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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die morgendlichen Hahnhormone?



Bokai
09.09.2014, 08:09
Mein junger Hahn (Marans, 22 Wochen alt) tritt seit geraumer Zeit 1 seiner Hennen (die ranghöchste) immer morgens nach dem Aufstehen. Die Henne wurde bisher immer "vergewaltigt", soll heißen: er jagt ihr solang hinterher, bis er sie hat und dann tritt. Die anderen ließ er in Ruhe.
Seit ein paar Tagen nun will er früh alle treten. 2 Hennen sind genauso alt wie er, eine ist 5 Wochen jünger. Keine der Hennen möchte freiwillig 😉. Also jagt er sie. Sie verstecken sich unterm Haus, im Legenest.....
Nach einer Zeit beruhigt er sich und ist dann den ganzen Tag ein lieber und fürsorglicher Hahn (ich schrieb ja schon, dass er mit ins Legenest geht), der seinen Damen Futter anbietet, mit ihnen kuschelt und staubbadet.
Nur früh ist er außer Rand und Band! Liegts an seiner Jugend? Sind's die Hormone? Er kräht in dieser Zeit auch 3 Stunden UNUNTERBROCHEN!
Ich liebe meine Nachbarn dafür, dass sie das bisher mitmachen. Auch hier ist er für den Rest des Tages dann eigentlich ruhig. Kräht noch ein paar Mal mittags und abends, aber nur ein paar Minuten, nicht mehrere Stunden.
Heute früh war es so, dass keine der Hennen nach der Stallöffnung rauswollte. Sind alle sitzen geblieben, obwohl sie sonst nicht schnell genug rauskönnen!
Mir gegenüber hat er auch versucht, einen auf dicke Hose zu machen, aber noch kann ich ihm zeigen, dass ich der Chef bin. Dabei keucht er auch so komisch, klingt wie Darth Vader und tänzelt wie besoffen. Kommt mir halt so vor, als wüsste er da grad nicht wohin mit seinem "Saft".
Stehen die Chancen realistisch gut, dass sich das einspielt und er auch früh seine Triebe in den Griff bekommt!
Eine Henne hat dann nämlich auch ein Ei aufs Kotbrett gelegt, weil sie halt noch nicht runter wollte 😒.
Und heute kommen noch 2 neue, kleinere Hennen....

Jussi
09.09.2014, 08:21
Bei unserem Junghahn ist das genauso. Ich denke, das ist ganz normal. Wie viele Hennen hat der Gute denn zur Verfügung?

Bokai
09.09.2014, 08:35
Bisher sind es eben die 3 Hennen, heute kommen noch 2 dazu.
Hab schon länger nach ein paar Hennen mehr gesucht.
Bislang wars auch kein Problem, da er an den beiden "kleinen" zumindest sexuell nicht interessiert war und die ohne Angst früh aus dem Stall sind.
Aktuell sitzt wieder eine unterm Haus, eine hat sich grad hervorgetraut, da er so langsam wieder in den Normmodus verfällt und die ranghöchste ist schon wieder bei ihm (man könnte sagen, sie ist sein Schatten; weicht ihm quasi nie von der Seite). Nur freiwilligen Sex möchte sie nicht mit ihm. Dazu muss er sie zwingen.

Jussi
09.09.2014, 08:44
Dein Hahn macht eigentlich alles ganz normal. Die meisten Hähne jagen ihre Hennen erstmal und auch für die Hennen ist das ein normales Fortpflanzungsverhalten. Nachdem er jetzt anfängt, auch die jüngeren begatten zu wollen kannst Du davon ausgehen, dass sie auch langsam schon alt genug dazu sind. Dein Hahn hat da wohl ein gutes Gespür dafür. Nur dauert es anfangs eine gewisse Zeit, bis sich auch die Hennen an dieses "Morgenritual" gewöhnt haben. Ich beobachte unseren Jungtrupp auch täglich und die Hennen sind sofort nach dem Tretakt auch ruhig und zeigen keine Angst vor dem Hahn. Deshalb mache ich mir keine Sorgen.
Es ist auch gut, wenn noch zwei Hennen dazu kommen.

Laura
09.09.2014, 14:10
Der Hahn erfüllt nur seine Pflicht. Diese nimmt er morgens direkt nach Stallöffnung und auch abends sehr ernst. Wenn er allerdings nur wenige Hennen im richtigen Alter hat, vergreift er sich auch mal an Jüngere. Wenn die neuen Hennen auch noch zu jung sind, werden deine 3 Hennen zu leiden haben. Verschaffe ihnen mehr Verstecke und Struktur im Auslauf, damit sie eine Chance haben zu entkommen. Wenn die Größe vom Stall es zuläßt, würde ich auch dort Sachen hinstellen, wo der Hahn drum rum laufen muß. Die Hennen sind schneller und wendiger als er, da kann er sich beim Nachlaufen austoben. Da die Hennen sich jetzt schon verstecken müssen, würde ich schnell handeln. Oder noch mehr ältere Hennen anschaffen.
Gruß, Laura

Bibbibb
09.09.2014, 15:50
Hallo,

seit ein paar Wochen rastet mein Hahn morgens auch förmlich aus. Allerdings ist er fünf Jahre alt und hat das früher nie gemacht (muss der zweite Frühling sein). Er will aber nicht unbedingt treten, sondern rennt mit gesenkten Flügeln wie ein Wilder seinen Hennen hinterher. Und zwar allen, je nachdem, welche grad am nächsten dran ist. Dabei mag er die noch nicht mal alle.

Mittlerweile bleiben die Hennen morgens auf der Stange, bis ich ihnen die Tür aufmache und sie raus können. Dann rennt ER ein paar Minuten rum wie's Rumpelstilzchen und dann ist auch den ganzen Tag Ruhe.

Hoffe das legt sich wieder wenn's Herbst wird.

LG Bibbibb

Laura
09.09.2014, 19:26
Er will aber nicht unbedingt treten, sondern rennt mit gesenkten Flügeln wie ein Wilder seinen Hennen hinterher.

Das machen ältere Hähne morgens wirklich gerne. Junge suchen sich eine bestimmte Henne aus und laufen nach Erfolg erst weiter. Da wir einige Bäume im Auslauf haben, verläuft so ein wilder Hahn schon mal seine Energie. Während er seine Runden abzischt, können die anderen Hennen in Ruhe aus dem Stall kommen. Bei so einer Rennerei muß auch Mensch achtgeben, daß er nicht im Wege steht. Die haben ganz schön Tempo drauf und können nicht gut bremsen.
Bei Hitze und Regen/Schnee können sie aber ihr Temperament zügeln.

Gruß, Laura

Knuffel
09.09.2014, 19:55
Das sieht bei meinen faulen Orpi´s ganz anders aus :laugh Da geht alles gaaanz langsam. Und der Hahn (erst 6 Monate alt) wartet einfach bis die Damen mal wieder Siesta machen und dann im vorbeigehen : drauf auf die Mutter;D

thusnelda1
09.09.2014, 20:54
Unser Chef (Araucana, 1 Jahr alt) steht morgens als zweiter auf (als erste erscheint die älteste Hybridhenne) und wartet dann draußen auf jede Henne, die rauskommt.
Der junge Maranshahn (21 Wochen) hatte es ihm nachgemacht, so dass morgens im Hühnerauslauf das große Rennen und Schreien begann.
Das Maranshähnchen wohnt seit Samstag in einem eiskalten Häuschen.
Nun herrscht wieder eitel Sonnenschein im Hühnerauslauf. Mit einem am Morgen tüchtigen Hahn können unsere Mädels leben, zwei waren definitiv zu viel.
Das Reichshähnchen ist bisher von der gemäßigten Sorte. Ich hoffe sehr, dass das so bleibt :unsicher

Ich bin gespannt, wie das bei den Orloffs werden wird. Die wohnen ja separat und sind noch jünger. Aber sehr viel anders wird es wohl bei denen auch nicht sein.

Bokai
10.09.2014, 10:01
Nun ja, was soll ich sagen. Der Hahn war heute wie ausgewechselt. Ist ganz entspannt aus dem Stall gehüpft, hat mich angegluckert, ist ne Runde spazieren gegangen und hat dann gemeinsam mit seinen Damen gefrühstückt. Nach dem Essen hat er die Chefin getreten und dann wars gut und er hat mit seinem Immer noch anhaltenden Morgenkonzert begonnen. Die Mädels liegen gechillt im Staubbad.
Leider ist er dafür aber extrem böse zu den neuen, kleinen Sundheimer Hennen, die ich gestern bekommen habe. Ich hab sie erstmal in den großen Auslauf gesperrt, damit alle Sichtkontakt haben, aber noch nicht zusammen können. schon da ist der Hahn (obwohl er sonst nie fliegt) über den Zaun und hat eins böse zugerichtet. Hab's desinfiziert und es hat außer dem blutig gehackten Hals keine weiteren Verletzungen. Nachts hab ich die Kleinen dann zu den anderen auf die Stange gesetzt. Das hat gut funktioniert. Die anderen Hennen sind ganz normal mit den neuen. Mal ein bisschen Picken hier, mal vom Futter verscheucht, aber sonst nicht übel böse.
Der Hahn allerdings ist wie verrückt! Vorhin hat er wieder eins, nach vorausgegangener, minutenlanger Jagd mit den Füßen voran angesprungen, damit festgehalten und wie blöd gehackt. Leider sind die Kleinen zu panisch, dass sie die vielen Unterschlupfmöglichkeiten sehen. Sie sind nur im Kreis gerannt und gegen die Zäune.
Ich hab sie jetzt auf die Schlafstange gesetzt. Eigentlich haben sie sich in ein Legenest verkrochen, aber da hat er sie auch rausgehackt. Zum Glück scheint er zu doof, dass er nur hochfliegen müsste, denn er versucht immer vom Legenest aus dranzukommen, aber dazu ist er zu groß.
Mensch, ich dachte grad mit dem sonst so netten und lieben, seine Hennen gut umsorgende, Hahn wird das einfach, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ich hab hier so oft gelesen, dass gerade Hähne mit Küken nett sind. Meiner leider nicht :-X. Die Hennen verhalten sich recht normal und er dreht völlig ab.......

Laura
10.09.2014, 10:40
Meine Hähne sind zu Küken richtig nett, sonst gäbe es sie nicht mehr hier. Aber du hast keine Küken, sondern Jungtiere gekauft. Für deinen Hahn sind das vielleicht Feinde oder fremde Hähne, die muß man gewaltsam entfernen.
Neue Hühner setzt man normalerweise in den Stall. Dort lernen sie langsam alles kennen, auch Verstecke und die Stangen. Ängstliche Hennen bleiben schon mal 2-3 Tage nur im Stall, bis sie den 1. Schritt hinaus wagen. Sie bleiben dann noch ein paar Tage in der Nähe des Stalles, um sofort dort hinein zu flüchten, wenn Gefahr droht. Diese Gefahr kann auch mal der Hahn sein.
Der Hahn sieht die neuen Hühner in diesem Fall nur abends, wenn er zum Schlafen in den Stall geht. Sind sie später draußen, zeigen sie ihm durch ihr Verhalten an, daß keine Gefahr von ihnen droht.
Würde ich meinen wachsamen Hähnen einfach fremde Hühner in den Auslauf setzen, müsste diese auch um ihr Leben rennen, wenn sie sich nicht als Hennen zu erkennen geben. Und das können unerfahrene Jungtiere oft nicht.
Gruß, Laura

Kleinfastenrather
10.09.2014, 10:46
Zum Tema Puterhaltung am Morgen, ich hatte noch keinen Hahn der es nicht gemacht hat, die Hennen sind trotzdem wohl auf.

Zum Thema jagen, ich hatte mir vier schwarze und eine weiße Henne gekauft, die Schwarzen wurden ohne Probleme aufgenommen, die Weiße wurde wie von dir beschrieben von meinen Zwergitalienermixhahn gejagt, bis sie aus dem Gehege flog, als ich sie zu der anderen Seite setzte, wurde sie ohne viel gehackte aufgenommen, zwar wurde sie erst vom dortigen Hahn vertrieben, war aber nach kurzer Zeit die Lieblingshenne. Ich schätze es liegt an der weißen Farbe, da mein Zwerg Bielefelder Althahn sie immernoch vertreibt (auf kurze Distanz), und die meisten Hennen zum größem Teil nur schwarz/dunkel sind. Vielleicht gibt es auch einfach rassistische Hähne, da es bei den Kauf weißer Hennen vorher nie Probleme gab.

LG Thorben

Bokai
10.09.2014, 10:52
Naja, sie sind 11 Wochen alt und sprechen noch "Kükensprache". Ab wann ist eine Henne eine Junghenne? Allein durch ihr zwitschern müsste er doch hören, dass sie keine Gefahr darstellen (von der Größe mal ganz abgesehen!).
Ich hab sie ja in den Stall gesetzt. Abends, als alle schon geschlafen haben. Allerdings hab ich sie am Spätnachmittag geholt und wollte sie einfach nicht stundenlang in der Transportbox eingesperrt lassen, deshalb der getrennte Auslauf. Sie sollten ja auch nochmal was fressen (was sie auch getan haben).

Laura
10.09.2014, 11:09
Gerade für Hähne ist Körpersprache, also das Verhalten der Anderen maßgebend. Nicht die Größe und die Laute.
Laß die Neuen im Stall und verwöhne sie dort mit einem guten Futterangebot. Sie können mal ein paar Tage auf Auslauf verzichten. Wenn sie sich sicher fühlen, gehen sie alleine raus.

Bokai
10.09.2014, 11:22
Danke! So werd ichs versuchen. Das mit dem Futter ist schwierig. Zum Futterplatz dürfen sie ja nicht. Ich hab ihnen Futter aufs Kotbrett (mach ich natürlich ständig sauber) gestellt. Das haben jetzt die anderen Hennen gesehen und fressen es ihnen weg. Stall zumachen kann ich nicht, da ja die Legenester drin sind. Schwierig......

Laura
10.09.2014, 11:36
Wenn du tagsüber Zeit hast, gehe immer mal hin und sperre den Stall für ein paar Minuten zu. In dieser Zeit können die Jungtiere in Ruhe fressen. Meine bekommen sowieso immer noch Extrafutter in dem Alter. Die kommen dann freiwillig in den Stall gelaufen, um ihre Portion abzuholen.
Diese Extrafütterung hat auch den Vorteil, daß sie dich schneller als Futtergeber erkennen und zahmer werden.
Gruß, Laura