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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winter



trebor
06.10.2006, 14:29
Hallo,

wie muss ein Hühnerstall beschaffen sein, damit die Hühner im Winter nicht frieren? Also auf wieviel Grad Celcius muss ich es im Winter mindestens bringen?


Vielen Dank,

Robert

Frieda
06.10.2006, 15:45
Hallo Trebor

Im letzten Winter hatten wir ca 3-5 Grad im Stall.
Wir geben den Hühnern dann eine extra dicke Schicht Einstreu und sorgen dafür das das Wasser nicht einfriert.

WILDFLOh
06.10.2006, 15:57
Mein TA sagt immer das die Tiere weniger Probleme mit Kälte als mit Hitze haben. Wie vorher schon beschrieben ist das Einstreu wichtig, da die Beine unserer Federfreunde ja nackt, also ungeschützt sind.

Hatte auch Sorgen, doch als ich Hühnis vergnügt durch den Schnee spazieren sah, wusste ich das die es problemlois meistern...

Gruss,
Simon

dehöhner
06.10.2006, 17:11
Hitze ist gefährlicher als Kälte.
Wichtiger ist, daß der Stall zugfrei ist, mit Kälte kommen sie gut klar.

dehöhner

trebor
06.10.2006, 19:23
Hallo,

und was passiert wenn es minusgrade sind? Fallen mir dann die Hühner von der Stange?

Danke

KerK
06.10.2006, 20:27
Moin!

Nein, wie schon gesagt, das können die gut ab. Die hauptsache ist, das das Wasser nicht einfriert. Dafür gibt es aber spezielle Wärmeplatten extra für diese Geflügeltränken.

dehöhner
06.10.2006, 20:47
Minusgrade machen ihnen nichts aus, dann müßte es schon extrem kalt sein. Ich bringe ihnen dann mehrmals am Tag frisches Wasser. Sie fressen draußen dann ja auch Schnee.

dehöhner

trebor
06.10.2006, 20:51
ok danke für die antworten.

ich werde den stall so weit wie möglich isolieren, damit die hühner keine kalten füße bekommen und im sommer keinen hitzschlag.

Frieda
06.10.2006, 21:22
Falls es doch mal sehr sehr kalt werden sollte, kannst du die Kämme mit Vaseline etc einfetten um sie vor Erfrierungen zu schützen.

dehöhner
06.10.2006, 22:53
Über eine Isolierung freuen sich die Milben. Besser ist es nicht zu dünne Wände , aber ohne extra Isolierung.
Ich glaube, ich habe mal gelesen, die Hühner vertragen ohne weiteres bis zu - 15 Grad. Müßte ich aber nachlesen. Und kommt sicherlich auch auf die Rasse an.
WEnn es mal sehr kalt ist, kann man auch die Decke mit Wolldecken abhängen oder einen Dunkelstrahler einsetzen. Ich habe das aber nie gemacht und hatte nie erfrorene Kämme.
Ich habe Thermometer in den Ställen zur Kontrolle.

dehöhner

trebor
06.10.2006, 22:59
ok ich danke euch. also werde ich einen holzstall bauen und ein thermometer rein hängen. Die Kämme werde ich wohl eher nicht mit Vaseline einschmieren, würde ich mir ein bisschen eigenartig vorkommen.

dehöhner
06.10.2006, 23:08
:D wie wärs mit einem Mützchen.

dehöhner

bettelhuhn
06.10.2006, 23:53
Huehner haben mit der Kälte sicher keine Probleme, aber trotzdem ist ein isolierter Stall ein Segen. Ein isolierter Stall sorgt nicht für Kuscheltemperaturen im Winter, jedenfalls nicht, wenn keine Heizung eingesetzt wird.

Das entscheidene Kriterium für eine Isolierung ist der Minderungsfaktor bei extremen Temperaturschwankungen. Ein einfacher Bretterverschlag sorgt dafür Aussentemperaturen 1 zu 1 nahezu zeitgleich auf das Innere umzusetzen. Im Sommer sind die Innentemperaturen ohne Dämmung sogar unerträglich.

Im Gegensatz zum isolierten Stall, der rasante und extreme Schwankungen abmildert. Seit Jahren konnte ich jetzt Erfahrungen mit isolierten Ställen machen. In einer frostigen Nacht spät in den Stall zu gehen wird jedem klar machen, was ich mit angenehmer Milderung meine. Oder im Sommer wenn die Sonne brennt.

Die Geschichten von unkontrollierbaren Milbenbefall durch eine Isolierung, habe ich bisher zumindest ein wenig geglaubt, aber nachdem ich bei gewissenhafter Vorsorge niemals nennenswerte Probleme hatte und nun bei einer Umbaumassnahme die Isolierung nach Jahren entfernen musste, kann ich hier hoch und heilig versichern: Die Isolierung sah so sauber, so Schädlingsfrei aus, wie ich sie ehemals eingebaut habe.

Ich habe keinen Schimmel, Keine durchnässte Isolierung, kein schlechtes Stallklima und nicht mehr Schädlinge durch die Isolierung.

Es gibt ein psychologisches Problem bei der Isolierung, das gebe ich zu. Dieses Problem liegt aber einzig und allein beim Menschen. Schädlingsvorsorge und Isoliermassnahmen kosten Arbeit und Fleiss und Geld. Nichts ist da angenehmer, als zu hören dieser Aufwand würde sich nicht lohnen und nur zu leicht gibt man diesen schwer zu überprüfenden Behauptungen, aus menschlicher Bequemlichkeit, nach.

Mein Rat: Jeder bleibe bei sich selbst, seinem Fleiss, seinem Geist der Logik.
Baue er seinen angedachten isolierten Stall nach besten Wissen
und überprüfe die Qualität seiner Entwürfe danach kritisch.

Sollte die Sache negativ ausfallen, kann er sie hier für das Allgemeinwohl lupenrein dokumentieren. Die Sache lohnt sich also auf jeden Fall.

Gruss Thomas

WILDFLOh
06.10.2006, 23:58
Hy Thomas,

klingt interessant; isoliere gerade und will fragen welche gewissenhaften Vorsorgen Du getroffen hast...
...will ich auch treffen! :P

Gruss,

Simon

bettelhuhn
07.10.2006, 00:40
Will ich gerne machen, aber das würde Seiten füllen und liest sich dann sowieso niemand mehr durch.

Kurz: Konsequente Milbenbekämpfung mit Kieselgur vom Markenlieferanten, vor allem durch Einsatz im überdachten Staubbad der Tiere. Wirksamkeit dieser Massnahme sehe ich durch den Vergleich zu fast milbenfreien Hennen durch übermässigen Befall bei Hähnen gefestigt( Freue sich jeder über einen badenen Weicheihahn, das Äquivalent zum Warmduscher beim Menschen)

Stetiges nächtliches Beobachten der Tiere und bei Befall sofortigen Einsatz von Kieselgur.

Isolierung: Erster gebauter Stall mit wasseraufnahmefähigen Wandplatten und ökologischer keimtötender Wandfarbe, darunter undurchlässige Dampfsperre, dann 10cm Isolierung. Dann Rauspund. Vorteil. Bestes Raumklima, Nachteile im Pflege und Hygienebereich durch schwierige Reinigungmöglichkeiten.

Zweiter Stall: OSB Platten mit Bootslack versiegelt, Ritzen mit Spezialsilikon versiegelt, darunter direkt die 12 Zentimenter Isolierung. Zur Kompensation der Nullaufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit der Wände Schwerkraftlüftung eingebaut, die ungemein stark arbeitet. (in einer windstillen Frostnacht wird die Flamme eines Streichholzes am Auslass ausgeblasen)

Welchen dieser beiden Ställe ich besser finde? Ich weiss es nicht. Die Luft im letztgebauten Stall ist eindeutig besser, aber das gefühlte Klima im ersten besser. Die Tiere gehen lieber in den ersten Stall. Erster Stall bleibt ein wenig höher in der Temperatur über Nacht, da ohne Schwerkraftlüftung, aber selbst bei Nachrüstung einer solchen würde der Hygiene durch schwierige Pflege der Wände nicht Rechnung getragen.

Wer viel Zeit hat und gern arbeitet sollte einen Stall mit Schwerkraftlüftung und wasseraufnahmefähigen Wänden mit Silikatanstrich wählen. Wer es praktisch möchte sich an Stall 2 orientieren. Ich glaube nicht, das Huhn unter einer Version leiden könnte. Die Isolierung ist bei beiden Varianten das Ausschlaggebende.

Gruss Thomas, so kurz wie (mir) möglich

Nachtrag: Für das Verstehen einer Schwerkraftlüftung, danke ich hier ausdrücklich Klausemann.

dehöhner
07.10.2006, 08:20
Wenn die Ritzen verdichtet sind, mag das funktionieren. Da habe ich keine Erfahrungen mit.
Ich habe mir ein isoliertes Hühnerhaus vom Zimmermann (der sich auf Hühnerhäuser spezialisiert hat) bauen lassen. Nach einigen Monaten hatte ich Milben, die sich nicht wirklich bekämpfen liessen. Dann habe ich mal eine Wand innen (Styrophor und OSB) abgeschraubt und dahinter waren die Milben gut aufgehoben. Ich habe die Isolierung dann rausgenommen und bin daher kein Freund mehr davon. Zumal mein erster Stall keine Isolierung hat und ich nie Probleme mit meinen Tieren hatte. Die waren auch im Winter vital und gesund.
Finde auch das Klima besser ohne diese Isolierung.
Aber wie gesagt, vieleicht hätte ich keine Milben gehabt, wären die Ritzen absolut verschlossen gewesen ???
Ob Isolierung prinzipiell notwendig ist oder nicht, da scheint es sehr unterschiedliche Meinungen zu geben. Selbst die Literatur gibt hierzu unterschiedliche Angaben.
Der Nachteil ohne Isolierung ist , daß das Trinkwasser schnell einfriert. So laufe ich mehrmals tgl. zu den Hühnern und bringe frisches Wasser. Aber inzwischen besitze ich auch einen Tränkenwärmer ;D
Meine Ställe stehen aber auch geschützt zwischen großen Bäumen. z.B. kommt in einem Stall keine pralle Mittagssonne rein. Nur morgens und abends kommt Sonne auf das Haus. Der Standort ist ja auch wichtig bei der Überlegung.


dehöhner

Frieda
07.10.2006, 11:46
Hey

Schau mal unter " Kamm erfroren" nach.
Es ist doch einigen von uns im letzten Winter passiert, das bei manch ein Huhn/Hahn der Kamm teilweise blau bzw schwarz durch die Kälte war.

MFG
Stefanie

trebor
07.10.2006, 11:47
Ok dann reib ich die Hühner doch lieber mit Vaseline ein. Nur lassen die sich sowas gefallen?

Frieda
07.10.2006, 11:57
Im Normalfall schon.
Ich kann meine bis auf 2 so hochnehmen und dann mit Vaseline etc so einreiben.
Danach gubts leckeres Fressen und dann ist das schnell vergessen.

Die Mühe lohnt sich auf jeden Fall. Denn so ein erfrorener Kamm sieht nicht schön aus und tut bestimmt auch weh. :-/

Black Giants
07.10.2006, 12:26
Du mußt nicht ständig alle einschmieren. Nur bei ganz großer Kälte die mit den großen Kämmen. Ich hab´s nur beim Hahn gemacht. Fand er ganz gut. :roll

Bandfink
07.10.2006, 14:18
Hallo,

das mit der Vaseline mach ich auch und hat sich gut bewärt.

Ich habe auch keine Isolation in den Ställen (wegen der Milben) und hatte noch nie Probleme!

Gut die Brahmas sind auch nicht so kälte empfindlich wie andere Rassen.
Will man einen strengen Winter gut überstehenl gibts mehrere Sachen die man machen kann.

1.) Tiefstreu in den Stall einbringen (Ich nehm Hobelspäne 5-10cm hoch)
2.) Tränkenwärmer (kein ständiges Wasser einfrieren)
3.) Eine Gute Stallbelüftung ist auch im Winter wichtig
4.) Dunkel / Rotlichtstrahler lassen sich über Zeitschaltuhren steuern (über den sitzstangen angebracht 2-3 stunden in der Nacht reichen. Ich mache das aber nur wenns unter 15 Crad geht.)
5.) Und natürlich die Vaseline


Gruß Thomas