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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tierschutz!? - wo endet der? Ebermast und Stinkefleisch! Ebermast und "Kolbenfresser"



hein
15.01.2015, 16:45
Wie weit muss oder kann unser Tierschutz gehen?

Muss es halb aufgefressene Schweine geben - nur damit es dem Tierschutz gerecht wird?

Hier ein Beispiel!

138765

Zum Nachlesen hier: http://www.animal-health-online.de/gross/2015/01/14/kolbenfresser-ebermast-im-taumel-zwischen-stinkefleisch-qualitat-verbrauchervertrauen-transparenz-tierschutz-und-ethik/29232/

Plume d'Or
15.01.2015, 19:16
Ist doch leider nichts Neues .

Verstuemmelte Schweine = unartgerechte Haltung .

Das hat uns schon BB vor 25 Jahren beigebracht ;)

Und das hat absolut nichts mit kastrieren zu tun !

Schweine sind Klaustrophobe und neigen von daher zu ,teilweise Selbstverstuemmelung

oder agressives Verhalten den " Mitgefangenen" gegenueber .

Ueber das Thema gibts einen sehr guten Film , natuerlich von BB , wahrscheinlich nicht
uebersetzt . Aber, die Bilder sprechen fuer sich !

Gwenhwyfar
15.01.2015, 19:35
Diese Bilder gibt es seit Beginn der Massentierhaltung und es wird sie vermutlich immer geben. Ob mit oder ohne Kastration.
Massentierhaltung lässt sich halt schwer mit Tierschutz vereinbaren.

ptrludwig
15.01.2015, 19:47
Wie groß ist eigentlich eine Wildschweinrotte unter günstigen Bedingungen?

Snörson
15.01.2015, 20:41
Eine Rotte besteht aus ungefähr 3-5 großen Bachen, welche alle miteinander verwandt sind, vereinzelt einigen Überläufern des Vorjahres und schließlich den heranwachsenden Frischlingen. So kann die Gesamtgröße der Rotte durchaus eine Anzahl von 20 Tieren erreichen und auch überschreiten. Die Überläufer werden in der Regel im Frühjahr von der Rotte "abgeschlagen", das bedeutet, sie werden vertrieben, da die Bachen sich nun um den neuen Nachwuchs kümmern müssen.

Nicolina
15.01.2015, 23:08
Da: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/80333-Tierschutz-aktuell!Die-Folgen-vom-übertriebenen-Tierschutz ist das gleiche Thema zu finden.

Ira
16.01.2015, 09:48
Das ist furchtbar. Allein die Betäubungslose Kastration. Sollte man an den Durchführenden und Erlaubenden durch führen. Ob sie dann wohl etwas anders denken?

Tierschutz ist in einer Massenproduktion (es gibt keine MASSENTIERHALTUNG, weil das keine Haltung ist!) nicht vorhanden. Eigentlich verboten. Aber Geld regiert die Welt.

Stinken manche Kastrate trotz Kastration? Oder wie versteht man das?

Hoki
16.01.2015, 17:16
Wenn ich es richtig verstanden habe , ist die Kastration ohne Betäubung mittlerweile verboten......man sollte grundlegend die Haltung überprüfen.....Warum muss wertvolles Fleisch eigentlich so billig rausgehauen werden ? Richtig - um dem Konkurrenten( sorry Mitbewerber ) die Kunden abzujagen...und da wird schnell hochgepuschtes Fleisch , verramscht....die ehemalige Zeit hat heute kein Tier mehr um zu wachsen....und es kommt eigentlich niemand auf seine Kosten , die Tiere nicht , der Konsument nicht ....:(

Ira
16.01.2015, 17:21
Als das verboten werden sollte, sind alle Beschuldigten... öhm.. Beteiligte auf die Hinterbeine gestiegen und haben randaliert es sei unverhältnismäßig und zu Kosten intensiv die Tiere vorher zu betäuben und so läuft es weiter, wie bisher.

legaspi96
16.01.2015, 17:27
und es kommt eigentlich niemand auf seine Kosten , die Tiere nicht , der Konsument nicht ....:(

Doch, und das ist ja das Problem! Außer den Tieren kommen alle auf ihre Kosten. Sonst würden sie es nicht machen.
Grüße
Monika

hein
16.01.2015, 18:07
Das ist furchtbar. Allein die Betäubungslose Kastration. Sollte man an den Durchführenden und Erlaubenden durch führen. Ob sie dann wohl etwas anders denken?.......

Hast Du das schon mal beobachten können? <---- da möchte ich gerne ein ehrliche Antwort

Wie schnell das bei den kl. Ferkel geht! Und wie lange so ein Ferkel sich mit der Narkose quält. In der Zeit bis die Narkose wirkt ist man schon 10x mit dem Kastrieren fertig!

Und dann beobachte mal, wann das Ferkel quickt und wann nicht! Vielleicht kann dich das überzeugen

Hoki
16.01.2015, 18:24
@ Hein , Mit der Narkose quält ? Sollten wir nun auch in der Humanmedizin von Narkosen absehen ? Was ist das denn für eine Logik ....auch Tiere spüren den Schmerz , warum nur wird es ihnen immer wieder abgesprochen.....

SetsukoAi
16.01.2015, 18:34
@ Hein , Mit der Narkose quält ? Sollten wir nun auch in der Humanmedizin von Narkosen absehen ? Was ist das denn für eine Logik ....auch Tiere spüren den Schmerz , warum nur wird es ihnen immer wieder abgesprochen.....


Das denke ich allerdings auch, würden Männer bzw. männliche Säuglinge kastriert werden ohne Narkose - und es geht ja dann auch mit der Routine schnell - dann würde das Kind ja auch nur kurz schreien und dann wärs auch gut.

Und wollen wir wetten, über diese Denkweise regen sich wieder viele auf, "wie kann man es wagen den Menschen mit einem Tier zu vergleichen"?

Stimmt, Tiere sind die besseren "Menschen".

hein
16.01.2015, 18:37
@ Hein , Mit der Narkose quält ? Sollten wir nun auch in der Humanmedizin von Narkosen absehen ? Was ist das denn für eine Logik ....auch Tiere spüren den Schmerz , warum nur wird es ihnen immer wieder abgesprochen.....
Bei vielen Sachen könnte man auch in der Humanmedizin von der Narkose absehen - besonders, wenn es ein Eingriff von höchstens 5 sek. ist

hein
16.01.2015, 18:42
....auch Tiere spüren den Schmerz , warum nur wird es ihnen immer wieder abgesprochen.....
Wer spricht das denn ab? Klar haben Tiere schmerzen!

Nur was ist denn für das Tier schmerzhafter= 5 sek. Kastration oder 20 sek Wartezeit bis die Narkose wirkt und danach dann auch noch die Aufwachzeit

Wir müssen dabei nicht immer an uns und an unsere Gefühle denken! Denn wenn ein Ferkel quickt, denn hat es nicht auch immer schmerzen

Gwenhwyfar
16.01.2015, 18:44
Also ich bin kein Mann und kann mir trotzdem sehr lebhaft vorstellen, wie schmerzhaft es sein muss, an solch einer empfindlichen Stelle geschnitten zu werden.
Eine Vollnarkose wäre wohl unverhältnismäßig, eine leichte Sedierung oder zumindest eine lokale Anästhesie durchaus durchführbar. Was dagegen spricht, sind die höheren Kosten. Erstens die Gebühr für die Betäubung, zweitens der Faktor Zeit, der in diesem Fall ja auch Geld kostet.

Hoki
16.01.2015, 18:52
Hein , es ist ja nicht nur der 5 Sekunden Eingriff , es ist und bleibt danach eine Wunde... und solltest Du Dich mal an den Fingern geschnitten haben , nur ein kleiner Schnitt ....soltest Du wissen , dass das sehr schmerzhaft ist....

..und Hein , woher weisst Du so genau , dass wenn ein Ferkel quiekt es dann gerade keine Schmerzen verspürt , wenn man doch ohne Betäubung an ihm schneidet......

legaspi96
16.01.2015, 19:02
Hast Du das schon mal beobachten können? <---- da möchte ich gerne ein ehrliche Antwort

Wie schnell das bei den kl. Ferkel geht! Und wie lange so ein Ferkel sich mit der Narkose quält. In der Zeit bis die Narkose wirkt ist man schon 10x mit dem Kastrieren fertig!

Und dann beobachte mal, wann das Ferkel quickt und wann nicht! Vielleicht kann dich das überzeugen

Ich halte gar nichts von Narkose! Die Tier einfangen und narkotisieren ist genau so viel Streß wie die Kastra. Hinzu kommt bei der Narkose noch das Aufwachen und nicht zufrechtkommen mit der Welt, was auch wieder Streß bedeutet und besonders bei Schweinen lebensgefährlich ist. Dabei gehe ich von mir selbst aus. Beim Zahnarzt lasse ich alles ohne Betäubung machen und die Darmspiegelung lasse ich auch ohne Narkose über mich ergehen. Lieber kurz mal Schmerzen als das Theater mit Narkose und Aufwachen.

@Hoki
Ich habe mir im Frühjahr den halben Zeigefinger abgesäbelt und das bereitete gar keine Schmerzen. Den Zeigefinger habe ich sofort so abgebunden das er nicht mehr blutet und dann bin ich ins Krankenhaus zum Nähen gefahren worden. Null Schmerzen!
Grüße
Monika

hein
16.01.2015, 19:05
Hein , es ist ja nicht nur der 5 Sekunden Eingriff , es ist und bleibt danach eine Wunde... und solltest Du Dich mal an den Fingern geschnitten haben , nur ein kleiner Schnitt ....soltest Du wissen , dass das sehr schmerzhaft ist.........
Hoki, die Wunde ist auch bei der Narkose noch da!


.........und Hein , woher weisst Du so genau , dass wenn ein Ferkel quiekt es dann gerade keine Schmerzen verspürt , wenn man doch ohne Betäubung an ihm schneidet......

Wenn ich ein Ferkel mit "Samthandschuhen" hoch hebe, denn quickt es immer, weil es diese Situation nicht kennt! Es hat aber keine Schmerzen dabei! Oder glaubst Du, das es denn dabei Schmerzen hat?

Wenn Du ein Huhn hoch hebst und es kennt diese Situation nicht, denn flattert es auch - aber nicht vor Schmerzen sondern vor Angst! Und so ist es auch beim Ferkel!

hein
16.01.2015, 19:06
Ich halte gar nichts von Narkose! Die Tier einfangen und narkotisieren ist genau so viel Streß wie die Kastra. Hinzu kommt bei der Narkose noch das Aufwachen und nicht zufrechtkommen mit der Welt, was auch wieder Streß bedeutet und besonders bei Schweinen lebensgefährlich ist..........
Vollkommen richtig!

hein
16.01.2015, 19:10
..............
Eine Vollnarkose wäre wohl unverhältnismäßig, ..........
Das ist aber ja das was gemacht werden muss

Die bekommen eine Maske auf - Gas-Vollnarkose - kastrieren ........................

Ira
16.01.2015, 19:12
Habe ich gesehen. Die kleinen Ferkel schreien, wie am Spieß. Und die Hoden hat ein Schäferhund im Flug gefangen und gefressen. Es sterben auch welche deshalb.

Hoki
16.01.2015, 19:30
Mir würde nie im Traum einfallen , eine OP an einem Tier vornehmen zu lassen ohne Narkose.....@ Monika , wenn es deine Entscheidung ist , alles ohne machen zu lassen für deine Behandlungen ist es eben so , musst Du selber wissen....bei OPs an Tieren... geht gar nicht ,für mich wäre das Tierquälerei ......

http://www.ferkelkastration.de

Hoki
16.01.2015, 19:41
http://www.welt.de/wissenschaft/article117413914/Hoden-werden-ohne-Betaeubung-herausgeschnitten.html



aber scheinbar irren sich alle Autoren dieser Artikel , dass sie doch Schmerzen haben......

Kuschelhuhn
16.01.2015, 20:00
Um wieder zum ursprünglichen Thema zu kommen: Der Tierschutz muss(!) noch weiter gehen. Ebermast hin oder her ohne Beschäftigung und auf so engen Raum werden die Schweine aggressiv und eine Kastration hilft da auch nur im geringen Maße. Beschäftigungsmöglichkeiten und mehr Platz für die Tiere wäre eine bessere Alternative. Wenn dadurch der Preis des Produktes geringfügig steigt, steigt er ja bei allen Produzenten und wenn es nichts anderes gibt kann der Verbraucher auch nur das kaufen. Die Qualitätsminderung des Fleisches ist ohne Stress auch kein Thema und wenn die Schlachtereien auf Helium statt Kohlenstoffdioxid umsteigen würden würde sich diese ohne hin verbessern.
Fazit: Der Tierschutz ist noch nicht am Ende!

LG Robert

katia
16.01.2015, 21:17
Also ich halte ein Betäubung beim Kastrieren von ferkeln auch nichts mit Narkose Quält sich das Ferkel tausendmal mehr als ohne das ist der fakt.
Klar hat es kurz einen Schmerz das zweifelt niemand an ist aber verhältnissmäßig nicht so schlimm wie mit Narkose nach ein Paar Sekunden springt das Ferkel wieder putzmunter rum als wenn nichts gewesen wäre.
Und die Verluste mit betäubung sind viel höher als ohne das ist fakt.
Und auch kleine Kinder bei kleinen Eingriffen am Hoden hochstand oder Wasserbrüchen was ja Öfter mal vorkommt wird keine Narkose gemacht weil es unverhältnismäßig ist und die Kinder länger mit der Narkose zu tun haben um sich zu erhölen als ohne.
Das Problem bei der Ebermast ist das sie sich die Penise Blutig beisen wenn sie geschlechtsreif werden und sich schwer Verletzen weil Schweine in Blutrausch kommen mit der Kastration wird das verhindert als ferkel und gehen sich nicht an wenn keine Verletzung woanders vorliegt drum wird auch der Schwanz bei einen Ferkel gleich gekürzt um Beisereien zu verhindern.
Die Wahre Tierquälerei ist nicht zu kastrieren zu betäuben aber das wollen die Tierschützer ja nicht hören den die Verletzungen was sie sich zufügen sind schmerzhafter als der kurze beim kastrieren ist einfach so.
Und Natürlich gibt es auch Eber wo das fleisch stinkt das wird auch durch die Kastration vermieden das ganze hick hack was da gemacht wird ist Quatsch die sollten die realität erstmal sehen ich hab in meinen Leben schon tausende Ferkel kastriert und weis was ich sage. Also hört auf so einen Quatsch zu behaupten das eine Betäubung besser wäre.

Gwenhwyfar
16.01.2015, 23:18
@katia
Dass die OP bei Kindern mit Hodenhochstand ohne Narkose gemacht wird, ist mir neu.
Woher stammt denn diese Information?

hein
17.01.2015, 08:21
Habe ich gesehen. Die kleinen Ferkel schreien, wie am Spieß. Und die Hoden hat ein Schäferhund im Flug gefangen und gefressen. Es sterben auch welche deshalb.
Aber wann haben die denn geschriehen?

Beim Einfangen und beim Festhalten und in der Regel haben sie sich dann beruhigt und werden schnell kastriert ohne das sie schreien! Aber in der regel kann man das nicht mal mehr unterscheiden!

Man fängt die Ferkel und sofort schreien sie - und dann ca. 4-5 Sek. Kastration und schon sind sie fertig!

Würde man sie einfangen, betäuben usw. denn würden sie etwas doppelt so lang schreien - ok die Kastration - eben diese paar Sekunden, in der Zeit sind sie dann betäubt und werden dabei natürlich dann nicht schreien

Und das, was man dann mit den kl. Minihoden macht, das ist doch Nebensache - auch wenn der Schäferhund sie im Flug..... Das hat überhaupt nichts mit dem Tierschutz zu tun.

Übrigens - vor 30-40 Jahren hat man die Ferkel erst mit ca. 7-8 Wochen kastriert. Dann waren die Hoden natürlich schon wesentlich größer - da waren dann diese Hoden bei den Flüchtlingen aus dem Osten sehr begehrt und für sie waren die Hoden eine Delikatesse. Und wehe man hat die Hunde damit...... - Hab dafür auch schon mal einen richtigen deftigen "Anschiss" bekommen - eben wie ich diese Hoden einfach so an den Hund............. Boaaa, das hat mit ca. 15 - 16 Jahren noch richtig gesessen und man hatte anschließend echt noch ein super schlechtes Gewissen gehabt!

hein
17.01.2015, 08:28
........... und eine Kastration hilft da auch nur im geringen Maße.......

LG Robert
Robert, das ist 100%tig nicht richtig!

Sind die Eber kastriert, so ist die Gruppe wesentlich ruhiger als bei unkastrierten.....!

Es sei, da ist in der Gruppe wirklich nur ein Eber - der kann sich dann in kurzer Zeit mit den Sauen...... und er hat sich abreagiert!

Sind aber mehrere Eber in der Gruppe so können die sich stundenlang mit wachsender Begeisterung das leben schwer machen und jeder möchte natürlich die Sauen bespringen und versucht den Gegner zu bekämpfen - für die ist das doch die natürliche Vermehrung oder die natürliche ursprüngliche Arterhaltung und da wird jede Konkurrenz bekämpft! Das haben wir doch bei unseren Hühnern auch sehr oft! Nur unsere Hühner haben den Vorteil, das die Hähne in der Regel Platz genug haben und ausweichen und weglaufen können! Ok, da hat man in der Schweinemast schon.......

hein
17.01.2015, 08:30
Um wieder zum ursprünglichen Thema zu kommen: Der Tierschutz muss(!) noch weiter gehen...........

LG Robert
Robert, da geb ich dir 200%tig recht! Da müssen wir noch sehr viel machen

Gänsesusi
17.01.2015, 08:56
Es ist aber auch, wenn man Sauen und kastrierte Eber hat, nicht so sicher, dass diese sich vertragen. Wenn sie auf zu engem Raum gehalten werden, was ja fast immer der Fall ist, macht es keinen Unterschied. Sie beißen sich, springen aufeinander lassen sich nicht ausruhen: Folge: Krankheiten, Brüche und Verletzungen. Ich habe es selbst erlebt, gegen die Aggressionen unter den Schweinen hilft nur eine artgerechte Haltung mit ausreichend Beschäftigung. Ansonsten vermindert die Kastration die Übel allerhöchstens ein bisschen, mehr nicht.

piaf
17.01.2015, 11:45
Abgesehen davon gibt es jenseits der sehr individuellen Wahrnehmung, ob ein Lebewesen Schmerzen hat oder nicht, sehr differenzierte Messungen über definierte Parameter, die mit Schmerz in Zusammenhang stehen. Im Falle der Kastrationen sind unzählige Untersuchungen an den Unis umgesetzt worden, nicht zuletzt auch an der Med.Vet Wien, die physiologische Veränderungen nach den Eingriffen über lange Zeiträume, also nicht nur während der Eingriffe, eindeutig nachweisen. Jeder zugehörige Faktor, Kastrationeingriff, Kastrationsfolgen, muss zunächst einzeln untersucht werden, sonst behindern sich vorschnelle Schlüsse gegenseitig. Hier geht es nicht nur um Tierethik, sondern auch um "Leistung", d.h. schmerzgeprägte Tiere, auch wenn diese Schmerzen ev. nur hormonell nachweissbar sind, haben ein anderes Leistungsprofil in der Mast und das allein interessiert nun mal die Bewertung der Wirtschaftlichkeit. Da stehen dann verhaltensreduzierte Ferkelaufzuchten Jungeberkämpfen gegenüber.

Ohne diese Effizienzberechnungen hätte das Thema es gar nicht so weit nach vorne geschafft, die Unsicherheit der Wirtschaftlichkeit von Kastrationen war erst der Türöffner. Der Tierschutzaspekt wird wie üblich hinten dran gestellt, konnte so aber an Boden gewinnen, zum Glück, wie ich meine

ptrludwig
17.01.2015, 12:02
Weil hier auch die Wirtschaftlichkeit angesprochen wurde, in der privaten Kleinhaltung wurden immer die Kastraten(Borg) gegenüber den Sauen bevorzugt, weil sie besser zunahmen. Sie kamen nicht in die Rausche, bei Sauen alle paar Wochen.

Ira
17.01.2015, 13:14
Ab welchem Alter fangen die kleinen Eber an zu "stinken"?

(Ich würde immer noch die Befürworter gern bei der Praktizierung an sich selbst erleben, folglich an den Kronjuwelen, die ja absolut Schmerz-unempfindlich sind, wie oft von Männern berichtet).

justi54
17.01.2015, 13:44
Wahrscheinlich ab Eintritt der Geschlechtsreife. Ich hatte mal einen Wollschwein- Eber, der wurde mit ca. 8 Monaten geschlachtet, da war noch kein "Stinken" zu bemerken. Ich weiß allerdings nicht ob das auch bei anderen Schweinerassen zutrifft, oder ob mein Eber damals ein Einzelfall war.

katia
17.01.2015, 14:05
So ein Käse diese ganzen Studien in den Unis und so fakt ist das der schmerz beim kastrieren weniger schlimm ist wie mit betäubung das geht zack zack und es ist vorbei nach ein paar Sekunden sind die ferkel wieder Quitschfitel das macht ihnen gar nichts aus. Ich hab schon tausende Ferkel kastriert und weis was ich sage.
Von der Wirtschaftlichkeit sind sie auch besser da sie eine bessere zunahme haben und mehr fleisch erreicht wird alle die hier gegen das kastrieren schreien sollen sich mal eine Ebermast anschauen dann sind sie schnell wieder für das Kastrieren glaubt mir.
Das Ferkel schreit hauptsächlich beim Hochnehmen und nicht mal beim Kastrieren klar auch kurz aber am meisten beim einfangen.
Eberfleisch kann stinken muss es aber nicht von 10 stück ist mal einer dabei wo stinkt man merkt es erst beim Braten vom fleisch hauptsächlich bei der Schlachtung nicht.
Und die ganzen Verletzungen kommen fast gar nicht vor wenn sie kastriert sind.

Die Hoden kann man natürlich auch essen schön gebraten in Butterschmalz schmecken die gut aber die meisten fressen eh gleich die Katzen oder der Hund der wartet schon drauf.
Die Leute sollten nicht immer so ein gehabe haben wovon sie keine Ahnung haben sondern es auch mal akzeptieren wie es ist die Verluste durch betäubung sind viel höher.

Satschi
17.01.2015, 14:43
So ein Käse diese ganzen Studien in den Unis und so fakt ist das der schmerz beim kastrieren weniger schlimm ist wie mit betäubung das geht zack zack und es ist vorbei nach ein paar Sekunden sind die ferkel wieder Quitschfitel das macht ihnen gar nichts aus.

Joa...hab' mir gerade mal angeschaut, wie das so gemacht wird. Stimmt, geht "zack zack"...aber die Behauptung, dass den Kleinen das "gar nichts ausmacht", finde ich schon krass. Ich meine, da werden Schnitte vorgenommen, um Geschlechtsorgane zu entnehmen...in meinen Augen ist das ein heftiger Eingriff und sollte nicht so verharmlosend dargestellt werden. Die Dauer des Eingriffs hat für mich nichts mit der Schwere des Eingriffs zu tun. Dass die Anwendung der Narkose nicht nur positive Seiten hat, ist klar...aber eines ist doch wohl sicher: Der Akt der Kastration ist ein für das Tier schmerzhafter Prozess!

Gruß
Sascha

piaf
17.01.2015, 15:25
nun, offen gestanden, ich habe es nicht anders erwartet, als dass Katia auch bei der Ferkelkastration das Wasser im Munde zusammenläuft, das war ja schon bei den Hähnchenschlachtungen so. Nun, so ist das eben mit der individuellen Wahrnehmung. Insoweit sind qualifizierte Messsysteme doch aussagekräftiger, würden sie keine eindeutigen Veränderungen messen, hätte es auch kein Argument gegen diese Form der Kastration gegeben. Es laufen weitere Untersuchungen zur Verringerung der Narkosebelastung

katia
17.01.2015, 20:33
Klar der schnitt die Kastration tut weh das bezweifelt doch niemand aber der Schmerz ist so kurz das es schonender ist wie mit betäubung da leiden die Ferkel mehr das sollte man auch wissen wie lange sie brauchen nach der betäubung bis sie wieder fit sind und die Verluste sind auch höher.
10 Sekunden nach der Kastration ohne Betäubung länger dauert es nicht sind die ferkel wieder putzmunter.
Doch das ist ein Hrmloser eingriff und macht den Ferkeln gar nichts aus das ist wie beim Zahnarzt wenn er bohrt das tut auch kurz weh und dann ist es vorbei das halte ich lieber aus als die Spritze die auch etwas weh tut und danach einen halben Tag mit einen pelzigen Mund da halt ich lieber die eine Minute den Schmerz aus und genauso ist es mit der Kastration lieber ein kurzer schmerz als Stundenlang eine Betäubung wo man länger leidet als der kurze schmerz.

Das ist kein Geheimnis das die Hoden egal ob vom Ferkel Kalb Bulle oder so gut schmecken das sind spezialitäten und schmecken gut also warum bitte nicht essen.

Gänsesusi
17.01.2015, 20:57
Eine Kastration mit dem Bohren zu vergleichen ist wohl sehr unpassend. Und nachdem man als Tierhalter wissen sollte, dass Tiere normal versuchen so gut es geht zu verbergen, würde ich mich auch hüten zu behaupten, sie hätten nur 10 sec Schmerzen. Vergleich es eher damit, dass man dir einen Zeh oder so abknipst. Würdest du auch ohne Betäubung machen lassen?
Wie kommst du darauf, dass es den Ferkeln nichts ausmacht? Sie hätten lieber weder Kastration mit noch ohne Narkose. Am liebsten hätten sie gar keine Kastration.
Außerdem, auch Gänsedauenen sind beliebt, trotzdem darf man sie nicht lebend rupfen...

hein
17.01.2015, 21:24
Eine Kastration mit dem Bohren zu vergleichen ist wohl sehr unpassend. Und nachdem man als Tierhalter wissen sollte, dass Tiere normal versuchen so gut es geht zu verbergen, würde ich mich auch hüten zu behaupten, sie hätten nur 10 sec Schmerzen. Vergleich es eher damit, dass man dir einen Zeh oder so abknipst. Würdest du auch ohne Betäubung machen lassen?
Wie kommst du darauf, dass es den Ferkeln nichts ausmacht? Sie hätten lieber weder Kastration mit noch ohne Narkose. Am liebsten hätten sie gar keine Kastration.
Außerdem, auch Gänsedauenen sind beliebt, trotzdem darf man sie nicht lebend rupfen...
Sorry, wollt ihr das nicht verstehen - oder......??
Hier geht es nur um die Kastration selbst! Einmal mit und einmal ohne Betäubung!

Der Schreck des einfangens davor und die Schmerzen nach dem Eingriff bleiben immer! Eben auch mit oder auch ohne Betäubung. Im Gegenteil, die Betäubung sorgt danach noch für extra Stress und schmerzen!

Denn die Betäubung wirkt doch nur für die Sekunden wo der Eingriff statt findet. Nicht mehr und nicht weniger! Und jedes Ferkel wird nach dem Eingriff immer schmerzen haben! Oder glaubt ihr, das die Ferkel wenn sie betäubt worden sind, das sie denn danach keine Schmerzen haben?

Hoki
17.01.2015, 22:05
Genau Hein , Du bringst es auf den Punkt , selbstverständlich haben sie nach dem Eingriff Schmerzen und genau aus dem Grund müssten sie danach auch Schmerzmittel erhalten, Du kannst uns nach einem Selbstversuch ja gerne mal deine Erfahrung mitteilen , ohne Sedierung geht klar oder , ich bin gespannt.......und wie sagt man so schön im ländlichen Bereich ? Munter bleiben...:)

piaf
17.01.2015, 22:27
Und genau diese späteren Schmerzen wurden neben den akuten bei der Kastration selber nachgewiesen und werden hier konsequent geleugnet. Nachvollziehbar, dass es im Alltagsstress der Nutztierhaltung im Handlungverlauf für den ein oder anderen untergeht, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass diese Belastung mehr als zumutbar vorhanden ist. Und Katia, nein, es geht nicht darum ob Hoden essbar sind, schmecken oder nicht, lieber alles vom Tier essen als nur die Koteletts, meine ich, es ist nur absurd in einer Diskussion zur bestmöglichen Leidkontrolle bei Ferkelkastration ein Rezept hierfür einzuwerfen

Freddy
17.01.2015, 22:38
So ein Käse diese ganzen Studien in den Unis und so fakt ist das der schmerz beim kastrieren weniger schlimm ist wie mit betäubung das geht zack zack und es ist vorbei nach ein paar Sekunden sind die ferkel wieder Quitschfitel das macht ihnen gar nichts aus. Ich hab schon tausende Ferkel kastriert und weis was ich sage.
Von der Wirtschaftlichkeit sind sie auch besser da sie eine bessere zunahme haben und mehr fleisch erreicht wird alle die hier gegen das kastrieren schreien sollen sich mal eine Ebermast anschauen dann sind sie schnell wieder für das Kastrieren glaubt mir.
Das Ferkel schreit hauptsächlich beim Hochnehmen und nicht mal beim Kastrieren klar auch kurz aber am meisten beim einfangen.
Eberfleisch kann stinken muss es aber nicht von 10 stück ist mal einer dabei wo stinkt man merkt es erst beim Braten vom fleisch hauptsächlich bei der Schlachtung nicht.
Und die ganzen Verletzungen kommen fast gar nicht vor wenn sie kastriert sind.

Die Hoden kann man natürlich auch essen schön gebraten in Butterschmalz schmecken die gut aber die meisten fressen eh gleich die Katzen oder der Hund der wartet schon drauf.
Die Leute sollten nicht immer so ein gehabe haben wovon sie keine Ahnung haben sondern es auch mal akzeptieren wie es ist die Verluste durch betäubung sind viel höher.

Und dem soll hier einer noch Glauben schenken? Nach all dem?

hein
18.01.2015, 05:52
Und genau diese späteren Schmerzen wurden neben den akuten bei der Kastration selber nachgewiesen und werden hier konsequent geleugnet........
Wer leugnet denn das?

Hier ging es doch immer um die Narkose bei der Kastration! Nie um die Schmerzen danach!

Und da wäre ich sogar dafür, das man denen denn eine Pille gegen die Schmerzen gibt! Das wär überhaupt kein Problem! Würde das sogar unterstützen, wenn die am nächsten Tag auch noch eine bekommen würden.

Gänsesusi
18.01.2015, 11:38
Ich antwortete auf den Post von Katja. Das habe ich so verstanden, als wäre Kastrieren das selbe wie Bohren beim Zahnarzt. Sie sagte auch: kurzer Schmerz, danach nichts mehr. Es ging auch schon um Kastrieren, ja oder nein. Es ging um Aggressivität und Tierschutz, Ebermast und Stinkefleisch, was angeblich vom nicht Kastrieren kommt, also ist es nicht nötig, meinem Post auf die Art zu begegnen und als O.T zu Kennzeichnen.

Lexx
18.01.2015, 13:15
Ich möchte gerne nochmal darauf hinweisen, das Katia nicht existent ist, sondern eine Scheinidentität. In anderen Foren ist er/sie auch unter dem Namen Silke zu finden. Und wenn man hier nicht wieder einen Thread möchte in dem man das sch-Wort wieder zählen kann und was für eine Freude und ein Fest das Schlachten ist, dann würde ich empfehlen Katias Posts zu ignorieren. Um den Wahrheitsgehalt dieser Person zu überprüfen kann man ja mal nachlesen, was anscheinend alles vor Weihnachten geschlachtet und dann an Weihnachten verzehrt wurde, bzw. in welchen Intervallen Katia anscheinend Geflügel, Schweine, Kälber und Lämmer schlachtet...

Freddy
18.01.2015, 13:26
Da war doch das rubberbootsforum....

***altsteirer***
18.01.2015, 13:27
Ich möchte gerne nochmal darauf hinweisen, das Katia nicht existent ist, sondern eine Scheinidentität. In anderen Foren ist er/sie auch unter dem Namen Silke zu finden. Und wenn man hier nicht wieder einen Thread möchte in dem man das sch-Wort wieder zählen kann und was für eine Freude und ein Fest das Schlachten ist, dann würde ich empfehlen Katias Posts zu ignorieren. Um den Wahrheitsgehalt dieser Person zu überprüfen kann man ja mal nachlesen, was anscheinend alles vor Weihnachten geschlachtet und dann an Weihnachten verzehrt wurde, bzw. in welchen Intervallen Katia anscheinend Geflügel, Schweine, Kälber und Lämmer schlachtet...

Schade :( Ich hatte so sehr darauf gehofft, sie irgendwann mal in dem Thread "Mal sehen WER da schreibt" zu sehen. Kopfkino lässt grüßen...
OT aus und schönen Sonntag euch allen!

piaf
18.01.2015, 13:29
Gut, dass du nochmal daran erinnerst, Lexx..;)

@hein
Du kannst weder Kastration von Schmerzen noch das Schmerzgeschehen in sich trennen. Alle Faktoren stehen in direkter Beziehung zueinander. Die Kastration in ihrer Gesamtheit kann dann erst den der Ebermast in ihren verschiedenen Ausführungen mit und ohne Kastration gegenübergestellt werden.Nur so ist eine Bilanzierung der jeweiligen Folgen möglich. Und nein, Schmerzmittel und gut ists, so einfach ist die Lösung für den postoperativen Schmerz nicht. Hier sind allein schön die Zeiträume der Gabe und die Wahl der Medikation ausschlaggebend für die Effizienz und wiederum Folgewirkungen

katia
18.01.2015, 14:13
Ich bin sehr wohl existent und es ist eine frechheit mir hier was zu unterstellen das mal vorneweg.
Und wenn ihr mal dabei sein würdet dann würdet ihr sehen das die Ferkel danach wieder putzmunter sind das ist nunmal fakt.
Und das ganze kann man sehr wohl mit dem Zahnarzt vergleichen die Ferkel haben danach kaum Schmerzen.
Es wird hier immer soviel behauptet aber von der Praxis wie es ist keine Ahnung diese ganzen Studien sind für die Katz.
Schaut es euch erstmal an und nicht irgendwo im Netz und behauptet nicht immer unwahrheiten.
Den kleinen Ferkeln macht das gar nichts aus es ist ein kurzer Schmerz ganz klar aber Sekunden später ist wieder alles gut sonst würden sie nicht gleich wieder putzmunter rumtollen was sie aber machen.

Ich will hier keine Schlachtdiskusion führen nur soviel ich mache Lohnschlachtungen und schlachte 2-3 mal die Woche von verschiedenen Tieren

Kamillentee
18.01.2015, 14:33
Ach Herr Katia,
komm, sei froh, daß wir uns das schon so lange mit angeguckt haben, ist nämlich ein tolerantes Forum hier.
Möchtest du wirklich hier noch Näheres über dich lesen?

Du machst also Lohnschlachtungen. Dann brauchst du doch kein Geheimnis daraus zu machen,
gib doch mal hier deine Geschäftsadresse an,
wie sollen dich denn die Kunden sonst finden.:-X

Nicolina
19.01.2015, 00:24
(Gut @Katia...dann werden wir dich ja gerne dort finden, wo Altsteirer dich auch schon vermisst hat ;))


Zum "Quicken" der Schweine:
Ich habe ja nun selber die "drei Kleinen" hier.
Und kann dazu berichten, dass ein "Quicken" sehr viele Palletten von Gemüts-Gefühls-Bettel- Schmerz-Ausdrücken darstellt.

Nichts desto trotz, ober eben auch deshalb, kann nur aufgrund der wissenschaftlichen Herangehensweise, klar gestellt sein, was für ein Schwein "besser" ist.

sternenstaub
19.01.2015, 09:04
Also die Art mit der Katia, wer auch immer sich hinter dem Nick verbirgt, hier schreibt, die lässt mich schaudern. Diese hier gezeigte Roheit und Freude am Leiden von Tieren lässt schon tief blicken. Ich habe selten solche Herzlosigkeiten gegen unsere Mitgeschöpfe gelesen/erlebt.

Was die Kastration von Ferkeln angeht: In der üblichen Form ist das ziemlich grausig und grausam. Kein Mensch würde so behandelt werden wollen, wie teilweise unsere Nutztiere behandelt werden.
Eberfleisch andererseits ist vom Verbraucher nicht gewollt, wegen des Ebergeruches. Dieser kommt meines Wissens nach zwar nur bei einer vergleichsweise kleinen Zahl an Tieren vor, aber die Vorbehalte gegen Eberfleisch sind groß.

Wenn schon unbedingt Kastration sein soll, was spricht dann gegen Improvac?
Improvac ist eine Art hormonelle Kastration. Da bekommen die Eber, ich glaube, zwei Spritzen, die Entwicklung zum Eber wird damit unterbrochen/gebremst. Der unerwünschte Ebergeruch entsteht nicht. Zwei Spritzen sind für die Tiere stressärmer, als Einfangen, Aufhängen, Schneiden, wieder in die Gruppe werfen und dort den Schmerzen überlassen.

Besseren Haltungsbedingungen für die Tiere wären unabhängig vom Thema Katstration sinnvoll. Was man da an Beschäftigungsmöglichkeiten z.B. in Hannover (Eurotier) sieht. Naja das ist schon mal ein Anfang, aber mehr Platz wäre auch kein Schaden. Mehr Platz für die Tiere ist in der modernen Schweinehaltung aber nicht absehbar, nicht zuletzt wegen den geringen Preisen die der Erzeuger bekommt. Im Schnitt erhielt der Erzeuger im Dezember 1,32 Euro pro kg Schlachtgewicht. Davon kann keine artgerechte Haltung finanziert werden.

Gruß
sternenstaub

Ira
19.01.2015, 11:18
(Gut @Katia...dann werden wir dich ja gerne dort finden, wo Altsteirer dich auch schon vermisst hat ;))


Zum "Quicken" der Schweine:
Ich habe ja nun selber die "drei Kleinen" hier.
Und kann dazu berichten, dass ein "Quicken" sehr viele Palletten von Gemüts-Gefühls-Bettel- Schmerz-Ausdrücken darstellt.

Nichts desto trotz, ober eben auch deshalb, kann nur aufgrund der wissenschaftlichen Herangehensweise, klar gestellt sein, was für ein Schwein "besser" ist.


Wie bitte?

Es wird hier ernsthaft diskutiert, ob ein Lebewesen Schmerzen hat, wenn es aufgeschnitten wird?
Bei allem Respekt, hier klinke ich mich aus. Das das überhaupt in Frage gestellt wird...

legaspi96
19.01.2015, 17:16
Eberfleisch andererseits ist vom Verbraucher nicht gewollt, wegen des Ebergeruches. Dieser kommt meines Wissens nach zwar nur bei einer vergleichsweise kleinen Zahl an Tieren vor, aber die Vorbehalte gegen Eberfleisch sind groß.

Wenn der Verbraucher Schweinefleisch kauft, weiß er nicht ob das Fleisch von einer Sau oder einem (katriertem) Eber ist. Wer richtig schlachten kann, der kann das Tier so zerlegen das kein Ebergeruch aufkommt. Diese Zeit bzw. auch Kenntnisse haben die großen Schlachthöfe leider nicht.


Wenn schon unbedingt Kastration sein soll, was spricht dann gegen Improvac?
Improvac ist eine Art hormonelle Kastration.

Wie jetzt? Noch mehr Chemie ins Schwein bzw. Fleisch?
Grüße
Monika

piaf
19.01.2015, 17:53
Nach dem Motto "das tut schon nicht so weh" kommen wir nicht weiter. Wenn definierte, d.h. nachweislich Schmerzzustände vorliegen, dieses betreffend alle Schmerzen rund um den Kastrationsvorgang, müssen die bestmöglich reduziert werden. Also gilt es die Wege jeweils zu überprüfen, sei es Schmerzmittel, chemische Kastration oder sonst was. Jede Vorgehensweise hat ihr eigenes Tier- und Fleischbelastungsprofil sowie eine individuelle ökonomische Bilanz. Und da gilt es dann abzuwägen, nur bitte eben nicht mit der Tierbelastung als unwichtigstem Faktor, wie es ja jetzt noch Praxis ist. Die daraus hervorgehende geringste Belastungsform muss dann wieder mit der Ebermast und ihren Belastungen verglichen werden

Nicolina
19.01.2015, 22:58
Wie bitte?

Es wird hier ernsthaft diskutiert, ob ein Lebewesen Schmerzen hat, wenn es aufgeschnitten wird?
Bei allem Respekt, hier klinke ich mich aus. Das das überhaupt in Frage gestellt wird...
Ira, ich bezog mich damit auf die Darstellung von Hein, dass ein "längeres Quieken"..durch den Einsatz von Narkose plus nachfolgender Kastration bedingt, "beweisen würde", dass die betäubungslose Kastration für das Schwein "besser" ist, weil es "kürzer" quiekt.

Ira
20.01.2015, 08:11
Das war allgemein gedeutet. Jedes Tier hat Empfindungen, sogar Pflanzen haben sie. Da kann man nicht sagen, dass es ihnen nicht weh tut. Selbstverständlich tut es ihnen weh, vor allem an so empfindlichen Stellen.
Ein Tierarzt hat in einer Sendung ein Pony kastrieren wollen und betäubte dieses lokal und mit etwas Beruhigungsmitteln.
Dass sagte er "Ich fasse den Hengst jetzt an den Hoden an, dann seht ihr, dass er gar nichts merkt." Das tat er auch, in dem Moment trat das Pony nach vorn aus, der Tierarzt flog in die Ecke.
Fand ich klasse.
Trotz Betäubung sind es dennoch essentielle Stellen, die starkt durchblutet und nervlich starkt vernetzt sind.
Das muss einfach schrecklich weh tun.
Deswegen steht ein Mann nach einem Schlag oder Tritt dort rein so schnell nicht wieder auf. Und Tiere sind da nicht anders.
Aber nur, weil man es immer so gemacht hat, ist es keine Rechtfertigung oder ein Freifahrtschein.

Da es hier aber tatsächlich noch ernsthaft diskutiert wird, bin ich raus. Einfach nur Wahnsinn.

sternenstaub
20.01.2015, 09:16
Wenn der Verbraucher Schweinefleisch kauft, weiß er nicht ob das Fleisch von einer Sau oder einem (kastriertem) Eber ist. Wer richtig schlachten kann, der kann das Tier so zerlegen das kein Ebergeruch aufkommt. Diese Zeit bzw. auch Kenntnisse haben die großen Schlachthöfe leider nicht.

So einfach ist das nicht. Ebergeruch entsteht durch die Geschlechtsreife. Möglicherweise wird der durch den Stress bei Transport und Schlachtung verstärkt. Ganz vermeiden kann man den nicht. Nur die Kastraten entwickeln keinen Ebergeruch, weil bei denen ja keine Geschlechtsreife einsetzen kann. Der Anteil der Eber mit Ebergeruch ist meines Wissens irgendwo im einstelligen Bereich, wäre also vertretbar.
Problem ist jedoch, dass die großen Schlachtunternehmen a'la Tönnies wieder aus der Eberschlachtung aussteigen. Damit fehlt der Absatz für unkastrierte Eber.

Weiteres Problem sind die Haltungsanforderungen. Eber brauchen mehr Platz, mehr Ausweichmöglichkeiten, damit es wenig Reibereien unter den Tieren gibt. Mehr Platz kostet mehr Geld. Wer zahlt das?


Wie jetzt? Noch mehr Chemie ins Schwein bzw. Fleisch?

Hast Du Alternativen parat? Die Eberschlachtung wird sich nach derzeitigem Stand tot laufen. Schlachtunternehmen und Handel wollen keine Eber, sie steigen sukkzessive aus der Ebervermarktung aus. Der Verbraucher ekelt sich auch vor Fleisch mit Ebergeruch. Was wird dann mit den männlichen Tieren? Weiter wie bisher betäubungslos kastrieren? Aus meiner Sicht keine Alternative.


Piaf,

ich wollte nicht ausdrücken, dass eine oder zwei Spritzen keine Schmerzen auslösen. Natürlich tut das den Tieren weh, Improvac wird ja in den Muskel gespritzt, das ist ziemlich schmerzhaft. Ich denke aber trotzdem, dass die Belastung verglichen mit der derzeitigen Kastrationspraxis sehr viel geringer ist. Ich kann mir gut vorstellen, das so ein kleines Ferkel durchaus einige Zeit (Tage?) an der Wunde Schmerzen hat. Jede Berührung dort tut wahrscheinlich ziemlich weh. Dann sind Spritzen aus meiner Sicht das kleinere Übel.

Sinnvoller wäre natürlich die Haltungsbedingungen so zu optimieren, dass auch die Ebermast möglich wäre. Sinnvoller wäre auch, mehr zu forschen, wie man Tiere mit Ebergeruch sicher identifiziert. Sinnvoller wäre mehr auf eine ruhige, stressarme Schlachtung zu achten.
Der Erzeuger müsste deutlich mehr fürs kg Schlachtgewicht erhalten, als bisher. Es müsste auch finanzielle Anreize seitens der Politik geben, die einen Umstieg in tierfreundlichere Haltungssysteme fördern. Aber das ist wahrscheinlich illusorisch, nicht zuletzt wegen der Marktmacht des Handels. Je billiger desto gut, ist die Devise. Und an der Kasse fragt der Verbraucher leider auch nicht, wie das Tier erzeugt wurde, dessen Fleisch er da kauft.

Gruß
sternenstaub

sternenstaub
20.01.2015, 09:39
Wenn ich mir das alles hier so durchlese, dann habe ich durchaus den Eindruck, dass wir hier (bis auf wenige Ausnahmen) bemüht sind, den Tieren die wir halten und essen, ein gutes, artgerechtes Leben zu ermöglichen. Ich finde das richtig.

Leider sind wir zu wenige um das Ruder für alle Tiere, die hier in Deutschland gehalten werden, herum zu reißen.
Deshalb ist die Diskussion Ferkelkastration ja-nein, und wenn ja wie, hier in unserem Forum eigentlich sinnlos. Wir hier wissen dass es anders geht, werden aber an den bestehenden Marktstrukturen nichts ändern können. Der Handel fragt nach billig produziertem Fleisch. Und billig produzieren geht nur auf Kosten der Tiere.
Zu wenig Platz, betäubungslos kastrieren, möglichst schnell hochmästen, extrem stark wachsende Linien (nebenher noch mit mehr Ferkeln, als die Sau säugen kann), damit die Mastzeit noch kürzer ausfällt. Das ist ja alles bekannt, wurde in den Medien lang und breit gezeigt, hat aber nichts bewirkt.

Wahrscheinlich würde sich was ändern, wenn ein Großteil der Verbaucher das billige Fleisch liegen ließe und zu teurerem, aber artgerechter produziertem Fleisch griffe. Dann wäre der Durck auf den Handel und die Schlachtkozerne groß genug, um umzudenken.
Tiergerecht produziertes Fleisch ist nicht für 4,99 Euro im Laden zu haben.

Gruß
sternenstaub

ptrludwig
20.01.2015, 10:30
Das Thema wurde in erster Linie eröffnet weil man darauf hinweisen wollte, das die gemeinsame Mast von unkastrierten Ebern für die Tiere nicht zumutbar ist. Dieser Meinung bin ich auch.
Das hat nun allerdings mit Massentierhaltung, billig produziertem Fleisch, verkürzter Mastzeit absolut nichts zu tun, denn es wurde schon in der guten alten Zeit praktiziert, wo es noch keine Massentierhaltung gab. Das sich Eber untereinander nicht vertragen und es zu teilweise schweren Verletzungen kommt hat man schon immer gewusst, dagegen ist die Kastration ohne Betäubung ein kleiner harmloser Eingriff.

sternenstaub
20.01.2015, 11:11
Ludwig,

von einem kleinen harmlosen Eingriff würde ich nicht sprechen, die betäubungslose Kastration ist für die Tiere äußerst schmerzhaft.

Es ist auch nicht so, dass Ebermast per se unmöglich wäre. Es gibt Betriebe, die die Ebermast durchaus erfolgreich und mit wenig Stress für die Tiere praktizieren. Diese Betriebe bieten den Tieren Beschäftigung und Ausweichmöglichkeiten. Ebenso achten diese Betriebe darauf, das keine weiblichen Tiere in der Nähe sind. Ebermast funktioniert nur in einer reinen Ebergemeinschaft. Sobald im gleichen Stall weibliche Tiere (oder auch Kastraten) gemästet werden, steigt die Kampfhäufigkeit bei den Ebern deutlich an, mit all den bekannten Folgen.

Das Problem ist eher, dass die großen Schlachtkonzerne aus der Eberfleischvermarktung wieder aussteigen, weil sie Probleme in der Identifikation von Tieren mit Ebergeruch sehen (sagen sie).

Gruß
sternenstaub

piaf
20.01.2015, 13:45
Um diese sehr individuellen, eben subjektiven Einschätzungen nicht zu unterliegen, bin ich für diese differenzierten Schmerznachweise für jede der möglichen Vorgehensweise, sonst läuft die Diskussion weiterhin im Kreis und für die Tiere wird nichts besser. Wirtschaftlichkeit wird immer den höchsten Stellenwert einnehmen, aber sie darf auch nicht auf Tierkosten zum alleinigen Entscheider werden. Vieles liesse sich durch Änderungen innerhalb der Haltungsbedingungen ändern, da muss zuerst etwas in Bewegung geraten und das fängt im Kopf an.

hein
20.01.2015, 14:14
.......
Das Problem ist eher, dass die großen Schlachtkonzerne aus der Eberfleischvermarktung wieder aussteigen, weil sie Probleme in der Identifikation von Tieren mit Ebergeruch sehen (sagen sie).

Gruß
sternenstaub
Das ist nicht nur, das sie das sagen!

Das ist sehr oft eine Tatsache - die ggf. auch heftigst aus dem Topf stingt

ptrludwig
20.01.2015, 14:34
Ludwig,

von einem kleinen harmlosen Eingriff würde ich nicht sprechen, die betäubungslose Kastration ist für die Tiere äußerst schmerzhaft.

In diesem Zusammenhang berichtete auf dem BpT-Kongress in Hannover die Tierärztin Marie Isernhagen von ihren Untersuchungen zum Phänomen des Penisbeißens in der Ebermast, die sie während ihrer Tätigkeit an der Ludwig-Maximilians-Universität in München durchgeführt hatte. In der Studie wiesen bis zu 82% der Masteber (1, 2) zum Zeitpunkt der Schlachtung mehr oder weniger dramatische Verletzungen am Penis auf. Das Phänomen wurde lange von der Branche ignoriert, marginalisiert und sogar als „böswillige Erfindung“ abgetan. Selbst Tierschutzvereine haben das Thema bislang elegant umschifft. 2015 startet die wirtschaftsgetragene Initiative Tierwohl. Wenige Berichte zu den Tierwohlproblemen in der Ebermast könnten diese Initiative in der Öffentlichkeit als Mogelpackung entlarven.

82% Da muss nun wirklich keiner glauben das er so etwas durch andere Haltungsbedingungen verhindern kann.
Man muss wohl auch nicht darüber diskutieren was schmerzhafter ist, einem Ferkel die Hoden weg zu schneiden die erst im Ansatz vorhanden sind oder Bisse in einen voll entwickelten Eberpenis.

Kamillentee
20.01.2015, 14:43
...
Man muss wohl auch nicht darüber diskutieren was schmerzhafter ist, einem Ferkel die Hoden weg zu schneiden die erst im Ansatz vorhanden sind oder Bisse in einen voll entwickelten Eberpenis.

Soll ja auch nicht dranbleiben,
aber OP eben nur mit Betäubung.

Ich bin gerade am Überlegen, was der Zahnarzt für ein örtliches Betäubungsmittel (Spritze) nimmt,
das wirkt schon recht gut!

sternenstaub
20.01.2015, 16:07
In diesem Zusammenhang berichtete auf dem BpT-Kongress in Hannover die Tierärztin Marie Isernhagen von ihren Untersuchungen zum Phänomen des Penisbeißens in der Ebermast, die sie während ihrer Tätigkeit an der Ludwig-Maximilians-Universität in München durchgeführt hatte. In der Studie wiesen bis zu 82% der Masteber (1, 2) zum Zeitpunkt der Schlachtung mehr oder weniger dramatische Verletzungen am Penis auf.

Ich finde, das darf kein Argument für eine betäubungslose Kastration sein. Es gibt Möglichkeiten zur Betäubung und Nachbehandlung gegen die Schmerzen, es gibt die hormonelle Kastration, wenn denn kastriert werden muss.


Das ist sehr oft eine Tatsache - die ggf. auch heftigst aus dem Topf stingt

Hein,

unbestritten, Eberfleisch mit Ebergeruch ist keine Delikatesse. Aber wieviele Tiere betrifft das denn? Nicht jeder Eber der zur Schlachtung gelangt, entwickelt auch den Ebergeruch.

Irgendeinen Tod werden wir Verbraucher sterben müssen. Der Protest gegen die Kastration von Ferkeln verträgt sich nicht mit dem Widerwillen gegen Eberfleisch. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Ich kann nicht einerseits gegen die Kastration sein und andererseits die Alternative des unkastrierten Ebers ablehnen.

Gruß
sternenstaub

piaf
20.01.2015, 16:28
inzwischen liegen einige Untersuchungen vor, dass gemischtgeschlechtliche Haltung entgegen aller Erwartungen die schweren Verletzungen bei unkastrierten Ebern wesentlich reduziert. Bei Kastraten sei es wiederum besser, sie unter sich zu halten. Ursache der weniger heftigen Bissverletzungen der gemischten Truppen ist wohl das größere Spektrum von auslebbarem Sozialverhalten.

sternenstaub
20.01.2015, 16:48
Piaf,

das ist ja interessant. Wo hast Du das her? Kannst Du mir einen Link zum nachlesen zukommen lassen?
Mein letzter Stand war, dass es gemischtgeschlechtlich nicht gut funktioniert.

Wenn man es mal nüchtern betrachtet wäre das schon logisch. In einer Rotte sind ja auch beide Geschlechter vertreten.

Was sagen die Untersuchungen zum Platzbedarf? Ich nehme nicht an, dass gemischtgeschlechtliche Mast unter den herkömmlichen Verhältnissen funktioniert. Da ist der Platz ohnehin knapp bemessen und es treten gern mal Probleme auf.

Gruß
sternenstaub

piaf
20.01.2015, 17:52
Das war ein Artikel zu einer Untersuchung in England, erstmal sehen wo ich den hier in meinem Archiv gelagert habe:unsicher

hier steht etwas dazu, es gibt mehrere Untersuchungen, also zunehmend auch in D. Problemfelder sind die unterschiedlichen Mastfuttermittel und die teilweise Zunahme des Ebergeruchs


http://www.landtechnikmagazin.de/Hof-und-Stalltechnik-Bild-Ebermast-mit-EberSORT-von-Hoelscher-und-Leuschner-Fressbereich-Sortierschleuse-14540-2360.php

legaspi96
20.01.2015, 17:56
http://www.huehner-info.de/forum/images/misc/quote_icon.png Zitat von legaspi96 http://www.huehner-info.de/forum/images/buttons/viewpost-right.png (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php?p=1189817#post1189817)

Wie jetzt? Noch mehr Chemie ins Schwein bzw. Fleisch?



Hast Du Alternativen parat? Die Eberschlachtung wird sich nach derzeitigem Stand tot laufen. Schlachtunternehmen und Handel wollen keine Eber, sie steigen sukkzessive aus der Ebervermarktung aus. Der Verbraucher ekelt sich auch vor Fleisch mit Ebergeruch. Was wird dann mit den männlichen Tieren? Weiter wie bisher betäubungslos kastrieren? Aus meiner Sicht keine Alternative.





Ein paar Threads weiter schreibst Du selbst die Alternative.


Wahrscheinlich würde sich was ändern, wenn ein Großteil der Verbaucher das billige Fleisch liegen ließe und zu teurerem, aber artgerechter produziertem Fleisch griffe. Dann wäre der Durck auf den Handel und die Schlachtkozerne groß genug, um umzudenken.
Tiergerecht produziertes Fleisch ist nicht für 4,99 Euro im Laden zu haben.

Dazu fällt mir gerade ein das ich letzte Woche einen ganzen Tag im Radio davon belaabert wurde das man im Bundestag darüber diskutiert ob die Süßigkeiten an den SB-kassen verboten werden sollen weil die Mütter ihre Kinder an der Kasse nicht mehr in den Griff bekommen. Sollte man statt dessen nicht mal darüber nachdenken ob die Werbung für Billigfleisch verboten werden sollte und der Verbraucher richtig aufgeklärt wird? Oder will man schlichtweg nicht?
Grüße
Monika

justi54
20.01.2015, 18:28
inzwischen liegen einige Untersuchungen vor, dass gemischtgeschlechtliche Haltung entgegen aller Erwartungen die schweren Verletzungen bei unkastrierten Ebern wesentlich reduziert. Bei Kastraten sei es wiederum besser, sie unter sich zu halten. Ursache der weniger heftigen Bissverletzungen der gemischten Truppen ist wohl das größere Spektrum von auslebbarem Sozialverhalten.


Und was machst Du, wenn dann Jungsauen mit 4 oder 5 Monaten trächtig werden? Gibst Du denen die Pille?

piaf
20.01.2015, 18:34
auch das wurde und wird untersucht, justi, die Anzahl belegter Sauen war wiederum erstaunlich gering.

zu Legaspi
Solange es Billigfleisch gibt, wird es gekauft werden. Die Gründe der einzelnen Käufer sind unterschiedlich, mal nachvollziehbar, mal nicht, aber das ändert nicht viel an dem Kauf an sich. Hin und wieder kommt einem der Gedanke der Informationsresistenz, zumindest bei der Klientel, die es wirklich anders auswählen könnte, wirtschaftlich also nicht zur Orientierung am Billigsten gezwungen ist.

Aber das ist ja seitens der Anbieter ähnlich gewollt wie bei Zigaretten. Es muss /soll /wird gekauft werden, so viel wie nur möglich. Und wie sinnfällig ist es vom Staat, ein abschreckendes Bild drauf zu kleben und gleichzeitig von der Steuereinnahme zu profitieren.

Die unterschiedlichen Leistungstreiber der (Fleisch)wirtschaft puschen Produktionen, wieviele Kunden werfen sich dem Billigangebot wohl in den Weg, um bitte teurer kaufen zu dürfen? Und welcher übergeordneten Stelle soll man da die Mahnungen zum überlegten. d.h. hier tier- und auch produzentenfreundlichen Kauf wirklich abnehmen?

Das was bei den Diskussionen in diesem Forum angesprochen wird, ist keineswegs repräsentativ für die Bevölkerung, Die Schwarte ist dicker als beim Schwein, das zeigt sich beim Blick in die Einkaufswagen

legaspi96
20.01.2015, 18:51
Solange es Billigfleisch gibt, wird es gekauft werden. Die Gründe der einzelnen Käufer sind unterschiedlich, mal nachvollziehbar, mal nicht, aber das ändert nicht viel an dem Kauf an sich. Hin und wieder kommt einem der Gedanke der Informationsresistenz, zumindest bei der Klientel, die es wirklich anders auswählen könnte, wirtschaftlich also nicht zur Orientierung am Billigsten gezwungen ist.
Es muss /soll /wird gekauft werden, so viel wie nur möglich. Und wie sinnfällig ist es vom Staat, ein abschreckendes Bild drauf zu kleben und gleichzeitig von der Steuereinnahme zu profitieren.

Das weiß ich, aber das ist aber doch eben das Erschreckende! Wenn ich in manche Einkaufswagen sehe, bekomme ich die Krise. Da muss man sich doch nicht wundern warum viele Menschen an Lebensmitteln sparen wenn sie "teuren Schrott" im Einkaufswagen haben.
Grüße
Monika

justi54
20.01.2015, 19:09
"auch das wurde und wird untersucht, justi, die Anzahl belegter Sauen war wiederum erstaunlich gering."

Mag sein dass die Anzahl belegter Sauen gering war, nur- was passiert dann mit denen? Schlachten während der Trächtigkeit? Ultraschalluntersuchung? Wer würde dafür die Kosten tragen wollen? Die Erzeuger jedenfalls nicht, denn es müsste dann ja jedes weibliche Tier aus einer gemischten Haltung untersucht werden um Sicherheit zu haben.

Wie passt das zum Tierschutzgedanken?

Irgendwie gibt es doch immer nur einen, für die Tiere unbefriedigenden, Kompromiss-

piaf
20.01.2015, 21:56
es geht darum die Lösung mit der kleinsten Belastung zu finden, justi, sich hinzusetzen und es bei dem jetzigen Vorgehen zu belassen entspricht der gängigen Mentalität zur Lösung aller Probleme, "da kannste ja eh nichts machen". Doch, kann man wohl, nicht mit einem Paukenschlag, sondern in Abwägung eben aller Faktoren. Dazu müssen diese Untersuchungen stattfinden und auch Ergebnisse aus anderen Ländern herangezogen werden. Die Tierleistung noch mehr zu überreizen und jeden anderen Ansatz sofort wegen Unwirtschaftlichkeit zu boykottieren, das wurde jetzt lang genug umgesetzt.



@Legaspi
vielen ist das bewußt, das ist klar, nur ging es mir hier um den Ruf nach Aufklärung. Was der Staat nicht erklärt, wird über die Medien und Interessentengruppen schon jetzt recht umfassend mitgeteilt. Trotzdem findet sich das in den Einkaufswagen, was Dir und mir den Schweiss auf die Stirn treibt. An der Information kanns nicht liegen, auch wenn sie nicht vom Staat kommt. Es kann sich nur eine bescheidene Anzahl ein Häusle bauen mit Gärtchen, Hühnchen und Selbstversorgung und trotzdem lässt sich die Ernährung bewusst gestalten, wenn das denn einer will. Das geht ohne großen Aufwand und verkrampften Essidealismus. Aber Nahrungsergänzer tun es doch auch, warum soll sich dann einer einen Kopf drum machen was er ißt und wie das produziert wird. Die Nahrungsmittelindustrie hat sich ihre Kunden gut erzogen

sternenstaub
21.01.2015, 08:46
Piaf,

danke für den Link. Hab ich mir gleich durchgelesen. Solche Forschungen tauchen in der Fachpresse kaum auf. Eigentlich Schade, weil es offenbar eine interessante Alternative zur Kastration ist. Was mit den belegten Sauen passiert würde mich allerdings auch interessieren.

Zu Deinem letzten Beitrag fällt mir eine Episode ein:
Wir waren Einkaufen, in unserer Nähe ein eine Familie mit zwei Mädels ca. 2 und 5. Die Große blieb vor dem Kühlregal stehen und sah sich die Joghurts pur an und wollte einen. Was machen die Eltern? "Komm, da vorne gibts Fr**p. Da kannst Du Dir einen raussuchen"

Zum Thema Information der Verbraucher möchte ich Euch die zweiteilige ZDF Sendung in Erinnerung rufen, in der der Moderator selber Hühner gemästet hat. Am Ende zeigte sich, dass alles wieder beim Alten war, kaum das die mediale Aufmerksamkeit weg war. Da griffen die Bewohner der Stadt wieder zum billigsten Fleisch. Nur die Familie, der der Moderator Hühner gebracht hatte schien nachhaltig umgedacht zu haben.

Informationen in den Medien verpuffen irgendwie wirkungslos. Scheinbar sind wir Verbraucher ziemlich abgestumpft, oder zu weit weg von der Herkunft unserer Lebensmittel.


Monika,

wie soll die Industrie den zu Geld kommen, wenn sie auf Nachhaltigkeit und Verbraucheraufklärung setzt. Das ist doch nur was für Looser-Typen. *Ironie off*

Davon ab, scheint es mir weniger an Aufklärung zu mangeln, wenn ich mir ansehe was für Sendungen zur besten Sendezeit laufen. Über die Haltungsbedingungen von Schweinen und Hühnern kann sich jeder Verbraucher informieren.
Aber hat der Verbraucher angesichts von Werbung und den Verlockungen im Laden tatsächlich eine Wahl? Die schöne heile Welt aus der Werbung glaubt der unbedarfte Verbraucher doch lieber, als die grausigen Bilder in Sendungen über die moderne Tierhaltung.
Zudem haben Lebensmitteln hier gar nicht den Wert, den sie haben sollten. Das ist halt etwas, das man sich rein stopft, aber nichts worüber man nachdenkt.

Gruß
sternenstaub

hein
21.01.2015, 09:01
Ich glaube, hier muss man mal einiges richtig stellen!


inzwischen liegen einige Untersuchungen vor, dass gemischtgeschlechtliche Haltung entgegen aller Erwartungen die schweren Verletzungen bei unkastrierten Ebern wesentlich reduziert. Bei Kastraten sei es wiederum besser, sie unter sich zu halten. Ursache der weniger heftigen Bissverletzungen der gemischten Truppen ist wohl das größere Spektrum von auslebbarem Sozialverhalten.

Die gemischte Haltung mit Kastraten ist völlig unproblematisch! Da die Kastrate neutral sind und sich den jungen Sauen anpassen!

Die gemischte Haltung mit Ebern also unkastrierten ..... ist das Problem - da wurde etwas verwechselt! Denn bei den unkastrierten wird gebissen und gekämpft und eben auch die Penisse abgebissen




Das war ein Artikel zu einer Untersuchung in England, erstmal sehen wo ich den hier in meinem Archiv gelagert habe:unsicher

hier steht etwas dazu, es gibt mehrere Untersuchungen, also zunehmend auch in D. Problemfelder sind die unterschiedlichen Mastfuttermittel und die teilweise Zunahme des Ebergeruchs


http://www.landtechnikmagazin.de/Hof-und-Stalltechnik-Bild-Ebermast-mit-EberSORT-von-Hoelscher-und-Leuschner-Fressbereich-Sortierschleuse-14540-2360.php
Und hier glaube ich, da ist schon vieles überholt!

Z. B. das man 250-400 Tiere im Stall hat! Das ist seit Jahren Vergangenheit! In der Regel hält man Heute "nur" um die 50 Tiere im Stall.

Auch die Aussage - Zitat: Die Futterverwertung ist in der Ebermast wesentlich optimierter und das Fleischbildungsvermögen der Eber ist deutlich höher als das kastrierter Tiere

Das ist eine glatte "Lüge" aus heutiger sicht

hein
21.01.2015, 09:23
"auch das wurde und wird untersucht, justi, die Anzahl belegter Sauen war wiederum erstaunlich gering."..................

Wie passt das zum Tierschutzgedanken?

Irgendwie gibt es doch immer nur einen, für die Tiere unbefriedigenden, Kompromiss-
Auch hier!!

Man überlege oder bedenke! Die Eber werden gerade geschlechtsreif und verhalten sich eben wie sich so unausgelastete Jungens verhalten!

Und die Sauen sind zum Größtenteils natürlich nicht belegt, eben weil sie noch nicht geschlechtsreif sind!

Und zum Tierschutzgedanken - was passt denn überhaupt dazu?

Was ist denn Tierschutzgeecht? 50 Schweine in einem Stall oder nur 10 Schweine?

Freilandhaltung mit sehr vielen Krankheiten, Problemen (für die Tiere) und Gefahren oder die nur Stallhaltung mit Stroh und und und?

Und dann das größte Problem!! Die Kosten! Ist er Verbraucher überhaupt bereit, diese zu tragen?? Und wenn ja, denn wird ein Supermarkt wieder sagen, wir bieten die gleiche Leistung oder Qualität - aber 50ct. günstiger - und schon rennen alle wieder da hin!

Gestern Abend gerade wieder gesehen. Die Herstellung von Schmelzkäse! Da ist nur ca. 15% noch an Käse drin, der Rest ist Abfall!

Und selber festgestellt! Es vermehren sich die Supermärkte, die jetzt gepressten Billigkäse in Scheiben anbieten, die noch minderwertigeren Lachsschinken anbieten - das Beides gepresst wurde ist ja bekannt und/aber jetzt verschwindet auch die Qualitäten in einigen Supermärkten immer mehr! Und es wird echt nur noch Schund angeboten - eben weil die Hersteller nicht mehr billiger........... also muss eine andere Lösung her! Und die heisst, der Kunde ist ja so blöd dann bieten wir mal Müllqualität an (mehr ist das doch nicht mehr)

Und der Kund rennt wieder und kauft wieder..........

Und keiner denkt überhaupt eine Sekunde daran! Was habe ich für mein Geld an Qualität oder Qualitätsware und wie haben die Tiere gelebt!

(z. B. habe ich letzte Woche mal jemanden darauf angesprochen! Dörfliche Gegend - wo man denkt, der Mensch kennt das noch! 1. wurde ich von dem Kunden so blöde angeschaut - so mit dem Gedanken, interessiert mich doch überhaupt nicht! Und dann musste ich schnell den Laden verlassen um eben ein Hausverbot zu verhindern!

Das ist die Realität!!

Kein Tierschutz und auch kein Gedanke mal einen Euro mehr für Lebensmittel zu investieren! (fett geschrieben ist nicht geschrieen)

Ok es gibt sicherlich viele Ausnahmen! Aber das sind wohl z. Zt. echt nur noch sehr eine kleine Minderheiten! LEIDER!!

hein
21.01.2015, 09:33
......

Das ist eine glatte "Lüge" aus heutiger sicht
Nachtrag zu meinem Beitrag - Beitrag 79

Es ist keine Lüge sondern einer Werbung für die Firma Hölsche - Leuschner und dem Produkt "Ebersort"

Zitat: Auf der EuroTier 2010 (http://www.landtechnikmagazin.de/Veranstaltungskalender-EuroTier-2010-1513.php) präsentiert Hölscher + Leuschner sein Produktsortiment und EberSORT in Halle 12, Stand F49.

Übrigens, die Futtersorte EberSORT - ich glaube, die gibt es gar nicht mehr nachzulesen hier: http://www.hl-agrar.de/files/68Gesamtprospekt_(1).pdf

Ist doch klar, das die so reden! Die wollten doch nur ihr Produkt "EberSORT" gewinnbringend auf dem Markt ..................

Übrigens, die Firma hat 2010 auch ein super neues Haltungsverfahren eben speziell für Eber.............

Nachzulesen hier: http://www.landtechnikmagazin.de/Hof-und-Stalltechnik-Bild-EberSORT-von-Hoelscher-und-Leuschner-erkennt-das-Geschlecht-geschlechtsgetrennte-Fuetterung-14542-2360.php

piaf
21.01.2015, 11:00
lies meine Texte bitte nochmals, Hein, es ging mir allein um die gemischgeschlechtliche Haltung mit unkastrierten Ebern, nicht mit Kastraten. Sonst bräuchten wir hier nicht zu diskutieren....

sternenstaub
21.01.2015, 11:41
Sachsen hat dazu auch eine Studie anfertigen lassen, die unter dem Strich zu dem Ergebnis kommt, dass die gemischgeschlechtliche Haltung (also unkastrierte Eber mit Sauen) ein bisschen mehr Vor- als Nachteile hat.
Zwar nimmt die Zahl der oberflächlichen Schrammen am Tierkörper zu, aber die Zahl der schwerwiegenden Verletzungen nimmt ab. Oberflächliche Schrammen gehören, nach deren Ergebnissen zum normalen Sozialverhalten der Schweine dazu. Die Tiere können ihr Sozialverhalten besser ausleben und sind scheinbar weniger aggressiv. Gemischte Haltung mit Kastraten (Sauen und Kastraten) soll hingegen nicht gut klappen.

Beobachtet wurde aber auch, dass bei einer gemischtgeschlechtlichen Mast mehr Eber mit Ebergeruch auftraten. Dieses Problem scheint aber nach diversen anderen Studien geringer zu sein, wenn Wurfgeschwister gemeinsam gemästet werden.

Also gemischtgeschlechtliche Mast scheint nach den ersten Erkenntinissen tatsächlich zu funktionieren und ist möglicherweise sogar besser für die Tiere.

Dazu wird sicher noch mehr geforscht.

Gruß
sternenstaub

Auf eventuelle Frühträchtigkeiten wurde nicht untersucht.

Kamillentee
21.01.2015, 12:19
...

Beobachtet wurde aber auch, dass bei einer gemischtgeschlechtlichen Mast mehr Eber mit Ebergeruch auftraten. Dieses Problem scheint aber nach diversen anderen Studien geringer zu sein, wenn Wurfgeschwister gemeinsam gemästet werden.

.

Das wollte ich auch schon anmerken, denn in so geschlechtsgemischten Gruppen können sich die Tiere ja voll "ausleben",
dann steigt auch der Ebergeruch. Unter diesem Aspekt wird sich das leider nicht durchsetzen, weil die Fleischindustrie so kein Interesse daran hat.
Mit den Wurfgeschwistern, das wird nicht immer machbar sein, und ist ja trotzdem keine Garantie auf weniger Geruch.

ptrludwig
21.01.2015, 13:04
Gemischte Haltung mit Kastraten (Sauen und Kastraten) soll hingegen nicht gut klappen.

Das hat schon mehrere hundert Jahre funktioniert und nun kommt jemand auf die Idee das es nicht so gut klappt? Warum genau?

katia
21.01.2015, 13:47
Hallo

Hält von euch jemand überhaupt Schweine bei so einen Mist was hier erzählt wird es ist unglaublich was für Lügen hier manche erzählen.
Eine Gemischte haltung funktioniert überhaupt nicht mit Ebern ein Eber würde die Sau umbringen wenn sie nicht in der Rausche ist.
Eberfleisch stinkt pervers wenn es gebraten wird das sollte man wissen Eberfleisch stinkt nur nicht wenn es gekocht wird als Kochschinken und so zu was anderen ist es nicht zu gebrauchen.
Und eine reine Ebermast wurde ja schon gemacht funktioniert auch nicht erstens beisen sie sich zu Tode sprich die Penise ab Schwänze und das sind erst schmerzen für die Tiere und zum anderen nehmen sie nicht so gut zu als Kastraten und die Mast dauert länger und dann ist noch einer dabei wo stinkt und verworfen werden muss.
Die Kastration ist immer nötig das sollte man schon wissen und den kleinen Ferkeln macht das nichts aus wenn die ferkel älter sind schaut es anders aus aber wenn man es in den ersten Tagen macht ist das überhaupt kein problem und wird ja auch so gemacht und sind danach wieder putzmunter.
Die Ferkel Quieken beim hochnehmen beim Schnitt schreien sie nicht mal mehr so laut so schlimm ist der schmerz nicht.
Das einzige was man machen könnte um den Schmerz weitgehends auszuschalten was man machen kann ist vorher Eisspray drauf da spürt man es auch kaum noch aber alles andere ist blödsinn.
Ich hab schon tausende Ferkel kastriert und da gab es nie probleme danach oder in der Mast also bitte warum sollte man das ändern wenn was gut funktioniert.
Es werden immer sachen behauptet von Leuten die überhaupt nicht in der Materie drin sind es noch nie gesehen haben ect was einfach nicht stimmt.

justi54
21.01.2015, 14:13
"Eberfleisch stinkt pervers wenn es gebraten wird das sollte man wissen Eberfleisch stinkt nur nicht wenn es gekocht wird als Kochschinken und so zu was anderen ist es nicht zu gebrauchen"

Dieser Aussage kann ich so nicht zustimmen. Eberfleisch kann, so wurde mir gesagt, zu ROH- Wurst also Salami o.ä. verarbeitet werden, und angeblich wird es das auch z. B. in Belgien. Wenn das Fleisch mit Ebergeruch in irgendeiner Weise erhitzt, also gekocht oder auch gebraten wird dann stinkt es penetrant nach Urin.

piaf
21.01.2015, 15:48
Es gibt viele wiss. Erhebungen auch gerade zu den "Stinkern" und eben auch zur gemischgeschlechtlichen Mast. Ich kann momentan nicht nebenbei alles wieder heraussuchen, zuhilfe, aber ich muss parallel nun mal arbeiten:laugh
In SUS 2012 war ein int. Untersuchungsbericht, dann Studien zu den anderen Aspekte sind von Institutionen, Unis etc.. da sind sehr viele Aspekte angesprochen, richtig mal Google umstülpen, wer Interesse an anderen Ansätzen hat und nicht mit dem "alles Quatsch, ich weiss es besser"-Modul ausgerüstet ist;)

hein
21.01.2015, 21:36
Hallo

Hält von euch jemand überhaupt Schweine bei so einen Mist was hier erzählt wird es ist unglaublich was für Lügen hier manche erzählen.
Eine Gemischte haltung funktioniert überhaupt nicht mit Ebern ein Eber würde die Sau umbringen wenn sie nicht in der Rausche ist.
Eberfleisch stinkt pervers wenn es gebraten wird das sollte man wissen Eberfleisch stinkt nur nicht wenn es gekocht wird als Kochschinken und so zu was anderen ist es nicht zu gebrauchen.
Und eine reine Ebermast wurde ja schon gemacht funktioniert auch nicht erstens beisen sie sich zu Tode sprich die Penise ab Schwänze und das sind erst schmerzen für die Tiere und zum anderen nehmen sie nicht so gut zu als Kastraten und die Mast dauert länger und dann ist noch einer dabei wo stinkt und verworfen werden muss.
Die Kastration ist immer nötig das sollte man schon wissen und den kleinen Ferkeln macht das nichts aus wenn die ferkel älter sind schaut es anders aus aber wenn man es in den ersten Tagen macht ist das überhaupt kein problem und wird ja auch so gemacht und sind danach wieder putzmunter.
Die Ferkel Quieken beim hochnehmen beim Schnitt schreien sie nicht mal mehr so laut so schlimm ist der schmerz nicht.
Das einzige was man machen könnte um den Schmerz weitgehends auszuschalten was man machen kann ist vorher Eisspray drauf da spürt man es auch kaum noch aber alles andere ist blödsinn.
Ich hab schon tausende Ferkel kastriert und da gab es nie probleme danach oder in der Mast also bitte warum sollte man das ändern wenn was gut funktioniert.
Es werden immer sachen behauptet von Leuten die überhaupt nicht in der Materie drin sind es noch nie gesehen haben ect was einfach nicht stimmt.
katia, Du hasst gut gesprochen ;) könnte von mir sein ;)

Aber Du wirst keine Chanse haben! Weil eben die Mehrheit anders denkt - auch wenn es nur theoretisch ist! Für mich wäre es viel wichtiger, das nur die etwas dazu beitragen würden, die das auch mal praktisch gesehen oder beobachtet haben. Oder vielleicht selber schon mal Ferkel kastriert haben!

Wenn ich überlege, was man da schon alles gemacht hat! ..... lieber nicht da drüber berichten!!

Obwohl, ich gestehe, vieles würde ich Heute nicht mehr so machen!

Aber man kann es auch übertreiben - und bei diesem Punkt sind wir jetzt so im allgemeinen! Ich sage nur Kuschelhühner sowie auch Kuschelschweine oder Kuschelhunde usw. usw.

piaf
21.01.2015, 23:02
ohje ohje, ich weis nicht, ob diese geistige Verpaarung sich für Dich wirklich günstig auswirken wird, hein...

Mit etwas mehr inhaltlicher Reflektion, als das statement von "katia" bietet, hatte ich schon gerechnet. Ist eigentlich schade, so ein Austausch zum Thema könnte ansonsten auch Neues hervorbringen

Nicolina
21.01.2015, 23:52
katia, Du hasst gut gesprochen ;) könnte von mir sein ;)
Das meinst du hoffentlich nicht ernst..



Für mich wäre es viel wichtiger, das nur die etwas dazu beitragen würden, die das auch mal praktisch gesehen oder beobachtet haben. Oder vielleicht selber schon mal Ferkel kastriert haben!
Dazu bist du dann hier vermutlich im falschen Forum.


Wenn ich überlege, was man da schon alles gemacht hat! ..... lieber nicht da drüber berichten!!

Obwohl, ich gestehe, vieles würde ich Heute nicht mehr so machen!
Über diese "kleine" Einschränkung kann ich mich jetzt sogar "fast freuen"..


Aber man kann es auch übertreiben - und bei diesem Punkt sind wir jetzt so im allgemeinen! Ich sage nur Kuschelhühner sowie auch Kuschelschweine oder Kuschelhunde usw. usw.
Was mit deinem Top nun gar nichts zu tun hat.

Gwenhwyfar
22.01.2015, 08:44
Mir fällt da ein Sprichwort ein....
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen können, werden Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken können.

Roksi
22.01.2015, 10:20
Was ist überhaupt "Tierschutz"?

Mir scheint es so, dass damit nur die Symptome behandelt werden, aber nicht der Kern des Problems angegangen wird.

Das Bedürfnis, die Tiere zu retten, welche durch die nicht artgerechte Haltung misshandelt werden, ähnelt einem Helfersyndrom: man will andere Lebewesen retten, weil man nicht im Stande ist, sich selbst zu helfen. Und das ist der Punkt: unser System ist nun Mal so programmiert, dass es dort immer solche "Hilfslosen" geben wird. Das gibt dem Rettenden beständig das Gefühl, etwas getan zu haben. Ist auch logisch: er hat "Resultate", indem er einem Schwächeren hilft. Solange aber der Mensch nicht im Stande ist, sich selbst zu retten, wird er auch dieses System für "Not-Wendig" halten und er selbst wird die Ursache sein, dass es den Tieren immer schlechter gehen wird.

Ich liebe Teufelskreise. :biggrin:
Man versagt bei sich selbst. Aus diesen Versagern bildet sich das System, das die Tiere misshandelt. Und zeitgleich produziert dieses System eine Menge "Pflegeobjekte", die das Gewissen beruhigen. Eigentlich ziemlich schlau. :cool:

birgit23
22.01.2015, 12:13
Ich denke vernünftiges Schmerzmittel und ausreichend Platz und Beschaeftigung ist das A&O. Unsere beiden Göttinger Minis möchte ich nicht in ihrem Schlafstall, eine Pferdebox von 2×3 m dauerhaft unterbringen müssen. Langeweile und Futterneid...da kommt es schnell mel zur Beisserei...wobei unsere schwarze Sau " Molly" ganz klar der Chef ist. Unser Borg
( Eberkastrat) Max ist immer der, der einsteckt und auch mal ein paar Kratzer durch Mollys Zähne davontragen muss. Es sind nur zwei Tiere, die den ganzen Tag auf einer großen Weide verbringen und nur nachts in dem 2×3 Stall sitzen. Narkose ja oder nein, da bin ich geteilter Meinung. Schweine hassen es, den Boden unter den Füßen zu verlieren...hoch genommen zu werden, mehr als Huehner, die es nicht kennen. Ob ein Ferkel nach einer Kastration leidet oder nicht, kann es uns nicht sagen. Mutter Natur sagt: " Keine Schwäche zeigen, sonst ist man der "Looser" ...So verhält sich doch fast jedes Herdentier/ Rottentier egal ob Huhn , Schaf oder Schwein. Deshalb glaube ich...ausreichend Schmerzmittel und gute Haltungsbedingungen sind wichtig.

Okina75
22.01.2015, 14:42
Nicolina: Nicht wundern!
Wenn ich laut sagen würde, was ich inzwischen und zunehmend von vielen von Heins Kommentaren halte, ich wäre sofort für drei Monate weg vom Fenster hier... Vieles ist gut und wahr, aber noch mehr manchmal einfach nur "Häh?"

piaf
22.01.2015, 14:52
Manche, und das sind nicht mal wenige, denken nun mal so, Okina, solche Kommentare machen das deutlich und es erklärt, weshalb sich verschiedene Vorgehensweisen in der Nutztierhaltung nur so schwer auflösen lassen. Aber je mehr dieser Kommentare analysiert werden, umso besser können zukünftige Wege überarbeitet werden. Für mich ist es ein Zeichen, dass die individuelle Schmerzbewertung noch viel zu viel Einfluss hat, es müssten deutlich neutralere Instrumente eingesetzt werden, die zur Wahl einer verantwortungsvollen Vorgehensweise führen.

Okina75
22.01.2015, 15:12
Hy!

Ja, ich weiß: Diese Sorte kleingeistiger Stammtisch- Parolisten ist verbreitet, und fühlt sich durch das eigene Gelaber immer noch selbst bestätigt. Mein Stiefvater war auch so einer; erst jenseits der 50 kamen langsam so gewisse Erkenntnisse und Einsichten durch- immerhin!
Ob das allerdings bei einigen hier residierenden Subjekten noch jemals der Fall sein wird- ich sehe zumindest anthrazit- grau dafür...

War da nicht mal was, dass es ein paar genetische Nicht- Stinker gibt?
Wie wäre es denn, da mal die zuständige Gensequenz zu entschlüsseln? Das Schweinegenom kennt man ja inzwischen, also sollte es ein relativ leichtes sein, das Gen zu finden, dass den Eber zum Stinker, oder eben Nichtstinker macht... Und dann die Nicht- Stinker als Vatertiere nehmen, und schauen, ob das Gen sich auch bei den Sauen lokalisieren lässt, die die Sache ja sicher irgendwo mit vererben...
Wenn es diese genetischen Nicht- Stinker gibt, wäre es sicherlich keine komplizierte Angelegenheit, bei den jährlich gezogenen Massen an Schweinen den Bestand nahtlos innerhalb kürzester Zeit umzubauen. Einfach während der ersten zwei/ drei Jahre bei Ferkeln bereits bekannter Nicht- Stink- Vererber einen Gentest aus dem Blut machen, daraus die neuen, ebenfalls nicht- stinkenden Zuchttiere rekrutieren, und der Drops wäre gelutscht, oder nicht? Und einer Mast unkastrierter Eber stände aber auch gar nix mehr im Wege...
Sollten die Sauen beim Nicht- stinkenden Testeber, den man zur Stimulation durch die Reihen fährt, nicht mehr so reagieren wie sie sollten, nun ja, behält man halt allein zu dem Zweck einen Müffel- Testeber, oder leitet die verantwortlichen Pheromone halt über die Lüftung in die Sauenställe... Könnten sich die Betriebe sogar noch die Haltung der Eber sparen...

Was die Verletzungen angeht, naja... Da muss man wohl dem intelligenten Wesen der Schweine entgegen kommen, und denen irgendwie mehr bieten als ein paar Beißketten, und vielleicht auch mal wesentlich mehr tierisches Protein im Futter, dessen Mangel Kannibalismus garantiert mit bedingt!

Gänsesusi
22.01.2015, 15:13
Naja, eine Henne rennt ohne Kopf auch putzmunter herum, ob es ihr deshalb auch gut geht, ist die andere Frage.
Nur weil etwas so aussieht, vor allem bei Tieren, heißt es nicht, dass es so ist. Um zu erkennen, ob ein Tier schmerzen hat, muss man sich schon sehr, sehr viel damit beschäftigen, denn in den meisten Fällen zeigen sie es nicht.
Auch die Aussage, die Hein noch bestätigt hat, dass Kastraten und Sauen immer schon zusammengehalten wurden und es deshalb gut ist, naja... Ist nicht ein sehr gutes Argument einfach zu behaupten: es war immer so, deshalb ist es gut. Dann hätten wir noch Batteriehühner und Dauerkettenhaltung beim Hund wäre auch super. Der sagt ja nichts dagegen.
Es gibt ja auch immer noch Bauern, die sagen: Die Kuh muss Respekt haben vorm Bauern. Deshalb kriegt sie jedes Mal wenn sie irgendwas falsch macht (eine Fliege mit dem Schwanz verscheuchen) mit dem Stock eine Lektion, dass sie nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Haben sie auch immer so gemacht...
Aber anscheinend ist auch die Haltung mit Kastraten und Sauen nicht optimal, denn auch da kommt es zu schweren Verletzungen und Wunden. (Wer jetzt noch einmal fragt, wer da schon wieder so einen Blödsinn labert: Ich, Ich habe es selbst erlebt.)
Jede Haltung hat ihre Schwachstellen und negativen Seiten. Auch die Bodenhaltung ist nicht gut für Hühner, aber ich würde behaupten besser als Batteriehaltung. Natürlich geht es nicht von einem Tag auf den anderen zu ändern, sondern nur langsam, aber sich an alte "Traditionen" zu krallen bringt noch weniger.

piaf
22.01.2015, 15:22
Es werden ja unterschiedliche Untersuchungen der Gruppenzusammensetzungen und Platzverfügbarkeiten durchgeführt, die alle nach den gleichen Parametern zur Schmerzidentifizierung bewertet werden. Die für mich interessante Reduzierung von Verletzungen war da in der Konstellation unkastrierte Eber mit Sauen festgestellt worden. Dazu brauchts aber noch zahlenmässig höhere Nachweise. Und ja, Okina, es gibt mehr oder weniger starke "Stinker" unter gleichen Haltungsbedingungen, an dem Thema sind sie auch dran

Okina75
22.01.2015, 15:26
Auch die Aussage, die Hein noch bestätigt hat, dass Kastraten und Sauen immer schon zusammengehalten wurden und es deshalb gut ist, naja... Ist nicht ein sehr gutes Argument einfach zu behaupten: es war immer so, deshalb ist es gut. Dann hätten wir noch Batteriehühner und Dauerkettenhaltung beim Hund wäre auch super. Der sagt ja nichts dagegen.
Es gibt ja auch immer noch Bauern, die sagen: Die Kuh muss Respekt haben vorm Bauern. Deshalb kriegt sie jedes Mal wenn sie irgendwas falsch macht (eine Fliege mit dem Schwanz verscheuchen) mit dem Stock eine Lektion, dass sie nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Haben sie auch immer so gemacht...

Bravi, äh, -o!
Genau mein Denken. Aber Kamerad Hein war ja vor wenigen Jahren auch noch der Ansicht, dass man junge Katzen am besten ersäuft, hat man ja immer so gemacht, weil die kastrierten Altkatzen ja faul würden und keine Mäuse mehr fangen. Oder das Hunde, die einmal Blut geleckt haben, am besten gleich die Kugel kriegen, weil die dann immer wieder wollen... Zeitweise hatte ich gedacht, die Einsichten würden sich ändern, aber bei dem Kommentar... Nee, langsam verliert die Sache an Witz, der glaubt solchen Quark wohl wirklich...

Batterie- wie Bodenhaltung sind unter'm Strich übrigens gleich Schice...
In der Batterie hatten sie immerhin ihre drei festen Kumpelinen, konnten also 'nen Sozialverband etablieren. Mist war da einzig die Enge und die mangelnden Möglichkeiten für's artgerechte Verhalten alá Aufbaumen, Staubbaden etc. ...
In der Bodenhaltung können die zwar Aufbaumen und im Dreck baden, haben auch mehr Bewegungsfreiheit, aber dafür ist die Sache mit dem Sozialverband quasi nicht machbar und dadurch der Stress noch viel höher, weil' immer wieder kleine Kabbeleien gibt.
Es sei denn, die stumpfen irgendwann an dieser Reizüberflutung so ab, dass es ihnen dann auch egal ist, ob sie die Henne da gerade kennen oder nicht, und wie es da rangtechnisch steht...

piaf: Na prima!
Das wird die Lösung sein. Ist denn bekannt, ob das Nicht- Stinken auch mit weniger Testosterongehalt im Eber einher geht? Weniger Testosteron könnte ja auch weniger Kampfbereitschaft bedeuten, womit sich bei genetisch reinen Nicht- Stinkern theoretisch auch die Verletzungen minimieren sollten...

Ernst
22.01.2015, 15:31
Manche, und das sind nicht mal wenige, denken nun mal so, Okina, solche Kommentare machen das deutlich und es erklärt, weshalb sich verschiedene Vorgehensweisen in der Nutztierhaltung nur so schwer auflösen lassen. Aber je mehr dieser Kommentare analysiert werden, umso besser können zukünftige Wege überarbeitet werden. Für mich ist es ein Zeichen, dass die individuelle Schmerzbewertung noch viel zu viel Einfluss hat, es müssten deutlich neutralere Instrumente eingesetzt werden, die zur Wahl einer verantwortungsvollen Vorgehensweise führen.

Hallo Piaf,

nach diesem Statement möchte ich auch noch etwas dazu sagen.

Ich bin während meiner Kindheit und Jugendzeit bei der Kastration von hunderten von Ferkeln mit dabei gewesen. Von dem Moment an, wo ich kräftig genug war ein Ferkel an den Hinterbeinen, in der Luft zu halten, musste ich dabei mit helfen. Ich hielt die Ferkel an den Hinterbeinen vor meinem Körper. Mein Vater erledigte dann den Eingriff mit einem Skalpell, innerhalb weniger Sekunden. Zwei kleine Schnitte, Hoden herausgezogen, abgetrennt, etwas Antibiotikapuder drauf, fertig. Wenn ich das nächste Ferkel fing, war immer ein mordsmäßiges Gequieke, das sofort verstummte, wenn der erste Schnitt angesetzt wurde. Im Gegensatz zu Hein und Katia bin ich allerdings der Meinung dass sie nicht verstummten, weil es ihnen nichts ausmachte, sondern weil sie in eine Art Schockstarre verfielen. Wenn man sie dann absetzte, und sie zu den anderen Ferkeln zurückliefen, hatte man in der Tat oftmals den Eindruck, dass ihnen der Eingriff nicht besonders viel ausgemacht hätte. Aber ich bekam im Laufe der Zeit, mehr und mehr den Eindruck, dass man bei der Beobachtung der Tiere, falsche Maßstäbe anlegt. Man erwartet, dass das Tier sich bei Schmerzen genauso verhält, wie sich ein Mensch verhalten würde. Das scheint aber der falsche Ansatz zu sein. Man glaubt, dass es dem Ferkel wohl nicht allzu viel ausmachen kann wenn es sich nicht quiekend in eine Ecke zurückzieht. Offensichtlich sind wir nicht in der Lage ihr Verhalten richtig zu interpretieren. Ich denke, dass ein Schwein dass ja vom Aufbau einem Menschen recht ähnlich ist, auch in ähnlicher Weise Schmerz empfindet.
Ich bin mir nur nicht so richtig darüber im Klaren wie eine Veränderung in der Praxis aussehen sollte. Sicher sollte man vor dem wenige Sekunden dauernden Eingriff eine Lokalanästhesie vornehmen. Aber wie sieht es mit dem folgenden Wundschmerz aus? Ich denke, dass es da noch vieler Untersuchungen bedarf.

Gänsesusi
22.01.2015, 15:34
Ich hab ehrlich gesagt nur wenige Bodenhaltungsbetriebe gesehen. Es ist natürlich schlecht, ich kaufe auch keine Eier aus Bodenhaltung, aber für mich sahen die Hühner weniger "schlimm" aus, daher diese Annahme es wäre ein bisschen besser.

Kamillentee
22.01.2015, 15:44
Vollkommen meine Meinung Ernst! Das wird wohl eine grosse Rolle spielen.
Wenn sie stillhalten (müssen), das heißt ja noch lange nicht, daß die keine Schmerzen haben, wenn sie lebendig aufgeschnitten werden.
Was sollen die Kleinen auch dagegen tun!
(Ich bin zugegeben noch nicht dabei gewesen, aber die Bilder und Videos im I-net reichen mir dazu vollkommen aus.)

Warum gibt man denn einem Kater z.B. eine Vollnarkose beim Kastrieren, tut ja angeblich nicht weh, also könnte man doch auch einfach so machen?
Aber der ist eben wehrhafter, der würde seinem "Operateur" schön ins Gesicht springen...

Und nur noch mal am Rande,
wer glaubt denn hier ernsthaft außer Hein, daß eine Frau schon tausende Ferkel kastriert hat.:-X

piaf
22.01.2015, 15:52
Und genau in dieser Variabilität der Interpretation liegt das Problem, denke ich. Wir können uns nur sehr schwer von unserer Auslegung lösen, wenn das überhaupt völlig möglich ist. Insoweit kann ein Vergleich von Hormonauschüttungen oder ähnlichen Parametern eine neutralere Aussage ergeben. Im Praktikum mussten wir bei der Affenbeobachtung streng interpretationsarm vorgehen, das war schon fast eine Überwindung, wirklich nur das Geschehen zu beschreiben. Im Falle des Kastrationvorgangs bedeutet das, das Tier schreit beim Hochheben und verstummt mit Ansetzen des Schnittes, nichts sonst kann man in diesem Moment eindeutig sagen.

Zum "Stinker"-Thema kommt nun auch noch hinzu, dass der Geruch offensichtlich von Menschen unterschiedlich stark wahrgenommen wird

@Kamillentee, der-die-das Katia, wer weiss das schon....

elja
22.01.2015, 15:59
wenn die Frau in einem Schweinezuchtbetrieb arbeitet kann das schon sein. Nimm mal nur 200 Zuchtsauen und pro Sau 10 Ferkel pro Jahr. Dann bist Du mit diesen extrem niedrig angesetzten Zahlen schon bei 1000 zu kastrierenden Ferkeln. Ich habe jetzt einfach mal eine Geschlechterverteilung von 50:50 angenommen.

Ich habe das Kastrieren von Ferkeln als Jungendliche live gesehen. Ja, der Vorgang an sich geht ruck zuck - aber eine örtliche Betäubung und eine anschließende Schmerzbehandlung sollte meiner Meinung nach unbedingt sein.

Roy
22.01.2015, 16:09
Hi. Das ist doch wieder einmal ein gutes Beispiel dafür das man männliche Tiere(sicher nicht alle aber die meisten denke ich) nicht in einer Gruppe halten kann(sollange sie nicht kastriert sind) da sie sich arg bekämpen oder verletzen.

Ich denke so wie elja. Pferde, Esel Hunde usw. werden doch auch betäubt wieso dann nicht die Ferkel?(wenigstens örtlich?)


lg

piaf
22.01.2015, 16:18
es ging eben darum, Roy, in welcher Gruppenkonstellation die Verletzungsgefahr am geringsten ist, das ist offensichtlich noch gar nicht so klar. Schmerzmittel haben unterschiedliche Wirkspektren und die postoperativen Schmerzen werden nicht nur Stunden, sondern Tage danach nachgewiesen. Es ist wirklich ein hochdiffiziles Abwägen notwendig, welche Belastung die geringste ist. Über allem schwebt ständig das Damoklesschwert der Wirtschaftlichkeit

Roy
22.01.2015, 16:25
Das hast du auch wieder Recht Piaf. Ich selber weiß es z.B von Schweinen auch nicht welche Gruppen am Verletzungsgeschützten sind.


Boh. Was manche Leute hier für Beiträge schreiben:(:( Da kann ich nur traurig sein. Es heißt noch lange nicht, nur weil es schon immer so war, das das gut für die Tiere ist. Das tut mir Leid das es noch Menschen gibt die so denken und meinen. Ich selber kenne auch solche Menschen und es ist echt schwer mit solchen Menschen zu reden weil sie nur die eigene Meinung hören wollen und alles andere ist falsch. Es wurd ja immer schon so gemacht.

lg

Kamillentee
22.01.2015, 16:32
So ist das Roy, hoffentlich ändert sich da bald was.

Bis vor gar nicht langer Zeit glaubte man ja sogar, Neugeborene und kleinere Babys könnten keinen Schmerz empfinden,
und auch diese wurden ohne Narkose aufgeschnitten und operiert...:(
Glücklicherweise hat die Forschung dann rausbekommen,
daß das Schmerzempfinden ab der 24. Schwangerschaftswoche entwickelt ist.

Okina75
22.01.2015, 16:41
Kamillentee: Gutes Beispiel mit dem Kater! Alles andere, was so kastriert wird, wehrt sich halt, oder würde während des Kastrierens seinen Schmerz zum Ausdruck bringen, wie etwa früh kastrierte Hundewelpen, die dann freilich auch schon scharfe Zähne haben und einiges wendiger sind als ein neugeborenes Schwein...
Um das Kind aber mal beim Namen zu nennen: Würde man das männliche Ferkel auch anästhesieren, und sei es nur lokal, müsste man das gleiche Ferkel zweimal anfassen, einmal zum Betäuben und einmal zum Machen, oder aber die frisch anästhesiegespritzten Ferkel in eine Kiste packen, warten, bis es wirkt, und dann erst machen. Was das für ein Zeiiiitverlust wäre, und was das erst koooosten würde...
Zudem: Als Vollerwerbsbäuerin mit schon ein paar Jahren Praxis hast Du das garantiert, tausende sind auch 2000, auch wenn es da noch etwas hochtrabend klingt...

Roy: Richtig...

Ernst
22.01.2015, 16:42
Warum gibt man denn einem Kater z.B. eine Vollnarkose beim Kastrieren, tut ja angeblich nicht weh, also könnte man doch auch einfach so machen?
Aber der ist eben wehrhafter, der würde seinem "Operateur" schön ins Gesicht springen...

Dagegen hatten die Bauern ein probates Mittel. Wenn es denn überhaupt mal einer für nötig hielt einen Kater zu kastrieren, kam ein Lederstiefel zum Einsatz. Der Kater wurde kopfüber bis zu den Hinterbeinen, in den Stiefel gesteckt. Dadurch war er nicht mehr in der Lage sich zu bewegen und zu wehren. So konnte eine Person den Eingriff vornehmen.

hein
22.01.2015, 16:56
Bravi, äh, -o!
Genau mein Denken. Aber Kamerad Hein war ja vor wenigen Jahren auch noch der Ansicht, dass man junge Katzen am besten ersäuft, hat man ja immer so gemacht, ..........
Moment mal, da möchte ich mich aber entschieden gegen wehren!

Ich habe in meinem Leben noch keine Katze ersoffen und ich schwöre, wenn ich dabei einen erwische, der .............

hein
22.01.2015, 16:58
Dagegen hatten die Bauern ein probates Mittel. Wenn es denn überhaupt mal einer für nötig hielt einen Kater zu kastrieren, kam ein Lederstiefel zum Einsatz. Der Kater wurde kopfüber bis zu den Hinterbeinen, in den Stiefel gesteckt. Dadurch war er nicht mehr in der Lage sich zu bewegen und zu wehren. So konnte eine Person den Eingriff vornehmen.
War bei Hunden auch so!

Auch die konnten garnicht so schnell denken wie sie kastriert waren! Und ein paar Std. später lagen sie wieder friedlich unterm Tisch

Ernst
22.01.2015, 17:05
War bei Hunden auch so!
Auch die konnten garnicht so schnell denken wie sie kastriert waren! Und ein paar Std. später lagen sie wieder friedlich unterm Tisch

Das ist sicher richtig. Das Problem dabei ist nur, dass die Tatsache dass der Hund friedlich unter dem Tisch liegt, keinen Aufschluss darüber gibt, wie gut oder elend er sich fühlt.

Gwenhwyfar
22.01.2015, 17:47
Was viele hier zu vergessen scheinen (oder es vielleicht gar nicht wissen?!?) ist die Tatsache, dass Tiere in der Regel versuchen zu verbergen, wenn sie krank oder verletzt sind.
In der Natur bedeutet Schwäche zeigen nicht selten den Tod. Von daher bedeutet es garantiert nicht zwangsläufig, dass ein Tier keine Schmerzen hat, nur weil es sich augenscheinlich munter verhält.

birgit23
22.01.2015, 17:57
Ja, und Glucken werden kopfüber in einen Bottich mit Wasser getaucht, um ihnen das glucken auszutreiben. Da muss man sich wirklich vor seinen eigenen Artgenossen schämen.

piaf
22.01.2015, 18:03
Gerade im Hüfo ist es doch auch immer wieder Thema, dass ein Huhn Erkrankungen/Defizite lange nicht anzeigt. Das ist ja auch ein Schutz (Fressfeinde:ahhh) und keineswegs ein Anzeichen dafür, dass es dem Tier nichts ausmacht

Hoki
22.01.2015, 19:28
@ Gwenhwyfar, genau so ist es , sie lassen sich nichts anmerken aber gefühllosen Menschen so etwas vermitteln zu wollen ? Die glauben nur das , was sie glauben wollen, völlig resistent......

Nicolina
22.01.2015, 23:15
Gerade im Hüfo ist es doch auch immer wieder Thema, dass ein Huhn Erkrankungen/Defizite lange nicht anzeigt. Das ist ja auch ein Schutz (Fressfeinde:ahhh) und keineswegs ein Anzeichen dafür, dass es dem Tier nichts ausmacht
Eben...
Und daher kann ich auch nur wiederholen, dass das was wir "wahrnehmen" eben lange nicht dem entsprechen muss,
was das Tier empfindet.
Der "friedlich" ruhende Hund oder eben auch das Ferkel, das nicht (lange) "quiekt", können keine Maßstäbe sein.

Freddy
23.01.2015, 06:03
War bei Hunden auch so!

Auch die konnten garnicht so schnell denken wie sie kastriert waren! Und ein paar Std. später lagen sie wieder friedlich unterm Tisch

Sag mal, glaubst Du ernsthaft selbst, was Du da schreibst? Wer einen Hund hat, der merkt sofort, wenn etwas nicht stimmt. Vorausgesetzt, derjenige kennt und mag sein Tier und seine Gefühlswelt ist in soweit in Ordnung, dass er es richtig interpretiert. Niemals liegt ein Hund nach einer Kastration ohne Vollnarkose friedlich unterm Tisch. Man hat ihm Organe entnommen. Und auch Ferkel haben Gefühle. Auch wenn man die Gefühle nicht mit denen des Menschen gleichsetzen kann empfinden auch diese Schmerzen. Hein ich bin entsetzt!

hein
28.01.2015, 13:45
Nur mal zur Info ein sehr schönes Telefongespräch!

http://www.animal-health-online.de/gross/2015/01/28/prof-blaha-uber-seine-studie-zum-schwanzbeissen/29293/

Roksi
29.01.2015, 22:13
Vielleicht werden die Probleme, die in diesem Thread besprochen werden, der Vergangenheit angehören, wenn dieser Erfolg (http://www.stern.de/wirtschaft/news/aus-fuer-schweine-baron-adrianus-straathof-erste-behoerde-macht-schluss-mit-der-sauerei-2158803.html) zum Trend wird...

hein
30.01.2015, 13:40
Vielleicht werden die Probleme, die in diesem Thread besprochen werden, der Vergangenheit angehören, wenn dieser Erfolg (http://www.stern.de/wirtschaft/news/aus-fuer-schweine-baron-adrianus-straathof-erste-behoerde-macht-schluss-mit-der-sauerei-2158803.html) zum Trend wird...
Wo haben wir da einen Erfolg?

Ok - die Haltung war echt extrem und total daneben und hat somit auch nichts mit der Massentierhaltung zu tun!

Und nun zu dem Betrieb!

Zitat aus dem Bericht: "Wie der stern jetzt berichtet, wurde den Anwälten von Adrianus Straathof vor wenigen Tagen der amtliche Bescheid über ein "Tierhaltungs- und Betreuungsverbot" zugestellt."

Also, das heisst, das der Herr Adrianus Straathof nicht mehr Tiere halten darf! Aber es spricht nichts dagegen, wenn dann die Ehefrau oder die Kinder oder ein Angestellter oder wer auch immer den Betrieb überschrieben bekommt und dann kann es/geht es genauso weiter wie gehabt!

Lexx
30.01.2015, 13:49
Meines Wissens ist doch auch genau das passiert? Der Bericht ist ja von Anfang Dezember und so weit ich weiß, läuft das auf jahrelangen Rechtsstreit raus.

Das ist der aktuelle Stand der Dinge, eine Woche nach dem Sternbericht: http://www.animal-health-online.de/gross/2014/12/18/straathof-tritt-vorerst-als-geschaftsfuhrer-zuruck-will-anlagen-zur-zufriedenheit-der-behorden-betreiben/29086 (http://www.animal-health-online.de/gross/2014/12/18/straathof-tritt-vorerst-als-geschaftsfuhrer-zuruck-will-anlagen-zur-zufriedenheit-der-behorden-betreiben/29086/)/

Die gesamte Causa: http://www.animal-health-online.de/gross/?s=straathof&x=0&y=0

Roksi
30.01.2015, 17:13
Wo haben wir da einen Erfolg?
Der Ausdruck "Erfolg" bezieht sich darauf, dass ein Großbetrieb verklagt werden konnte. Ähnliches ist mir nicht bekannt.


Ok - die Haltung war echt extrem und total daneben und hat somit auch nichts mit der Massentierhaltung zu tun!
Wie denn? Massentierhaltung hat nichts mit Massentierhaltung zu tun? ;D


Also, das heisst, das der Herr Adrianus Straathof nicht mehr Tiere halten darf! Aber es spricht nichts dagegen, wenn dann die Ehefrau oder die Kinder oder ein Angestellter oder wer auch immer den Betrieb überschrieben bekommt und dann kann es/geht es genauso weiter wie gehabt!
Sollte wieder das Gleiche laufen, dann wird auch das Gleiche am Schluss passieren. D.h. die Tierärzte werden die Missstände genauso melden. Wenn sie das das erste Mal gemacht haben, glaubst Du, sie werden das nächste Mal dicht halten? Aus welchem Grund?