gras und Kräuter - da sind sie nicht zu bremsen. Als hätten sie ein intaktes Überlebensprogramm in sich. Und solange man da nicht mit künstlichen Sachen dazwischen funkt, bleibt es auch intakt. Z.B. habe ich ihnen ein Paar Male gekochte Essensreste gegeben: Nudeln oder am Anfang ein gek. Ei und noch etwas. Sie rühren es nicht an. Im Wald wird offenbar nicht gekocht. Ich vermute, wenn sie Auswahl zwischen "natürlich" und "unnatürlich" haben, werden sie sich automatisch für das erstere entscheiden. Für die "unnatürlichen" Sachen müsste man sie schon umerziehen: z.B. durch (künstlich herbeigeführte) Futterknappheit werden sie sicherlich auch lernen, die Sachen zu fressen, die sie eigentlich nicht so gerne mögen...

Und sie sprechen klar auf Erziehung an, indem sie Vorteile davon erwarten. Sie wissen, dass ich ihnen gerne zeige, wo sie das Kleingetier - vor allem Schnecken - finden. Und jetzt haben sie doch tatsächlich gelernt, zu betteln. Wenn ich die Beete umgrabe, sind sie zu Stelle und schnappen sich alles, was da auf die Oberfläche kommt. Sie müssen nur mitbekommen, dass ich den Spaten in die Hand nehme und schon höre ich "flatter-flatter-flatter".

Und noch etwas ist mir aufgefallen: sie haben beim Essen eine "natürliche Sperre". Sie fressen nie zu viel! Das ist seltsam, weil ich oft von Hühnern gelesen habe, die leicht verfetten. Aber sie sind noch Küken - vielleicht ändert es sich noch? Na jedenfalls wenn sie Leckerlies haben (z.B. Sonnenblumenkerne oder extra aufgesammelte Schnecken/Würmer), so essen sie nur eine bestimmte Menge. Danach gucken sie das an... und gehen weg! Sie stehen auf das Zeugs - aber sie wissen sehr genau, wann sie aufhören müssen. Danach machen sie entweder "Verdauungspause" oder fressen etwas Anderes - Gras z.B. Überhaupt begeistert mich das Essverhalten der Küken.

Wenn ich meinen Beobachtungen trauen kann, würden sie die größte Zeit im Jahr über tatsächlich vollständig mit einer nachhaltigen Wiese, ohne zugefüttert werden zu müssen, versorgt werden können (abgesehen von der kalten Jahreszeit und besonders bei geschlossener Schneedecke). Aber so eine Wiese, bzw. eine Mischung aus Wald und Wiese - muss man erst Mal in unserer "Kulturlandschaft" überhaupt finden!

Luci
03.03.2015, 22:30
Hallo,
Das ist ein sehr interessantes Thema. Ich will noch einbringen, dass Huhn nicht gleich Huhn ist. Auch was die Futtersuche angeht. Meine Lachshenne Jolanda würde, glaub ich, vor dem Futtertrog verhungern, wenn etwas drin ist, was ihr nicht schmeckt :kaffee. Sie nutzt zwar auch den Freilauf, scharrt und sucht, aber immer als Letzte und als Zusatzfutter.
Meine Rheinlanderhenne ist das Gegenteil. Die ist immer als erste draußen, findet im Winter noch die tollsten Sachen. Sie sucht richtig mit System. Im Winter gräbt sie die tiefen Kompoststellen um und findet hier noch allerlei Larven und Verpupptes. Wenn die Gräser Samen haben nimmt sie sich Stängel für Stängel vor und zieht ihn durch den Schnabel. Auch als das Futter einmal im Behälter nicht nachrutschte, war sie die Einzige, die den Kropf richtig prall voll hatte. Rheinländer als alte Landrasse gelten ja als gute Futtersucher und ich kann das nur bestätigen.
Ihre Eier haben meiner Meinung nach auch einen anderen Geschmack (irgendwie "intensiver"), vielleicht liegt das ja an dem vielen Zusatzfutter.
Ich kann mir bei dieser Rasse gut vorstellen, dass sie sich bei sehr großzügigen Platzverhältnissen selbst ernähren. Nur im Winter, bei Frost, wäre ich mir nicht sicher.

martin h.
04.03.2015, 08:19
Ich finde es halt wichtig, sich bewußt zu machen, dass die Hühner, die wir halten, teilweise sehr weit weg sind von der eher genügsamen Wildform, und dass das Umfeld, dass wir ihnen bieten können, meist schon lange kein "natürliches" mehr ist und oft genug nicht mal ein Artentsprechendes.
Bei meinen zwei Hühnertypen- bestehen sehr große Unterschiede, die ZC Mixe sind Selbstversorger, die hochgezüchteten ZOrpis, fressen am liebsten aus der Schüssel. Eine ZOrpi Henne scharrt sehr selten, sie steht neben der rangniederen ZC Henne und frisst ihr das Futter vor der Nase weg, wenn diese auf was fressbares gestoßen ist.

Dass die natürliche Futterquelle vorhanden sein muss, damit ein Huhn etwas selbst finden kann, ist natürlich eine Grundvoraussetzung.


Aber man muss immer aufpassen. Z.B. habe ich gesehen, wie einige von ihnen tatsächlich die wenigen Sägemehlkörnchen fraßen. Zum Glück waren es nur ganz wenige.
Bei der Kunstbrut und Aufzucht in Käfigen, ist das fressen von Sägespänen vielleicht ein Problem. Aber bei Küken und Hühner im freien Auslauf, ist das sicher nichts, das einen beunruhigen sollte. Meine Hühner fressen auch dann und wann die Hobelspäneeinstreu- meine Erklärung dafür ist, dass durch die vielen Ballaststoffe (Zellulosefasern) diese einen positiven Effekt auf die Verdauung haben, gerade wenn man viel Weichfutter/Gemüse füttert.


Ihre Eier haben meiner Meinung nach auch einen anderen Geschmack (irgendwie "intensiver"),
Ich rieche in einem Hühnerstall, wenn die Hennen zu viel Legefutter gefüttert bekommen.
"Die Hühner stinken", wenn mir das eine Bäuerin sagt, dann sag ich: "Fütter mehr Körner und weniger Legefutter-im Getreide sind auch Proteine drin, und mit ein paar Käfer draußen, bringt die Henne schon ein Ei zustande, die kann das schon".

kniende Backmischung
04.03.2015, 09:01
Meine Hühner stinken überhaupt nicht! Selbst, wenn so nasses Wetter ist, wie jetzt, und der Boden zermatscht ist, riecht es nicht "typisch" nach Huhn.
Ich füttere allerdings überhaupt kein konventionelles Legemehl. Ich verwende nur Bio-Lege-Pellets, füttere auch "Streufütter" (Weizen mit Maisschrot, Sonnenblumenkerne, Molakorn und Erbsen), Möhren und Magerquark. Die Legepellets mische ich mit den geraspelten Möhren, Oregano, Haferflocken und Bachflohkrebsen unter den Quark - so ne Art "Hühnermüsli".

Der Hühnerauslauf würde nicht genug hergeben, um die großen Hühner umfassend zu versorgen. Es sind ca. 200 m² die wechselweise mit mobilen Zäunen eingeteilt werden.

LG Silvia

2Rosen
04.03.2015, 14:45
Hühner fressen alles deutlich lieber wenn es interessant "angerichtet" ist.
Sand im Auslauf und im Staubbad ist unseren Legbars völlig wurscht.
Streue ich aber die Kotbretter frisch mit Sand ab und die Tucken entdecken das abends, sind ein paar Happen wohl ein Leckerli für einige Tiere.
Weizen bleibt oft etwas in der Raufe liegen, im Winter draußen eine Garbe am unteren Ast vom Baum aufgehängt wird so lange bearbeitet bis alles futsch ist.
Eine ordentliche Scheibe Rübe (Rote Beete, Futterrübe) wird deutlich lieber aufgepickt wenn sie irgendwo aufgespießt hängt als platsch in den Auslauf gepfeffert wird.
Meinen damaligen Lachsen war das schlichtweg egal, die fraßen alles was ihnen in den Weg kam.
Also auch hier erstens klare Unterschiede zwischen den Rassen.
Zweitens hat eine eher ländliche bzw. sportlichere und genügsamere Rasse offensichtlich neben einem anderen Bedarf auch ein anderes "Aufnahmevermögen" als schwerere und hochgezüchtete etwas paddelige Rassen.

Mathias
05.03.2015, 01:37
Generell sind Hühner Allesfresser ... Die grüne Wiese - welche ist damit gemeint? - gibt es wohl nicht. "Die grüne Wiese" sieht in der Nähe der Nordsee anders aus als in der Lüneburger Heide, und anders als in der Ackerregion der Magdeburger Börde, und anders als im Hessischen Vogelsberg, und anders als auf der schwäbischen Alb, und anders als am Thüringer Rennsteig, und anders als im Voralpenland, und ..., und ..., und ...!!! Und vielleicht sollte man auch einmal darüber nachdenken über welchen Zeitraum im Jahr denn eine "grüne Wiese" zur Verfügung steht?! Nehmen wir als - zugegeben ein extremes - Beispiel mal den Oberharz: Schnee möglich von Oktober bis in den April; grüne Wiese von Mai bis September?! 5 Monate grüne Wiese ... und was fressen die Hühner in den anderen 7 Monaten???

Ehrlich gesagt finde ich diese Diskussion ziemlich überflüssig ... wie leider so manche Themen hier im Forum in der letzten Zeit.

Viele Grüße von Mathias

amergut
05.03.2015, 01:57
Ehrlich gesagt finde ich diese Diskussion ziemlich überflüssig ... wie leider so manche Themen hier im Forum in der letzten Zeit.
Und deshalb eifrig am schreiben?
Speziell das Thema Auslauf ist doch unerschöpflich und schon deshalb interessant. Der unterschiedliche Bewuchs soll doch kein Grund sein, das Thema schlecht zu reden.

"Jeder(-frau)mann" weiß doch, dass Eier von Hühnern die an Gras herankommen (Wurscht ob Heide- oder Blumenwiese) anders beschaffen sind, als jene von Induviduen, welche mit Pellets gefüttert werden? An Hochleistungswiesen mit den Turbofuttergräsern für €U-Hochleistungskühe kommen "unsere Hobbyhühner" eh'nicht heran.