Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe bei Befund
Hühnerjette
14.01.2015, 13:16
Ich habe heute den Befund meiner Barnevelderin erhalten, besser gesagt einen Zwischenbefund. Wenn ich das richtig verstehe, testen sie noch auf Resistenzen.
Es handelt sich um einen hochgradigen Befall mit Staphylococcus chromogenes in der Luftröhre. Außerdem - wie bisher immer bei eingeschickten Tieren - hochgradig Escherichia coli im Darm sowie ein mittlerer Befall mit Eimeria-Kokzidien.
Die Diagnose fotografier ich mal ab.
Kann mir jemand was zum Erreger sagen bzw. dessen deutscher Übersetzung? Hatte das schon mal jemand? Hätte ich noch was tun können? Am Ende vermutlich nicht mehr, aber macht es generell Sinn, einen Abstrich zu nehmen, wenn das Tier schnupft? Erkennt man da schon den Erreger?
Dein Huhn hatte eine Lungenentzündung, und das hier sind sog. grampositve Staphylokokken, das ist eine spezifische Art, es gibt verschiedene. Was mich eher wundert ist, dass Du -wie jedes Mal - E. Coli und Koki hast. Hast Du das schonmal behandelt? Ich würde den Stall auch mal komplett reinigen und desinfizieren. Durch Rachenabstrich schon lebend rausfinden, welcher Keim, kann ich mir vorstellen, bin mir in der vet.Medizin aber nicht sicher.
Hühnerjette
14.01.2015, 16:01
Danke Freddy, das hilft mir schon mal!! Ich googel das Bakterium gleich... Das meiste vom Befund hab ich verstanden, aber diese Keime hatten wir bisher noch nicht.
Mein TA meinte, dass es bei uns eher unmöglich ist, die Keime zu bekämpfen. Es wird täglich gereinigt und regelmäßig im Auslauf abgesammelt. Wir haben hier einen nicht abwendbaren Spatzeneinflug und die Biester tragen mir alles mögliche ein.
So weit ich weiß sind Kokzis und Colikeime immer vorhanden, aber eben nicht hochgradig. Wenn ich Sammelkotproben einschicke, habe ich auch immer positive Befunde, aber gering- bis mittelgradig. Ich frage mich, ob die Colibakterien sich im geschwächten Tier stark vermehren und ob ich vielleicht deswegen diese Befunde bei eingeschickten Tieren habe.
Ober ist es doch nicht so normal, diese Bakterien im Bestand zu haben? Mir sträubt sich alles gegen eine AB-Kur bei äußerlich gesunden Tieren...
Heike H.
14.01.2015, 16:04
Mir sträubt sich alles gegen eine AB-Kur bei äußerlich gesunden Tieren...
Warum?
Du hast doch einen Befund.
Hühnerjette
14.01.2015, 16:06
Der Befund stammt doch aber von einem totkranken & inzwischen eingeschläferten Tier. Der Rest niest nicht mal...
Heike H.
14.01.2015, 16:09
Ach so.
Kohlmeise
14.01.2015, 16:37
Hi,
also ich glaube schon, dass Tiere, die mit einem Infekt/Erreger zu kämpfen haben, sehr schnell den Wiederstand gegenüber anderen Keimen(mit denen die immer Kontakt haben) verlieren und diese dann ausbrechen.
Da spricht man dann von einer Sekundärinfektion. Ein Küken litt dieses Jahr an Kokzidose und hatte zusätzlich auch noch Colibakterien. Die TÄ hat es mir dann so wie oben erläutert. Zum Baycox bekam die Kleine dann noch AB und hat sich sehr gut erholt.
Ich denke es ist wie bei und Menschen, bei vielen kommen Nebenerkrankungen zum Vorschein, wenn man eh schon geschwächt ist. Im stabilen Zustand haben viele Keime keine Angriffsfläche.
ich würde hier auf eine grundlegende Immunstärkung setzen, die Staphylokokken sind ubiquitär zugange, zählen ja auch zu den klassischen HNO Infektionserregern. Das Labor wird jetzt noch ein passendes AB nennen, aber im Prinzip sehe ich das auch nur für ein akut erkranktes Tier als notwendig, für das Hennchen ist das ja leider zu spät. Die mittelgradige Kokzidiose könnte man mit Baycox angehen, dann mit Oregano-Öl als Vorbeuger. Mit lactobacillus acidophilus stärkt man das gesamte Schleimhautspektrum, gibts auch in Tablettenform, damit könnte man die Bakterienflora der Gruppe grundlegend stabilisieren.
Mit AB würde jetzt wieder die eigene Abwehrkraft herabgesetzt, das puscht dann die Ausbreitung der Kokzidien. Also wäre mein Weg die Kokzidienbehandlung und zeitgleich die Immunstabilisierung
Hühnerjette
14.01.2015, 19:59
Ich danke euch beiden!
Kohlmeise, welche Symptome hatte dein Küken? Ich frage, weil ich im letzten Jahr einige unklare Todesfälle bei meinen Küken hatte, allerdings nahezu alle aus Eiern der selben Elterntiere, die ich zugekauft hatte. Ich überlege, ob es damit im Zusammenhang stehen könnte. Das lief immer von heut auf morgen - viel Handlungsspielraum war da leider nicht mehr...
Piaf, ich bin auch auf das Antibiogramm gespannt, zumal mit der TA laut seiner Aussage ja was hochmodernes gespritzt hat, also eins, das bei den meisten Erregern noch gut anspricht.
Was mich irritiert ist der Beipackzettel von Baycox. Wollte grad schauen, wie es da mit der Wartezeit auf Eier aussieht und da stand, dass es nicht bei Hennen angewendet werden darf, deren Eier gegessen werden. Ich weiß aber, dass das hier einige benutzen. Das irritiert mich um so mehr?!
AB für alle kommt nicht in Frage, du bestätigst mir meine Skepsis. Aber ich sollte wirklich wieder vermehrt mit Oregano und Apfelessig arbeiten. Das schleift momentan ziemlich muss ich zugeben...
Was sagt ihr zu Joghurt zwecks Darmflora sanieren? Bringt das was? Nach den von dir genannten Tabletten schaue ich gleich.
Doch, Baycox darf man schon nehmen, aber Eimeryl wirkt genauso wegen Kokzidien, hat keine Wartezeit, man muss es aber 7 Tage und nicht nur 3 Tage geben. Meine zugekauften Zwergpadus, die waren damals 8 Wochen alt, hatten hochgradig Kokzidien, nach der Eimerylbehandlung waren sie wieder fit.
Als meine Seidenhühner im Dezember 2013 manchmal seltsamen Durchfall hatten und eine Henne etwas seltsam war waren es auch Kokzidien, nach der Behandlung war das weg. Seitdem bekommen sie Oreganotee, Oreganoöl und stärken ihre Immunabwehr mit etwas Mostessig im Trinkwasser und das mit Erfolg.
Zu den Staphylokokken- da hat Piaf genau das geschrieben was ich auch denke und weiß.
Was sagt ihr zu Joghurt zwecks Darmflora sanieren? Bringt das was? Nach den von dir genannten Tabletten schaue ich gleich.
Lactobacilus gibt es als Trockentütchen für kleine Kinder in Beutelchen (Lacteol) - ich gebe das im Sommer ins Körnerfutter, wenn ich weg bin (stäube das einmal gut durch) und lagere das Gemisch dann kühl und verschlossen als "Notfallaufbaunahrung bei auffälligem Kot" für den Hühnersitter.
Kohlmeise
14.01.2015, 20:50
Hier war es anders, das hat sich langsam entwickelt. Erst war die Kloake verschmiert vom Durchfall, dann hat das Küken häufiger geplustert. Hat aber immer gut gefressen und war noch aktiv. Da ich von Anfang an die komplette Schiene mit Oregano in allen Formen, Brennesseln, Löwnzahn etc gefüttert habe, war ich etwas geduldiger, in der Hoffnung das wird von alleine besser. Sie hatte das schon ca. 2 Wochen als ich sie der TÄ vorstellte. Entsprechend länger hat sie dann zur Genesung gebraucht.
Ich habe mir auch den Kopf bez. des Baycox zerbrochen, es dann letztendlich gegeben. Ich glaube es wirkt intensiver als Eimeryl.
hast du schon mal überlegt, ob du irgendwo ein Erregerreservoir hast? Tränken oder ähnliches sind gerne Keimschleudern weil sie Bereiche haben die man schlecht reinigen kann oder leicht übersieht. da braucht nur auf ein paar qm millimetern ein Biofilm zu sein und schon schlucken alle Tiere ständig Bakterien. Also alles was feucht wird täglich mit einer Bürste und viel sauberen Wasser reinigen. Einfach alles unter die Lupe nehmen ( das mein ich wörtlich).
Ich gebe auch prophylaktisch Actim*l als Probiotikum, schaden kann es nicht.
Hühnerjette
14.01.2015, 21:17
Hier nur kurz ein Auszug aus dem Baycox-Beipackzettel. Ich schreibe gleich per PC weiter ;)
Hühnerjette
14.01.2015, 21:28
@Kohlmeise: Nee, so war es hier nicht. Die Küken piepsten plötzlich vermehrt und brauchten augenscheinlich mehr Wärme, als ihnen die Glucke geben konnte (oder wollte...). Am nächsten oder übernächsten Tag waren sie tot. Keine weiteren Anzeichen wie Durchfall oder dergleichen. Es waren bis auf das Seidi (und schließlich dessen Glucke) alles bobtailfarbige ZC-Küken. Ich vermutete da einen Zusammenhang mit den Elterntieren.
@zfranky: Ausschließen kann ich nichts. Die Tränken werden täglich mindestens ausgeschwenkt und neu befüllt. Wenn ich dann das Süff-Wasser weggieße, kommen die bekloppten Federtiere und versuchen es direkt aus dem Dreck zu schlabbern, wie Hunde, die immer aus der dunkelsten Pfütze trinken. Da ist das, was ich neu eingieße, total uninteressant! Von daher glaube ich schon, dass sie eine ordentliche Keimlast allein vom Boden aufnehmen...
Also zum Baycox- die Hühertierärztin behandelt ihre eigenen Hühner damit und meinte zu mir (ich bin ja eine lästige Hühnerbesitzerin), dass sie die Belastung der Eier gering und unproblematisch sieht.
Was die Tränken anbegeht- mach halt jeden Tag ein Stamperl Mostessig in einen Liter Wasser oder Tee. Ich selbst bin dazu übergegangen meine 2 Tränken alle 3-4 Monate einfach wegzuwerfen und neue zu kaufen. Ich fühle mich von Hühnerkrankheiten schon so verfolgt, da baue ich lieber vor. Bei den Futterspendern nehme ich aber nicht genau, die sind aber auch immer trocken.
Bei Kokzidien und Küken ist immer die "Schwanz nach unten" Haltung auffällig, sie stehen dann so seltsam gekrümmt und der Kot riecht auch seltsam.
Und zum Eimeryl- sofern man dem Huhn die Medizin direkt eingibt wirkt es super. Ich würde sowas nie über das Trinkwasser geben sondern dem befallenen Huhn seine Dosis per Spritze in den Schnabel eingeben. Ich habe das auch bei den Zwergpadus so geacht und ohne die Behandlung würde meine heißgeliebte Isabelita nicht mehr leben, schon deshalb bin ich absolut pro Behandlung.
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