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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rettet das Huhn - Super Aktion!



IZI
21.07.2014, 12:06
Hallöchen,

vor einigen Monaten hatte ich mal nachgefragt, ob jemand Erfahrung mit so einer organisierten Legehennenrettung hat ...

Nun würde ich gerne mal kurz berichten:

Gestern Morgen war es so weit. Um 7:00 Uhr trafen sich alle Abnehmer, um die Hennen zu übernehmen. Die Aktion war super gut organisiert, innerhalb von 30 Minuten war der Spuk vorbei und so wenig Stress für die vielen Damen, wie es wohl nur eben möglich war.

Wider Erwarten sind die Damen, die meiner Obhut übergeben wurden, in einem ziemlich guten Zustand. Das Federkleid ist ziemlich vollständig und keine Krankheiten oder Parasiten erkennbar, zumindes nach der ersten Inaugenscheinnahme ;)

Nachdem der erste Hühnerkopf vollständig in den Wassernapf eingetaucht war, war den Mädels auch klar, wie man aus einem Napf und nicht aus einer Nippeltränke trinkt. Die ersten Körner wurden skeptisch beäugt, ausgespuckt und wieder aufgenommen. Jetzt sind die Damen ganz wild drauf.

Sie haben ein eher ruhiges Wesen und sind wirklich sehr duldsam - die kleineren Mobbingattacken der bestehenden Gruppe lassen sie geduldig über sich ergehen. Ich denke, es wird nicht lange dauern, bis sie den Platz in der Gruppe gefunden haben.

Das war wirklich eine super Sache!! Vielleicht hat ja noch jemand ein Plätzchen bei sich im Stall frei und möchte das auch gerne mal machen. Die Organisatorinnen sind sehr kompetent und helfen jederzeit weiter.

Viele Grüße, IZI

Okina75
21.07.2014, 14:02
Ja, ist eine wirklich lobenswerte Sache; nur finde ich deren Ansprüche etwas reichlich überzogen, von wegen "Hennen dürfen niemals geschlachtet werden" und so...
Finde ich dahingehend fragwürdig, weil das Hybriden vor der Mauser und ihrer zweiten Legeperiode sind, wo die Legedarm- und andere Problemchen langsam anfangen :(...

IZI
21.07.2014, 14:28
Aber das ist doch der Sinn der Veranstaltung 😳

Du würdest doch deinen Hund oder dein Pferd bei einer Darmentzündung auch nicht schlachten ...

IZI
21.07.2014, 14:31
Ich habe nur Legehybriden mit schwerer Kindheit. Die Ältesten sind jetzt 3,5 Jahre alt. Noch keins hatte Probleme mit dem Legedarm. Aber das kann sicher noch kommen. Dann gehe ich zum TA.

Mein Bulldog hat rassenedingte Keilwirbel. Schmerzhaft aber handelbar. Ganz sicher nicht optimal ... aber auch hier habe ich noch nicht über das Schlachten nachgedacht ...

Pudding
21.07.2014, 14:48
Mein Bulldog hat rassenedingte Keilwirbel. Schmerzhaft aber handelbar. Ganz sicher nicht optimal ... aber auch hier habe ich noch nicht über das Schlachten nachgedacht ...
Was soll mal wieder der Vergleich das ist doch unsinnig und nur provokativ!
Schön das es für dich OK ist die ausgestallten Legehennen aufzunehmen und ihnen ein schönes restliches Leben zu bieten aber die zu verurteilen die ihr Geflügel verwerten ist:ot!

IZI
21.07.2014, 14:51
Das war nicht meine Absicht. Ich wollte nicht provozieren!

Ich habe das ganz ernst gemeint. Ich verurteile niemanden. Das steht mir nicht zu. Bitte interpretiere nichts in meine Sätze, was ich nicht geschrieben habe.

Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass sehr schnell das Wort "Schlachten" im Raum steht. Ich weiß, dass einige hier in dem Forum das nicht möchten. Sicher kommt sowas nicht für jeden in Frage. Aber die, die es so handhaben wie ich, die interessiert es vielleicht

w.lensing
21.07.2014, 14:54
Die Kosten sind zu hoch, die Auflagen sind induskutabel und

Ihr unterstützt die Geflügelbarone indem ihr ihnen die Entsorgungskosten abnehmt und für die Hühner noch bezahlt.

IZI
21.07.2014, 14:57
Für die Hühner wird nicht bezahlt. Ich habe eine freiwillige Spende abgegeben. Ich hätte auch nichts zahlen können. Alle Auflagen sind das täglich Brot für einen "normalen" Hühnerhalter. Nichts außergewöhnliches. Lediglich das Verbot der Schlachtung ist außer der Norm

w.lensing
21.07.2014, 15:10
Tatsache ist das sich einige Funktionäre die Nase vergolden, der Geflügelbaron lacht sich ins Fäustchen das für die Entsorgung ( üblich ist 1 Euro je Tier ) nicht zahlen muß.
Und der neue Halter steht da mit all den Problemen die die Henne mitbringt und hat die Kosten vom Futter bis zum Tierarzt und darf das Huhn nicht dem eigendlichen Zweck ( nähmlich Lebensmittel zu sein ) nicht zuführen.

Ist das normale Hühnerhaltung? Für mich ist das genauso pervers wie die Massenhaltung und Hähnchenvergasung

sturm
21.07.2014, 15:14
Ich finde es gut, wenn Legehybriden noch ein schönes, artgerechtes Leben nach dem "industriellen Nutztierleben" verbringen dürfen. Allerdings (Entschuldigung, ich muss da mal ganz blöd fragen)- kann man nicht einfach zu kleineren, mittleren Legebetrieben hingehen und nachfragen und denen dann Hennen beim Ausstallen abnehmen? Bei den ganz großen Betrieben mag das nicht gehen, aber in Österreich ist ja vieles etwas kleiner.
Ansonsten schrecken mich persönlich kupierte Schnäbel total ab und ich hätte total Angst vor eingeschleppten Krankheiten, die dann meine Zwergpaduaner und Seidenhühner dahinraffen- ich würde auch keine jungen Hybriden beim Hybridhändler kaufen.
Zu "Rettet das Huhn" und den Auflagen- als Nichtschlachter gehe ich mit meinen Hühnern zum Tierarzt und wenn der Tierarzt sagt, dass Einschläfern die beste Lösung ist möchte ich das auch tun dürfen (meine Hühnertierärztin ist absolute Spezialistin im Bereich Huhn und ich vertraue ihr da vollkommen). Ich verwende nur Stülptränken (eben da ich Seidenhühner und Zwergpaduaner habe und die haben nunmal Bart und Haube/Schopf) und füttere eine Mischung aus 10% Legekombi und diversen Körnern, die müssten auch für jedes Huhn in meiner Gruppe erlaubt und möglich sein (meine Tierärztin findet diese Fütterung bei meinen Rassen auch gut).
Und zu den Kontrollen (ohne mich mit der Organisation so genau beschäftigt zu haben)- da würde mich echt interessieren, wie die durchgeführt werden. Spazieren die dann einfach unangemeldet in den Garten herein, wenn man nicht da (Uni, Arbeit, Einkaufen etc.) ist? Und was würden sie z.B. in meinem Fall tun, wenn ich nicht da bin aber dafür meine Eltern, die sich nicht gerade toll im Bereich Huhn auskennen und maximal Futter- und Wasserauffüllen machen und können?

Deinen neuen Hühnern, IZI, wünsche ich jedenfalls ein noch langes, gesundes und glückliches Leben und dir viel Freude mit ihnen.

IZI
21.07.2014, 15:15
Hmmmm. Ich sehe, dass wir beide in puncto Ethik nicht die gleiche Sprache sprechen. Ich habe nicht gesagt, dass man damit das Leid der Welt mit einem Schwertstreich behebt.

Der, der sich solche Tiere zulegt, weiß um das Risiko der Kosten. Bei meinem letzten TA Besuch mit Huhn waren es immerhin 5€ inkl. Medikament, da Nutztierschlüssel ...

Zu dem Absatz, dass ein Lebewesen lediglich dem Zweck der Nahrungsaufnahme des Menschen dient sage ich lieber nichts ... hatte versprochen, nicht zu provozieren 😉

lionsina
21.07.2014, 15:20
Ich finde die Aktion gut und wenn es so was in Österreich gibt (Infos gerne!!! ) würde ich wohl auch 2 oder 3 nehmen. Ich find es wirklich gut! Meine Hühner werden auch nicht geschlachtet, sie sterben einen natürlichen Tod.

Trotzdem will ich loswerden, dass ich den Vergleich mit dem Hund wirklich überzogen und frech finde. Meine Hühner sind mir wichtig und ich mag sie wirklich sehr, aber mit einer Liebe die ich für meinen Pako empfinde kann man das nicht vergleichen. Bei mir zumindest nicht.

IZI
21.07.2014, 15:21
Hallo sturm.

Solche Mädels vom örtlichen Landwirt habe ich auch. Leider muss ich sagen, dass die in einem WESENTLICH schlechteren Zustand waren als die neuen 😕

Ist dich egal, welchen Tieren du hilfst. Im Ort oder über die Orga. Gut ist es in jedem Fall.

Vor den Krankheiten hatte ich auch Angst und hab es noch immer. Aber dank den netten Leuten hier hab ich schon viel gelernt und kann einiges selber erkennen und beheben (Kalkbeine, Federlinge, Würmer, etc.)

Danke für deine lieben Wünsche

IZI
21.07.2014, 15:28
Hallo Lionsina. In Österreich gibt es die Orga auch. Wenn ich mich recht entsinne, steht dort auch eine Ausstallung an. Schau doch mal auf die Homepage. Rettet das Huhn.de

Die Leute da sind echt kompetent und sehr hilfsbereit.

Ich muss mich wundern, wie sehr der Vergleich mit meinem Hund die Gemüter erhitzt 😄

Ich meine es noch immer ernst. Wieso ist ein Leben mehr wert als das andere? Wieso streichelt man ein Tier und das andere schlachtet man?

Und nochmal, das ist MEINE Meinung, OHNE provozieren zu wollen. Und eigentlich war das für mich gar nicht das Ursprungsthema, sondern lediglich meine Sicht auf die Dinge

lionsina
21.07.2014, 15:36
naja ich geh davon aus, dass dein Hund, da dir gute Haltung so wichtig ist, auch fleisch zu fressen bekommt und so blöd das auch klingt: wenn du durch den ganten gehst und dabei einen käfer tot trampelst hast du auch ein Lebewesen getötet.

mein huhn und mein Hund sind nicht auf das gleiche Level zu setzen. mag bei anderen anders sein. macht mir aber nix. jeder wie er es gerne mag :)

IZI
21.07.2014, 15:37
So sehe ich das auch 😄👍

Einen Austausch zur veganen Lebensweise sollten wir lieber anderswo führen. Das erhitzt zu schnell 😉

hagen320
21.07.2014, 15:52
Tatsache ist das sich einige Funktionäre die Nase vergolden, der Geflügelbaron lacht sich ins Fäustchen das für die Entsorgung ( üblich ist 1 Euro je Tier ) nicht zahlen muß.
Und der neue Halter steht da mit all den Problemen die die Henne mitbringt und hat die Kosten vom Futter bis zum Tierarzt und darf das Huhn nicht dem eigendlichen Zweck ( nähmlich Lebensmittel zu sein ) nicht zuführen.

Ist das normale Hühnerhaltung? Für mich ist das genauso pervers wie die Massenhaltung und Hähnchenvergasung

Genau so ist es :jaaaa:



Alle Auflagen sind das täglich Brot für einen "normalen" Hühnerhalter. Nichts außergewöhnliches. Lediglich das Verbot der Schlachtung ist außer der Norm

Naja, gerade das schlachten gehört ja zur normalen Hüphnerhaltung dazu und das mit dem schlachten eines Hundes zu vergleichen ist schon etwas daneben. In D wird es wohl sehr wenige geben die Hundefleisch essen, aber fast jeder ißt Hühnerfleisch. In meinen Augen ist es nicht normal das man die eigenen Hühner bis zum tod laufen läßt und sich zum essen Tiere aus Qualhaltung kauft, das sind dann wieder Hybriden und man unterstützt wieder die Geflügelindustrie. Wer das nicht will sollte Veganer werden, das ist dann wenigstens ehrlich und konsequent.
Und jetzt noch mal was zu Zahlen: In D werden jedes Jahr über 30 Millionen Legehybriden ausgestallt und davon werden vielleicht 2....3 tausend in gute Haltung vermittelt, für die Legehybriden nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein und der Eierproduzent freut sich über ein Taschengeld. Was tut man für die Hühner? Eigentlich nichts wertvolles außer ein paar armen Kreaturen einen netten Lebensabend zu vereschaffen, der Rest geht trotzdem zum Schlachter und dann nach Afrika.
Schaut euch dagegen mal die Bestandszahlen der Rassehühner an, da könnte man anfangen zu weinen denn von einigen Rassen sind nur noch wenige Tiere vorhanden. Was tut man für die Rassetiere wenn man sich für sie entscheidet? Man unterstützt Züchter, auch die Nachfrage unterstützt die Zucht. Man tut etwas dafür das die Vielfalt erhalten bleibt und nicht noch mehr Nutztierrassen aussterben.

ptrludwig
21.07.2014, 15:54
Ich glaube kaum das die Haltung eines Huhnes welches im Jahr 200 Eier legt überhaupt artgerecht sein kann. Glücklich, wie man es hier immer wieder hört sind diese Tiere mit Sicherheit nicht, das sind nur die Besitzer die sich an ihnen und an den Eiern erfreuen. Wenn man denn seine Hühner nicht isst, dann fühlt man sich vielleicht als der bessere Mensch, ist es aber nicht.

fradyc
21.07.2014, 15:55
Ja, ist eine wirklich lobenswerte Sache; nur finde ich deren Ansprüche etwas reichlich überzogen, von wegen "Hennen dürfen niemals geschlachtet werden" und so...
Finde ich dahingehend fragwürdig, weil das Hybriden vor der Mauser und ihrer zweiten Legeperiode sind, wo die Legedarm- und andere Problemchen langsam anfangen :(...

Das wird schon seinen Sinn haben! Die Tiere die man nicht an "Tierschützer" abgeben kann, müssen schließlich als Sondermüll teuer entsorgt werden. Man weiß doch, dass man nicht weiß, was die Viecher und wieviel davon verabreicht bekommen.

Tierschutz in allen Ehren, aber mit einer solchen Aktion unterstützt man doch nur weiter diese unerwünschten, miesen Haltungsbedingungen.

IZI
21.07.2014, 16:00
Zu Absatz 1:
Ich bin absolut deiner Meinung! Konsequenzen muss man immer ziehen können. Darum bin ich persönlich nicht vegan, aber ernähre mich vorzugsweise Tierproduktefreie. Bis auf die Eier meiner Hühner 😉. Das gilt selbstverständlich auch für Kleidung, Schminke, ... nur um vorzubeugen. Was tust du für deine Umwelt?

Eben aus dieser Überzeugung heraus bleibe ich bei meinem Vergleich ...

Zu Absatz 2:
Hatte ich schon beantwortet. In meiner Welt ist wenig Hilfe mehr als keine!! Darum dieser Thread hier. Wenn nur EINER auch Tiere nimmt, hat es schon geholfen 😄

Zu Absatz 3:
Ich halte nichts von Züchtungen, sehe aber die Notwendigkeit. Ich habe nie gesagt, dass NUR die Hybriden gehalten werden sollen. Ich werde einen Teufel tun! Aber vielleicht ein paar dazu.

Ich habe kein Rezept, die Welt zu retten! Sonst wäre ich eine reiche Frau. Aber ich versuche jeden Tag ein klein wenig

w.lensing
21.07.2014, 16:01
Wer sich die Hühner zum schlachten holt, kann nicht rechnen. Die ehemaligen Stallgefährten gibt es im Süpermarkt für 1,99 Euro bratfertig in der Tiefkühltruhe.
Da noch Leuten zu unterstellen sie würden die Hühner als billigen Braten sehen, ist ja wohl voll daneben

IZI
21.07.2014, 16:10
Sodele, ein kleiner Erfahrungsbericht macht mich zu ... hmmmm, was genau ... einer blümchenbedruckten Kuschelhuhnhalterin, die weltfremd in der Gegend rumstolpert ... sooooo lustig 😂😂😂

Na egal, ich kann mich euren Anmerkungen leider erst später wieder stellen. Aber spätestens morgen früh ...

Nicht dass einer denkt, ich will kneifen 😉

Mutzeck
21.07.2014, 16:53
He hier geht es ja ganz schön zur Sache ;)

Aber mal zum Thema Rettet das Huhn !!!

Ich habe leider keine guten Erfahrungen gemacht. Meine Hilfe wurde jedesmal abgelehnt, mit der Begründung, Du bist aus dem Osten und das ist zu Weit.
Habe mehr als fünf mal anfragen gestellt um Hühner auf zu nehmen. Einfach nur Sinnlos sage ich euch.
Immer wieder das gleiche. Tierschutz am Arsch !!!!!
Es kam wie es kommen musste. Auf mein anfragen warum man meine Angebotene Hilfe ablehnt. Wurde diskutiert, man könne den Armen Tieren einen so Weiten Transport nicht zu muten. Und wen ich das nicht einsehen würde wäre ich ganz einfach ein Tierquäler !!!!!!!!!!
in der nächsten email wurde die gute Dame dann schon Persönlich. Und als ich sie Fragte ob der Tierschutz bei ihr Grenzen kennt. Das sie nicht mal Tierrettung innerhalb Deutschland hin bekommen, und Hilfe ablehnen. Wurde ich kurzerhand aus dem Email news Letter von Rettet das Huhn gelöscht.

Ich finde Rette das Huhn ist voll fürn Ar...

MFG Mutzeck

Hornet
21.07.2014, 17:13
@Mutzeck

Das wäre ja total verlogen...

Mich würde mal interessieren was passiert wenn die vermittelten Hühner einfach weg sind...z.B. der Fuchs hat sie mitgenommen,oder der Habicht hat nur einen Rupfplatz hinterlassen! Oder das Tier stirbt einfach so...
Holen die Leute die dann wieder ab,bzw.wie wollen die denn merken das ich die nicht in die Suppe getan habe???

Mutzeck
21.07.2014, 17:20
Satellitenüberwachung ist das Stichwort ;):versteck


Eine Mitarbeiterin von Rette das Huhn schrieb mir mal sie haben auch anfragen von China Restaurants. Die fragten nach dem Gewicht der Hühner, und wie viel Hühner man abnehmen kann...... sage ich mal nichts dazu:neee:

Pudding
21.07.2014, 18:09
Wurde diskutiert, man könne den Armen Tieren einen so Weiten Transport nicht zu muten. Und wen ich das nicht einsehen würde wäre ich ganz einfach ein Tierquäler !!!!!!!!!!
Was passiert mit den nicht geretteten Hühner die keinen Platz gefunen haben?
:eat oder gar Entsorgung würde ich mal denken!
OHH das ist natürlich sehr Tierfreundlich!

Kamillentee
21.07.2014, 18:16
Mutzek,
ich weiß nicht, warum du dich so aufregst.
Bei dir um die Ecke gibt es mit Sicherheit auch ausgestallte Legehybriden,
und du musst dafür nicht durch ganz Deutschland fahren!
Bei uns in der örtlichen Zeitung werden die regelmäßig (fast dauernd) angeboten.
Oder brauchst du unbedingt dazu den Segen einer solchen Organisation?

Mutzeck
21.07.2014, 19:31
Kamillentee,

hätte es das hier gegeben wäre ich sicher auch auf die Idee gekommen mir die Hühner da zu holen !!!!!!!!

Dann hätte ich mir sicher die mühe gespart dort nach zu fragen. Dann hätte ich drauf Verzichtet mir son sche.. anzuhören. Wie man kann die Armen Hühner nicht mit dem Auto transportieren. Das wäre nicht tragbar für die Tiere.
Das die beim Hühnerhof, von Rettet das Huhn zu Hunderten mit dem Transporter abgeholt werden, ist natürlich was völlig anderes.
Und wenn mein Hund zum Tierarzt muss gebe ich ihn meine Bahn Card......

man grüßt ;)

w.lensing
21.07.2014, 20:06
Bei uns werden die auch ständig von Landwirten und Geflügelhöfen angeboten.... als Suppenhuhn!

IZI
21.07.2014, 20:06
So, sorry, wieder da ...

Mutzeck, das finde ich auch nicht gut. Schade!! Diese Erfahrung habe ich nicht gemacht. Hätte ich mich auch geärgert!

Aber ich denke, es kommt hier auch immer auf den Menschen an, der deine Kontaktperson war ... ist sicher suboptimal gelaufen.

Denn alle Hühner, die nicht geholt werden, werden der Schlachtung zugeführt. Also gehupft wie gesprungen 😡

TMC
21.07.2014, 20:13
Und wenn mein Hund zum Tierarzt muss gebe ich ihn meine Bahn Card......


Genial:D

Mutzeck
21.07.2014, 20:16
Klar ist es ärgerlich gewesen. Die Frau mit der ich da geschrieben habe, hatte vielleicht ne schlechte zeit.
Aber nun habe ich ja meine Hühner :)
Und mit denen bin ich auch fast immer Zufrieden;) Wenn sie nicht gerade Blödsinn machen.

LG Mutzeck

IZI
21.07.2014, 21:04
👍 Das ist gut!!

zfranky
21.07.2014, 21:48
Du liebes bisschen .... wie kann man sich denn darüber streiten? Wenn jemand Spass daran hat ein Huhn zum Familienmitglied zu erklären so soll er es den tun, egal woher das Huhn kommt. Das man damit die Hühnerbarone unterstützt glaub ich kaum, denn diese Hühnerrettungen erreichen gerade mal einen Promille Anteil der Industriehühner. Und Tierhaltung ist bei dem meisten privaten Hühnerhaltern eh irrational begründet und i.R. nicht lukrativ.. Wir machen es weil es Spass macht und jeder damit sein Quentchen zum Thema Tierschutz beitragen will. Ich schlachte auch, verstehe aber auch die, die nicht schlachten wollen..Das gerade die Geflügelhaltung in der Industrie eigentlich ein permanenter Skandal bezüglich Tierschutz ist darauf denke ich können wir uns alle einigen...

Okina75
22.07.2014, 11:56
Naja, was da so ein bisschen stört ist halt wieder mal diese mentale "Pixie im Wolkenkuckucksland"- und relativ scheinheilige Einstellung.
Dass man den 3000 geretteten Hennen ein schönes Leben ermöglichen will, ist ja an sich sehr lobenswert. Gleichzeitig geht das Schicksal der restlichen 7000 Hennen aus der gleichen Anlage aber völlig am Pöppes vorbei, anstatt DA anzusetzen- die beste Hühnerrettung ist meiner Ansicht nach die, die nicht erfolgen muss...

Zum Bleistift, weil sich weitere 1000 Halter privat je 10 Hühner halten, die einen solchen Stall überflüssig machen ;)... Da gälte es anzusetzen, und nicht im letzten Endes völlig bedeutungslosen Retten von ein paar 100 Hühnern.
Es sind nur ein paar hundert Hühner weniger auf der Schlachtbank- die großen Millionenzahlen, die flutschen dennoch völlig ungehindert weiter durch die Maschinerie. Und da DAS schon kaum einen Normal- Verbraucher kümmert, was bedeuten dann erst wie gesagt diese paar 100 geretteten Hühner?
ICH finde das auch schwindelerregend, wie selbstverständlich da täglich fast 10000 Leben allein bei den Hühnern ganz nebensächlich förmlich weggewischt werden, wo ich wegen meiner einzelnen selbst geschlachteten Tiere immer wieder Sinnkrisen durchlebe, jedoch naja...
Sinn einer Tierschutzorga sollte meiner Meinung nach sein, nicht nur im kleinen was zu bewirken, sondern das große Ganze vor Augen zu haben und was am grundsätzlichen zu bewegen...
Und nicht hilfswilligen privaten Leuten, die so ausgenudelte Tiere aufnehmen, auch noch derart die Pistole auf die Brust zu setzen alá Kontrollbesuche, nicht schlachten und und und...
Das riecht für mich ganz stark nach Despotentum bzw. dem Radfahrerprinzip; nach oben bücken, nach unten treten... Die Orga sollte mal den Geflügelbaronen gegenüber so resolut auftreten und denen klarmachen, wo der Frosch die Locken hat, und nicht normale, hilfsbereite harmlose Leute so daumenschraubenmäßig in die Pflicht nehmen.
Und wie gesagt: Woher wollen die denn nun wissen oder kontrollieren können, ob das Huhn nicht einfach so starb, einem Räuber zum Opfer fiel oder doch in der Suppe landete etc.?
Eben wegen der Unkontrollierbarkeit dieses Umstands finde ich die ganze Sache als nur einen weiteren Zweig des militanten "Tierschutzes" und kann das nicht für besser halten als andere Orgas entsprechenden Schlages. Vor allem: GEHÖREN denen die ausgestallten Hühner, dass sie solche Ansprüche stellen können?

Mutzeck
22.07.2014, 12:09
Grüß dich Okina,

Ja finde ich auch. Die sollen doch lieber dankbar sein, das sich Leute bereit erklären die Hühner auf zu nehmen.
Auch wenn damit TA kosten auf einen zu kommen können usw.
Nein statt dessen stellt man an die Leute die solche zum teil kranken Hühner aufnehmen auch noch Große Forderungen.
Ist schon Bissel bekloppt wie das umgesetzt wird. Den Ansatz Tiere retten zu wollen finde ich ja gut.
Aber wie gesagt, es ist nur ein Bruchteil, Tausende andere Hühner springen über die klinge. Und da sollte man Ansetzen.
Aber ich denke daran wird sich nichts ändern so lange es die Gesetze zulassen.

Gruß ausem Osten ;)

IZI
22.07.2014, 12:12
Hallo Okina75

Ich verstehe nicht, warum Du das "Wolkenkuckucksland" bemühst. Mache ich auf Dich den Eindruck, dass ich nicht um die anderen Tiere weiß?

Ich bin mir dessen durchaus bewusst. Aber was ist denn der Umkehrschluss aus Deiner Theorie? BWL Studium erste Stunde/ erstes Semester: Die Nachfrage regelt das Angebot!

Das ist jetzt blöd ... denn dann müssen alle Verbraucher aufhören, diese armen Geschöpfe zu kaufen. Kein Grillwagen mehr, keine Hochzeitssuppe, kein Hühnerfrikassee ... JETZT fühle ich mich in Wolkenkuckucksheim!!! Das wäre ja ein toller Trick.

Wieso kommst Du darauf, dass mich die anderen armen Kreaturen - und hier spreche ich ganz sicher nicht nur von Hühnern - nicht interessieren? Ich spreche lediglich davon, ein paar Seelen ein weiteres Leben zu schenken, nicht davon, die Welt zu retten. Das kann keiner alleine. Ich bin in einigen anderen Organisationen auch. Wenn ich jetzt davon anfange, dann wird es wieder verrückt ... da habe ich jetzt keine Lust zu.

Rettet das Huhn soll dem Geflügelbaron sagen, wo der Frosch die Locken hat?? Dein ERNST?? Wollen wir Pixie nochmal aus dem Schrank lassen???

Wie gesagt: BWL erste Stunde - aber dafür müssen einige aus der Komfortzone heraus und der Verbraucher wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Aber da sind wir leider noch lange nicht.

Okina75
22.07.2014, 12:23
Hy!

Mutzeck: Danke, herzlichen Gruß zurück ;)!

Izi: Warum fühlst Du Dich denn mit dem Wolkenkuckucksheim angesprochen? Ich meinte damit die Orga, nicht Dich! Wolkenkuckucksheim ist es für mich dahingehend, weil um die geretteten Tiere so ein scheinheilig anmutendes Brimborium gemacht wird, während der übliche weitere Werdegang der anderen tausenden Tiere wohl sicherlich wahrgenommen, aber ansonsten im weiteren widerspruchslos hingenommen wird...

Zur Sache mit den Froschlocken:
Sicher, Rettet das Huhn mag allein zu klein erscheinen, aber: Es haben schon einzelne Personen fast überirdisches für den Tier- und Naturschutz geleistet, zudem können sich kleinere Organisationen, die ein Anliegen haben, mit etwas gutem Willen auch mit großen Orgas verbünden, eine Koalition zum gemeinsamen Zweck ins Leben rufen- dann hätte die kleine Orga mit einem Mal ein paar hundert oder tausend Stimmen Gewicht mehr...

Mutzeck
22.07.2014, 12:28
Grüß dich IZI,

mehr zahlen wollen die wenigsten. Erst mal ist es ihnen vollkommen egal wo die Hühner, das Fleisch oder die Tomaten her kommen.
Und für viele zählt nur ( Viel für wenig Geld ) und daran wird sich nichts ändern. Und wenn doch mal ne Änderung kommt.
Werden viele nur schimpfen, wenn sie für das gleiche Essen oder was auch immer mehr Zahlen müssen.

Ich denke jeder der Tiere mag sieht das anders, oder auch jeder der ein bisschen nach denken kann.
Aber den Großteil der Leute geht das ein Kilometer am Arsch vorbei wo das Fleisch in der Hühnersuppe her kommt.

Gruß Mutzeck

IZI
22.07.2014, 13:10
AAAHHH, bei mir in der Firma fällt ständig das Internet aus ... ich schreibe den Text jetzt original schon zum 3. mal >:( So ein Mist

Okina, sorry, ich hatte Dich falsch verstanden. Ich dachte, du meinst mich ...

Ich weiß nicht, mit welchen Orgas Rettet das Huhn noch zusammenarbeitet. Aber meines erachtens sind nicht viele auf dem Markt, die sich mit Legehennen beschäftigen. PETA natürlich, auch mit Aktionen, aber anders, gemäßigt quasi. ALF brauchen wir sicher nicht drüber zu sprechen. Die sind ganz cool, schießen aber sicher oft über das Ziel hinaus. Wer viel hinlangt, der langt auch schonmal daneben. Ich schätze Menschen, die aus der Komfortzone herauskommen und etwas tun. Der Sinn hier ist - wie ich schon öfter schrieb - nicht, die Welt zu retten. Nur die Welt von ein paar Tieren. Die Damen dort machten einen sehr kompetenten Eindruck. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Damen in einer Traumwelt leben. Die beiden, die mit dem Wagen mit den ganzen Hühnern kamen, waren offensichtlich echt gestresst. Das Leid war ihnen ins Gesicht geschrieben. Ich mag das. Man kann nicht alles ändern. Aber jeder kann das tun, was in seiner Macht steht. Mir fällt nichts besseres ein!!! Wer hat einen Plan? Ich meine, einen guten Plan! Dann lasst uns loslegen. Aber ich hab da noch nicht so viel gelesen. Jeder weiß, wie es sein sollte. Aber die daraus resultierenden Konsequenzen (auch persönlich) sind dann eher verschwindend gering.

Schwelmis
22.07.2014, 13:27
Huhu,

ich habe mal eine Frage zu der Sache, ich meine ich hätte mal gelesen, das der Stall beheizbar sein soll, damit man ausgestallte Hühner bekommt .? stimmt das ?

Ich glaube es gibt nicht wirklich einen guten Plan um den armen Kreaturen zu helfen, eben deswegen weil es zu vielen Menschen egal ist, eigentlich schade.

Wir kaufen keine Eiernudeln und auch keine Majo und erst recht keine Hühnersuppe, wenn es sich machen lässt, futtern wir Fleischlos, da gibt es viele tolle Sachen und ja ich muss mich auch immer wieder z.b auf der Arbeit verteidigen, wenn ich beim Sommerfest meine Gemüsespieße mitbringe zum grillen, in deren Augen bin ich die komische und die billig Fleisch Esser sind die normalen :stupid.

Raus aus der Kompfortzone, das fällt den meisten Menschen sehr schwer !:fastfood

Ich finde es deswegen gut, wenn man zu seinen Hühnern auch ein paar von den armen Kreaturen dazu nimmt, irgendwie hat man dann auch das Gefühl mal etwas hoffentlich gutes getan zu haben.

Wum
22.07.2014, 13:28
Die Kosten sind zu hoch, die Auflagen sind induskutabel und

Ihr unterstützt die Geflügelbarone indem ihr ihnen die Entsorgungskosten abnehmt und für die Hühner noch bezahlt.

Hallo,

ich stimme Dir zu und widerspreche Dir gleichzeitig. Ein wirklich schwieriges Thema, was leider immer wieder nicht sachlich diskutiert wird. Sicherlich hat jeder hierzu seine eigene Meinung, die die anderen tolerieren sollten.
Ich weiß auch nicht, wie ich mit dem Thema wirklich umgehen möchte. Einerseits kann das einzelne Huhn nichts dafür, andererseits unterstützt man, wie schon gesagt wurde, diese Tierhaltung mit den Rettungsaktionen indirekt. Die Frage ist, wie hoch wären die "Entsorgungsaufwände" tatsächlich und würde sich tatsächlich ohne diese Rettungsaktionen etwas ändern. Ich bin da skeptisch.
Wenn man mal alle Lebewesen auf einen Nenner herunterbricht, könnte man folgenden Vergleich anstellen: Länder, die Kriegsflüchtlinge aufnehmen unterstützen indirekt die kriegerische Gegenpartei des Landes aus dem man flüchtet (die sparen ja Kugeln). Müsste man dort bleiben, könnte/ müsste man schließlich kämpfen oder würde evtl. erschossen und würde dadurch dem Gegner Kosten verursachen.
Und trotzdem bin ich dafür, dass Flüchtlinge aufgenommen werden, auch wenn es mich ärgert, aber die Leute können nichts dafür. Die Hühner auch nicht.

IZI
22.07.2014, 13:41
Hallo Schwelmis, ja, ein Rotlicht ist ratsam, aber selbstverständlich nur, wenn im Winter ausgestallt wird. Der Stall aus dem sie kommen ist immer temperiert. Weiterhin kann es passieren, dass das Federkleid nicht mehr vollständig ist. Bei mir war das nicht der Fall, aber auf den Fotos der Homepage kann man sehen, dass es in anderen Fällen auch anders sein kann. Um die Tiere nicht der ungewohnten Kälte auszusetzen und eine Erkältung zu vermeiden, macht ein Rotlicht Sinn. Zumindest, bis die Federn nachgewachsen sind. Ich habe keines. Ich hatte engen Kontakt zu meiner Kontaktperson, und die sagte mir, dass das im Sommer sicher nicht nötig ist - womit sie natürlich recht hat.

Wum, Du hast da einen interessanten Punkt angesprochen. Aus dem Blickwinkel habe ich mir das noch nicht angesehen. In der Tat ist das Thema wirklich schwierig. Die oft offen zur Schau gestellte Anfeindung (siehe Seite 1) ist manchmal wirklich zum Haare raufen. Dabei möchte man doch seine Meinung niemandem aufzwingen. Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Erfahrungsbericht als Folge eines alten Threads zum Besten geben ...

Aber je länger ich über Deine Flüchtlingstheorie nachdenke, um so eher bin ich der Meinung, dass die öffentlichen Sanktionen bei einer Flüchtlingswell den finanziellen Nutzen der eingesparten Kugeln bei weitem übersteigt. Somit denke ich, dass Flüchten der bessere Weg ist.

Ob man das auf die Hühner übertragen kann? :laugh Wohl nicht 1:1 ... aber interessant in jedem Fall

Wum
22.07.2014, 13:58
...
Ob man das auf die Hühner übertragen kann? :laugh Wohl nicht 1:1 ... aber interessant in jedem Fall

Hi IZI,

nein, man sollte das nicht 1:1 übertragen. Es freut mich ja schon, dass wenigstens Du darüber nachdenkst. Mehr möchte ich mit meinen manchmal etwas obskuren Gedankengängen auch gar nicht erreichen, als das Leute auch mal andere Gedankengänge in sich zulassen. Was mir aber immer wichtig ist, ist eine sachliche Diskussionsebene und das Tolerieren anderer Meinungen. In diesem Fall hier, wurde "auf Dich geschossen", Du hast Dich sogar noch gerechtfertigt, obwohl Du nicht mit dem Thema angefangen hast und das fand ich etwas unfair, deshalb wollte ich etwas dazu sagen. :)

IZI
22.07.2014, 14:04
Ich sehe, wir sprechen die gleiche Sprache :jaaaa: Das freut mich!

Ich denke, wir sind wieder auf einer sachlichen Ebene angekommen. Naja, das hoffe ich zumindest. Gleich bin ich wieder zuhause und muss mit meinem Mobil schreiben. Das daaaaauert.

Aber vielleicht trauen sich ja jetzt mal die vielbesungenen "Kuschelhuhnhalter" (meine persönlichen Favouriten) aus der Ecke - denn an die war der Bericht ja eigentlich gerichtet - damit sich vielleicht doch noch der ein oder andere findet ...

w.lensing
22.07.2014, 14:27
Wenn es darum geht den Hühnern zu helfen, dard ich nicht solche Bedingungen stellen. Jedes Hund das abgegeben wird bekommt zunächst einmal bessere Lebensbedingungen. Ob es dann irgendwann einmal geschlachtet wird ( wie die anderen Leidensgenossen ) ist eine andere Sache.
Wenn an diesen Riesenställen und den schlechten Haltungsbedingungen etwas geändert werden soll, geht dieses nur über den Endverbraucher. Sobald er nicht mehr bereit ist durch sein Kaufverhalten die Hühnerbarone zu ünterstützen, ist es möglich langsam eine Änderung herbei zuführen. Aber nicht über solche Aktionen.

Pudding
22.07.2014, 14:32
Aber nicht über solche Aktionen.
das will man hier nicht höhren!

Bezweifel aber auch wenn der Endverbraucher bereit wäre mehr für Fleisch/Eierzeugnisse zu bezahlen das dieses "mehr" dann auch in bessere Haltungsbedingungen gesteck werden würde!
Eher in die Tasche der Hühnerbarone!

w.lensing
22.07.2014, 14:39
Das man das hier nicht hören will, ist mir egal. Sinn solcher Aktion ist es gar nicht beim Hühnerbaron zu kaufen. Die Bäuerliche Landwirtschaft würde gerne mit einer besseren Haltung in die Lücke springen, die die Agraindustrie hinterläst

Nur eine Bessere Haltung kostet mehr Geld und der Bauer muß auch leben.

IZI
22.07.2014, 14:40
Wow, w.lensing, ich bin begeistert. Das hatten wir zwar schonmal geschrieben, aber ja, hier sind wir wieder bei der guten alten BWL. Hoffentlich lebst du auch, was du predigst ...

In puncto Schlachtungen gebe ich dir allerdings recht. Ich hätte die Regularien auch anders gemacht, aber wie heißt es so schön: Wer die Musik bestellt, der zahlt sie auch. Wenn das die Regeln sind, dann ist mir der Punkt nicht so wichtig, um diese Sache für mich auszuschließen

IZI
22.07.2014, 14:42
Außerdem kenne ich die Begründung nicht, da der Punkt für mich eh nicht zum Tragen kommt

IZI
22.07.2014, 14:45
Da dieser Punkt aber ein echtes Ausschlusskriterium zu sein scheint, werde ich das mal in Erfahrung bringen, was die tatsächlichen Gründe für diese Restriktion sind. Ich werde berichten

franggenhuhn
22.07.2014, 14:45
...es würde auch so nicht funktionieren.

Da war am 13.04.2014 ein wunderschöner Bericht in der "Frankfurter - Allgemeine - Sonntagszeitung".

Selbst wenn irgendwann alle Verbraucher in Deutschland bereit wären, soviel Geld für Hühner und Hühnerprodukte zu zahlen, wie der Hersteller bräuchte um "richtig artgerechte" Haltung zu gewährleisten - es würde nicht klappen.
Aus dem ganz einfachen Grund, weil wir viel zu viel verbrauchen.

Zitat:
"Freilandhaltung wie auf ihrem Hof (Arche Hof) ist nur in kleinem Umfang ökologisch tragbar. Wenn dabei jährlich 18 Milliarden Eier raußkommen müßten, wäre das eine Umweltkatastrophe. Riesige Mengen Kot, Ammoniak und Methan würden direkt im Boden und in der Atmosphäre landen. In Großställen läßt sich immerhin ein Teil davon entsorgen.
Wer Mitleid mit den Hühnern hat, sollte einfach weniger Eier essen."

Liebe Grüße
Micha

Pudding
22.07.2014, 14:46
Bessere Haltungsbedingungen wird es nur über neue Gesetzte geben aber diese werden so schnell nicht beschlossen und schon mal garnicht durchgesetzt!
Da gibt es Ausnahmen über Ausnahmen über Ausnahmen und letztendlich ändert sich nichts oder die "Hersteller" gehen ins Ausland!

Diese Aufregung ist also sinnlos solange der Komerz regiert!
Ich habe fertig:laugh!

IZI
22.07.2014, 14:47
Jep Micha, und weniger Fleisch essen ;-)

IZI
22.07.2014, 14:48
Ich gebe dir recht, Pudding. Aber wie kann man etwas verändern? Gar nicht? Weil es schon immer so war? Das ist mir zu wenig

w.lensing
22.07.2014, 14:48
Komme vom Lande und mit einer Nebenerwerbs Landwirtschaft groß geworden und habe auch heute noch Einblick in viele Bäuerliche Betriebe.
Bin in vielen Sachen schon lange Selbstversorger und versorge auch einige Nachbarn mit. Nurwenn das Jeder machen würde, hätten wir nicht die dafür nötige Landw. Nutzfläche.
Das Angebot und Nachfrage den Preis regeln brauchst du einem Kaufmann nicht zu erklären, das weis jede Marktfrau auch

IZI
22.07.2014, 14:51
Auch ich komme vom Land. Auch ich habe an Schlachtungen teilgenommen usw usw ... wer hat den Größeren? Ich komm schon. Das Prinzip der Marktwirtschaft ist sicher vielen klar, aber es gerät gerne in Vergessenheit. Selbstversorgung finde ich allerdings cool! In einigen Bereichen schaffe ich das auch, bin aber noch lange nicht so weit

ptrludwig
22.07.2014, 14:52
Das man das hier nicht hören will, ist mir egal. Sinn solcher Aktion ist es gar nicht beim Hühnerbaron zu kaufen. Die Bäuerliche Landwirtschaft würde gerne mit einer besseren Haltung in die Lücke springen, die die Agraindustrie hinterläst

Nur eine Bessere Haltung kostet mehr Geld und der Bauer muß auch leben.
Die bäuerliche Landwirtschaft hatten wir schon, mit noch schlechtern Haltungsbedingungen. Wo genau sollte sie dann die Hühner halten in den Dörfern etwa, Auslauf auf dem Dorfanger?
Warum wurde die industriemäßige Haltung überhaupt eingeführt? Genau, um den Bedarf zu decken, das war durch die hergebrachten Haltungsbedingungen gar nicht mehr möglich.
Auch der Hühnerbaron muss hart arbeiten und lebt in ständige Existenzangst.

IZI
22.07.2014, 14:52
Ach komm schon sollte das heißen. Blöde Autokorrektur

Wum
22.07.2014, 14:56
Hi alle zusammen,

viele Möglichkeiten gibt es leider nicht und diese wurden ja schon angesprochen.

Wen in der Gesellschaft schert es denn, was mit den ausgemusterten Hühnern passiert? Die meisten wissen doch nicht einmal, wo ihr Fraß herkommt, den sie jeden Tag konsumieren.
Geschweige denn, dass wir uns hin zu einer Hühnerhaltergesellschaft entwickeln würden und es somit keine Nachfrage nach industriellem Angebot mehr gäbe.

Wir Hühnerhalter können rein gar nichts an der momentanen Situation ändern, die gesamte Konsumgesellschaft müsste umdenken und das wird nicht passieren, darüber muss man gar nicht diskutieren.
Die meisten gehen heutzutage (bildungsfern?) blind durch den Alltag und schauen auf die paar Cent, die sie im Portmonait haben. Der Rest fragt sich, wie er seine Kohle noch vermehren kann, egal zu welchem Preis.
Staatliche Leistungen passen sich an die günstigen Preise am Markt an. Harz IV wird bestimmt nicht auf der Grundlage der Preise in Schlemmerbioläden bemessen, d.h. viele Leute können sich qualitativ hochwertige Produkte gar nicht leisten.
Es ist ein Teufelskreis und es gibt lediglich eine einzige Möglichkeit in unserer Demokratie, diesen zu beenden:

Neue Partei gründen, die Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung bekommen, in die Regierung einziehen und tatsächlich etwas ändern. Meiner Meinung nach der einzig theoretisch mögliche Weg. Praktisch utopisch.

Na lasst halt die paar tausend armen Hühner gerettet werden, die Aufregung verstehe ich nicht, wenngleich die Theorie bezüglich Angebot und Nachfrage ja nicht verkehrt ist, aber dennoch nur ein Tropfen auf dem heissen Stein bleibt. Die paar potentiellen Retter könnten die Nachfrage durch unterlassen von Rettungsaktionen wenn überhaupt nur marginal beeinflussen. Das täte einen lokalen Hühnerbaron vielleicht etwas zwicken, mehr auch nicht, schließlich kalkulieren die ihren Wirtschaftsbetrieb nicht mit Rettungsaktionen sondern gehen von den Entsorgungskosten aus.

franggenhuhn
22.07.2014, 15:14
....wir haben ja selber zwei. Und ich glaub ich hab schon in einem Thread eine Weile her geschrieben, dass ich Euch auch nicht erklären kann, warum man das tut. Vermutlich um mein eigenes Gewissen zu beruhigen. Oder deswegen:
Gestern habe ich meine kleinen Lachse fotografieren müssen, weil eine Frau aus Nürnberg kommen will und welche kaufen möchte. Dabei ist dieses Foto entstanden - Gertrud - die Neugierige. Hat jetzt 1,5 Jahre am Stück durchgelegt - und dementsprechend sieht sie auch aus. Aber sie ist halt ein Sonnenschein!
Ich bin mir sicher, dass diese "Retterei" nicht die Endlösung ist. Aber so sehen glückliche Hühner aus, die vor 9 Monaten im Müll gelandet wären:

http://up.picr.de/18990197ty.jpg

Wum
22.07.2014, 15:21
Und genau darum ginge es mir persönlich auch. Da ich nicht, weiss, was ein Huhn (oder generell ein anderes Lebewesen, mit dem man nicht 100%ig verständlich kommunizieren kann) so denkt, ob es lieber leben oder sterben möchte, gehe ich vom Leben aus. Wir sind zwar hier um zu leben UND zu sterben, aber der Sinn in dem Ganzen liegt m.E. nach im Leben. Ich betone, dass diese (MEINE!) Sichtweise tatsächlich schon in Richtung Glaubens- und Ansichtssache geht und selbstverständlich nicht jeder mit mir teilen muss. Jeder darf mich für bekloppt erklären, ist dann desjenigen Ansichtssache, die toleriere ich dann auch.:roll

Beetlejuice
22.07.2014, 15:22
http://up.picr.de/18990197ty.jpg

Ganz arg süß die Maus !!

Wum
22.07.2014, 15:28
He hier geht es ja ganz schön zur Sache ;)

Aber mal zum Thema Rettet das Huhn !!!

Ich habe leider keine guten Erfahrungen gemacht. Meine Hilfe wurde jedesmal abgelehnt, mit der Begründung, Du bist aus dem Osten und das ist zu Weit.
Habe mehr als fünf mal anfragen gestellt um Hühner auf zu nehmen. Einfach nur Sinnlos sage ich euch.
Immer wieder das gleiche. Tierschutz am Arsch !!!!!
...MFG Mutzeck

Noch kurz hierzu, weil ich die gleiche Erfahrung gemacht habe und es nicht verstehe. Vielleicht kann sich mal jemand, der sich auskennt äußern.

Warum traut man den armen Viechern eigentlich keine längere Autofahrt in einer dunklen Kiste zu, wenn danach quasi ein (anzunehmen) froher Lebensabend wartet? Ist das dermaßen Tierquälerei, dass man lieber in Kauf nimmt, die Hühnchen im Häcksler enden zu lassen? Ernste Frage!

Ich meine, ich würde für ein Brathähnchen keine 100km fahren. Nichtmal 50, das kann also nicht die Unterstellung sein, wenn man unbedingt so ein Hühnchen retten möchte, oder?

So, jetzt hab ich erstmal alles gesagt ;D

Pudding
22.07.2014, 15:32
es geht ja nicht nur um die Haltung der Hennen sondern auch um die "Herstellung"!
Immer mehr Legeleistung oder Fleischansatz ist für die Lebensqualität der Tiere nicht dienlich!
Die Legehennen produzieren sich im ersten Jahr fast zu tote und die Fleischhähnchen haben ihr Verfallsdatum nachdem sie letztendlich elendig eingehen!

ob es lieber leben oder sterben möchte,
Für ein langes gesundes Leben sind diese Tiere garnicht mehr geschaffen, leider!
Eine Hybride bedeutet immer auch gemusste Hennenbrüder!

franggenhuhn
22.07.2014, 15:35
...achja, für Mutzeck:

Unsere sind von hier. Es hat ja schon jemand geschrieben, dass auch bei regionalen Anbietern immer wieder Ausstallungen erfolgen. Ist halt a bissla komplizierter da den Termin in Erfahrung zu bringen und dann rein gelassen zu werden.

Liebe Grüße
Micha

franggenhuhn
22.07.2014, 15:38
es geht ja nicht nur um die Haltung der Hennen sondern auch um die "Herstellung"!
Immer mehr Legeleistung oder Fleischansatz ist für die Lebensqualität der Tiere nicht dienlich!
Die Legehennen produzieren sich im ersten Jahr fast zu tote und die Fleischhähnchen haben ihr Verfallsdatum nachdem sie letztendlich elendig eingehen!

Für ein langes gesundes Leben sind diese Tiere garnicht mehr geschaffen, leider!
Eine Hybride bedeutet immer auch gemusste Hennenbrüder!

...das werden aber auch aufgezwungene Gesetze nicht ändern können. Ich glaube nicht, dass sich der Verbraucher vorschreiben läßt, was und von was wie viel er zu essen hat. Ich denke dabei nur an den Aufriss, den der Vorstoß der Grünen für einen Vegie-day hervorgerufen hat.

Aber steinig mich nicht - ich wäre sehr froh, wenn wir hier auf die Patentlösung für dieses Dilemma kommen würden.

Liebe Grüße
Micha

Einstein
22.07.2014, 16:04
Hallo,


das Problem mit diesen Hühnern IST ja so vielschichtig, das ich es mit Hagen halte, lieber Rassehühner als Hybriden.

Dennoch, um einem Individuum das Leben zu retten, ist diese Aktion sehr schön.

Das damit Niemandem in echt geholfen ist, ist klar, auch die private Hühnerhaltung ändert nicht an der Tatsache, das die Industrie für den Weltmarkt arbeitet.

Jedes Huhn bei mir, lässt zu, das ein Hybridhuhn in die Welt verschickt wird.

Da kann man nicht machen, wenn es um Profit geht.


LG
Ulrike

IZI
22.07.2014, 16:24
Suuuuuper süßes Bild!!

hagen320
22.07.2014, 18:47
Ich bin mir dessen durchaus bewusst. Aber was ist denn der Umkehrschluss aus Deiner Theorie? BWL Studium erste Stunde/ erstes Semester: Die Nachfrage regelt das Angebot!

Das ist jetzt blöd ... denn dann müssen alle Verbraucher aufhören, diese armen Geschöpfe zu kaufen. Kein Grillwagen mehr, keine Hochzeitssuppe, kein Hühnerfrikassee ... JETZT fühle ich mich in Wolkenkuckucksheim!!! Das wäre ja ein toller Trick.



Legehybriden werden für Eier gemacht, danach sind sie Sondermüll und werden als Brühwürfel und Tierfutter verarbeitet. Ein Teil geht auch als Hühnerklein nach Afrika da das billiger ist als sie als Sondermüll zu entsorgen. In der Schweiz ist man wenigstens so konsequent und verarbeitet sie in der Biogasanlage. Für den Grill und andere Hühnerprdukte nimmt man Masthybriden, davon werden natürlich um so mehr gezogen wenn die Hühner in privater Haltung nicht gegessen werden.

Pudding
22.07.2014, 19:39
...das werden aber auch aufgezwungene Gesetze nicht ändern können
freiwillig wird keiner irgendwas tun was zusätzlich Geld kostet, einziger Weg nur via Gesetzt!

Ich glaube nicht, dass sich der Verbraucher vorschreiben läßt, was und von was wie viel er zu essen hat.
Wer hat dies denn vor?

Vorschreiben möchte/kann das keiner aber über den Preis ist das Essverhalten zu beeinflussen, wenn Kaviar für 1,99 die Dose angeboten würde dann würden es sehr viel mehr Menschen kaufen/essen!

w.lensing
22.07.2014, 20:37
Wenn ich mir die HP von Rettet das Huhn ansehe, lese ich soviel ideologischen Blödssinn und Haltungsbedingungen die an der Realität vorbeigehen.
Die ganze Aktion hat in meinen Augen den gleichen Stellenwert, wie Rumänische oder Spanische Hunde hier in Deutschland zu vermitteln.

IZI
22.07.2014, 21:00
Hagen, über so viel lebensverachtendes Geschreibsel kann ich nur den Kopf schütteln. Ich bin absolut nicht willens, sowas zu kommentieren. Das überschreitet meine Toleranzgrenze denn nun doch um einiges.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass einiges doch vor dem Senden nochmal durch einen Filter laufen sollte. Den geistigen meine ich ...

IZI
22.07.2014, 21:09
Ich glaube, ich habe jetzt die Nase voll. Ich hatte mir wirklich vorgestellt, dass es Menschen interessiert, was ich geschrieben habe. Ich wusste, dass die üblichen Verdächtigen wieder mit "ihr seid alle so dumm" Szenarien um die Ecke kommen. Aber jetzt geht mir der Quatsch echt zu weit.

Ich werde mich mit meinen Erfahrungen zukünftig bedeckter halten. Ich glaube, es ist jetzt zu diesem Thema auch alles wissens- und unwissenswerte gesagt worden.

Bis bald zu einem anderen Thema :-)

Lexx
22.07.2014, 21:23
Beherzige Deinen eigenen Rat. Hagens "Geschreibsel" ist nicht "lebensverachtend" sondern die Realität. Dein Vorschlag zur Verbesserung war ein Verzicht auf Huhn als Lebensmittel, was aber nichts ändern würde. Trotzdem würden dafür Millionen Legehybriden jedes Jahr ein- und ausgestallt und wie die verwertet werden, hat Hagen geschrieben. Es gibt irgendwo einen Thread zum Thema Hybriden für Biogas und ich meinte da, mich grauselt´s, weil´s eigentlich Lebensmittel sind, die da kompostiert werden. Ein sehr klarer und für mich überlegenswerter Kommentar war, ob ich solche Antibiotikabomben wirklich essen wollen würde...

Ob man Hühner retten soll... ich würde es nicht tun. Ich bin eh schon kein Hybridenfan und ich kann auch den Vergleich mit dem Retten ausländischer Straßenhunde irgendwie verstehen. Ich vertrete auch die Meinung, das man quasi die "Entsorgungskosten" für den Vorbesitzer übernimmt. Aber ich verstehe auch, wenn jemand diesen Hühnern nach 2 Jahren Ausbeutung noch den schönen Lebensabend schenken möchte.

Persönlich fände ich es aber besser, wenn mehr Legehybriden nach dem Ausstallen als Lebensmittel verwendet würden und dafür die deutlich schlimmere Hähnchen- und Putenmastindustrie abnehmen würde.

Wum
22.07.2014, 22:13
.... Für den Grill und andere Hühnerprdukte nimmt man Masthybriden, davon werden natürlich um so mehr gezogen wenn die Hühner in privater Haltung nicht gegessen werden.

Den Satz kann man nur mit einer Ergänzung richtig stehen lassen:

...und stattdessen gekauftes Hühnerfleisch aus dem Supermarkt auf den Teller kommt.


Denn wenn jemand zuhause Hühner hält und keine zum essen einkauft, weil er von mir aus Vegetarier ist, dann ist Dein Satz nicht korrekt.

Und nu kriegt Euch alle mal wieder ein, trinkt nen Tee.

Nicolina
22.07.2014, 23:25
Danke für das Ergänzen, Wum.
@IZI, mich interessiert es sehr, was du an Erfahrungen zu berichten hast.

Ich sehe es wie Wum und einige andere hier, dass das "Retten" an sich ein Tropfen auf den heißen Stein ist..und im Prinzip ohne jedwede Auswirkung...außer eben auf das "Leben" des einzelnen Huhns.
Ich hatte ja auch schon mal darüber laut nachgedacht, Hennen aus einer Ausstallung aufzunehmen, dieses aber aus rein persönlichen Gründen wieder verworfen.

franggenhuhn
23.07.2014, 10:13
freiwillig wird keiner irgendwas tun was zusätzlich Geld kostet, einziger Weg nur via Gesetzt!

Wer hat dies denn vor?

Vorschreiben möchte/kann das keiner aber über den Preis ist das Essverhalten zu beeinflussen, wenn Kaviar für 1,99 die Dose angeboten würde dann würden es sehr viel mehr Menschen kaufen/essen!

...tut mir leid Pudding - aber der Vergleich hinkt! Lustigerweise.

Stelle mir gerade die Störe in Aquarienkäfighaltung vor.:) Und ihre Eier legen sie dann aufs Unterwasserfliesband.

Ich nehme an, dass es sich bei Hühnereiern zwischenzeitlich schon fast um ein Grundnahrungsmittel handelt.
Wer soll da wie, was für Gesetze einführen, welche eines der wichtigsten Grundrechte des Menschen beschneiden würden? Der Widerspruch der Massen ist doch da bereits vorprogrammiert. Auf dem Weg wird es nicht zu schaffen sein - so leid es mir tut. Und ich wäre auch dafür, diese Situation zu ändern. Aber so gehts nicht.

P.S. Und wenn die Dose Kaviar 50 cent kosten würde - ich würde sie nicht kaufen.

Liebe Grüße
Micha

Susanne
23.07.2014, 10:22
Hallo franggenhuhn,

nur ganz kurz: Wir haben in D mittlerweile fast nur noch Kaviar aus Zucht (zum Beispiel Desietra aus Fulda), es gibt fast keine legalen Importe von "wildem" Kaviar.

In der Zucht leben die Störe in großen Hallen in großen Mengen, damit das funktioniert, wird das Wasser mit hohem technischem Aufwand gereinigt und bewegt. Die Tiere legen die Eier nicht aufs Fließband, sondern müssen geschlachtet werden, denn nur "unreife" Eier sind ein Genuss, die anderen nichts mehr wert.

Dabei kann man noch froh sein, dass der Fisch geschlachtet und nicht, wie auch schon mal ne Weile versucht, operiert wird, denn das geschah ohne Betäubung und viele der Störe hatten dadurch ein großes Leid und andere haben es nicht überlebt. Kaviar ist mittlerweile schon ein bisschen so wie Eierproduktion.

Grüße
Susanne

w.lensing
23.07.2014, 10:23
Izi defenier doch mal dein Logo: Artgerecht statt ungerecht. Wann ist die Hühnerhaltung denn deiner Meinung nach " Artgerecht "?

Wum
23.07.2014, 10:28
Was hat das denn jetzt mit der Rettungsaktion zu tun? Findet doch so langsam mal ein Ende mit der Diskussion, das bringt doch eh nichts. Muss jetzt auch noch IZI's Logo zerlegt werden?

Susanne
23.07.2014, 10:57
Ich denke, ich bin typischer Weise das, was man als "Kuschelhuhnhalterin" bezeichnet, wenngleich ich meine Hühner nicht wirklich kuschle.

Ich kenne Leute, die Tiere von RdH aufgenommen haben und beobachte interessiert, wie sich diese Tiere entwickeln.

Ich selbst habe keine, kann aber dennoch eine Erfahrung beisteuern, denn mir wurden vor Jahren mal 2 befreite Käfighennen über den Zaun geworfen. Ich wusste nicht, wer das gemacht hat und wusste auch nicht, woher die genau kamen, aber anhand der langen Krallen und der Ballen war es ziemlich eindeutig, dass die beiden nicht aus Freilandhaltung waren. Zudem kannten die weder Gras noch anderes Futter als Mehl.

Die beiden Tiere waren für mich recht problematisch, denn mein damaliger Hahn hat sie nicht akzeptiert und sogar angegriffen, ich fand sie am Abend schwer verletzt im Stall. (Wie schon erwähnt, ich hatte keinerlei Möglichkeit eine vernünftige Eingliederung zu machen, die waren am Abend einfach da.)

Abgesehen davon, dass man so nicht mit Tieren umgeht, konnte ich bei denen einiges beobachten:

Ich musste sie ja separat halten (eine Eingewöhnung war nicht möglich), dennoch haben sie sich gut entwickelt, sahen aber noch lange Zeit schlimm aus. Ich bin ganz oft auf die beiden angesprochen worden- man hat sich halt gewundert, warum ich plötzlich so krank aussehende Tiere habe. Habe dann erklärt, dass das wahrscheinlich befreite Hennen seien und das hat tatsächlich bei vielen Leuten bewirkt, dass sie ihre Einstellung zum Eierkauf überdacht haben. Man hat also schon etwas bewirkt (damals gab es noch Käfigeier im Handel).

Obwohl die beiden nie ganz "normal" wurden (es gab auch mit dem Folgehahn Probleme), bin ich sicher, dass sich die beiden wohl gefühlt und ihr Restleben genossen haben. Sie hatten zumindest einige Zeit Einblicke in das Leben eines glücklichen Huhnes. Allerdings mussten sie auch das erst mal erlernen, am Anfang war es nicht einfach für sie. Sehr lange allerdings lebten sie nicht mehr, die eine wurde Opfer eines Einbrechers (ganz schlimme Geschichte, als wie wenn gerade diese Henne nicht schon genug mitgemacht hätte), die andere hat dann irgendwann gesundheitliche Probleme bekommen und musste eingeschläfert werden.

Ich habe seither keine solchen Hennen mehr gehabt, aber den Leuten einen Vergleich zu bieten, fände ich immer noch interessant. Im Grunde muss die Menschheit umdenken, das kann man vielleicht in kleinem Rahmen erreichen, wenn man vor Augen führt: Hühner sehen so aus, wenn sie gut gehalten werden und so, wenn sie aus Qualhaltung kommen. Zudem bewirkt ein zahmes Tier, das sich von Gästen anfassen und streicheln lässt, emotional sehr viel und wenn Emotionen im Spiel sind, kann das auch zu einer Verhaltensänderung führen beim Einkauf.

Zwar alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die frisch gekauften Eier sind nur ein Bruchteil dessen, was produziert wird, aber immerhin vielleicht ein kleiner Schritt.

Und eines muss man diesen Tieren lassen: So zahm (dankbar?) wie diese werden keine Rassehennen.

Warum ich aktuell keine habe: Ich habe genug Möglichkeiten an Rassetiere zu kommen (ich kaufe welche, die zur Zucht nicht geeignet sind), die sind für mich weniger anstrengend und zum anderen habe ich ein bisschen Angst, mir Krankheiten einzuschleppen (wobei ich das auch bei Rassetieren habe, deswegen kaufe ich nur noch bei immer denselben Züchtern). Und jede Anschaffung von neuen Tieren birgt eine Gefahr für die vorhandenen.

Dass RdH gewisse Regeln aufstellt, ist für mich gut nachvollziehbar, einfach deswegen, damit Missbrauch vorgebeugt wird.

Liebe Grüße
Susanne

Schwelmis
23.07.2014, 10:58
@w.lensing


Artgerecht statt ungerecht


PROVIEH kämpft seit 1973 für eine artgemäße, wertschätzende Tierhaltung. Wir kennen die Bedürfnisse der Tiere, sind der bäuerlichen Landwirtschaft verbunden und verstehen uns als Fürsprecher der landwirtschaftlichen Nutztiere.

PROVIEH informiert über die Missstände in der industriellen Tierhaltung und ihre Folgen für den Menschen. Wir führen Kampagnen in Politik und Handel für bessere Lebensbedingungen der Nutztiere. Wir zeigen Beispiele, wie Nutztierschutz aussehen kann - vom Stall bis in den Einkaufskorb.

Nutztiere vor Leid zu schützen ist ein Gebot der Humanität und besser für die Qualität, den Geschmack sowie die gesundheitliche Unbedenklichkeit der Erzeugnisse. PROVIEH - respektiere leben.

PROVIEH (Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung)

Plume d'Or
23.07.2014, 11:03
Izi
Lobenswerte Aktion, die leider von den meisten ,wirtschaftlich gesteuerten Menschen, nicht
nachvollzogen werden kann. Die Ethik fuer Nutztiere steht noch nicht vor der Tuer und
wenn ich so einige Antworen lese, siehts auch fuer die " nicht deutschen" Hausstiere doof aus.
Das erinnert mich an eine gewisse Zeit .......Jedes Leben hat eben nicht den gleichen Wert.
Wie bei den Menschen kommt es auch da an, wo und bei wem man geboren wird .
So haben Hybriden das legitime Recht, geschlachtet zu werden, da Lexx , kein Fan von
ihnen ist ..........
Was Artgerecht bedeutet, kann man im Diko nachlesen oder googeln oder besser noch
beobachten ( der Mensch soll ja das intelligenteste Lebewesen sein......)
Liebe Izi
sei versichert, das bei mir auf der gruenen Wiese, ebenfalls so ein "armes Ding"
'rum laeuft, das mittlerweile 4,5 Jahre ist und jeden Tag ein wunderbares Ei
legt. Das ist fuer mich mal wieder der Beweiss, das Mensch, trotz all seiner Intelligenz,
nur wenig kennt und noch weniger versteht .......

IZI
23.07.2014, 11:11
Wow - eigentlich wollte ich nicht mehr schreiben, aber jetzt kann ich mich doch nicht mehr bremsen!!!

VIELEN DANK!!! für eure Worte - ihr habt es echt um einiges besser vermittelt als ich das konnte!!!

Ich freue mich wirklich, dass es hier doch einige gibt, die meine Einstellung zum Leben teilen. Ihr seid spitze!!!

ptrludwig
23.07.2014, 11:17
Und das zeigt wie viele Tierschutzorganisationen die Verbraucher veräppeln.
Die Stiftung Warentest hat 46 Organisationen aus dem Bereich Tier-, Natur-, Arten- und Umweltschutz untersucht. Nur sechs von ihnen – unter ihnen PROVIEH – arbeiten nachvollziehbar wirtschaftlich, seien transparent und solide organisiert.

Lexx
23.07.2014, 11:30
So haben Hybriden das legitime Recht, geschlachtet zu werden, da Lexx , kein Fan von
ihnen ist ..........

Sach mal, geht´s noch? Wo hab ich das bitte geschrieben? Ich verbiete mir echt mal solche Unterstellungen!!! Werd ja selten sauer, aber jetzt hab ich echt ne Stinkwut, so´n Scheiß muss ich mir nicht anheften lassen. An den Fakten bin ich nicht schuld! An dem Verhalten anderer bin ich nicht schuld!

Plume d'Or
23.07.2014, 11:44
Ob man Hühner retten soll... ich würde es nicht tun. Ich bin eh schon kein Hybridenfan und ich kann auch den Vergleich mit dem Retten ausländischer Straßenhunde irgendwie verstehen.

Sorry Lexx, wenn ich da etwas falsch verstanden habe ........

Ernst
23.07.2014, 11:47
sei versichert, das bei mir auf der gruenen Wiese, ebenfalls so ein "armes Ding"
'rum laeuft, das mittlerweile 4,5 Jahre ist und jeden Tag ein wunderbares Ei
legt. Das ist fuer mich mal wieder der Beweiss, das Mensch, trotz all seiner Intelligenz,
nur wenig kennt und noch weniger versteht .......

Das ist doch mal was glaubhaftes. Ein Huhn, das im 5. Lebensjahr noch eine Jahreslegeleistung von 365 Eiern hat. Da bekommt der letzte Satz doch autobiographische Züge.

w.lensing
23.07.2014, 11:50
@ Schwelmis, ich kenne die Arbeit von pro Vieh und unterstütze sie. Habe aber izi nach ihrer Meinung zur Artgerechten Haltung gefragt weil sie das Logo von Pro Vieh im Profil führt und für Rette das Huhn wirbt, deren Aktionen ich nicht nachvollziehen kann.
Die Bedingungen die der Verein für eine Abgabe verlangt sind irrational und undikutabel.

Plume d'Or
23.07.2014, 11:51
Ernst, natuerlich, nimmst Du die Mauser aus Deinen 365 Eiern ;)

eierdieb65
23.07.2014, 12:02
Grüß euch
Allen, die eine Legehybride "retten" wollen:
Ihr braucht keine Angst vor Krankheiten haben. Die sind durchgeimpft und gesund. Sonst würde sie der Suppenwürfelhersteller nicht nehmen. Und zwar den ganzen Bestand nicht nehmen. Dann gäbe es Konventionalstrafe, die der Hühnerbaron (wie ihr ihn nennt) niemals aus Hühnerertrag zahlen könnte.

Was ich mich frage ist halt immer: Wozu so eine (dämliche) Organisation?
Wenn ich ausgediente Legehybriden vor dem Suppenwürfel retten will, gehe ich zum hühnerbaron und frage, wann der Tierarzt die Ausstallungsuntersuchung macht. (Ohne die nimmt der Suppenwürfel sie nicht)
Nach der Untersuchung sind immer einige Tiere übrig, die nicht dem Vertrag unterliegen. (mindestens 5% des Bestands, wenn alles normal lief)

Daher können sie "gerettet" werden.
In der Regel für 1-2€ ist es gerettet.
Über Vertrag bezahlt der Suppenwürfel nämlich noch weniger als sonst.

Und man darf danach machen, was man will, ohne Schutzvertrag oder solches Glump.

Wie wollen die Orgas ein altes Legehuhn von ihnen, von anderen alten Hybriden unterscheiden? Lächerlich.


lg
Willi

Ernst
23.07.2014, 12:09
Ernst, natuerlich, nimmst Du die Mauser aus Deinen 365 Eiern ;)

Oh, entschuldige bitte. Dann habe ich diese beiden Worte wohl falsch verstanden.

jeden Tag

Aber rechnen wir mal großzügig 2 Monate für die Mauser ab. 300 Eier für eine 4,5 Jahre alte Henne ist genauso unglaubwürdig.

Wum
23.07.2014, 12:26
@ Plume d'Or, bevor Du das neue Opfer wirst, empfehle ich Dir zuzugeben, dass Du das Wort "fast" vor "jeden Tag" vergessen hast :p

Ein Kindergarten hier, ich bin raus aus dem Thread :roll

elja
23.07.2014, 12:28
@Ernst
wie sinkt denn die Legeleistung nach dem 2-ten Jahr? Ich habe seit März zwei jetzt 2,5 Jahre alte Hybriden. Die legen so 10-15 Tage durch, dann kommt ein Tag Pause, dann geht es weiter. Mir sind sie inzwischen unheimlich mit dieser Legeleistung. Als meine Zwerge legetechnisch "schwächelten" kamen die Eier von den Hybriden zuverlässig weiter. Und das obwohl sie den ganzen Tag draußen rum rennen und außer Muschelgrit und ab und zu mal ein paar Körner sich nur noch vom gefundenen Futter ernähren. Ich wünschte, sie würden jetzt mal eine Pause machen, denn so wie die legen, das kann nicht gesund sein. Zum Glück sind die Eier jetzt kontinuierlich um die 60 Gramm, die Rieseneier sind vorbei.
Und nein, ich habe sie nicht "gerettet". Ich brauchte "auf die Schnelle" noch zwei Hennen für meinen einen Hahn und habe so zwei aus einer Bodenhaltung bekommen. Allerdings sind die Stallgenossinnen dann 3-4 Wochen später teilweise verkauft, teilweise geschlachtet worden.

Ich würde niemals über eine Tierrettungsorganisation ein Tier beziehen. Da wird von viel zu vielen elender Betrug betrieben (siehe Stiftung Warentest) und das zieht sich durch alle Tierarten, Hunde, Katzen, Esel, ... durch.
Und eine Organisation, die laut IZI mit PETA zusammen arbeitet kann nur mehr als fragwürdig sein. Die unqualifiziertesten, idiotischsten und verbohrtesten Aussagen kommen von PETA. Die Organisation, die in den USA zu zig Tausenden Hunde und Katzen tötet.

IZI
23.07.2014, 12:30
@ lensing: Netter Versuch: Da für Dich alles "indiskutabel" ist, werde ich es auch nicht versuchen. Ich mag nicht mit "Betonköppen" diskutieren.

Warum regt ihr euch bloß so über diesen Vertrag auf?? Das sind ganz normale Haltungsbedingungen, die verlangt werden. Bis auf den Passus mit der Schlachtung.

Kontrollen werden durchgeführt: Ich bin mir ganz sicher, dass
a) Niemand aus dem Team die Zeit hat, dies wirklich zu tun
b) Wie eierdieb sagt, niemand wirklich die Hühner unterscheiden kann und
c) Die daraus resultierenden Folgen in keinem Fall durchzusetzen sind - keiner kann mir mein Eigentum wegnehmen

Aber diese Verträge sind in jedem Tierheim gang und gäbe. Ich habe alle meine Tiere dort her. Bislang hat sich noch keiner blicken lassen. Ich interpretiere das als eine Art ... tja, Drohung? Aber im positiven Sinne. Ich denke, es soll dem neuen Halter das Gefühl geben, dass er mit den Tieren nicht machen kann, was er will ... eben schlachten, oder wieder einsperren.

Wäre ich eine der organisierenden Damen, so würde ich bei mir durchaus mal am Garten langfahren. Die Ausstallung war ganz in meiner Nähe. Sicher würde ich nicht wissen, welche Hühner die letzten ausgestallten sind, aber ich könnte mir ein Bild von den allgemeinen Haltungsbedingungen machen. Sollte es mir nicht gefallen, was ich sehe, würde ich mich von der Liste der potentiellen nächsten Abnehmer streichen.

Warum macht ihr eigentlich alles so schwierig? Ich würde keine Tiere ohne einen Schutzvertrag abgeben. Dort steht auch drin, dass wenn ich die Tiere nicht mehr halten kann, ich sie jederzeit an Rettet das Huhn zurückgeben kann/muss. Das ist doch völlig in ordnung.

Susanne
23.07.2014, 12:55
Hallo Willi,

ich habe da tatsächlich keine Angst, was Krankheiten wie IB und ND angeht, ich weiß, dass die Hennen geimpft sind. Allerdings werden die mit Spritze geimpft und die Wirkung hört nach einer Legeperiode auf (also dann, wenn man sie bekommt). Unabhängig davon sind das genau die Sachen, die ich auch impfe und da mache ich mir echt keine Sorgen, im Gegenteil, bei den Hybriden ist zumindest schon die Vorimpfung erfolgt, was leider nicht bei allen Rassetieren der Fall ist.

Leider gibt es auch noch viele anderen Krankheiten und sind die erst mal durch Zufall in so einen Bestand bekommen, werden viele, viele, viele Tiere Träger (bei einem aktuellen Fall von RdH Hennen der vorletzten Ausstallung war es so, die Krankheit ist jetzt erst mal kein Drama und auch behandelbar, aber es mussten alle Hühner des neuen Bestandes ein AB bekommen, was mir nicht so Recht wäre.
Deswegen beobachte ich ja erst mal.
Ganz abgesehen davon hört man ja viel von den dünnen Eierschalen dieser Hybriden (die auch von 3 Krankheiten hervorgerufen werden). Es ist nicht immer nur die große Legeleistung, die dazu führt.

Ein geknechtetes Huhn ist meines Erachtens anfälliger für Krankheiten. Ein Rassehuhn aus guten Haltung hat bessere Abwehrkräfte. In meinem Bestand sind Tiere aus mindestens 6 verschiedenen Urbeständen, jeder Bestand hat irgendeine Problematik, die beim Ersthalter meist gar nicht zum Tragen kommt, da muss Legehybride dann leider auch erst mal durch- die können ja neuen Keimen kaum was entgegensetzen. Also auch umgekehrt ist das Thema Krankheiten ein Problem.

Und übrigens: Ich könnte jedes mir bekannte Huhn von einem anderen unterscheiden, wenn jemand von mir 4 Tiere bekommen würde (allerdings gebe ich nie welche ab), könnte ich die auch nach einem halben Jahr zweifelsfrei erkennen, aber so genau schaut da wahrscheinlich wirklich keiner.
Grüße
Susanne

IZI
23.07.2014, 12:58
Ich habe überschlagen, dass es um die 700 Tiere gewesen sein müssten. Alle braun ... :laugh

eierdieb65
23.07.2014, 13:07
Hallo Susanne

Du würdest ein (halbnackt) abgegebenes Huhn, nach der Mauser, wiedererkennen? Am Kamm, der in der Eingliederungsfase andere Ecken bekam?
RESPEKT.

Ich könnte es nicht, bei angenommenen 20 braunen Lohmann in der Herde. (Nicht mal bei 10 nach 6 Monaten.)

lg
Willi

Ernst
23.07.2014, 13:15
@Ernst
wie sinkt denn die Legeleistung nach dem 2-ten Jahr?

Hallo Elja,

Du kannst davon ausgehen, dass ein Huhn im 5. Lebensjahr nicht einmal mehr die Hälfte seiner ursprünglichen Legeleistung erbringt. Ich werde mich jetzt nicht mit Dir streiten, ob es vereinzelt mal Hennen gibt, die noch eine etwas höhere Legeleistung erbringen.
Legehennen werden im kommerziellen Bereich zwischen der 70.-75. Woche ausgetauscht, da die Legeleistung, auch in Verbindung mit der zu erwartenden Mauser, dann nicht mehr rentabel ist. Spitzenhennen erreichen mittlerweile eine Jahreslegeleistung von maximal 310-320 Eiern. Diese Leistung wird bei den Tieren aber auch nur unter ganz bestimmten Bedingungen erreicht ( Futter, Licht, Temperatur usw.). Aber das gilt auch nur für den Zeitraum bis zur Mauser. Unter Hobby- Haltungsbedingungen funktioniert das nicht. Wenn mir dann jemand sagt, dass sein 4,5 Jahre altes Huhn inklusive Mauser, unter normalen Haltungsbedingungen 300 Eier im Jahr legt, dann ist das für mich unglaubwürdig. Es scheint wirklich oftmals so zu sein, dass Hühnerhalter verdrängen, dass die Legeperioden ihrer Hühner, nicht über einen Zeitraum von 365 Tagen anhalten.

Okina75
23.07.2014, 13:49
Hy!

Ich kann sagen, dass meine Braune (aus keiner Leistungshaltung, sondern die letzte der letzten Charge vom Geflügelhof) in ihrer zweiten Legeperiode noch auf 220 Eier gekommen ist, vorher hat sie die ersten 15 Monate quasi durchgelegt, mit immer nur mal einem Tag Pause. Die dritte Legeperiode hat sie dann leider wegen diversen Malessen nicht mehr erreicht :(.

Plume d'Or
23.07.2014, 18:55
Oh, entschuldige bitte. Dann habe ich diese beiden Worte wohl falsch verstanden.


Aber rechnen wir mal großzügig 2 Monate für die Mauser ab. 300 Eier für eine 4,5 Jahre alte Henne ist genauso unglaubwürdig.

Tja, Ernst, das ist in etwa so, wie mit dem 8 gr Ei ........welches ebenfalls unmoeglich gewesen ist
und selbst einem eminenten Zuechter wurden auf seiner HP Tippfehler unterstellt ......
Nebenbei fuehle ich mich als Luegnerin bezeichnet und da wir schon unsere dreckige Waesche
in einem anderen Thread gewaschen haben, kann ich nur sagen : Let it be !

Ernst
23.07.2014, 19:41
Tja, Ernst, das ist in etwa so, wie mit dem 8 gr Ei ........welches ebenfalls unmoeglich gewesen ist
und selbst einem eminenten Zuechter wurden auf seiner HP Tippfehler unterstellt ......
Nebenbei fuehle ich mich als Luegnerin bezeichnet und da wir schon unsere dreckige Waesche
in einem anderen Thread gewaschen haben, kann ich nur sagen : Let it be !

Nun mach aber mal halblang. Komm mir doch nicht mit so einem Blödsinn, wie dreckige Wäsche waschen. Wenn Du wirklich ernsthaft behauptest, dass bei Dir eine Henne im 5. Legejahr unter Hobbyhalterbedingungen, ebenso viele Eier legt, wie eine Junghenne unter leistungsmäßig optimalen Bedingungen, dann musst Du dir wohl gefallen lassen, dass da Zweifel an der Glaubwürdigkeit aufkommen. Da spielt es denn auch keine Rolle, ob Du dir das auf deutsch oder englisch verbittest. Es nützen da auch keine Ablenkungsmanöver, wie der Spruch von der" dreckigen Wäsche", oder irgendwelchen 8 gr Eiern.

@ Okina

Du wirst aber doch sicher nicht bestreiten, dass zwischen dem 2. und dem 5. Legejahr noch ein gewisser Unterschied ist.

rosacanina
23.07.2014, 23:12
IZI, bitte mach weiter so, jeder nach seinen Überzeugungen, aber lassen wir es uns nicht schlecht reden, dass wir TierIndividuen nur als graduell anders als wir, aber immer als fühlende Wesen sehen, die unbedingt leben wollen und selbstverständlich eine Chance auf Leben und Glück verdienen...

Einstein
24.07.2014, 08:34
IZI, bitte mach weiter so, jeder nach seinen Überzeugungen, aber lassen wir es uns nicht schlecht reden, dass wir TierIndividuen nur als graduell anders als wir, aber immer als fühlende Wesen sehen, die unbedingt leben wollen und selbstverständlich eine Chance auf Leben und Glück verdienen...

Guten Morgen,

selbstverständlich hat jedes Individuum ein Recht auf ein glückliches Leben, deshalb ist die Aktion auch sehr gut.

Es ist eine Frage, aus welcher Richtung die Aktion betrachtet wird, deshalb ist auch die Politische Betrachtung bettachtenswert, das es nichts ändert, das der Profit der gleiche bleibt.

Aber für das individuelle Leben ist es das größte Glück.
Solange es dann gesund bleibt.

LG Ulrike

franggenhuhn
24.07.2014, 11:55
Hallo franggenhuhn,

nur ganz kurz: Wir haben in D mittlerweile fast nur noch Kaviar aus Zucht (zum Beispiel Desietra aus Fulda), es gibt fast keine legalen Importe von "wildem" Kaviar.

In der Zucht leben die Störe in großen Hallen in großen Mengen, damit das funktioniert, wird das Wasser mit hohem technischem Aufwand gereinigt und bewegt. Die Tiere legen die Eier nicht aufs Fließband, sondern müssen geschlachtet werden, denn nur "unreife" Eier sind ein Genuss, die anderen nichts mehr wert.

Dabei kann man noch froh sein, dass der Fisch geschlachtet und nicht, wie auch schon mal ne Weile versucht, operiert wird, denn das geschah ohne Betäubung und viele der Störe hatten dadurch ein großes Leid und andere haben es nicht überlebt. Kaviar ist mittlerweile schon ein bisschen so wie Eierproduktion.

Grüße
Susanne


Na dann wirds höchste Zeit für die Aktion:

RETTET DEN STÖR!!!!

Ich würde einen nehmen fürn Gartenteich.

Liebe Grüße
Micha

Okina75
24.07.2014, 12:51
Hy!

Ernst: Natürlich bestreite ich das nicht. Sollte nur ein bisschen zeigen, dass meine Braune im Vergleich zur ersten Legeperiode in der zweiten ungefähr 80 Eier weniger legte- und sie bildete da sicher keine Ausnahme.

Ich muss dabei aber auch zugeben, dass meine noch lebende Hybride, die blaue Königsbergerin von 2012, in ihrer nun zweiten Legeperiode besser, mindestens aber gleichwertig legt wie in der ersten (ich führe Legeliste!), was ich meiner nahezu optimierten Futterrezeptur zuschreibe. Bei mir mausert es ja bereits kräftig, also hat auch sie ihre zweite bald vor sich, und dann kann ich Resümee ziehen.
Sicher sieht das bei einer fünfjährigen braunen Leistungshybride nochmal ganz anders aus, aber mit optimalem Futter denke ich, dass auch ältere Leistungs- Hybridhennen noch gut legen können, wobei 300 Eier im Jahr ohne eine Legeliste im Hintergrund natürlich ziemlich ungreifbar sind.
Wiederum andererseits hatte auch meine Zwergbrakelhenne mit viereinhalb Jahren, kurz vor ihrem eher plötzlichen Tod, eine Legeleistung von 9- 15 Eiern im Monat, mithin also ca. 120 Eiern im Jahr...
Gute Legeleistung bei ältlichen Hennen ist also unter Umständen drin.

Micha, Störe packt man nicht in Teiche, da würde ich in punkto Rettet den Stör schon mal ansetzen. Ich weiß, Zwinker- Smilie, aber dennoch: Störe sind Fische von Flüssen oder grooooßen Seen mit Flußanbindung und unternehmen jahresperiodische Wanderungen, die haben in Gartenteichen, wenn man so will in jeder Größe nichts anderes als Tümpeln, nichts zu suchen.
Nur, weil es dennoch tausende machen, heißt es ja nicht, dass das so richtig ist; war seinerzeit mit den Goldfischkugeln nicht anders...

Grüße,
Andreas

franggenhuhn
24.07.2014, 14:24
....isch ahbe gar kein Teisch...

nur einen Tümpel... und da sind Kröten und Ringelnattern und Libellen

...isch brauche auch kein Stör...

Hornet
24.07.2014, 15:56
Ihr schreibt Euch die Finger wund-aber WER beantwortet denn nun meine Frage vom Beitrag Nr.24???

IZI
24.07.2014, 16:05
Das war doch schon beantwortet ... keiner merkt es. Und wenn doch, dann kann sicher keiner etwas dafür, dass der Fuchs da war. Wenn ich die Tiere nicht ausreichend sichere, und doch mal jemand zum Anschauen herkommt, dann kann es sein, dass ich keine weiteren Tiere bekomme, denke ich. Aber das sollte es gewesen sein.

IZI
24.07.2014, 16:07
Was passiert, wenn du eine Katze aus dem Tierheim holst und sie läuft vor ein Auto? Ich denke, das wäre vergleichbar

Okina75
24.07.2014, 16:33
Wenn ich die Tiere nicht ausreichend sichere, und doch mal jemand zum Anschauen herkommt, dann kann es sein, dass ich keine weiteren Tiere bekomme, denke ich. Aber das sollte es gewesen sein.

Und genau da beisst sich die Katze in den Schwanz!
Sie tun nichts gegen die Ursache dessen, dass es überhaupt "nötig ist", Hühner zu retten, und haben dann die in meinen Augen maßlose Arroganz, erwachsenen mündigen Menschen wie so einem kleinen Kind auf die Finger zu hauen und zu sagen "Deine Haltung ist Scheiße, Du kriegst keine Hühner (mehr) von uns!"

Weißt Du, was ich da denke?
Da denke ich mir, die sollen sich ihren Affenzirkus und ihre Hühner in die Haare schmieren, und gehe mir meine Hybriden beim Händler holen. Die sind dann noch jung und unverbraucht, und kommen erst gar nicht in so eine Haltung, aus der sie später "gerettet" werden müssten.
Ehrlich mal... Was soll denn diese Gängelei?
Junge Hybriden holen, denen von Beginn an ein schönes Leben geboten und fertig ist der Lack; da muss ich mich als selbstständig denkender, erwachsener Mensch doch nicht unter die Knute von solchen Möchtegern- Tierschützern begeben- ohne jetzt jemanden persönlich anzusprechen :(...

IZI
24.07.2014, 16:59
Wow, Okina, alles gut ... ich habe gesagt: Ich denke, dass es so ist ... :-))))

Ich fühle mich nicht gegängelt. Ich würde es nur so machen, wenn ich an ihrer Stelle wäre.

Mir hat keiner gedroht, keiner ausgefragt usw. Aber ein paar Regeln muss sich jeder unterwerfen. Dir kennen mich dich gar nicht. Ich könnte auch nen Döner Grill haben ;-)

Okina75
24.07.2014, 17:40
Das mit der Katze habe ich gar nicht berücksichtigt; so habe ich bereits sofort gedacht, als ich mich selbst dafür interessierte, nach dem Ableben unserer erwähnten Braunen eventuell so ein paar geplagten Mädels den Lebensabend zu verschönern, und zum ersten Mal die Seite von RdH betrat und durchlas.
Mein Zeigefinger wanderte aber SOWAS von auf der Stelle an meine Stirn, dass ein geölter Blitz dagegen lahm gewesen wäre, sozusagen.
Ich an deren Stelle wäre froh, soviele Hühner wie möglich retten zu können, und würde mich hüten, bei offensichtlich nicht bei Restaurants arbeitenden und somit mindestens 30 Hühnern mitnehmenden Leuten, die da womöglich noch mit den Kids anrücken, so ein Brimborium zu machen...

Vor allem dieses Nicht- Schlachten! Ehrenhaft und nobel, aber wenn sie da mit den Säbeln rasseln, dann sollten sie auch die Handhabe haben, die es braucht, um diesem Kriterium das nötige Gewicht zu verleihen. Sollen sie die Hühner chippen, was weiß ich, auf jeden Fall individuell kenntlich machen, eine Vorbesichtigung bei den Leuten machen, und DANN können sie solche Forderungen stellen, aber doch nicht so vollkommen haltlos!
Und außerdem: Ist das Tierschutz, wenn da die Leute ein dahin krepierendes Tier haben, es aber gerade Freitag Nachmittag, 17 Uhr ist? Also kein Tierarzt auf hat?
So darf sich denn also das so ehrenhaft gerettete Huhn bis Montag Nachmittag oder gar Dienstag rumquälen, weil dem niemand einen Knüppel vor die Birne zimmern darf, wie sich das bei einem dahinsterbenden Tier baldestmöglich gehört!
Oder wenn die Henne nur noch Windeier oder Eier mit hauchdünner Schale oder anderen Anomalien legt, weil der Legeapparat hinüber ist, in welchem Fall ein Ende in der Suppe wenigstens noch ein respektvolles wäre, weil das Tier dann nicht umsonst gestorben ist...

Näää, sorry, bei aller Liebe, der Logik der Bedingungen kann ich alles in allem so gar nicht folgen ;)!

Lexx
24.07.2014, 18:20
Wow, der Andi-Hase ist in Hochform :-[ :laugh

IZI
24.07.2014, 18:21
Hm. Ein ehrenamtlicher Tierarzt war wohl mit dabei. So die Homepage, ich habe ihn aber nicht gesehen. Es war Sonntag Morgen. Somit 24h bis Montag. Weiterhin hat ein TA Notdienst. Nä meiner hat jedenfalls Bereitschaft. Die einzige Alternative war Schlachten. Das Risiko kann man doch eingehen.

IZI
24.07.2014, 18:23
Für die, die da waren hat das mit dem Schlachten nix gemacht. Die waren ähnlich wie ich. Zumindest - ok - die vor und hinter mir. Vegetarier bzw. vegan.

Hornet
24.07.2014, 19:23
@IZI

Also erstmal danke für die Antwort!
Verstehe ich das richtig das ich die Hühner garnicht freilaufen lassen darf weil sie dann ja nicht vor dem Fuchs sicher sind?
Das wäre dann ja kein Freilauf wie bei mir,oder hab ich das jetzt falsch verstanden...das Thema ist sehr undurchsichtig-finde ICH!!!

Susanne
24.07.2014, 19:31
Da denke ich mir, die sollen sich ihren Affenzirkus und ihre Hühner in die Haare schmieren, und gehe mir meine Hybriden beim Händler holen. Die sind dann noch jung und unverbraucht, und kommen erst gar nicht in so eine Haltung, aus der sie später "gerettet" werden müssten.
:(...

Hallo,

das kann ja jeder machen, wenn er das will, aber es nicht das selbe.

Wenn ich mir ein neues Tier vom Hybridenhändler hole, kurble ich (in ganz geringem Maß) dessen Absatz an, er wird dafür sorgen, dass weiterhin genügend Hybriden zur Verfügung stehen und er hat zur Gewinnung Deiner frisch erworbenen Henne einen Bruderhahn als Küken getötet (und da kann man nun nicht davon sprechen, dass er uns als Nahrung dient).

Alternativ bekommt man ein Tier, das andere als Abfall betrachten und bekommt Eier, die sonst nicht mehr gewonnen worden wären. Das sind dann Eier, die man meines Erachtens nutzen kann, ohne weiteres Tierleid hervorzurufen.

Nun noch was zu der Notschlachtung und Schlachtung:

Ich habe (wie schon erwähnt) aktuell keine RdH Hennen, aber schlachte auch nicht. Und natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, was ich tun kann, wenn eines meiner Tiere (und da ist es ja jetzt egal, ob es ausdiente Hybriden oder Rassetiere sind) am Wochenende schlimm erkrankt. Und es ist wirklich so, dass man (also zumindest hier) jederzeit an einen TA rankommt. Der eigene TA kann auch außerhalb der Sprechstunden helfen (aber er muss das gar nicht, denn es gibt einen 24 Stunden Notdienst, zu dem man schwer kranke Tiere bringen kann).
Und um die Zwischenzeit des Transportes zu überbrücken habe ich immer Schmerzmittel da, weiß, wie ich es dosieren und wann ich es gegen frisches austauschen muss. Zudem ist es so, dass schlimme Krankheiten (zumindest mich) nicht einfach mal so ganz plötzlich am Wochenende überraschen.

Jede Legedarmentzündung kündigt sich zuvor durch Windeier an (oder durch andere seltsame Eier), man kann dann reagieren, bevor es Sonntag früh ist. Aber nichts desto trotz gibt es Infekte, die tatsächlich an einem Sonntag beginnen, da ist das Tier dann aber nicht gleich totkrank, sondern es zeigt Krankheitsanzeichen.
Hat man jahrelange Erfahrung, dann weiß man, was man als Soforthilfe tun kann. Ich gebe meinen erkrankten Tieren immer erst mal eine Chance, wieder zu genesen. Dieser eine Krankheitstag (mit Behandlung) erscheint mir ethisch vertretbar, die Alternative wäre ja das sofortige Notschlachten. Und mit Schmerzmittel kann auch hier geholfen werden.

Sollte nun aber tatsächlich ein Raubier meine Hühner am Sonntag überfallen (schließe ich eigentlich aus, weil Garten sehr gut geschützt), ist es wohl wirklich so, dass mein Tier (mit Schmerzmittel) ca. 30 Minuten leiden muss, bis ich vor Ort bei einem TA bin. Da sage ich aber: Es kann auch bei einem der schlachtet, vorkommen, dass der nicht sofort bemerkt, dass ein Huhn krank oder verletzt ist und dann ist es einfach ein großes Pech für das betreffende Tier. In meinen mittlerweilen 15 Jahren als Hühnerhalterin hatte ich noch nie so einen Fall.

Einmal hat ein Hahn von mir den anderen so sehr verletzt, dass ich den verletzten mit Schmerzmitteln versorgt habe und zum TA zum Einschläfern gefahren bin- dieser aber sagte mir, dass das schlimmer aussehen würde als es sei und der Hahn wieder in Ordnung kommen würde, was dann auch so war. Das hat mir gezeigt, dass es manchmal auch gut ist, nicht einfach im Affekt (wohlwollend) zu töten.

Und dann noch mal was allgemein zur Verwertung von alten Hennen:

Mag sein, dass eine 12 jährige Henne eine gute Suppe ergibt (ich mag das allerdings gar nicht), aber ganz ehrlich: Nicht jeder, der sonst schlachtet, macht sich die Arbeit wegen einer Suppe ein altes Tier zu schlachten, auszunehmen, zu rupfen oder abzuziehen. Der "Wert" des Ergebnisses steht da in keinem Vergleich zum Aufwand(ich finde es gut, wenn man es macht, wenn das Tier schon sterben muss, aber viele dieser Tiere werden dann halt tatsächlich nicht mehr als Menschenfutter genutzt).

Meine eigenen wollte ich dann auch gar nicht mehr essen, denn wenn sie wie auch immer erlöst werden mussten, sind sie zuvor krank gewesen und haben ggf. noch Medikamente bekommen, meine sind dann kein Lebensmittel mehr. Und eine kranke RdH Henne ist das sicher auch nicht.

Liebe Grüße
Susanne

Susanne
24.07.2014, 19:52
Mir fällt ja da noch ein anderer Aspekt ein: Zum Schlachten muss ich die notwendige Sachkunde besitzen (kein Nachweis, leider wie ich finde, dennoch muss man schlüssig nachweisen, dass man weiß, was man macht).

Ich selbst habe diese Sachkunde nicht und letztendlich haben die sicherlich viele nicht, denn woher soll man sie auch bekommen, wenn man nicht dauernd damit zu tun hat und zumindest regelmäßig zuschaut. Ich finde es nicht zumutbar, wenn jeder, der Hühner halten will, sich diese Sachkunde aneignen müsste.

Nottötungen sind sogar im Tierschutzgesetz erwähnt und das darf dann auch jeder machen, sofern damit einem Tier unnötiges Leid erspart ist, dann ist es aber kein LM mehr (auch notgeschlachtetes Rind oder Schwein wird verworfen).
Ich weiß, dass sich nicht jeder immer an diese Vorschriften hält, dass aber eine Organisation das einfordert, erscheint mir dann doch logisch.

Und noch mal wegen dem sicheren Auslauf:

Man muss schon unterscheiden, ob ein Huhn Freilauf und die damit verbundenen Gefahren kennt oder ob es bislang damit noch nicht konfrontiert war. Und deswegen hat man als Halter (egal ob es sich jetzt um ausgestallte Hybriden oder Rassehennen handelt) die Verantwortung, die Tiere bestmöglich zu schützen. Dazu gehört je nach Raubtierdruck ein hoher Zaun, ggf. ein Betonfundament unter dem Zaun, ggf, Strom, ggf. ein Netz etc. Ich denke nicht, dass man das pauschalisieren kann, aber wenn eben innerhalb von 4 Wochen mehrere ausgestallte Hybriden wegen Raubtieren ums Leben kommen sollte, hat man da wohl was falsch gemacht.

Gerade diese Hennen sind nun ja umgewidmet von der Produktionseinheit zum Lebewesen, dessen Leben es zu schützen gilt. (Es heißt ja nicht umsonst Rettet das Huhn)

Grüße
Susanne

Okina75
25.07.2014, 08:40
Hy!

Lexxi- Häsin: Ja, 'tschuldigung :rotwerd.

Susanne: Nun ja, die Hybriden werden ohnehin erzeugt und die Bruderhähne getötet, ob ich nun altgediente Legehennen nehme oder frische, das macht ehrlich keinen Unterschied.
Nicht mal dann, wenn man gar keine Hybriden halten mag, also ist das echt egal, was ich im einzelnen täte. Es wäre nur meine Intention, bevor ich mich da solchen willkürlichen Bevormundungen ausliefere, einfach mal zu sagen "Na denn macht ihr mal!".

Ich persönlich finde übrigens, in punkto Sachkundenachweis für's simple Schlachten, dass es doch wohl schon weiß Gott genug Bevormundungen und Gängelungen hier in Deutschland gibt, wo man übertrieben ausgedrückt grade mal noch atmen darf ohne irgendwelchen Vorschriften zu unterliegen...
Da gäbe es WEIT wichtigere Sachen, vor die ein Sachkundenachweis gehört, wie zB vor's Hundehalten oder Kinderkriegen!
Wie ich auch finde, dass es für jeden Hühnerhalter mehr als zumutbar ist, auch im Notfall töten und schlachten zu können, dass gehört zu der Verantwortung einfach dazu, punktum!
Kann ich das nicht, oder denke ich, dass ich das nicht können werde, dann halte ich mir die Tiere nicht (und ich rede jetzt von Geflügel, nicht von Hunden, Katzen, Pferden etc.!). Weswegen ich auch keine Gänse habe, denn mit deren Nachwuchs wird das unweigerlich auch kommen, und Gänse sind meine Seelenvögel, bzw. das, was für den Hindu die Kuh... ich weiß, dass ich sie nicht ohne tödliche Notwendigkeit töten können werde, also muss ich es lassen.
Ganz simpel und nur konsequent, wie ich finde.

Hornet: Na, lass' mal Hybriden frisch aus der Leistungshaltung frei laufen...
Die überleben bei Habichtanwesenheit und ungeschütztem Auslauf zu mindestens der Hälfte ja nicht mal ein halbes Jahr, wenn sie "nur" vom Geflügelhändler sind, also nie in einer Leistungshaltung waren...
Ich glaub' übrigens, dass Izi nichts dafür kann, dass man die nicht ungeschützt freilaufen lassen kann/ sollte, denn sie erzeugt die Hühner nicht ;).

Susanne
25.07.2014, 09:12
Hallo Okina75,

ich finde Deine Argumentation mit den neuen und gebrauchten Hybriden nicht ganz stimmig, denn wenn alle gebrauchte nehmen würden, würden ja weniger neue gebraucht und deswegen weniger Bruderhähne geschlachtet.
Interessant finde ich, dass für Dich Gänse tabu sind. Das erscheint Dir normal, bei Hühnern hingegen fordert Du, dass jeder Halter schlachten können sollte. Das ist für mich nicht ganz nachzuvollziehen, denn per Gesetz sind ja auch Gänse Nutztiere (denn woher sonst, außer dann wir als Gesellschaft entschieden haben, die einen Tiere nutzten zu wollen und die anderen nicht, nimmst Du denn Deine Einstellung den Tieren gegenüber?) Es ist auch nicht unabdingbar geregelt, wie man denn Nutztiere nutzen soll oder muss. Wo steht geschrieben, dass ich Hühner schlachten muss? Wir machen das in D häufig so, aber man kann sich da doch eine eigene Meinung erlauben (es muss ja gar nicht vorgeschrieben sein, dass ich sie nicht schlachten muss, aber umgekehrt ist es doch auch nicht vorgeschrieben).
Warum soll ein Mensch, der seine Hühner wie ein Heimtier sieht, in eine moralische Verzweiflung gebracht werden? Wenn Du sogar mit Gänsen und deren Schlachtung Probleme hast, dann doch sicherlich erst Recht mit Hunden und Katzen! Warum ist es für Dich dann so fremd, andere zu verstehen, die einfach sagen: Geliebte Tiere isst man nicht. (Und schlachtet sie dementsprechend auch nicht). Es ist doch ein Unterschied, ob ich ein Tier über Jahre halte, oder ob ich es anonym bei Demeter kaufe. Dort haben die Leute wahrscheinlich keinen Bezug zu jedem einzelnen Tier. Ganz abgesehen davon sind viele der Neuhalter von RdH Hühnern Vegetarier oder sogar Veganer. Und dieser Gruppe sprichst Du das Recht ab, Hühner zu halten, nur weil sie nicht schlachten wollen? Da hast Du wahrscheinlich nicht bis zum Ende gedacht, Du hast da ja so Ansätze, die dafür sprechen, das verstehen zu können. Wichtig ist einfach nur, dass ein Tier nicht leiden muss- wie man das nun durchführt, ist doch letztendlich egal. Und was soll denn ein Veganer mit einem geschlachteten Tier anfangen? Essen tut er oder sie es ja nicht.
Ich selbst ernähre mich nicht vegan, nicht mal vegetarisch, aber anstelle von Fleisch selbst zu erzeugen (was ich nicht kann, da Tier in meinem Umfeld für mich tabu sind), unterstütze ich gute Haltungen, sprich, ich kaufe dort, wo Tiere gut gelebt haben und ohne Leiden geschlachtet wurden. Das bedeutet, dass man mehr fürs Fleisch ausgeben muss, ich esse so gut wie keines, also spielt das keine Rolle, dass man nicht täglich oder wöchentlich Fleisch essen muss, ist bei mir schon lange verinnerlicht, denn ohne Ernährungsumstellung kann man Tiere nicht artgerecht halten. (Solche Massen können nicht produziert werden).

Grüße
Susanne

IZI
25.07.2014, 11:02
WOW - Susanne, DANKE für die flammende Rede :jaaaa:

Ich sehe, ich muss noch ganz hart an mir arbeiten, dass ich meine Eindrücke richtig formuliere. Ich glaube, ich bin so sehr in "meinem" Thema (vegan, Tierschutz, ...) dass ich manchmal vergesse, solche Brücken zu schlagen. Ich hätte es im Leben nicht schöner schreiben können. Ich sehe das zu 100% so!

Eben das war mein blauäugiger Ansatz, als ich zu Beginn des Themas sagte, dass ich auch meinen Hund nicht schlachten würde, oder meine Katzen. Wobei ich das in keinster Weise provokant gemeint habe. Für mich ist es so natürlich, dass ein Lebewesen den gleichen Stellenwert hat wie ein anderes, dass ich nicht über die Wortwahl nachdachte. Wenn ich von Beginn an überlege, dann haben Hunde einen höheren Stellenwert als Gänse, Gänse haben einen höheren Stellenwert als Hühner, Menschen befinden sich natürlich ganz oben ... ich stelle mir immer die Frage: Wer macht diese Regeln? Wer entscheidet, wann ein Leben weniger Wert ist als ein anderes?

Dieses Recht haben eigentlich nur Eltern, die ihr Kind immer an erster Stelle sehen. So ist es - meines erachtens - naturgemäß vorgegeben und für mich völlig in ordnung und nachvollziehbar. Das gilt für mich und für euch sicher auch. Aber ganz sicher auch für eine Kuh, oder ein Schwein. Ich bin mir sicher, dass auch diese "Eltern" ihr Kind als das wertvollste Geschenk der Welt ansehen. In ihrem geistigen Rahmen natürlich. Aber Studien belegen, dass auch Kühe unverhältnismäßige Schmerzen empfinden, wenn die Kälber ihnen weggenommen werden. Bei Hühnern kennen ich keine Studie dergleichen - nur um den Bogen wieder zu spannen ;)

Über den Nachweis der Befähigung zum Schlachten habe ich noch nicht nachgedacht - das Thema ist einfach zu weit weg gewesen. Aber es klingt sehr logisch für mich.

@ Hornet: Sorry, bin erst jetzt wieder an den Rechner gekommen. Aber Susanne hat die Frage denke ich mehr als ausreichend beantwortet :)

sturm
25.07.2014, 11:12
Ich kann ja auch nichts mit dem Ton der Rettes das Huhn Informationen anfangen und empfinde das ganze als sehr gängelnd und unkontrollierbar, aber letztlich ermöglicht man so einem Huhn noch ein artgerechtes Leben. Man kann das ja, wenn man eine Hybride retten möchte, auch ohne Organisation mit einem Betrieb in der Nähe selbst klären. Das Wichtigste ist ja eigentlich, dass man nicht als Privathalter auch noch junge Lege- und Masthybriden kauft sondern sozusagen zum Tierwohl und für das eigene Gewissen das eben nicht tut. Wenn man dann als Privatmensch ein paar Hühner halten möchte hat man dann eben noch ausgediente Hybriden und Rassetiere (wenn auch vielleicht als Mixe) zur Auswahl. Zusätzlich sollte man noch bei gekauften Dingen darauf achten, ob Ei drinnen ist und wenn ja, ob man das trotzdem unbedingt kaufen muss, Bio oder nicht... Ich bin da selbst nicht 100% konsequent, da ich seit frühester Kindheit eine Schwäche für die Kekse habe die so ähnlich wie die Stadt Messina klingen, aber immerhin ziemlich industrieeifrei und für Verbraucher mit meinem Eierverbrauch an Legebetriebeiern müssen Legebetriebe nicht dermaßen viele Eier produzieren.

Und Okina, auch wenn ich deine Meinungen in vielen Bereichen schätze aber ganz ehrlich: Wo sind, außer im geschichtlich- kulturellen Bereich, die wirklichen Unterschiede zwischen Huhn-Katze-Hund-Bartagame-Meerschweinchen- Wellensittich-Gans-Känguru. Und bitte jetzt kein "Der Hund ist der beste Freund des Menschen", so wie Hunde vielfach behandelt werden ist eher der Mensch der größte Feind des Hundes. Der Mensch als "Alles(fr)esser kann so gut wie jedes frische bzw. auch etwa bei Rind im richtigen Temperaturbereich abgehangene Fleisch verspeisen, Meerschweinchen und Wellensittiche gelten bei den Urbevölkerungen der Heimatländer sogar als Delikatesse. Den Unterschied macht der jeweilige persönliche Bezug zur jeweiligen Tierart, der kulturell geprägt ist aber auch sich auch durch die eigene Vita ergibt. Wenn man aber sieht, was für Behandlungen an Hunden und Katzen durchgeführt werden, da kann man wohl ein Huhn noch ein paar Stunden leben lassen bis man je nach Fall zum Spezialisten kommt oder in einer halben Stunde in einer Tierklinik zum Einschläfern ist. Selbst hier gib es mittlerweile genug Tierkliniken mit Feiertags- Wochenenddiesten etc. und simples Einschläfern beim Huhn bringen die, wenn auch nicht Huhnerfahren, auch zusammen und gut bezahlt für diese Dienste außerhalb der normalen Öffnungsdienste wird das Personal auch. Im Fall des Falles kann man da auch schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente holen und die Zeit bis zum Geflügeltierarzt gut überbrücken, wobei man da schon vom Geflügeltierarzt die richtigen Mittel und Dosierungen wissen sollte. Susannes Argument mit dem "man ist ja nicht immer bei den Hühnern und kann nicht immer sofort reagieren" stimmt auf jeden Fall, lässt sich aber auf jedes Tier und auch auf angefahrene Katzen und Hunde übertragen. Die Familienkatze bei mir hat z.B. auch am Samstagabend mal zu kränkeln angefagen, nicht mehr gefressen und wir sind dann am Sonntagvormittag in die Tierklinik, die Katze bekam ein Antibiotikum und ist wieder fit geworden, wenn man sie am Samstagabend um 22:00 so beobachtet hat hätte wohl jeder gedacht, sie stirbt in den nächsten Stunden. Deshalb wurde sie aber auch nicht gleich um 22:05 notgeschlachtet.

Für mich persönlich ist Geflügelfleisch einfach durch meinen persönlichen Bezug ein Tabu. Weder ist es lebensnotwendig Geflügel und im speziellen Huhn zu essen noch kann ich dem Hühnerfleischgeschmack etwas ab.
Ich würde sagen, jedem das seine und wer will soll schlachten und wer nicht will eben nicht. Im allergrößten Notfall einer grausamen Raubtierverletzung würde ich persönlich aber entweder selbst zum Beil greifen oder einen Verwandten rufen, der vielleicht zwei Autominuten entfernt wohnt. Aber Hühnerfleisch selbst essen tue ich nur dann wenn es um mein Überleben geht und außer Hühnerfleisch nichts essbares auf der Welt mehr existiert, was wohl nie eintreten wird.
Dazu kommt noch im kulinarischen Bereich, dass Hühnerfleisch bzw. Geflügelfleisch allgemein eine sehr eigene Konsistenz und einen sehr speziellen Geschmack hat, wenn man den nicht mag und deshalb kein Hühnerfleisch benötigt aber viele Eier verbraucht (nicht nur "Ei pur" auch verbacken ist ja Eierverbrauch)- wieso soll man da keine Hühner halten dürfen? Suppe geht auch aus Rind bzw. Gemüse, es gibt genug andere Fleischsorten zum Braten und Grillen. In meinem Fall haben so nunmal einige Rassehennen und durch Zufall ein Mixhuhn ein artgerechtes, kochtopffreies Leben mit im Fall des Falles Besuch bei einer auf Hühner spezialisierten Tierärztin.

Und zuguterletzt- ich wäre sehr für Überprüfungen und strenge Vorschriften vor/bei/ nach dem Hundekauf und dem Kinderkriegen.

Nicolina
26.07.2014, 00:43
Nachdem nun über das "Projekt" an sich, schon viel zum pro und contra geschrieben wurde, würden mich IZÝs gemachten Erfahrungen nach der Übernahme bis jetzt interessieren.

Und nur noch einmal kurz "zurück" zu den geäußerten Pro-Kriterien der Überprüfung/ Überwachung:
@Andreas, ich schätze viele deiner Beiträge sehr! Aber hier hast du das "Ziel" verfehlt.
Gerade wenn es über das "Kinder in die Welt setzen dürfen geht"..und es um "Überprüfung" der (grundsätzlichen) Lebensverläufe und "prägenden" Erfahrungen gehen würde...wärest du vermutlich "raus" ( Sorry, für soviel "persönlich" werdend..diese Infos lieferst du freiwillig.

Sich dem Sinne von Susanne anschließend, darf der Mensch wohl sowohl entscheiden, welches Tier ein "Nutztier" sein soll..und wie sich dessen "Nutzung" definiert.
Somit steht auch einer/jener "Orga" frei, die Kriterien festzulegen.
Man ist ja nicht "gezwungen", dem beizupflichten oder das zu unterstützen.

Sorteng
26.07.2014, 09:31
Wenn ich von Beginn an überlege, dann haben Hunde einen höheren Stellenwert als Gänse, Gänse haben einen höheren Stellenwert als Hühner, Menschen befinden sich natürlich ganz oben ... ich stelle mir immer die Frage: Wer macht diese Regeln? Wer entscheidet, wann ein Leben weniger Wert ist als ein anderes?

Genau das ist der entscheidende Denkfehler...zu glauben das ein Tier zu schlachten und ein anderes nicht bedeutet das das geschlachtete Tier weniger Wert ist. Besser gesagt das sein Leben weniger Wert ist.
Man misst vielleicht dem Tod von einem Tier mehr persönliche Bedeutung bei, das ist nur natürlich, aber zumindest für mich bedeutet das nicht das ich Kategorien wie "unwerteres Leben" und "wertvolles Leben" denke.
Mir will auch nicht in den Kopf warum Vegetarier und Veganer einem das immer einreden wollen.

Ein Huhn ist nicht weniger Wert als ein Hund oder eine Katze und der Akt des Schlachten ist kein Ausdruck von Geringschätzung.

Einstein
26.07.2014, 09:42
Sorteng,


ein kluger und bedenkenswerter Beitrag, danke!



LG Ulrike

Susanne
26.07.2014, 10:56
Hallo Sorteng,

ich glaube das schon, dass wenn Leute hier ihre eigenen Tiere schlachten und die dann danach sinnvoll verwerten, diese auch Respekt vor dem Tier haben und ihm einen Wert zumessen.

Wenn man aber gerade mal bei den Hybriden schaut, wie die vor und während der Schlachtung behandelt werden (habe erst neulich wieder einen Bericht gesehen, wo man die Tiere mit so einer Art Kehrmaschine ausstallt, wobei es angeblich zu viel weniger Knochenbrüchen kommt als wenn dies händisch geschieht), dann sehe ich da keine Wertschätzung (sowohl im händischen als auch im maschinellen Fall- warum müssen sich da überhaupt Tiere die Knochen brechen!). Und ich glaube, dass es das ist, was viele Veganer stört. Diese Missstände der Massentierhaltung. Zumindest ist das bei meiner Freundin so, die sich nie beschwert, wenn ein gut gehaltenes Tier in Würde geschachtet wird. Aber der allgemein zu hohe Fleischkonsum lässt der Wirtschaft wohl keine andere Wahl, zumindest nicht zu diesen Preisen (aber auch sonst nicht).
Und Sorteng, es ist doch auch so, dass die meisten Menschen es befremdlich finden, wenn man ein Huhn wie ein Haustier betrachtet. Das ist doch genau das, was die IZI ausdrücken will. Irgendjemand hat mal festgelegt: Das ist ein Haustier und das ist ein Nutztier. Wenn Leute das für sich anders entscheiden, gilt das nicht als normal und würde sogar bestraft werden, wenn einer Hunde vermehren und essen würde (obwohl das anderswo gemacht wird).


Grüße
Susanne

ptrludwig
26.07.2014, 11:10
Ein Huhn ist nicht weniger Wert als ein Hund oder eine Katze und der Akt des Schlachten ist kein Ausdruck von Geringschätzung.
Genau so ist es. Es ist auch egal ob ich z.B. eine ausgediente Legehybride wegen der Eier nutze oder ich esse sie.

ptrludwig
26.07.2014, 11:21
Susanne, dann frage ich mich dann doch warum die welche das Huhn als Haustier betrachten dessen Eier essen. Zum Haustier wird das Nutztier erst wenn man es nicht mehr wegen seines Nutzens hält.
Ja und wegen der Knochenbrüche, lies mal hier im Forum wie viele Tiere sich da verletzen. Ich möchte mal behaupten prozentual weit mehr als in der Massentierhaltung.

Sorteng
26.07.2014, 12:32
Puhh ich saß jetzt sehr lange an der Antwort und weiß nicht wie zufrieden ich mit ihr bin...

Wer Nutztier ist und wer nicht ist eine der unzähligen kulturellen Festlegungen die uns in mehr oder weniger allem umgeben. Das die nicht Bombenfest sind ist glaube ich schon recht vielen klar. Ist das wirklich ein großes Problem? Ich weiß es nicht...das ist soeine Grundsatzfrage...natürlich ist es irgendwie ungerecht zu sagen das Tier kann man schlachten und das nicht. Aber ich finde unsere Einteilung schon recht sinnvoll. Fleischfresser zu schlachten ist halt der Gipfel der Unwirtschaftlichkeit. Aber ich mag dieses Thema nicht, es ist ermüdend und führt nirgendwo hin. Die meisten gehen die Thematik auch von dem Standpunkt an das Nutztier-sein etwas schlechteres ist als Haustier-sein...das sehe ich anders.
Also das war meine Antwort zu der Frage was ist ein Haustier und was nicht. Aber ich will auf den Part auch nochmal weniger allgemein, sondern allein für mich Antworten.
Und Sorteng, es ist doch auch so, dass die meisten Menschen es befremdlich finden, wenn man ein Huhn wie ein Haustier betrachtet.
Ja es ist so. Und auch bei mir natürlich. Auch in meinem Kopf ist ein Huhn ein Nutztier, Gesellschaft sei dank. Und ich mag das Nutztierkonzept. Meine Tiere sind Hühner unter Hühnern, ohne das Menschen soziale Interaktion von ihnen verlangen würden. Sie leben, sie hühnern rum, sie legen Eier und sie vermehren sich. Da sie das in dem begrenzten Lebensraum Hühnergarten tuen spiele ich dabei nur als Randbedingung eine Rolle. Ich sorge dafür das sie in ihrem künstlichen Lebensraum alles für ein gesundes Leben finden und spiele gleichzeitig Nesträuber und Beutegreifer und verhindere somit Überpopulation und falsche Geschlechterverhältnisse. Das ist für mich Hühnerhaltung und ich finde sie hat etwas ehrliches. Wenn das Huhn zum Haustier wird dann gucke ich komisch. A: weil man das Haustierkonzept auch als pervers betrachten kann, (ein Tier umerziehen damit es die eigene Seele streichelt) B: weil ich es als in der Endkonsequenz als Gefahr für die Hühnerhaltung allgemein betrachte. Es schlüpfen nunmal zu viele Hähne wenn man sie nicht verwertet und wenn niemand schlachten würde, würde es mit dem Vermitteln plötzlich nicht mehr so "gut" funktionieren.
Nun hab ich also komisch geguckt und schaue mir diesen Menschen der da ungewöhnlicher Weise, Hühner wie Haustiere hält an. Dann sehe ich vielleicht jemanden wie Bohus-Dal mit ihrer Kiki und ihrer Kuschelhuhnhaltung. Solange es nicht jeder macht ist das dann auch für mich, obwohl ich es befremdlich finde, voll ok. Aber nochmal Nutztier-sein ist nicht schlechter als Haustier-sein. Gesellschaftliche Konventionen sind kein Drama wenn sie nicht unterdrücken und ich denke jeder der mal in Kontakt zu einem Kuschelhuhnhalter kommt merkt das Hühner auch als Haustiere taugen und dann ist es vorbei mit dem befremdlichen.

Ein der Industrie gehörendes Huhn....hui....
In der Industrie geht es stark um Zahlen, viel stärker als in unserer kleinen Nutztierhaltung...ich denke diese Tiere werden eher als Produktionseinheiten gesehen und dementsprechend möglichst effizient behandelt. Ist da Wertschätzung da? Schwierige Frage...sicher nicht bei jedem, von mir als Käufer? Ja. Missstände zu beseitigen ist nicht so einfach...wie du schon sagst zu den preisen und zu den produzierten Mengen...Da müssen die Menschen entscheiden wie wichtig ihnen welches Maß an Wohlergehen eines Tieres ist.

eierdieb65
26.07.2014, 12:46
Nur ein Gedanke für euch zum (hoffentlich) Nachdenken.
Meine Hühner schlachte ich.
Das ist für mich der letzte Dienst den ich ihnen tun kann. Schnell, schmerzfrei und ohne Streß.
Ich finde es hat mit Respekt zu tun.

Meine Hunde darf ich nicht mehr selbst töten. Früher schon. Im Schoss liegend erschossen.
Den Tierschützern sei Lob und Dank, muss ich meinen Hund dann von einem fremden Menschen vergiften lassen, damit seine Qualen beendet werden.
Hat das was mit Respekt zu tun?

lg
Willi

Grüne Wiese
26.07.2014, 13:32
Rettet das Huhn eine super Aktion,finde ich nicht !!!Hier wird die Tierliebe wieder ausgenützt:jaaaa:freiwillige Spende ?Wer bekommt die Spenden???Irgend jemand verdient sich wieder eine Goldene Nase.Der Hühnerhalter kommt vor Lachen nicht in den Schlaf(er Spart sich die Entsorgung)und nach meiner Erfahrung sind diese Hühner alle Verhatungsgestört:jaaaa:Ich denke das ist für alle ein gutes Geschäft nur nicht für den der die Hühner nimmt,Und warum darf ich das Huhn nicht Schlachten ?Ich muß mit dem Huhn zum Tierarzt!Schutzvertrag,was soll das ?die Hühner gehören mir und die Schlachte ich wann ich es für richtig halte.Es gibt sogar ein Urteil über Schutzverträge,das die null und nichtig sind sobald ich für das Tier bezahlt,was eine Spende Auch ist,habe.Es werden Die alten Hybriden gekauft und der Halter Kauft sch wieder neue,und dan geht es wieder von vorne los,die Hähne werden Geschreddert ,vergast usw.Wenn jemand Hühnermöchte und kein wert auf die Legeleistung legt ,kauft die aussortierten von den Züchter,der bekommt ein paar Euros für das Futter und ihr habt Hühner die nicht Verhaltensgestört sind.

Susanne
26.07.2014, 13:41
Hallo Sorteng,

ich finde Deine Antwort sehr gut!

Und wir denken ja gar nicht so anders. Aber ich kann halt auch gut die Veganer (ich habe einige in meinem Freundeskreis) verstehen, die ein RdH Huhn retten, und damit ja ein Tier übernehmen, das sonst keinen Wert mehr hat und das nicht extra für sie geschaffen wurde. Gäbe es diese Hühner nicht, hätten sie keine. Gerade einem Veganer ist wohl bewusst, dass es keine Hennen gibt ohne Hähne, aber wer sich dennoch mit angenehmen Tieren umgeben will, hat ja in diesen Hybriden die besten Gesellschafter. Die sind sehr zutraulich und man unterstüzt damit weder den Züchter noch die Hühnerindustrie, weil es sich eben um ein "Abfallprodukt" handelt.Das ist ein bisschen so, wie wenn man ausschließlich Dinge isst, die Supermärkte wegwerfen (da gibt es ja auch so eine Bewegung).

Nun zu den "Kuschelhuhnhalter", (blöder Begriff), zu denen ich mich ja auch zähle. Da gibt es sicherlich wahnsinnig viele Unterarten von. Teils Vegetarier, teils Veganer, teils Fleischesser (zurückhaltende), teil aber auch Leute, die sich überhaupt keine Gedanken machen. Da kann man nicht alle über einen Kamm scheren.

Bei mir ist es so, dass ich wenig Fleisch esse und genau weiß, dass jede meiner Hennen einen Bruder hatte. Und ich finde es gut, dass es Leute gibt, die Hühner züchten und mir überschüssige abgeben. Ich finde auch gut, dass die Brüder dann gegessen werden und damit die Hühnerindustrie ein paar wenige Tiere verkaufen kann. Ich kaufe selbst gerne dort ein, noch lieber kaufe ich bei einem vorbildlichen Demeterbetrieb, da das noch öffentlichkeitswirksamer ist. Solche Betriebe muss man unterstützen, denn nur wenn es Alternativen gibt, können Leute auch Produkte einkaufen, die ethisch okay sind.

Weil ich weiß, dass es immer gleich viele Hähne wie Hennen gibt, vermehre ich nicht. Da greifen wir ja als Menschen bei allen Tieren ein, die uns umgeben, es lässt ja auch keiner zu, dass sich Hunde unkontrolliert vermehren, wie es ihnen gefällt (leider ist es bei Katzen nicht ganz so gut in manchen Fällen). Zu viel Nachwuchs bringt immer Probleme, wenn man den Nachwuchs nicht angemessen unterbringen kann (oder sonst etwas sinnvolles damit tut).

Eine meiner veganen Bekannten isst noch nicht mal die Eier, die ihre Hennen legen, sondern sie verschenkt sie, damit andere Leute, die nicht drauf verzichten können, zumindest nicht für neues Hühnerleid sorgen. Alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein, sicherlich, aber diese Bewegung sorgt doch dafür, dass sich immer mehr Leute Gedanken machen, was ja gut ist. Ich finde das in dieser Konsequenz bewundernswert, ich selbst muss das aber so nicht teilen.

Jeder, der ein Tier halten will, wird sich über kurz oder lang Tiere anschaffen (ob das dem Tier gefällt oder nicht). Tatsächlich ist es meines Erachtens so, dass da das Huhn zu den guten Tieren gehört. Denn diesem kann man, auch wenn man ganztägig arbeitet, ein schönes Leben bieten und wenn es eine Gruppe von mehreren Tieren ist mit Hahn, kann diese Gruppe auch mal für sich sein, ohne dass vielbeschäftigter Mensch dauernd schlechtes Gewissen haben muss. Anders als zum Beispiel bei einem Hund, dem ich nie zumuten würde, bei mir leben zu müssen. Einem Hund kann ich nämlich nichts bieten und nur damit ich am Abend meine "Tierlust" befriedigen kann, das würde ich als nicht wertschätzend empfinden. Aber Hühnern kann man gut viel sich selbst überlassen und dann, wenn man Zeit hat, sind sie unterhaltsam und entspannend. Also eigentlich perfekte Haustiere. Und sie legen auch noch Eier, die ich dann mit Genuss essen kann. Der Nutzen ist also noch größer als von einem Hund, der mich zwar auch unterhält, aber der nichts zu meiner Nahrung beisteuert. Deswegen bin ich sicher, dass immer mehr Menschen Hühner als Haustiere halten werden, es sind ja auch genügend (übrige) da.

Eierdieb65, ich kenne das von meinem Opa (Förster), der früher alle seine leidenden Hunde erschossen hat. Das war sicherlich eine kurze, schmerzlose Angelegenheit. Aber in den meisten Haushalten gibt es (zum Glück) keine Gewehre und zudem muss man dann natürlich auch zielsicher schießen können, um dem Tier wirklich Leid zu ersparen. Wenn ich mir vorstelle, dass Halter nach womöglich falscher Diagnose (denn wie viele Halter haben schon Tierarztwissen) einen Hund mit einem Luftgewehr erschießen (wollen), dann bin ich froh, dass das nicht erlaubt ist. Wobei es sicherlich dennoch der ein oder andere machen wird, wer soll es denn beweisen? Und selbst im Tierschutzgesetz ist eine Nottötung erlaubt.

Wenn man als Halter mit zum TA geht, das Tier Vertrauen zu einem hat, dann ist das Einschläfern eine gute Sache. Das Tier wird zunächst in Narkose gelegt, so lange kann man es im Arm halten. Erst dann kommt die Injektion, die das Herz zum Stillstand bringt. Ich selbst habe das schon oft bei Hühnern durchführen lassen, die sind ganz ruhig in meinem Arm, sie bekommen nichts mit! Man muss sich nur selbst zusammenreißen, dass man sich nichts anmerken lässt, das macht man dann halt, weil man Respekt vor dem Tier hat. Ein zahmes Tier hat keine Angst, wenn es zum TA muss (also Hühner zumindest nicht), es ist eine ganz ruhige Sache.

Grüße
Susanne

sturm
26.07.2014, 14:29
Ich sehe schon einen gewissen Unterschied zwischen de Vorgängen in der Hühnerindustrie mit dem Töten der männlichen Hybridküken und dem Umgang mit Masthühnern und dem Schlachten von Hähnen bei einem Züchter sowie dem Notschlachten eines stark leidenden kranken/verletzten Huhns. Die ersten Punkte sind auf menschliche (Konsum)Gier und Gewinnstreben zurückzuführen. Das Notschlachten bzw. Erlösen lassen ist der letzte Dienst am Tier, für das man verantwortlich ist und dem man gerade wegen einer emotionalen Verbindung Leiden ersparen will, wobei man sich freiwillig und hoffentlich durchdacht diese Verantwortung übernommen hat.
Das Schlachten von Hähnen in Zuchten wiederum wird (hoffentlich) schnell und möglichst schmerzlos durchgeführt, dient dem Wohle der Population (man kann nun mal nicht 10.10 halten) und führt zu einem (wiederum hoffentlich) hochwertigen und sachkundig zubereiteten Lebensmittel, das man auch wertschätzt und dann im Bewusstsein isst, dass ein Tier dafür sterben musste und dieses Tier noch leben würde, hätte es das andere Geschlecht.
Womit ich Probleme habe ist, wenn man ohnehin in der Zucht schon zig Hähne schlachten muss, warum man dann die Hennen nur da sie "schon" zwei oder drei Jahre alt sind auch schlachten muss. Zumindest meine Seidenhühner und Zwergbrahma zeigen nur einen minimalen Legeleistungsabfall, gesund sind sie auch und für zuchtgeeignete Hennen (und das sind die Exemplare aus den Zuchten die mal 2 Jahre alt werden ja) finden sich doch sicherlich genug interessierte Menschen, die diese Henne halten wollen und sie ihr restliches Leben genießen lassen. Das Huhn hat ja schon jede Menge geleistet und sich wortwörtlich den Hintern für seinen Halter aufgerissen (Entschuldigung wegen der Wortwahl, aber das trifft es am besten). Und ein hochwertiges Lebensmittel ergibt ein Huhn das älter als 12 Monate ist auch nicht mehr.

Wegen Hühner und Zahmheit- ich habe die Erfahrung bei meinen Hühnern gemacht, dass sie jeweils einen eigenen Charakter haben. Während mein Mixhuhn nicht die Nähe zum Menschen sucht sind die Zwergpaduaner und Seidenhüher richtig versessen darauf. Meine zwei kleinen Zwergpaduanerhennen verfolgen mich z.B. sogar und blockieren meine Füße, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Auch bei den zwei Katzen sehe ich Charakterunterschiede- Kater ist ein Kuscheltyp, Katze gar nicht.

Was Tierarzt anbegeht finde ich meine Hühnertierärztin äußerst kompetent, ich würde auch außer im Falle einer offensichtlich heftigen und sowieso das Leben kostenden Verletzung immer noch einmal meine Hühnertierärztin mit dem jeweiligen kranken Huhn aufsuchen und nachfragen ob und was man machen kann (dieses Vorgehen hat z.B. bei einem Legeproblem eine meiner Zwergbrahma vor dem Erlösen bewahrt). Wenn die Tierärztin sagt "Erlösen ist besser" dann wird das gemacht, sonst behandelt. Genauso würde ich auch mit den beiden Katzen umgehen. Mein Kater hat insofern eine Sonderstellung, als er schon 15 plus ist und seit meiner Volksschulzeit bei mir lebt. Ich habe praktisch mein Leben mit ihm verbracht und möchte ihn wenn dann zu Hause erlösen lassen, habe eine ganz besondere Beziehung zu ihm und weiß, dass er die Tierarztpraxis und den Hundegeruch dort hasst. Aber Tierärzte erlösen auf Anfrage auch zu Hause... Den Hühnern macht der Tierarztbesuch nicht viel aus und sie lassen sich auch gut untersuchen, die Hühnertierärztin weiß auch, wie sie mit Hühnern umgeht, kein Wunder, sie hat selbst welche.

eierdieb65
26.07.2014, 14:33
Hallo Susanne
Danke für deine Antwort.
Ich habe es selbst anders gemacht, als dein Opa. Meine Hunde lagen mit dem Kopf in meinem Schoß. (Türkensitz) Angesetzter Kopfschuss mit einer großkalibrigen Pistole.(cal .50AE) Davor gab es nur Ruhe und Liebe.

Die letzte Hündin musste ich einschläfern lassen, weil es ein neues Gesetz gab.
Sie war wegen akutem Organversagen bereits blind. Sie hat dauernd Körperkontakt gesucht und gewinselt. Ab ins Auto, Hund im Kofferrraum angeschnallt. Heulerei des Hundes bis geht nicht mehr. Beim TA angekommen: Sehr ängstlich. Falsche Gerüche, wo sind wir? Nach 1 Stunde Wartezeit (Der TA war grad in einer OP): Ab auf den Stahltisch. PANIK der Hündin.
Ich gebe dir Recht.
Ab der Kanüle war sie recht schnell vergiftet.
Die 90 Minuten Panik und Schmerzen hätte ich ihr gerne erspart. Sie wäre friedlich in meinen Armen gestorben, wie sie es sich verdient hätte, wenn es kein neues Tierschutzgesetz gegeben hätte.

Dass ich auch geheult habe: Kein Unterschied zwischen selbst gemacht und TA.
Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich einen Tötungsauftrag gebe, oder es selbst mache.
Schlimm ist es immer.
Auch bei Hühnern. Bei Hühnern ist meiner Meinung nach, der allerletzte Liebesdienst, dass ich sie esse.
Denn vergifteter Müll? Das hat sich keines meiner Hühner verdient.

Wie gesagt: Nur meine Meinung, die vielleicht zum Nachdenken anregt.

lg
Willi

Susanne
26.07.2014, 16:35
Beim TA angekommen: Sehr ängstlich. Falsche Gerüche, wo sind wir? Nach 1 Stunde Wartezeit (Der TA war grad in einer OP): Ab auf den Stahltisch. PANIK der Hündin.
...
Denn vergifteter Müll? Das hat sich keines meiner Hühner verdient.

Wie gesagt: Nur meine Meinung, die vielleicht zum Nachdenken anregt.

lg
Willi

Hallo Willi,

das lief aber sehr ungünstig mit Deiner Hündin, bei zahmen Hühnern scheint es so zu sein, dass sie keine Angst beim TA haben, also zumindest nicht, wenn der Halter dabei ist und man sie hält.

Ich stimme Dir zu, wenn ein verletztes Tier noch verwertet werden kann, dann kann man das machen. Ich hatte mal einen Hahn, meinen ersten, der wurde (weil ich damals noch kein Netz hatte) vom Habicht getötet, wir kamen dazu, er ist in meinen Armen verstorben, es war nichts mehr zu machen. Meine Nachbarn wollten ihn haben, um ihn zu essen, ich habe ihn verschenkt, selbst hätte ich ihn nicht essen können. Sie haben ihn dann 5 Stunden gekocht und 1 Stunde gebraten und dann war er einigermaßen weich. Ich fand es gut, dass er verwertet wurde, allerdings so wirklich wertvoll war er da ja nicht mehr.

Aber: Wenn ich ein Tier einschläfern lasse, dann war es krank und hat zuvor Medikamente bekommen. Deswegen ist es kein Lebensmittel mehr, auch nicht für Nachbarn (wie gesagt, ich würde sowohl aus emotionalen als auch aus kulinarischen Gründen kein ganz altes Tier essen wollen und Suppe mag ich nicht). Ersteres ist entscheidend, letzteres ist ne Unart von mir, aber ich esse nichts, was mir nicht schmeckt oder wovor es mich ekelt.

Und dem toten Tier ist es meines Erachtens egal, ob es verbrannt (wie meine), beerdigt oder gegessen wird. Da soll doch jeder so verfahren, wie es für ihn selbst am angenehmsten ist.


Liebe Grüße
Susanne

Plume d'Or
26.07.2014, 17:09
Willi,
bist Du denn nicht auf die Idee gekommen, den TA zu Dir nach Hause kommen
zu lassen, um den Hund in seiner gewohnten Umgebung, friedlich einschlaefern
zu lassen ?

Orpington/Maran
26.07.2014, 18:40
Also, meine Hühner hecheln aus Stress,wenn ich mit Ihnen zum TA fahre,es hört erst auf,wenn sie wieder zuhause sind! Und selber Notschlachten finde ich nach einem traumatischen Erlebnis auch besser,Raubtierangriff, eine Henne liegt röchelnd am Boden,ich sie eingesammelt und ab zum TA,leider ist sie auf dem Weg grässlich gestorben,ich hätte ihr einen Gefallen getan,wenn ich sie sofort ins Jenseits befördert hätte!!

Susanne
26.07.2014, 19:56
Wahrscheinlich ist es auch bei Hühnern davon abhänig, wie viel Umgang sie mit Menschen gewohnt sind. Hattest Du Deiner Henne Schmerzmittel gegeben?

Wie gesagt, es ist sinnvoll, sich so zu verhalten, dass es dem Tier möglichst gut geht. Wenn ich merken würdem, ich kann meinem Tier mit Schmerzmittel keine Erleichterng verschaffen und ein Gang zum Tierarzt wäre unzumutbar, würde ich es wahrscheinlich auch hinbekommen, das Tier notzuschlachten (denn zumindest in der Theorie weiß ich ja, wie es geht), aber da Raubwögel bei mir nichts mehr anrichten können, kann ich mir im Moment keine Situation vorstellen, dass ich da ran müsste. Denn selbst bis ich eine Axt gerichtet hätte und einen passenden Knüppel, bedarf einiges an Zeit, Schmerzmittel habe ich immer parat und kann das ganz schnell eingeben.

Tatsächlcih können sich ganz ungünstige und unglückliche Konstellationen ergeben, aber wie schon geschrieben: Ich hatte solche noch nie, seit ich den Auslauf genügend gesichert habe.Völlige Ausnahmesituationen lassen einen über sich hinaus wachsen.

Und Orpington/Maran, genau das ist auch noch wichtig, dass man selbst noch zu seinen eigenen Taten stehen kann. Du hast für Dich beschlossen, zukünftig notzuschlachten, da Du mit dem anderen Weg nicht zufrieden warst. Ich habe für mich beschlossen, dass ich ohne Notschlachten auskommen will, weil ich weiß, mich würden Nachts schlechte Gedanken verfolgen, weil ich immer Zweifel hätte, ob wirlich nichts mehr zu machen gewesen wäre. Ob die Tötung in diesem Moment der einzig richtige Weg war. Gerade eben, weil ich schon mal der Meinung war, ein Hahn hätte keine Chance mehr auf Genesung und danach (durch die Hilfe des TA) hatte er noch eine schöne Zeit. So prägen einem die Erlebnisse, die man hatte.

Grüße

Susanne

Grüne Wiese
27.07.2014, 07:35
Wenn das Huhn Schmerzmittel bekommt,darf man es dann noch Essen?(Notschlachtung) Und welches Schmerznmittel?

Susanne
27.07.2014, 09:34
Hallo Grüne Wiese,

nein, man darf es nicht mehr essen (hat ja ein Medikament bekommen). Ich habe immer Metacam da, das ist ein für Vögel geeignetes Schmerzmittel. Bekammt man beim TA. Muss im Kühlschrank gelagert werden und ab und an muss man es gegen neues ersetzen.
Verkaufen darf man übrigens notgeschlachtetes Fleisch auch ohne Schmerzmittelgabe nicht, die Alternative bliebe: Selber essen, was in meinem Fall eine Zumutung wäre und da geht mir ganz klar Mensch über Tier (das Tier bekommt es nicht mehr mit). Ich müsste mich übergeben, würde mich ekeln, würde leiden. Alleine schon der Gedanke, mein gegliebes Tier rupfen und ausnehmen zu müssen und dann zuzubereiten- ich mache viel für meine Tiere, aber da ich da keinen Dienst am Tier erkennen kann, mache ich das nicht. Und kaufe auch alternativ kein anders Huhn, um es zu Supper zu verarbeiten wenn Du das jetzt denkst.

Grüße
Susanne

rockadoodle
27.07.2014, 09:54
Also Willi, was du da aufzählst sind alles keine Argumente für das selbst töten eines Hundes.
Was du deiner Hündin angetan hast, hätte nicht sein müssen. Alle TÄ, die ich bis jetzt hatte, kommen auch zu mir nach Hause. Dort kann der Hund dann ganz friedlich in der gewohnten Umgebung und mit Körperkontakt, einschlafen.

sturm
27.07.2014, 10:16
Also, zum Schmerzmittel und Huhn- der Tierarzt fragt eigentlich vorher, wie man das Huhn hält, ob man Eier/Fleisch nutzt, dann wird eine Behandlung eingeleitet, werden Medikamente gegeben. Entweder kann man dann gegen Schmerzen Loxicom oder Metacam geben, das ist meines Wissens derselbe Wirkstoff, bloß von einer anderen Firma. Schmerzspritzen kann man auch geben lassen, die wirken dann besonders schnell.
Ansonsten geht es mir wie Susanne, ich könnte meine Hühner gar nicht essen und schon gar nicht genießen, ich esse aber auch nie Huhn und esse meist vegetarisch.

Und zum Thema Haustier/Nutztier/Kuscheltier: Für mich bedeutet Haustier das was es auch wörtlich aussagt, dass ein Tier zumindest teilweise im Haus lebt. Trifft für meine Katzen zu, für andere Katzen nicht, trifft auch für manche Hunde nicht zu. Nutztier bedeutet für mich wieder wörtlich, ich habe einen Nutzen davon- vom Huhn eben Eier, mein Kater fängt Mäuse und Ratten, die sonst mein Gemüse, meine Pflanzen fressen. Die Katze fängt nichts, damit ist sie kein Nutztier. Kuscheltier ist für mich ein Synonym für Stofftier, damit spielen Kinder. Ich zwinge keinem Tier Körperkontakt auf, wenn das Tier das will gerne. Mein Kater verlangt für meinen Geschmack sogar zu viel Körperkontakt, er ist nämlich groß und schwer (je nach Jahreszeit 8-8,5 kg.) und wenn er auf mir liegen will ist das ganz schön heftig.

Zum Einschläfern- ich würde bei meinem Kater den Tierarzt einfach zu mir nach Hause kommen lassen, wenn ein Tier schon richtig alt und krank ist hat man meist ohnehin mehr Kontakt mit dem Tierarzt als einem lieb ist und spricht ab einem gewissen Punkt schon über das Erlösen. Kater hat mir das noch erspart, er ist fit und gesund, trotz seines Alters. Die Fahrt/Hausbesuchskosten für den Tierarzt wären es mir in diesem Fall mehr als wert. Bei Impfungen bei Hunden, Katzen (in Österreich gibt es keine Pflichtimpfungen für Hühner) sieht es anders aus, da kommt einem im Gegensatz zum Erlösen kein Tierarzt nach Hause, es sei denn man ist befreundet, verwandt oder so. In dem von Willi geschilderten Fall wäre es wohl besser gewesen den Hund zu Hause zu lassen, in der Praxis anzurufen und ihn zu Hause erlösen zu lassen. Auch wenn natürlich hier nicht alles geschildert wurde wird mir eben rein aus dem Text nicht klar, warum das Einschläfern dann so plötzlich von "jetzt auf gleich" sein musste. Meinen Kater würde ich auch nie in der Praxis erlösen lassen, da sind zu viele Hundegerüche und er hasst Hunde. Zudem sind Nottötungen meines Wissens nach erlaubt, wenn man es emotional kann macht man es selbst.

w.lensing
27.07.2014, 11:19
Ihr seid weit vom eigendlichen Thema entfernt. Die Bestimmung ob Haus - oder Nutztier ist doch völlig überflüssig. Jeder entscheidet für sich selber welches Tier er essen möchte oder nicht. Da hat jeder seine Tabus, die aus unterschiedlichsten Grunden bestehen, mit denen aber andere nicht belastet werden sollten die diese nicht haben. Entscheident ist doch hier allein die Pers. Einstellung zu diesem Tier/Tierart.
Ich würde selbst z,B. nie Pferdefleisch essen, kann es aber anderen nicht verübels wenn sie es doch tun. Jeder muß es für sich selbst entscheiden.

Das Einschläfern/Gnadentod ist eine Sache für sich. Falls jemand in der Lage ist, es selbst Schnell und Schmerzlos zu machen ist in meinen Augen feige einen Treuen Freund anderen zu überlassen. In meinen Augen gehört das zu meiner Verantwortung als Tierhalter dazu.
Wenn ich dazu nicht bereit bin, darf ich auch kein Tier halten.

Wilhelm

Susanne
27.07.2014, 11:39
Das Einschläfern/Gnadentod ist eine Sache für sich. Falls jemand in der Lage ist, es selbst Schnell und Schmerzlos zu machen ist in meinen Augen feige einen Treuen Freund anderen zu überlassen. In meinen Augen gehört das zu meiner Verantwortung als Tierhalter dazu.
Wenn ich dazu nicht bereit bin, darf ich auch kein Tier halten.

Wilhelm

Hallo Wilhelm,

nun aber ganz ehrlich: Wer hat denn die Möglichkeit, das Tier selbst schmerzlos und schnell zu töten? Also ich habe sie nicht (ich wüsste gar nicht, wie ich den Hund betäuben sollte), habe auch keine Pistole hier etc. Und was mache ich dann mit dem Kadaver, wenn dieser über 5 kg wiegt?

Um aber wieder aufs Huhn zu kommen: Ich habe auch hier keine Sachkunde, kann also auch hier nicht töten. (Darf ich gar nicht, selbst wenn ich wollte). Ich bin deswegen nicht feige, sondern, wie Willy vorhin schon geschrieben hat, ist es auch okay, wenn ich die Tötung jemandem überlasse, der sich damit auskennt, in meinem Fall dem Tierarzt. Deswegen keine Hühner zu halten, fände ich schade.

Ich kenne übrigens auch Züchter, die den Akt der Schlachtung nicht selbst übernehmen (also nicht Notschlachtung, sondern die normale Schlachtung). Da werden entweder Vereinskollegen hinzugezogen oder man bringt das Tier in eine Lohnschlachterein. Hier geschieht dies ohne Not (also ohne leidendes Tier). Leider häufig sogar noch den Abend vor der Schlachtung, dann stehen die Tiere dort noch über Nacht rum bis sie dran sind. Und da Lohnschlachtereien je nach Tier die Maschinen umstellen müssen, sind diese Privattiere dann sogar noch als letztes dran. Das jetzt nur mal so- weil die Nichtschlachter hier gerne als Tierquäler dargestellt werden, weil sie keinen Respekt vor dem Tier haben bzw. dem Tier den Transport zum TA zumuten. Wie schon erwähnt ist ja auch der Züchter den Gesetzen unterworfen und wenn der keine Sachkunde hat, dann bleibt ihm nichts anderes übrig und deswegen kann ich auch das akzeptieren.

Und nur noch mal zur Klarstellung: Dem RdH Huhn wäre es genauso ergangen, wäre es nicht übernommen worden:
Es wäre nachts ausgestallt worden (im Akkord), dann hätte es einen ggf. langen Transport zum Schlachthof hinter sich gebracht, eingezwängt in enge Kisten, keine hätte es bemerkt, wenn sie das Tier beim Einfangen verletzt hätte, dann wäre es kopfüber ans Fließband gehängt worden und wäre hoffentlich durch Strom betäubt gewesen und stirbt.

Wenn dieses Tier nun noch sagen wir mal 2 Jahre ein schönes Leben hat und dann, weil alles dumm läuft mit Schmerzmitteln versorgt liebevoll in eine Transportbox gepackt und dann vom Halter begleitet zum TA gebracht würde (wir gehen eigentlich immer zu zweit, damit einer fahren und der andere das Tier halten kann), um es dort einschläfern zu lassen, weil der TA meint, eine Heilung sei nicht mehr möglich, dann ist das meiner Ansicht nach noch immer besser als erstere Variante.

Sturm, Du hast völlig Recht mit der Begriffsbestimmung, aber hier im Forum werden (meines Wissens nach) die Nichtschlachter als Kuschelhuhnhalter bezeichnet und deswegen habe ich mich angeschlossen.

Liebe Grüße
Susanne

sturm
27.07.2014, 16:11
Sturm, Du hast völlig Recht mit der Begriffsbestimmung, aber hier im Forum werden (meines Wissens nach) die Nichtschlachter als Kuschelhuhnhalter bezeichnet und deswegen habe ich mich angeschlossen.


Susanne, ich wollte auch bloß klarstellen, wie ich für mich die Begriffe definiere und zeigen, dass für für mich nicht prinzipiell ein Unterschied zwischen Huhn, Hund und Katze besteht und ich hier auch keinen Unterschied mache und ich halte eben diese beiden Tierarten. Sie haben für mich gleiche Rechte, eine gleiche Behandlung verdient und eine Henne von "Rettet das Huhn" genauso wie eine meiner Rassehennen. Bei mir fallen ja nach meiner Definition wie beschrieben nicht mal beide Katzen in die gleiche Kategorie. Klar kann man ewig über die Definitionen von Nutz/Haustier streiten. Wie man als Nichtschlachter mit Hühnern richtig umgeht setzt du nach deinen Beiträgen ja genau richtig um und beschreibst es besser als ich es je könnte, von daher ein großes Lob von mir, meinen Respekt hast du.
Mit dem Begriff Kuschelhuhnhalter wie er hier im Forum verwendet wird bin ich insofern nicht glücklich, als ich wohl auch unter diese Kategorie falle, aber kein Tier und auch kein Huhn kuschle bzw. zwangskuschle (so wie ich den Begriff kuscheln verstehe) oder wie von Sorteng angedeutet ein Tier zwinge, mit mir Körperkontakt zu haben- weder bei Katzen noch bei Hühnern. Wenn sie Kontakt suchen, und das kommt bei meinen Hühnern eben bei einem Großteil der Gruppe vor, lasse ich diesen aber zu. Klar und das gebe ich zu finde ich so "zahme" Hühner schon nett und lustig und medizinische Behandlungen, Parasitenkontrollen etc. gehen so viel einfacher. Katzen sind im Allgemeinen viel zahmer als Hühner, meine Katze sucht aber nicht so den Kontakt zum Menschen wie etliche meiner Hennen.
Besser trifft es für mich der Begriff Hobbyhalter, wie von meiner Tierärztin verwendet, die ja zwischen Geflügelbetrieben (Mast- wie Legebetriebe), Züchtern und Hobbyhaltern unterscheidet/unterscheiden muss. Und sie betreut das ganze Spektrum von Geflügelhaltern, da in Österreich kaum Spezialisten für Geflügel/Huhn existieren, sie hat Patienten aus Ober- und Niederösterreich (in NÖ ist ihre Praxis) und der Steiermark.

IZI
27.07.2014, 21:27
Nunmehr sind die Mädels eine Woche in meiner Obhut. Sie tun sich noch ein wenig schwer, sich in die Gruppe einzufinden. Aber es gibt keine größeren Probleme. Eher die alltäglichen kleinen Mobbing Attacken. Sie gehen noch nicht selbstständig in den Stall. Wenn alle drin sind, dann lungern sie davor rum und warten, dass ich das Startzeichen gebe. Dann gehen sie anstandslos rein. Ich hoffe, sie lernen das noch. Aber auch ich mache die Erfahrung, dass die Hybriden aus "schlechter" Haltung meine Nähe suchen. Ich möchte keinen Körperkonrakt zu den Hühnern haben, da ich denke, dass das nicht artgerecht ist. Aber zwei meiner Mädels warten regelrecht darauf, dass ich sie anfasse und streichele. Sie fordern es ein. Ich denke schon, dass das eine Verhaltensauffälligkeit ist. Aber Teilerfolge sind zu verzeichnen: Sie trinken aus Näpfen, sie essen Körner, sie haben angefangen zu scharren und haben auch schon ein Sandbad genommen. Ich hoffe, dass sie bald ganz normale und glückliche Geschöpfe sind, die den Rest ihres Lebens vor sich hinleben. Mehr kann man dann glaube ich auch nicht verlangen :)

amergut
27.07.2014, 21:42
Das war nicht meine Absicht. Ich wollte nicht provozieren!

...das Wort "Schlachten" im Raum steht.
Aha, nicht provozieren, wenn Sie Ihren Bulldog in "die (Rede-)Schlacht werfen?"
Das eine ist ein Nutz-, der Hund ein Haustier und wenn das respektiert wird, ist schon viel gewonnen.:jaaaa:
Überzogene "Behandlung" von Nutztieren ist ebenso artfremd und dient keinesfalls dem Tierschutz!

IZI
27.07.2014, 21:44
Wow, ich dachte, wir wären schon weiter :-))))))

Susanne
27.07.2014, 21:49
Hallo IZI,

das freut mich total für Dich, dass sich die Hennen so gut entwickeln. Dass allerdings Hybriden allgemein den Kontakt zum Halter suchen, hat nichts mit der Haltung zuvor zu tun, ich kenne das auch so bei "neuen" Hybriden. Die sind einfach sehr anhänglich und sind da einfach anders als die meinsten Rassetiere.

Überboten werden sie da nach meiner Erfahrung (aber ich kenne natürlich nur eine begrenzte Auswahl an Rassen) von Ko Shamo. Ich habe da 2 Hähne, die forden noch viel massiver als jedes Hybridhuhn die Aufmerksamkeit des Menschen und wollen am Abend einmal die Brustmuskulatur durchgekrault bekommen. Ich habe ihnen das nicht antrainiert, sondern sie erst geschlechtsreif bekommen, der Halter zuvor hat sicherlich auch keine Übungen derart veranstaltet.

Ich würde mich freuen, wenn ich weiterhin von Deinen RdH Hennen höre (ich verfolge auch schon die Geschichte von der Ausstallung zuvor, da kenne ich auch jemand, der Hennen übernommen hat).

Liebe Grüße
Susanne

IZI
27.07.2014, 21:54
Ach so :-) Ich hatte das auf irgendwelche Defizite geschoben. Zwei entwickeln sich zu Dackeln ;-)

Danke für Deine Anteilnahme. Es bleibt spannend hier ...

Nicolina
27.07.2014, 22:44
Danke @IZY für das weitere Berichten..alles Gute für die Mädels.

sturm
28.07.2014, 09:03
Das finde ich ja super, dass die beiden Hennen so gut in ein schönes Hühnerleben starten und gar keine lange Eingewöhnungsphase brauchen. Hühner lernen ja so und so schnell von ihren Artgenossen und was sie nicht kennen lernen sie durch Zusehen, das mit dem Reingehen klappt ganz sicher bald.
Und zur Zutraulichkeit- ich glaube du kennst noch keine Zwergpaduaner. Keine Ahnung was mit diesen Hühnern los ist aber sie lieben "ihren Menschen" heiß und innig, mit denen kann man Spaziergänge durch den Garten machen und sie fordern vehement den Kontakt zum Menschen ein. Vom Züchter haben die das auch sicher nicht, wie auch, ihr Züchter ist erfolgreicher Ausstellungszüchter und hat dementsprechend jedes Jahr mit seiner auch züchtenden Frau sicher über 300 Küken. Wenn deine Hennen jetzt von selbst Kontakt suchen ist das doch perfekt, das macht alles vom Entwurmen bis zur Milbenkontrolle und eventuell nötigen Tierarztbesuchen einfacher.

IZI
28.07.2014, 09:37
Witzig, dass Du das auch schreibst ... ich habe echt gedacht, die sind "nicht ganz dicht" ... :laugh

Wilma (Will ma gucken) springt sogar auf meinen Schoß. Ich war schon etwas überrascht. Meine Freundinnen lachen mich schon aus und haben mir ein T-Shirt mit dem Schriftzug Chicken Mama geschenkt ... Weiber ...

Aber ich mache das nicht mit Absicht. Total lustig. Wilma steht auch auf Nagellack auf den Zehen. Ich muss immer geschlossene Schuhe anziehen, wenn ich zu den Ladies gehe. Die pickt immer auf die Zehen. Wenn ich sie wegschiebe, dann legt sie sich richtig in meine Hand und drückt dagegen. Sie überschätzt ihre Kräfte schon ein wenig ;)

Aber die beiden neuen (Polly und Ester) sind bei dem Dauerregen am Freitag nicht einmal unter den Schutz der Büsche oder des Schauers gegangen. Die haben sich total nass regnen lassen. Ich hatte schon Angst, dass sie sich einen Schnupfen einfangen. Ich hab noch nie gesehen, dass Hühner sich bis auf die Haut nassregnen lassen. Echt verrückt.

Sorteng
28.07.2014, 10:29
Das ist schon irgendwie interessant.
Wir hatten hier jetzt schon einige Rassen und anfangs lange lange Zeit Hybriden. Ich mache keine Anstrengungen Tiere zahm zu machen bewege mich aber doch rücksichtsvoll und ruhig im Auslauf um die Tiere nicht zu erschrecken.

Aber zahm war bei uns nie irgendwas, mit mehr oder weniger langem Hals aus der Hand fressen war das höchste bisher. Es gibt Tiere die von Natur aus zutraulicher sind, das merke ich hier auch ganz deutlich, aber das äußert sich nur darin das sie in engerem Radius um einen rumlaufen und nur 1m anstelle von 3m Mindestabstand halten.

Wum
28.07.2014, 18:02
Hi,

da die Schreibselei inzwischen wieder einigermaßen normale Formen angenommen hab, wage ich mal, mich wieder einzuklinken.

@Sorteng, bei mir ist's nicht viel anders. Allerdings muss ich für die Leithenne ab und zu den Hahn immitieren und sie am "Pürzel" mal ordentlich durchkraulen, wenn sie sich "breitbeinig" vor mich legt.

Und einen allgemeinen Kommentar zu den "Kuschelhuhnhaltern" hätte ich noch. Wenn sich jemand Hühner hält, um die Eier zu ernten, dann hat das Huhn doch schon Nutztiercharakter?! Deswegen muss man's doch nicht unbedingt essen (das Huhn)? Ich definiere da den Zweck des Huhn's vielleicht etwas anders. Von Bienen ess ich auch nur den Honig und steck die kleinen Flieger nicht auf ein Stäbchen zum rösten.
Wenn ich ein Huhn schlachten würde, dann hätte ich von diesem Huhn keine Eier mehr. Und wie Oliver Kahn schon so schön sagte:

http://www.youtube.com/watch?v=aL5gIltmzmQ

Plume d'Or
28.07.2014, 18:13
Aber die beiden neuen (Polly und Ester) sind bei dem Dauerregen am Freitag nicht einmal unter den Schutz der Büsche oder des Schauers gegangen. Die haben sich total nass regnen lassen. Ich hatte schon Angst, dass sie sich einen Schnupfen einfangen. Ich hab noch nie gesehen, dass Hühner sich bis auf die Haut nassregnen lassen. Echt verrückt.

Izi,
Du musst da schon etwas aufpassen, denn vieles kennen diese Huehner nicht.
Im Regen sitzen, sich von der Sonne braten lassen, gehoert leider dazu.
In der Umstellungszeit, wirst Du schon ab und an mal eingreifen muessen,wie
zb bei Regen.Da musst Du sie in den Stall bringen, denn draussen/drinnen kennen
sie nicht. All das Normale, ist fuer sie ein anderes Land .......
Also, Augen auf ,und Beistand ;)

IZI
28.07.2014, 18:23
Ich hatte sie einmal in den Stall gebracht. Sie wollten nicht drinnen bleiben. Meinst du, ich hätte sie besser einsperren sollen?

Ok. Ich werde beim nächsten mal eingreifen. Ich war ja froh, dass es dabei so warm war. Aus der Sonne gehen sie raus, wenn ihnen zu warm ist. Aber mit dem Regen, das war verrückt.

Hornet
28.07.2014, 18:55
Ersetzt die Kuschelhuhnfraktion doch einfach gegen die freakshow-und schon passt es wieder!

IZI
28.07.2014, 19:01
Das ist lustig ... und ich hatte es anders herum gesehen ... :-)))))

Hornet
29.07.2014, 15:36
Der war auch gut...:-)))))

Durchschnittshuhn
19.11.2014, 11:22
Schön, hier etwas über RDH-Hennen gefunden zu haben!
Viel Erfolg weiterhin!

IZI
19.11.2014, 11:32
Guten Morgen 😄. Danke für die lieben Wünsche! Bis auf die "Mauserei" geht es allen gut. 2 neue sind für März bei mir angemeldet. Diesmal aus Bodenhaltung. Ich bin gespannt. Wg des wahrscheinlich kalten Wetters muss ich nun doch noch einen Wärmestrahler im Stall haben. Die Mädels dürfen "leicht bekleidet" einziehen 😕

brittchen
15.09.2015, 12:37
Moin Moin, habe gestern 3 Leghornmädels mit Schlabberhut von RdH bekommen. Sehr nette Betreuung. Bis auf einen etwas deformierten Fuß sind die Mädels ok und haben sich sofort meinem Junghahn angeschlossen und folgen ihm auf Schritt und Tritt. Er ist absolut entzückt von seinen " Schneewittchen". Er betreut sie liebevoll und die Damen sind absolut neugierig und schauen mit großen Augen auf das Grün der Natur, haben schon ein Sandbad genossen und mal vorsichtig gescharrt. Bei zwei Hennen mußte ich die Krallen radikal kürzen, da sie schon umgebogen waren, nun sausen sie beglückt durchs Gelände, von ängstlicher Zurückhaltung und krankhaftem Verhalten keine Spur. Die Hühner sind absolut problemlos und in einem relativ guten Zustand, es waren " Freilandhennen", naja....siehe Krallen, gescharrt haben die wohl nie....wenn alles weiter so gut läuft, werde ich wohl noch welche übernehmen....

IZI
15.09.2015, 12:44
Hallo Brittchen. Ich hab am Sonntag auch 2 Damen aus Freilandhaltung geholt. Weiße? Meinen geht es auch hervorragend. Gut zu hören, dass es bei dir auch so ist!

Kamillentee
15.09.2015, 12:49
Und wieviel km sind die Damen gereist? ???

Durchschnittshuhn
15.09.2015, 13:11
Die Rettungsaktion war wohl in Niedersachsen. Es wird nicht immer bundesweit vermittelt, aber das kann man auf der HP von "Rettet das Huhn" nachlesen.
Ich habe auch Hühner von dort, allerdings aus Bodenhaltung. Meine Weißen sind immer noch scheu bis panisch, aber das dürfen sie hier auch. Sie sind trotzdem allerliebst und ich erfreue mich jeden Tag an ihnen!

brittchen
15.09.2015, 13:21
Ja sind auch aus Niedersachsen. Weiße, naja etwas schmutzige....:roll @ Kamillentee, klar hatten die Stress, da sie aber mitten in der Nacht ausgestallt werden, haben sie die Fahrt verschlafen. Logisch sind sie aufgeregt, aber das ist nichts im Vergleich, was ihnen beim Schlachter bevorsteht....ich möchte mich auch nicht rechtfertigen, jeder hat seine Meinung....aber die 3 sind absolut happy bei mir und dürfen bis ans seelige Ende ein hoffentlich noch langes Hühnerleben leben, sie sind ja noch nicht mal 1,5 Jahre alt....

Kamillentee
15.09.2015, 13:57
Ich hatte weniger an den Stress gedacht, eher an die ausgestallten Hybriden bei euch um die Ecke!
Oder gibt es da keine Hühnerbetriebe? Bei uns schon, mein Bekannter holt öfters welche, die sind nicht mal aus Freilandhaltung. Werden hier ständig in der Zeitung inseriert.
Ich finde es nur seltsam, daß manche für solche Aktion unbedingt " Rettet das Huhn" benötigen....

FoghornLeghorn
15.09.2015, 14:04
Da stimme ich dir voll und ganz zu @Kamillentee. Hier inseriert seit Jahrzehnten ein Betrieb mit Bodenhaltung bei mir in der Nähe, wenn er seine "Althennen" ausstallt. Da kann man direkt ab Hof die Tiere kaufen/abholen.
Und vor nicht langer Zeit hat sogar ein Biobetrieb seine "Althennen" zum Verkauf angeboten. Alles sehr nah und per Zeitungsinserat.
Da brauche ich keine Aktion "Rettet das Huhn", wenn ich solche Hühner retten wollte.

Sabine

Wurli
15.09.2015, 14:23
Hier sind auch laufend welche inseriert; von Freiland bis Biobetriebe gibt's alles.
Hab auch schon solche geholt ...

piaf
15.09.2015, 16:44
RdH kauft die Tiere in der Regel nicht, sondern versuchen, mit den Betrieben/Haltern Gesamtabnahmen auszumachen, um eine Geschäftemacherei zu verhindern. Daher sind sie auch auf viele Interessenten angewiesen.

brittchen
15.09.2015, 16:45
@ Kamillentee. Sorry, falsch verstanden.Hm, ist sicherlich ein gutes Argument. RdH sucht bereits hier im Süden kooperative Partner. Problem ist hier in der Gegend gibts zwar Legebetriebe, aber die lassen lieber schreddern, denen ist der Aufwand zu groß. Ich habe noch keine Inserate hier gesehen. Leider, aber es wäre vielleicht eine Idee, diese Betriebe zu kontaktieren. Außerdem nimmt RdH immer gleich den gesamten Besatz und verteilt binnen zwei Tagen alle Tiere. D.h. die Leute koordinieren die Ausstallung, übernehmen den Transport und die Verteilung aller Hennen. Das ist eine beachtliche Leistung und muß erstmal vollbracht werden. Und das unentgeldlich. Was passiert denn mit dem Rest der Hennen, der jetzt nicht bei einem Betrieb, der "Alttiere" abgibt, verkauft wird? Die gehen zum Schreddern etc....

sturm
15.09.2015, 18:15
Ich denke letztlich ist es regional sehr unterschiedlich inwieweit Betriebe bzw. Bauern Hennen abgeben. Hauptsache ist doch, dass Menschen die ausgestallten Hennen eine Chance geben wollen welche bekommen- ich wäre allerdings auch nicht der Typ der das über eine Organisation tut. Den Hennen und ihren neuen Besitzern wünsche ich nur das Beste und vor allem, dass die Hennen möglichst lange gesund bleiben und vor allem keine Legedarmprobleme. Ich selbst gebe zu, ich traue mich nicht ausgestallte Hennen aus einem Legebetrieb zu nehmen da ich wahnsinnig Angst vor Legedarmproblemen habe und ich habe tiefsten Respekt vor allen die solche Hennen nehmen.

Ich selbst habe Ende Juli eine Lohmann-Dual-Hybride sozusagen "gerettet". Da wurden einem Bio- Mastbetrieb versehentlich Hennenküken statt der bestellten Hahnenküken geliefert und meine Hühnertierärztin hat als die Falschlieferung aufkam für möglichst viele der Junghennen ein neues Zuhause gesucht und den Betrieb überredet die Hennen noch 2 Wochen länger vor dem Schlachten zu behalten damit der Transport organisiert werden konnte. Meine "gerettete" Henne hat sich hier sofort integriert, legt schon seit ein paar Wochen und seit über 2 Wochen täglich und fühlt sich meiner Meinung nach pudelwohl in meiner Truppe. Klar war es ein gewisser Streß für die Hennen von der Steiermark zur Tierärztin ins westliche Niederösterreich und dann in die jeweilige neue Heimat transportiert zu werden aber meine Henne ist kaum aus dem Karton draußen schon fröhlich herumgelaufen. Alles meiner Meinung nach immer noch besser als das Schlachten von Junghennen im Alter von 14 oder 16 Wochen nur da sie falsch geliefert wurden. Ich finde es toll, dass die Tierärztin das organisiert hat und sich da als Hühnertierärztin eingesetzt hat und wenn ich meine Esperanza so ansehe finde ich sie sieht sehr glücklich und zufrieden aus. Die Tierärztin selbst hat sogar auch zwei Hennen für ihre Hühnertruppe genommen.

155219

Susanne
15.09.2015, 18:26
Man darf auch die Außenwirkung nicht vernachlässigen. Wenn irgendwer irgendwo billige Schlachthühner kauft (hier gibt es die für 2 Euro das Stück), nimmt die Öffentlichkeit das nicht wahr. Manchmal werden hier auch wirklich solche Hennen gekauft, weil jemand Geld sparen will, die Tiere werden dann noch kurz genutzt, dann als Suppenhuhn verarbeitet.

Will ich die Öffentlichkeit sensibilisieren, muss da eine große Aktion her, zudem wäre es dann ja kontraproduktiv, wenn die Tiere danach in einen schmuddeligen Hinterhof kommen. RdH sorgt dafür, dass die geschundenen Wesen bei Leuten landen, bei denen sich um ihr Wohl gesorgt wird und zwar einschließlich medizinischer Versorgung. Man kann dann als Laie wirklich beobachten, wie ehedem schlimm aussehende Tiere nach und nach zu Haustieren werden, geliebt und umhegt. Damit erreicht man Leute, damit kann Aufmerksamkeit geschaffen werden, die dann letztendlich vielen Legehennen in der Zukunkft zu Gute kommt.

Wenn ich mir Rassehühner anschaffe, wären die anderweilig auch häufig sonst zur Schlachtung vorgesehen, bei mir dürfen sie noch lange leben. Allerdings ist das nicht eindrucksvoll, ich habe gepflegte Tiere von ordentlichen Züchtern, dass diese Überschuss schlachten, ist natürlich, da werden aber wertvolle Lebensmittel gewonnen.

Bei RdH wird "Abfall" sinnvoll verwertet (also es wird bewiesen, dass diese Tiere noch lange kein Abfall sind) und das medienwirksam.

So was berührt die Herzen der Menschen. Dem Tier aus dem Massenbetrieb wird eine grausame Ausstallung im Akkord erspart, die zumindest in meiner Gegend den "Schlachthennen" für 2 Euro eh erspart bleibt. Wir haben hier Betriebe, wo vielleicht 500 Tiere leben und da gibt es keine Kolonnen, die ausstallen, auch keine Schlachtbetriebe in der Nähe. Da schlachtet der Landwirt noch selbst, auch nicht alle auf einmal, sondern immer mal wieder welche.

Sanne
16.09.2015, 10:25
Ich würde gerne 2 oder 3 dieser Hennen aufnehmen.
Habe auch bei einem Legehennenbetrieb angerufen und mein Anliegen vorgebracht.
Am anderen Ende der Leitung war nur Verständnislosigkeit.
.....ich soll mir doch welche vom Geflügelwagen kaufen,oder sonstwo,.......
.....nein,geben keine her,die taugen sowieso nix mehr,.......
......neeee,sowas fangen wir garnicht erst an,die brauchen keine Rettung......


In unserer Zeitung werden keine alten Legehennen inseriert.

Wenn noch jemand einen Tipp hat,wo man die armen Hennen bekommen kann,nur her damit.

LG
Susanne

elja
16.09.2015, 10:37
in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten, die gibt es auch in Hessen, werden oft auch Legehennen gehalten. In Triesdorf ist/war das so, dass man am Dienstag nach Ostern dort die auszustallenden Hennen lebend kaufen kann. Die, die nicht verkauft werden, werden dort geschlachtet.

@Sanne,
ich bin sicher, dass es auch bei Euch kleinere Betriebe gibt wo du vielleicht welche bekommen könntest. Die ganz großen Betriebe geben keine einzelnen ab, das ist denen wohl zu aufwändig.

Kamillentee
16.09.2015, 12:45
Das
Ich würde gerne 2 oder 3 dieser Hennen aufnehmen.
Habe auch bei einem Legehennenbetrieb angerufen und mein Anliegen vorgebracht.
Am anderen Ende der Leitung war nur Verständnislosigkeit.
.....ich soll mir doch welche vom Geflügelwagen kaufen,oder sonstwo,.......
.....nein,geben keine her,die taugen sowieso nix mehr,.......
......neeee,sowas fangen wir garnicht erst an,die brauchen keine Rettung......


In unserer Zeitung werden keine alten Legehennen inseriert.

Wenn noch jemand einen Tipp hat,wo man die armen Hennen bekommen kann,nur her damit.

LG
Susanne

Hallo Susanne, mein Tipp wäre, daß du in Zukunft das Wort " Rettung" vermeidest. ;)
Das hört man in den Betrieben nicht gern und die meinen, daß bringt nur Ärger.
Frag einfach, wann sie wieder ausstallen, und ob du dir vorher welche holen (kaufen) kannst,
damit sie bei dir noch ein paar Jahre legen.
Wenn sie nicht wollen, würde ich noch sagen, andere Betriebe machen das auch.
Eventuell antworten Sie dann aber, du sollst sie doch da holen...:roll

Bei uns stehen diese Annoncen übrigens immer im Kostenlosen Wochenblatt, unter "Tiermarkt".

Sanne
16.09.2015, 14:13
Herzlichen Dank!
Habe das ganze wohl nicht richtig angefangen:rotwerd
Werde dann nach dem nächsten Ausstalltermin fragen und ob ich welche bekommen kann.

LG
Susanne

franggenhuhn
16.09.2015, 14:58
...wenn Du gerne radelst kannst Du auch selber die Augen offen halten.
Man wird mit der Zeit als Hühnerhalter sehr sensibel. Wenn ich wandere und komme an einem Bauernhof vorbei an dem am Wegesrand ein Schild hängt "Frische Eier zu verkaufen" und ich sehe weder Hühner laufen noch höre welche gackern...dann schaltet sich schon mein Misstrauen ein. Das sind oftmal Landwirte die "kleinere" Bodenhaltungsbetriebe nebenbei haben. So bin ich in der Nähe schon zweien "auf die Schliche" gekommen.

Und ganz ehrlich. Ein gerettetes Huhn aus Freilandhaltung...
Probierts mal spasshalber mit der Steigerung.. ein gerettetes Huhn aus Bodenhaltung. Meine letzten haben ein halbes Jahr gebraucht bis sie, für mich augenscheinlich, keine Angst mehr hatten sich im Freien so zu bewegen wie alle anderen.
Bei einem Huhn welches in Freilandhaltung gehalten wurde, wenn auch nicht unter idealen Bedingungen, ist das was gaaaanz anderes...

liebe Grüße
Micha

piaf
16.09.2015, 15:49
@Sanne
ich habe vor Jahren in dieser Ecke gewohnt, lass mich mal eine Weile graben, da finde ich bestimmt noch einige Kontaktdaten...

eierdieb65
16.09.2015, 16:04
Ich würde gerne 2 oder 3 dieser Hennen aufnehmen.
Habe auch bei einem Legehennenbetrieb angerufen und mein Anliegen vorgebracht.
Am anderen Ende der Leitung war nur Verständnislosigkeit.
.....ich soll mir doch welche vom Geflügelwagen kaufen,oder sonstwo,.......
.....nein,geben keine her,die taugen sowieso nix mehr,.......
......neeee,sowas fangen wir garnicht erst an,die brauchen keine Rettung......


In unserer Zeitung werden keine alten Legehennen inseriert.

Wenn noch jemand einen Tipp hat,wo man die armen Hennen bekommen kann,nur her damit.

LG
Susanne

Hihi der war gut.:rofl

Bei mir darf jeder Hähne kaufen.
Aber wenn man mir sagt, dass man sie vor mir und meiner Haltung "retten" will, ist das Gespräch beendet.
Menschen mit so viel "Feingefühl", sind auch unsensibel gegenüber Tieren.
Nur meine Meinung und mein Prinzip.
P.S. Manche Geflügelhöfe haben Verträge mit namhaften Suppenwürfelherstellern.
Manchmal geht es sich halt nur sehr knapp aus, die Quote zu erfüllen.
Dann kann er gar nicht verkaufen. Die Konventionalstrafen sind saftig.

lg
Willi

Sanne
16.09.2015, 16:49
Hallo eierdieb65
Muss Dir vollkommen Recht geben,dass wenn jemand Deine Hühner " retten " will als Kaufagument anführt,dass Du ihm die Tür zeigst.

LG
Susanne

Sanne
16.09.2015, 17:08
Vielleicht sollte ich mal erklären,dass ich bei meinem Anruf nur gefragt habe ob sie mir ein paar Hennen verkaufen würden wenn sie ausstallen,.darauf kam die Frage was ich denn mit denen wollte.
Einfach nur in meinem Gärten rumlaufen lassen und mich an ihnen freuen.Wenn sie mir ab und zu noch ein Ei schenken freue ich mich auch.
Die sind eh fertig und taugen nix mehr.hol Dir welche am Hühnerauto oder sonst wo.

Da habe ich den Bauer wohl am falschen Tag auf dem falschen Fuß erwischt.:neee:

Habe es recht unverständlich geschrieben.(war im Kopf wohl noch bei "Rettet das Huhn"

Ist aber gut dass ich auf meine falsche Ausdrucksweise Aufmerksam gemacht wurde:)

LG
Susanne

brittchen
16.09.2015, 23:32
155356 Das sind die neuen Mädels, die sind super, haben sich ohne Stress sofort in die Gruppe gefügt, gehen vom ersten Tag an brav in den Stall und lieben ihren neuen Göckel Jan-Hein, der sie mit Argusaugen bewacht:laugh155357 wie man sieht....

Sanne
28.01.2016, 23:49
Wollte mich noch mal melden.:)
Im März werde ich 3 Hennen aus Bodenhaltung von Rettet das Huhn bekommen.
Ich freue mich ;D

LG
Susanne

Durchschnittshuhn
29.01.2016, 08:24
Wie wunderbar!
Ich habe auch Hühner von "RdH". Ich bin super zufrieden!

brittchen
30.01.2016, 19:41
Ach wie schön, da freu ich mich, ich mache gerade Hühnerpullis und könnte noch alte Sweatshirts und tShirts gebrauchen......wenn ihr was habt her damit!!!!

Sanne
01.02.2016, 10:52
Ende letzten Jahres habe ich alles an Shirts und sonstigem gemistet.
Für was genau sollen die Hühnerpullis gut sein?
( gegen die Kälte ist mir schon klar )
Bedenken hätte ich wenn sich die ersten Federkiele sich durch die Haut schieben.

LG
Susanne

brittchen
01.02.2016, 15:27
@ Susanne
Wir brauchen die Pullis für den Sommer, weil viele Tiere noch Wunden auf dem Rücken haben und damit die anderen nicht daran picken. Federkiele, die sich durch schieben stören nicht da sie ja an der Haut entlang rauskommen. T shirt Stoff ist elastisch und engt nicht ein läßt sich gut waschen.....auch Verbände verschutzen nicht so schnell und halten besser....LG Britta

Sanne
01.02.2016, 17:15
Ok,an sowas habe ich gar nicht gedacht.

brittchen
01.02.2016, 20:30
Kann man ja auch nicht verlangen. Wer solch ein Geschöpf noch nicht in Händen gehalten hat, kann nicht wissen, wie schlimm manche Tiere aussehen. Für viele mag das albern sein, ist mir aber egal. Ich habe meine zerrupften halbkahlen Mädels furchtbar ins Herz geschlossen. Sie lassen sich hochnehmen, lehnen sich vertrauensvoll an mich, genießen streicheln unterm Kinn. Freuen sich wie Bolle über einen Apfelschnutz, über Sonne, Sand zum baden....hatten sie ja nie...die haben sich bestimmt nicht ausgesucht, da hin zu kommen....ich freu mich ganz doll, wenn die ersten neuen Federchen sprießen, die entzündete Haut abheilt, der Dreck langsam abgeht und die schrundigen Füße langsam glatt werden....ich kann nicht allen helfen, aber die, die es geschaftt haben, für die verändert sich die Welt...und das ist mir jeder Euro wert....:jaaaa:

Sanne
02.02.2016, 11:19
Brittchen das hast Du sehr schön geschrieben.
Genau aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen Hühner aus solchen Verhältnissen zu übernehmen.:jaaaa:
Letztes Jahr habe ich mit der "Hühnerei" angefangen und zwar mit 1/5 übrig gebliebenen Brahma.
Wenn alles auch nur annähernd so zutreffen sollte wie von RDH beschrieben werde ich wohl jedes Jahr ein paar Hennen die Möglichkeit geben in beschränkter Freiheit zu leben.

LG
Susanne

birgit23
02.02.2016, 12:54
Das soll keine Beleidigung sein...aber ...Huhn im Pulluver....bitte Fotos.
Kann mir vorstellen, das die armen Dinger frieren.
Letztes Wochenende gab es bei "Tiere suchen ein zu Hause" Gewinnerfotos von einem Wettbewerb. Unter den ersten dreien waren Hühner im Strickpulli fotografiert.

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brittchen
02.02.2016, 13:40
Hallo, bitte schaut auf www.rettetdashuhn.de dort findet ihr alle Infos, die ihr braucht.
@ sanne für uns Hessen ist die Ellen zuständig, eine ganz Liebe....jetzt im März ist wieder Ausstallung und wir suchen noch Abnehmer für Hennchen aus Bodenhaltung. Melde dich bei ellen@rettetdashuhn.de, sie antwortet meist erst am WE, da sie noch Kinderle hat und das alles ehrenamtlich macht, wie alle RdH ler.....du bekommst einen Schutzvertrag geschickt und vor der Ausstallung den Termin und wo der Treffpunkt der Abholer ist....LG Britta

Hier noch ein paar Bilder:162655
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Das sind die letzten Mädels, die ich im Dezember bekommen hab....bedauernswert, ausgemergelt, dreckig, hungrig und seelisch am Ende.....ich schäme mich fremd, wenn ich so etwas sehe......

Sanne
02.02.2016, 13:52
Letzte Woche bei Annika Neuhoff alles geregelt.
Sie ist bei mir kurz vor der Tür:):)
Wenn du noch irgendwelche Tipps hast kannst Du mir gerne eine PN schicken.

LG
Susanne