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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mörderhunde



Ruth
21.10.2006, 18:39
Hola,
heute nacht ist passiert, was ich immer befürchtet habe. Hunde habe meine Ente Anna geköpft.
Gestern abend gegen 21.00 fing unsere Hündin fürchterlich wütend an zu bellen und hörte auch nicht auf. Ich raus und sah im Hoflicht noch gerade 2 Hunde, die den Hang zum Wirtschaftsweg hochliefen und dann verschwanden.
Sowohl die Gänse als auch die Enten waren schon eingesperrt.

Heute morgen fingen gegen 8.00 die ersten Freizeitjäger (ich hasse !!!! sie) an rumzuballern. Deshalb habe ich das Geflügel jeweils länger in ihren Ställen gelassen als üblich. Glaubt mir, die knallen, wenn sie können, auch mein Federvieh ab auf dem Grundstück. Das ist denen sch...egal.

So gegen 9.00 Uhr machte ich meinen Rundgang. Da entdeckte ich sehr viele weiße Federn, die gestern noch nicht dagewesen waren. Und tatsächlich, eine meiner Enten lag an die Bretter gelehnt o h n e K o p f !!! Die andere hatte sich ganz an die Rückwand gedrückt und quakte leise. Da sind die Mistköter doch nach 0.30 Uhr (habe Freya da ins Haus geholt) zurückgekommen und haben den Kopf der Ente (vielleicht war sie auch neugierig) durch die Abstände (5 cm) gezogen und sie g e k i l l t.

Meine Wut habe ich dann durch das Buddeln des Bestattungsloches mit dem Elektromeißel (groß & schwer) abgearbeitet.
Diese verdammten Mistköter (und nicht Katzen!!!!! (@Arne) würde ich mit dem Auto plattfahren, wenn ich sie erwische.

Asta scheint es ganz gut überstanden zu haben, sie wird heute Nacht in einer große Kiste bei den Katzen in der Blockhütte schlafen, denn diese Mistviecher kommen doch bestimmt zurück.

Klausemann
21.10.2006, 18:46
Original von Ruth
denn diese Mistviecher kommen doch bestimmt zurück.

garantiert

Toffee
21.10.2006, 20:27
Könnte aber auch ein Marder gewesen sein, oder ? :-/
Gruß,
Toffee, :troest

Günni
21.10.2006, 21:48
Hi Ruth
ich verstehe deinen Zorn aber global gesehen müssen auch die Strassenhunde sehen wie sie satt werden.
Da wird dir auf Dauer wohl nur ein zweiter Zaun vor dem jetzigen helfen und den vielleicht in der Nacht unter Strom setzen.

Arne
21.10.2006, 22:54
Original von Ruth...Diese verdammten Mistköter (und nicht Katzen!!!!! (@Arne) würde ich mit dem Auto plattfahren, wenn ich sie erwische....

Tja, ganz mein reden: nur rigoroses bekämpfen der Streuner -egal, ob Hunde oder Katzen!!- kann gegen das Streunerproblem helfen! Wir hier in Deutschland haben zumindest das Glück, daß keine streunenden Hundemeuten auftreten! Dazu mein Beileid nach Spanien, Chicca. 8)

Marge_Goldi
21.10.2006, 23:51
Oh gott die Arme Ente,das sind echt blöde Mistviescher,kann dich da verstehen >:(

lg,
mel

Lupus
22.10.2006, 10:08
Hallo,
ich bin doch entsetzt. Wenn ich mich noch recht erinnere, wollten viele Forumsmitglieder "Bruno" (Bär) retten, welcher ja mehr als eine Ente auf dem "Gewissen" hatte......
Eine Ente wird durch einen Beutegreifer getötet, 2 Hunde werden gesehen, also sind es Mistköter, Mistviecher, Mörderhunde..... obwohl das Schadensbild auf andere "Täter" hinweist.
Irgendwie erinnert mich das ganze an Habicht, Bussard, Milan & Co.
Bussard und Milan sind doch bei uns auch totzuschlagene "Sche...viecher". In unserer verständlichen Wut, verlieren wir - zumindest auf diesen Seiten - etwas die Achtung vor der Schöpfung. Meine Frage an mich wäre, warum ist mein Stall (ich bin ja der liebende Tierhalter und habe die Verantwortung) nicht raubtiersicher - oder wenn es wirklich die Hunde waren, warum ist meine Ente so blöd und will unbedingt nachsehen und sich fressen lassen?????

Es gibt Beute und Beutegreifer. Wenn eine Ente nicht so instinktsicher ist, ist die Evolution an ihr vorübergegangen.

..........ich setz mich jetzt auf mein achtel Lorbeerblatt und schweig ganz still
Lupus

masterjonas
22.10.2006, 11:03
ich finde auch das es in der natur vorkommen kann.

der hunde halter muss allerdings den schadej, den der hund angerichtet hat bezahlen.

WILDFLOh
22.10.2006, 11:17
Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein!

Lupus
22.10.2006, 11:22
Hallo masterjonsas,
damit ist in Spanien nichts. Dort gibt es jede menge herrenloser Hunde.Früher gab es im gesamten Mittelmeerraum sogenannte Pariahunde. In Israel wurde daraus sogar eine Hunderrasse gezüchtet, der Kanaan-Hund. Diese Hunde lebten noch im "Einklang" mit der Natur. Sie waren auch herrenlos, schlossen sich u.U. auch einem Menschen oder einer Familie an. Mit dem Tourismus begann dann auch das Hundeelend. Moderne Rassen wurden eingeführt, z. B. Huskys, Deutsche Schäferhunde und viele andere. Diese verpaarten sich uneingeschränkt mit der dort heimischen Hundepopulation, wurden ausgesetzt usw..
In den Ferienzeiten werden dann diese Hunde vielfach von Touristen durchgefüttert und nach der Saison stehen die armen "Viecher" da......
Gruß
Lupus

Flöckchen
22.10.2006, 11:52
Mir tut es auch sehr leid um deine Ente ! Aber die Hunde stamen eben von den Wölfen ab und jagen um den Hunger zu stillen. Und wenn du in Spanien wohnst mußt du doch mit strassenhunden rechnen ! die gehören zum Land und leben dazu weil es keinen vernünftigen tierschutz gibt. Setz dich doch dafür ein das es in zukunft keine strassenhunde mehr gibt.

Mach deinen stall sicher und du wirst keine verluste haben ! Es sind Lebewesen und haben gefühle wie Hunger und durst, hier in Deutschland müßen wir auch rechnen das ein fuchs unsere Tiere holt aber das gehört leider dazu....

Liebe Grüße Micha und toi toi toi das es dir in zukunft erspart bleibt, das Du verluste hast.

geidi
22.10.2006, 12:28
Hallo
Als wir unseren Schröder bekamen haben wir von anfang an aufgepaßt das er die Hühner in Ruhe läßt.
eines Tages fanden wir ein huhn was reichlich ramponiert aussah, wir dachten an Fuchs Marder und Co. Wir waren schon reichlich verwundert weil es tagsüber passiert sein mußte.
Wenig später reagierte unser Hund nicht auf unsere Rufe und wir suchten ihn, gefunden haben wir ihn dann in einer versteckten Ecke des Grundstücks er hatte ein Huhn erlegt, Er bekam einen JahrhundertArschvoll mit dem toten Huhn, es war eine Mordsschweinerei aber zumindestens akzeptiert er die Hühner jetzt als Familienmitglieder und er paßt auf wie ein Luchs wenn die Kücken draußen herumlaufen damit die Gänse da nicht rangehen. Was ich damit sagen will ist das es völlig normal für einen Hund ist Beute zu machen, und unser Hund hat es bestimmt nicht aus Hunger gemacht.
Geidi

Ruth
22.10.2006, 18:58
Danke euch für die Zuschriften. :)

Ein Raubvogel kann es nicht gewesen sein, ist ja nach 0.30 Uhr passiert. ???

@ Lupus, du hast ja recht, der Stall war nicht sicher genug und die Ente zu dusselig. Asta ist ja plietscher gewesen, deshalb lebt sie ja auch noch. Hatte vor einem halben Jahr Streuner bei uns gesehen, wir wohnen immerhin 2 km vom Dorf weg.

Letzte Nacht hat Asta bei den Katzen in der Blockhütte geschlafen, ging ganz gut. Nur die Katzen sahen heute morgen etwas genervt aus, die Ente hatte wohl früher ausgeschlafen und angefangen zu quaken. ;D

Lupus
22.10.2006, 20:27
Hallo Ruth,
ich glaube hier nicht so an die Hunde und an eine duselige Ente. Ich bin mir sicher bzw. weiß, daß die herrenlosen Rumstreuner ganze Geflügelbestände reißen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Ich glaube, daß bei Dir ein Marder war, die Ente tötete und versuchte,die Beute durch die Öffnung zu ziehen. Die Hunde haben sicher den Krach mitbekommen und wollten sich dann ihren Anteil holen.
Bei allen Verständnis, welches ich für Beutegreifer aufbringe, ist es natürlich um jedes erbeutete Haustier, besonders für das Herrchen/Frauchen, traurig und schade.
Glaube mir, ich habe auch schon - bzw. meine Tiere - genug "Blutzoll" zahlen müßen. Da geht man abends mit sich und der Welt zufrieden ins Haus und denkt sich: alles abgesichert, dicht und fest , es kann nichts mehr passieren und morgens kommt man zur Voliere. Drei Tauben verendet am Boden mit nur einem Bein. Der Waldkauz hat die Tauben aufgschreckt. Die Tauben fliegen an den Volieren-Draht. Der Waldkauz packt sich die Zehen, versucht die Taube durch den Draht zu ziehen (ist bei einer 5 mm - Masche nicht möglich), das Bein reißt ab. Die Taube stirbt an Streß oder Blutverlust. Von einem Taubenbeinchen wird ein Kauz nicht satt, also das Ganze nochmal von vorne.......
Da kommen die Tränen. Ich kann Deine Wut voll verstehen. Blinder Aktionismus nützt da aber wenig. Ich versuche mich möglichst in einen Beutegreifer hineinzudenken. Wie komme ich an meine Beute? Grabe ich ein Loch, nage ich mich durchs Holz, weite ich den Draht usw.... Wenn Du Deinen Stall mit den Augen eines "Raubers" ansiehst, findest Du auch viele Schwachstellen.......sei Dir aber nie zu sicher....
Viele Grüße
Lupus

nadine1204
22.10.2006, 23:06
Es ist immer schade um ein eigenes Tier, auch als ich mein letztes Küken tot aufgefunden habe. Was es war weiß ich nicht, ich habe die Streunerkatze in Verdacht.
Und meinen eigenen Hund nenn ich auch nicht Mistköter etc, als er sich ein Küken geholt hat.
Er wußte was er tat, und kann bis heute das Wort Küken nicht mehr hören. Ich habe ihn nicht geschlagen, ich habe mit ihm geschimpft auch nicht so laut, denn Hunde hören bekanntlich sehr gut er wußte es an meinem Blick und ich habe ihn am Nacken gepackt, auch nicht das Küken um die Ohren geklatscht wie es manche andere machen, er hat es auch so verstanden und hat dann alle Küken in ruhe gelassen.

Ruth
23.10.2006, 22:27
Hola Lupus,

das klingt ja noch viel schrecklicher als meine geköpfte Ente. Ich werde in den nächsten Tagen den Stall mit Draht und weiteren Brettern abdichten. Können Marder auch buddeln ?

Ich mag sie jedoch ganz alleine da nicht mehr reinsetzen. Mal schauen, ob ich eine neue Partnerin für sie bekommen.
Im Moment frißt sie lange nicht so viel wie vorher, sicher noch Traumazustand.
Manchmal habe ich das Gefühl, als wenn sie nach ihr ruft. Zu den Gänsen kann ich sie nicht lassen, die würden sie jagen und verletzen.
Also plaudert jeder von uns mit ihr., ok, haben wir auch vorher mit den beiden gemacht. Selbst die Katzen bleiben teilweise extra in ihrer Nähe, als wenn sie spüren, da ist was passiert. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. ;)

goggelchen
23.10.2006, 22:40
Hallo Ruth,

ich kann Deine Wut verstehen, aber es liegt in der Natur der Tiere, auch um ihr eigenes Überleben zu kämpfen. Der Fuchs war es nicht?

Ich habe im Frühjahr 1 x vergessen das Brett zwischen die Tür bei den Masthähnchen zu klemmen, am Morgen hatte ich die Quittung. Die Fähe (Fuchs) hat sich 5 fette Hähnchen für sich und ihren Nachwuchs geholt. 2 mußten wir noch töten, da sie verletzt waren. Ich war auch ziemlich fuchtig, zumal die Hähnchen schon 4,5 kg hatten. Ist mir ein Rätsel, wie die die durch die Tür bekommen hat. Aber es waren eindeutig Fuchshaare. Dann haben wir die Kastenfalle aufgestellt, aber außer unsere eigenen Katzen und den fetten Igel haben wir nichts gefangen. Da haben sich die Fuchsbabies bestimmt gefreut, über so eine fette Mahlzeit. Leben und Leben lassen.

Kopf hoch und schön alles dicht machen.

Gruß :)

Lupus
23.10.2006, 23:10
Hallo goggelchen,
ein ausgewachsener Fuchs zwängt sich ohnerweiteres durch ein rechteckiges Loch von 12 x 20 cm. Das ist kaum zu glauben aber wahr.
Ich hatte vor einigen Jahren 3 handaufgezogene Rotfüchse, die zahm waren, durch so ein Loch ausbüchsten aber immer wieder kamen.
Eines Tages erhielt ich einen Anruf: Herr ..... ihre Füchse sind los.
Ich: ist nicht so schlimm, die kommen wieder.
Antwort: mag sein, aber meine Hühner nicht!!!
Um das für die Zukunft zu verhindern, habe ich nochmal feinmaschigen Draht um den Zwinger-Zaun gespannt, siehe Foto (hier sollen die Füchse allerdings nicht raus). Ich glaube trotz der schlechten Bildqualität kann man es erkennen.
@Ruth,
versuch es doch einmal nach dem Weidezaun-Prinzip. (Elektro) Wie man hier im Forum auf einigen Seiten lesen kann, hat man damit gute Erfolge. Ich habe keine direkten Erfahrungen damit - doch, einmal bekam einer meiner Teckel auf einer Wildschweinjagd einen "gewischt". Der Maisacker war entsprechend gesichert. Hier muß ich jetzt den Hund über "die Schwelle tragen" . Erst hinter dem nicht mehr vorhanden Zaun stöbert der Rüde wieder.
Kopf hoch wird schon!
Viele Grüße
Lupus

goggelchen
24.10.2006, 12:26
Hi Lupus,

das Spiel mit den Füchsen ist jedes Jahr. Im Dorf gibt es immer Verluste zu hören. Einige machen aber auch ihre Hühnerklappen abend´s nicht zu. Das ist ja dann richtig einladent. Das ist meist im Frühjahr, wenn die Junge haben. Ist doch viel ergiebiger so ein Huhn als viele Mäuse zu fangen um auf die selbe Menge zu kommen. Bei unserem Jagdguru kommt der Fuchs am helligen Tage. Der wohnt mitten im Dorf. Der weiß, daß man in befriedeten Gebieten nicht schießen darf. Und mit der Falle- da braucht man schon nen recht blöden Fuchs. Das beste ist wirklich so zu sichern, daß nicht´s raus und nicht´s rein kann. Verluste sind immer schmerzhaft, meistens ist es dann noch das Lieblingstier oder das fetteste im Stall, so wie bei mir.

Niedlich, die Füchse- ist das Helle ein Fuchs?

VG :roll

Lupus
24.10.2006, 14:11
Hallo goggelchen,
bei den Welpen handelt es sich um stark dingoblütige Mischlingshunde, die mit dem Fuchs zusammen aufgezogen wurden. Interessant ist das unterschiedliche Verhalten - aber auch viele Gemeinsamkeiten - beider Canidenarten.
Viele Grüße
Lupus

nadine1204
24.10.2006, 14:29
Hallo Lupus,

was passiert denn mit diesen Hunden? Kann man diese denn als Familienhunde halten?


Viele Grüße

Lupus
24.10.2006, 16:57
Hallo nadine1204,
diese Hunde sind zwar vom Verhalten her äußerst interessant, aber als Familienhunde in unserer Zivilisation nicht geeignet. Es wird nur ein Wurf getätigt, wenn die Welpen an Forschungseinrichtungen mit großen Freigehegen abgegeben werden können. Praktisch nur bei fester Vereinbarung. 2 Rüden dieser Abstammung laufen allerdings in einem Schlittengespann eines Profi-Mushers. Vor etwa 30 Jahren war ich Mitbegründer und Zuchtwart des Kubs für Kanaan-Hunde in Deutschland. Als wir aber merkten, daß diese äußerst interessanten Hunde mit unser Hektik in den Städten nicht bzw. sehr schwer klarkamen, haben wir keine Werbung mehr für die Rasse gemacht und den Verein "einschlafen" lassen. Aus Australien kommen ja einige Hirten- bzw. Hütehunde, die wohl ein Tröpfchen Dingoblut führen.
Die Dingoblütigen zeigen nicht das Scheuverhalten anderer Wildhundmischlinge, bloß die Nachbarn kommen verständlicherweise mit dem nächtlichen Heulen schlecht klar.
Viele Grüße
Lupus

Lupus
06.11.2006, 08:28
Hallo zusammen,
wer sich für "Urhunde" (Paria-Hunde, Dingos) oder Wildhunde (Marderhunde, Schabracken-Schakale) und für die Haustierforschung interessiert - siehe

www.gfh-wolfswinkel.de

Die Station wird von Frau Erika Trumler geführt, kann nach Absprache besichtigt werden und bietet interessante Seminare an.

Gruß
Lupus

Lupus
17.11.2006, 22:11
Hallo,
noch ein Hinweis zum Thema:
"Die Neue Brehm-Bücherei" Westarp Wissenschaften-Verlagsgesellschaft mbH, Kirchstraße 5, 39326 Hohenwarsleben
http://www.neuebrehm.de
hat das Buch

Pariahunde von Rudolfine Menzel
Bd. 267, Nachdruck d. Auflage von 1960
ISBN 3-89432-697-2

wieder herausgegeben. Vielleicht für "unter den Weihnachtsbaum" interessant........

Viele Grüße
Lupus

Hühnerhans
19.11.2006, 11:17
Köpfe des Geflügels abzubeißen ist nicht typisch für einen Hund, sondern für einen Marder.