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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Können manche Hühner nicht zahm werden?



mikaylajuliett
10.12.2014, 15:19
Hallo,
Ich versuche seit langem meine Zwergseidis zahm zu bekommen. Aber sie rennen immer davon wenn ich komme und kommen nicht mal, wenn ich Körner streue...
Das macht mich total traurig. Sie sehen mich als Feind denke ich.
Beim kontrollieren (hochnehmen) bleiben sie aber ruhig und reagieren nicht panisch. Der Hahn ebenso. Der Hahn hat aber NOCH NIE mich angegriffen oder Alarmrufe wenn ich komme abgegeben. Wenn meine Seidis im Nest liegen und fast schlafen und ich sie samft streichel, das macht ihnen nichts aus. Der Hahn mag das sogar (er gurrt dann so komisch; kuschelt sich ins Nest und macht die Augen zu)
Abbber sie rennen trotz Allem weg vor mir; wenn sie munter sind.
Überall lese ich: "Meine Seidis rennen mir sogar bis ins Haus rein und sind sehr zahm!" :(
Ich habe schon so viel versucht und nehme mir immer viel Zeit für die Süßen...
Ich habe sie bekommen als sie 2 Monate waren. Habe sie da auch schon versucht an mich zu gewöhnen (habe sie von einer Züchterin bekommen→ kommen aus Kunstbrut). Jetzt sind sie 8 Monate und legen seit gestern Eier (yippy)!
Wie lange dauert es denn mit Hühnern Vertrauen zu gewinnen?
Werden manche eben nie zahm?
Noch irgendwelche Tipps?:(

Danke im Voraus! :)

Kamillentee
10.12.2014, 15:26
Ich finde Zwergseidis sind ziemlich hektisch, meine zumindest.
Aber aus der Hand fressen sie trotzdem.
Schon mal mit Sonnenblumenkernen versucht? Auf der flachen Hand anbieten.

Wenn du wirkliche Kuschelhühner suchst, nimm eine oder besser zwei Federfüssige Zwerghennen dazu,
die machen mir die meiste Freude.

martin h.
10.12.2014, 15:46
Bei meinen Zwerg Orpis kommt es auch auf die Geschwindigkeit an, mit der im Garten gehe. Wenn ich schnell hingehe, rennen sie weg. Wenn ich langsam komme, und sie noch anspreche, sind sie vollkommen relaxt und rennen nicht davon. Oft muss ich einen Gang zurückschalten um meine Hühner nicht zu schrecken. Da bleib ich schon mal stehen, bis die merken wer überhaupt kommt.
Ich glaube nicht, dass es so sehr auf die Rasse ankommt, ob sie zutraulich werden, und speziell beim Füttern kommen Hennen dahergelaufen- sofern sie Hunger haben, egal ob zutrauliche Rasse oder nicht.
Wenn sie davonlaufen, dann wurde der Fluchtinstinkt ausgelöst- das Warum muss man herausfinden.

Pudding
10.12.2014, 16:01
es geht alles übers Futter!!!
Nimm immer die selbe Futterschüssel und stell sie vor deine Füße und warte ab, sie werden kommen wenn sie Hunger haben und vor dir fressen!
Dann nimmst du die Schüssel wieder weg wenn sie fertig sind!
Wenn du das zwei-drei Tage machst dann rennen sie dir schon entgegen wenn du kommst!

sandi03
10.12.2014, 16:39
Pudding hat recht.

Ich mach es über Leckerchen wie z.B. Bachflohkrebse. Langsam(!) und ruhig auf die Hühner zugehen und hinhocken/-setzen. Selbst meine zahmsten ergreifen die Flucht, wenn ich es eilig habe und im Mordstempo dahermaschiert komme. Futter um mich rumstreuen für die scheuen Exemplare, der Rest wird aus der Hand gefüttert, zusätzlich immer wieder meinen Lockruf für die Hühner zum Besten geben. Irgendwann wird's zwar anstrengend, weil sich Krämpfe in den Beinen bemerkbar machen und so manch Henne auf mir oben sitzt und an allen Ecken und Enden an mir rumgezupft wird, aber auch die scheueren Exemplare packt irgendwann der Futterneid.

Ich hab eine extrem scheue Altsteirerin. Die gerät regelrecht in Panik, wenn ich den Stall betrete. Inzwischen kann ich auf 1,5m an sie ran. Und vorgestern hat sie mir das allererste Mal aus der Hand gefressen, das war monatelange "Arbeit". Richtig zahm wird die sicher auch nicht mehr, aber mit der Zeit wird es stückweise besser. Geduld, Geduld, Geduld. Immer ruhig bleiben in der Nähe der Hühner.

Rocco
10.12.2014, 21:03
Du brauchst viel Zeit, Ruhe und noch mehr Geduld. Ich hatte erwachsene Tiere dabei, da hat es bei einzelnen bis zu einem Jahr gedauert bis sie zahm waren. Zahm heißt, die Tiere lassen sich problemlos anfassen und hochnehmen.

Du darfst Dich den Tieren nie von oben nähern, möglichst klein machen, um den Fluchtreflex nicht auszulösen. Außerdem keine hektischen Bewegungen machen und die Tiere ständig und beruhigend ansprechen.

Meine sind alle handzahm.

mfg Rocco

Nadeshda
10.12.2014, 21:16
Rocco, Du bist für mich der Hühnerflüsterer!

Rocco
10.12.2014, 22:06
Rocco, Du bist für mich der Hühnerflüsterer!Ich habe gerade wieder geflüstert.:)
Normalerweise mögen es die Tiere nicht, wenn man sie am Schnabel oder Kamm berührt. Aber bei Silver ist das möglich.
Ich habe nämlich mit ihm was vor. Wenn es klappt, bekommt ihr es zu sehen. Hier erst mal die Trainingsbilder.

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Silver steht gerade wieder vor mir, putzt sich und wartet, dass ich ihn hochnehme auf den Schoß.

mfg Rocco

Wilma12202
11.12.2014, 07:49
Hallo!
Bei unseren Zwergseidenhühnern hat es 6 Monate gedauert, immer Futter aus der Hand anbieten (getrocknete Mehlwürmer! Sehr beliebt ist auch Sittichstärkung) und alles in Ruhe und ohne Hektik. Der Vorteil bei den Seidis ist das sie ja im regelmäßigen Rhythmus glucken, dann kann man sie fein hochnehmen und sie gewöhnen sich an die Hand.

Dann kamen noch zwei Zwergwyandotten dazu. Bei den beiden Damen habe ich die Befürchtung das es eine ewiges Auf und Ab bleibt. Wir waren so weit das sie sich mit lang gestrecktem Hals der Futterhand näherten. Dann kam die Mauser. 6 Wochen totale Hysterie...... Gefahren lauern überall...Gummistiefel, ein neuer Eimer....Hilfe eine Amsel.
Wenn die Seidis mausern merkt man das gar nicht, die Dotten sahen aus wie gerupft und waren übernervös bis panisch. Mittlerweile befinden wir uns wieder im halbwegs Normalzustand. Sie nähern sich mit langgestrecktem Hals der Hand......
die Mauser kann uns jetzt keinen Strich durch die Rechnung machen. Eimerkauf vorerst auf Eis gelegt, keine Veränderung geplant, hoffentlich wird es nicht kalt, dann kämen andere Jacken und Handschuhe ins Spiel :-)
......warten wir mal ab!

Okina75
11.12.2014, 20:08
Mir drängt sich zunehmend der Eindruck auf, dass Zwergwyandotten ziemlich oft bis regelmäßig einen an der Waffel haben und nicht zu viel taugen, außer bunte, knubbelige Farbtupfer in die Ausläufe zu bringen, oder :grueb?
Meine war überwiegend so, Deine sind auch zeitweise so, und von anderen Rassevertretern las ich vergleichbares...

Wilma12202
12.12.2014, 07:00
Es sind unsere ersten Zwergwyandotten, leider haben wie nur den Vergleich mit den Seidenhühnern. Vielleicht hatten die Dotten eine schwere Kindheit :roll
Vom ersten Tag an ( Kauf im Mai) bis zur Mauser im Spätherbst haben sie jeden Tag ein Ei von beachtlicher Größe gelegt und Lottie ( die noch scheuere der beiden) ist die weltbeste Gefahrwarnerin. Wenn die warnt, stehen alle still. Und dann kommt auch wirklich ein Sperber oder ähnliches. Geben wir Ihnen noch Zeit.....ansonsten ist es wie es ist und ich hoffe sie fangen bald wieder an zu legen! Die Eier sind nämlich superlecker! Und sie haben bis jetzt noch nihct gegluckt...herrlich entspannend , die Seidendamen können da schon nerven!

Detschkopp1
12.12.2014, 09:42
Moin, moin!

Da ich ja (leider) den einen oder anderen Neuzugang hatte, darf ich noch empfehlen, die Hühner nicht direkt anzugucken - wie bei Hund und Katze fühlen sie sich fixiert und das ist unangenehm für die Hühner... so interpretiere ich.

Außerdem (wie schon erwähnt) immer langsam bewegen, nie direkt auf sie zu und leise "volltexten"... in diesem Zusammenhang erkläre ich meinen Hühnis auch mal, dass ich jetzt mit einer von diesen schrecklichen, bösartigen Gießkannen an ihnen vorbei komme und ich völliges Verständnis für ihren (der Hühner) Unmut habe...

Auf jeden Fall muss man "schmerzbefreit" sein und das Schmunzeln vorbeigehender Nachbarn, die gerade den Monolog gehört haben, in Kauf nehmen! :karnev

Gruß
Detschkopp

martin h.
17.12.2014, 16:18
Wenn die Hühner schon im Alter von 2-3 Monaten ans Hochheben gewöhnt werden, dann werden sie bei mir "Stolperhühner". Das sind Hühner, die einem nicht Platz machen, wenn man des Weges kommt. Man muss um sie herum gehen oder drübersteigen.

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Comedian
17.12.2014, 17:51
Das mit den "Stolperhühnern" kenne ich. Ich habe 74 von denen. Da bekommt man Muskelkater um an die Eier im nest zu kommen. Sie laufen mit Absicht vor die Füße in der hoffnung gekrault zu werden. Und wenn ich den Futterknapf nehme um ihn aufzufüllen Springen sie mir auf den Kopf und auf die Schulter. Dann habe ich locker 6 Hühner aufm Nacken. Habe sie sicherlich falsch erzogen. :unsicher

Nadeshda
17.12.2014, 18:05
74 (!) Stolperhühner?

Roy
17.12.2014, 18:07
74 (!) Stolperhühner?

Hühner über die man stolpert;) Oder iritiert dich die Anzahl? :D


lg

Nadeshda
17.12.2014, 18:09
Die Anzahl an ZAHMEN Hühnern, die gekrault werden wollen.

mm66
17.12.2014, 18:33
Wer eine hohe Ekelfaktor-Toleranz-Schwelle hat, sollte unbedingt in einem Angelgeschäft mal (lebendige krabbelnde!) Angelmaden für die Huhnis kaufen. Damit wird das wildeste Huhn sehr zahm! ;)

martin h.
17.12.2014, 20:50
Springen sie mir auf den Kopf und auf die Schulter Das machen meine Zwergorpis leider nicht, die schaffen das nicht, die Schwerkraft hält sie unten. :laugh

guggel
18.12.2014, 01:22
Und wenn ich den Futterknapf nehme um ihn aufzufüllen Springen sie mir auf den Kopf und auf die Schulter. Dann habe ich locker 6 Hühner aufm Nacken. Habe sie sicherlich falsch erzogen. :unsicher

.... und dabei noch Eier sammeln? Das würde ich gerne sehen. Bilder?

Rocco
18.12.2014, 04:46
ich möchte das auch sehen!!!!!! Aber Vorsicht, Todesgefahr!!!!!!!!! Von Hühnern erdrückt!!!!! :laugh

mfg Rocco

Rocco
18.12.2014, 04:54
Bei mir gab es noch nie Tiere, die nicht zahm wurden, egal ob Jungtiere oder Erwachsene, Kunstbrut oder Gluckenaufzucht. Individuell ist die Zahmheit unterschiedlich ausgeprägt. Aber anfassen, lassen sie sich alle.

mfg Rocco

Nadeshda
18.12.2014, 10:21
Ich übe derzeit mit unserem Hahn, der ohnehin ein friedliches Wesen hat.
Streicheln genossen haben bei mir nur zwei Hennen, jeweils in Ausnahmesituationen. Z.B. beim Tierarzt, auf dem Schoß wartend für längere Zeit. Da fühlten sie sich offenbar irgendwann nicht mehr bedroht, sondern entspannten sich und schlossen die Augen.
Aber sobald sie wieder in der Hühnerschar waren, mieden sie Kontakt.

Mein Eindruck ist, dass für den Aufbau solch eines Vertrauens viel mehr Zeit nötig ist, als ich derzeit investiere.

martin h.
18.12.2014, 19:54
Mein Eindruck ist, dass für den Aufbau solch eines Vertrauens viel mehr Zeit nötig ist, als ich derzeit investiere. Eben, Zeit muss man auch bei den Hühnern verbringen. Aber wenn sie mal zahm sind, dann bleiben die zahm. Aber ich fang schon bei den Jungen Hühnern an sie hochzuheben.

Eine hab ich, Marie Christine, die mag besonders gerne hochgehoben werden. Wenn ich zu den Hühnern hingehe, dann laufen sie mir natürlich alle entgegen, und Marie Christinchen nehme ich dabei immer hoch und trage sie zur Futterschüssel. Mir kommt vor, die genießt das, von oben alle anzuschauen. Mein Hahn ist zum Glück nicht eifersüchtig- aber der wird natürlich auch hochgehoben und gekrault.

lg Martin

Nadeshda
18.12.2014, 21:07
Bei uns ist vorhin ein Hahn 'zur Pflege' angekommen. Ein Fundtier, das nicht weitere Zeit im Käfig im Tierheim bleiben sollte. Drückt bitte die Daumen, dass sichvtatsächlich die zugehörigen Menschen melden!
Auf jeden Fall habe ich den bei Ankunft bezirzt. Er saß lange auf meinem Schoß, mochte besonders am Hinterkopf und Nacken gestreichelt werden.
Da hat aber sicherlich die Erschöpfung der letzten 24 h eine entscheidende Rolle gespielt...
Jetzt sitzt er bei den anderen auf der Stange und schläft.

Rocco
19.12.2014, 08:52
Bei uns ist vorhin ein Hahn 'zur Pflege' angekommen. Ein Fundtier, das nicht weitere Zeit im Käfig im Tierheim bleiben sollte. Drückt bitte die Daumen, dass sichvtatsächlich die zugehörigen Menschen melden!
Auf jeden Fall habe ich den bei Ankunft bezirzt. Er saß lange auf meinem Schoß, mochte besonders am Hinterkopf und Nacken gestreichelt werden.
Da hat aber sicherlich die Erschöpfung der letzten 24 h eine entscheidende Rolle gespielt...
Jetzt sitzt er bei den anderen auf der Stange und schläft.Hi Nadeshda,
ich glaube nicht, dass sich da der Besitzer melden wird.

Genau so muss ich meine Tiere kraulen. Sie genießen es und entspannen dabei. Wenn sie nicht mehr wollen, hopsen sie wieder weg.
Dein Hahn wird immer so bleiben, er hat Dich gleich akzeptiert und Du hast alles richtig gemacht. Meine Tiere lassen sich nur von mir freiwillig anfassen.

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wünschen Silver, der Weihnachtshahn, und Rocco

Nadeshda
19.12.2014, 08:57
😁
Ich sitze hier gerade im Stall und kümmere mich darum, dass der geile alte Bock hier nicht von unserem dynamischen Jungspund zu Tode gehetzt wird.
Da kommt Dein Bild gerade richtig!

martin h.
19.12.2014, 14:07
hallo Nadeshda,

hoffentlich gewöhnen die sich aneinander. Ich kann mir gut vorstellen wies zugeht, hoffe es klappt und drück dir die Daumen.

@ Rocco aber beim Krähen fällt die Mütze doch runter, oder?

LG Martin

Rocco
19.12.2014, 15:39
@ Rocco aber beim Krähen fällt die Mütze doch runter, oder?
LG Martin
Die Mütze nimmt er zum Krähen ab.:p

Das ist er im ganzen Stück und Füße sind auch dran, sieht man jetzt blos nicht:)

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Als Geschenk sieht er so aus, aber ich behalte ihn.:jaaaa: Mir fehlt noch die passende Frau für ihn, leider:(

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mfg Rocco

martin h.
19.12.2014, 15:54
Hallo Rocco,
der sieht aber wirklich toll aus, mit den langen Schwanzfedern und er hat ein freundliches Gesicht. (Phoenix?)


Mir fehlt noch die passende Frau für ihn, leider der ist doch noch jung, der bleibt dir länger erhalten. Er ist nicht nur brav, sondern wirklich wunderschön- dein Silver Boy :D

LG Martin

Rocco
19.12.2014, 16:22
Hi Martin,

Silver ist ein silberhalsiger Onagadori und zwei Jahre alt. Da er im Sommer auch immer draußen ist, bekomme ich die Schwanzfedern nicht länger. Er schleift sie sich einfach ab.
Als ich ihn bekam war fast ein Jahr alt und unglaublich scheu. Der ging über Tisch und Bänke, es war nur schlimm. Aber mit viel Geduld und reden wie ein Wasserfall (Selbstgespräche) stand er plötzlich vor mir und ließ sich anfassen. Dieses Verhalten hatte ich bis jetzt bei allen Tieren, die geschlechtsreif zu mir kamen und scheu waren.

mfg Rocco

martin h.
19.12.2014, 17:54
Hallo Rocco,

2 Jahre, ich hätte den jünger geschätzt.
Wenn man mit Hühnern redet, dann hören die einem zu. Sie schauen einen an und hören zu. Das hab ich auch neulich einem Bekannten erzählt, und er hat mich nur komisch mitleidig angeschaut. Aber es ist nun mal so, keine Katze und kein Kaninchen hören so zu wie die Hühner. Hunde vielleicht.

Ich spreche auch öfters mit ihnen- aber mir fällt oft nicht ein, was ich sagen soll. Dann wiederhole ich einen Satz und nochmals und nochmals. Aber Hühner sind unkritisch bei dem was man sagt, Hauptsache etwas ein bisschen erzählen. :)


Ganz nett finde ich dann, wenn mein Hahn- mit dem rede ich am meisten- seinen Kopf zur Seite neigt und mich ganz aufmerksam anhört.

Ich habe nur Erfahrung mit den Zwerg Cochin und Zwerg Orpington, die sind ja von Natur aus eher Kuschelhühner. Aber wenn man eine lebhafte Rasse hat- mir würden ja Totleger /Brakel oder so was sehr gefallen, kriegt man die zahm? Was meinst du?

LG Martin

Rocco
19.12.2014, 20:25
Hi Martin,

an Hühnern fasziniert mich ihr Verhalten. Ich brauche keine Eier und keinen Braten.
Es sind hochintelligente Vögel. Sie unterscheiden genau, wer evtl. gefährlich sein kann und wem sie mit der zeit ihr Vertrauen schenken.
Folgende Situationen habe ich erlebt. Sie warnten mich mit einem Schrei, den man nicht beschreiben kann, vor einem Kabelbrand an einer Stelle, die mit ihnen nichts zu tun hatte. Sie hatten die Gefahr bemerkt.
Im Sommer hatte ich durch die Hitze eine kleine Kreislaufschwäche und saß mit gesenktem Kopf im Schatten. Mein Hahn, leider vor 3 Wochen verstorben, kam zu mir, schaute mich mit einem langgezogenen "Gooooook" an und ging erst wieder als ich den Kopf wieder hob. Er hatte gemerkt, dass es mir schlecht ging.
Heute stand Silver plötzlich vor dem Spiegel und wollte sofort den fremden Hahn angreifen. Er stutzte, griff nicht an und kam einfach zurück. Hatte er sich erkannt? Ich weiß es nicht. Aber es sah so aus. Jeden fremden Hahn macht er normalerweise zur Schnecke. Der Spiegel interessierte ihn nicht.
Einmal war ich bei einem Züchter und wollte seine Tiere aus der Nähe sehen. Zu diesem Zweck hatte 2,2 gefangen und in einen Käfig gesetzt. Als er die Tiere wieder aus dem Käfig holen wollte hatten die nur noch Panik. Von mir ließen sie sich komischerweise leicht greifen ohne Flattermann.

An lebhaften Rassen hatte ich Cemanis. Waren auch erwachsenen Tiere. Nach ca. einem Jahr konnte ich die auch anfassen. Aber nur ich.
Die Henne habe ich noch, mit der flirtet Silver.:)

mfg Rocco

Nadeshda
19.12.2014, 20:49
Heute habe ich auch gedacht, wie ähnlich Hühner uns sein können.
Findus hat den Eindringling Little Richard gesucht und währenddessen Laute von sich gegeben, die ich noch nie bei ihm gehört hatte. Es klang, als würde er ärgerlich vor sich her murmeln im sicheren Wissen, dass der Konkurrent doch in der Richtung zu sehen sein müsste! Welch ein Affront! 😠
Mit unserem ersten Huhn Hildi hielt ich oft Zwiesprache, sie hat ständig geantwortet. Wenn ich Hühnerlaute imitiert habe, wirkte sie erstaunt. Anders kann ich es nicht beschreiben.
Meine einstige Lieblingshenne Abeline hat auf ihren Namen gehört; sie konnte sich sicher sein, dass es jedesmal bei diesem Wort etwas Leckeres für sie gab.

martin h.
22.12.2014, 14:48
Hallo Rocco,


Er hatte gemerkt, dass es mir schlecht ging.

Tiere merken wenn es einem schlecht geht, bei Hunden und Katzen, weiß man das sicher. Hunde erkennen auch bestimmte Krankheiten.
Weil viele in Hühnern nur Eierlieferanten und Grillhähnchen sehen, werden sie natürlich nicht sehen, dass Hühner auch hochentwickelte Tiere sind, die zu vielen Leistungen fähig sind, die ihnen "normalerweise" abgesprochen werden.
Ich habe noch keinen solchen konkreten Fall beobachten können, wie du ihn schilderst, aber vor ein paar Wochen haben sich meine Hühner unglaublich aufgeregt, weil ich einem Kaninchen eine Medizin verpassen musste: Das Kaninchengehege grenzt an den Hühnerauslauf- die Tiere sehen sich durch den Maschendraht. Ein Kaninchen hatte Ohrmilben, und ich hab das Kaninchen zwischen meine Beine genommen und die Ohren eingeschmiert.
Alle Hühner standen in einer Reihe und haben zugeschaut und dann begann eine Henne aufgeregt zu gackern.
Die Hühner haben hier offensichtlich gemerkt, dass das was ich mit dem Kaninchen mache, dem Kaninchen gar nicht gefällt. Ich erklärte den Hühnern aber, was ich da mache, und die Hühner haben sich beruhigt und die Gefahrengackerei hatte ein Ende.
Das Kaninchen hat keinen Laut von sich gegeben, aber die Hühner haben erkannt, allein durch Zusehen, dass ihm "etwas Schreckliches" passiert.


Von mir ließen sie sich komischerweise leicht greifen ohne Flattermann.

Hühner unterscheiden sehr genau wer, wie daherkommt. Da könnte ich fast zum Esoteriker werden, und denken, Tiere können die Aura des Menschen sehen und Menschen nicht. Es gibt einige Phänomene die ich nicht zuordnen kann.

LG
Martin

Nadeshda
22.12.2014, 19:10
Da brauchst Du keine Aura zur Erklärung. Die beobachten viel genauer, als wir Menschen das im Allgemeinen tun. Und nehmen genauso wie wir intuitiv die individuelle, aktuelle Ausstrahlung wahr.