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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brutautomat für Repro-Hähnchen



tim99
16.07.2014, 12:28
Hallo Leute,

wir halten in einem mobilen Hähnchenstall (Freilandhaltung) ca. 80 braune Repro-Hähnchen. Das sind langsamwachsende Hähnchen aus Frankreich. Evtl. soll demnächst auch noch ein zweiter mobiler Stall hinzukommen. Die Hähnchen verkaufen wir über unseren Laden an Kundschaft die teilweise 30-35km fährt um die besonderen (langsamwachsenden) Hähnchen zu bekommen. Dafür ist der Preis natürlich auch höher…

Da wir alle 2 Monate wieder 80 neue ca. 3 Wochen alte benötigen und das recht regelmäßig,
gestaltet es sich momentan als sehr schwierig immer welche zu bekommen. Aktuell bräuchen wir wieder welche ab Ende Juli und ich bekomme keine mehr.

Daher überlegen wir aktuell (um unabhängiger zu sein), Bruteier zu beziehen und die Repros selbst aufzuziehen. Das bedeutet natürlich wieder einen zweiten Aufzuchtsstall, weitere Kosten und mehr Arbeit. Die Alternative wäre halt die Freilandhaltung der normalen weißen Turbo-Hähnchen wie die der Großindustrie.

Da die Eier ja regelmäßig gewendet werden müssen, bräuchten wir also ein Brutautomat der automatisch dreht. Was kommt da Preis/Leistungsmäßig in Frage??

Besten Dank und Gruß
Tim

w.lensing
16.07.2014, 12:49
Wieviel Eier willst du denn einlegen?

tim99
16.07.2014, 12:51
Aktuell wohl 200-250, damit so 80 rauskommen.
Aber bei zwei Hähnchenställen dann mittelfristig evtl. 500 Eier.

K1rin
16.07.2014, 12:51
Hm, bei der Menge an Bruteiern würde ich mir überlegen, ob ich nicht beim Geflügelzuchtverein nachfrage, ob die mir die Eier in ihrer Vereinsmaschine ausbrüten würden. Die Züchter sind ja mit ihrer Zucht schon durch und deren Maschinen stehen also eh nur leer.

Kannst du mal die Möglichkeit beschreiben, wo du die eigene Maschine hinstellen würdest?

Die Auswahl einer eigenen Brutmaschine sollte nicht nur vom Preis abhängig sein. Wichtig ist ja auch, wo man die Maschine aufstellen kann zum brüten. Ist das ein Keller, dann eignet sich fast jede Brutmaschine. Einen Brutschrank in der Wohnung würde mir nicht so gefallen, also wäre da meine Wahl wohl eher drei Flächenbrüter (z.B. Bruja 3000d) bzw. einen Schaubrüter. Diese kann man zur Not auch in einen Schrank einbauen, so dass die Wohnung nicht "verunstaltet" wird.

Edit meint:
Da war ich wohl mit meiner Antwort über die Bruteimenge zu spät. Klar sind da Flächenbrüter zu klein, da brauchst einen oder zwei Brutschränke.

Laura
16.07.2014, 13:18
Aktuell wohl 200-250, damit so 80 rauskommen.

Warum sollte bei einem neuen Brüter die Schlupfquote so schlecht sein?
Oder ist die Brutei Qualität so schlecht?

fradyc
16.07.2014, 13:27
Heka 6 für 280 Eier...

Bei einer Schlupfquote von 50% wie für Versandeier angeschlagen, hast 140 Küken. Sollte also ausreichend sein.

tim99
16.07.2014, 14:35
Kann man den HEKA 6 auch im Außenbereich (Scheune/Stall) aufbauen?
Wären also knapp 1.000 Euro plus das Einrichten eines aufzuchtstalls…
Oh Mann und nur weil es nicht genug Lieferanten für langsam wachsende Hähnchen gibt die bundesweit ausfahren…

fradyc
16.07.2014, 14:45
Würde ich nicht. Für fast alle Brüter ist eine beständige Umgebungstemp. (20-30°C) wichtig bis unerlässlich.

Kostet der nicht 600€ oder ist der für den Preis komplett leer?

Edit: Vielleicht gibts eine Lohnbrüterei in deiner Nähe. Die nehmen 1 € pro geschlüpften Küken.

mucke
16.07.2014, 15:29
Jetzt muss ich doch mal blöd fragen. Sicherlich sind diese 'Hähnchen' ja Hühner beiderlei Geschlechts, oder? Ist das eine richtige Rasse oder eine Hybride? Weil wenns eine Rasse wäre, vielleicht würde ich mir dann noch einen Mibilstall mit den passenden Hühnern dazu halten (kann man sich ja selber aufziehen) Dann kannste Eier verkaufen, und wenn du wieder welche in den Brutschrank legen musst, dann hebste halt 100 Eier auf und brütest sie...so wäre der Kreislauf dann völlig geschlossen. Fänd ich toll.

Wyandotten64
16.07.2014, 15:30
Würde ich nicht. Für fast alle Brüter ist eine beständige Umgebungstemp. (20-30°C) wichtig bis unerlässlich.

Kostet der nicht 600€ oder ist der für den Preis komplett leer?

Edit: Vielleicht gibts eine Lohnbrüterei in deiner Nähe. Die nehmen 1 € pro geschlüpften Küken.

Aber das Problem ist doch wenn du beispielsweise 250 küken haben möchtetst 250€ bezahlen muss nehmen wir mal an du möchtest die lohnbrüterei Fünf jahre lang aufsuchen
Dann sind das 1250€ so kannst du dir einfach einen anständigen brüter kaufen
Hinzu kommt dass du nicht dort hin fahren musst und auch nicht abwarten musst bis der lohnbrüter so viel platz hat
Ich hoffe du verstehst was ich meine
LG Mehmet

eierdieb65
16.07.2014, 17:30
Guck mal hier. Bestellen kannst du ja auch direkt beim Erzeuger.

http://www.meinhof.at/de/Agrar/Gefluegelhaltung/Brutmaschinen/Motorbrueter


Ich habe bei denen schon einiges bestellt. Immer alles super und schnell.
lg
Willi

jontom
16.07.2014, 20:23
@tim
wo kommst du denn her?
Und hast du eine Quelle für soviele Bruteier dieser Tiere?

tim99
16.07.2014, 20:24
Ja es handelt sich um eine Art Hybridrasse beiderlei Geschlechts. Wird von einigen Biobetrieben verwendet. So eine Vorstufe zum Zeinutzungshuhn, was ja perfekt wäre aber aktuell wirtschaftlich kaum durchsetzbar ist.

Es ist eine Art Mischung aus den Masthybriden die in 35 Tagen schlachtreif sind und den Legehennen. So etwas in der Art. Sie sind schon mehr Masthähnchen, aber halt robuster und wachsen nicht so schnell. Aber halt schneller als große Rassehühner. Aktuell bekommen wir die mit ca. 3 Wochen und „mästen“ sie noch mal 9 Wochen bis zur Schlachtung. Sie sind dann also ca. 7 Wochen älter als die normalen Turbo-Hähnchen, worin man einen höheren Preis begründen kann, aber auch die Qualität um einiges besser ist. So wie bei Rassehühnern ja auch. Daher kommen manche unserer Kunden auch 30-40km zu uns gefahren um die zu holen. Zum Vergleich, andere Betriebe (kleine Betriebe) halten ein paar hundert normale Masthühner für 35 Tage und dann... – teilweise bekommen die auch schon schlachtreife, die ausgeladen, geschlachtet und dann als original XY Huhn vom Bauer vor Ort verkauft werden. Das finde ich persönlich Verarschung und entspricht nicht unseren Ansprüchen.

Zu unserem Konzept der mobilen Ställe und der weitestgehend perfekten Haltungsbedingungen (so weit es für uns möglich ist), passen die langsam wachsenden Hähnchen viel besser als Tiere die gerade mal 35 Tage leben dürfen. Wobei ich persönlich ja 3 Monate auch nicht sonderlich lange finde, aber wirtschaftlich funktioiert aktuell leider keine andere Sorte, außer wir würden 15 Euro aufwärts für´s Kilo Fleisch nehmen und das zahlt natürlich keiner. Würde ich auch nicht.

Das ganze mit den langsam wachsenden Hybridhähnchen wollen wir ca. 5x pro Jahr machen und dafür brauchen wir regelmäßig Nachschub an 3-4 Wochen alten Junghähnchen.
Die Geflügelhändler der uns bisher gebracht hat, hat jetzt keine mehr. Die holen oft nur 1-2 mal ein paar tausend in Frankreich. Wegen unseren ca. 100 Hähnchen fährt da natürlich keiner hin.

Also bleibt entweder ein Kükenversand (falls es so was noch gibt) oder halt die eigene Aufzucht. Was aber wieder mehr Arbeit, einen weitern Aufzuchtsstall und Kosten bedeutet.
Lohnbrüterei käme nicht in Frage, ich will dann schon unabhängig sein. Und bei den neuen vollautomatischen Brutautomaten muss man doch so gut wie nix mehr machen… Die Zahl der geschlüpften Hähnchen wäre halt recht variabel je nach Befruchtung.

Mal schauen… das einfachste wäre natürlich einfach alles so zu lassen und einfach die normalen weißen Hähnchen zu nehmen. Die guten Haltungsbedienungen könnten die ja genauso genießen. Die würden dann halt schneller zunehmen und früher geschlachtet werden. Fällte halt ein Verkaufsargument weg. Mal schauen wie sich alles weiter entwickelt, werde mir jetzt mal die Links zu den Brutgeräten anschauen.

Der größte hier bei Meinhof.at hat gerade mal 168 Eier. Könnte etwas knapp werden,
falls wir mal zwei Hähnchenmobile bekommen, müssten es schon 250 oder besser 300 Eier sei.

eierdieb65
16.07.2014, 20:55
Du weißt aber schon, dass du beim großen Teil ständig nachlegen und rausnehmen kannst?

Und wöchentlich 168 Küken wirst du ja nicht verkaufen, oder?


lg
Willi

tim99
16.07.2014, 21:14
Nee noch nicht. ;-)

Ich bin jetzt nicht der "Brutmeister"... ich dachte ich lege da einmal ca. 160 Eier ein
und bekomme nach 21 Tagen dann hoffentlich 80 Küken raus. Oder versteh ich das jetzt falsch?
Nachlegen war in der Form nicht geplant, sonst sind die ja unterschiedlich alt und ich muss unterschiedliche Schlacht
und Abholtermine koordinieren. Dann leg ich lieber ein paar Eier mehr ein und dann sind auch alle gleich alt.

tim99
17.07.2014, 07:58
Ich versuche gerade mal zu kalkulieren, was 80 Hähnchen kosten in der Aufzucht bis sie drei Wochen alt sind wo ich sie bisher für knapp 2,50 Euro/Stück beziehe.

Ich kann nur schlecht abschätzen was ein Hähnchen die ersten drei Wochen so an Futter verbraucht und das ist ja neben den Stromkosten das entscheidende Kriterium (die Investitionen erstmal rausgelassen). Weis das jemand von euch? Wird wohl vergleichbar sein mit großen Rassehühnern denke ich.

K1rin
17.07.2014, 09:22
Für einen Sack mit 25 Kg Starterfutter bezahle ich knapp 28 Euro. Wenn ich damit Küken die ersten 3 Lebenswochen füttern müßte, bis dieser Sack leer wäre, dann könnten da geschätzt 70 - 80 Kükis sich satt futtern. Wobei ich die Kükis nur geschätzt habe, da ich niemals so viele Kükis unterbringen könnte, aber die Zahl könnte hinkommen.

Die ersten 2 Tage futtern die Kükis ja fast nichts, da sie vom Dottersack leben. Dann bleiben noch 19 Tage, in denen die Kleinen jeden Tag bischen mehr futtern, die wachsen ja so schnell. Aber mit gut 300 Gramm Futter (80 Kükis) für 3 Wochen pro Küki könnte das schon hinkommen. Somit würde ein Küki Starterfutter für ca. 30 Cent verputzen.

Was und wieviel du an Stromkosten bezahlen mußt, das ist ja überall unterschiedlich, je nach Anbieter. Die Brutmaschine benötigt Strom und auch die Wärmequellen die ersten 3 Wochen. Ich vermute also, dass der Strom der Löwenanteil ausmacht für die 6 Wochen, bis die Kleinen eben 3 Wochen alt sind.

Hast du schon nachgefragt, wieviel die Bruteier für die Menge an Kükis kosten würden?

Edit meint:
Die Streu für die ersten 3 Wochen kosten auch noch was, ein kleiner Betrag aber der ist auch dazu zu zählen.

tim99
17.07.2014, 10:06
Ja das hab ich alles mit eingerechnet. Und DU hast recht, der Strom spielt eine Entscheidende Rolle.
Lampe + Brutgerät kommt für 3 Wochen auf ca. 130-150kWh was etwa 35-40 Euro entspricht.

Wenn das Brutei 1 Euro kostet wird es natürlich uninteressant. Ich hoffe auf 40-50cent pro Ei.

Hab eben mit Bioland telefoniert wegen Adressen für Junghähnchen oder Bruteier, weil ich für beides keine Lieferanten finde.

K1rin
17.07.2014, 10:45
Ja das hab ich alles mit eingerechnet. Und DU hast recht, der Strom spielt eine Entscheidende Rolle.
Lampe + Brutgerät kommt für 3 Wochen auf ca. 130-150kWh was etwa 35-40 Euro entspricht.

Wenn das Brutei 1 Euro kostet wird es natürlich uninteressant. Ich hoffe auf 40-50cent pro Ei.

Hab eben mit Bioland telefoniert wegen Adressen für Junghähnchen oder Bruteier, weil ich für beides keine Lieferanten finde.

Ist das ein Tipp- oder Denkfehler?

3 Wochen Brutmaschine und 3 Wochen Wärmequelle macht 6 Wochen Strom! Somit wären 70 - 80 Euro in der Rechnung, also mindestens das Doppelte - wobei ich mal denke, für die Wärme sind 130 - 150 kWh für 1 Wärmequelle gerechnet. Bei so vielen Kükis brauchst du aber mehrere Wärmequellen, damit auch jedes Küki es warm hat.

tim99
17.07.2014, 10:59
Das war gesamt für 3 Wochen gerechnet.

250Watt für Wärmelampe = Gesamt in 3 Wochen 126 kWh + 31 kWh für Brutmaschine = 157 kWh x 0,26cent = 40 Euro

tim99
17.07.2014, 11:05
Wie lange halten sich eigentlich Bruteier bis man sie ausbrüten muss??

K1rin
17.07.2014, 11:48
Frisch gelegt kann man Bruteier 3 Wochen sammeln, man sollte sie jeden Tag mehrmals wenden damit der Dotter nicht an der Eihaut anklebt.
Eier welche älter als 3 Wochen sind, da sinken die Chancen auf ein Küki stark, unmöglich ist es aber nicht aus so alten Eiern auch noch einige Kükis zu bekommen.

Für Bruteier sollte man den Elterntieren ein Elterntierfutter füttern. Füttert man falsch (z.B. Legemehl, Mastfutter oder ähnliches), dann ist zu viel Eiweiß im Ei und/oder die Kükis sind nicht vital oder ertrinken im Ei. Elterntierfutter verursacht geringe Mehrkosten.

jontom
17.07.2014, 13:42
Für eine Wirtschaftliche Kalkulation fehlen jedoch noch einige wesentliche Kostenpunkte.

Lohnkosten,Anlagenkosten,Verarbeitungskosten usw.usw.

w.lensing
17.07.2014, 13:58
Bruteier sollte man nicht länger wie 14 Tage sammeln ( entspr. der Dauer für ein Hühnergelege bei Naturbrut ) da danach der Erfolg merklich nachläst. Eier brauch nicht gewendet werden wenn sie auf die Spitze in Eierhorden gestellt werden, da sich dann der Dotter nicht anlagern kann.
Bei guten Bruteiern solltest du mit einen Schlupf von 80% rechnen können. Ist es für deine Vermarktung nicht besser, öffter in kleineren Mengen Hähnchen anbieten zu können?

tim99
17.07.2014, 14:20
Öfter heißt aber auch öfters einstallen, ausstallen, zum Schlachthof fahren wieder abholen usw. usw.
Alle 2 Monate oder alle 4 Wochen das ist noch vertretbar…

Ich bin momentan erstmal auf der Suche wo ich Bruteier dieser langsam wachsenden Masthybriden herbekomme.

mucke
17.07.2014, 15:41
Meine Idee wäre ja, sie selbst zu züchten...

masterjonas
17.07.2014, 16:11
Die Idee an sich finde ich gut. Habe selber schon öfters langsam wachsende Hähnchen ausgebrütet.
Finanziell dürfte sich das ganze wohl kaum lohnen.
Zu den bereits kalkulierten Aufzuchtkosten kämen auch noch die Kosten fürs Impfen.
Wenn du das ganze gewerbemäßig betreibst kommst du wohl kaum ums Impfen herum.


Hier habe ich meine Bruteier bestellt:
http://hetzenecker-kueken.de/

Ich hatte immer ein Schlupfergebnis um die 80%. Und das bei Posteiern.


Freude wird eine solche Aktion sicherlich bringen. Aber aus finanzieller Sicht sicherlich nicht lohnend.

tim99
17.07.2014, 20:25
Ja das kläre ich gerade mit unserem Tierarzt. Ich hoffe es reicht die Geflügelpest.
Die Hähnchen leben ja "nur" ca. 3 Monate.

Mal schauen, evtl. holen wir uns ja auch 15-20 Bressehühner und ein Hahn als Elterntiere.
Nur was wir dann mit den Hennen machen sollen wissen wir noch nicht. Für die Eier sind es eigentlich
zu wenige und für Fleisch dauert es zu lange. Wäre halt auch eine Möglichkeit!

Man könnte halt auch werben "Vom Elterntier über Küken bis zum Hähnchen - alles aus einer Hand" oder so ähnlich.
Oder halt zumindest Bruteier kaufen und ausbrüten. Ist halt wieder mehr Arbeit, aber wir wären unabhängiger.
Kommt jetzt erstmal auf´s Impfen an!

Ansonsten halt die ganz normalen weíßen Turbohähnchen die wir 1-2 Wochen länger als die Industrie in Freilandhaltung im mobilen Stall mästen. Wirtschaftlich sind die natürlich interessanter, aber zu unserem Konzept für den Hofladen und die Freilandeier aus dem Hühnermobil passen die langsam wachsenden Hähnchen natürlich besser. Es ist halt kein Hobby mehr, daher spielt der wirtschaftliche Gedanke natürlich auch eine Rolle, macht ja alles auch viel Arbeit!

mucke
17.07.2014, 21:18
Vielleicht solltest Du für dich erst mal klären, was du willst und danach, ob du das finanziell irgendwie tragen kannst.

tim99
17.07.2014, 21:42
Was ich/wir wollen?

Jemand der uns alle 2 Monate und nächstes Jahr dann evlt. alle 4 Wochen 80 braune langsam wachsende Hähnchen bringt. Und das ist genau das Problem. Entweder wird’s zu teuer mit dem bringen weil die extra 300km herfahren müssen oder in der Regelmäßigkeit wird’s keiner machen. Also bleiben noch Bressen mit evtl. Elterntieren oder Bruteier von langsam wachsenden Masthybriden.

Die normalen in Freilandhaltung möchten wir eigentlich vermeiden, weil das nicht so gut zu unserem Konzept passt.

So wie es jetzt aussieht, wird es um´s brüten kein Weg vorbei gehen wenn wir weiterhin langsam wachsende Hähnchen in einer gewissen Regelmäßigkeit anbieten möchten. Ansonsten gibt es zu viele Unsicherheiten dass was schief geht.

Als Verkaufsargument wäre eine eigene Aufzucht / Brut ja auch nicht schlecht.
Wir dürfen auch nicht immer nur das rein Verkaufsprodukt Hähnchen sehen. Das bringt uns mehr und neue Kunden in unseren regionalen Laden. Die kaufen dann z. B. unseren Honig unseren Eierlikör aus Freiland-Eiern oder Eier, Gemüse usw. – haben einige neue Kunden dank der Hähnchen bekommen. Das muss man auch sehen! So ist es auch mit den Freiland-Eiern… ohne die würde der Laden nur halb so gut laufen!! Daher wissen wir wie wichtig es ist einige Produkte zu haben für die die Leute gerne auch mal ein paar Kilometer weit fahren.
Wir haben daher z. B. seit kurzem Honig von unsereinen eigenen Wiesen und das schätzen die Leute. Machen wir aber alles im Nebenerwerb (meine Frau ganztägig) daher muss man auch immer dran denken, dass es irgendwie leistbar ist für uns. So jetzt muss ich zu den Hähnchen, sonst ist der Fuchs vor mir da und das wäre…

masterjonas
05.09.2014, 03:53
Hey Dennis,

wie ist denn der aktuelle Stand der Dinge?

tim99
05.09.2014, 07:56
Wochenlange Suche über Internet, Telefon, mit verschiedenen Bioverbänden usw.

Unsere Lage in der Mitte Deutschland und die geringe Menge (aktuell 80 Stück alle 2 Monate) sind halt das Problem. Bruteier zu bekommen ist genauso schwierig. Wenn man welche bekommt, dann kostet der Versand 40 Euro.

Jetzt bekommen wir regelmäßig Eintagsküken von einem Demeter-Betrieb.
Die ersten sind jetzt 4 Wochen alt, die nächsten sollen in ca. 2 Wochen kommen für die Weihnachtsbestellungen. Das sind nun weiße ISA 757. Die leben knapp 3x so lange als das normale Hähnchen der Geflügelindustrie. Die Nachfrage ist (ohne Werbung) so groß, dass wir wohl noch ein zweites Hähnchenmobil anschaffen (müssen). Täglich ca. 2 Bestellungen und ich wollte eigentlich noch paar Anzeigen schalten. Bringt aber ja nix, wenn die Bestellliste bereits voll ist.

Das war eher Glück, dass das geklappt hat mit dem Lieferant.

Wir hatten jetzt noch mal 12 Stück (gestern ist eines verendet) von den normalen Hähnchen im mobilen Stall. Die gehen weder raus in die Wiese (muss ich sie schon einzeln raussetzen) noch gefallen uns diese explodierenden Teile. Das ist doch nicht normal so was!!!
Die langsam wachsenden Hähnchen können sich wenigstens normal bewegen und sehen nicht aus wie aufgeblasene Luftballons. Meine Frau ekelt sich sogar die anzufassen, weil die sich wie ein Fleischklops anfühlen. Das waren die letzten Turbohähnchen, die wollen wir nicht mehr!!!

Zum Hühnermobil:
Aktuell an einem neuen Standort mit vielen Obstbäumen, haben wir am Hühnermobil wieder bissel Probleme mit einem Raubtier. Entweder ein junger Habicht oder Mäusebussart/Milan,
oder ein Fuchs, Marder & Co. Dadurch, dass die Hühner das tote Huhn bereits verspeist haben (Kannibalismus), kann man nicht mehr wirklich erkennen wie es getötet wurde.
Was komisch ist, dass man keine oder wirklich nur eine Handvoll Federn sieht.

Wenn ein richtiger Habicht da war (was wir in Januar täglich hatten), dann war das Huhn gerupft und 2-3m Radius alles voll Federn. Hat man sofort gesehen wer das war.
Auch der Fuchs rupft ja eigentlich das Huhn etwas wenn er es frisst. Normal nimmt er es aber mit. Also evtl. der Marder. Aber ich hatte schon mal einen erfolglosen Angriff eines braunen kleineren Greifvogels gesehen. Das ging so schnell, kann ein Habicht-Männchen gewesen sein, aber auch ein junger Bussard oder Milan. Von den letzten beiden Kreisen in dem Gebiet eigentlich regelmäßig 5-6 am Himmel. Wenn Wiesen gemäht werden sind es auch mal über 10 Stück.

Seit wir 3 mittelgroße Ziegen bei den Hühnern haben war eigentlich Ruhe. Jetzt hatten wir, wie gesagt, wieder drei Tote Hühner ohne Federrupfen.

Wir haben 3 Hybridhähne dabei, die sind brav, aber leider nicht sehr aufmerksam und aggressiv gegen Angreifer. Der Lakenfelder Hahn ist da schon ein ganz anderes Kaliber.
Der ist von unserem festen Stall zuhause umgezogen zum Hühnermobil, weil er mich mehrfach angegriffen hat. Dort ist er der schwächste Hahn (wird von den Hybridhähnen unterdrückt), aber der aufmerksamste bei Gefahren und Angriffen.

Als der o. g. Angriffsversuch stattfand, hat er schon gewarnt, da habe ich noch nichts vom Greifvogel gesehen (das war sehr gut!) und alle Hühner incl. der drei Hybridhähne haben sich verdrückt. Der einzige der ganz „stolz“ und „kämpferisch“ in der Mitte der Wiese stand und alles beobachtet hat, war Caruso unser Lakenfelder Hahn. Der verteidigt echt seine Hühner!

Daher suche ich aktuell nach ähnlichen Rassen um mittelfristig die Hybridhähne zu ersetzen oder einfach noch 1-2 andere aufmerksame Rassehähne dazu zu setzen.

Uns Shamoo-Kampfhahn Gustav ist nun zuhause bei den ca. 100 Hühnern.
Der macht weder uns was noch irgend jemand anderem. Caruso hat schon mal Nachbarn angegriffen, die die Hühner füttern wollten. Weiterhin gräht er nur 1/3 so viel wie Caruso, der sofort gezeigt hat wer der Chef ist. Bin ich nur in die Nähe des Hühnerauslaufs gekommen, hat sich Caruso sofort auf eine Erhöhung gesetzt und gekräht was das Zeug hält.

Das ist der Stand der Dinge…

fradyc
05.09.2014, 08:25
Kannst ja solche als Bewacher einstellen:

http://www.hint-horoz.de/artikel/kampfhuehner-und-greifvoegel.html

tim99
05.09.2014, 09:37
Ja, den Interessanten Link kenne ich. Daher hatten wir es ja mal mit solch einem Kamphahn versucht.
Leider ist er nur aggressiv gegen andere Hähne. Wenn aber die Rangordnung geklärt ist, verhält er sich ganz normal.
Zumindest unser Kampf-Hahn. Am wachsamsten und aggressivsten ist unser Lakenfelder-Hahn!

Am Standort wo das Hühnermobil 80% des Jahres steht (und regelmäßig versetzt wird), sind keinerlei Bäume zum ansitzen. Vielleicht hatten wir deshalb dort keinen Verlust durch Habicht.

Das Problem ist, wenn er 1-2 mal erfolg hatte, wird man ihn nicht mehr los. Das Problem hatten wir ja am Standort im Januar/Februar der ca. 3-4km entfernt liegt. Hier kam er täglich. Das führt teilweise zu Massenpanik, wo dann ein Huhn geschlagen wurde und 10-15 erdrückt/erstickt sind, weil die Hühner in Panik geraten sind. Daraufhin haben wir dann die drei Ziegen (mit Glocken) geholt und den Standort gewechselt.

Auf der Wiese am Hof haben wir bisher im Jahr ca. 3-4 Verluste im Winter, was ja eigentlich auch normal ist bei Freilandhaltung. Aber auch dort hatten wir nun vor ca. 2 Wochen mal einen Verlust,
was evtl. wirklich auf die jungen Greifvögel schließt die mal ihr Glück versuchen. Aber auch die müssen ja eigentlich rupfen, was auch bei dem Huhn nicht der Fall war. Das wiederum würde auch wieder auf einen anderen Räumer schließen..

Was wohl sehr gut funktioniert sind Hütehunde, dann braucht man nicht mal mehr einen geschlossen Stall. Das sind zumindest die Erfahrungen von unserem Hähnchenlieferant, der hat mehrere Hütehunde und keinerlei Verluste bei verschiedenen Geflügelrassen.

Mal schauen wie sich alles weiter entwickelt…