Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geflügelhof gründen.
Comedian
14.09.2014, 22:34
Ich habe kein passendes Unterforum gefunden. Ich bin jetzt 31 Jahre. Habe 10 Braune hybriden, 9 Grünleger, 10 Marane und ein Sperberhahn. Mitlerweile auch 9 Küken. knapp 20 kommen noch. Gestern hat mein Chef mir mitgeteilt, dass er Insolvenz ist. Welche auflagen habe ich und was muss ich machen um mit Geflügel eine Firma zu gründen? Also Frische Eier, Nutzgeflügelverkauf, Küken und Brathänchen? Habe genug platz und 2 x 100qm stall. Auslauf hätte ich zu genüge.Ich komme auf den gedanken, da in meiner gegend (Seesen 38723) keine Chance besteht geflügel zu bekommen. Kommt alles aus NRW. Und einer im Ort würde 80 Tiere im Jahr mit 6 Wochen haben wollen. Aber davon kann man nicht leben. Ich weis, dass ich tausende vonKüken ziehen muss um zu leben. Ich freue mich über jede Ingo und rat.
Welche auflagen habe ich und was muss ich machen um mit Geflügel eine Firma zu gründen?
Eine Genehmigung für einen Geflügelbetrieb zu betreiben und diese wird am schwersten zu bekommen sein!
New Orpingtine
15.09.2014, 06:22
Einen Geflügelhof in einer Größe, von der mal leben kann, würde ich persönlich nicht haben wollen. Und ob du da mit 2x 100m² recht weit kommst, ist die andere Frage. Du müsstest ja dafür schon ne richtige Farm hoch ziehen, und das kostet auch erstmal richtig Geld, Auflagen zur Haltung gibts sicher auch jede Menge, die dir dein Veterinäramt bestimmt gerne um die Ohren haut. Quarantänestation usw. Nebenbei brauchst dann riesige Kühl- und Gefrieranlagen, ordentliches Schlachtzubehör, große Brüter... Tausende Küken im Jahr... das ist schon ne Hausnummer! Die musst auch erstmal wieder los werden :D Ich schätze, so ein Einstieg auf die Schnelle als Jobwechsel dürfte nahezu unmöglich sein.
Tininini
15.09.2014, 06:40
Ich glaube auch nicht, dass deine Stallgröße ausreichen wird, um vom Verkauf der Tiere leben zu können.
Nach den Auflagen solltest du dich bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erkundigen, die können dir qualifizierte Aussagen machen!
Es ist ja auch fraglich, ob du so viele Tiere in deinem Wohngebiet halten darfst...
frau merline
15.09.2014, 08:21
wenn du das professionell aufziehen und davon leben willst, dann wird dir das bald keinen spaß mehr machen. die großen tierfabriken haben mit tierliebe und spaß an den tieren nichts mehr zu tun.
das ordnungs- und das veterinäramt werden dir bestimmt die letzten träume nehmen, denn die auflagen sind nicht ohne und du brauchst eine menge geld.
mache es doch als nebenerwerb, nimm dir mehr tiere, aber lass es überschaubar bleiben.
lg ute
Einstein
15.09.2014, 08:29
Guten Morgen,
wahrscheinlich würde ich die Ställe zu Wirtschaftsräumen ausbauen und einen Hühnerwagen kaufen.
Dann brauchst Du Dir um Standards erst mal keine Gedanken machen, die sind dann schon im Vorfeld erfüllt und brauchst einen freundlichen Berater für die Wirtschaftsraumgestaltung.
Mir persönlich will das immer nicht in den Kopf, das das im Kleinen nicht gehen soll.
Na klar muss das wirtschaftlich sein, aber das das gar nicht klappen kann, wenn es nicht riesig ist, kann ich nicht glauben.
Vielleicht musst Du Dir noch mal Gedanken abseits des "Mainstreamings" machen.
Wenn das regional bleiben kann, und sich ein Kundenstamm aufbaut, und Du den Mut mit Vorschriften nicht verlierst, warum nicht?
LG Ulrike
Gwenhwyfar
15.09.2014, 09:47
Um davon leben zu können, wird auf der Fläche kaum was machbar sein.
Schon gar nicht, wenn es halbwegs artgerecht sein soll....
catrinbiastoch
15.09.2014, 09:56
Hallo Comedian.., Deine Fläche ist zu klein für Dein Vorhaben . Vielleicht findet in Deiner Nähe ein Existensgründerseminar statt . Da könntest Du Dir Fachwissen aneignen . L.G. Catrin
Medienhuhn
15.09.2014, 10:23
Lieber Comedian,
wenn Du Deinem Chef in Sachen Insolvenz nicht nacheifern willst, dann lass die Finger davon.
Wenn Du schon hier im Hühnerforum fragen musst, welche Auflagen dann für Dich einzuhalten wären, dann ist das nichts für Dich.
200 qm Stallfläche mag ja auf den ersten Blick viel klingen – ist es aber de facto nicht, wenn das ein lohnender Gewerbebetrieb werden soll und keine Grube zur Versenkung Deines hoffentlich reichhaltig vorhandenen Startkapitals.
Nichts für Ungut… aber ich habe den Verdacht, dass es besser wäre Du besorgst Dir zackig eine neue Anstellung, wenn der Betrieb in dem Du derzeit angestellt bist, nicht weitergeführt wird. Insolvenz heißt ja nicht zwingend, dass da für immer Feierabend ist.
Behalte Deine Hühner als Hobby - so machen sie Dir wenigstens Freude!
Liebe Grüße
Vom Medienhuhn
Franchise- Nehmer bei Lohmann werden?
Das dürfte der einzig gangbare Weg sein, denn die kleinen privaten Geflügelhöfe, die es noch gibt, die machen das entweder nur im Nebenerwerb mit hundert Hennen oder so oder haben noch jede Menge Ziergeflügel dabei und kaufen auch meistens nur Junghennen zu, Küken aufziehen tun die dafür zuständigen Betriebe.
Ich bin wieder einmal sehr überrascht, wie einige Menschen sich in der Lage fühlen mit 2-3 Sätzen wegweisende Statements abzugeben OHNE die gestellte Fragen zu beantworten.
Der Tip mit dem Nebenerwerb erscheint mir noch der Beste zu sein, und eine Beratung von Fachleuten insbesondere im Thema Wirtschaft.
Ein Konzept und ein Wirtschaftplan, dann Schritt für Schritt weiterentwickeln.
Ja und dann nicht entmutigen lassen.
Ich bin wieder einmal sehr überrascht, wie einige Menschen sich in der Lage fühlen mit 2-3 Sätzen wegweisende Statements abzugeben OHNE die gestellte Fragen zu beantworten.
Die Frage ob es sich lohnt ect. oder nicht ist meineserachtens zweitranging denn zu allererst braucht er eine Genehmigung zur Haltung von hunderten von Hühnern!
Ohne diese Genehmigung kann man höchstens weiterträumen!
Also erstmal abklären ob ers überhaupt darf dann kann man Pläne machen!
Heike H.
15.09.2014, 18:16
Ich denke, man kann immer und überall eine NISCHE finden.
Aber in den kommerziellen Verkauf: Eier bei Aldi ...das wird nichts...
Schon eher mit ganz besonderen Eiern...was auch immer..Klein aber fein....
Ob man davon leben kann? Und was die Eu Richtlinen einem für Steine in den Weg legen? Keine Ahnung
Die Frage war doch Eindeutig "Wer kennt die Auflagen"nicht ich habe keine Ahnung, aber es wird eh nix!
Medienhuhn
15.09.2014, 18:47
Die Frage ob es sich lohnt etc. oder nicht ist meines Erachtens zweitranging denn zu allererst braucht er eine Genehmigung zur Haltung von hunderten von Hühnern!
Ohne diese Genehmigung kann man höchstens weiterträumen!
Also erst mal abklären ob er‘s überhaupt darf dann kann man Pläne machen!
Und genau so ist es - wer nicht erst klärt, ob an seinem Wohnort und mit den vorhandenen Betriebsgebäuden so ein Unternehmen möglich (genehmigungsfähig) ist und sich dann bei der Landwirtschaftkammer schlau macht, der sollte von derartigen unternehmerischen Ideen Abstand nehmen.
In letzter Zeit sind solche Postings in allen möglichen Foren (Imkerei, Schäferei, ...) allgegenwärtig (ob es an der ungünstigen Wirtschaftlage liegt?)
Was am Ende übrig bleibt, ist zu 99 % lauwarme Luft. Müßig da Hirnschmalz zu verschwenden. Wer sich Gedanken über einen Business-Plan gemacht hat und jetzt z. B. noch gezielte Ideen für Vertrieb und Marketing braucht - warum nicht, da hilft man gern.
Aber diese Schüsse ins Blaue, meist noch ohne das nötige Kapital im Rücken, geschweige denn irgendwelcher Kenntnisse im betriebswirtschaftlichen Bereich? Von der unsäglichen "Ortho-Graf-Vieh" ganz abgesehen?
Wer sich selbständig machen möchte und von anderen erwartet, dass sie ihm (kostenlos und un-verbindlich) "auseinanderklabüstern" welche Auflagen es da gibt, ohne sich selbst im Vorfeld kundig zu machen, der sollte es im eigenen Interesse lassen. Anfragen, die in so einer Sache als seriös zu werten sind, sind konkreter und fundierter formuliert.
Und Jontom, von Deinen Postings ist der TE jetzt auch nicht schlauer geworden, oder habe ich da etwas überlesen?
Plötzlich mit der Angst dazustehen, dass der Job flöten geht, ist nicht lustig. Aber sich dann "Hals über Kopf" in etwas stürzen zu wollen, von dem man offensichtlich keine Ahnung hat, macht es auch nicht besser.
Ich denke Tipps hat der TE bekommen, was er zunächst machen muss... Auf eine weitere Reaktion darf man gespannt warten.
Grüße
Vom Medienhuhn
Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen so kompetente Unternehmensberater an Bord zu haben!
Gebe Medienhuhn da vollkommen recht:bravo!
Alleine die Geruchsentwicklung von hunderten von Hühnern dürfte die Nachbarn arg verprellen!
Und was Jontom anbelangt finde ich seine Postings weder hilfreich noch plausibel!
SetsukoAi
15.09.2014, 22:06
Könnte ich von meiner Hühner Haltung leben so wie ich mir das Vorstelle... dann hätte ich das schon längst wahr gemacht.
Ich denke das die Artgerechte Haltung da auf der Strecke bleibt. Du brauchst soooo viele Hühner das du die nicht so halten kannst das es noch Artgerecht ist und du auch davon leben kannst.
Versuchs erstmal als Nebenerwerb, achte aber bitte auf Artgerechte Haltung.
Nicolina
16.09.2014, 00:00
Ich war ehrlich erstaunt, dass es überhaupt Antworten gab.
Müßig da Hirnschmalz zu verschwenden. Wer sich Gedanken über einen Business-Plan gemacht hat und jetzt z. B. noch gezielte Ideen für Vertrieb und Marketing braucht - warum nicht, da hilft man gern.
Aber diese Schüsse ins Blaue, meist noch ohne das nötige Kapital im Rücken, geschweige denn irgendwelcher Kenntnisse im betriebswirtschaftlichen Bereich? Von der unsäglichen "Ortho-Graf-Vieh" ganz abgesehen?
Wer sich selbständig machen möchte und von anderen erwartet, dass sie ihm (kostenlos und un-verbindlich) "auseinanderklabüstern" welche Auflagen es da gibt, ohne sich selbst im Vorfeld kundig zu machen, der sollte es im eigenen Interesse lassen. Anfragen, die in so einer Sache als seriös zu werten sind, sind konkreter und fundierter formuliert.
Plötzlich mit der Angst dazustehen, dass der Job flöten geht, ist nicht lustig. Aber sich dann "Hals über Kopf" in etwas stürzen zu wollen, von dem man offensichtlich keine Ahnung hat, macht es auch nicht besser.
Ich denke Tipps hat der TE bekommen, was er zunächst machen muss... Auf eine weitere Reaktion darf man gespannt warten.
Grüße
Vom Medienhuhn Sehe ich genauso.
Zumal der TE nach der T-Erstellung gar nicht mehr online war..Nichtsdestotrotz ist das Thema an sich interessant, bezogen darauf wie man im Nebenerwerb und unter der Maßgabe der artgerechten Haltung ( wie das viele hier definieren ) "lukrativ" Hühner halten kann.
Der von Einstein angesprochene mobile Hühnerwagen ( http://www.huehnermobil.de/) ist dazu meiner Ansicht nach ein gutes Modell.
Einstein
16.09.2014, 07:47
Oh, danke Nic,
mir war hier gar nicht mehr so ganz klar, in welcher Ecke ich mich einordnen sollte... :laugh
Sternengucker oder Unternehmensberater.
Das weiss ich so auch noch nicht, aber so einen mobilen Hühnerstall, den Tipp fand ich auch gut.
*Mir fehlt ein Totlach- Smily*
LG Ulrike
Ich war ehrlich erstaunt, dass es überhaupt Antworten gab.
Sehe ich genauso.
Zumal der TE nach der T-Erstellung gar nicht mehr online war..Nichtsdestotrotz ist das Thema an sich interessant, bezogen darauf wie man im Nebenerwerb und unter der Maßgabe der artgerechten Haltung ( wie das viele hier definieren ) "lukrativ" Hühner halten kann.
Der von Einstein angesprochene mobile Hühnerwagen ( http://www.huehnermobil.de/) ist dazu meiner Ansicht nach ein gutes Modell.
Ja, das Thema finde ich auch interessant. Und eine solche Plattform als billigen Ersatz für Professionelle Unternehmensberatung zu sehen wäre absurd.
Die Beiträge, die ein solches Projekt sofort als UNMÖGLICH einstufen finde ich nicht nur nicht hilfreich, ich finde sie aberwitzig und Widersprüchlich.
Denn man könnte ja auch Ideen sammeln und seine eigenen Voraussetzungen kundtun.
Die Örtlichkeiten des Threadstarters kennt doch wohl kaum einer.
Medienhuhn
16.09.2014, 08:38
Ja Nicolina, das Hühnermobil ist eine prima Idee - aber bis sich so ein Mobilehome für Hühner rechnet, müssen die schon ne ganze Weile viele Eier legen, oder als Hähnchen erkrankungsfrei aufwachsen.
Wehe, wenn da eine plötzlich verhängte Stallpflicht dazwischen kommt, dann ist die Kalkulation ganz schnell aus dem Tritt. (Unternehmerisches Risiko?)
Hätte der TE 35.000 bis 140.000 Euronen herumliegen (ist aber noch ohne den mobilen Hühnerzaun und den Traktor, den er für das Versetzen dieses rollenden Hühnerapaartements benötigt und der auch seine Dienste (mit Hänger) leisten muss, wenn der Mist, den die Hühner ja auch machen, "irgendwo" hin muss), gäbe es diesen Thread hier gar nicht. ...
Äh und tausende von Küken erbrüten und aufziehen wollte er ja auch noch...Da bräuchte man dann schon große (teure) Brüter und die zapfen vieeeel Strom, der zumindest in unserer Region noch nicht kostenlos aus der Steckdose kommt. Und Fleisch soll ja auch vermarktet werden, also Schlachtraum nach EU-Vorgaben plus Sachkunde... Oder Lohnschlachtung, die dann wieder ins Geld geht. Verkaufsraum nach Vorschrift mit Kühltheke, etc....
Ohne richtig viel Geld in die Hand zu nehmen wird das nichts....So viel zum Thema "Nebenerwerb".
Zwei, wenn nicht sogar drei Betriebsjahre muss man locker rechnen, bis da das erste Mal Geld hereinkommt, das man als "Gewinn" bezeichnen kann, wenn man das Mobil aus vorhandenem Kapital anschaffen kann, den Trecker schon hat, einem die benötigten Flächen bereits lastenfrei gehören, man günstig an Futter herankommt einen VK von mindestens 30 ct. fürs Ei auf dem Markt erzielen kann.... und und und. Und das war jetzt nur die vorsichtige Kalkulation "nur" für Eier.
Und während dieser Zeit sollte man ja auch von etwas leben können, seine Versicherungen bezahlen und neben dem Job, der einem dies ermöglicht, den Betrieb des Hühnermobils aufrecht erhalten (die Eierleger fressen ja schließlich ne Menge und machen Mist, außerdem braucht man ja schließlich jedes Jahr neue Damen), die Vermarktung der Eier organisieren usw.
Das Einzige was daran beruhigend wäre, ist der Fakt, dass bei den Verlustvorträgen im Geflügel-Business lange keine Steuern anfallen werden.
Wenn das so einfach wäre, hätte doch schon jedes vierte Dorf so ein Hühnermobil herumstehen - dem ist aber nicht so. Warum? Siehe oben. Es gibt einfachere Methoden um Geld zu verdienen.
In meinem Bekanntenkreis hat sich ein Landwirt mal überlegt (wieder) in die Geflügelproduktion (Eier und Fleisch) mit Hühnermobil einzusteigen, es dann aber ganz schnell wieder bleiben lassen, weil es heute, der EU sei Lob und Dank, mit wesentlich höheren Investitionen verbunden ist, als zu den Zeiten, da seine Eltern das gemacht haben. Und der hat alles was auf einen funktionierenden Hof gehört, könnte einen Teil des Futters selbst anbauen usw.
So und für mich ist es jetzt durch mit dem Thema...
Grüße
Vom Medienhuhn
Mit der Landwirtschaft kann man ein kleines Vermögen erwirtschaften
Man muss halt vorher ein großes gehabt haben
Achso
Mit Frauen wird ein mann am schönsten das Geld los
Im Casino am schnellsten
Und mit der landwirtschaft am sichersten
Hey,
ich betreibe 2 Hühnermobile, als zu erwerb zum Betriebshelfer sein. Solltest Fragen etc haben, kann ich dir gern aushelfen
mfg
max
Hühnerfuchs
16.09.2014, 22:26
Mit der Landwirtschaft kann man ein kleines Vermögen erwirtschaften
Man muss halt vorher ein großes gehabt haben
Achso
Mit Frauen wird ein mann am schönsten das Geld los
Im Casino am schnellsten
Und mit der landwirtschaft am sichersten
Mit wenigen Worten das Thema getroffen:laugh
Hallo,
ich denke man darf nicht vorschnell grundsätzlich behaupten ein solches Unterfangen sei unmöglich zu realisieren. Es gibt auch in der Landwirtschaft Nischen, wo es möglich ist, Tiere artgerecht und trotzdem rentabel zu halten. In der Zeit des www ist es auch leichter entsprechende Kunden zu finden, die bereit sind, für gute Qualität auch einen höheren Preis zu zahlen. Ein Beispiel für ein solches gelungenes Unternehmen haben wir ganz in der Nähe. Dort hat ein junges Ehepaar einen Bauernhof gekauft und hält dort Rinder, Schafe und einige Hühner nach Bioland-Richtlinien. Das Fleisch wird ab Hof verkauft, ebenso Zeitweise Fleisch von Lämmern und Hühnern, auch Eier. Das funktioniert dort gut. Allerdings sind umfangreiche und teure Investitionen nötig gewesen (hygienische Verkaufs- und Lagerräume etc.). Ohne das nötige Eigenkapital ist das wohl nicht zu leisten. Außerdem sind die Worte Freizeit und Urlaub auf unbestimmte Zeit aus dem Vokabular zu streichen. Aber wer mit Herzblut dahinter steht, für den ist die viele Arbeit keine Last.
Vor kurzem habe ich einen interessanten Bericht im Fernsehen gesehen. Dort wurde ein großer Gutshof von einer Stiftung betrieben. Diese hatte den Hof samt Acker gekauft und die Mitarbeiter dort waren Angestellte. Sie wohnten dort, kümmerten sich um Tiere, Ackerbau, Käserei, Bäckerei und Verkauf im Hofladen und bekamen dafür ein monatliches Festgehalt. Sie mussten der Stiftung gegenüber natürlich Rechenschaft über die Ein- und Ausgaben geben und erwirtschafteten inzwischen sogar Gewinn, der wieder investiert wird. Das ganze war ebenfalls ein reiner Biobetrieb aber riesig groß mit allem was dazu gehört. Die Stifter habe ihr Kapital investiert, waren aber selbst teilweise nicht mit im Betrieb. Solche Leute gibt es ja auch, die haben Geld, welches sie sinnvoll und umweltgerecht investieren wollen. Denen geht es nicht um schnellen Profit, aber sie müssen von der Sache überzeugt sein. Und natürlich müssen sie das Geld langfristig entbehren können und sogar mit einem Totalausfall rechnen.
Ideen kann man haben, ob es sich im Einzelfall umsetzen lässt, hängt von vielen Faktoren ab. Auf jeden Existenzgründer der es schafft, kommen wahrscheinlich mehrere, die nach Jahren der Arbeit ihr Kapital verloren haben. Die stehen dann da mit einem Haufen Schulden, ohne jede Versicherung und der Traum ist ausgeträumt...
Gruß Birgit
Gwenhwyfar
17.09.2014, 08:43
Niemand hat gesagt, dass es generell unmöglich ist, von der Landwirtschaft zu leben. Nur unter diesen Voraussetzungen ist es eben einfach nur schwer bis gar nicht realisierbar. Es ist schon ein Unterschied, ob ich mir einen Hof kaufe und mir dort was aufbaue, oder ob ich versuche auf 200 qm Stallfläche eine Lebensgrundlage zu schaffen.
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