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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von der durchgeknallten zur s..ublöden Glucke- brauche Rat!



Okina75
12.09.2014, 23:54
Hy!

Es geht um die Glucke, über die ich mich hier schonmal ausgiebig ausgelassen habe: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/74564-Durchgeknallte-Glucke-zu-Hilfe!?highlight=Mahlzahn

Mein Problem: Sie hat inzwischen ein zweites Mal gebrütet und heimlich 12 eigene Eier ausgebracht. Bei der zweiten Brut war sie etwas weniger Panne drauf, was das Verhalten mir gegenüber anging, ist ansonsten aber noch immer total unfähig.

Mit der ersten Brut zog sie in den Hauptstall rüber, als die Küken fünf Tage alt waren. Aber als die dann zwei Wochen alt waren, begann die dumme Tussi wieder auf ihr Lampenkabel knapp unter der Stalldecke aufzubaumen, wohin ihr die Kleinen noch nicht folgen konnten. Von der Wärme her war das kein Problem, aber leider fand eine Ratte den Weg in den Stall.
Und so pennte die dumme Stulle oben, während die Ratte auf dem Boden in einer Nacht drei küken killte und in der folgenden Nacht nochmal eins, dann hatte ich sie effektiv ausgesperrt (der erste Versuch beeindruckte sie nicht).
Darauf pennte die Glucke mit den verbliebenen drei Küken wieder auf dem Boden, bis sie dann drei Tage später selber aufbaumen konnten.

So:
Dann wollte ich ihr nochmal eine Chance geben und ließ sie ein zweites Mal brüten, nachdem sie schon einmal von einer anderen Henne zwischendurch entgluckt wurde. 12 Küken kamen aus, wie gesagt war sie diesmal eine Spur weniger pillepalle als beim ersten Mal, machte aber immer noch einen auf total gefährliche Monsterbestie, die sich nur total schwer beherrschen kann, einen auf der Stelle in der Luft zu zerfetzen.
Leider musste ich von den 12 Küken nacheinander 11 Stück wegen Krankheit ausselektieren, ihr blieb ein kerngesundes Hennenküken.
So:
Da höre ich sie dann gestern am frühen Nachmittag im Gestrüpp auf einmal meckern und zetern, ich gehe mit einem Wassereimer hin kucken, weil Nachbars Jungkatzes Hobby ist/ war, mehrmals am Tag die Hühner zu beschleichen und zu erschrecken. Ich sehe die Dummglucke nicht, checke also die anderen Hühner ab und finde die nur wenig entfernt entspannt in der Sonne liegen oder rumscharrend. Auch die Tiere, die nahe dem waren, wo ich die Glucke meckern zu hören gemeint hatte, wirkten ruhig, zischten aber ab, als sie mich sahen. Nur zwei/ drei Jungtiere kuckten etwas aufmerksamer, ich konnte in der Richtung aber keinen Feind entdecken. So wähnte ich also alles soweit in Ordnung.
Zum Abend dann wurschtelte ich noch ein bisschen im Nutzgarten die Brennnesseln aus den Kürbispflanzen, bei mir die beiden auch noch führenden Glucken und dabei Madame Klops, allein, etwas bedröppelt wirkend. Von ihrem Küken weit und breit keine Spur.
Auch später am Abend, bei der abendlichen Sammlung vor'm Schlafengehen; sie unter dem Busch, allein...
Und das Kleine tauchte auch nicht mehr auf, noch fand ich irgendwelche Anzeichen eines Risses, als ich das fragliche Gebüsch und Umgebung daraufhin durchforstete.

Diese strunzdumme Glucke hat also nichts außer einer gewaltig großen Fresse, tut wunder wie wild und wie urig böse, ist aber im Ernstfall nicht mal in der Lage, auf ihr EINES verbliebenes Küken aufzupassen.
Zweimal hintereinander hat die nun als Glucke nahezu total versagt, und ich war ehrlich drauf und dran, ihr noch am selben Abend wegen ihrer großen Klappe, im Ernstfall aber dann doch totalen Unfähigkeit den Knüppel über den Schädel zu ziehen. Zu ihrem großen Glück aber mausert sie gerade, und ich hatte keinen Bock, die ganzen Stoppeln da raus zu popeln...

Meine Frage nun: Auch wenn sie die einzige Tochter meiner verstorbenen ehemaligen Zweitlieblingshenne ist, bin ich mit dem dummen Vieh als Glucke echt durch.
Erstmal das Theater, dass sie die ersten anderthalb Wochen mit Küken immer veranstaltet, dann ihre geschilderte, brüllende unfähigkeit. Und als Legehenne taugt sie auch nicht viel, da sie zwar an einem Stück ihre 20/ 25 Eier legt, wenn man ihr diesmaliges Nest kennt (legt zudem noch am liebsten wild), sich dann aber doch sicher setzt. Mehr als allermaximalstens 100 Eier im Jahr sind von ihr nicht zu erwarten, dafür aber bis zu vier Bruten, wenn man sie ließe...

Das Problem ist: Sie ist sehr gesund und vital, sehr schön gezeichnet, hat auch bereits zwei nahezu ausgewachsene Töchter, die wirklich BILDschön und gesund sind, auch Tochter Nr. 3 (wird soeben noch geführt) ist ein Bild von Junghenne und wird mal ein richtiges Augenzuckerchen.
1a Nachzucht bringt sie also, die auch charakterlich eher in Ordnung wirkt...

Soll ich mich nun über die drei gelungenen Töchter von ihr freuen, es damit gut sein lassen und sie in der Suppe wärmen, oder soll ich wegen ihrer wenigen Vorzüge über ihre Unfähigkeiten hinwegsehen und sie lassen?
Ehrlich, würde sie nicht mausern, ich hätte das dumme Teil schon heute Abend gemeuchelt... Die allergrößte Klappe, aber im Ernstfall nix dahinter...
Vielleicht schaue ich morgen nochmal zwischen die Steine, die da, wo sie meckerte, die Zaunpfosten umgeben- vielleicht war es ja eine Sch...ratte, die da kurz raus flitzte, Küken (fünfeinhalb Wochen alt) krallte und wieder rein da. Ich sah ja keinen großen Feind, auch Singvögel alarmierten nicht, also bleiben nicht viele Möglichkeiten außer Ratte, vielleicht auch noch Wiesel...
Wenn Ratte, kriegt Nachbar echt verbal eins auf die Futterluke, denn ich gehe jede Wette, dass schon die ersten bei mir, im letzten Frühwinter, von ihm rüberkamen...
Dass die Henne in dem Fall (Ratte, Wiesel) nicht schnell genug reagieren kann, ok, aber dennoch: Es ist doch ehrlich kein Zufall, dass sie die einzige meiner dies Jahr 11 Glucken ist/ war, die ihre beiden Gelege komplett oder nahezu komplett verlor, oder?
Schon als so viele ausgerechnet ihrer Küken krank wurden und ich sie töten musste dachte ich mir "Mädel, irgendwie bist Du nicht zur Mutter bestimmt, oder?"...

Was tun mit einer Wahnsinns- Glucke, die aber ganz und gar offensichtlich nicht die Spur zur Mutter taugt? Drei-, viermal entglucken im Jahr, darauf habe ich nämlich auch keine Böcke :(...

Heike H.
13.09.2014, 08:31
Ein gutes Zuchttier erkennt man am Nachwuchs.

Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Dass sich dass Tier im Stall auf ein Lampenkabel setzt wäre für mich eher die Warnung, dass sie es unten nicht sicher findet. Was sich ja bestätigte. Muss nun ein Muttertier den Instinkt aufbringen in einem Stall dann bei den Küken zu bleiben oder eher versuchen sie zu überzeugen ihr in Sicherheit zu folgen.

Was ist dumm? Was ist richtig?

Wenn du keinen Bock auf das Tier hast, dann mach doch Suppe draus. Für mich wärs ein schlaues klasse Zuchttier.

(aber ich bin ja auch Rehstreichler...)

fradyc
13.09.2014, 09:01
Wenn sie so ein dummes Muttergehabe, aber so tollen Nachwuchs hat, dann würde ich sie legen lassen, brüten sollen die besser geeignete Glucken. Und wenn sie wieder heimlich brütet, nimmst ihr die Auslese ab und lässt ihr 2-3 nicht ganz so tolle Küken, evtl. ein paar Hähnlein die bei Dir eh nicht sehr alt werden würden.

Wer streichelt hier Rehe? Essen streichelt man nicht!

Heike H.
13.09.2014, 09:13
Wer streichelt hier Rehe? Essen streichelt man nicht!

Wenns in der Tiefkühle liegt, streichel ich höchstens den Aufkleber glatt, um zu gucken obs Keule oder Schulter ist:-)

Deinen Vorschlag finde ich sehr gut.

catrinbiastoch
13.09.2014, 10:27
Großer Pluspunkt..,kerngesundes Tier ! Hat sich bei keinem Küken angesteckt . Würde auch zur Not , die Eier von anderen Glucken ausbrüten lassen . L.G. Catrin

aria
13.09.2014, 10:56
also auch ich sehe das bisherige Verhalten deiner Glucke eher als positiv, auch wenn sie dich ein wenig zu stark stresst. Ich habe Glucken die von Anfang an sehr gelassen sind, aber auch Glucken die sehr stressig sind, gerade wenn sie noch jung und unerfahren sind. So ging meine kleine Zwerg-Wyandotte nun bei der zweiten Brut auf alles los (auch auf mich) und wirkte mit ihrem 3 Maransküken sichtlich gestresst und etwas überfordert. Jetzt sind die Küken 3 Wochen und zwei von den kleinen sind schon sehr unternehmungslustig und die Lage entspannt sich aber zunehmend. Ich bin sicher das sie Ihren Job bereits nächstes Jahr um einiges souveräne meistern wird und spätestens das folgende Jahr die Meisterin der Küken sein wird. Instinkt ist das eine, Routine und Erfahrung ersetzt sie aber nicht und wer mir erzählt er war bei seinem eigenen Kind nicht unsicher der lügt - behaupte ich und anders habe ich das auch im Tierreich egal ob bei Pferd, Hund und Katz ... nicht naders beobachtet.
So laß doch ein bisschen Milde walten, der Instinkt ist da und Ernst nimmt sie Ihren Job auch - das wird schon

Okina75
13.09.2014, 14:19
*pfffff* Eure Worte in Gottes Ohr!
Was mich am meisten ärgert ist, dass das gestern verlustig gegangene letzte Küken von ihrem 12er Gelege ganz und gar kerngesund geblieben ist, während die anderen 11 Geschwister peu a peu aussortiert werden konnten. Und gerade das hat sich die dumme Stulle auch noch klauen lassen, von was auch immer :(. Noch ärgerlicher, dass das eine kleine Henne war, die wäre ein absolut goldwertes Zuchttier geworden mit der Konstitution. Aber Madam kriegt bei Menschen 'nen Kreisi, aber wahren Gefahren steht sie planlos gegenüber...
Und fast alle anderen Glucken dies Jahr waren auch Erstlinge und haben bis auf eine Ausnahme kein einziges Küken verloren...
Wie gesagt, die mausert sowieso gerade, und ich habe keine Lust, Stoppeln zu rupfen, von daher ist sie erstmal aus dem Schneider. Aber wenn nächstes Jahr wieder alles in die Hose geht, ist Feierabend, ich habe nämlich wie gesagt auch keine Lust, sie viermal im jahr zu entglucken, oder noch öfter, wenn sie nie darf.

Naja, schauen wir mal, wie ihre bereits gelungenen Töchter legen, dann sehen wir weiter.

Grüße,
Andreas

PS: Heike, was hast denn Du immer mit Deinem "Rehstreichler"? Ich habe meine Hühner auch von Herzen gern, finde sie aber auch lecker. Unsere Hirsche mochte ich auch, aber dennoch sind die höchst lecker...

piaf
13.09.2014, 15:43
Andreas, Du weisst das Huhn in mir verlangt es unausweichlich, dass ich mich auf die Hühnerseite schlage.....:laugh

Meines Erachtens hast Du mit dieser Henne das Abbild des Urhuhns per se. Die beschriebene erste Brut als Zombie spricht genauso dafür wie auch der 2.Verlauf. Da ist nichts mit häuslicher Verweichlichung, irgendwelchen artübergreifenden Freundschaftsbeweisen, nein, wer gluckt tötet, es gilt >Du oder ich<. Das kommt zwar nicht sehr sympathisch rüber, war aber in Urzeiten die sicherste Vorgehensweise, Nachkommenschaften zu sichern. Gut, da gab es den kommunikativen Hühnerhalter mit Futtereimer auch noch nicht, der Instinkt hat sich aber erhalten, nur eben mehr oder weniger stark ausgeprägt.

Dann Teil 2, eine Glucke, die 10 ihrer 11 Kücken verliert, konzentriert sich nicht selbstredend auf das letzte, da geht der Rolladen runter. Das habe ich selbst bei den Kampfmuttis unter den Warzenenten erlebt. Es erscheint uns unlogisch, aber der Nachwuchs wird als verloren eingestuft, die Motivation durch das verbliebene Tier reicht nicht mehr. Das ist bei Nestflüchtern natürlich ausgeprägter, da der Schutzinstinkt sich sowieso im Zeitverlauf der Aufzucht verdünnt. Man merkt auch einen Unterschied zwischen erster und Folgebruten innerhalb eines Jahres, die Verhaltensmerkmale sind am Anfang wesentlich stärker.

Das was die Henne zeigt, liegt völlig im Bereich des Normalen, es ist eigentlich noch arttypischer als das Verhalten von Glucken, die freundlich bleiben oder ungerührt ihre Küken bis zur Legereife "führen". Wobei die Spannbreite wirklich sehr weit reicht. Trotzdem ist das Gluckenmodul hoch empfindlich auf Störungen und schau mal, welche Störungen auf diese Glucke eingedrungen sind. Aus Deiner Sicht war es nur eine normale Fütterung bzw. eine Notwendigkeit, 10 Küken zu entfernen/töten, aber das gemeine Wildhuhn hätte nicht anders reagiert als Deine Brakeldame

So long;)

Okina75
13.09.2014, 17:02
Ich merke: Weibliche Solidarität auf ganzer Linie ^^...
Naja, dann ist wohl mein Plan mit der Kreation einer Torpedoglucke doch vollauf geglückt, wenngleich etwas anders als vorhergesehen. Nur: Man liest immer von Glucken, die alle Katzen zu Klump hauen, die nur auf 10 m nahe kommen und mal 'nen Blick riskieren. Bei ihr keine Spur davon, aber ich, der nur füttern will, hat die Furie halb im Gesicht zu hängen...

Um das letzte hat sie sich aber ebenso gekümmert wie um mehrere. aber Du wirst recht haben, piaf: Küki war ja fünfeinhalb Wochen alt, daher nicht mehr ganz so an Mamas Rockzipfel, und Nachbar kriegt trotzdem einen Tritt vor's Schienbein, wenn es eine Ratte war...
Luftwaffe oder Katze hätte ich nämlich bemerkt, und da hätten noch mehr Hühner was gemerkt als nur die zwei/ drei Jungtiere, die unmittelbar dran waren. Ach so, es war übrigens IB und im Auge M. gallisepticum, einige hatten auch nach Einsendung des ersten Kükens einen Eulenkopf bekommen. Zum Glück war dabei kein Schnupfen drauf, wie Oktober 2012, und kein E. coli und keine nennenswerten Kokzidien (war ja auch kein Durchfall dabei)... Doch der Spuk ist nun vorbei, alle Youngster wieder auf dem Dampfer (habe wohl überlegt, wer so schlimm ist das er besser aussortiert wird und wer nicht, bin ja kein zügelloser Meuchelbarbar).

Naja gut, dann hoffe ich mal, dass sie nächstes Jahr auf wirkliche Feinde so abgeht wie meinereinen. Wenn sie aber wieder das fast komplette Gelege verliert, steckt da wohl wirklich mehr dahinter. Nicht, dass ich abergläubisch wäre, aber nun ja...

Bohus-Dal
13.09.2014, 18:33
Habe jetzt erst den Thread vom Frühling gelesen. Das ist ja echt unerträglich, auch wenn sie sehr hübsch ist. Ich weiß nicht, ob ich das instinktsicher finde, wenn sie den Besitzer angreift. Eher nur dumm. Meine superzahme Lieblingshenne läßt mich sonstwas mit Eiern und Küken machen, sie vertraut mir zu 100%. Aber die Warzenente, die ihren Küken mal zu nah kam, verprügelte sie.
Mein spontaner Gedanke zu Deiner Glucke ist, ich würde mich den ganzen Tag dazusetzen. Ein Schutzhelm, ein Buch und eine Thermoskanne mit Tee, und dann kann sie ja zusehen was sie macht. Irgendwann müßte sie ja aufhören. Aber wenn sie ihre Küken nicht gegen wirkliche Bedrohungen verteidigt, taugt sie ja sowieso nicht.
Es gibt ja auch Leute, die aggressive Hähne wollen, die Menschen angreifen. Habe ich nie begriffen. Mein Hahn, der einen Habicht in die Flucht schlug, damit einer Henne das Leben rettete und sein eigenes gab, war superzahm und überhaupt nicht aggressiv zu Menschen. Ich glaube nicht, daß da ein Zusammenhang besteht.
Ich habe mal eine Glucke brüten lassen, die zwar nicht aggressiv war, aber ihre Küken vor mir warnte. Das machte überhaupt keinen Spaß, solche Küken will man nicht behalten. Sie will hartnäckig jedes Jahr glucken und nervt ziemlich, aber man lernt ja auch, beizeiten und so schnell wie möglich zu entglucken. Eine andere, die eine Macke hat und daher nie brüten durfte, mußte ich ein Jahr 7mal entglucken! Im nächsten Jahr dann gar nicht mehr. Es ist also nicht gesagt, daß Deine unbedingt jedes Jahr gleich oft glucken wird.


IB
Auweia, und nun? Kriegt man das überhaupt wieder weg?

Okina75
13.09.2014, 19:00
Hy Pia!


Ich weiß nicht, ob ich das instinktsicher finde, wenn sie den Besitzer angreift. Eher nur dumm. Meine superzahme Lieblingshenne läßt mich sonstwas mit Eiern und Küken machen, sie vertraut mir zu 100%. Aber die Warzenente, die ihren Küken mal zu nah kam, verprügelte sie.
Ja, so ähnlich seh' ich das auch... Die soll wirkliche Feinde grün und blau schlagen, wenn nötig, aber nicht mich, wenn möglich...

Das sie nachts nichts gegen das Rattenvieh ausrichten konnte, verstehe ich ja auch. Nehme es ihr aber übel, dass sie ungerührt oben auf ihrem Kabel pennte, obwohl die Kleinen der ersten Brut noch gar nicht aufbaumbereit waren. Das hat einfach nicht zu sein, Ratte hin oder her, die sie im Dunklen ja sowieso nicht sieht...

Nun bei der zweiten Brut aber lässt sie sich das letzte Küken am hellichten Nachmittag klauen, wobei Klucken auf ein Küken eigentlich genauso gut aufpassen wie auf 20...
Sie kriegt nächstes Jahr noch eine Chance (die dann dritte...), und versiebt sie das auch wieder auf beschriebene Weise (imaginäre Gefahr- Affentanz wie Rumpestilzchen, wirkliche Gefahr- ach, kucken wer mal von weitem böse, vielleicht reicht das ja schon...), ist die Rübe ab. Wie gesagt, habe zwei gute Töchter von ihr, und legen die besser und sind als Glucke besser, ist der Drops eh gelutscht. Ihre älteste Tochter, die kurz vor der Legereife steht, ist die erste, die sofort auf Katzen reagiert und sich denen annähert, um sie zu vermelden. Die könnte auch als Glucke ein Treffer sein, nicht nur äußerlich und vitalitätshalber...

Was die Infektiöse Bronchitis angeht: Kann man nichts gegen machen, muss mal leider durchseuchen lassen. Das ist bei mir mehr oder weniger passiert, von 59 diesjährigen Jungtieren sind nun noch 28 übrig, 21 davon habe ich ausgesondert, der Rest wurde schon Frikassee oder vermittelt (darunter zwei schöne Hähne *froi*).
Nun bleibt zu hoffen, dass es sich den verbliebenen Junghennen, die nichts zeigten oder in drei Tagen wieder fit waren, nicht auf den EIerstock geschlagen hat...

phoenix27
13.09.2014, 21:02
Wer weiss , was mit dem Einzelküken passiert ist... Vielleicht wurde es von nem Räuber angegriffen , und die Glucke sah einfach keine Chance , es zu verteidigen? Ich würde ihr jetzt nicht unbedingt die Schuld dafür zuweisen , wenn ich nicht genau wüsste , was da abgegangen ist.

Ich hab bereits zwei Hennen an den Nachbarskater eingebüßt , nur weil sie ihre Küken verteidigt hatten. Sowas ist auch nicht so prickelnd.... Kater ist auf die Küken los , Glucke springt Kater an. Der Kater lyncht die Henne und frisst dann ganz genüsslich die Küken :(

Ich habs selber nicht gesehen , aber die Nachbarin vom Balkon aus. Aber bis die rüberkam , wars schon vorbei.

Ich war nicht besonders traurig , als der Kater kurz drauf überfahren wurde.


LG , phoenix27

Heike H.
13.09.2014, 23:00
PS: Heike, was hast denn Du immer mit Deinem "Rehstreichler"? Ich habe meine Hühner auch von Herzen gern, finde sie aber auch lecker. Unsere Hirsche mochte ich auch, aber dennoch sind die höchst lecker...

Ich kann nicht schlachten, geschweige denn eins meiner Tiere essen...Deshalb werde ich wohl nie empfehlen eine Huhn zu schlachten. Eher würde ich es einschläfern lassen...deshalb...Rehstreichler....ist einfach so eine Redensart.

Ich kann schon Zucht planen, aber die "Nichtzuchttiere" würde ich eben auch behalten...schwierig...

Aber dennoch, würde ich die Henne an deiner Stelle behalten. Dass sie vor Menschen mehr Angst hat...naja, die haben ihr 11 Küken genommen, die "Natur" eins.... und die Ratten die andern....

Also auf meienr Angstliste als Huhn würde Mensch ganz oben stehen..."räusper"

Okina75
13.09.2014, 23:07
Hy!

Das hat die nicht mitgekriegt, dass ich ihr welche entnommen habe. Die saßen nämlich ziemlich japsend und nichtssehend alleine rum, während sie mit den noch fitteren unterwegs war. Soviel denn übrigens zum "Herz" einer Glucke, was krank ist und nicht mithalten kann, ist ihr relativ schnurz.
Und so ging das bei allen, die raus mussten.

sil
13.09.2014, 23:35
Als außenstehender ist es leicht, zu sagen, mach das oder das, aber als Betroffener würd ich immer fragen, was will ich selber?
Ich z.B. will keine "Wilden Hühner". Ich will das Haushuhn als Haustier, nicht unbedingt streichelzahm, aber doch relativ relaxt im täglichen Umgang. Klar soll es noch ein paar Wildhuhninstinkte haben, aber nicht soviele, dass es mich nervt - da bin ich ziemlich egoistisch.
Das Haustierdasein bedeutet für das Huhn ja auch, dass ich einen gut Teil der Verantwortung für sein Leben übernehme. Ich sorge dafür, dass es in der Nacht sicher vor Räubern ist, kümmere mich um seine Gesundheit, darum, dass es satt wird, dass es hat, was es braucht, ich entscheide, ob es Nachwuchs haben darf oder nicht. Es bedeutet auch, dass ich Eigenschaften fördere und verstärke, die es für ein "wildes" Leben absolut ungeeignet machen, z.B. indem ich auffällige Gefiederfarben herauszüchte, oder Hauben, oder den Bruttrieb wegzüchte.
Letztendlich entscheide ich auch über sein Leben und seinen Tod.

Deswegen ist es für mich komplett zweitrangig, ob die Eigenschaften, die mich an einem bestimmten Huhn stören, nun Ausdruck einer ursprünglichen Wildheit sind oder bloß Ausdruck eines hysterischen Charakters. Eine Glucke, die mich nicht mithelfen läßt, dass sie einen Großteil ihrer Küken auch durchbringt, würde ich persönlich nicht wollen. Zum "richtigen" wilden Leben eines Huhns gehört es vielleicht, dass nur eines von 10 oder mehr Küken überlebt und erwachsen wird, im Haushuhnleben will ich einfach eine größere Überlebensrate. Und wenn es bedeutet, dass ich Glucke und Küken 6 Wochen einsperren muß, damit meine Katzen sich nicht an den Kleinen austoben, dann tue ich das. Eine Glucke, die damit nicht umgehen kann, würde ich nicht wollen.

Hühnerjette
13.09.2014, 23:37
Na na naaaaaa! Wer wird denn gleich Bäume erklimmen ;) Ich sponsor an dieser Stelle mal eine Runde Baldrian für den Andi :biggrin:

Komische Glucken hatte ich dieses Jahr auch. Während die ZC im Großen und Ganzen vorbildlichst auf ihre Zwerge aufpassen (und auch mal vor mir warnen, aber nicht alle und auch in Grenzen - Gummistiefel sind auch nicht sonderlich beliebt...), sind die Reichshuhnmixe ziemlich lasch. Nummer 1 ist auch nach 2 Wochen wieder auf die Stange, die Kükis allein im Nest. Haben sich auch inzwischen damit abgefunden, dass Muttern lieber im Nachbargehege Futter klaut statt ihnen welches zu beschaffen. Ich glaube nicht, dass ich sie nochmal brüten lasse! Als der Habicht neulich über ihr und den Küken "kreiste" und nur durch das Netz vom Zugriff abgehalten wurde, ist sie nicht mal in Deckung gerannt. Das fand ich schon etwas seltsam :-[

Nummer 2 verließ ihr eines Küken auch nach wenigen Wochen und brütete sogleich wieder - mittlerweile hat sie sich doch gegen eine erneute Mutterschaft entschieden und lebt ihre aufkommenden Hormone am ersten Küki aus. DAS gefällt mir ;)

Nummer 3 hat auch nur kurz geführt (auch nur ein Küki) und bebrütet momentan Heu, Nummer 4 hat ihr Einzelküken (das nun doch sehr plötzlich verstorben ist, gehört aber in den Schnupfen-Fred...) nach wenigen Tagen meiner Frau Holle überlassen. Über die muss ich nicht sprechen - es gibt keine tollere Mutti! So ein Geduldstier - wahnsinn! Jetzt will sie auch wieder brüten - ich weiß nicht, ob die nicht alle nen Sockenschuss haben... 5 Glucken mitten im Herbst - gucken die keinen Wetterbericht?!

Was ich sagen will: Ich denke schon, dass es geeignete und weniger geeignete Glucken gibt, dass aber auch die Umstände mit reinspielen. Bis auf wenige Ausnahmen haben hier alle Ein-Kind-Glucken recht früh mit dem Führen aufgehört, als seien sie prinzipiell auf eine Schar geprägt. Den Zwergen ist es allerdings schnurz, wie viele sie führen. Ob eins oder neun - die sind zumeist sehr sorgsam gewesen. Todesfälle nehme ich wegen schlechter Bauten und noch schlechter geplanten Brutabläufen auf meine Kappe.

Dass kranke Tiere zurück gelassen werden, spricht aber eigentlich FÜR deine Glucke. Das ist halt so in der Natur.
Interessanter finde ich bezogen auf meine Situation dein IB. Hatten die alle auch Augenprobleme (meine haben keine)? Meine Ausfälle häufen sich Stück für Stück. Ich muss sicher auch mal eins einsenden (und Angst haben, dass sie mit der Keule vorbei kommen...).

Was deine Glucke betrifft: Die würde ich einfach nicht mehr brüten lassen. Wenn sie schön und vital ist, lohnt sich doch das eine oder andere Ei noch;)

piaf
14.09.2014, 00:27
Sicher hat jeder seine persönliche Vorstellung von dem zum Hof und Bedarf passenden Huhn, Sil, warum auch nicht. Nur ein Tier als dumm zu bezeichnen, weil es einfach meinem Bedarf und meinem Wunsch nicht entspricht, halte ich für recht weit rausgelehnt. Dieses Tier ist völlig normal, es hat ein ausgeprägtes Verteidigungsverhalten, Vertrauen kann man nicht erzwingen, sie hats eben nicht. Dass sie kranke Küken zurücklässt, ist ebenfalls ein Hinweis auf ein intaktes natürliches Verhalten. An andere Stelle im Forum wird sich wund diskutiert, dass die Päppelei unnatürlich ist und hier wird die Glucke auf einmal zum herzlosen Monster, klar, immer wie es am besten passt. Natürliche Haltung ist klasse, eine möglichst instinktbelassene Rasse der Wunsch, aber anpassen an meinen Willen,das muss schon sein;-) Es gibt mehr oder weniger passende Rassen, wir haben mehr als ausreichende Wahlmöglichkeit.
Sicher realisiert ein Tier nicht unbedingt die Zahl der verlorenen Küken, aber der Reiz der zum Schutz motiviert verdünnt sich. Wäre natürlich schön, eben menschlich, wenn sich das Hennchen jetzt inbrünstig dem letzten Küken widmen würde, voller Vertrauen in uns und unser Engagement. Für Tiere stellt sich das aber nicht immer so dar, Vertrauen ist ein dehnbarer Begriff.....

Im Umkehrschluss, für die meisten Geflügelten endet ihr Vertrauen gebraten oder gekocht, zu spät für eine entsprechende Erkenntnis.

Bohus-Dal
14.09.2014, 11:52
Was die Infektiöse Bronchitis angeht: Kann man nichts gegen machen, muss mal leider durchseuchen lassen. Das ist bei mir mehr oder weniger passiert, von 59 diesjährigen Jungtieren sind nun noch 28 übrig, 21 davon habe ich ausgesondert, der Rest wurde schon Frikassee oder vermittelt (darunter zwei schöne Hähne *froi*).
Nun bleibt zu hoffen, dass es sich den verbliebenen Junghennen, die nichts zeigten oder in drei Tagen wieder fit waren, nicht auf den EIerstock geschlagen hat...
:troest Ist ja echt nicht schön :( aber ist das nicht wie bei ILT, daß die ihr Leben lang verseucht bleiben? Und wenn man dann symptomfreie Tiere verkauft, verbreitet man die Krankheit?

Bohus-Dal
14.09.2014, 11:59
...ein Tier als dumm zu bezeichnen, weil es einfach meinem Bedarf und meinem Wunsch nicht entspricht, halte ich für recht weit rausgelehnt...
Ich habe nicht deswegen "dumm" gesagt, sondern weil ich es wirklich unintelligent finde, wenn eine Glucke (oder ein Hahn wie in meinem Beispiel) nicht zwischen dem Halter und einem Fuchs unterscheiden kann. Genauso sinnlos und blöd wäre es doch, wenn sie immer wieder eine Gießkanne oder eine Amsel angreifen würde.

fradyc
14.09.2014, 12:10
Seid doch nicht so ...! Ich hab auch so ein dummes Viech, ein junger Hahn, der muss immer im Nest schlafen und es zuwürfeln. Ist doch nicht schlimm, solche umständlichen Viecher als dumm zu bezeichnen. Die anderen Hühner sind doch auch nicht schlauer, nur weil sie für uns angenehmere Angewohnheiten haben.

sil
14.09.2014, 12:47
piaf, ich habe das Wort "dumm" nicht benutzt. Nicht, weil ich das Wort an sich nicht angemessen finde, um ein - aus meiner menschlichen Sicht - unangebrachtes oder unverständliches Verhalten zu bezeichen, sondern weil es für mich persönlich in so einem Fall völlig unerheblich wäre, aus welchem Grund diese eine Glucke solchen Stress macht.
Es ist nun mal so, dass wir uns eine Welt geschaffen haben, in der sich die Umwelt und alles, was darin sonst noch lebt, an unsere Bedürfnisse und Vorstellungen anzupassen haben. Selbst wenn ich versuche, meiner Umgebung mit größtmöglichem Respekt zu begegnen, bleibt die Tatsache bestehen, dass ich nicht leben kann, ohne Kompromisse einzugehen, auch zu Lasten einzelner Individuen meiner Haustiere.
Hier gings ja um die Frage, was man mit einer Glucke tun würde, die zum einen Stress gegen den Halter macht und zum anderen sich aus Haltersicht nicht genügend um ihre Küken kümmert. Und es geht um ein Haushuhn, also nicht um ein Wildhuhn. Bei letzterem wär die Sache ja klar: In Ruhe lassen und hoffen, dass sie mal ein Küken groß bekommt, der sogenannten Selektion die Auslese überlassen und darauf vertrauen, dass die vitalsten und am Besten angepassten letztendlich überleben. Für die Erhaltung der Art an sich würde es ja reichen, wenn sie in ihre ganzen Leben nicht mehr als ein Hahnen- und ein Hennenküken großzieht.
Bei einem Haushuhn will der Mensch aber mitreden. Er will Nachwuchs in größerer Anzahl. Er will besondere Gefiederfarben, er will bestimmte Eigenschaften. Dabei kann er die natürliche Selektion gar nicht gebrauchen, oder wenn, dann höchstens in ganz geringem Maße. Er will selber selektieren, nach seinen Vorstellungen, dazu müssen die Küken aber erst mal ein gewissens Alter erreichen. Und damit sie überhaupt so alt werden, brauchen sie und die Glucke Schutz, denn als Haustiere leben sie nicht in einem natürlichen Umfeld, sondern in einem von uns Menschen zur Verfügung gestellten. Damit müssen sie zurechtkommen, egal ob sie optimal daran angepasst sind oder nicht.
Und ich sehe es einfach so, dass eine Glucke, die die Nähe des Menschen zu ihrem Nachwuchs nicht erträgt und einfach nicht damit zurechtkommt, für mich kein erstrebenswertes Haustierverhalten zeigt. Da mag sie noch so tolle Wildhuhneigenschaften haben, aber es sind solche, die ich selber beim Haushuhn nicht haben will.
Als Halter eines solchen Huhns habe ich also entweder die Möglichkeit, ihr ihre "Wildheit" zuzugestehen, mich in ihr Brutgeschäft zukünftig nicht mehr einzumischen und mich stattdessen über jedes Küken zu freuen, dass sie großbringt, mir über die, die sie verleirt, aber einfach keine Gedanken mehr zu machen, oder ich sage: So was will ich nicht!

Okina75
14.09.2014, 13:21
Hy!

Danke für den Baldrian, Jette *ex*!

Soderle: Ich wünsche mir ausdrücklich Hühner, die instinktsicher und in der Lage sind, die allfälligen Gefahren des Lebens selber zu meistern. Denen ich kein Netz über den Kopf zimmern muss, weil sie zu doof sind, eine Gefahr zu erkennen (und es ist ja nunmal Fakt, dass Haustiere als erstes kleinere Hirne kriegten, weil der Mensch ihnen das Denken abnahm. Also sind die doofer, unumwunden :kein), die nicht lieber den ganzen Tag auf der Stelle hocken und eher verhungern als mal selber die Beine in die Hand zu nehmen und dergleichen mehr.
Oder allgemein gesagt: Ich stehe auf Tiere (egal welche), die im Ernstfalle imstande wären, das Leben großenteils alleine zu meistern.
Hätte ich Tauben, wären das Feldflüchter, hätte ich Gänse, wären das Wildgänse oder flugfähige Hausrassen, hätte ich Puten, wären das Wild- oder Bronzeputen.
Buschhühner habe ich, was "lebensfähigeres" und wildhafteres gibt es hierzulande nicht, außer man hält sch wirkliche Wildhühner. Und genau da liegt denn auch der Knackpunkt mit meiner Klucke. Sie alleine hat so einen Sockenschuss mir und den Küken gegenüber, während alle Buschhennen wirkliche Quasi- Wildhühner sind, aber bei weitem gelassener und ruhiger auf mich als ihren Pfleger reagieren.
Und nur eine hat, in der ersten diesjährigen Brut, ein Küken verloren, welches der Sperber wohl in Verwechslung eines Spatzen mitgenommen hat (sah wirklich so aus, und hatte auch die Größe, als es passierte). Alle anderen Glucken waren sowohl mir gegenüber relaxter, wenngleich etwas vorsichtiger, als auch absolut vollwertige Mütter.
Dabei geht es mir nicht darum, dass sie die führen bis sie selber brüten könnten, sondern einfach um die vollumfängliche Fürsorge und vor allem Achtsamkeit in den vier/ fünf Wochen, die die ersten Glucken dies Jahr führten.

Dass ich die Glucke als dumm bezeichne, nun ja: a) ist sie das in meinen Augen und im Vergleich zu den Buschhennen wirklich, und b) ist das meine Berliner Zunge, dem das Herz ja bekanntlich auf selbiger liegt. Kann nicht jeder mit um, verstehe ich auch gut, ist aber so und keinesfalls böse gemeint, sondern einfach als treffende Beschreibung. Der Berliner spricht so rau, deswegen ist er aber kein grober, gefühlloser Klops. Nur äußerst pragmatisch und auf den Punkt.

Eventuell ist meine fragliche Kluck einfach so ein instinktiver Widerstreit- Mutter gluckende Zwergbrakel, was ja schon mal gar nicht zu der Rasse passt und Vater Marans x Araucana x Javanesischer Zwerg (ihrerseits mit einem Schuß Zwergitaliener). Macht zwei Vollblut- Hausrassen, die Sinnbilder des dicken, domestizierten Huhns. Dazu zwei eher instinktsichere Rassen, die ihre Ahnen in halbwilden Hühnerpopulationen Nord- und Südamerikas haben.
Vielleicht ist sie das huhnische Adäquat eines Wolfshybriden, also F1 Hund x Wolf, die ja instinktmäßig oft auch arg zerrissen und schwer zu managen sind.

Wie auch immer: Ihr Verhalten als Glucke passt bislang leider nicht zu meinen Ansprüchen. Will sie einerseits nicht topfen, weil ihre beiden Töchter 1a sind, andererseits hat sie quasi kein Küken selber hochgebracht (bzw. nur 3 aus 19). Das wäre eine vollkommen natürliche Überlebensrate, aber der Knackpunkt ist einfach, dass sie die anscheinend aus Mangel an mütterlichem Instinkt/ Schutztrieb verloren hat, nicht etwa, weil ihr gar nichts anderes übrig blieb als sich selber zu retten... DAS würde ich auch verstehen, nochmal brüten ist einfacher als sich am Ende eventuell zu opfern und die Küken sind dann dennoch gleich mit dran.

Naja, schauen wir mal, was sich noch so ergibt. Ich lasse sie erstmal, und die erste Brut nächstes Jahr von ihr wird's dann entscheiden. Klar kann sie nix dafür, dass sich in ihr anscheinend Wild- und Domestikationsverhalten streiten, aber da kommen denn wieder Sil's Argumente, wir als Menschen formen halt...

Medienhuhn
14.09.2014, 17:01
Warum muss ich bei dieser Glucken-Geschichte bloß immer an Johann Wolfgang von Goethe denken? Muss am Zauberlehrling liegen:

„Herr, die Noth ist groß, die ich rief die Geister, werd ich nun nicht los.“

Die Fähigkeit weitgehend in Freiheit zu leben, die hätten wir gern, aber sich dann eben auch benehmen, wie Mutter Courage in Reinkultur, das nun wieder nicht… Mit den Survival-Genen kommt eben auch so die eine oder andere Dreingabe mit, die vielleicht weniger ins Konzept passt. Zum Glück sind es bloß Hühner, um die es hier geht und nicht um Kreuzungen aus Wolf und Hund. Denn dann hättest Du ein ernstes Problem.

Liebe Grüße

Vom Medienhuhn

eierdieb65
14.09.2014, 17:13
Hallo Andreas.

Du hast Hühner, die auch ohne dich brüten würden und könnten.
Besinne dich, des Buschhuhns.(Auch Verhalten ist wichtig (nicht nur bei Hähnen)) Diese Glucke bringt Fleisch für Suppe, sonst nix.
(Nur meine kleine Meinung.)
Sie hatte bei dir viel mehr Möglichkeiten.(Chancen), als sie jemals bei mir erlebt hätte.
Selektion ist dir ja noch viel mehr bekannt, als mir.
Mein Tipp: Selektiere. (Habe ich heute auch gemacht, darum habe ich Schnaps intus)

lg
Willi

eierdieb65
14.09.2014, 17:43
Nachtrag.
Kannst ja warten, bis in 1 Monat, die Rupferei leichter wird.

lg
Willi

hühnerling
14.09.2014, 18:09
Aber als die dann zwei Wochen alt waren, begann die dumme Tussi wieder auf ihr Lampenkabel knapp unter der Stalldecke aufzubaumen, wohin ihr die Kleinen noch nicht folgen konnten. Von der Wärme her war das kein Problem, aber leider fand eine Ratte den Weg in den Stall.
Und so pennte die dumme Stulle oben, während die Ratte auf dem Boden in einer Nacht drei küken killte und in der folgenden Nacht nochmal eins, dann hatte ich sie effektiv ausgesperrt (der erste Versuch beeindruckte sie nicht).
Darauf pennte die Glucke mit den verbliebenen drei Küken wieder auf dem Boden, bis sie dann drei Tage später selber aufbaumen konnten

Ganz im Gegenteil erachte ich das Tier nicht als dumm, sondern es versucht hier nach seinen Möglichkeiten die Küken in Sicherheit zu bringen, da der Halter nicht für einen sicheren Stall gesorgt hat. :roll

Derartiger Dauerstress und die ständige Beunruhigung führen dann zu einem schwachen Nervenkostüm bei der Glucke.

eierdieb65
14.09.2014, 18:13
Heute hat eine Hybrid-henne seit gestern auf Federn gesessen: Sie meinte sie gluckt, ich meinte, morgen gibts lecker Suppe.
Wer Federn ausbrüten will: :eat

lg
Willi

Einstein
14.09.2014, 18:26
b) ist das meine Berliner Zunge, dem das Herz ja bekanntlich auf selbiger liegt. Kann nicht jeder mit um, verstehe ich auch gut, ist aber so und keinesfalls böse gemeint, sondern einfach als treffende Beschreibung. Der Berliner spricht so rau, deswegen ist er aber kein grober, gefühlloser Klops. Nur äußerst pragmatisch und auf den Punkt.



Andreas,

det is dat, wat ick am Balina so mochte, dat er immer die Dinge uff'm Punkt gebracht hat.

Der fehlt mir hia och so'n bischen.

Der muss ma aber och vastehen, wat?

Knorke, wat De da jesacht hast!



LG Ulrike
(Ex- Berlinerin, ohne dort geboren zu sein; deshalb nicht janz astrein jeschrieben)

Heike H.
14.09.2014, 19:01
Das beschriebene Verhalten der Henne empfinde ich nicht als dumm, sondern instinktsicher.
Aber ich kenne das Huhn ja nicht persönlich. Vielleicht muss es wirklich einfach aufgegessen werden.

Okina75
14.09.2014, 20:32
Lieber Hühnerling,

ich wähnte den Stall rattensicher, hatte schon alle Löcher zubetoniert und alle Ritzen am Decke- Wandübergang ebenfalls. Aber da war noch dieses eine winzige, totaaaal versteckte Loch in der Mauer, unter einem überhängenden betonierten Stück des Vorbesitzers, kaum 3 cm groß, das war mir nicht aufgefallen und total verwinkelt, also kaum sichtbar. Höre mal bitte auf zu erzählen, die hätte da, dem Wortlaut nach zu vermuten, wochenlang unter Dauerstress gestanden...

Dieses Loch war erst klar ersichtlich, als in der ersten Nacht 3 Küken gekillt wurden, also war es so lange von den Ratten nicht benutzt worden, sondern erst ganz frisch geöffnet, was die mit zu dünnem Beton ja auch ohne weiteres selber schaffen. Die hatte da also keinerlei Streß auf dem Boden bis zu der Nacht, wo sie aber schon fast eine Woche oben pennte. Wäre der dicke Rattenbock schon früher reingekommen, hätt' er die allein unten pennenden Küken sicher schon vorher platt gemacht... So verschloss ich das Loch in der ersten Nacht mit einem Brett und 3 davor übereinander gelegten Ziegelsteinen, weil Wochenende war und kein Zement da. Kümmerte das Vieh aber nicht, schob es ein Stück zur Seite und war wieder drin- drei Backsteine übereinander! Daher in der zweiten Nacht das vierte Küken.
Dann war Montag, ich gleich Zement gekauft, Loch aufgestemmt, die Scherben von vier zerschlagenen Babygläschen unseren kleinen Sohns als erstes rein, Kieselsteine hinterher und da drauf dann 4 cm Beton, und das war es dann mit der Einlässigkeit.
Und die Kluck schlief ja dann auch wieder drei Nächte unten; wohl weil sie meinte, ihre Kleinen bräuchten doch noch etwas Schutz, und nicht etwa weil sie nun wusste "Das Loch ist ja nun zu, jetzt kann ich wieder in Ruhe unten pennen". Woher sollte die denn wissen, dass das Loch nun zu ist, und somit der Boden wieder sicher?

Und Heike: Wenn Du ein Problem damit hast, Deine eigenen Tiere zu essen, dann ist dies das Deine. Dann lasse es aber bitte sein, anderen Leuten gegenüber, die da nicht so sentimental sind/ eine pragmatischere Grundhaltung an den Tag legen, so einen eingeschnappt wirkenden Ton an den Tag zu legen!
Immerhin habe ich gefragt, weil viele Gründe auch dagegen sprechen, sie simpel in den Topf zu stecken! Und ich hätte auch nicht gefragt, wenn ich damit so unbedarft und leicht bei der Hand wäre- ich tue, was nötig ist. Darüber hinaus vermeide ich Tode, wo immer es nur geht.
Ich rede mir ein, dass ich dies Jahr erstmals eine Junggesellen (Junghahntruppe) halten will, weil ich nun mehr wachsame Augen brauche, weil dies Jahr erstmals der Habicht bei mir partizipierte und so bei Anfrage immer einen abgabebereiten Junghahn zur Hand habe, aber der wahre Grund ist simpel, dass ich die schönen gesunden und vitalen Junghähne nicht schlachten will, leckerer Brathahn hin oder her!
Du kannst Dir dies leicht verschnupfte mir gegenüber also ganz gewiss sparen ;)! Und falls du ungenau gelesen hast: Ich lasse sie ja!
Aber wie schon gesagt: Geht nächstes Jahr wieder durch ihre Unachtsamkeit ein Gelege zu 98 % den Bach runter, dann hat das nix mehr mit "Instinktsicherheit", sondern mit Unfähigkeit zu tun.
Denn auch dass sie morgens rauswetzt wie eine Irre, da dann futterlockt und futterlockt, und dann erst nach einer Minute merkt sie, dass da ja gar keine Küken kommen, die derweil noch lauthals tschiepend im Stall sitzen, zeugt meiner Ansicht nach nicht von Instinktsicherheit, sondern von leichter Verpeilung.

Willi: Sitzende Glucken werde ich im Leben nicht schlachten, es sei denn ein Marder holt die runter und weidet sie "nur" halb aus! Ich finde, das ist die selbe Kategorie wie bewusst höher tragende oder gebärende Tiere zu töten (Stichwort zB Karakul- Lämmer, weil deren Fötus- Fell das weichste und lockigste im ganzen Leben ist), und ich finde das eins der ur- perversesten Dinger, die man überhaupt bringen kann. Auch wenn die Gluck auf Federn saß; das werdende Leben ist mir über alles heilig, und um sowas bringen zu können, ist mindestens eine ganze Pulle Schnaps auf Ex vonnöten...

Lotta
14.09.2014, 21:01
Nabend,
es ist die Selektion die uns dazu verhilft genau das zu bekommen was wir wollen.

Ich weiß, der Weg ist lang, aber .......

catrinbiastoch
14.09.2014, 22:19
Was wir als Menschen wollen.., ist aber auf dieser Welt nur selten im Interresse der Tiere . Ich denke.., in diesem Fall sollten wohl " Herrchen " und Huhn einen Schnaps oder Baldrian ein nehmen . L.G. Catrin

hühnerling
14.09.2014, 22:54
.. Ich denke.., in diesem Fall sollten wohl " Herrchen " und Huhn einen Schnaps oder Baldrian ein nehmen . L.G. Catrin

:bravo

eierdieb65
17.09.2014, 15:18
Hallo Andreas

War recht überrascht von deiner Antwort mit "ungeborenes Leben", wenn eine Henne Federn brüten will.

Nur kurz: schützt eine Frau, wenn sie sich ein Kissen unter den Pulli schiebt, ungeborenes Leben, oder täuscht sie (warum auch immer) nur vor, schwanger zu sein?
Beides ist eine Lüge. (und kein ungeborenes Leben)

lg
Willi

Okina75
17.09.2014, 16:05
Hy Willi!

Wollte Dich nicht persönlich angreifen, wenn es so rüberkam; war nicht beabsichtigt!
Sicher ist es von der Henne relativ doof, auf Federn zu sitzen, aber manche haben halt so einen Trieb, dass sie auch auf einem leeren Nest bzw. in meinem Fall blankem Moos sitzen bleiben oder sich den Bauch am blanken Boden des Nestes kühlen. Es steht natürlich jedem frei mit seinen (unerwünschten oder dümmlichen) Glucken zu machen, was er will, nur ICH finde es eher nicht gut. Ich hätte sie erstmal entgluckt, bevor sie eins auf die 12 kriegt, weil Glucken vor allem ja auch nicht abhauen, wenn man sich ihnen nähert. Kommt mir persönlich irgendwie nicht ehrlich vor, eine Glucke zu schlachten, denn die ist fluchtgehemmt. Sicher, wir hemmen auch normale Hühner im Stall an der erfolgreichen Flucht oder nehmen sie abends einfach von der Stange, wenn wir sie meucheln wollen, aber die Glucken bleiben halt auch tags hocken, komme was da wolle. Da hätte ich echt ein schlechtes Gewissen und würde lieber entglucken oder warten, bis die Chancen wieder etwas "fairer" sind, auch wenn sie ihr dann nicht viel nützen.
Nochmal: Entschuldigung, ich wollte Dich nicht persönlich angreifen :(!