Susanne
08.12.2014, 19:07
Hallo,
ich will Euch mal von einem jetzt geklärten Fall von Kropfverstopfung berichten:
Eine Henne von mir ist mir schon vor 2 Wochen aufgefallen, weil sie mir plötzllich etwas ruhig vorkam und am Abend nicht fressen wollte. Ein Abtasten hat ergeben, dass der Kropf gebläht war und die Henne sehr dünn.
Da ich ja schon öfters mal Kropfverstopfungen erlebt habe, habe ich zunächst die Symptome behandelt: Gegen das Blähen gab ich sab simplex, gegen die Hefen Kalium jodatum. Damit ging die Schwellung des Kropfes auch zeitnah zurück und Henne gab sich wieder fit. Allerdings war ja noch keine Ursache für den Nahrungsstau gefunden, deswegen weitere Sachen untersucht, die Henne wirkte ja noch immer etwas träge (gefressen hat sie nun aber gut). Wir stellten dann im Hals einen leichten Belag fest und da ich auch schon mal den Fall hatte, dass die Ursache einer Kropfverstopfung Trichomonaden waren, bekam sie Metronidazol. (Es war Sonntag, wir hatten das Mittel da). Am nächsten Tag waren wir dann beim TA, der meinte, dass wir die Behandlung weiter durchführen sollten und wir taten das auch.
Die Henne schien erst mal gesundet zu sein, wir setzten dann sowohl das Metronidazol als auch die anderen Sachen ab.
Plötzlich war der Kropf wieder gebläht, nach Gabe von Sab simplex war das zwar wieder gut, aber da war klar: Die Ursache waren keine Trichomonaden, die wären ja weg gewesen nach Metronidazol, der Belag (ich denke im Nachhinein es war bakterieller Schnupfen) war weg. Jetzt gab uns Henne Rätsel auf: Sie wechselte immer ab: Ein Tag abartig viel Fressen, ein Tag wenig fressen und rumstehen. Kropf immer relativ voll (nicht mehr gebläht, das wird ja durch Sab simplex verhindert). Kotabsatz auch unregelmäßig: Entweder sehr viel oder sehr wenig. Immer abwechselnd. Ab und zu Blut im Kot. (Kokzidien und Würmer waren untersucht und ohne Befund). Wir hatten beschlossen, die Henne heute einschläfern zu lassen, wenn der TA keine entscheidende Idee mehr hätte. (Geplant war noch ein Kontrastbild, um zu sehen, wo die Blockade sitzt).
Gestern dann (es war Tag mit wenig Futter) folgendes Bild: Henne hat versucht, Feinerle zu fressen- ich hatte Reste verfüttert. Nach dem Fressakt (also dem mit Leckereien motivierten) bekam sie schwere Atmung. Ich habe sie sofort mit Schmerzmittel versorgt, denn es war klar, das letzte Futter war zu viel. Kropf war auch sehr voll (kein Gas, alles Futter), Henne schien mir Bauchschmerzen zu haben. Schmerzmittel wirkte nach ca. 15 Minuten, Henne wurde ruhig und ist dann am frühen Abend verstorben. Da ich nun doch wissen wollte, was sie eigentlich hatte, haben wir sie aufgeschnitten:
Organe sahen normal aus, nur der Magen schien sehr, sehr groß zu sein. Der war auch hart und prall gefüllt, die zu sehenden frischen Maiskörner gab es am Vortag. Dann fiel mir der Darm auf, der an einer Stelle geplatzt war: Dort sah man eine Verengung und dahinter einen Stau. Die Verengung war ein Tumor, der Stau bewirkte eine Magen und Kropfverstopfung. Da die Verengung nicht völlig zu war, ging wohl intervallmäßig Nahrung durch, wenn der Druck von oben groß genug war. Sonst lagerte das Futter zu lange und fing an zu gären. Deswegen gab es immer einen Tag viel Kot, am anderen Tag wenig Kot. Das Blut kam wohl vom Tumor. Ich denke, dass die Perforation am letzten Tag nach dem letzten gierigen Fressen passiert ist (eigentlich war es ja ein Tag, an dem Henne sonst nichts gefressen hätte, aber die Reste hatten sie gierig gemacht). Da war dann zu viel Druck und der Darm ist geplatzt.
Ich hänge mal Bilder an.
Grüße
Susanne
ich will Euch mal von einem jetzt geklärten Fall von Kropfverstopfung berichten:
Eine Henne von mir ist mir schon vor 2 Wochen aufgefallen, weil sie mir plötzllich etwas ruhig vorkam und am Abend nicht fressen wollte. Ein Abtasten hat ergeben, dass der Kropf gebläht war und die Henne sehr dünn.
Da ich ja schon öfters mal Kropfverstopfungen erlebt habe, habe ich zunächst die Symptome behandelt: Gegen das Blähen gab ich sab simplex, gegen die Hefen Kalium jodatum. Damit ging die Schwellung des Kropfes auch zeitnah zurück und Henne gab sich wieder fit. Allerdings war ja noch keine Ursache für den Nahrungsstau gefunden, deswegen weitere Sachen untersucht, die Henne wirkte ja noch immer etwas träge (gefressen hat sie nun aber gut). Wir stellten dann im Hals einen leichten Belag fest und da ich auch schon mal den Fall hatte, dass die Ursache einer Kropfverstopfung Trichomonaden waren, bekam sie Metronidazol. (Es war Sonntag, wir hatten das Mittel da). Am nächsten Tag waren wir dann beim TA, der meinte, dass wir die Behandlung weiter durchführen sollten und wir taten das auch.
Die Henne schien erst mal gesundet zu sein, wir setzten dann sowohl das Metronidazol als auch die anderen Sachen ab.
Plötzlich war der Kropf wieder gebläht, nach Gabe von Sab simplex war das zwar wieder gut, aber da war klar: Die Ursache waren keine Trichomonaden, die wären ja weg gewesen nach Metronidazol, der Belag (ich denke im Nachhinein es war bakterieller Schnupfen) war weg. Jetzt gab uns Henne Rätsel auf: Sie wechselte immer ab: Ein Tag abartig viel Fressen, ein Tag wenig fressen und rumstehen. Kropf immer relativ voll (nicht mehr gebläht, das wird ja durch Sab simplex verhindert). Kotabsatz auch unregelmäßig: Entweder sehr viel oder sehr wenig. Immer abwechselnd. Ab und zu Blut im Kot. (Kokzidien und Würmer waren untersucht und ohne Befund). Wir hatten beschlossen, die Henne heute einschläfern zu lassen, wenn der TA keine entscheidende Idee mehr hätte. (Geplant war noch ein Kontrastbild, um zu sehen, wo die Blockade sitzt).
Gestern dann (es war Tag mit wenig Futter) folgendes Bild: Henne hat versucht, Feinerle zu fressen- ich hatte Reste verfüttert. Nach dem Fressakt (also dem mit Leckereien motivierten) bekam sie schwere Atmung. Ich habe sie sofort mit Schmerzmittel versorgt, denn es war klar, das letzte Futter war zu viel. Kropf war auch sehr voll (kein Gas, alles Futter), Henne schien mir Bauchschmerzen zu haben. Schmerzmittel wirkte nach ca. 15 Minuten, Henne wurde ruhig und ist dann am frühen Abend verstorben. Da ich nun doch wissen wollte, was sie eigentlich hatte, haben wir sie aufgeschnitten:
Organe sahen normal aus, nur der Magen schien sehr, sehr groß zu sein. Der war auch hart und prall gefüllt, die zu sehenden frischen Maiskörner gab es am Vortag. Dann fiel mir der Darm auf, der an einer Stelle geplatzt war: Dort sah man eine Verengung und dahinter einen Stau. Die Verengung war ein Tumor, der Stau bewirkte eine Magen und Kropfverstopfung. Da die Verengung nicht völlig zu war, ging wohl intervallmäßig Nahrung durch, wenn der Druck von oben groß genug war. Sonst lagerte das Futter zu lange und fing an zu gären. Deswegen gab es immer einen Tag viel Kot, am anderen Tag wenig Kot. Das Blut kam wohl vom Tumor. Ich denke, dass die Perforation am letzten Tag nach dem letzten gierigen Fressen passiert ist (eigentlich war es ja ein Tag, an dem Henne sonst nichts gefressen hätte, aber die Reste hatten sie gierig gemacht). Da war dann zu viel Druck und der Darm ist geplatzt.
Ich hänge mal Bilder an.
Grüße
Susanne