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Hühner-Mädel
02.10.2006, 14:31
Hallo, ich wollte mal wissen,
ob ihr ein Zuchtbuch führt?!

Wenn ja,
-was bring es?

Überlege mir auch eins zu kaufen, hätte aber gerne noch mal Rat.

Mit freundlichem Züchtergruß:

Hühner-Mädel
-------------------

bettelhuhn
03.10.2006, 01:03
Fange doch erst mal klein an. Setze Dir über zwei Monate die Arbeiten eines Zuchtbuches als Aufgabe. Dazu muss man nichts kaufen. Fleiss der in Monotonie endet wird dabei für Dich herauskommen. Mir bringt diese Arbeit sehr viel Freude. Bringt es keine Freude, endet es wie so oft in den Zuchtringen: Mit erdachten, geschönten Daten.

Ein Zuchtbuch sollte selbstgemachte Ehrlichkeit sein, kein Vorzeigeobjekt!

Mache es einfach, frag nicht, später vergleiche mit Anderen. Dann wirst Du Deine eigene Ehrlichkeit zu schätzen wissen und mehr wissen als manch langjähriger Zuchtbuchinhaber.

Meine Meinung

Gruss Thomas

Hühner-Mädel
03.10.2006, 11:54
Hab ich jetzt net so recht verstanden^^ Das Buch das ich kaufen möchte kostet 3.50... Ich denke das kaufe ich.^^

Akis
03.10.2006, 12:53
Ich habe ein Bestandsbuch.
Habe da alle Hühner drin ;), Impfbescheinigungen, Kotuntersuchungsbelege, Züchteradressen. Sowie Anwendungs & Abgabebelege von bestimmten Medikamenten.

was ist denn der Unterschied zum Zuchtbuch? Schreibt Ihr da auch rein, wann welche Küken von welchen Eltertieren... usw?
Son´ne Art Stammbaum? :-[

Wäre ja Interessant, bei Hunden macht man das ja auch :roll

WILDFLOh
03.10.2006, 12:54
Du kannst da auch ein ganz normales Papier oder einen Block nehmen. So mache ich das. Es dient mir dazu den Überblick zu wahren (wer mit wem, was dabei raus kam usw...)
Formlose Notizen eben, aber selbst Blick ich da noch durch ;D

yossy
03.10.2006, 13:56
Hi,

zwischen Zuchtbuch und Bestandsbuch ist schon ein Unterschied.

Ein Zuchtbuch kannst Du in welcher Form auch immer für Dich privat führen oder Du meldest Dich beim Zuchtbuch/Herdbuch an. Da gibt´s glaube ich 3 Kategorien, die unterste ist per Eierliste. Als Lohn Deiner Mühen erhälst Du die Stallplakette, die kannst Du dann an Deine Stalltüre nageln. Die beeindruckt die Besucher ungemein.

Das Bestandsbuch, wie es oben schon erläutert wurde ist gesetzlich vorgeschrieben nicht zuletzt wg. der Vogelgrippe.

bibi Peter

masterjonas
03.10.2006, 14:30
also ich würde mir das zuchtbuch selber machen mit einem tabellenprogramm. ist einfach und belibig erweiterbar.
und es kostet nix^^

Hühner-Mädel
03.10.2006, 15:45
Man muss ein Besandsbuch haben?????????????????? :o :o :o :o

Habe ich noch nie was von gehört. Meine Hühner sind gemeldet reicht das nicht?


Naja 3.50 für ein Zuchtbuch bezahlen ist ja nicht die Welt^^


Noch was, Was war das mit Stallplakette? Wie funktioniert das? was ist damit? Das interresiert mich jetzt mal...


Und ist das, das man da reinschriebt wie die einzelnen Tiere bei Ausstellungen abgeschnitten haben, und wo man dann eintragen kann welche Henne und welcher Hahn welches Küken bekamen?

WILDFLOh
03.10.2006, 16:02
Wenn Du den Bestand Deiner Tiere gemeldet hast ist das ja eine Art Bestandsführung. Muss aber auch aktuallisiert werden.
Darum einfach Huhn, Rasse, Farbe, Ringnummer, Elterntiere usw. notiert
und der Anfang ist gemacht...

altsteirer.at
26.11.2006, 11:24
Ein Zuchtbuch ist für eine seriöse Zuchtbuchführung nötig. Ich selber bin im Rahmen meiner Möglichkeiten auch Stammbaumzüchter, wo faktisch von jedem Tier die Abstammung bekannt ist.

Somit ist es auch möglich, von den Hennen essentielle Parameter zu erheben, wie Eigewicht, Legeleistung (erhebe ich periodenweise), natürlich werden auch die formalistischen Parameter erhoben, auch Krankheitsanfälligkeiten, welche Rückschlüsse auf die Fitness des Tieres erlauben. Des weiteren halte ich charakterliche Eigenschaften fest. Schließlich hat jede Henne auch eine spezifische Fruchtbarkeitsrate = geschlüpfte Küken/ gebrütete Eier, respektive befruchtete Eier.

Diese Parameter halte ich fest und bei der Verpaarung der Nachzucht der nächsten Generation habe ich die essentielle Grundvoraussetzung in Sachen Inzucht oder kann die einzelnen Tiere einfach gezielter verpaaren.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist auch, dass ich von jedem Zuchttier den Zuchtwert erheben kann, etwa welche Qualität die Nachzucht von Henne x hat, die auf 2-3 Hähne zurückgehen kann. Umgekehrt kann man so auch den Zuchtwert eines Hahnes erheben, der immer mit verschiedenen Hennen verpaart ist.

Der wesentliche Vorteil dieses Aufwandes ist aber, dass man von den Hennen so viele Parameter erhält, dass man gute Vererber länger in der Zucht halten kann, aber auch von schönen Ausstellungshennen deren waren Wert erkennt. Immer wieder gibt es Tiere, welche nicht legen, oder nur wenig legen oder ein Eimindestgewicht unterschreiten.

In Konsequenz kann man von den Hähnen in der Nachzucht jene behalten, welche von den besten Vererbern abstammen, respektive von Hennen und Hähnen mit der besten Leistung.

Mit einem solchen System kann man über Jahre selbständig züchten und autark sein, denn es ist sehr schwer kongeniale Partner zu finden. Außerdem kann man kaum Tiere erwerben, von welchen diverse Parameter über Generationen bekannt sind.

In der Hoffnung etwas and praktischer Erfahrung vermittelt zu haben, verbleibt der

Altsteirer.at

Katrin
26.11.2006, 12:35
hallo!

Also - ein Bestandsbuch muß jeder führen. Dort wird aufgeschrieben wann welche Tiere mit Medikamenten behandelt wurden, die eine Wartezeit haben. Also Antibiotika, Wurmmittel etc.
Eine Liste über die Zu-und Abgänge im Bestand muß auch jeder führen, mit genauer Anschrift der Käufer/Verkäufer.

Ein Zuchtbuch ist freiwillig, als Mitglied eines Ortsvereins des BDRG kann man beim "Zuchtbuch" des BDRG mitmachen, dort seine Daten abgeben und bekommt dafür eine Plakette und kann an Zuchtbuchversammlungen mit Vorträgen etc teilnehmen.

In einem Zuchtbuch sind die Tiere des Bestandes mit Ringnummern erfaßt. Es wird aufgeschrieben, welche Tiere im Zuchtstamm sind und welche Küken aus diesem Zuchtstamm oder (bei Fallnestkontrolle) von welcher Hennen stammen. Dann werden die Fruchtbarkeitsparameter erfaßt ( Befruchtungs-und Schlupfrate) und die Legeleistung des Stammes bzw der einzelnen Hennen pro Tag rund ums Jahr (Eizahl und - gewicht).Und natürlich die äußeren Merkmale der Hühner,uU Beurteilung auf Ausstellungen, Aufzuchtgewichte etc.
Ohne diese Aufzeichnungen ist eine wirklich Zucht überhaupt nicht möglich, ob man das aber auf einem Blatt Papier oder in einer Exel-Tabelle macht, hängt wohl eher von den technischen Möglichkeiten und der Bestandsgröße ab. Ich kenne Züchter, die ganzjährige Fallnestkontrolle aller Hennen seit Jahrzehnten auf vorgedruckten Tabellen festhalten und hervorragende Ergebnisse erzielen. Reine Fleißarbeit.

VG Katrin

bettelhuhn
29.11.2006, 01:12
Ob das Zuchtbuch des BDRG mit seinen 3 Stufen einen Sinn erfüllt, wäre für mich zumindest in der Stufe 1 sehr fraglich. Was soll uns eine tagweise gezählte Eierlegeanzahl überhaupt sagen? Natürlich bekommt man einen groben Überblick über die Legeleistung, doch Folgen für eine verbesserte Zucht ergeben sich nicht daraus.

Selbstverständlich ist an Zucht im Sinne des Wortes, ohne Zuchtbuch nicht zu denken. Die allergrößte Aufgabe bei der Geschichte und deren Vereinfachung, wäre eine Gerätschaft, die es den Haltern erlaubt, eine echte Fallnestkontrolle ohne Anwesenheit zu bewerkstelligen. Wenn Katrin schreibt:
Ich kenne Züchter, die ganzjährige Fallnestkontrolle aller Hennen seit Jahrzehnten auf vorgedruckten Tabellen festhalten und hervorragende Ergebnisse erzielen.

... dann freut es mich, dass Menschen so lange ihre Rente geniessen können!

Ganz ohne Zynismus gesagt, denn die prozentual grösste Züchtergruppe dürfte kaum die Gelegenheit haben, stets anwesend zu sein. Ein Tier im Fallnest schmoren zu lassen, kann ebenfalls nicht im Sinne des Erfinders sein.

Sollte es eine Apparatur geben, die es jedem ermöglicht Fallnestkontrollen zu vollziehen, würde ich mich sehr freuen.

Erst diese technische Neuerung würde uns weiterbringen und Lügenlisten in ihrer Anzahl eindämmen.

Ansonsten schliesse ich mich den beiden vorherigen Beiträgen gerne an.

Gruss Thomas

Gast
29.11.2006, 09:24
da brauchst dann ja nur nester mit scanner und hühner mit barcode. und ne lichtschranke, ob wirklich das ei gepurzelt ist.....


achja und den pc mit der passenden software....

Katrin
29.11.2006, 09:55
Hallo!

Es gibt diese Nester bereits als Prototyp, sie funktionieren gut . Jetzt fehlt nur noch jemand, der sie auf den Markt bringt und das zu einem akzeptablen Preis (also in etwas größeren Mengen). Vielleicht ein Brutmaschinenhersteller; jemand, der gern bastelt und schon einen Vermaktungsweg im Geflügelbereich hat...

VG Katrin

yossy
29.11.2006, 11:43
Hi,
soll doch der BDRG insbesondere Herdbuch das finanzieren wenn sie schon derlei Vorstellungen/Wünsche haben.
Beschäftigungstherapie pur und Statistik zum vorzeigen.
bye

Katrin
29.11.2006, 17:09
Hi!

Der BDRG hat dank stark gesunkener Ring-Einnahmen dies Jahr wahrscheinlich andere Sorgen...da müssen sich wohl Züchter, die ernsthaft vorhaben, Rassegeflügel auch auf Leistung zu züchten - und nicht nur als Ziergeflügel "fürs Auge" - selbst darum kümmern.

VG katrin

Achim
29.11.2006, 19:11
Original von yossy
Als Lohn Deiner Mühen erhälst Du die Stallplakette, die kannst Du dann an Deine Stalltüre nageln. Die beeindruckt die Besucher ungemein.


Höre ich da etwa Ironie raus???
So eine Stallplakette ist doch ECHT WAS TOLLES?


...wo soll ich blos noch mehr hinnageln ???
UND dann steht auch noch GANZ groß BDRG drauf.
;)

Katrin
29.11.2006, 19:41
Hi!

Was Du aus Deiner Stallplakette im Verkaufsgespräch mit potentiellen Hühnerkäufern machst, ist ja Deine Sache, aber es gibt durchaus Leute, die das nutzen.
Du kannst sie natürlich auch gut als Gläser-Untersetzer benutzen oder Deine Autoscheiben im Winter damit abkratzen... ;)

VG Katrin

yossy
29.11.2006, 19:48
Hi,
... und laufend ne neue Farbe, echt kunterbunt. Erinnert an die tuberkulosefreie Plakette von den Rindviechern früher.
Wenn ich dran denke mach ich morgen mal ein Foto und stell das hier rein.

Katrin, um bei Deiner Ironie zu bleiben.... am besten man nagelt die unten an der Türe längs. Dann nagen die Mäuse dort unten am Boden nicht so schnell durch.

bye

Günter Droste
29.11.2006, 20:07
Original von yossy
Hi,
... und laufend ne neue Farbe, echt kunterbunt. Erinnert an die tuberkulosefreie Plakette von den Rindviechern früher.
......
bye


Nun so kunterbunt sind die dann nun doch nicht. Die Farbe der Plakette richtet sich nach der jeweiligen Farbe der Bundesringe - oder sollte das bisher nicht aufgefallen sein ? ;)

Gast
29.11.2006, 20:12
naja, also jedes jahr was neues. :)

bettelhuhn
29.11.2006, 21:15
Es gibt diese Nester bereits als Prototyp, sie funktionieren gut

Hier im Hüfo wurde hin und wieder bereits über Möglichkeiten für Bastler in diesem Bereich gesprochen. Eine Brutmaschine selber zu bauen ist möglich. Aber um so ein Nest selbst zu bauen, dafür müsste ein Konzept vorliegen, eine Bauanleitung etc.

Eine kurze Beschreibung der Funktionsweise wäre ein Anfang.



Gibt es da etwas?

Gruss Thomas

altsteirer.at
29.11.2006, 22:53
Ich habe 2 verschiedene Varianten von Fallennestern verwendet. Ich verwende schon seit Jahren das Modell nach Armin Arbeiter, welches er in seinem Buch "Geflügelrassen Österreichs und der Donauländer" vorstellt. Armin Arbeiter hat bekanntlich vor 100 Jahren das Sulmtaler Huhn erzüchtet.

Fall jemand dieses Modell kennen lernen möchte oder meine Erfahrungen - insbesondere im Gegensatz zu einem Fallgittermodell - wissen möchte, dem kann ich gerne privat unter meiner Mailadresse Auskunft geben.

Viele Grüße vom

Altsteirer

Katrin
30.11.2006, 13:23
Hallo Thomas!

Diese automatischen Nester gibts bereits in der Praxis, also auch ein Bauanleitung und ein Programm zur Auswertung der Daten. Was noch fehlt, ist die Serienreife und die Vermarktung in größerem Umfang, um die Kosten zu senken.
Wenn Du Interesse hast, kann ich gern Kontakt mit den entsprechenden Leuten herstellen.
VG Katrin

yossy
03.12.2006, 17:03
Hi,
und hier die kunterbunten Stallplaketten.

10 Jahre Müh und Plag sind da hingenagelt, wirklich http://img352.imageshack.us/img352/7997/pict2790ec3.jpg (http://imageshack.us)sehr beeindruckend für jeden Ahnungslosen.

bye Peter
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bettelhuhn
04.12.2006, 01:09
Freu Dich doch, daß Du kein russischer General bist. Dann müsstet Du mit an die Brust genagelten "Auszeichnungen" einmal am 1.Mai durch die Gegend laufen. So hast Du den Schmuck das ganze Jahr am Stall. Und Platz bei Dir am Brett für die nächsten Jahre ist ja auch noch. So ein General kann sich bei Platzmangel an der Brust, die Auszeichnung nur noch an das Knie nageln.

Viel Spass bei der Traditionspflege

Thomas

Wontolla
30.06.2010, 16:13
Die Stallplaketten sind doch hübsch und und sehen ganz wichtig aus.

Ich habe jetzt herausgefunden, dass das Zuchtbuch gar kein Buch ist. :o
Das Zuchtbuch scheint eine Sammelstelle für Daten zu sein. Am Sonntag den 4. Juli findet nämlich die Jahreshauptversammlung des bayerischen Zuchtbuchs in Triesdorf statt. Da ich eingeladen wurde, fahre ich hin und schaue mir das mal an. Kommt sonst noch jemand?

altsteirer.at
02.07.2010, 01:06
Schade, dass ich so spät davon erfahren haben. Widrigenfalls hätte es mich zumindest interessiert, wenn ich auch schon länger mit Koll. George in Kontakt bin.

Von Wien ist es doch etwas weit und v. a. gibt es diverse private Angelegenheiten, die etwas kontraproduktiv sind.

Bist Du eigentlich auch HB-Züchter, bzw. Mg. im Zuchtbuch?

Viele Grüße aus Wien!

Wontolla
02.07.2010, 01:15
Original von altsteirer.at
Bist Du eigentlich auch HB-Züchter, bzw. Mg. im Zuchtbuch?

So ist es.

altsteirer.at
02.07.2010, 01:40
Da würde mich aber noch interessieren, wie lange du schon Stammbaumzucht machst, mit wie vielen Stämmen und wie viel du je Rasse oder Stamm ziehst.

Auf weche Parameter achtest du besonders und konntest du schon einige verbessern, etwa das Eigewicht (EG) oder auch die Legeleistung (LL)?

V. a. interessiert mich noch, wie lange du Fallennester einsetzt, bzw. weches Patent?

Viele Grüße aus Wien!

Wontolla
03.07.2010, 02:36
Immer langsam mit den jungen Rössern!
Als Mitglied im Zuchtbuch bin ich noch taufrisch. Einer von 1100 in Bayern. Die höheren Weihen haben noch etwas Zeit. Die heute üblichen Fallnester sind für mich immer noch nicht praktikabel. Aber das haben wir bereits diskutiert. Gegenwärtig nutze ich ein Überwachungskamerasystem um bei Bedarf Bruteier mit bekannter Mutter zu erhalten.
Die Legeleistung hatte bisher geringe Priorität, weil eine hohe Produktivität nur dann zufriedenstellend sein kann, wenn die Qualität bestens ist. Inzwischen sind poröse Schalen Vergangenheit und das Eigewicht konnte von blamablen 42 Gramm (2007) auf jetzt durchschnittlich 53,4 Gramm verbessert werden. Es zeichnet sich ab, dass die Legeleistung 2010 nahe der für die Rasse typischen Obergrenze liegen wird.

Wontolla
04.07.2010, 16:59
Na prima. Das war heute genau die richtige Veranstaltung für mich.
Das Zuchtbuch ist die Organisation für leistungsorientierte Züchter. Von denen gibt es viel zu wenig. In Bayern gibt es 40.000 Geflügelzüchter. Davon sind gerade mal 750 mehr oder weniger leistungsorientiert und Mitglied im Zuchtbuch. Das sind immerhin fast 1,9%. Davon macht einer ganzjährig Fallnestkontrolle.
Meine Vorstellung bezüglich Eigröße und -Qualtät wurden voll und ganz bestätigt und die Triesdorfer Profis denken genau wie ich.

altsteirer.at
04.07.2010, 17:36
Danke für die interessante Antwort und dass Du da mitmachen möchtest. Ich denke da auch ziemlich professionell und bin im Rahmen des Möglichen voll dabei. Leider bin ich zu wenig vor Ort, doch mit Stichproben kann man auch einiges überprüfen, weil die Ferienzeiten und verlängerten WE doch ziemlich über das Jahr verteilt sind.

Die Informationen von Triersdorf sind dennoch etwas durchwachsen. Man hört sogar, dass man dort die HB-Zucht einstellen möchte. Dass man die Sulmtaler (STH) nun zum Umsatztyp umfunktionieren will, ist doch recht abenteuerlich. Da hätte man sich gleich um die wbr. Altsteirer annehmen können, denn der STH war immer schon ein Ansatztyp, ein Markenartikel, der vor 100 Jahren entwickelt wurde und bis heute noch seine Qualitäten hat.

Vielleicht interessiert dich auch dieser Thread:
Zuchtbuch (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=45982)

Viele Grüße aus Wien und weiterhin alles Gute und v. a. den dafür nötigen Einsatz.

Wontolla
04.07.2010, 17:55
Das ie in Triedorf auf das Sulmtalehuhn kamen, war mehr ein Zufall. Man war dort auf der Suche nach einem interessanten und qualitativ hochwertigem Huhn. Dem Vernehmen nach will man demnächst das Sundheimer Huhn züchten. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten natürlich. Amtlich ist bereits, dass 2011 Marans gezüchtet werden.

Auch zu den Fallnestern gab es Informationen die aufhorchen ließen. Die über hundert Jahre alten Konstruktionen funktionieren zwar, sind aber nicht mehr praxisgerecht, wenn sie denn je waren. In Deutschland gibt es das Weihenstephaner Muldennest für über 1000 Euro. In Frankreich hat man ein zuverlässiges System entwickelt, das ca. 25.000 Euro kostet. In Österreich wird ein System mit 4 Nestern entwickelt, das bald marktreif sein wird und ca. 500 Euro kosten soll.

Katrin
04.07.2010, 21:04
Hallo!

Was ist das denn für ein Fallnest, das in Österreich entwickelt wird? Ein elektronisches? Gibts da irgendwo nähere Infos?
In Mariensee stehen elektronische Fallnester, die aber für den privaten Züchter viel zu teuer sind.

VG Katrin

altsteirer.at
04.07.2010, 21:53
Also zu dem Thema mache ich mir wirklich keine Gedanken. Mein Modell nach Arbeiter, worüber hier ein Kollege sogar einen Thread eröffnet hat, funktioniert schon seit 12 Jahren tadellos. Ich musste die erste Variante hinsichtlich Bodentiefe nur etwas modifizieren.

Immerhin gibt es bei Brieftauben schon eine elektronische Konstatierung, doch die Kennzeichnung des betreffenden Eies ist noch eine weitere Frage, allenfalls beim Abrollen eine Zeitmarkierung.

Doch bei Hühnern ist es diffizieler, weil anhand der Rangordnung die Rangniedrige immer weichen muss, das Nest möglichst dunkel sein sol. Gerade deshalb hat das Arbeitermodell einen deutlichen Vortei.

Das Fallennest ist für mich weder Thema noch Problem. Allenfalls kann man noch kleine Volieren bauen und 1,1 Stämme bilden, was wiederum für die relative Inzuchtsteigerung den Vorteil hat, dass man viele Vatertiere einsetzt. Natürlich muss auch deren Qualität entsprechend gut sein, eine Frage.

Da ich sehr wenig vor Ort bin und auch in Wien mehr als eine Stunde zu meiner Redundanz fahren muss, hatte ich heuer 2 x 1,1 hier, doch habe ich auch da wieder etwas dazulernen können oder müssen.

Ohne Stammbaumzucht macht alles für mich keinen Sinn. Dafür gibt es sehr viele Argumente. Alles andere ist Liebhaberei eigentlich eine planlose Spielerei. Wenn man nicht den Zuchtwert der Zuchttiere erfassen kann oder Zuchthennen grundsätzlich als Jährlinge schlachtet (kein Wunder wenn man den Zuchtwert nicht kennt), so ist das eine "Stehend freihändige Geschichte", wo mir der Zugang zur Sinnhaftigkeit fehlt. Mehr will ich mich da aber nicht auslassen..... ;-)

Marans ist auch ein ansatzbetonter Zwiehhuhntyp. Die Sundheimer kenne ich nicht, doch da dürfte es ähnlich sein.

Von Sportzüchtern war zu hören, dass die Triesdorfer Typen sehr gute Leistungen hatten. Klar, dass sie im Ansatztyp dann nicht mehr dem Formalismus der Sportzucht entsprechen konnten, doch da gibt es in der Steiermark ein EU-Projekt mit Sulmtalern, das wohl sinnvoller aufgebaut ist.

Hast Du schon vom "Herrmannsdorfer Huhn" gehört, das ebenfalls in Triersdorf wurzelt. Dort will man auch STH im Umsatztyp produzieren und wohl auch vermarkten, doch unter einer neuen Marke "Herrmannsdorfer Huhn", oder so ähnlich.