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Okina75
03.12.2014, 21:45
Hallihallo!

Da ich nach langem Überlegen beschlossen habe, nächstes Jahr einmal Puten auszuprobieren, möchte ich dennoch im Vorfeld sicher sein, dass wirklich alles passt, und habe daher hier ein paar Fragen. Bei mir soll es eine italienische Rasse, die Brianzolo sein, eine sehr kleine und leichte Pute (Henne 2- 4 Kilo, Hahn 5- 6 Kilo) mit Ursprung in der Lombardei.
Da Puten ja nun als Küken als ausgesprochen nässeempfindlich gelten, habe ich mir die Arbeit gemacht und mal einen Vergleich der durchschnittlichen Klimadaten Lombardei/ unsere Gegend zusammen gerechnet. Dabei ist rausgekommen:

Lombardei:
Jahresdurchschnitt Niederschlag 1024 mm bzw. 85 mm/ Monat
Durchschnitt. Jahreshöchsttemperatur: 14,8 °C
Durchschnitt. Jahrestiefsttemperatur: 7,3 °C
Jahresdurchschnittstemp.: 11 °C

Unsere Gegend (Nordrand Westerwald)
Jahresdurchschnitt Niederschlag 969 mm bzw. 80,7 mm/ Monat
Durchschnitt. Jahreshöchsttemperatur: 13,7 °C
Durchschnitt. Jahrestiefsttemperatur: 5,8 °C
Jahresdurchschnittstemp.: 9,7 °C

Wir haben es hier also (überraschenderweise) ein bisschen trockener als im Herkunftsgebiet der speziellen Rasse, sowie um jahresdurchschnittlich 1,3 °C kühler. Das sollte doch für ein relativ gutes Puten- Gedeihen völlig in Ordnung sein, oder? Ich frage deshalb so super- akribisch, weil ich allspätsommerlich/- herbstlich schon ein schlechtes Gewissen habe, hier überhaupt Hühner zu halten, weil es hier zwar so offiziell sehr mild, dem realen Empfinden nach aber eher häufig feucht- kühl ist, und ich unter gar keinen Umständen möchte, dass die Puten dann noch viel schlimmer rumkroppen und in den Seilen hängen wie die Hühner...
Ehrlich, mein Entschluss: Wenn Puten, dann wirklich nur, wenn zu mindestens 95 % sicher ist, dass ich die ohne gewaltigere Ausfälle vom Klima her auch groß bekomme- ist wirklich meine allergrößte Sorge :(!

Desweiteren: Ich las hier im Forum einmal irgendwo, dass Putenküken ganz besonders empfindlich gegen Brennnesseln sind, sogar schnell dran sterben können. Auf der Homepage des Puten- SV's hingegen las ich, dass gerade Brennnesseln durch ihren Reichtum an Protein etc. ein in der natürlichen Putenaufzucht unverzichtbares Mittel sind...
Was habe ich denn da nun wie zu verstehen?
Also Putenküken dringendst von frischen, wachsenden Brennnesseln fernhalten, aber welk ins Futter ohne weiteres zufügbar?

Interessiert,
Andreas

cimicifuga
03.12.2014, 22:17
mit den baby puts is dat so: wenn es regnet lässt du die bande im stall. besser ist das.
willst du naturbrut machen? hühner sind gute mamas für puten, können die aber schnell nicht mehr vollständig hudern weil sie halt zu groß sind
wenn kunstbrut, dann bloß nicht zu früh. würde den schlupftermin auf ende mai setzen.

das mit den brennesseln ist mir neu. die erwachsenen puts stehen total drauf, puten küken rupfen an allem rum was grün ist, gestorben ist noch keins.

fazit: mach dir wegen den puts nicht zu viel kopf! das klappt schon
ich finde das sind eigentlich recht unkomplizierte tiere

xandy007
26.12.2014, 19:00
hi @ all!!

Also ich halte seit ca 6 Jahre Puten aller verschiedener Farbschläge! Die letzten Jahre mit sehr großen Verlusten! Bis ich endlich draufkam dass die Hühner und Enten an den Ausfällen schuld sind! Da ich sie nicht getrennt gehalten habe bekamen sie zu 99,99% die gefürchtete Schwarzkopfkrankheit (gelber Kot) und starben ziemlich schnell!!!
Nun mein Frage an Euch! Da ich die Putenhaltung aus diversen Gründen nicht aufgeben will habe ich beschlossen eine große Hütte zu bauen und sie ganz streng die ersten drei Monate getrennt von den Hühnern und Enten zu halten!! Das heißt sie sehen in der Aufzucht nicht wirklich was von der Welt! Aber ich denke dass das ihre einzige Chance ist zu überleben? Denn ab dem vierten Monat bauen sie ja Resistenzen dagegen auf? Bin ich da richtig informiert?
Wäre um Eure Tipps, Anregungen usw sehr dankbar....

Mfg Xandy...

Kleener
26.12.2014, 19:14
Also ich habe seit 30 Jahren Puten,die sind immer mit Hühnern,Enten und Gänsen zusammen,sind Sommers wie Winters draußen,schlafen in den Bäumen und brüten im Wald bzw Buschwerk.
Ab und an geht mal ein Küken verloren wenn Mama(meist sind's Junge Mamas)nicht aufpasst,ansonsten werden die auch bei Mistwetter alle groß,empfindlich sind meine garnicht!
Kann allerdings nur für die Cröllwitzer sprechen.
Puten lieben Brennesseln!
Schwarzkopf kann auch bei Alttieren vorkommen,musst halt stark selektieren.

damerl
26.12.2014, 19:29
Bei uns sind im Frühjahr drei Bronzeputen eingezogen. Waren von 2013. Ein Puter und zwei Mädels. Von denen hat eins von unseren Zwerghühnern Eier ausgebrütet. Drei Junge geschlüpft dazu holten wir von einem Bekannten noch drei Naragansettputchen im gleichen Alter wie unsere Bronze. Das Zwerghühnchen führte die sechs Puten vorbildlich. Als die Glucke irgendwann beschlossen hat, sie hat genug mit Kindererziehung und sich aus dem Staub gemacht hat, haben wir die Kleinen Puten zu den grossen Puten gesperrt. Da leben sie nun glücklich zusammen in einem Stall mit eingezäunter Wiese, und zwar mit unseren fünf Brahmas. Ab und zu fliegen sie über den Zaun um unsere ganzen anderen Tiere zu besuchen und Futter zu klauen. Da wären: 3 Nandus, Hybriden, Zwerghühner, drei Gänse,drei Laufenten, Mandarinenten, Baumstreifenhörnchen, ab und an drei Hunde, ich, mein Mann und mein Sohn. Alles wunderbar, keine Todesfälle. Im Gegenteil: wunderschöne, gesunde und recht zutrauliche Tiere. Absolut unkompliziert.

xandy007
26.12.2014, 19:45
@dammerl! ja da hast du aber glück! also bei mir funktioniert die Putenhaltung leider überhaupt nicht mehr!! die jungen puten bekommen gelben durchfall und sterben! möchte es aber nochmal versuchen! vorher habe ich hybrid Tiere gehalten, da dacht ich mir ich steige auf rassetiere um aber nichts als ausfälle mit diesen...echt traurig...

Ernst
26.12.2014, 20:09
Mir ist nicht so ganz klar, was es bringen soll Jahresdurchschnittswetterdaten miteinander zu vergleichen.
Was soll das denn aussagen? Junge Puten reagieren, besonders im Zeitraum einiger Wochen, empfindlich auf nasskaltes Wetter. Einer Pute, die im Frühjahr geschlüpft ist, werden einige nasskalte Tage im Herbst nicht mehr allzu viel anhaben können. Wenn sie im Frühjahr, während so einer Periode, dagegen gerade ein oder zwei Wochen alt sind, sieht das schon etwas anders aus. Es kommt also weniger darauf an, wie feucht es im Jahresdurchschnitt ist sondern wie feucht und kalt es während der wenigen Wochen der kritischen Entwicklungszeit ist.

Kleener
26.12.2014, 20:25
Danke Ernst,Wetter hin oder her,kleine Puten sind empfindlich.
Eine vorbildliche und erfahrene Putenmama weiß genau welches Wetter sie ihren Kindern zumuten kann und welches nicht.
Ist bei Pfauen nicht anders.In Indien(da wo die Pfauen herkommen)ist zur Brutsaison auch Regenzeit und da werden auch nur die groß wo Mama ins Spiel kommt und ihre Erfahrungswerte spielen lässt.
Kunstbrutputenküken nur bei trockenem Wetter rauslassen und bis zur 8.Woche nur Putenstarter füttern,das ist das ganze Geheimnis!

schmoetzi
26.12.2014, 20:34
.
Kunstbrutputenküken nur bei trockenem Wetter rauslassen und bis zur 8.Woche nur Putenstarter füttern,das ist das ganze Geheimnis!

Hallo Kleener!

Und was füttert man nach der 8. woche?

Okina75
26.12.2014, 21:08
Ernst: Sorry, aber alle möglichen und unmöglichen Aspekte mit zu bedenken, hat doch wohl noch nie geschadet, oder? Entschuldigung, aber kannst Du inzwischen nicht mehr anders als immer nur rumzukritteln? Ich sehe es als Pflicht eines Halters, nicht zu sagen "Och, das klappt schon irgendwie", sondern sich im Vorfeld auch die unwichtigsten Gedanken zu machen!
Wenn das alles so klappt, ok, aber habt ihr unsere Klimawerte hier? Ich möchte mal wetten, dass die seit Jahrzehnten versuchte Etablierung von Wildputen im Bergischen Land nicht darum trotz intensivster Hege und lange währendem Neubesatz vollends in die Hose ging, weil das Klima für Truthühner so ausnehmend optimal war. Es wird zwar sehr gern dem Raubwild in die Schuhe geschoben, weil's am einfachsten ist, aber die Pute als Vogel kontinentalen Klimas im ozeanischen Klimabereich anzusiedeln, noch dazu in der niederschlagsreichsten Region Deutschlands (von der wir nur wenige Kilometer entfernt sind), erscheint mir nicht als das Ei des Kolumbus- ich möchte wetten, in Südwest- oder jetzt auch Ostdeutschland hätten sie weit mehr Erfolg damit gehabt, weil das Klima auch dort- kontinental ist! Ehrlich, warum muss man sich immer rechtfertigen, wenn man nur eine simple Frage hat?

xandy007
26.12.2014, 22:34
Ja stimme auch dem Ernst zu dass es weit wichtigere Dinge gibt als sich über Klimatabellen den Kopf zu zerbrechen!! Also mein Problem zb! Denn dass die Jungtiere nicht nass werden dürfen das weiß ja das kleinste Kindchen...

Okina75
26.12.2014, 23:32
Ja welche denn, Xandy? Gedeihen genannte Wildputen hier darum so problemlos wie Japanischer Staudenknöterich oder Kanadagänse, weil das Klima so optimal für sie ist...
Überlasse es doch mal bitte ganz kräftig mir, über was ich mir Gedanken mache oder nicht! Und mach' doch zum Schwarzkopf bitte ein eigenes Thema auf, wenn Du zu meinem nix zu sagen weißt ;)...

Konich
27.12.2014, 09:39
Passend zum Thread das derzeitige Wetter.......seid Wochen nass, zu warm für die Jahreszeit, alles Matsche. Das dürfte ein Wetterchen sein, bei dem man eigendlich keine Puten halten kann........Stichwort Kontinentalklima finde ich SEHR GUT! Bei uns herrscht norddeutsches Schietwetter! Uns solche Perioden haben wir jedes Jahr. Im Auslauf kann man selbst auf dem Gras kaum laufen.......

Ich denke Spätbruten haben es diesen Winter schwer. Trockener Frost wäre jetzt gut. Von daher Okina finde ich deine Erhebung interessant, du musst nur neben dem langjährigen Mittel auch die Extreme beachten!

Platt gesagt es könnte an einem Ort 365 Tage 10 Grad warm sein, an einem anderen im Sommer 20 und im Winter 0 Grad, beide haben einen Mitelwert von 10 Grad, das Klima unterscheidet siich dennoch sehr!

Bei den Niederschlägen ist es wichtig, ob sie in einer kurzen oder langen Periode fallen, wann ( Winter/Sommer). Es soll z.B. in Europa zu beobachten sein, dass die Niederschläge sich verschieben, von Sommer zu Winter. ( Früher war tatsächlich Juni/Juli die niederschlagreichste Zeit! Im WInter hatten wir oft Ostwinde die Kälte aber auch trockenheit brachten.
Wenn der Niederschlag in der kalten zeit fällt verschlechtern sich garantiert die Bedingungen für Puten und Hühner!

Redcap
27.12.2014, 10:10
Wichtig ist wirklich, dass sie nicht nass werden. D.h. bei einem Sommergewitter sollte man schnell reagieren können. Gerade bei Kunstbrutküken, oder wenn ne Bruthenne die Amme gespielt hat. Die nehmen das mit dem Regen nicht so eng wie Truten. Und das kann verhängnisvoll sein.

Ernst
27.12.2014, 14:23
Ernst: Sorry, aber alle möglichen und unmöglichen Aspekte mit zu bedenken, hat doch wohl noch nie geschadet, oder? Entschuldigung, aber kannst Du inzwischen nicht mehr anders als immer nur rumzukritteln? Ich sehe es als Pflicht eines Halters, nicht zu sagen "Och, das klappt schon irgendwie", sondern sich im Vorfeld auch die unwichtigsten Gedanken zu machen!

Hallo Andreas, nun komm aber mal langsam wieder auf den Teppich. Sag mir mal was das mit "rumzukritteln" zu tun hat. So langsam leidest Du wohl unter Verfolgungswahn. Mit etwas Überlegung müssten meine Einwände zu Deinen "Gedankengängen" ja wohl nachvollziehbar sein, und Du selbst drauf kommen, dass Dir die Sache mit den Jahresdurchschnittswerten da nicht unbedingt weiterhilft. Es ist ja durchaus lobenswert, wenn man sich seine Gedanken macht, bevor man sich Tiere anschafft. Aber es wäre auch sinnvoll, bei seinen Überlegungen etwas gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Dann käme man von selber darauf, dass es sich nicht lohnt, den einen oder anderen Gedankengang weiter zu verfolgen.


Wenn das alles so klappt, ok, aber habt ihr unsere Klimawerte hier? Ich möchte mal wetten, dass die seit Jahrzehnten versuchte Etablierung von Wildputen im Bergischen Land nicht darum trotz intensivster Hege und lange währendem Neubesatz vollends in die Hose ging, weil das Klima für Truthühner so ausnehmend optimal war.

Da Du offensichtlich immer noch nicht verstanden hast, was ich gemeint habe, also noch einmal. Ich kenne das Klima des Bergischen Landes nicht. Es mag ja durchaus sein, dass zu dem Zeitpunkt, an dem die durchschnittliche Schlupfzeit von Puten ist, das Wetter dort besonders nass und kalt ist. Aber dann wäre es sinnvoller sich zu überlegen, wie man die Küken, während dieser Zeit vor den ungünstigen Witterungseinflüssen bewahren kann, als sich Gedanken über Jahresdurchschnittswerte zu machen.


Es wird zwar sehr gern dem Raubwild in die Schuhe geschoben, weil's am einfachsten ist, aber die Pute als Vogel kontinentalen Klimas im ozeanischen Klimabereich anzusiedeln, noch dazu in der niederschlagsreichsten Region Deutschlands (von der wir nur wenige Kilometer entfernt sind), erscheint mir nicht als das Ei des Kolumbus- ich möchte wetten, in Südwest- oder jetzt auch Ostdeutschland hätten sie weit mehr Erfolg damit gehabt, weil das Klima auch dort- kontinental ist! Ehrlich, warum muss man sich immer rechtfertigen, wenn man nur eine simple Frage hat?

Natürlich musst Du dich für Deine teilweise wirklich sehr simplen Fragen nicht rechtfertigen. Es gibt da auch recht simple Möglichkeiten Deine Probleme, oder dass was Du dafür hälst, zu lösen.
Entweder lässt den Gedanken an die Putenzucht sausen, weil Du der Meinung bist, dass das Klima bei Euch dafür nicht geeignet ist, oder Du triffst Vorkehrungen, um die Küken während der ersten Wochen vor ungünstigen Witterungsverhältnissen zu bewahren.

Okina75
27.12.2014, 15:12
Hy!

Ja, Konich, stimmt. Ich habe nun Klimamittel genommen, aber genau das ist es halt: Die langen, zu warmen und zu regnerischen Herbste und Winter. Trockener Frost wäre und ist weitaus bekömmlicher, auch den Hühnern, die mir oft, wie die letzten Tage, richtig leid tun, wenn ich sie in die nasse Matsche rauslassen muss und sie abends begossen wie die Pudel auf die Stange gehen. Zum Glück erkranken nach strikter Selektion nur noch wenige Jungtiere, die Alten kaum oder gar nicht.
Wenn aber Puten als Küken so sensibel sind, dann habe ich einfach die Befürchtung, dass ihnen dieses total untypische Wetter im Herbst/ Winter zusetzen wird- die erwähnte nasse Matsche... Die Niederschlagsverteilungen sind übers Jahr sowohl hier wie im Ursprungsgebiet recht gleich, von daher macht es schon Sinn, Klimadaten zu vergleichen, außerdem interessiert mich der nicht von der Hand zu weisende Kasus Knacksus, woran es liegt, dass die Wildputen hier wiederholt anzusiedeln versucht wurden, aber niemals mit durchschlagendem Erfolg, während andere Neozoa und -phyta hier sogar besser gedeihen als in ihrer Heimat...

Nach inzwischen erfolgten weiteren Recherchen scheint mir das nun auch weniger am Niederschlag oder der Temperatur zu liegen, sondern viel mehr an der Sonnenscheindauer...
In den Verbreitungsgebieten der Puten in den USA, woher auch die "deutschen Wildputen" ihren Ursprung haben, beträgt die durchschnittliche Sonnenscheindauer um die 2060 Stunden. Im Kottenforst bei Bonn, wo heute noch einige wenige Wildputen überleben, sind das nur ca. 1490 Stunden, also ganz erheblich weniger. Bei weit höheren durchschnittlichen Niederschlägen in den USA und dort nur etwa 2,6 Grad höheren Durchschnittstemperaturen.
Mir scheint also, es ist der mangelnde Sonnenschein, damit einhergehend wahrscheinlich zu geringer Vitamin D3- Synthese und damit zu geringen Widerstandkräften, die ihnen den Hahn zudreht... Sicher alles theoretisch, aber die Sonnenscheindauer, eventuell auch die Temperatur scheint der Schlüssel zu sein, und um solche zumindest theoretischen Zusammenhänge zu erkennen, finde ich es mehr als sinnvoll, sich mit völlig nebensächlich anmutenden Details zu beschäftigen, weil der Teufel auch hier wie so oft eben im Detail stecken kann :kein...

Konich
27.12.2014, 16:53
Hmmmm, die D3 -Hypothese müsste durch Gaben bzw Nichtgaben von Vitamin D3 über die Nahrung zu überprüfen sein!

Erstere mit D3 Gaben müssten demnach wesentlich bessere Überlebensraten haben!?

Mir gefällt die erste These besser, nasse warme Sommer und trockene kalte Winter sind besser als nasse kalte Sommer und besonders warme nasse Winter!

Kleener
27.12.2014, 17:34
Ich verdreh einfach mal die Augen...
MEIN GOTT Okina bist Du im wahren Leben auch so kompliziert?
Da rollen sich mir ja die Fußnägel bis zum Anschlag!
Um das Ganze mal auf ein erträgliches Maß abzukürzen und bereits mehrfach erwähnt die Küken bis zur vollständigen Befiederung (ca 6 Wochen)eben drinnen lassen,dann passiert auch nix mehr.

Okina75
27.12.2014, 18:25
Ich denke kompliziert und mitunter für Jahre oder Jahrzehnte im Voraus und kalkuliere immer den dümmstmöglichen Fall mit ein, lässt sich leider nicht ändern; tut mir auch leid um Deine Zehennägel :kein...
Also ist erwachsenen Tieren jegliches völlig widerliche und selbst das nasskälteste, windige Wetter vollkommen "egal"? Genau das hat nämlich noch keiner explizit gesagt, immer nur, dass Küken sechs Wochen lang nicht nass werden/ raus dürfen.

Ernst
27.12.2014, 18:45
Also ist erwachsenen Tieren jegliches völlig widerliche und selbst das nasskälteste, windige Wetter vollkommen "egal"?

So langsam wird es wirklich albern. Natürlich ist auch erwachsenen Puten das nasskälteste, windige Wetter nicht vollkommen egal. Das ist für kein Tier auf Dauer angenehm und gesundheitsförderlich. Aber darum ging es Dir ja ursprünglich auch nicht.


Wenn Puten, dann wirklich nur, wenn zu mindestens 95 % sicher ist, dass ich die ohne gewaltigere Ausfälle vom Klima her auch groß bekomme-

Du warst Dir nicht sicher ob Du Puten bei Deinen klimatischen Verhältnissen aufziehen kannst. Das wolltest Du anhandvon Jahresdurchschnittswerten der Klimadaten herausfinden. Da Du offensichtlich mittlerweile selber rausgefunden hast, dass das nicht der richtige Ansatz ist, verdrehst Du das Ganze zu der Frage, ob erwachsenen Puten nasskaltes Wetter vollkommen egal ist.

Okina75
27.12.2014, 20:18
Ja, ist gut, Message ist angekommen...
"Groß gekriegt" ist eine Pute für mich nicht, sowie sie den kritischen sechs Wochen entwachsen ist, sondern dauert für mich noch mindestens bis in den Herbst. Ein Huhn habe ich auch erst groß gekriegt, wenn es zu legen anfängt; das mag jeder für sich anders definieren... Zur Haltung zählen aber längere Zeiträume als die Aufzucht, die es mit einzukalkulieren gilt. Und wenn ich dann mit Beispielen erwachsener Tiere komme, kann sich doch sicher mancher denken, dass es mir um mehr geht als bloß die Küken, oder?

Ansonsten liest man sich in den üblichen seichteren Themen, die auch mit 0815- Jedermannswissen ausreichend zu beantworten sind- tut mir wie gesagt leid, dass ich so kompliziert denke, kommt sicherlich von Berufs wegen, wo ich einem Kunden in einen 600 m²- Garten mit nur rund 1 m mächtiger Erdschicht über dem anstehenden Fels auch keinen normalerweise 40 m hohen Nadelbaum wie eine Fichte in Hauptwindrichtung vor's Haus pflanzen kann.
Da muss ich ebenfalls Jahrzehnte in die Zukunft denken, alle Eventualitäten einkalkulieren und dann halt nur eine bis 6 m hohe Koreatanne dafür vorschlagen, auch wenn der Kunde es gerne riesiger hätte... Oder kann keinen süßen kleinen Nadelbaum an die Terrasse pflanzen, weil auf dem Topf ja "Zwergkonifere" steht- die aber ausgewachsen 10 m oder mehr hoch wird und binnen weniger Jahre die ganze Sonne wegnimmt, alles vollnadelt und ihr restliches Leben als Formschnitt- Ei oder gar nicht mehr fristen muss, weil sie raus muss...
Da denke ich lieber vorher über alles nach, schlage entsprechendes vor, und der Kunde hat ein sorgenfreies Leben vor sich. Genau dieselbe Intention habe ich bei den Tieren- ich schaffe mir nichts einfach mal so an, weil ich gerade mal Lust habe oder meine, das gerade eben mal haben zu müssen, und stehe dann kurze Zeit später dumm da, weil ich diese und jene Faktoren nicht berechnet habe- und die Viecher hängen in den Seilen und krepieren en masse, weil sie bei mir- oh Schreck- doch nicht hinpassen... Klar, könnte man mit stets neuem Zukauf ausgleichen, wie es zB in der gedankenlosen Heim- Aquaristik gang und gäbe ist- die Züchter müssen ja auch ihr Geld verdienen.
Aber man könnte auch einfach mal vorher den Denkpudding detailliert anstrengen, den man ja gemeinhin nicht umsonst zwischen den Ohren hat, und es dann gleich richtig machen, wozu unter Umständen denn auch der Verzicht gehört :kein...

Ich wüsste ganz ehrlich nicht, was daran falsch, albern oder unwichtig sein könnte! Da gibt es hier um Welten albernere oder unwichtigere bzw. schon tausendfach beantwortete Themen, über die es sich weit mehr aufzuregen wert wäre...

Ernst
28.12.2014, 10:43
tut mir wie gesagt leid, dass ich so kompliziert denke, kommt sicherlich von Berufs wegen, wo ich einem Kunden in einen 600 m²- Garten mit nur rund 1 m mächtiger Erdschicht über dem anstehenden Fels auch keinen normalerweise 40 m hohen Nadelbaum wie eine Fichte in Hauptwindrichtung vor's Haus pflanzen kann.
Da muss ich ebenfalls Jahrzehnte in die Zukunft denken, alle Eventualitäten einkalkulieren

Das ist ja alles gut und schön. Aber auch im Berufsleben muss man sich überlegen worauf es sich zu konzentrieren lohnt, da sonst sehr schnell ein Chef dem ein Ende bereitet. Was nutzen einem da die komplizierten Gedankengänge, wenn die Arbeitgeber das anders sehen, und das nicht jeden Tag hören wollen. Wenn keiner diese kompliziertesten Gedanken haben möchte, kann das auch eine Bewertung sein.

Einstein
28.12.2014, 10:50
[QUOTE=Ernst;1180113 Wenn keiner diese kompliziertesten Gedanken haben möchte, kann das auch eine Bewertung sein.[/QUOTE]

...Dennoch sei es jedem unbenommen, zu denken.
Eine Eigenschaft, die auszusterben droht.


LG Ulrike

Medienhuhn
28.12.2014, 11:40
Hi Okina,
dann lasse ich mich mal auf Deine Argumentationsbasis ein: Woher aus der Lombardei stammen denn Deine Puten?

Wenn ich im Geografie-Unterricht so ein klein wenig aufgepasst habe, dan unterteilt sich diese Region in mehrere Klimazonen, die ziemlich unterschiedlich sind. Da sind ein paar Seen enthalten mit rundrum mediterranem Klima (Palmen gedeihen da ganz gut), aber auch richtig große Kavendsmänner von Bergen mit entsprechendem Klima und dann zieht sich das ganze auch noch runter bis fast in die Ebenen...Also gibt es "die Lombardei" klimatisch nicht.

Nur weil etwas angeblich in Rheinland-Pfalz gut klar kommt, sagt nicht viel aus: Während der Gärtner in Neustadt an der Weinstraße seine ausgepflanzten Granatäpfel und Feigen ernten kann, hättest Du in Birkenbeul wenig Freude an den Gewächsen. Schmeiß die Klimatabelle der Lombardei als Gesamtheit auf den Müll...

Großer Stall, schöne überdachte Veranda davor, damit die Puten nicht in die Nässe müssen, wenn sie nicht wollen und in der ersten sensiblen Phase eben nur Ausgang bei gutem Wetter und dann kannst Du sicher auch Puten halten.

Wenn Dein Herz dranhängt, dann schaffe Dir Puten an und bau ihnen alles so, wie sie's gern haben. Dann gehts auch.

Liebe Grüße aus dem verschneiten und vereisten Nordpfälzer Bergland

Vom Medienhuhn

Ernst
28.12.2014, 12:39
...Dennoch sei es jedem unbenommen, zu denken.
Eine Eigenschaft, die auszusterben droht.

Hallo Ulrike,

natürlich bleibt es jedem unbenommen zu Denken. Man kann sogar sagen, dass vieles besser wäre, wenn mehr gedacht würde. Das kann aber ebenso bedeuten, dass man auch mal selbstkritisch genug sein, und seine "komplizierten" Gedanken hinterfragen muss, wenn man merkt, dass mehr Kritik als Zustimmung kommt.