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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rassen zum züchten einer eigenen Linie (große robuste Eierleger)



TMC
21.08.2014, 03:59
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin auf der suche nach ein paar Rassen zur Zucht einer eigenen Linie.
Das Ziel ist in erster Linie ein großer/kräftiger (aber auch eher zweitrangig), robuster (wenig Anfällig gegen Wetter) Eierleger, welcher ein guter Futtersucher/verwerter sein soll. Die Optik spielt keine Rolle, dh ich habe weder vor auszustellen, noch die Illusion je eine eigene "Rasse" zu erzüchten/anerkennen zu lassen.

Mein bisheriger Stand der Eigenrecherche ist folgender:

Für das große/kräftige könnte ein Brahma oder Jersey Giant sorgen, der Nachteil, vor allem beim Brahma ist die doch sehr geringe Legeleistung. Ein befreundeter Züchter ist sogar der Meinung er hat sich seine ganze Linie versaut weil er einmal einen Brahma mit reingekreuzt hat und nun alle nachfolgenden Linien viel viel weniger legen als sie sollten. Hinzu kommt, dass der Brahma doch ein wirklich schlechter Futterverwerter ist/ der frisst ununterbrochen.
Die Robustheit dachte ich könnte meine bereits vorhandenen Mixe (Nachfahren von Legehybriden) mit einzubringen, da die wirklich unkaputtbar sind, haben schon mehrere feuchte und eiskalte Winter hinter sich und das ohne Erkrankungen. Alternativ wären Freilandgeeignete Altsteirer eine Möglichkeit, wobei die hier im Norden echt schwer zu finden sind und die Größe doch zu wünschen übrig lässt.
Für guteEierzahlen und Eiergröße sollten eigentlich Legehybriden in zweiter/dritter Generation sorgen, die wären schon vorhanden, siehe oben. Denn die in den Rassebeschreibungen genannten Zahlen werden leider fast nie eingehalten, so dass ich mich darauf nicht mehr verlassen will, noch dazu wo sowieso die meisten Züchter bei den Eierzahlen schlicht übertreiben.
Für die Futtersuche und Verwertung wurde mir der Amrock, Plymouth Rock oder Wyandotten nahegelegt, wobei der erstere generell gute von mir gewünschte Eigenschaften vereinen soll. Der Nachteil bei allen hier genannten Rassen ist die geringe wirkliche Legeleistung, fernab der Züchtermärchen.

Fazit bisher:
meine robusten Nachfahren der Legehybriden als Kreuzung mit Amrocks (wenn ich das Glück habe wirklich welche mit 200 Eierleistung zu finden) bilden das Rückgrat der Züchtung (jedes Tier sollte dann mindestens zu 50% von den beiden Richtungen abstammen) mit punktuellen Zumischungen von Welsumern (für die Eiergröße) und Plymouth Rock für die Verwertung. Vielleicht kann man ab und an (alle 3 Generationen mal) Altsteirern oder Wyandotten (für die Futtersuche) mit aufnehmen.



PS Im Zuge der Recherchen hierzu habe ich mit vielen Rassezüchtern reden können und bin zu folgender subjektiver Meinung gelangt: Hobbyzüchter sind Fachmänner zu Ihren Rassen, die auch gerne Ihre Erfahrungen mitteilen und helfen, aber sehr fanatisch/ inquisatorisch/exzentrisch/divenhaft/rassistisch oder kurz intolerant werden, wenn es um Mixe/Nichtrassegeflügel geht. Auch wurde ich fast überall entsetzt angestarrt und angegriffen/angemacht/dafür verurteilt oder im besten Falle müde und mitleidig belächelt als ich sagte dass die Optik für mich drittrangig ist. Auch wurde bei meinen Gesprächspartner doch sehr gerne übertrieben was die Legeleistung und Empfindlichkeit der Tiere betrifft. Nur wenige waren so ehrlich und selbstkritisch mit der eigenen Zunft, und dem ganzen Ausstellungsgebaren (z.B. nur die Optik zählt), dass ich dann fairerweise sagen kann, es gibt durchaus auch interne Kritik am heutigen Rassenzuchtkriteriensystem. Aber das ist ein anderes Thema, welches ich, wenn gewollt gerne in einem separaten Thread, mit euch besprechen könnte

XeroX
21.08.2014, 05:44
Bei den vielen Rassen die du einbringen möchtest mit den diversen Qualitäten brauchst du dafür Jahre und Jahrzehnte und etliche Generationen bis daraus etwas einheitliches werden soll, sonst wird das nur ein wildes irgendwas.

Hühnerbruno
21.08.2014, 06:47
Hallo, bedenke, nicht nur die guten Eigenschaften vergeben sich weiter auch die schlechten

sturm
21.08.2014, 09:11
Mir geht es im Punkt Robustheit bei Rassehühnern ähnlich wie dir, ich bin da enttäuscht. Ich habe mich ja in letzter Zeit durch 2 nicht zusammenhängende Todesfälle furchtbar über die Empfindlichkeit von Seidenhühnern und Zwergpaduanern aufgeregt und plane deswegen für nächstes Jahr eigene Nachzucht, sowohl Mixe als auch reinrassige Zwergpaduaner. Den Züchtern glaube ich das "Nein, nie sind welche krank, keine Todesfälle" einfach nicht mehr.
Mein Tipp für dich- ich habe von einem Verwandten ein Mixhuhn mit Marans und Legehybridanteilen, dazu hat noch eine unbekannte Rasse mitgewirkt. Diese Henne legt super- bloß 20! Tage in diesem Jahr nicht, logischer Weise mit brauner Schalenfarbe, wiegt gegen 3 kg. und ist eine super Futtersucherin, zudem nie krank und das trotz schlechtem Start ins Hühnerleben (unter anderem war die Glucke eine absolute Null). Deshalb würde ich sagen, nimm deine Legehybridmixe und setzte sie mit einem Maranshahn zusammen, ich glaube du wirst ein sehr positives Ergebnis haben. Mein Verwandter staunt selbst, was für ein tolles Huhn den auf gut Glück gekauften Bruteiern entsprungen ist. Ich selbst finde diese Henne toll, obwohl ich eigentlich keine großen Einfachkämme mag.
Wichtig ist nur, dass du absolut vitale Elterntiere nimmst, ich werde nächstes Jahr ja auch nichts anderes machen als die gesündesten, robustesten Hennen mit meinem tollen Hahn zu kreuzen.

catrinbiastoch
21.08.2014, 09:44
Interressante Beiträge ! Ich habe Mixe vom Seidenhuhn x Sultanhuhn . Sehr vital und gute Eigröße . Desweiteren wurden bei mir und auch anderen Leuten viele Eier von meinem Hahn ( Brahma-Grünleger ) mit weißen und schwarz- kupfer Maran + Hennen gepaart und ausgebrütet . Die Hähne werden sehr groß , ruhig ,beste Futtersucher und Beschützer . Die Hennen sind auch prima im Wesen . Legen mehrmals die Woche ein Ei . Etwas zu wünschen übrig läßt die Eigröße . Nun ist das bei uns nicht so wichtig . Ich strebe hier nichts besonderes an . Freue mich einfach an meinen kernigen schönen Tieren . Einige Rassehühner habe ich auch .Erfahrungen mit Züchtern , habe ich ähnliche wie TCM gemacht . Besonderst hier im Forum . Die Geflügelzüchter in meiner Region , sind wenigstens noch freundliche alte Herren .L.G. Catrin

fradyc
21.08.2014, 10:10
Mixe werden so ziehmlich immer vitaler und robuster als die Ausgangsrassen sein. Ich würde für ein solches Vorhaben gute Wirtschaftsrassen wählen. Selbst gute Erfahrungen habe ich mit den weißen Bresse gemacht, da bekommt man einen Eindruck was Frohwüchsigkeit bedeutet. Auch Niederrheiner Sperber sind gute Zwiehühner, New Hampshire, Amrock usw. würde ich mir mal anschauen. Mixe mit Legehybride sind bei mir ähnlich schnell gewachsen wie Bresse, die Sussex+ ergeben mit ´nem schweren Hahn auch ordentliche Schlachthähnchen ab.

Gute Anhaltspunkte was als Ausgangsrassen taugen kann, gibets hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_H%C3%BChnerrassen

sil
21.08.2014, 11:25
Ich geb gern meine Erfahrungen mit "meinen" Rassen weiter.
Ich brauch auch wetterunempfindliche Hühner, da ich hier auf 1000 m im tiefsten Bayrischen Wald wohne. Mir ist es ebenfalls wichtig, dass die Hühner sich zumindest in der schneefreien Zeit überwiegend selber zusammenkratzen, was sie brauchen und nicht ausschließlich an meinem Futtertropf hängen. Allerdings kann ich ihnen auch unbegrenzten Auslauf mit Wald, Wiese, Misthaufen, Heulager, Beerenbüschen und Teichrand bieten. Ich mag persönlich Rassen, an denen "was dran" ist, die im Umgang vernünftig und ruhig sind, sie sollen gut legen, wobei das "gut" ja Ansichtssache ist. 200 Eier im Jahr von einer Henne brauch ich persönlich nicht. Ab 150 aufwärts bin ich zufrieden. Mir ist wichtig, dass der Nachwuchs relativ früh, am liebsten schon im September, anfängt zu legen, also dann, wenn die Althennen so langsam anfangen zu mausern. Rassen, die mehr als 6 Monate bis zur Legereife brauchen, scheiden für mich deswegen aus. Auch Hähne, die extreme Spätentwickler sind, passen nicht in mein Konzept, spätestens mit 5 - 6 Monaten muß was dran sein an den Jungspunden, damit ich sie weiterkriege...

. Schweizer Huhn: Sehr gute Leger, sehr robust und absolut freilandtauglich. Sind den ganzen Tag im Wald unterwegs, die Hähne sind untereinander ungalublich verträglich, wachsam. Ist meine absolut liebste Rasse, aber leider schwer zu kriegen.
Marans: Bis auf das, dass die Hähne teilweise rechte Rüpel sind, ebenfalls meine Schiene
New Hampshire: Da hab ich mir mehr erwartet an Legeleistung, aber 5 Hennen aus einer Partie Eier von einem einzigen Züchter sind auch nicht repräsentativ.
Mixe aus diesen Rassen: Fast immer das, was ich bevorzuge.
Mixe mit Hybriden: Da hatte ich immer wieder sehr kleine, sehr zänkische, teils extrem verfettete Hähne dabei.

Laura
21.08.2014, 12:09
Ich habe dieses Jahr meine ersten Grünleger+Bresse schwarz Nachkommen. Den Markierungsring hätte ich weglassen können, da sie noch frohwüchsiger sind, als die reinen Bresse Küken. Sie sind noch nicht legereif, aber wirklich riesig. Die werden mit ihren langen Beinen im Winter gut durch den Schnee kommen.
Meine Grünleger sind allerdings auch schon lange Eigenmixe aus Sussex+ Italiener. Schließlich sollten die überzähligen Hähne auch etwas Fleischansatz haben. Das brachten die Sussex. Die Bresse legen zwar weniger Eier,als meine reinen Legehennen, aber würden deine Kriterien auch erfüllen. Sie sind sehr gute Selbstversorger.
Gruß, Laura

hagen320
21.08.2014, 12:39
Ich habe dieses Jahr meine ersten Grünleger+Bresse schwarz Nachkommen. Den Markierungsring hätte ich weglassen können, da sie noch frohwüchsiger sind, als die reinen Bresse Küken.


Mixe werden so ziehmlich immer vitaler und robuster als die Ausgangsrassen sein. Ich würde für ein solches Vorhaben gute Wirtschaftsrassen wählen.

Genau so ist es in der ersten Generation, aber dafür braucht man Rasetiere. Das Kolbecksmoorhuhn wird ja auch so gekreuzt. Aber auch Rassetiere kann man robuster bekommen, einfach selber züchten und nicht nach schönheit sondern nach den gewünschten Eigenschaften selektieren.

ptrludwig
21.08.2014, 13:17
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin auf der suche nach ein paar Rassen zur Zucht einer eigenen Linie.
Das Ziel ist in erster Linie ein großer/kräftiger (aber auch eher zweitrangig), robuster (wenig Anfällig gegen Wetter) Eierleger, welcher ein guter Futtersucher/verwerter sein soll. Die Optik spielt keine Rolle, dh ich habe weder vor auszustellen, noch die Illusion je eine eigene "Rasse" zu erzüchten/anerkennen zu lassen.

Warum denkst du etwas besser zu können als die vielen Rassezüchter vor dir? Hast du die Zeit und den Platz jedes Jahr 1000 Küken nach zu ziehen, auf Gewichtszunahme und später auf Legeleistung zu überprüfen? Die Rassezüchter, welche dich belächeln haben Recht

catrinbiastoch
21.08.2014, 13:25
Hallo Hagen..., da hast Du Recht . Ich hatte über Jahre eine tolle Zuchtgrupe Vorwerker . Die waren vom Erhaltungszuchtring . Niemals hatte ich Küken , die so rasant geschlüpft sind . Auch in der Aufzucht und im erwachsenen Alter , ließen diese Tiere keine Wünsche offen . L.G. Catrin

fradyc
21.08.2014, 13:39
Warum denkst du etwas besser zu können als die vielen Rassezüchter vor dir? Hast du die Zeit und den Platz jedes Jahr 1000 Küken nach zu ziehen, auf Gewichtszunahme und später auf Legeleistung zu überprüfen? Die Rassezüchter, welche dich belächeln haben Recht

Ich denke genau solche Aussagen sind völlig unerwünscht, fehl am Platz und zeugen von wenig Verstand und können auch nur belächelt werden!

phoenix27
21.08.2014, 14:44
*zustimm*
Geht ja hier nicht um Erzüchtung einer neuen Rasse , sondern was brauchbares (nach eigener Vorstellung) für den eigenen Garten kreieren.
Sonst würde der Thread nicht ins der Rubrik "Mixe und Wirtschaftsgeflügel" stehen ;)



LG , phoenix27

SetsukoAi
21.08.2014, 15:03
Wenn du eine Nutzmischung haben willst würde ich großen Abstand nehmen von allen Rassen die gerne Brüten. Desweiteren sind Brahma wirklich ungeeignet zum einkreuzen, weder als Fleisch noch als Legehuhn sind sie zu empfehlen da sie viel zu lange brauchen bis sie genug Fleisch angesetzt haben zudem brauchen sie auch ewig bis sie Eier legen und wenn sie legen dann Brüten sie auch schon wieder sehr schnell.
Jerseys hatte ich noch nicht, da es aber auch so große Tiere sind würde ich diese ebenfalls nicht einkreuzen da ich mir vorstellen kann das diese auch sehr lange brauchen.

Ich würde an deiner Stelle Bresse einkreuzen, Australorps, Amrocks und Bielefelder Kennhühner werden recht groß. Bergische Schlotterkämme legen gut, sind sehr robust und gute Futtersucher. Vielleicht wäre das auch eine Idee. Italiener gingen auch. Welche als Rasse auch nicht unbeachten bleiben sollte wären die Kraienköppe. Diese verfetten auch nicht so schnell wie z.B. Barnevelder oder Marans. Und durch den kleinen Kamm gibts keine Probleme mit abgefrorenen Kämmen im Winter. Daher auch am besten an kleine Kämme denken.

fradyc
21.08.2014, 15:17
Vielleicht stimmt ja ein Okina noch mit ein, der hat wohl ganz ähnliche Ambitionen und wie ich herauslesen konnte auch den nötigen Sachverstand. Aber bitte nicht via PN, man möcht ja gern mitlesen...

bummelbum
21.08.2014, 15:28
Ich könnte dir noch empfehlen auf die Gene der ältesten Deutschen Hühnerrasse, dem Bergischen Kräher, zuzugreifen.
Ich halte die Tiere frei, das ganze Jahr über, auch bei Regen laufen sie draußen rum, absolut robust und aktive Futtersucher.
Die Hennen haben die typische Landhuhnform und legen gut 200 mittelgroße (56 gramm) weiße Eier im ersten Jahr.

diane
21.08.2014, 15:30
ich arbeite auch seit 5 Jahren an "meiner" Gebrauchsrasse. Leider laufen mir immer wieder hübsche Rassen über den Weg, die aber nicht meine Wunschkriterien erfüllen. Das schmeisst mich immer wieder zurück ;)
Ich bin aber auf einem guten Weg mit Australorp, Cou Nu, Wyandotten, Niederrheinern, Araucaner, Marans und Islandhühnern. Sie vereinen die wichtigen Eigenschaften und geben sie auch an die Nachzucht weiter: Robust, frohwüchsig, kleiner Kamm (ich mag die Labberkämme nicht), schwere Schlachttiere, gute Eierleger (über die Isländer und Araucaner), schöne Eierfarben.
Ich nehme aber auch immer nur Tiere zur Weiterzucht, die 1. ausdauernd legen, 2. als Jungtier niemals krank waren, 3. wo die Bruderhähne äußerst frohwüchsig waren und 4. die nicht wie die irren immer nur in die Büsche schießen um dort Eier zu legen oder bei den Nachbarn 3 Grundstücke weiter auf Futtersuche sind.
Ich denke, ich brauche noch 5 Jahre, um MEINE Hühner, passend für meinen Bedarf und mein Grundstück zusammengebastelt zu haben :)

hagen320
21.08.2014, 15:37
Die Hennen haben die typische Landhuhnform und legen gut 200 mittelgroße (56 gramm) weiße Eier im ersten Jahr.

Angegeben sind die aber mit 80 - 150.

bummelbum
21.08.2014, 16:10
Angegeben sind die aber mit 80 - 150.
Das ist wohl der berühmte Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Vielleicht hat der Verfasser auch keine Ahnung gehabt die Spannweite zwischen 80 und 150 finde ich ja schon bedenklich groß und zeigt das es falsche Recherche ist.

Ich hatte im ersten Jahr 2 Eier pro Tag von 3 Hennen, das macht (365 x 2) / 3 = ~243 Eier / Henne im Jahr
Und im zweiten Jahr immer abwechselnd 1 und 2, also 1,5 pro Tag macht (365 x 1,5) / 3 = 182 Eier / Henne im Jahr.

Natürlich abzüglich der Legepause bei fehlender Beleuchtung.

catrinbiastoch
21.08.2014, 16:32
Hallo SetsukoAi.., zu der Einkreuzung von Bresse , bin ich nicht planmäig gekommen . Der schöne Hahn ist aus einem geschenkten Ei über dem Gartenzaun gekommen . Deine Rassevorschläge sind interressant . Nur Italienermischlinge sind mir inzwischen zu verrückt . Hatten wir fast 10 Jahre lang . Einfach die Legehybriden mit Italiener+ vom Geflügelhändler . Die Hähne sind mit 10 Jahren noch zeugungsfähig . Verbringen Vollmondnächte laut krähend in hohen Baumwipfeln und schlagen selbst Hunde in die Flucht . Diese Mischlinge leben irgent wie eine Etage höher als andere Hühner .Seit dem wir vor 9 Jahren von 4000m2 verwilderten Garten weggezogen sind , mußten hier etwas gesittetere Hühner her .Seit dem habe ich ;Marans , Araucaner , Grünleger , Vorwerker , Russisch Orloff , Italiener+ , New Hampschir ,Seidenhühner , Bantam , Zwergfederfüße und viele Mixe gehabt .L.G. Catrin

Okina75
21.08.2014, 16:32
fradyc: Jupp, zu Befehl :D!

Ich habe in der Tat so ziemlich die gleichen Ambitionen und inzwischen die F3 zu laufen.
Möchte auch ein für Eier wie für Fleisch gutes Huhn, dessen Farben und Eierfarben (fast, was das Gefieder angeht) vollkommen egal sind. Was bei meinem stimmen muss, ist die Gesundheit und Vitalität, weil wir hier zwischen Westerwald und Bergischem Land in Deutschlands Waschküche hausen- etwa 92 % der Wettermessstationen Deutschlands vermelden niedrigere Niederschläge, zudem ist es hier tendenziell zwar schon mild, aber mild ist eben nicht warm, und somit vergleichsweise leider eher kühl. Und kühlfeuchtes Klima ist des Huhns Freund nicht...
Desweiteren soll mein Hofschlag so um 150- 180 Eier im Jahr legen, dass dafür dann aber moderat auch im Winter, und ein guter Futtersucher sein.
Dazu soll es haben:
- Keinen Kamm
- keine Kehllappen (wo nix ist, kann auch nix abfrieren)
- gerne einen Bart
- Federfüße
- ev. Geierfersen
- einen hohen Stand bei langer, fasanenartiger Figur (also etwa wie Buschhühner/ Javanesische Zwerge)
- ein Gewicht von etwa 2- 2,5 kg im Hahn, damit küchenfertig noch was dran ist (auch an den Hennen)
- eine große Instinktsicherheit und natürliches Verhalten
- keine aggressiven Hähne

Ich wollte anfangs auch alles auf einmal und eine neue Rasse und bla, aber dass das Unsinn ist, habe ich schnell kapiert.
So war mein vornehmliches Ziel erstmal, Vitalität und Gesundheit in die Nachzucht zu bringen. Dafür habe ich ausschließlich Tiere als Eltern zugelassen, die krankheitsmäßig entweder nie etwas hatten oder aber welche, die einmal richtig übel in den Seilen hingen, da aber mit nur wenig Hilfe von allein wieder rauskamen. Das hat dazu geführt, dass jetzt in der F3 ungefähr 95 % meiner Küken tipptopp aus dem Ei kommen und ohne krankheitsbedingte Verluste im Kükenalter aufkommen.
Paralell dazu achte ich bereits etwas auf die Form, und dies Jahr ist ein ganzer Haufen ganz feiner Jungtiere dabei, die mich bestimmt gut weiter bringen.

All zu große Tiere würde ich nicht mal unbedingt anstreben, denn man muss bedenken: Je größer ein Huhn ist, umso länger braucht es zur Reife, und umso körperlich beschränkter ist es, wenn es an die Feindvermeidung geht. Riesenhühner können nur rennen, während kleinere/ leichtere auch mal fliegen können und auf Bäumen etc. Sicherheit suchen können. Auch fressen große Hühner sehr viel, was auch nahrungsreiche große Ausläufe bald ausschöpft. Daher fände ich handliche Tiere von 2.5 kg, max. 3 kg lebend im Hahn schon als gute Größe, die auch noch die nötige Agilität besitzt.

Eingeflossen sind bei mir bislang folgende Rassen und Hybriden:
- Marans (für die Eileistung und den Fleischansatz)
- Blaue Königsberger (war mehr zufällig, aber eine tolle Wahl, für die Eierleistung und auch stramme Mix- Junghähne)
- Niederrheiner gelbsperber (für die Farbe und die Zweinutzungs- Eigenschaften)
- Javanesischer Zwerg/ Buschhuhn (für die Form, die Eifarbe, das Verhalten, Kehllappenlosigkeit)
- desweiteren anteilig auch noch Araucana, Eulenbarthuhn und weiße Hybride (quasi die Zugaben bei einer Henne und meinem Hahn 2013)

Noch einfließen sollen:
- Breda (gute Nutzeigenschaften, Kammlosigkeit, Federfüße und Geierfersen)
- Isländische Landnahmehühner (alle Eigenschaften, in Island seit über 1000 Jahren von vorwiegend der rauen Natur geformt)

Was ich mache um die Leistungen zu kontrollieren und geeignete Elterntiere auszulesen ist:
- Führe eine kontinuierliche Legeliste, in denen monatsweise die Tagesleistung eingetragen wird, sowie ein Jahresliste, in der die monatliche Leistung eingetragen wird.
Das geht natürlich nur, wenn man die Eier individuell den Hennen zuordnen kann. Da ich aktuell nur 15 legende Hennen habe, die alle anders legen, geht das sehr gut (ab 18 Hennen wird's aber kritisch, wenn man mehrere nahezu gleich legende dabei hat), andere Option wäre Fallnestkontrolle oder sowas.
So kann man auf jeden Fall die Hennen ermitteln, die sowohl über's Jahr am gleichmäßigsten legen, und auch am besten legen. Ich habe da 5- 6 Favoritinnen, die vom Gefühl her auch gut fleischig sind bzw. fleischige Geschwister hatten oder fleischigen Nachwuchs hatten und gesund sind. Die kommen natürlich mit ausgesuchten Hähnen bevorzugt zur Nachzucht, die restlichen Hennen sind dann für's Glucken zuständig, und mitunter Eier, wenn es bei den anderen gerade etwas weniger ist.

- Führe eine Schlachtgewichtsliste, in der ich nach Geschlechtern getrennt jedes Tier mit Alter und küchenfertigem Gewicht eintrage.
Das erlaubt naturgemäß nicht die Auswahl von direkten Zuchttieren, aber so kann man das Potential der Eltern einschätzen und hat einen Überblick, ob man auf dem richtigen Weg ist.
Zielführender wäre hier, die Tiere küchenfertig sowie aufgegessen abzuwiegen. So könnte man die Differenzen zwischen bratfertig/ aufgegessen ermitteln und wüsste so den Anteil eßbares/ nicht eßbares und könnte so etwas gezielter auf möglichst optimale Fleischausbeute selektieren, die sich dann aus vielen erhobenen Werten gemittelt herleitet. Das habe ich mal versucht, aber leider meistens doch vergessen, und so dokumentiere ich aktuell nur den Status Quo, also wie schwer küchenfertig in welchem Alter.

Was die Gestaltung der Zuchtgruppe angeht, so versuche ich stets, neues über Hennen reinzubekommen. Dies darum, weil ein alter Züchterspruch sagt "Der Hahn ist die halbe Herde".
Ist er auch, denn sämtliche Nachzucht ist von einem Hahn. Hat der unvorteilhafte Gene, haben die gut wahrscheinlich auch alle Nachzuchten. Darum neues für mich nur erstmal über Hennen, denn dann ist nur deren individuelle Nachzucht betroffen.
Ist das vorteilhaft, kann dann ein Hahn aus deren Nachzucht neuer Zuchthahn werden, und wenn nicht, ist es halt Braten- Rohstoff ^^. Eins meiner diesjährigen Junghähnchen zB ist von meiner besser legenden Niederrheiner Henne.
Der ist gelbsperber, federfüßig, und alle seine Vorfahren sind von beiden Elternseiten gut legende Hennen und recht fleischige Tiere. Die Chancen sind gut, dass sich das alles in ihm gut kumuliert, und auch seine Form scheint sich gut zu machen, so das er ein heißer Kandidat auf den Mixtruppen- Papa 2015 ist.

Wichtig ist, sich immer erstmal ein Merkmal vorzunehmen, ein zweites kann man paralell dazu schon mal ins Auge fassen und etwas forcieren. Aber nie zuviel auf einmal vornehmen, sonst braucht man wirklich x Jungtiere.
Bei mir kommen im Jahr etwa 25- dies Jahr 60 Jungtiere zusammen, von denen dann am Ende etwa 2 Hähne und ca. 6- 8 Hennen übrig bleiben. Das ist eine zugegeben kleine Selektionsbasis, aber Kleinvieh macht ja auch Mist, und als Hobbyzüchter hat man ja Zeit.
Glücklicherweise ist die Generationsfolge bei Hühnern nur ca. 6- 10 Monate, so dass man doch noch genügend schnell voran kommen kann. Das ist um Welten besser als bei zB Kornnattern (die ich auch halte), wo die Generationsfolge drei Jahre beträgt und manche Züchter die Tiere ohne Überwinterung und Knall auf Knall- Fütterung großdrücken, um schon mit anderthalb oder zwei Jahren das erste Mal nachziehen zu können :P...

Grüße,
Andreas

PS:
Diane, du nennst sie Islandhühner! Finde ich gut, denn das habe ich auch schon zu tun überlegt, da zum einen der lange Name immer so umständlich ist, und die Schafe und Pferde von dort ja auch einfach nur "Island" mit Vornamen heißen.
Also, hier ist der zweite offizielle sie Islandhuhn- Nenner :D!

catrinbiastoch
21.08.2014, 16:40
Hallo Andreas .., schöner Beitrag ! Hast Du auch Bilder ? Aber was ist um Gottes Willen eine Geierferse ?L.G. Catrin

ptrludwig
21.08.2014, 16:45
Ich denke genau solche Aussagen sind völlig unerwünscht, fehl am Platz und zeugen von wenig Verstand und können auch nur belächelt werden!
Warum haben wohl die seltenen Rassen solche Probleme? Ich sage es dir, weil die Masse fehlt und du Schlaubi willst eine eigene Rasse erschaffen, die nur du züchten wirst. Was machst du denn nach ein paar Jahren wenn du eine Blutauffrischung brauchst? Holst sie dir beim Züchter, dessen Hühner schlechte Leistungen haben?
Ob meine Aussage unerwünscht ist solltest du bitte der Forenleitung überlassen und das mit dem wenigen Verstand und dem belächeln unterlasse bitte in Zukunft.

fradyc
21.08.2014, 16:57
was ist um Gottes Willen eine Geierferse ?

http://cdn3.coresites.mpora.com/freedombmx/wp-content/uploads/2013/04/Sergej-Geier-Ferse.jpg
Nein, dat nich!

Dat, wo der "a" hinzeigt: http://www.kleintierzuchthaslach.at/kleintierzuchthaslach/bilder/tauben/fachausdruecke/Abb22.jpg

@ Okina45 Danke fürs Mitlesen lassen...

Okina75
21.08.2014, 17:03
Catrin: Bilder werd' ich demnächst auf meine HP packen, muss ich aber erstmal schießen :).

Eine Geierferse ist das, was am Bein von unter anderem Sultanshuhn, Breda und Federfüßigem Zwerg am Unterschenkel an größeren Federn steht und nach schräg hinten unten geht.
Oder das, was fradyc's Bild zeigt.

Keine Ursache, sehr gerne übrigens (obwohl ich so alt auch noch nicht bin ;)).

Grüße,
Andreas

hagen320
21.08.2014, 17:21
Das ist wohl der berühmte Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Vielleicht hat der Verfasser auch keine Ahnung gehabt die Spannweite zwischen 80 und 150 finde ich ja schon bedenklich groß und zeigt das es falsche Recherche ist.

Ich hatte im ersten Jahr 2 Eier pro Tag von 3 Hennen, das macht (365 x 2) / 3 = ~243 Eier / Henne im Jahr
Und im zweiten Jahr immer abwechselnd 1 und 2, also 1,5 pro Tag macht (365 x 1,5) / 3 = 182 Eier / Henne im Jahr.

Natürlich abzüglich der Legepause bei fehlender Beleuchtung.

Die Legepause muß natürlich runterb gerechnet werden.
Die Spannweite ist so groß weil ich Informationen von mehreren Internetseiten genommen hab: Indiez, Vieh-ev, geh und eine Seite von Bergischen Hühnernund die sollten es wissen: http://www.bergische-huehner.de/seiten/kraeher.html

bummelbum
21.08.2014, 17:36
Hallo Hagen,
Ich bin selber in dem Verein der Bergischen Hühnerrassen und kenne den Text.
Entweder es gibt/gab einmal unterschiedliche Linien die sich in der Legeleistung unterschieden haben oder die information ist veraltert.
Denn die Eier sind reinweiß und auch ein Bruttrieb ist definitiv nicht vorhanden, ein befreundeter Züchter züchtet schon sein Lebenslang und hatte nur einmal eine Glucke, das ist auch der einzige Fall den ich kenne.

Ich weiß nur das ich die Eier meiner Kräher akribisch gezählt habe und das es reinrassige Tiere aus einer der sauberen Linie sind.

Ich könnte mir vorstellen das es auch von dem Futter abhängt, wenn z.B. Legemehl verfüttert wird, welches es früher nicht gab oder nicht gefüttert wurde. Wie erklärst du es dir sonst?

fradyc
21.08.2014, 17:54
@Okina Wie wäre es, diesen lachenden Hahn(s) noch schnell mit rein zu mixen? Ein späteres Einbringen würde dich, bis auf Form, Volumen und hohen Stand, zu weit zurück werfen. Der Schwanz dürfte auch in etwa passen.

;) https://www.youtube.com/watch?v=wsU9--vXC9o

Okina75
21.08.2014, 18:10
'Nen Ayam Ketawa?
Zugegeben, ich hatte schon mal an Tomaru gedacht, aber mir reicht's, wenn die ganz normal krähen, nervt bei mehreren Hähnen so schon genug :D! Aber danke ;)!

catrinbiastoch
21.08.2014, 18:16
Vielen Dank für die Erklärungen zur Geierzehe ! L.G. Catrin

fradyc
21.08.2014, 18:24
Warum haben wohl die seltenen Rassen solche Probleme? Ich sage es dir, weil die Masse fehlt und du Schlaubi willst eine eigene Rasse erschaffen, die nur du züchten wirst. Was machst du denn nach ein paar Jahren wenn du eine Blutauffrischung brauchst? Holst sie dir beim Züchter, dessen Hühner schlechte Leistungen haben? Ob meine Aussage unerwünscht ist solltest du bitte der Forenleitung überlassen und das mit dem wenigen Verstand und dem belächeln unterlasse bitte in Zukunft.

Zuerst einmal, ich will noch überhaupt nischt züchten. Ich will nur lesen und lernen.

Das der Fredstarter und nicht nur der, sich einen Hofschlag züchten möchte, der gewisse Kriterien erfüllen soll, möchtest oder kannst Du nicht verstehen. Also schließe ich auf mangelnden Verstand, diesbezüglich jedenfalls.

"Belächeln" war übrigens Deine Wortwahl! Kommt der Schuh zurück, wird sich echauffiert...

Sorry, aber es ist nun mal so, dass in für mich interessanten Beiträgen immer wieder mal irgendwelche Contra´s und Anti-alles-Typen querschießen, obwohl sie mit dem Thema eigentlich ja gar nichts am Hut haben. Jetzt warst Du eben der 85´te Typ und mir ist glatt der Draht aus der Mütze gesprungen. Nichts für ungut!

ptrludwig
21.08.2014, 18:53
Zuerst einmal, ich will noch überhaupt nischt züchten. Ich will nur lesen und lernen.

Das der Fredstarter und nicht nur der, sich einen Hofschlag züchten möchte, der gewisse Kriterien erfüllen soll, möchtest oder kannst Du nicht verstehen. Also schließe ich auf mangelnden Verstand, diesbezüglich jedenfalls.

"Belächeln" war übrigens Deine Wortwahl! Kommt der Schuh zurück, wird sich echauffiert...
Nein belächeln war die Wortwahl der erfahrenen Züchter.
Nun habe ich dir Fragen gestellt die du nicht beantworten konntest, also noch mal; wie willst du bei deinen paar Tieren Inzucht vermeiden? Wie kontrollierst du die Leistung?
Auch wenn du nur einen Hofschlag züchten willst brauchst du mindestens 5 bis 10 Zuchtstämme um Fremdblut Zufuhr zu vermeiden.
Du kannst auch auf andere Züchter zurückgreifen und leistungsfähige Tiere einkreuzen um die Leistung deiner Tiere zu verbessern, das so lange bis deine Tiere annähernd dem entsprechen was du dir vorgestellt hast. Das wird dann aber ein ewiges Einkreuzen bleiben und du wirst nie von deinem Hofschlag sprechen können, denn die Zuchtarbeit haben andere geleistet. Für mich der Witz ist ja das die erzüchteten Tiere alle anderen in Robustheit und Leistung übertreffen sollen.

fradyc
21.08.2014, 19:03
Da ist wohl der Verstand noch kürzer als angenommen...

Nochmal, ich will noch überhaupt nischt züchten. Ich will nur lesen und lernen.

Du möchtest Deine Fragen bitte an TMC, den Fredstarter richten.

Mir mangelts an Erfahrung und genetischen Grundkenntnissen.

phoenix27
21.08.2014, 19:07
Nun komm mal wieder runter. Hier will nur jemand wissen , welche Rassen man für ein robustes Leistungshuhn nach seinen persönlichen Wünschen hernehmen kann. Es wird keine Rasse werden , sondern Mixe. Bei denen auch Hybriden beteiligt werden sollen.
Somit stellt sich weder die Frage nach Zuchtstämmen noch nach Frischblut.


LG , phoenix27

HähnchenHirte
21.08.2014, 19:07
Also schließe ich auf mangelnden Verstand, diesbezüglich jedenfalls.
OT : Sagte der Mann der keine Ironie versteht.
Ich mein ja nur: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/78647-Welche-Rassen-kann-man-auf-wenig-Raum-halten
Tut mir ja leid aber man sollte vorsichtig bei sowas sein ne fradyc? Also kommt mal runter Jungs.
Ist ja wie im Kindergarten hier.

LG Moritz

Ernst
21.08.2014, 19:31
So einen Thread gibt es hier jedes Jahr aufs Neue. Der Verlauf ist auch immer ähnlich. Jemand fasst den Entschluss eine neuer Rasse oder Linie zu erschaffen, da die vorhandenen Massen von Rassen zu empfindlich, nicht vital genug sind, zu wenige Eier legen usw., usw.
Dass die Erfahrungen, die zu diesen Erkenntnissen führen, in keiner Weise Aussagekraft haben, weil sie sich u. U. lediglich auf ein Tier beziehen spielt keine Rolle. Wenn ihnen ein Tier wegstirbt, dann liegt das nicht einfach nur an dem Tier, den Haltungsumständen oder anderen Gegebenheiten. Nein, die Rasse ist zu empfindlich.


Ich habe mich ja in letzter Zeit durch 2 nicht zusammenhängende Todesfälle furchtbar über die Empfindlichkeit von Seidenhühnern und Zwergpaduanern aufgeregt.

Da muss etwas anderes her. Was liegt da näher, als etwas Neues zu kreieren, das genau den eigenen Ansprüchen entspricht. Die Gedankengänge, die dann kommen sind auch immer die gleichen. Wenn man alle Rassen, die wenigstens eins der gewünschten Merkmale mitbringt kreuzt, dann hat man das Traumhuhn.


meine robusten Nachfahren der Legehybriden als Kreuzung mit Amrocks (wenn ich das Glück habe wirklich welche mit 200 Eierleistung zu finden) bilden das Rückgrat der Züchtung (jedes Tier sollte dann mindestens zu 50% von den beiden Richtungen abstammen) mit punktuellen Zumischungen von Welsumern (für die Eiergröße) und Plymouth Rock für die Verwertung. Vielleicht kann man ab und an (alle 3 Generationen mal) Altsteirern oder Wyandotten (für die Futtersuche) mit aufnehmen.

Nun kommt ein Phänomen, dass bei den Leuten auch jedes Mal mehr oder weniger gleich ist. Man geht davon aus, dass das Huhn, welches man für die neue Rasse einkreuzen will, von all seinen Merkmalen nur das gewünschte vererbt, und all die anderen Merkmale des Tieres sich nicht negativ auswirken. Was anscheinend auch außer Acht gelassen wird, ist die Tatsache, dass mit jedem Tier, was neu hinzukommt, die Karten wieder völlig neu gemischt werden. So kann es durchaus sein, dass mit dem Einkreuzen einer anderen Rasse, das gewünschte Merkmal nicht hinzugefügt wird, die bis dahin erreichten Merkmale in der Form aber nicht mehr vorhanden sind. Das lässt sich dann u. U. auch nicht mehr so ohne weiteres rückgängig machen.
Da gezielte Zucht nun mal nicht ganz so einfach ist, wie mancher sich das vorstellt, kommen dann natürlich sehr schnell kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass es wohl nicht ganz so leicht werden wird. Das will man natürlich nicht hören. Da spielt es denn auch keine Rolle, das diese Skepsis oftmals durch jahrelange Zuchtarbeit entstanden ist. Deshalb werden solche Menschen als fanatisch und intolerant abgewertet.


Hobbyzüchter sind Fachmänner zu Ihren Rassen, die auch gerne Ihre Erfahrungen mitteilen und helfen, aber sehr fanatisch/ inquisatorisch/exzentrisch/divenhaft/rassistisch oder kurz intolerant werden,
Und diejenigen, die es ganz genau wissen, gehen sogar so weit den Skeptikern den nötigen Verstand abzusprechen.

Ich denke genau solche Aussagen sind völlig unerwünscht, fehl am Platz und zeugen von wenig Verstand
Der letzteAkt ist eigentlich auch immer ähnlich. Nach einiger Zeit hört man in der Regel von den Projekten nichts mehr. Von den Projekteuren oftmals auch nicht.

Kleener
21.08.2014, 19:36
Ich hab ja auch fast nur (Kämpfer)Mixe.Was mir wichtig ist sind Gesundheit.kleine Kämme,gute Legeleistung,gut Fleisch,unkomplizierte Naturbruten.Deshalb hab ich auch immer mal wieder Kämpfer dabei die ich einkreuze,die bringen gut Fleisch,Naturbrut und Robustheit.
Malaien und Hint Horoz sind da meine Favoriten,gemixt mit Marans,Araucanas,Orpington und Legehybriden gibts ne ziemlich geile Mischung mit der ich absolut zufrieden bin!

fradyc
21.08.2014, 19:38
@Ernst Na Du hast gerade noch gefehlt! Bei Deinen IK nur eine Schlupfrate von unter 20% in Aussicht stellen, aber tönen was die Tasten hergeben. Lesen und lernen und nicht so viel (vor)schreiben, dann schlüpfen vielleicht auch mehr.

Regnet´s bei euch? Dachte Du wärst Nummernschilder aufschreiben...

Ernst
21.08.2014, 19:55
@fradyc
Ich werde mich mit Dir bestimmt nicht über meine Fähigkeit oder Unfähigkeit, Indische Kämpfer zu züchten auseinandersetzen. Wenn ich das Bedürfnis habe, das zu diskutieren, dann mache ich das mit jemanden, der das beurteilen kann. Da wärst Du dann so ziemlich der Letzte, der mir für so eine Diskussion einfallen würde. Und u. A. weil ich Dir jegliche Kenntnisse über diese Rasse abspreche, bin ich auch Deinem Wunsch nach Bruteiern nicht nachgekommen.

catrinbiastoch
21.08.2014, 20:17
Eier mit 20% Schlupfrate , als BE ????

Heike H.
21.08.2014, 20:36
Gebrauschszüchtungen gab es schon immer. Bei jeder Haustierart, die mir einfällt.

Ich habe das mit meinen Coburger Schafen auch gemacht. Gekreuzt mit Schwarzköpfen. Einfach toll...Ist auch recht verbreitet.

Da man eh Muttern hält und nicht Böcke, ist das auch gut.

Ein gutes Rassetier, gekreuzt mit einem passenden anderem Rassetier und fertig ist das.

Die AUSLESE auf eine besondere Eigenschaft ist auch möglich. Einfach ausprobieren

catrinbiastoch
21.08.2014, 21:01
Hallo Heike.., wird in der Schafzucht nicht auch selektiert , auf die Anfälligkeit von bestimmten Krankheiten !? Mir fällt der Name im Moment nicht ein . Bei Marekimpfung und Krankheit , muß ich immer daran denken . Da könnte man Züchterisch gut selektieren , um Marek vor zubeugen .L.G. Catrin

Rosie
21.08.2014, 21:01
Ich habe meine Lösung gefunden:
Bei mir führt ein vitaler und umgänglicher Sundheimer Hahn den Legetrupp an. Der Legetrupp besteht aus Marans; Italienern, Grünlegerinnen und Mixen aus den genannten Hennen und dem Hahn.
Bisher kann ich sagen, alle diese Mixe sind, egal ob aus Kunst- oder Naturbrut, sehr vital, haben anständig Fleisch auf den Rippen und legen sehr gut.

ptrludwig
21.08.2014, 21:47
In der DDR hat man die Schweine in einer Ringkreuzung vermehrt, man nahm dazu Eber von ich glaube 5 verschiedenen Rassen die wurden dann immer der Reihe nach verpaart, so hatte man dann immer den Kreuzungsvorteil.
Könnte man als Hühnerhalter vielleicht auch machen, wenn man den Hahn auswechselt immer eine neue Rasse nehmen.

sturm
21.08.2014, 21:58
So einen Thread gibt es hier jedes Jahr aufs Neue. Der Verlauf ist auch immer ähnlich. Jemand fasst den Entschluss eine neuer Rasse oder Linie zu erschaffen, da die vorhandenen Massen von Rassen zu empfindlich, nicht vital genug sind, zu wenige Eier legen usw., usw.
Dass die Erfahrungen, die zu diesen Erkenntnissen führen, in keiner Weise Aussagekraft haben, weil sie sich u. U. lediglich auf ein Tier beziehen spielt keine Rolle. Wenn ihnen ein Tier wegstirbt, dann liegt das nicht einfach nur an dem Tier, den Haltungsumständen oder anderen Gegebenheiten. Nein, die Rasse ist zu empfindlich.
Da muss etwas anderes her. Was liegt da näher, als etwas Neues zu kreieren, das genau den eigenen Ansprüchen entspricht. Die Gedankengänge, die dann kommen sind auch immer die gleichen. Wenn man alle Rassen, die wenigstens eins der gewünschten Merkmale mitbringt kreuzt, dann hat man das Traumhuhn.


Ernst, da du dich ja in einem Zitat auf mich beziehst antworte ich dir mal, auch wenn ich nicht der Themenstarter bin und es mir auch um ganz anderes geht. Ich bin kein Züchter, will auch keiner sein und greife keinen Züchter persönlich an. Ich hänge emotional sehr an meinen Hühnern, bin Liebhaberhalterin, esse überhaupt kein Geflügelfleisch, es geht mir nicht um Schlachtkörper oder Eierleistung. Ich will einfach nur gesunde Hennen, die an Altersschwäche jenseits der 6 Jahre sterben sollen- fertig. Seidenhühner und Zwergpaduaner haben alles, was ich will, ich möchte sie bloß robust, gesund.
Meine geplante Nachzucht aus Naturbrut soll eben reinrassige Zwergpaduaner und Mixe aus meiner Truppe umfassen und nicht mehr als 5 Küken zählen. Dabei werde ich einen gesunden, vitalen Hahn mit gesunden, vitalen Hennen kreuzen, also nichts anderes als prinzipiell auch Züchter tun (sollten), nur achte ich dabei eben nicht auf äußerliche Merkmale. Zudem nehme ich keine Tiere, die gerade erst geschlechtsreif geworden sind sondern Tiere mit über einem Jahr bzw. mit über 2 Jahren, die ich genauestens beobachte/beobachtet habe. Und wäre ich nicht so verzweifelt und würde mir aus diesem Vorgehen robuste Hennen erwarten würde ich mir die Arbeit mit Küken und den Streß mit den Junghähnen sparen.
Zu meiner Hühnerhaltung ist zu sagen, dass selbst meine Hühnertierärztin (die ist auf Hühner spezialisiert, hält auch selbst Rassehühner) keinen Fehler in meiner Haltung finden kann und diese vorbildlich nennt. Es geht bei mir auch nicht um Schnupfen, Würmer oder Milben. Ich beziehe mich auch nicht auf nur ein Tier einer Rasse. Da ich die Impfung gegen Kokzidose für sinnvoll halte möchte ich meine Küken auch impfen lassen und kläre das gerade mit meiner Hühnertierärztin ab, die Kosten pro Küken liegen bei etwas unter einem Euro, ich würde auch 10 Euro pro Küken zahlen. Und ich analysiere mittlerweile selbst Kotproben, einfach nur um alles zu tun, um meinen Hühnern die größtmögliche Gesundheit garantieren zu können.

Was mich wirklich interessieren würde und ich vermute, mit "es liegt am Tier" sind genetisch bedingte, sprich angeborene Gründe gemeint- wieviele Küken sterben einem Züchter in den ersten 10 Tagen nach dem Schlupf bzw. erkranken an etwas, in den ersten 8 Wochen, in den ersten 25 Wochen, im ersten Jahr, im zweiten Jahr, im dritten Jahr. Natürlich mit Angabe der Gesamtzahl an Tieren und, wenn bekannt, der Todesursache bzw. der Krankheit.
Dem Themenstarter wollte ich mit meinem Tipp helfen, nicht mehr und nicht weniger.

Ernst
21.08.2014, 23:01
Ernst, da du dich ja in einem Zitat auf mich beziehst antworte ich dir mal, auch wenn ich nicht der Themenstarter bin und es mir auch um ganz anderes geht.

Hallo Sturm,

ich denke es ist aus meinem Beitrag zu ersehen, dass es sich um eine Beschreibung eines regelmäßig, immer in ähnlicher Form wiederkehrenden Threads handelt. Die Grundaussagen sind immer die gleichen. Deine Aussage gleicht denen, die hier schon oft geäußert wurden. Und da Du sie nun mal in diesem Thread gemacht hast, habe ich sie stellvertretend auch für alle anderen zitiert. Es ging nicht speziell um und gegen Dich. Es sollte lediglich ein Beispiel für eine Art von Thesen sein, die statistisch gesehen in keiner Weise haltbar sind, nichts des do Trotz immer wieder aufgestellt werden.
Wenn man sagen wir mal 100 Züchter von Seidenhühnern nach ihrer Rasse befragt, und die Mehrheit der Meinung ist, dass diese Rasse besonders empfindlich ist, dann kann man mit Fug und Recht diese Behauptung zum Besten geben. Wenn diese Behauptung aber von einem Halter dieser Rasse aufgestellt wird, weil ihm ein Tier eingegangen ist, dann ist diese Aussage in keiner Weise haltbar. Genau genommen ist sie sogar unseriös. Das ist doch auch nicht nur in diesem Thread der Fall. Es gilt auch für andere Themen. Nimm doch nur mal das Beispiel das Krähen der Hähne. Da fragt jemand ob die Hähne einer bestimmten Rasse häufig krähen. Dann meldet sich einer der sagt, dass die Rasse in der Beziehung ganz extrem ist, und man da besser die Finger von lassen sollte. Der Nächste widerspricht dem ganz vehement indem er sagt, dass die Hähne so gut wie überhaupt nicht krähen. Letztendlich kommt heraus, dass jeder seine Behauptung damit belegt, dass er mal so einen Hahn hatte. Wenn man mal davon ausgeht dass das Krähverhalten einzelner Hähne, auch innerhalb einer Rasse recht unterschiedlich ist, zeigt es umso mehr, dass das Verhalten eines einzelnen Hahnes in keiner Weise repräsentativ für eine Rasse ist, und somit beide Aussagen nicht zu gebrauchen sind.
Abschließend noch einmal zu Deinen Todesfällen. Du musst Dich nicht rechtfertigen, und betonen, dass Deine Hühnerhaltung vorbildlich ist. Auch in vorbildlichen Hühnerhaltungen gehen mal Tiere ein. Das war nicht der Punkt. Problematisch wird es nur wenn man dann behauptet das Tier wäre eingegangen, weil die Rasse so empfindlich ist. Für diese Aussage ist ein Todesfall nicht ausreichend.

Okina75
21.08.2014, 23:03
wieviele Küken sterben einem Züchter in den ersten 10 Tagen nach dem Schlupf bzw. erkranken an etwas, in den ersten 8 Wochen, in den ersten 25 Wochen, im ersten Jahr, im zweiten Jahr, im dritten Jahr. Natürlich mit Angabe der Gesamtzahl an Tieren und, wenn bekannt, der Todesursache bzw. der Krankheit.

Das ist eine gute Idee! Danke für die Anregung, das werde ich meinen Aufzeichnungen noch hinzufügen, denn auch so kann man, verbunden mit der Abstammung der Küken, sehen, wer als Elterntier nicht nur zu taugen scheint, sondern wie viel er wirklich taugt. Geil, danke :D!

zooleiterin
21.08.2014, 23:17
Ich möchte mal "danke" an alle Schreiber hier sagen! Denn das Thema ist sehr interessant und von "beiden seiten" zu lesen, macht mir Spaß und erweitert den Horizont.

TMC
21.08.2014, 23:21
Puuh da hab ich ja was ausgelöst. Aber ist ja auch schön wenn viele verschiedene Meinungen zu dem Thema ausgetauscht werden.

@sturm, catrinbiastoch, sil, Laura, SetsukoAi, bummelbum, diane, Okina75, kleener, Rosie und vor allem fradyc.
Euch allen vielen Dank für eure Beiträge mit Anregungen, Tips und Vorschlägen.


Bei den vielen Rassen die du einbringen möchtest mit den diversen Qualitäten brauchst du dafür Jahre und Jahrzehnte und etliche Generationen bis daraus etwas einheitliches werden soll, sonst wird das nur ein wildes irgendwas.

Recht hast du, aber die Menge der Rassen die ich Anfangs genannt habe, sind ja nur als Gedankengänge zu sehen, am Ende werdens wahrscheinlich mehr 3-4 Rassen die gekreut werden. Und Geduld werd ich auf jeden Fall brauchen, das wird dauern.


Warum denkst du etwas besser zu können als die vielen Rassezüchter vor dir? Hast du die Zeit und den Platz jedes Jahr 1000 Küken nach zu ziehen, auf Gewichtszunahme und später auf Legeleistung zu überprüfen? Die Rassezüchter, welche dich belächeln haben Recht

Das war unnötig und wirklich nicht nett von dir Peter...


Nun komm mal wieder runter. Hier will nur jemand wissen , welche Rassen man für ein robustes Leistungshuhn nach seinen persönlichen Wünschen hernehmen kann. Es wird keine Rasse werden , sondern Mixe. Bei denen auch Hybriden beteiligt werden sollen.
Somit stellt sich weder die Frage nach Zuchtstämmen noch nach Frischblut.

Auch dir ein dickes Dankeschön für die Klarstellung, denn das scheint bei manchen übersehen worden zu sein: Ich habe keine Ambitionen/Illusionen eine neue eigene "Rasse" zu erzüchten, deshalb leg ich auch minimalen Wert auf Optik.

@Ernst
Wenn du soviele gleiche Threads schon hinter dir hast, wäre doch das gleiche hier reinzuschreiben unnötig gewesen.
Nichts desto trotz nehme ich deine Kritik an meinem Vorhaben Ernst (lustiges Wortspiel:) )und hoffe trotzdem, dass du mit deiner langen Erfahrung was Hühnerzucht betrifft, auch etwas konstruktives zum Thema beitragen kannst und mir vielleicht mit deinen Erfahrungen helfen kannst manch Rückschlag zu vermeiden.

Ernst
22.08.2014, 10:39
@Ernst
Wenn du soviele gleiche Threads schon hinter dir hast, wäre doch das gleiche hier reinzuschreiben unnötig gewesen.
Nichts desto trotz nehme ich deine Kritik an meinem Vorhaben Ernst (lustiges Wortspiel:) )und hoffe trotzdem, dass du mit deiner langen Erfahrung was Hühnerzucht betrifft, auch etwas konstruktives zum Thema beitragen kannst und mir vielleicht mit deinen Erfahrungen helfen kannst manch Rückschlag zu vermeiden.

@ TMC
Wenn ich es auch für unnötig gehalten hätte, "hier was reinzuschreiben", dann hätte ich es nicht getan. Mir ging es darum den Einen oder Anderen mal zum Nachdenken über die Grundsätzlichen Probleme solcher Vorhaben anzuregen. Denn genau diese Probleme machen es eigentlich unmöglich, im Hobbybereich, ein auf Dauer anhaltendes gutes Ergebnis zu erzielen. Ich will noch einmal versuchen Dir zu erklären, was ich damit meine. Vor ca. einem Jahr (ist geschätzt) hatten wir hier einen, der hatte sich, wenn ich mich recht erinnere sogar 7 oder 8 Rassen, als Grundlage für seine neue Rasse / Linie auserkoren. Nun bringt ja jede Rasse eine Vielzahl von Merkmalen mit, von denen Du aber den größten Teil in Deiner Rasse nicht brauchst. Sie werden aber trotzdem mit eingebracht. Wenn Du Glück hast sind sie sofort sichtbar. Oftmals aber leider nicht, weil ja nun mal nicht alle Merkmale dominant sind. Es kann Dir durchaus passieren, dass sie erst 2 oder 3 Generationen später sichtbar werden. Dann bekommst Du es auch nicht mehr so ohne weiteres aus Deiner Zucht raus. Es gibt genug Züchter, die ein Lied davon singen können. Da ging es dann in der Regel aber nur um eine andere Rasse, die eingekreuzt wurde.
Wenn Du ein Merkmal wirklich stabil genetisch in Deiner Rasse verankern möchtest, brauchst Du eine große Zuchtgruppe oder viel, viel Zeit. Als Hobbyzüchter hast Du in der Rege nicht die Möglichkeiten, um so viele Tiere zu halten. Das weitaus größere Problem ist für Dich aber, dass es bei Dir ja nicht damit getan ist ein Merkmal, einer Rasse einzubringen, und zu fixieren, sondern mehrere, von mehreren Rassen. Genau das ist die Hürde, die Du auf diese Art und Weise nicht nehmen kannst, weil Dir ständig die unerwünschten Merkmale der neu eingekreuzten Rassen, das erreichte wieder zunichte machen werden. Oftmals ist es ja auch schon von vorn herein klar, das sich einzelne Merkmale nicht miteinander vertragen. Nimm als Beispiel mal Deine Wünsche, guter Eierleger und trotzdem ein vernünftiger Braten. Kein Problem, es wurden ja schon einige Zwiehühner geschaffen. Du hast aber das Problem, dass Du dir schon eine Rasse ausgesucht hast die, sagen wir mal 200 Eier legt, die Du bei deiner neuen Rasse später auch erwartest. Nun wird aber Deine 2. Rasse, die Du für den ordentlichen Braten einkreuzen willst dafür sorgen, dass Deine neue Rasse oder Linie die erwarteten 200 Eier nicht mehr einhalten wird. Nun wirst Du sicher sagen, dass das kein Problem ist, weil Du durch Zuchtauswahl da wieder hinkommst. Aber das dauert dann sehr lange, und funktioniert in dem Augenblick schon nicht mehr zuverlässig, wo das nächste wieder eingekreuzt wird.
Um es noch einmal ganz klar zu sagen. Ich spreche Dir überhaupt nicht ab, das Du durch das kreuzen verschiedener Rassen immer wieder mal Tiere mit sehr guten Leistungen dabei haben wirst. Was ich aber bezweifele ist, das es Dir gelingen kann eine Linie, Rasse oder wie auch immer Du es nennst aufzubauen, die auf Dauer, stabil die von Dir gewünschten Merkmale liefern wird. Es wird immer so sein, dass Du mit dem Einkreuzen der nächsten Rasse, einen großen Teil des mühsam erarbeiteten wieder verlieren wirst.

fradyc
22.08.2014, 11:12
Das ist die Denke eines "Züchters durch und durch" und für seine Schauzucht ja auch völlig richtig. Wenn aber nur ein paar wenige Kriterien erfüllt werden sollen, ist das fast ohne Belang. Nehmen wir z.B. an, es soll nur auf ein bestimmtes Gewicht und Legezahl hingearbeitet werden, dann ist es doch Wurscht was da für Lauffarben, Kammgrößen oder Gefiederzeichnungen mit vererbt werden. Die zu erstrebenden Tiere müssen, so denke ich, auch nicht alle völlig gleich sein, eben nur ein gleicher Schlag, keine gleiche Rasse. Ich glaube das ist, was dem Züchter nicht ein will. Der denkt gleich bis ins letzte Fitzelchen und erkennt: Das kann so nicht klappen.

sturm
22.08.2014, 11:13
Ok Ernst, auch wenn zum Teil O-Ton in diesem Thread, nachdem du mir so ausführlich geantwortest hast antworte auch ich dir ausführlich und ich finde auch andere Leser dieses Threads sollen meine Antwort lesen können.
Natürlich stimmt es, dass ich von keiner statistisch repräsentativen Auswahl an Tieren sprechen kann. Ich habe auch leider weder Zeit noch Geld um 100 oder 200 Seidenhuhnzüchter befragen zu können, mir deren Zuchten anzusehen etc. Ein solches Vorhaben mit genauen Dokumentationen der Krankheiten, Todesfälle, Krankheitsverläufe wäre auch schon ein Art Dissertation im Bereich Veterinärmedizin. Wie aber bereits geschildert hänge ich emotional an meinen Tieren, jeder Verlust ist schlimm für mich. Vielleicht kannst du meine Aussage im Rahmen meiner Emotionen verstehen und als menschlich hinnehmen. Immerhin beziehe ich mich ja auch nicht auf bloß einen Todesfall in 3 Jahren und schimpfe dann auf alle Züchter, wie es teilweise in anderen Threads schon vorgekommen ist.
Und ja, es stimmt, dass ähnliche Threads immer wieder auftauchen. Im Gegensatz zu sonst hat aber der Themenstarter TMC scheinbar schon Hühnererfahrung, hat schon eigene Nachzucht und hängt auch nicht dem nicht erfüllbaren Plan nach, (Achtung, ich überspitze hier die Aussage ein wenig) ein 300 Eier pro Jahr legendes Huhn bei 4 kg. Bratengewicht zu erschaffen. Auch Okina verfügt schon über Erfahrung und ist schon länger an seinem Projekt dran, ich gehe also schon davon aus, aus diesen beiden Projekten in näherer Zukunft Ergebnisse zu sehen.
Zum Krähen- ja, da hast du wieder Recht, allerdings handelt es sich bei den Fragestellern in solchen Threads um Anfänger in der Hühnerhaltung, zum Teil noch in der Planungsphase, da kann man durchaus mal nachsichtig sein. Mein Hahn ist übrigens so ein Beispiel einer laut Aussagen von zwei Züchtern (mit denen ich persönlich gesprochen habe) vielkrähenden Rasse, der aber kaum kräht.

Zum Thema "Auch in einer vorbildlichen Hühnerhaltung gehen mal Tiere ein"- wieviele tote Tiere kann man denn in einem Jahr bei z.B. 20 Hühnern erwarten? Wenn du dies aus deiner jahrzehntelangen Züchtererfahrung präzisieren könntest würdest du mir, der Gesamtheit der Hobbxhalter und wohl auch explizit dem Themenstarter TMC helfen.

Und Okina, genau aus dem Grund um zu sehen, ob und welche Unterschiede es bei den Elterntierkreuzungen gibt, welches die wohl beste Verbindung ist werde ich eine solche Krankheits/Todesfälleliste anlegen. Ich finde sowas ist eine tolle Sache und artet bei meiner geplanten kleinen Kükenzahl auch nicht in einen riesigen zeitlichen Aufwand aus.

So, ansonsten wünsche ich Ernst weiterhin viel Erfolg in der Inderzucht und Okina und TMC Erfolg bei ihren Kreuzungsplänen. Ich selbst freue mich jedenfalls auf meine Küken nächstes Jahr und hoffe, Robustheit und Gesundheit mit der Auswahl von gesunden Elterntieren auch im Nachwuchs sichergestellt zu haben. Wie bereits geschrieben, mir selbst geht es überhaupt nicht um Eier- oder Fleischleistung und ich will nichts außer gesunden, vitalen Tieren. Ich will mit meiner eigenen Nachzucht auch explizit nicht weiterzüchten, sie sollen bloß bei mir im Garten auf 1700 qm herumrennen.

diane
22.08.2014, 11:16
Ich stimme Ernst da in allen Punkten zu. Ich sehe es aus eigener, 5-jähriger Erfahrung, dass mich das "Vergucken" in eine weitere, hübsche Rasse jedesmal wieder zurückwirft. Ich bin da nicht konsequent genug. Bestes Beispiel sind jetzt die Zottegemer, die mich wegen ihrer Farbe angesprochen haben. Aber sie sind viel zu leicht und die Legeleistung ist auch nicht soooo dolle. Ich werde defintiv nur 2 Hennen behalten und probeweise mit meinen, leider, neuen Hahn verpaaren. Wenn das Ergebnis nicht stimmt, werden sie nur so mitlaufen, aber keinen Nachwuchs mehr bekommen.
Leider deshalb, weil meine große Hoffnung, der Mixhahn aus Isländer und Marans (äußerst frohwüchsig, die Bruderhähne gutes Schlachtgewicht, die Schwestern kräftig mit Legebeginn 5 Monate alt) wegen Aggressivität in der Truhe landen musste. Bei den Hennen aus 2012, 2013, 2014bin ich schon weiter, die selektierten erfüllen meine Erwartungen. ABER: letztlich blieben von 100 Küken nur 3 oder 4 übrig, die mich zufrieden stellten. Mit dem neuen Hahn (den ich noch nicht entschieden habe) unterliegen die Küken von 2015 wieder einer harten Auslese. Die letzten Küken des geschlachteten Hahns waren zu 75% so, wie ich sie erwartet habe.
Aber jetzt geht es wieder fast von vorne los. Und wenn ich Glück habe, bin ich in 5 Jahren wirklich zufrieden mit dem Nachwuchs.

Okina75
22.08.2014, 12:08
Hy!

Nun ja, Ernst hat schon recht mit seinen Ausführungen zum Thema.
Allerdings wird übersehen: "Wir" verfolgen kein eisenhartes Ziel, dass bis da und dahin erreicht sein MUSS. Als Rasse- und Schauzüchter muss man sich feste Ziele stecken bzw. hat das mit dem Standard vor sich. Da muss man alle Details bedenken und gerade drum penibelst auf die Verpaarungen achten.

Mir hinwiederum sind egal:
- Gefiederfarbe (nur allzu nichtssagend oder unharmonisch sollte es nicht aussehen)
- Lauffarbe (wobei ich fleischfarbene am wenigstens und schön gelbe am meisten schätze)
- Eierfarbe (solange sie im Gewicht über 40/ 45 g liegen, ist mir so ziemlich alles recht)

Was stimmen muss:
- Vitalität und Gesundheit (das A und O, alles andere ist zweitrangig)
- Legeleistung (wie gesagt so 150- 180, gern auch mal 200 Eier im Jahr)
- Gewicht (im Hahn mindestens 2 Kilo, besser 2,5, dann ist der Fleischansatz in jedem Fall ok)
- der Charakter (Ar...lochhähne haben null Chancen)
- das Verhalten (das ursprünglich und instinktsicher sein soll, hier wäre Habicht- Mithilfe nicht gänzlich ablehnungswürdig)

Was schön, aber nicht das KO- Kriterium wäre:
- die Form (hätte ich am liebsten fasanenartig flach und lang mit hohem Stand)
- Federfüße und Geierfersen (der Optik wegen)
- ein Bart (damit die Kehle nicht gar so nackt ist ohne Kehllappen)
- Kamm- und Kehllappenlosigkeit

Im Grunde soll es ein Huhn werden wie das Islandhuhn, dem aber die passende Form sowie manche Farbaspekte fehlen, so gibt es, glaube ich, bei denen keine Sperber und schon gar keine Gelbsperber, und auch die Standhöhe fehlt ihnen ein bisschen; zudem legen sie nur weiß.
Darum basteln manche selber, und ein paar von denen wissen auch, was auf sie zukommt ^^.
Und ob da nun irgendwann ein Abschluss rein kommt oder nicht, ist doch egal, es sind doch selbst Rassen niemals fertig, oder :)? Die Geschmäcker verändern sind, manche Merkmale gewinnen mehr Gewicht als andere, und so werden doch auch Rassehühner fortwährend weiter geformt und versucht, einem Ideal näher zu bringen, was aber letztlich zu 100 % nie gelingen wird.
Also ist stete Betätigung garantiert, kein Züchter kann sich auf seinen v- Tieren und Champions ausruhen, weil solche High End- Tiere immer nur einzelne Ideale sind, die nicht ohne weiteres reproduzierbar sind.
Und so unterscheiden sich eventuell die Zielsetzungen der verschiedenen Züchtersparten nur peripher.
Der Rasse- und Schauzüchter strebt das äußerlich perfekte, gesunde Tier an, innere Merkmale sind oft weniger von Belang
Der "Schlagzüchter" strebt das innerlich perfekte, gesunde Tier an, äußere Merkmale sind oft weniger von Belang

So what :D...

Ernst
22.08.2014, 12:22
Das ist die Denke eines "Züchters durch und durch" und für seine Schauzucht ja auch völlig richtig. Wenn aber nur ein paar wenige Kriterien erfüllt werden sollen, ist das fast ohne Belang. Nehmen wir z.B. an, es soll nur auf ein bestimmtes Gewicht und Legezahl hingearbeitet werden, dann ist es doch Wurscht was da für Lauffarben, Kammgrößen oder Gefiederzeichnungen mit vererbt werden. Die zu erstrebenden Tiere müssen, so denke ich, auch nicht alle völlig gleich sein, eben nur ein gleicher Schlag, keine gleiche Rasse. Ich glaube das ist, was dem Züchter nicht ein will. Der denkt gleich bis ins letzte Fitzelchen und erkennt: Das kann so nicht klappen.

Das ist die Denke eines Menschen, der sich mit Zucht offensichtlich nicht besonders auskennt. Es ist albern sich nun Dinge wie Lauffarbe, Kammgröße oder Gefiederzeichnung hervorzuholen um den Züchtern mal wieder am Zeug zu flicken. Von diesen Merkmalen habe ich überhaupt nicht gesprochen. Aber das ist auch völlig unerheblich. Wer wirklich etwas von Zucht versteht, dem ist klar, dass die angesprochene Problematik für alle Merkmale gilt. Dabei ist völlig unerheblich ob es Leistungs- oder Aussehensmerkmale sind. Zu sagen, dass die "zu erstrebenden Tiere" nicht alle gleich sein müssen, zeigt ebenfalls dass überhaupt nicht erfasst wurde, worum es geht. Wenn jemand eine neue Rasse / Linie mit bestimmten Eigenschaften und Merkmalen erschaffen will, dann geht das nur, wenn die Tiere dieser Gruppe diese Merkmale auch alle Vererben. Wenn sie in dieser Beziehung nicht alle gleich sind passiert genau das, was ich gesagt habe. Einige vererben diese Merkmale, ander wiederum nicht. Die Folge davon ist, dass das Ergebnis dann logischerweise jedes Jahr anders ausfällt. Das wäre dann aber wohl weit von dem entfernt, was der Züchter mit seiner neuen Rasse / Linie erreichen wollte.

fradyc
22.08.2014, 12:49
Von diesen Merkmalen habe ich überhaupt nicht gesprochen. Aber das ist auch völlig unerheblich.
Richtig, sollten auch nur Beispiele sein.


Das wäre dann aber wohl weit von dem entfernt, was der Züchter mit seiner neuen Rasse / Linie erreichen wollte.
Es soll ja eben nicht eine neue Rasse werden, nur ein "Schlag". Ich würde in dem Fall davon ausgehen, dass nicht alle Tiere, wie bei einer Rasse, gleich sind. Sondern nur ähnlich, und das würde mir auch genügen.

Ich habe ein ähnliches Interesse wie TMC und Okina, nur lange nicht Spruchreif. Ich kämpfe mich erstmal durch einige Rassen und werde sehen was noch kommt. Mixtiere wird es bei mir immer geben, schon weil sie viel schneller wachsen als Rassetiere. Aber ich denke da eher wirtschaftlich, als vereinszüchterisch. Meine Gockel sollen nicht in Schaukäfige, die sollen in Topf und Futternapf. Daher sehe ich Deine Einwände nicht so eng, werter Ernst.

hühnerling
22.08.2014, 12:57
Hallo TMC,

um auf Deine Kriterien zurückzukommen und die Frage "groß" zu klären: Soll groß "viel Fleisch" bedeuten?

Entsprechend Deiner Kriterien wie Größe, Robustheit, Eierleistung, gute Futtersucher denke ich, daß die jeweilige Großrasse von z.B. Bielefelder Kennhühner, Amrocks, silberhalsige Kraienköppe und Rhodeländer diese voll und ganz erfüllen, vorausgesetzt, man besorgt sich Tiere oder Bruteier von Leistungszüchtern und selektiert rigoros. Entsprechende Frohwüchsigkeit findest Du bei diesen Rassen ebenfalls und auch die Winterlegeleistung ist gut.

Die von Dir angesprochenen Brahma halte ich bei Deinem Projekt für gänzlich ungeeignet.

Wie viele Linien willst Du denn paralell wie lange ziehen, bis Du die nächste Stufe angehst?

fradyc
22.08.2014, 13:10
Die von Dir angesprochenen Brahma halte ich bei Deinem Projekt für gänzlich ungeeignet

Das sehe ich ebenso, habe mir auch welche erbrütet. Die sollen nur gut ausschauen und beeindruckend herumstolzieren.

Zu den "Gegnern" dieses Vorhabens sei gesagt, nicht wenige alte Rassen, die noch heute zu bestaunen sind, sind auch nur Überbleibsel alter Hofschläge, welche in irgendwelchen unzugänglichen Schluchten die Zeiten überdauert haben.

Ernst
22.08.2014, 13:19
Daher sehe ich Deine Einwände nicht so eng, werter Ernst.

Deshalb wird es Dir ja auch genauso, wie allen Anderen gehen, die dachten, sie könnten auf diese Weise das Rad neuer und besser erfinden. Du wirst mit diesem Ansatz genauso scheitern. Aber seis drum. Bei manchen ist eben immer etwas mehr Lehrgeld von Nöten, bis auch sie zur Einsicht finden, dass etwas eben funktioniert oder nicht. Das es reicht,wenn etwas nur ein wenig funktioniert, weil man es dann nicht so eng sehen muss, geht genauso wenig wie etwas schwanger oder etwas tot. Entweder man erreicht sein Ziel, oder man scheitert.

Rosie
22.08.2014, 13:26
Lieber fradyc: Ich verstehe nicht, warum Du in diesem Thread wiederholt teils unterschwellig die "Züchter von Rassehühnern" angreifst. So langsam fühle ich mich da fast persönlich angegriffen.
Denn meine Gockel sollen in den Schaukäfig! Und in den Topf! Die Mädels auch!
Allerdings sollen sie sich auch vermehren! Das geht aber auch bei meinen Rassen nur mit entsprechender Lege-, Befruchtungs- und Schlupfleistung und Vitalität aller Tiere!

Hast Du ein Problem damit, wenn andere Leute gerne ihre Rasse züchten, ausstellen und an der "Vereinsmeierei" Freude haben? Mir scheint, Du schiebst diesbezüglich ein wenig Frust!?

Ich würde mich freuen, wenn Du wieder zu Deiner eigentlich recht netten und teils auch sehr interessanten Schreibweise zurück finden würdest. Nichts gegen Bissigkeit. Diese liegt mir auch oft recht gut. Aber im Moment liest du Dich "zickig". http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_016.gif (http://www.smileygarden.de)

Ansonsten finde auch ich diesen Thread sehr interessant.

Sorteng
22.08.2014, 13:33
@TMC:

Entscheide dich einfach wie ernst du die gesamte Sache nehmen willst. Ich mixe in meinem Hühnergarten auch vor mich hin, Ziel sind Tiere die mir gefallen, passabel legen und nen guten Braten abgeben. Ich mache das weil ich weder Zeit noch Platz für Rassezucht habe.

Demzufolge mache ich mir auch garnicht erst die Illusion irgendwas in meiner Truppe zu festigen. Ich Mixe Tiere die mir gefallen und lasse mich überraschen was rauskommt. Mal werden laut Papier Leistungsstärkere Tiere mal weniger Leistungsstarke eingekreuzt.

In dem Sinne, ich habe bei der Sache meinen Spass und immer Tiere die für meine Ansprüche ausreichen. (Mal mehr mal weniger :D )

Ernst
22.08.2014, 13:42
Zu den "Gegnern" dieses Vorhabens sei gesagt, nicht wenige alte Rassen, die noch heute zu bestaunen sind, sind auch nur Überbleibsel alter Hofschläge, welche in irgendwelchen unzugänglichen Schluchten die Zeiten überdauert haben.

Genauso ist es. Allerdings waren es keine Hofschläge, die wegen Inzuchtdepression eingegangen wären, sondern Landschläge, die sich in abgegrenzten Gebieten mit einer begrenzten Anzahl von Züchtern entwickelten. Aufgrund der oftmals abgelegenen Lage und der Tatsachen, dass die Leute früher nicht so mobil waren, kam kaum neues Blut dazu. Deswegen sie den Befürwortern dieses Vorhabens gesagt, dass viele alte Rassen, die ihren Ursprung in diesen alten Landschlägen haben, sich nur entwickeln konnten, weil sich über einen langen Zeitraum ohne nennenswerte neue Einflüsse, die Merkmale genetisch festigen konnten. Wenn es Dir auch gelingt über 100 Jahre Deine zusammengekreuzte Truppe fit zu halten, ohne mit Fremdtieren die Genetik zu verändern, dann hast Du mich eines Besseren belehrt, und ich gebe zu dass Du dieses Ziel doch erreichen kannst.

fradyc
22.08.2014, 13:49
Liebe Rosi, angreifen würde ich wenn, direkt. Ich habe gar nichts gegen Züchter, nur gegen Sichtweisen einiger, die denken ihre strengen Zuchtkriterien müssen auch für einfache Gebrauchskreuzungen gelten. Wir sind hier nicht in der Züchterecke!

Ich halte selbst auch Tiere Rasserein, dass aber auch nur aus wirtschaftlichem Interesse. Ich bin froh dass es noch so viele Züchter gibt, die mit ihrer Arbeit viele Rassen erhalten, aus denen ich mir wieder was für mich heraussuchen kann. Und richtig, Vereinsmeierei liegt mir nicht, aber es anderen ankreiden werde ich sicher nicht.

Das reine Topfhuhn braucht nunmal keine Schleifchen und Pokalchen einfahren und braucht daher keine strengste Zuchtauflagen.

Zickig möchte ich auch nicht klingen, aber ein wenig Garstigkeit soll man mir nicht verdenken...

fradyc
22.08.2014, 13:52
Genauso ist es. Allerdings waren es keine Hofschläge, die wegen Inzuchtdepression eingegangen wären, sondern Landschläge, die sich in abgegrenzten Gebieten mit einer begrenzten Anzahl von Züchtern entwickelten. Aufgrund der oftmals abgelegenen Lage und der Tatsachen, dass die Leute früher nicht so mobil waren, kam kaum neues Blut dazu. Deswegen sie den Befürwortern dieses Vorhabens gesagt, dass viele alte Rassen, die ihren Ursprung in diesen alten Landschlägen haben, sich nur entwickeln konnten, weil sich über einen langen Zeitraum ohne nennenswerte neue Einflüsse, die Merkmale genetisch festigen konnten. Wenn es Dir auch gelingt über 100 Jahre Deine zusammengekreuzte Truppe fit zu halten, ohne mit Fremdtieren die Genetik zu verändern, dann hast Du mich eines Besseren belehrt, und ich gebe zu dass Du dieses Ziel doch erreichen kannst.

Ich werde mich ende August 2114 bei Dir melden! Bist Du dann oben oder weiter unten zu finden?

catrinbiastoch
22.08.2014, 14:06
Nun .., ich halte es so ähnlich wie Sorteng . Bunte , gesunde , inzuchtfreie Hühnertruppe im üppigen Naturgarten mit vielen Pflanzen , Kräutern und Obstbäumen unterwegs . Zufriedene Kunden ( ich könnte tgl.50 Eier verkaufen ) , Herz was willst Du mehr ! So schön kann das Leben und die Freude an eigenen Tieren sein . Hühnerhaltung ist für mich , ein schönes Hobby zur Entspannung ! L.G. Catrin

phoenix27
22.08.2014, 14:19
Ich kenne ein paar Hühnerhalter , die sich immer BE von Nackthälsen direkt aus Rumänien holen. Dir legen Wert auf Legeleistung und gutes Fleisch.
Diese Nackthälse sind sehr groß und massig ( weit entfernt von den üblichen Nackthälsen ) , so ein ausgewachsener Hahn schafft auch 4 Kilo. Ich hab die Tiere auch gesehen, also nix mit Hören-Sagen. Irgendwo hab ich noch Fotos , muss ich mal raussuchen. Die Hennen legen auch wirklich fleißig.

Meine Freundin holte sich vor kurzem Eier von einem dieser Hühnerhalter. Beim Schlupf gab es dann überraschte Gesichter , von mir , meiner Freundin und vor allem von der Bruthenne....

Die Küken haben nach 10 Stunden (!) das Nest verlassen , sind ohne Glucke auf Tour gegangen und haben auch schon fleißig im Garten rumgepickt. Nicht rumgestolpert , sondern richtig rumgelaufen. Die Kleinen sind jetzt 3 Wochen alt und topfit. Man kann ihnen beim Wachsen zusehen...

Der Nackthalshalter sagte , die Hähne geben schon einen schönen Braten , bevor sie mit Krähen anfangen.

Vielleicht wäre sowas noch eine Option zum Einkreuzen? Trifft zwar jetzt nicht den gewünschten Landhuhnschlag , aber das macht der Brahma auch nicht.



LG , phoenix27

Ernst
22.08.2014, 16:39
Demzufolge mache ich mir auch garnicht erst die Illusion irgendwas in meiner Truppe zu festigen. Ich Mixe Tiere die mir gefallen und lasse mich überraschen was rauskommt. Mal werden laut Papier Leistungsstärkere Tiere mal weniger Leistungsstarke eingekreuzt.

Halo Fabian,

das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Vor allem ist es eine Einstellung die zeigt, dass man die Grenzen, der damit verbundenen Möglichkeiten erkannt hat. Ohne eine übersteigerte Erwartungshaltung, wird man mit den Ergebnissen gut leben können. Denn wie ich ja schon sagte, werden auch bei dieser Art der Zucht immer wieder leistungsstarke und auch ansprechende Tiere bei rauskommen. Es wird nur nicht so sein, wie hier immer wieder angenommen wird, das es damit gelingt, eine Linie zu schaffen die homogen, auf Dauer die angestrebte Leistung erbringt. Ansonsten ist es mir wirklich egal, was jeder als erstrebenswert erachtet, und dementsprechend versucht zusammen zu kreuzen.

@fradyc

Bist Du dann oben oder weiter unten zu finden?

Ich glaube nicht, dass sie Dich dann zu mir rauflassen werden.:neee:

Sorteng
22.08.2014, 17:44
Ja Ernst, ich denke du stellst immer wieder sehr gut dar wie denn die Realität des eigenen Hofschlages aussieht. (Ich dachte früher auch, man kann so einfach mal seine Tiere "erstellen", habe bloß nie soein Thema erstellt)

Aber irgendwie reagieren die Leute darauf nie indem sie sagen, ich hab trotzdem Lust schraube aber meine Erwartungen zurück...Da dachte ich mir ich biete die realistische Einstellung zu dem Thema mal in Form meines Beispiels an.

Irgendwie nehmen die Leute dein Fachwissen nicht an sondern nur "der ist dagegen".

Ernst
22.08.2014, 18:02
Irgendwie nehmen die Leute dein Fachwissen nicht an sondern nur "der ist dagegen".

Ja, ich weis. Wahrscheinlich bin ich da selber nicht ganz unschuldig daran, weil es mir nur selten gelingt meine Skepsis für den anderen immer "schmerzfrei" rüber zu bringen.:rotwerd

Nadeshda
22.08.2014, 20:09
Danke, Ernst, für Deine qualifizierten Beiträge.
Und für Deine Skeptiker: Der Thread hier steht zwar bei "Mixe", aber letztlich geht es um Genetik. Da ist völlig egal, ob von Schlägen oder Rassen gesprochen wird. Bereits im ersten Beitrag stellt sich doch die Frage, wie so viele Merkmale durch so viele verschiedene Elternpaare verebt werden sollen. Dagegen scheint das Züchten nach Äußerlichkeiten wie Farben, Kämme, etc. ein Kinderspiel zu sein. Allein die Legeleistung geht nicht auf ein einzelnes Gen zurück, Robustheit, etc. ebenfalls nicht. Es lässt sich doch nicht wie bei einer Papierankleidepuppe hier die Legeleistung, dort die Größe einer Rasse ausschneiden und zusammenpuzzeln.
Und auch wenn es schwarze Schafe unter den Züchtern und vielleicht auch fragwürdige Standards geben mag, so sind doch die meisten von ihnen an vitalen, leistungsfähigen Hühnern interessiert und nicht an kränkelnden Mückern.

pantoffelmieze
22.08.2014, 20:42
Ich persönlich mag die Seiden-Mixe.

Die legen die schönsten Eier, Größe gut und die haben einen so schönen Glanz.
Ich mag auch deren Wesen. Allerdings sind die Mädels genauso gluckig wie ihre Mamas :)

LG Tina

zooleiterin
22.08.2014, 21:57
Nach einem harten Arbeitstag, macht es Freude hier weiter zu lesen.
Tolle Infos, gute Denkanstöße, niedliche Neckereien :-)

Ich weiß ja nun auch noch nicht, was ich mit meinen Hühnern weiter treibe....
Durch das HüFo bin ich abgekommen, vom "Rasse rein" weiter vermehren.

Nun schau ich mal wohin mich mein weg weiterführt.

catrinbiastoch
22.08.2014, 22:09
Hallo Zooleiterin.., auch ich bin durch das Hüfo und eigene Erfahrungen , leider von der Rassehühnerzucht abgekommen . Pantoffelmieze..., Seidimixe sind echt Spitze !!!! Schönes WE und L.G. Catrin

TMC
22.08.2014, 22:24
Die zu erstrebenden Tiere müssen, so denke ich, auch nicht alle völlig gleich sein, eben nur ein gleicher Schlag, keine gleiche Rasse.

Genau so ist es.


Ich selbst freue mich jedenfalls auf meine Küken nächstes Jahr und hoffe, Robustheit und Gesundheit mit der Auswahl von gesunden Elterntieren auch im Nachwuchs sichergestellt zu haben.

Und da drück ich dir mal die Daumen.

@diane
Du bringts genau die richtige Ausdauer für so ein Projekt mit. Aber da wir alle keine 12 mehr sind, und das ganze als echtes Hobby betrieben wird, was uns ja auch allen dicke Spaß macht, dürfte das bei uns allen ähnlich mit der Motivation und Ausdauer/Geduld sein.



Nun ja, Ernst hat schon recht mit seinen Ausführungen zum Thema.
Allerdings wird übersehen: "Wir" verfolgen kein eisenhartes Ziel, dass bis da und dahin erreicht sein MUSS. Als Rasse- und Schauzüchter muss man sich feste Ziele stecken bzw. hat das mit dem Standard vor sich.
...
Der Rasse- und Schauzüchter strebt das äußerlich perfekte, gesunde Tier an, innere Merkmale sind oft weniger von Belang
Der "Schlagzüchter" strebt das innerlich perfekte, gesunde Tier an, äußere Merkmale sind oft weniger von Belang


Dem stimm ich absolut zu.



Soll groß "viel Fleisch" bedeuten?
Entsprechend Deiner Kriterien wie Größe, Robustheit, Eierleistung, gute Futtersucher denke ich, daß die jeweilige Großrasse von z.B. Bielefelder Kennhühner, Amrocks, silberhalsige Kraienköppe und Rhodeländer diese voll und ganz erfüllen
...
Die von Dir angesprochenen Brahma halte ich bei Deinem Projekt für gänzlich ungeeignet.


Groß war mehr gemeint im Sinne von keine Zwergrasse.
Ich tendiere momentan auch Richtung Amrocks zum dazunehmen.
Den Brahma habe ich mittlerweile sicher verworfen, dank eurer Tips.

@Sorteng
Ich denke mal dass die große Mehrheit es so macht wie du, dh bei mir wirds am Ende auch nicht anders werden, es werden gute dabei sein und schlechte und ich bin guter Dinge, das man mit guter Ausdauer und einer großen Frustrationsschwelle bei Misserfolgen trotzdem an sein persönliches Ziel gelangt, noch dazu wenn man wie ich nicht megaambitioniert ist.

@Phoenix
Danke für den Tip, aber ehrlich du must zugeben, die Dinger sind schon ausgesprochen hässlich:D


Ja, ich weis. Wahrscheinlich bin ich da selber nicht ganz unschuldig daran, weil es mir nur selten gelingt meine Skepsis für den anderen immer "schmerzfrei" rüber zu bringen.:rotwerd

Ich für meinen Teil habe aus deinen Beiträgen eine Menge für mich mitgenommen, zwar bist du manchmal zu direkt/hart gewesen (wie du schon selbst festgestellt hast) aber alles in allem finde ich deine Beiträge hier schon fundiert und informativ, vor allem weil wir jetzt, denke ich, alle im klaren sind, dass es immer wieder Rückschläge/Sackgassen geben kann/wird.

@zooleiterin
Finde ich auch, ist ein toller Thread

zooleiterin
22.08.2014, 23:51
Catrin, was waren deine Beweggründe von der Rasse Zucht abzurücken?
Wenn ich so direkt fragen darf?

XeroX
23.08.2014, 03:48
Genauso ist es. Allerdings waren es keine Hofschläge, die wegen Inzuchtdepression eingegangen wären, sondern Landschläge, die sich in abgegrenzten Gebieten mit einer begrenzten Anzahl von Züchtern entwickelten. Aufgrund der oftmals abgelegenen Lage und der Tatsachen, dass die Leute früher nicht so mobil waren, kam kaum neues Blut dazu. Deswegen sie den Befürwortern dieses Vorhabens gesagt, dass viele alte Rassen, die ihren Ursprung in diesen alten Landschlägen haben, sich nur entwickeln konnten, weil sich über einen langen Zeitraum ohne nennenswerte neue Einflüsse, die Merkmale genetisch festigen konnten. Wenn es Dir auch gelingt über 100 Jahre Deine zusammengekreuzte Truppe fit zu halten, ohne mit Fremdtieren die Genetik zu verändern, dann hast Du mich eines Besseren belehrt, und ich gebe zu dass Du dieses Ziel doch erreichen kannst.

In der Theorie ist das auch für einen Hobbyzüchter möglich. Vier bis fünf Stämme und gezielte Verpaarung reichen um auf ewig einer Inzuchtdepression aus dem Weg zu gehen.

moat-trakk-punk
23.08.2014, 08:47
Mal einfach ein kurzes Stichwort, ohne Beteiligung an der Diskussion für oder wider neue Stämme, Hofrassen o.ä.:
Sundheimer haben eigentlich fast alles, was erwartet wird.
Wir hatten dieses Jahr Bruteier von einem Zuchtbuchzüchter geschickt bekommen,
trotz Versand ein Superschlupf (19 von 20), frohwüchsig, gesund und vital, guter Fleischansatz, Federn an den Füssen ...
nur zum Eierlegen können wir noch nichts sagen, sollte aber laut Literatur auch ganz ordentlich sein.

phoenix27
23.08.2014, 09:43
@TMC

Naja , die sind optisch schon gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man das Huhn mal live "erlebt" hat , ist es schon nicht mehr so schlimm.
Vor einem Jahr hab ich zwei Nackthalsmädels vermittelt. Die Käuferin wollte diese "Geier" nicht und hat sich mit Händen und Füßen gewehrt , ihre Tochter hat sie dann doch dazu gebracht , die Hennen zu kaufen.

Halbes Jahr später treff ich die Frau wieder , und sie fragt , ob ich noch solche Hennen auftreiben könne ;)
Die haben sie so von der Leistung und Unkompliziertheit überzeugt , so dass sie jetzt mittlerweile 4 davon hat und auch Mixe davon nachzieht.



LG , phoenix27

Rosie
23.08.2014, 13:25
Zu den Sundheimern kann ich aus eigener Erfahrung sagen:
Marans sind bedeutend frohwüchsiger. Sundheimer Hähne bekommen erst mit ca. 16 Wochen Fleisch auf die Rippen.
Die im Standard angegebene Legeleistung von 220 Eiern ist auch nicht mehr die Norm. Meine Tiere liegen bei ca. 180 Eiern im Jahr.
Robust, genügsam und ruhig und damit recht pflegeleicht sind sie.

fradyc
23.08.2014, 14:03
Wie wäre es denn, nur einfache Gebrauchskreuzungen zu produzieren. Ich stelle mir das ungemein einfacher vor. Man hält nur zwei oder bei Bedarf mehrere für sich in in Frage kommende Rassen einfach zusammen. Für eine gezielte Verpaarung, sei es zum Kreuzen oder zum reinrassigen Züchten, werden die gewünschten Tiere kurz separiert und danach wieder in die Gruppe entlassen.

So erhält man ohne großen Aufwand seine mehr oder minder von Heterosis betroffenen Schlacht- oder/und Legehuhnmixe. Und auch die dafür benötigten rassereinen Elterntiere können ohne größeren Aufwand gehalten und weiter gezüchtet werden. Natürlich geht das so nur, wenn sich die Genossen Hähne in der Gruppe verstehen.

So hatte ich mir das bisher für mich am Einfachsten vorgestellt. Mal sehen ob dieses Vorgehen schon im nächsten Jahr für mich beginnen kann. Leider weiß ich noch nicht wie es platzmäßig bei mir aussehen wird, da das mitgenutzte Nachbargrundstück zum Verkauf steht.

Für weitere Tipps und Anregungen wäre sicher nicht nur ich sehr dankbar...

fradyc
23.08.2014, 14:36
Für weitere Tipps und Anregungen wäre sicher nicht nur ich sehr dankbar...

Im Besonderen würde mich interessieren, bei welchen gekreuzten Rassen der berühmt-berüchtigte Heterosiseffekt besonders positiv (mit welchen besonderen Eigenschaften) in Erscheinung tritt.

sil
23.08.2014, 14:52
fradyc, so ähnlich mache ich es.
Allerdings in sehr kleinem Rahmen.
Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, dem Aufwand und dem Geld, das Rassehuhnzüchter in ihr Hobby stecken und insbesondere auch dem Fachwissen, dass bei manchem wirklich beeindruckend ist. Ich profitiere davon recht gerne (und auch recht ungeniert), indem ich immer wieder verschiedene Rassen dazunehme und schaue, ob sie mir dazu passen. Selber würde ich die Arbeit, eine Rasse nicht nur rein nachzuziehen, sondern auch in der Leistung, der Optik und der Vererbung immer weiter zu verbessern, gar nicht treiben können und auch nicht wollen.

Das Mixen von verschiedenen Rassen ist für mich keine ernsthafte Züchterarbeit mit dem Ziel, eine eigene Rasse zu erschaffen, die ja dann zwangsläufig in allen mir wichtigen Punkten "besser" sein müßte als die Ausgangsrassen, damit sich der ganze Zirkus ja dann auch irgendwo "lohnt". Ich mag vor allem den Überraschungseffekt, die Spannung, wie die Mixe sich machen, wie sich deren Nachkommen wiederum entwickeln. Gleichzeitig habe ich immer auch die "rassereinen". Also Rassen, die sich bewährt haben, als Stamm. Bei den Marans, die ich mir vor allem wegen der Eifarbe angeschafft habe, wäre es z.B. ziemlich kontraproduktiv, die durch Kreuzungen zu verwässern, obwohl die Mixe durchaus in Leistung und Optik überzeugen können.
Die Züchter dieser Rassen sind sozusagen mein Rückhalt. Wenn meine Vermehrungsversuche zu sehr danebengehen oder ich mich zu sehr ver´zettelt habe mit meiner Mixerei, kann ich immer wieder auf ihr Engagement zurückgreifen.

fradyc
23.08.2014, 15:22
Selber würde ich die Arbeit, eine Rasse nicht nur rein nachzuziehen, sondern auch in der Leistung, der Optik und der Vererbung immer weiter zu verbessern, gar nicht treiben können und auch nicht wollen.

Hallo sil, das machst du doch schon, mit Deinem Stamm Marans. Nur habe ich mir vorgestellt, diesen Stamm nur kurz, zum Befruchten und evtl. noch zum Eier sammeln zusammenzustellen. Danach gleich wieder in die gemixte Gruppe. Ich gehe davon aus, dass Du wie viele andere, bei Marans auf Eifarbe selektierst. Das ist ja auch schon züchterische Arbeit, sicher nimmst Du dafür auch keine kränklichen Tiere, also verbesserst Du schon nach den für dich wichtigen Kriterien.

Gab es bei Deinen Kreuzungen Tiere wo Du dachtest, "oha die wachsen aber sehr schnell" oder "man legen die große Eier" oder sogar "boa ey, 15 Wochen alt, 3 Kilo schwer und schon 5 Eier gelegt"?

;) Natürlich weiß ich, dass ich gern übertreibe, bin schließlich Angler...

catrinbiastoch
25.08.2014, 19:19
Hallo Zooleiterin..Du darfst mich so direkt fragen , ich hatte Dich leider übersehen ! Etwas über 10 Jahre lebten hier Hühner vom Geflügelhändler und jede Menge Mixe davon . Als erste Rassehühner haben mich die Marans und Araucaner begeistert . Ich hatte mehrere schöne und langlebige Hennen vom Züchter . Von den Araucanern gab es auch viel Nachwuchs . Die Befruchtung lag ohne Federn wegschneiden bei 80% . Von den Marans wollte ich auch gerne Küken ziehen . Der Hahn aus feinster französischer Abstammung , von sehr gewissenhaftem Züchter , war leider unfruchtbar . Er war nur einer von vielen aus der Linie . Meine ersten weißen Zwergwyandotten waren auch toll . Nur alle 5 Nachfolgerinnen aus Ausstellungszucht , erreichten nie das 1 Lebensjahr . Vielen ohne ersichtlichen Grund von der Stange , haben nie ein Ei gelegt . Nach dem Zukauf von einer Zuchtgrupe 1,5 Marans von einer Ausstellung , haben wir hier eine Katastrophe erlebt . Innerhalb von 48 Stunden sind diese Tiere und mein halber Bestand an eitrigem Schnupfen und schweren Durchfällen gestorben . Der Rest brauchte noch lange A.B. ,Darmaufbaumittel und Kräuter für das Immunsystem . Kurz erwähnen möchte ich nur die prämierten New Hamshir , die kaum ein Ei legten . Ein weiterer Reinfall waren meine bildschönen Russisch Orloff 1,7 , extra Tiere vom Sonderverein dieser Rasse . Diese Tiere waren alle stark Sehbehindert . Der Hahn hat die Hennen zum picken veranlaßt , wo nichts freßbares war . Diese Tiere waren nur über Futterrinne zu ernähren . Nichts mit fleißige Futtersucher . Nach 5 Monaten waren alle an Marek verstorben . Ein Glücksgriff waren meine Vorwerker vom Erhaltungszuchtring . Eine herrliche Truppe 1,6 . Kerngesund und von tollen Wesen . Diese Küken sind geschlüft..., man muß es gesehen haben . Als wenn sie ein Hütchen absetzen und zack waren sie da . Befruchtung und Schlupf , bei mir und vielen Anderen 100% . Ja ich probiere immer mal wieder neben meinen Mixen , Rassehühner aus . Zuletzt im Januar hatte ich neben meinen Mixen , Eier von weißen Seidenhühnern mit in den Brüter gelegt .Der Züchter ist im Verein und als äußerst korrekt zu bezeichnen . Schon die Aufzucht der Seidis verlief sehr schwierig im Vergleich zu den Mixküken . Ja und wenn dann alle nur 4 Zehen statt 5 haben und der Hahn einen großen Zackenkammm..., was will man dazu noch sagen !? Erfreue ich mich ebend lieber an meinen kernigen Mixen . L.G. Catrin

Okina75
25.08.2014, 20:05
Woaow, das nenne ich mal einige Griffe ins Klo, wenn ich das mal so entsetzt ausdrücken darf :(!
Ich glaube ehrlich inzwischen, dass jede Hühnertruppe nur gegen die hofeigenen Keime resistent gezüchtet werden kann. Kommen die Tiere woanders hin oder von woanders her, bämm, volle Breitseite, und die nächsten Suppen sind so gut wie gekocht...

Ich selber habe diesen Sommer wieder ein paar fremde Tiere eingebracht, und durfte heute 10 vierwöchige Küken totkloppen, die vor Siff nicht mehr aus den Augen kucken konnten, nachdem die Bruten von März bis Juni abgingen wie Schmidts Katze, dass nach sechs Wochen keine Ringe mehr über die Zehen gingen und die vor Vitalität fast platzten.
Die ältere Julibrut ist auch noch gut, aber die zwei anderen- gut gestartet, aber inzwischen werde ich auch da skeptisch...
Ich habe mir da garantiert stammfremde Bazillen eingeschleppt, die die in Verdacht stehende fremde Junghenne selbst sicher gut verkraftete, bei mir aber kloppen die voll rein...
Echt, Schei...e, wenn man nicht auf seinen Bauch hört, sondern dem Verstand den Vorrang gibt, betreffende (Rasse)Junghenne hatte von Anfang an so hängende Flügel, die ich aber einfach nur für ungewöhnlich lang hielt, zumal die Henne selbst auch eher schmal war. Auch war sie immer so blass im Gesicht, ich WETTE, mit der habe ich mir neue Keime geholt...

Nee, was bislang schon galt, aber noch Ausnahmen zuließ, wird ab nächstem Jahr eisenhart gehandhabt! Nur noch fremdes Blut aus Bruteiern. Mir kommt definitiv kein lebendes fremdes Huhn mehr auf den Hof, es sei denn höchstens eine von Hacke bis Nacke durchgeimpfte braune Hybride zur Ergänzung!!!

Rosie
25.08.2014, 20:48
Das mit den fremden Bruteiern kann auch daneben gehen - ich habe 20 ebay-Eier ausgebrütet. Marans aus einer farblich gemischten Truppe. 16 waren befruchtet, 13 sind geschlüpft. Die Glucke hat die Küken hervorragend geführt. Neun Wochen lang. Die Tiere sind vom Schlupftag an in meiner bunten Legetruppe gelaufen. Ein weißes Küken ist von Anfang an nicht gut gewachsen, wirkte immer krank. Irgendwann habe ich es erlöst. Dann sah das nächste nicht mehr fit aus. Mittlerweile sind es nur noch sieben. Ob diese fit bleiben????

sil
25.08.2014, 21:31
Hallo sil, das machst du doch schon, mit Deinem Stamm Marans. Nur habe ich mir vorgestellt, diesen Stamm nur kurz, zum Befruchten und evtl. noch zum Eier sammeln zusammenzustellen. Danach gleich wieder in die gemixte Gruppe. Ich gehe davon aus, dass Du wie viele andere, bei Marans auf Eifarbe selektierst. Das ist ja auch schon züchterische Arbeit, sicher nimmst Du dafür auch keine kränklichen Tiere, also verbesserst Du schon nach den für dich wichtigen Kriterien.

Gab es bei Deinen Kreuzungen Tiere wo Du dachtest, "oha die wachsen aber sehr schnell" oder "man legen die große Eier" oder sogar "boa ey, 15 Wochen alt, 3 Kilo schwer und schon 5 Eier gelegt"?

;) Natürlich weiß ich, dass ich gern übertreibe, bin schließlich Angler...

Ja, du hast recht, in Grenzen sortiere ich schon vor, nehme nur die dunkelsten Eier zum Brüten, behalte mir den Hahn, der zu den schnell-groß-werdenden gehört und mir vom Charakter am Besten taugt und die hennen, die mir am vitalsten scheinen und am zuverlässigsten legen....
Eine gewisse Selektion bringt auch das Aufwachsen. Wer nicht wachsam genug, nicht fit genug ist, wer zu sorglos durch die Gegend strolcht, der wird gar nicht erst groß. Dafür sorgen schon diverse wildlebende Räuber und leider auch meine Katzen....
Allerdings bleibt bei meiner "züchterischen Arbeit" die Optik mehr oder weniger auf der Strecke. Klar bevorzuge ich einen bestimmten Typ, aber ob der mit den Vorgaben des Rassestandards übereinstimmt?

Im Grunde will auch ich ein Huhn, das zu meinen Vorgaben und Bedingungen passt, das damit zurechtkommt und eine von mir für akzeptabel befundene Leistung bringt. Nebenbei soll es mir auch Freude machen, mir also auch optisch und vom Wesen her gefallen.
Eigentlich habe ich dieses Huhn auch mit dem schweizer Huhn gefunden, aber abgesehen davon, dass es schwierig ist, immer wieder "Frischblut" zu bekommen, das meinen Ansprüchen genügt (auch wenn ich nicht verbissen nach Standard züchten will, ist es irgendwie frustrierend, wenn die "reinrassige" Nachzucht aus zugekauftem Fremdblut aber so gar nicht zum Standard passen will - und die Leistung will ich ja auch), macht es auch Spass, verschiedene Rassen zu haben, und wie gesagt, das Mixen ist einfach spannend.

Auffallend waren heuer z.B. die Mixe aus Mechelner x Schweizer (ich hab eine Mechelner Henne). 4 Hähne, die sehr schnell ein ordentliches Gewicht hatten. Die Maransmixe sind alle schwarz mit mehr oder weniger Kupfer und Federn an den Beinen, optisch nur durch Kleinigkeiten von den reinen Marans zu unterscheiden (z.B. Kammform), die Hähne sind schnell fertig, die Hennen legen mittelbraune Eier.

catrinbiastoch
25.08.2014, 22:26
Schöne Beiträge Andreas , Rosie und Sil ! So macht Hüfo Spaß ! L.G. Catrin

sturm
26.08.2014, 11:18
catrinbiastoch, Okina75 und Rosie- Ein großes Danke für euere Beiträge! Ich weiß, das klingt jetzt total blöd aber letztlich helfen solche Berichte über Krankheitsfälle/Todesfälle mir und anderen Haltern die Situation in der eigenen Hühnergruppe zu beurteilen und es erfordert schon eine gewisse Ehrlichkeit und auch Mut über die Schattenseiten der Hühnerhaltung zu sprechen. Ich dachte immer mehr Pech als meine Wenigkeit kann man beim Hühnerkauf nicht haben- catrinbiastoch, du hast mich eines besseren belehrt. Tut mir leid, dass bei dir so vieles blöd gelaufen ist. Bei mir sind es von den Rassehühnern übrigens die Zwergbrahmahennen die robust sind, keine Kokzidienprobleme haben und niemand weiß warum, ich sehe die Unterschiede allerdings unter dem Mikroskop.

Und Okina75, laut meiner Hühnertierärztin muss man beim Zukauf von Hühnern extrem aufpassen. Es entwickeln sich z.B. gegen Kokzidien- und Mykoplasmenstämme die in einer Gruppe vorkommen "Resistenzen", das Immunsystem des jeweiligen Tieres kann damit umgehen. Wenn man eine Henne dann mit den Resistenzen gegen die Krankheitserregerstämme "ab" in eine Gruppe mit den Erregerstämmen "cd" steckt hat man den Salat da. Sie selbst vermeidet deshalb den Zukauf um ihre Gruppe möglichst gesund zu erhalten.

fradyc
26.08.2014, 12:37
Schön, dass der Fred weiter läuft! Hatte schon schreckliches vermutet...


Ich glaube ehrlich inzwischen, dass jede Hühnertruppe nur gegen die hofeigenen Keime resistent gezüchtet werden kann. Kommen die Tiere woanders hin oder von woanders her, bämm, volle Breitseite, und die nächsten Suppen sind so gut wie gekocht...

Also, diese These kann sich jeder getrost an seine Pforte nageln.

@sil Ja die Mechelner habe ich mir auch schon "rausgelesen", ein erster Versuch brachte leider nur ein gesundes Küken aus 12 Versandeiern. "Gesund" heißt, bis auf einen krummen Zeh, ein echtes Wachstumswunder, den gleichaltrigen Marans fast ums Doppelte voraus. Mal sehen wie die gerade Eingelegten werden, aufeinspätenwinterhoff... Weiße Bresse sind auch mit im Brüter und ich bin schon sehr auf einen direkten Vergleich gespannt.

@Rosi 13 Schlüpflinge aus 20 Versandeiern ist doch ein gutes Ergebnis. Mickerlinge fallen mir auch gehäufter auf, wenn die Eier per Post kamen, weiß nicht ob´s daran liegt, sieht aber so aus.

PS: Themenabo läuft...

Okina75
26.08.2014, 15:43
sturm: Jepp, Glückwunsch zu der anscheinend sehr fachkundigen wie auch symphatischen Hühntertierärztin!
Nachdem ich heute vormittag wieder 2 Küken rüberschicken durfte und die bislang vitalen Jungtiere vom Schlupf am 7.6./ 8.6. nun auch mit den feuchten Augen anfangen steht es für mich felsenfest: Kein Fremdhuhn, dass schon selber atmen kann, kommt mir mehr auf den Hoff. Oder aber mindestens zwei Monate separiert, also in Quarantäne :(!
Bislang sieht es nach E. coli mit Mykos drauf aus, eine Prise Bronchitis mag auch dabei sein, genaueres wird eine Untersuchung zeigen. Mal wieder richtig Schiete und vor allem an den Oktober 2012 erinnernd, wo wir zwei Monate vorher auch zwei bislang ganz fremde Truppen zu einer vereinigten; da war es aber "nur" Schnupfen mit Mykos drauf und insgesamt 10 Tieren Verlust...

Man sieht: Der Weg zu robusten Tieren ist verdammt kein leichter, und selbst dann noch nichtmal zuverlässig gesichert. Müssen nur stammfremde Tiere dazu kommen, und alles KANN (nicht muss) für die Katz' gewesen sein...

catrinbiastoch
26.08.2014, 16:30
Ich hatte noch nie ein Problem mit Hühnern vom Geflügelwagen . Die letzten Jahre habe ich mir regelmäßig Maran + und Grünlegerinnen da zu geholt . Meine TÄ meint , daß auf Austellungen die härtesten Keime ausgetauscht werden . Ähnlich der multiresistenten im Krankenhaus . L.G. Catrin

Okina75
26.08.2014, 17:28
Naja, die Hybriden sind ja auch durchgeimpft bis zum Letzten. Mit denen selbst hat man dann sicher auch keine Probs, nur wenn man selber nicht gegen Marek etc. impft, dann kann es sicherlich doof für die eigenen Tiere werden...

catrinbiastoch
26.08.2014, 18:24
Oder aber auch nicht ! Warum auch immer .Das ist ein anderes Thema . L.G. Catrin

JasminW
27.08.2014, 17:47
Hat jemand von euch schon mal ein masthähnchen mit einer reinrassigen zweinutzungshuhn gekreuzt
Würde mich interessieren was da raus kommt an mast und legeleistung
Geht das überhaupt mit Guten befruchtungsraten und guter Vitalität

Rosie
27.08.2014, 18:30
Das wäre interessant. Aber die wenigsten Masthybriden werden wohl alt genug, um sich fortpflanzen zu können.

fradyc
27.08.2014, 18:46
Ich hatte mal zwei die kurz vorm Legen waren, leider erst beim Schlachten gesehen. Dann hatte ich beim Nachbarn eine dicke Masthenne gesehen und konnte ihn überzeugen, mir die ersten Eier zu überlassen (mal Maransmixhahn). Leider traf sie vorher der Schlag. Selbst würde ich mir nicht mehr solche Viecher holen.

w.lensing
27.08.2014, 19:43
Da wird nichts gesheites rauskommen. Masthühner sind Hybriden d.h. 2 oder 4 Fach Kreuzung. Dies mit einem Rassehahn gekreuzt, da spielen die Gene verrückt. Es wird aufspaltungen in alle Richtungen geben.

Belgenfreund
27.08.2014, 19:52
Nee, was bislang schon galt, aber noch Ausnahmen zuließ, wird ab nächstem Jahr eisenhart gehandhabt! Nur noch fremdes Blut aus Bruteiern.

Leider lässt sich ja selbst damit nicht alles verhindern. Selbst diese Scheiß Mycoplasmen übertragen sich von der Henne aufs Brutei.

fradyc
27.08.2014, 19:55
@w.lensing Na das ist aber auch geschriebener Mumpitz! Warum sollte da nix bei rumkommen. Mixe mit Legehybride ergeben doch auch gescheite Legehühner, halt nicht Ausstellungstauglich. Das grenzt ja schon an Rassismus.

w.lensing
27.08.2014, 20:02
Weil es in alle Richtungen aufspaltet.

fradyc
27.08.2014, 20:24
Mit einem Rassetier verpaart dürfte die eine Hälfte vom Rassetier, die andere vom Hybie kommen. Wenn ich nun beide Tiere vom schweren Schlag nehme, dürften keine Legewunder erwartet werden. Da ham´wa schoma eine Richtung(wie Du sagst) weg. Ebenso Rasselegehuhn x Legehybie, da spaltet sich nischt in alle Richtungen auf, man bekommt gute, gesunde Legehühner (und Legehähne;)).

Z.B. ergaben in 8 Bruten bei Maransbrahmamix x Sussex+ immer Hähne in weis-schwarzcolumbia, schwarz-birkenfarben und Hennen immer rot. x Leghornhybie immer weiße, schlanke, frühreife Hähne wie Hennen.

JasminW
27.08.2014, 21:29
Mich interessiert in erster Linie die mastleistung
Werden die nachkommen gut wachsen oder nicht
Auf aussehen kommt es nicht an

fradyc
27.08.2014, 21:59
Von den Cou nu habe ich gelesen, deren Nachkommen würden zwar auch recht groß und fett werden, aber wohl sehr viel langsamer wie die "echten" Cou nu. Ich denke das kann man ganz pauschal über alle Masthybriden sagen. Wenn ich Masthybride weiter "züchten" wollte, dann mit schweren Rassetieren oder Masthybride anderer genetischer Herkunft.

w.lensing
27.08.2014, 22:10
In den Masthybriden stecken aber nochmal unter Umständen 4 Linien unter denen auch Legetypen sind. Oder glaubst du das sich die Bruteiproduzenten mit der Legeleistung der Masthyb. zufrieden geben. Dann müsten die Eier wohl vergoldet werden.

HähnchenHirte
27.08.2014, 22:18
Mit einem Rassetier verpaart dürfte die eine Hälfte vom Rassetier, die andere vom Hybie kommen. Wenn ich nun beide Tiere vom schweren Schlag nehme, dürften keine Legewunder erwartet werden. Da ham´wa schoma eine Richtung(wie Du sagst) weg. Ebenso Rasselegehuhn x Legehybie, da spaltet sich nischt in alle Richtungen auf, man bekommt gute, gesunde Legehühner (und Legehähne;)).

Z.B. ergaben in 8 Bruten bei Maransbrahmamix x Sussex+ immer Hähne in weis-schwarzcolumbia, schwarz-birkenfarben und Hennen immer rot. x Leghornhybie immer weiße, schlanke, frühreife Hähne wie Hennen.

w.Lensing hat recht.
Die Tiere stammen aus 4 Inzuchtlinien, was soll den da schon rauskommen.
Alle Gene spielen verrückt dann kommen da mal die einen Tiere durch und da dann die anderen.
Bei Hybriden kannst du nicht pauschal sagen was rauskommt.
Selbst wenn du auf irgendeine Art selektieren würdest, würde da nur ein großes durcheinander Entstehen.

LG Moritz

fradyc
27.08.2014, 22:19
@w.lensing Ja schon, bei den Cob und Ross sind dafür die Withe Rock zuständig. Keine Leichtgewichte übrigens...
Zu Deiner Aufspaltung nehme ich an du meinst, wenn Hybride einer Linie miteinander verpaart werden spaltet sich in Teil der Nachkommen in die Linien der Eltern und Großeltern auf.???

w.lensing
27.08.2014, 22:25
Er hat es begriffen. Hybriden spalten bei einer Vermehrung immer auf. Egal bei welcher verpaarung.

fradyc
27.08.2014, 22:31
w.Lensing hat recht.
Die Tiere stammen aus 4 Inzuchtlinien, was soll den da schon rauskommen.
Alle Gene spielen verrückt dann kommen da mal die einen Tiere durch und da dann die anderen.
Bei Hybriden kannst du nicht pauschal sagen was rauskommt.
Selbst wenn du auf irgendeine Art selektieren würdest, würde da nur ein großes durcheinander Entstehen.

LG Moritz

Und ich dachte immer es wäre hoch geheim wie viele Inzuchtlinien mitmischen. Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:

Z.B. ergaben in 8 Bruten bei Maransbrahmamix x Sussex+ immer Hähne in weis-schwarzcolumbia, schwarz-birkenfarben und Hennen immer rot.

Das Wörtchen "immer" kann mit den Worten "und nur" ergänzt werden. Da kam nix anderes bei raus, immer wieder die gleichen Tiere, äußerlich jedenfalls. Wenn die sich aufgespalten hätten, gäbe es doch viel mehr unterschiedlichere Tiere.

fradyc
27.08.2014, 22:37
Er hat es begriffen. Hybriden spalten bei einer Vermehrung immer auf. Egal bei welcher verpaarung.

Nicht immer, nur miteinander immer. So mein Verständnis jedenfalls.

Sollte es doch anders sein, gib es mir bitte zu lesen.

Okina75
27.08.2014, 23:13
Hy!

Belgenfreund: Ja, das habe ich inzwischen auch schon gelesen, ebenso wie IB... Irgendwie kann einem die Hühnerhaltung manchmal schon ziemlich vergehen, wenn man vor so einem Desaster steht.
Was ich auf jeden Fall bei den Küken habe, ist IB. Da kann man nix weiter machen, muss man durchseuchen lassen...
Habe mittlerweile 16 Küken der letzten drei Bruten tot (von 24 leben noch acht) und hätte heute eigentlich noch sechs hinterher schicken können (womit es dann nur noch 3 gewesen wären). Andererseits: Irgendwas muss ja überbleiben um zu schauen, ob ein paar Tiere von selber die Kurve kriegen.
Meine Zwergbrakelmixhenne hatte 12 eigene Eier erbrütet. Davon lebt jetzt noch genau eins, und das sieht, toi toi toi, unbeeindruckt aus, wobei alle Geschwister wegen den Triefaugen getötet wurden. Schaut nach einer Henne aus, das Kleine, und wenn das in der Tat unbeeindruckt groß wird und problemlos legt, ist das eine hoch wertvolle Zuchthenne.
Auf solche Tiere muss man seine Zucht stellen, auch wenn der Preis dafür im aktuellen Geschehen verdammt hoch erscheint. Auch das muss dem bewusst sein, der sich einen eigenen robusten Schlag erzüchten möchte- der Weg kann verdammt steinig sein :(.
Sicher, man kann impfen; dann muss man das aber lebenslang regelmäßig weiter tun, und der Sinn der Erzüchtung ist dann irgendwie verfehlt, denn so wird nichts robust :kein.

fradyc: Das Problem bei Verpaarung von Hybriden ist viel weniger äußerer Natur, Form und Farbe vererben sich relativ unkompliziert. Wo der Haken ist, sind die inneren Werte, also Physiologie, Futterverwertung, Leistung.
Mit ein bisschen Pech können da dann Tiere rauskommen die fressen wie die Scheunendrescher, aber leistungsmäßig die totalen Nieten sind. Anderes Extrem wären Tiere, die total wenig Futter brauchen, dabei aber versuchen, dennoch die Rekordleistung der Eltern aufrecht zu erhalten. Dass das bald zu Engpässen führt, kann man sich leicht vorstellen.
Sowas muss nicht, kann aber auch rauskommen, und daher ist das immer relativ unwägbar. So habe ich eine Araucana x Javanesischer Zwerg- Mixhenne, bei der leider vom Typ her ziemlich ihre Urgroßmutter durchkommt, eine weiße Legehybride. Sie ist genau so ein schmales, dürres Hemdchen wie diese Hühner, mag tropfnass vielleicht 1,5- 1,7 kg wiegen, legt aber Eier von regelmäßig 55 g. Genauso unproportional zur Henne wie bei den weißen Hybriden, wo ich echt erschrak, als ein Nachbar mir zehn Bruteier seiner weißen Hybriden gab- so schmale, hagere Hühnchen, und die knallen dann täglich Eier von Marans- Format raus.
Auch sowas gilt es vorm Mixen zu bedenken, und so würde ich zumindest was die klapprigen weißen Hybriden angeht, dreimal überlegen ob ich die verwende...

fradyc
27.08.2014, 23:47
@Okina75 Die inneren Werte meiner Experimentalgeflügel kann ich nur nach den Hähnen bewerten und da gibts nicht allzuviel zu schreiben. Die sehen alle gleich aus, wachsen gleich schnell, schmecken gleich gut und werden gleich schlecht bezahlt. Die Hühnchen sind alle gegen Wild, Honig oder Euros eingetauscht. Weiß von denen nur, 18.-20 Woche ist Legebeginn. Sinn des ganzen war ja nicht besondere Mixe oder ähnliches zu haben, sondern ich kann einfach den Brüter nicht laufen lassen, ohne dass er bis oben hin gefüllt ist. Und nebenbei wird halt experimentiert wo geht. Z.B. fand ich gegen die vorherrschende Lehrmeinung heraus, dass senkrecht im Brüter stehende Eier nicht zwingend gewendet werden müssen. Von neun Eiern, musste bei Einem beim Schlupf geholfen werden, weil mit Eischale verklebt, alle anderen ohne Probs. Erfahrungen festigen sich halt immer besser, als Gelesenes oder Gehörtes, wo man sich auch nie sicher ist ob´s taugt, was da steht.

Okina75
28.08.2014, 00:37
Richtig, Papier ist geduldig *hüstel*.
Und Glückwunsch zu der sehr interessanten Entdeckung mit der Brut: Senkrecht heißt stumpe Seite nach oben, richtig?

Grüße,
Andreas

fradyc
28.08.2014, 08:18
Senkrecht heißt stumpe Seite nach oben, richtig?

Ja wohl, Bläschen oben.

w.lensing
28.08.2014, 09:40
Du kannst einfache Kreuzungsprodukte nicht mit Hybriden vergleichen. Wenn 4 Inzuchtininien zusammengeführt werden kommt ein anderer Genpool zustande als wenn du 2 Rassen kreuzt. Du urteilst nur nach der Farbe, hier spielt die Dominanz bestimmter Farben über andere ein weit größere Rolle. Bei einfarbigen Hybriden, hast du sowas z.B. nicht.

Meiner Meinung nach bringt dies ganze Thema niemanden weiter. Es wird einer Einzelperson nicht gelingen aus mehreren Rassen eine Wirtschaftliche Rasse zu formen.
Es mag möglich sein aus 2 Rassen über Inzuchtlinien ein Endprodukt zu formen. Aber jede weitere Einkreuzung ist kontraproduktiv

sturm
28.08.2014, 10:16
Wenn jemand mehr weiß gerne her damit aber prinzipiell reden wir auch bei Hühnern immer noch über Mitose und Meiose. Also sprich, wenn alle 4 Großeltern aus gut legenden Linien kommen bekommt das Huhn das notwendiger Art und Weise mit. Die einzige Gefahr ist, dass sich irgendwelche Gene nicht zusammenpassen und ungewollte rezessive Phänomene auftauchen (das muss aber nicht sein!). Und Lohmann macht meines Erachtens nichts anderes als Ungewolltes durch die genaue Analyse der Inzuchtlinien auszuschließen und diese Inzuchtlinien auf ein Spitzenniveau zu entwickeln (entwickelt zu haben) und auf positive rezessive Phänomene und positive dominante Gene zu setzen. Zumindest aus der Konzernsicht und dem Konzernziel. Bei Mast/Gewichtszunahme funktioniert das auch nicht anders. Und Lohmann nimmt sicher keine schlecht legenden Ausgangslinien für Legehybriden, die sind ja nicht "blöd" und versuchen aus mittel/schlecht legenden Ausgangsprodukten mit ewigem Herumprobieren den einen Weg zu finden, um zu guten Legern zu kommen (wenn man genetisch extrem passend kreuzt geht das wohl schon, da probiert man vorher aber eine Weile). Bei Masthybriden genauso mit dem Fleischansatz und der schnellen Gewichtszunahme, da versucht man dann halt durch Kreuzung schnelles Wachstum mit super Fleischansatz zu vereinen, aber warum sollten sie da mit schmalbrüstigen Hühnern herumprobieren?
Und bei Robustheit/Gesundheit letztlich auch. Denn die Gefahr, dass man bei nicht miteinander verwandten Hühnern rezessive Erbkrankheiten erzeugt ist meines Erachtens sehr gering und die Wahrscheinlichkeit, dass beide Elternteile verdeckt anfällig für Leber/Nierenleiden etc. sind und das an ihren Nachwuchs weitergeben auch. Also können solche "Gebrauchskreuzungen" für die eigene Hühnergruppe durchaus funktionieren. Etwas anderes ist, wenn man aus diesen Verpaarungen ein Endprodukt erschaffen will, dass absolut gleichförmig ist. Von dem hat hier aber glaube ich auch keiner gesprochen bzw. dem Traum hängt hier keiner nach.




... Ja, das habe ich inzwischen auch schon gelesen, ebenso wie IB... Irgendwie kann einem die Hühnerhaltung manchmal schon ziemlich vergehen, wenn man vor so einem Desaster steht....
Was ich auf jeden Fall bei den Küken habe, ist IB. Da kann man nix weiter machen, muss man durchseuchen lassen...

Ja, da hast du natürlich absolut Recht, dass so etwas einem die Hühnerhaltung verleidet, du hast es echt mies erwischt. Ich war ja auch kurz davor meine Truppe kollektiv nähere Bekanntschaft mit dem Beil machen zu lassen, habe mich aber dagegen entschieden. Tatsächlich sind die Hühner, die bei dir bzw. mir in deiner/meiner Haltung gesund bleiben bzw. schnell wieder gesunden und die Krankheit besser wegstecken diejenigen, die du/ich für robuste Nachzucht brauchen kannst/kann. Ich weiß z.B., dass meine verbliebene kleine Zwergpaduanerhenne sicher auch die Kokken erwischt hat, da sie mit der leider verstorbenen Junghenne (für die waren diese Kokken tötlich) absolut immer 24h/ 7Tage die Woche zusammen war. Sie hat das aber problemlos weggesteckt, ist immer gut gewachsen, darum ist sie die "Auserwählte" (sofern nichts dazwischen kommt), die mit meinem ebenfalls gesunden Hahn für Zwergpaduanernachwuchs sorgen wird.
Und bei Bruteiern wie erwähnt aufpassen. Das kann böse ausgehen, die Wahrscheinlichkeit ist bloß geringer.
Ich habe ja viel mit meiner Hühnertierärztin kommuniziert (und ja, die ist absolute Spitzeklasse) und setze auch deshalb auf Hühner aus eigener Nachzucht, damit sie genetisch und von den Aufzuchtbedingungen her nur das Beste mitkriegen und eben auch schon durch Resistenzen und vom Immunsystem der Elterntiere profitieren.

fradyc
28.08.2014, 10:20
Du urteilst nur nach der Farbe...

Nein eigentlich nicht, eine gleiche Wachstumsgeschwindigkeit, ein in etwa gleiches Gewicht und ähnliches Verhalten konnte auch festgestellt werden. So sind alle Hähnchen der genannten Verpaarung mit den "klapprigen weißen Hybriden" sehr frühreif und wehrhaft gewesen. Den älteren Hähnen wurde nicht einfach aus dem Weg gegangen, nein man baute sich auf, selbst dem Boss gegenüber auch wenn hier dann ein Strenger Blick genügte um sich dann doch zu trollen.


Meiner Meinung nach bringt dies ganze Thema niemanden weiter.

Warum denn nicht? Gegenteilige Meinungen müssen doch auch nicht kontraproduktiv sein. Irgendwer wird schon irgendwas für sich mitnehmen können. Der Fred hat ja immerhin schon 12 Seiten gefüllt....

JasminW
28.08.2014, 13:16
Rein theoretisch könnte man doch diese hybriden auf die ausgangsrasse zurück züchten ode das hybrid huhn zur reinrassigkeit
Mir ist klar das das praktisch nahezu unmöglich ist da nur ein ganz geringer Teil die richtigen Gene hat geschweigedenn überlebt.
Ich habe natürlich nichts dergleichen vor es geht mir da nur um die Theorie

w.lensing
28.08.2014, 13:55
Danke mir reicht es, da beschäftige ich michlieber mit Rassezucht.

Ernst
28.08.2014, 14:33
Warum denn nicht? Gegenteilige Meinungen müssen doch auch nicht kontraproduktiv sein. Irgendwer wird schon irgendwas für sich mitnehmen können. Der Fred hat ja immerhin schon 12 Seiten gefüllt....

Die Tatsache, dass dieser Thread viele Seiten füllt, sagt noch nichts über seine Qualität aus. Ebenso wenig der Hinweis, dass irgendwer irgendwas draus mitnimmt. In Anbetracht der Tatsache, dass hier mehr schlichtes Klein Fritzchen Denken, als Tatsachen zum Besten gegeben wurden, wäre es eher bedauerlich, wenn daraus zu viel mitgenommen würde.

Ich halte es da eher mit w. lensing.


Meiner Meinung nach bringt dies ganze Thema niemanden weiter. Es wird einer Einzelperson nicht gelingen aus mehreren Rassen eine Wirtschaftliche Rasse zu formen.

Sicher werden bei solchen Zuchtlinien immer wieder sehr gute Tiere herauskommen, die den Wünschen des Züchters entsprechen. Aber es wird nicht so sein, dass die Tiere dieser Linien diesen Qualitätsstandard, in ihrer Gesamtheit erbringen. Es werden immer nur Zufallsprodukte bleiben.

catrinbiastoch
28.08.2014, 16:17
Ich lese gerne weiter mit ! L.G. Catrin

w.lensing
28.08.2014, 20:08
Bei den vielen Rassen die du einbringen möchtest mit den diversen Qualitäten brauchst du dafür Jahre und Jahrzehnte und etliche Generationen bis daraus etwas einheitliches werden soll, sonst wird das nur ein wildes irgendwas.

Dies ist Beitrag nr. 2 Damit ist schon alles gesagt und alles weitere überflüssig.

TMC
28.08.2014, 20:42
Ich dachte eigentlich, ich hätte deutlich machen können, dass alle im ersten Thread genannten Rassen erste Gedankengänge waren, über die ich hier diskutieren wollte.
Und im Laufe der Diskussion, die ich durchaus als nützlich, informativ (und wenn man die Arroganz und Geringschätzung anderer Meinungen/User oder einfach nur diesem Thread gegenüber, die manch einer hier zu Tage legt, außer Betracht lässt) und angenehm zu lesen empfinde, hat sich doch eh gezeigt, dass es erstmal eh nur ein oder maximal zwei "Rassen" zu meinen bisherigen Mixen werden.

XeroX
28.08.2014, 20:52
Dies ist Beitrag nr. 2 Damit ist schon alles gesagt und alles weitere überflüssig.

Und das ist auch der Grund warum man dem Geschreibsl in diesem Thread ruhig Enthaltung schenken darf. Weil der züchterische Horizont sämtlicher Kuschelhuhnhalter nicht über den Misthaufen langt. Deswegen frage ich mich ehrlich ob Aussagen wie "Ich lese hier gerne weiter" von Sarkasmus zeugen?

Soonwaldgeflügel
28.08.2014, 21:04
Wenn du das tatsächlich auf dich nehmen möchtest (was fast unschaffbar ist), gehören für mich auf jeden Fall welsumer dazu...

fradyc
28.08.2014, 21:10
Wenn du das tatsächlich auf dich nehmen möchtest (was fast unschaffbar ist), gehören für mich auf jeden Fall welsumer dazu...

Warum die Welsumer, wegen der (von mir stark untertriebenen) 180 Eier in 2 Jahren?

Okina75
28.08.2014, 21:14
Hy!

Nun möchte ich mal etwas angenervter fragen: Warum sollen denn positive Ergebnisse bei Mixen immer "Zufallsprodukte" bleiben? Was soll denn diese Aussage?
Ihr habt es geschafft und arbeitet bei Euren Rassen auch stetig daran, dass positive Sachen nicht zufällig bleiben, sondern sich bevorzugt vererben. Nichts anderes machen doch wir Hofschlagzüchter. Ich weiß nicht, aber irgendwie kommt's mir vor, als würden wir immer belächelt und nicht für voll genommen... Wie konnte denn das Isländische Landnahmehuhn eins der genetisch diversten, in diesen hochnordischen Breiten aber dennoch produktivste autochtone Huhn werden, wenn nicht zufällige widerstandsfähige Tiere mit guten Leistungen bevorzugt zur Nachzucht kamen, so dass sich seit der Landnahme durch die Wikinger vor rund 1200 Jahren mit der Zeit ein Typ Huhn ausprägen, der unter widrigen Klimabedingungen seinesgleichen sucht?
Island stößt mit seinem nördlichsten Punkt so gerade an den Polarkreis, und dort gedeihen Hühner, die ihren Ursprung in den feuchtwarmen Dschungeln Südostasiens haben.
Wie als durch Zuchtwahl über zufällige Treffer soll denn diese Anpassung gelaufen sein? Die Wikinger nämlich hatten sicher anderes zu tun, als ihre Hühner auf Kammzacke und Halsfederchen zu überprüfen. Da mussten Robustheit, Fleisch und Eier passen, und ich denke mal, dass man sagen kann, dass die Hühner diese Eigenschaften schon ein wenig länger haben, bzw. sehr früh ausgeprägt, sonst hätten sie nicht über die 1200 Jahre bis heute überlebt...

Nichts anderes sind solche Tiere in unseren Mixzuchten. Es mag schwer vorzustellen sein, aber auch der nichtorganisierte aus Spaß an der Freud'- Züchter kann Tiere entsprechend ihrer Anlagen auswählen und gezielt zusammen führen. Und mag das auch unorthodox erscheinen, so ist für uns der Weg das Ziel und jeder Fortschritt eine große Freude, an denen sodann fröhlich weiter gearbeitet wird.
Mir kommt' s immer so vor, als würde uns Mix- Züchtern keinerlei tiefschürfender Background zugestanden, sondern als würden wir einfach mal so aufs Geratewohl herumpanschen und uns dann mit fremden Federn schmücken, wenn was gelingt, weil ja die Rassen die guten Sachen mit eingebracht haben...

Hey, die Vitalität, die meine Alttiere jetzt auszeichnet, die kommt von meiner Selektion aus haufenweise Nachzucht, nicht, weil eine der Komponenten da so besonders herausgestochen hätte.
Ich würde eher sagen, meine Leistung als Mixzüchter ist ebenso hoch anzurechnen wie die des Rassezüchters. Denn wenn es mir gelingt, aus diversen Rassen ein Tier zu formen, das trotz aller Aufspaltereien und Streuungen nach angemessener Zeit dann die gewünschten Merkmale vereint, ist das aber eine ganz genau so wertvolle Zuchtarbeit wie als wenn ein Rassezüchter aus mehreren Rassen eine tolle neue schafft oder aus zwei/ drei Rassen einen neuen Farbschlag erzüchtet.
Dass nun faktisch über ein Drittel meiner diesjährigen Nachzucht perdü ist, nun ja, ist erst die F3. Aber die Tiere, die am Ende gesund daraus hervorgehen, bringen das ganze weiter voran, weil resistent gegen einen weiteren Stamm eines bestimmten Erregers.

So hing meine blaue Breda- Junghenne nach drei durchniesten Nächten gestern richtig in den Seilen mit krummem Rücken, Schnabelatmung und Geniese, so dass ich schon den Knüppel erwog. Öffne heute den Stall auf, kommt sie ganz fidel mit rausgezischt, keine Spur mehr von schlimmer Malesse, macht sogar wieder Flatterläufe und ist agil am Futtersuchen.
Eine Junghenne die trotz ziemlich seichten Genpools (Breda blau- gesäumt...) so taff und hart im Nehmen ist und nahezu über Nacht wieder gesundet, die sehe ich aber als ziemlich wertvolles Zuchttier an. Sei das nun für meine genetisch diverse Mixtruppe oder für den reinen Breda- Stamm, den ich auch noch habe... Sie ist auch so ein Zufall, der bei Mixen so verpönt ist.
Klar, die beiden schwarzen Breda- Geschwister hatten/ haben gar nichts, daher sind die genetisch noch wertvoller- den blauen Bruder der drei durfte ich aber schlachten, weil der wochenlang nicht aus der belegten Kehle rauskam... Ein Zufall, dass es bei den anderen nicht auch so war!
Und genau mit solchen Zufällen arbeiten wir Mixzüchter, ebenso wie der Rassezüchter darauf angewiesen ist. Ihr wisst selber, dass Toptier x Toptier nicht automatisch 100 % Toptier ergibt. Auch da gehört Glück dazu, auf dem ihr dann weiter aufbauen könnt.
Ich würd' mir also wünschen, dass Ihr unsereinen genau so anerkennt, wie wir Euch anerkennen. Sicher kommen öfter irgendwelche Flitzpiepen die meinen, sie könnten mit X x X x X binnen kürzestem die Welt auf den Kopf stellen, und klar ist, dass das Unfug ist, ich war ja schließlich anfangs selbst auf dem Trip. Aber es sind nicht alle solche "Hoppla, jetzt komm' ich"s, sondern auch Leute, die für sich wissen, was sie wollen, andere werden erst geläutert.

Ich finde es echt positiv, wenn ein paar Leute solche "Schlag- Projekte" ernsthaft angehen und am Ende wirklich was gutes schaffen, denn das stellt in meinen Augen ungeheure Genreserven dar. So Mixtruppen sind genetisch viel diverser als manche jahrhundertealte Rasse, ich erinnere da nur an die Sebright silber schwarzgesäumt, wo man quasi selbstverstänflich 2 Hähne an vier Hennen stellt, weil die Befruchtung andernfalls indiskutabel wäre. Mag teils mit der Hennenfiedrigkeit zusammenhängen, zu einem gut Teil aber sicher auch an der exorbitanten Reinzucht (Inzucht) die praktiziert wurde, um diese Farb- und Zeichnunhsvariante so stabil zu bekommen, wie sie ist. Diese harte Arbeit am Tier ist sehr lobenswert, aber hat nicht nur Vorteile. So kann man die Outdoor- Überwinterung von Sebright in harscherem Klima schlichtweg vergessen; schon hier im auslaufenden Westerwald brauchen die faktisch eine Schutzhütte wie sonst nur exotische Fasane etc. ...
Da lob' ich mir ehrlich eine gut sortierte, genetisch vielfältige robuste Mixtruppe auf Fleisch- und Legeleistung, die eben dasselbe Wetter wegsteckt, als wäre es der gleißende Sommertag... Auf dem Weg bin ich, und sind 's noch ein paar andere, und ich finde, das gehört ebenso respektiert und anerkannt wie die Arbeit des Rassezüchters.
Ich mag diesen Unterton absolut nicht, der hier immer so ein bisschen durchzukommen scheint alá "Das taugt doch vorn' und hinten nicht"... Doch, tut es- und falls einer sein Ziel mal doch nicht erreicht- wem tut es weh?

fradyc
28.08.2014, 21:25
Alles Geschriebene ist für die Katz, für jemanden der nicht verstehen kann, warum man Hühner hält und sie dann gar nicht in einen Ausstellungskäfig setzt.???

Lieber die Denke Klein Fritzchens, als den Auswurf Groß Kotzes...

Ich mein ja nur, Schlupf unter 20% ? ...aber Klein Fritzchen bedauern wollen? Sowas ist bedauernswert...

catrinbiastoch
28.08.2014, 21:55
Ohhh ja..., nicht nur bedauernswert !!!! So länger ich in diesem Thread mitlese .., komme ich zu der Erkenntnis , Plastikpokale sind mehr Wert , als gesunde , glückliche Hühner ! Wer " Gott " spielt , bei einer Schlupfquote unter 20 % , wird auch " Gott " sein , wenn nichts mehr schlüpft ! Im Interresse der gesunden Hühnerzucht , sollte vielleicht mal der Tierschutz eingeschaltet werden . L.G. Catrin

ptrludwig
28.08.2014, 23:16
Okina, das was du da schilderst macht jeder Hühnerhalter der einen Nutzen von seinen Tieren haben möchte, das hat mit Zucht absolut nichts zu tun.

phoenix27
28.08.2014, 23:16
Ich finde es schade , dass User sogar in der Rubrik "Mixe und Wirtschaftsgeflügel" von Züchtern angegriffen werden.. und sich dann auch noch pauschal als Kuscheltierhalter betiteln lassen müssen :(

Fast jeder Thread , der sich nicht um Züchten und Ausstellungen dreht , endet momentan wieder im üblichen Streit zwischen Hobbyhaltern und Züchtern. Mich langweilt das langsam.

Es geht hier im Thread um Wirtschaftsgeflügel , das in erster Linie Leistung bringen soll. Schrieb hier jemand was davon , dass er ein Huhn kreieren möchte , das abends mit ins Bett geht? ;)

Es ging hier doch um hofeigene Mixe , und darum , welche Rassen sich für welche Art Mixe eignen.... nicht um Erzüchtung einer neuen Rasse....? Oder lieg ich falsch?

Ob das Mixen an sich nun gut oder schlecht ist , ist doch nicht Bestandteil des Themas.


LG , phoenix27

ptrludwig
28.08.2014, 23:32
Alles Geschriebene ist für die Katz, für jemanden der nicht verstehen kann, warum man Hühner hält und sie dann gar nicht in einen Ausstellungskäfig setzt.???

Lieber die Denke Klein Fritzchens, als den Auswurf Groß Kotzes...

Ich mein ja nur, Schlupf unter 20% ? ...aber Klein Fritzchen bedauern wollen? Sowas ist bedauernswert...
Ähm ich habe keine Rassehühner, stelle demzufolge auch nicht aus.
Schlupfrate 20 % ist nicht so toll, diese Rasse ist aber eine wichtige Genreserve. Deren Gene sind z. B. in den Masthybriden. Ansonsten gebe ich Ernst Recht, denn der hat das nötige Wissen und darf sich erfahrener Züchter nennen. Der steht über Klein Fritzchen.

ptrludwig
28.08.2014, 23:40
Es ging hier doch um hofeigene Mixe , und darum , welche Rassen sich für welche Art Mixe eignen.... nicht um Erzüchtung einer neuen Rasse....? Oder lieg ich falsch?

LG , phoenix27
Du liegst falsch, es ging darum mit Hilfe von Rassetieren einen Hofschlag/Lokalrasse zu erzüchten die alle existierenden Rassen in den Schatten stellt leistungs- und vitalitätsmäßig.

Okina75
29.08.2014, 00:35
Peter: Na sicher hat das was mit Züchten zu tun!
Es ist haargenauso Zucht, wenn ich von meinen vorhandenen Tieren nur die zur Nachzucht auswähle, die meinen Vorstellungen entsprechen, und deren Nachzucht, Enkel und Urenkel usw. ebenfalls danach selektiere.

Erkläre mir mal bitte haargenau, was daran keine Zucht ist! Weil sich nicht jedes Tier durch möglichste genetische Homogenität gleicht wie ein Ei dem anderen? Das ist beschränktes Schubladendenken.
Es ist bereits Zucht, wenn in Euren Favelas einer gerne weiße oder buntscheckige Hühner (oder besonders aggressive Hähne) mag und seine Tiere danach selektiert. Bloßes Vermehren und Rumgepansche ist es, wenn einem völlig egal ist wer wie und wann mit wem und Hauptsache was für den Topf.
Hingegen ist es Zucht, wenn einer die fleischigsten und großrahmigsten Tiere behält, um sich damit besonders gute Topfhühner zu ziehen. Zucht muss nicht immer nur jeder Quadratmillimeter genau nach vorgegebenem Maß sein, sondern ist bereits, wenn nur zweckgerichtet verpaart und selektiert wird. Das will manchem vielleicht nicht ganz in den von deutscher Korrektheit geprägten Schädel ;).

PS: Ach Quatsch, alle existierenden Rassen in den Schatten stellt... Geht es etwas weniger melodramatisch?
Wir wollen einfach nur Hühner, die uns gefallen und uns genehme Leistungen bringen. Und wenn das eben keine Rassehühner sind, meine Güte, wem bricht denn davon ein Bein ab?
Ich mag es, zu experimentieren, ich liebe die Vielfalt und das uneingeengte Denken und Wirken, die so eine ungebundene Mixzucht mit sich bringt. Die Gedanken sind frei, die Wege völlig offen, das ist es, was mich daran so reizt!
Ich schaue lieber jeden Tag auf meine total bunte und inhomogene Truppe und lasse mir dabei das Herz weit werden als auf eine für mich völlig langweilige zu 100 % äußerlich gleichförmige Truppe, wo ich ein Tier nur an der Ringnummer vom anderen unterscheiden kann.
Was find' ich die Isländischen Landnahmehühner geil, wo nicht ein Tier dem anderen gleicht, und wo durch die gesamte Entwicklung vom Eintagsküken bis zum Junghuhn fast keine Woche ohne neue Überraschung vergeht. Jedes meiner sechs Isi- Jungtiere hat mich in seiner Entwicklung mindestens einmal mit unerwartetem überrascht, dabei sind sie super robust, wunderschön anzusehen von Typ wie Farbe, und genau solche Hühner will ich.
Ich persönlich finde es langweilig, schon von vorneherein zu wissen, was mich an Äußerem erwartet, ganz ehrlich, aber ich kann absolut damit leben, dass eben dies viele Leute schätzen und vorziehen.
Gut, fein, sollen sie, da erwarte ich dann aber dieselbe Freiheit für mich :D!

Nicolina
29.08.2014, 00:36
Ich möchte hier mal "kurz" dazwischen schreiben/fragen, ohne mich im geringsten auszukennen, was die Hühnerzucht betrifft.
Was ist denn grundsätzlich "falsch" daran, einen eigenen Hofschlag, der den eigenen Kriterien entspricht erhalten zu wollen?
Ist nicht jede "Zucht" irgendwo/irgendwie mal damit angefangen? Und dann gab es "Nachfrager" für die ähnliche Kriterien wichtig waren, so dass sich die unterschiedlichsten Rassen überhaupt entwickeln konnten.
Was spricht somit gegen "eigene Gedanken und Ziele"? (Mit dem sicher auch jener Züchter begann, dessen Rasse heute "anerkannt" ist.)
Ohne dass, das überhaupt Grundtenor dieses Freds war..

TMC
29.08.2014, 01:33
@okina
Hervorragender Beitrag.
Mich ärgert dieser überhebliche Unterton auch, das hier nur Pfusch geschrieben wurde/wird.

Drum bitte ich die Kritiker doch deinen letzten Satz zu beherzen: Wenns nicht ganz klappen sollte, wem tuts weh?

Ich (wir) habe so oder so jedes Jahr Küken, warum stört es dann hier manche von der alten Züchtergarde, wenn ich (wir) probiere(n) möglichst robuste Küken zu züchten, die, wenn es klappt, unseren Bedürfnisssen/Wünschen dann eben am ehesten Nahe kommen?

@ptrludwig
geht es denn hier um die Deutungshochheit über den Begriff Zucht? Wenn das was Okina macht für dich keine Zucht ist, auch ok:) Ich hatte doch anfangs schon geschrieben, und da denkt wahrscheinlich Okina ähnlich, hier hat keiner die Ambition eine neue "Rasse" zu "züchten" oder irgendwelche zweifelhaften "'Züchterpreise" zu gewinnen.

@nicolina und phoenix
genau! Weshalb dann die Aufregung von manchen hier?

ptrludwig
29.08.2014, 01:46
Peter: Na sicher hat das was mit Züchten zu tun!
Es ist haargenauso Zucht, wenn ich von meinen vorhandenen Tieren nur die zur Nachzucht auswähle, die meinen Vorstellungen entsprechen, und deren Nachzucht, Enkel und Urenkel usw. ebenfalls danach selektiere.

Mal meine Situation. Habe mir im vergangenen Jahr Küken vom sogenannten Züchter gekauft, Zwiehühner keine Rasse bzw. alles durcheinander gemischt. Zusätzlich noch Eier geholt und von Glucken ausbrüten lassen. Absolut schlechte Schlupfrate, viele Verluste und zusätzlich noch Diebstahl. Geblieben ist mir ein Hahn und eine Henne und eine komplette Brut des hiesigen Schlages, die sind unverwüstlich. Das Problem, wiegen unter 2 kg, Eigewicht 35 bis 45 g und legen nur so viel sie ausbrüten. So nun habe ich mir den Hahn vom Züchter gelassen, da weiß ich das er aus einem 60 g Ei stammt und den werde ich wenn er so lange lebt mehrere Generationen an seine Töchter paaren. Die ersten sollten Ende des Jahres anfangen zu legen und ich sehe wie die Eier werden. Verluste habe ich bisher keine, da haben schon mal die Mütter durch geschlagen. Wenn der Hahn dann mal ausgewechselt werden muss sehe ich in welcher Richtung das passiert. Nun stelle ich mich aber nicht hin und sage ich schaffe einen Hofschlag, weil bevor meine Tiere in den Erbanlagen gefestigt sind muss ich wieder Fremdblut zuführen und erneut einen Ausgleich zwischen Vitalität und Leistung zu finden. Ob es mir überhaupt gelingt die Brutlust zu vermindern, das Eigewicht zu erhöhen, Legeleistung verbessern steht in den Sternen. Das alles ist Hühnerhaltung mit normaler Auslese.
Wenn ich nun eine neue Rasse/Hofschlag züchten wollte, müsste ich die nächsten Jahre ohne Fremdblutzufuhr auskommen. Ich bräuchte also 5 Zuchtstämme müsste jedes Jahr 1000 Küken ziehen und die dann konsequent auf Leistung selektieren. Das wäre dann Zucht und ich hätte dann in ein paar Jahren einen Bestand der in den Erbanlagen gefestigt ist.
Dann käme der nächste Schritt, ich muss Leute finden die meine Hühner auch möchten, bei einem kleinen Genpool würden sie sehr schnell wieder degenerieren. Ja und wer will die wenn da keine Linie drin ist?

Okina75
29.08.2014, 02:19
Hy Peter!

Doch, was Du machen willst, ist auch schon Zucht, weil Du bestimmte Ziele verfolgst.
Ob es klappt oder nicht, ist egal, Du arbeitest auf ein Ziel hin, das ist das entscheidende. Da würde ich eher sagen, es ist keine Zucht, wenn man ein schon bestehendes Optimum "nur" erhält. Und dennoch gibt es das Wort "Erhaltungszucht", welche eine ebenso anerkannte Zucht ist...

Sicher muss immer wieder Fremdblut rein, aber wenn Du dafür Schläge/ Rassen nimmst, die die von Dir gewünschten Merkmalen schon mitbringt, dann unterstützen die Deine Bemühungen doch nur. Und außerdem kannst Du so auch immer auf einen netten Heterosiseffekt hoffen, denn was ist Hybridzucht? Das Zusammenbringen lange in sich gezüchteter Linien, die zusammen gebracht dann den totalen Boost ergeben...
So kann das gut auch bei Dir sein, wenn Du Deine jahrelang gezogene Truppe hast und da einen neuen geeigneten Hahn drauf lässt. Die Ergebnisse können überraschend sein.
Kuck zum Beispiel mal bei mir: 2012 hatte sich unsere damals neue blaue Königsberger Hybridhenne mit meinem seinerzeitigen Hahn, einem Javanesischen Zwerg- Mix eingelassen. Daraus entsprang eine Tochter, die in ihrem ersten Jahr stets 1- 4 Eier im Monat mehr legte als ihre Mutter, die sich ebenfalls noch in ihrer ersten Legeperiode befand. Das will selbst bei einer Hobbyhybride schon was heißen.
Inzwischen hat sich das leider relativiert, die Tochter ist der Mutter etwas hinterher oder gleichauf, was aber auch daran liegen kann, dass anscheinend durch optimiertes Futter die Mutter nun in ihrer zweiten Legeperiode paradoxerweise mehr legt als in der ersten...
Die Königsbergerin steht nun relativ unmittelbar vor ihrer zweiten Mauser, also am Ende ihrer zweiten Legeperiode, und ich bin mal gespannt, wie sich das Gespann Mutter/ Tochter in ihrer dritten Legeperiode macht. Fest steht, dass die Königsbergerin 2015 nochmal Mutter wird, und das wird, wenn es läuft wie geplant, von ihrem eigenen Urenkel sein. Bin jetzt schon gespannt, was das gibt!

w.lensing
29.08.2014, 11:49
Melde mich doch noch mal hier zu Wort. Es ist schade das jede Diskusion über Zucht und Rasse in einen Streit zwischeb Mix,-Hybrid und Rassezüchtern endet. Leben und Leben lassen. Es sollte aber möglich sein, hier zu Themen seine Meinung zu äußern ohne das gleich der Krieg ausbricht.
Okina75 hat hier kundgetan aus mehreren Rassen seine eigene Linie zu erzüchten. Ja das ist ohne Zweifel Zucht. Über das Ziel kann man verschiedener Meinung sein, aber wenn er seine Eigene Rasse, nach seinen Kriterien haben möchte kann er das versuchen.
Von anderer Seite wurde nur darauf hingewiesen das unmöglich sein würde, das es für eine Einzelperson praktisch unmöglich ist aus mehreren Rassen eine neue " Hofrasse " zu züchten, da der Genpol viel zu groß ist um daraus in absehbarer Zeit eine, in welcher Richtung auch immer, einheitliche Linie zu formen.
Ich konnte hier in keinem Beitrag Angriffe gegen Mixe oder Hybridzüchter lesen. Es wurde sachlich argumentiert, mit Ausnahme der üblichen Spaßvögel. Warum jetzt alsodie Angriffe. Wenn Okina meint, das er sich seine Linie schaffen will soll er es tun, es ist doch seine Sache.
Das manche Rasezüchter manche Hobbyhalter nicht verstehen und belächeln ist so und wird sich auch nicht ändern da von beiden Seiten andere Prioritäten gesehen werden. Diese Richtungen zu veralgemeinern ist unmöglich. Es bleibt nur: Last doch jeden nach seiner Art glücklich werden.

Okina75
29.08.2014, 12:17
Ja, richtig Wilhelm!
Und wie gesagt: Wenn es einem nicht gelingt nun ja, tut doch niemandem weh :)!
Dass das nicht sooooo einfach ist, wird jeder schon irgendwann selber merken.

w.lensing
29.08.2014, 13:58
Ich würde mir an deiner Stelle lieber eine passende Rasse aussuchen und nach deinen Wünschen selektieren, wird einfacher.