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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dreikäsehoch wird pampig



elja
15.07.2014, 21:56
heute hat mich ein kleines Hähnchen, am 04.06. geschlüpft, mehrfach so fest es konnte in die Hand gezwickt, als ich versuchte es festzuhalten wurde es richtig pampig und kniff noch einmal zu. Ich habe dann beide Hände genommen, das Tierchchen festgahlten bis es aufhörte zu zappeln, dann habe ich ihm über den Rücken gestrichen bis es auch nicht mehr zeterte. Beim "auf den Boden" setzen ahbe ich es festgahlten, dass es nicht gleich durchstarten konnte und habe ihm noch ein paar Mal über den gesamten Rücken gestrichen bis zur Kloake. Danach war sein aufgeblasenes Ego auf Normalmaß geschrumpft. War das so ok oder wäre ich besser anders vorgegangen?
Mir war gestern schon aufgefallen, dass der Kleine etwas zu "groß" war, mir aber dabei noch nichts gedacht, weil ich ihn noch so jung finde. Vater ist mein schwarzer Orpihahn, dessen Nachkommen bisher alle durch ein sehr sanftes Wesen zu Menschen auffallen, Mutter eine Lohmann braun, ebenfalls Menschen gegenüber sehr verträglich.
Die Schwester von dem Kleinen hat auch ein etwas übertriebenes Selbstbewußtsein, aber nur gegen andere Hühner.

Angi&Manu
15.07.2014, 22:11
Bleibt dran!
Wenn er größer wird könnte es sonst ungemütlich werden.

Okina75
15.07.2014, 22:27
Ja, Lohmann- Braunmixe sind teils mit Vorsicht zu genießen, auch wenn die Eltern ganz lieb sind.
So einen hatte ich letztes Jahr auch. Mutter braune Lohmann (an sich ein Herzchen), Papa mein damaliger Alphahahn, der ebenfalls absolut un- aggro war.
Und Söhnchen? Fing schon im Alter von acht Tagen an, trillernd und mit imaginär aufgestellter Halskrause auf die Schuhspitze zu springen und nach denen zu hacken, wenn ich fütterte... Was getan?
Den prostestierenden Pimpf gegriffen und eine Weile festgehalten, bis er anfing zu zappeln und wegwollte. Als Erwachsener war er dann ok, verbündete sich aber mit einem Ziehbruder und machte mit dem Treibjagd auf Hennen mit anschließendem Ringelpietz, erst der eine, dann der andere... Was dann leider die Waagschale zu seinen Ungunsten ausschlaggeben ließ...

Lohmann Braun- Hennen mögen die knutschkugeligsten Hühner der Welt sein, leider sind die Hähne dafür oft leicht größenwahnsinnig, was sich mitunter auch vererben kann...

elja
16.07.2014, 08:23
@ Okina
ja, das scheint bei meinem der Fall zu sein. Wahrscheinlich hat die Glucke das schon früh gemerkt, da sie zu dem immer besonders streng war.
Die Schwester ist auch ziemlich frech, sie fängt an sich jetzt mit den erwachsenen!!! Hennen anzulegen, die im Rang unter der Glucke sind. Wenn sie dann eine drauf kriegt, rennt sie schreiend zu der Glucke oder lieber auch zum Hahn (Z-Brahma). Der Hahn, der Depp, verteidigt sie dann auch noch>:(

Rocco
16.07.2014, 13:43
Hallo elja,

Dein Zwerg wird Dir später den Rang ablaufen wollen, das garantiere ich Dir jetzt schon.
Wenn Du mit ihm klarkommen willst, darfst Du heute schon bei der Erziehung keine Luft ranlassen. Zeige ihm, dass Du der Chef bist und der Zwerg nichts zu melden hat.

Ich beschäftige mich mit dem Verhalten von Hähnen, hatte schon einige und besitze zur Zeit auch wieder 5 Stück.
Selbst der Kleinste (Serama) wollte schon den Affen machen. Probiert haben alle schon, mich als Chef abzusetzen.
Solche Anwandlungen ersticke ich sofort im Keim. Einmal verloren, immer verloren.

mfg Rocco

Chabo-Fan
16.07.2014, 13:56
Ich hatte auch schon Hähne, die pampig wurden - und trotzdem ich sie in ihre Schranken gewiesen habe, haben sie es immer wieder versucht und mich oder auch meine Familie in unbedachten Momenten dann doch wieder 'angegriffen'.

Ich habe jetzt nur noch Chabos - und bei denen ist so ein Verhalten wohl eher selten, hatte ich aber auch einmal - jedoch nur in sehr schwacher Form - und weil die ja sehr klein sind, ist es auch nicht so wild.

Der Stänkerer, den ich vor zwei Jahren für meine großen Legehühner angeschafft hatte - so hübsch er auch war - kam dann im nächsten Sommer in den Topf, denn ich war es leid, dass er immer wieder ankam und angegriffen hat, auch wenn ich ihn immer wieder in die Flucht geschlagen und traktiert habe. Doch er hat es schon wenig später immer wieder versucht - und irgendwann war ich es leid.

Nach meinen Erfahrungen lassen die es nicht, wenn sie so ein Verhalten an den Tag legen. Ich habe es mit dem großen Hahn ein ganzes Jahr versucht - aber dann war ich es leid. Da meine Hühner auch bei uns im Garten laufen, wollte ich nicht ständig angemacht werden, wenn ich im Garten bin - und das ist im Sommer halt sehr oft der Fall.

Okina75
16.07.2014, 13:56
elja: So einen wie die Schwester habe ich dies Jahr auch dabei.
Es ist ein (bezeichnenderweise?) Sohn aus weißer Legehybride und einem Chabohahn. Der kleine Scheißer wuchs als Einzelkind auf, da sieben der 9 Geschwistereier unbefruchtet waren und die anderen beiden befruchteten in der Brut abstarben. Und schon früh zeigte sich sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, als er beispielsweise drei Wochen alt am Wassernapf eine brütende Glucke anstänkerte und auch anderen Hennen in leichter Verkennung der Sachlage sein Halskräuschen entgegen sträubte, was in Verbindung mit seinen kurzen Chabo- Beinen natürlich der Quietscher schlechthin war *hihi, kicher*.
Natürlich kriegte er nahezu immer eins auf die Zwölf, was ihn jetzt zu einem völlig gemäßigten Junghahn heranwachsen ließ, der auch vor Hennen ausreißt, wie sich das gehört. Und da der auch schon lange krähen kann, es aber nicht tut, außer irgendwann ein einziges Mal an irgendeinem Tag, darf der vielleicht sogar bleiben ^^...

Gerade bei so kleinen "Ich gegen die Welt"- Hähnchen ist frühe Erziehung total von Nöten, ansonsten wird man mit denen sicher nicht froh, später. Drück' Dir die Daumen, dass Du den Knirps gebändigt bekommst (es sei denn, er soll eh in die Röhre).

Grüße,
Andreas

PS Chabo- Fan: Dieses "Weil sie so klein sind, ist es ja nicht so wild" ist genau die Einstellung, warum viele Menschen glauben, sie müssten ihre Klein- und Kleinsthunde nicht richtig erziehen ;).
Was habe ich mir schon oft gedacht, in meiner Berliner Zeit, was wohl der Teufel los wäre, wenn sich fast sämtliche Hunde über, ja, Border Collie- Größe so aufführen würden wie nahezu alle Winz- Hunde es fast selbstverständlich tun... Inklusive Knurren, Fletschen, in die Leine springen und das Gegenüber verhackschnetzeln wollen... Hohoho, was würden da die Tierheime aus allen Nähten platzen :laugh.

Nein, ich bin da ganz rigoros, und habe mir mit unserem ersten Hahn damals, einem Sebrighthähnchen, ebenso einen Tanz geliefert wie seinerzeit mit dem Lohmann braun- Hahn im Zivi. Im Gegensatz zum Lohmann- Hahn, der es etwa alle 7- 14 Tage wieder wissen wollte, begriff der Sebrighthahn, tropfnass etwas 600 g schwer, es nach zweieinhalb mal und war von da an das fabelhafteste, löwenherzigste Hähnchen, dass man sich denken konnte. Vermisse das Kerlchen noch heute :).

Chabo-Fan
16.07.2014, 14:21
Hallo Okina,

so habe ich das nicht gemeint und schließe mich Dir darin an, denn ich bin auch der Meinung, dass gerade oft sehr kleine Hunde gar keine Erziehung haben - ich habe eine Deutsche Dogge - und die ist super erzogen. Heute morgen kam eine Frau mit zwei Minis - es waren glaube ich, Rehpinscher - die haben gemacht wie Mecki Messer - das ist nicht schön. Doch meine 'Heidi' steht über solche Anmache total und geht dann eher an die Seite, als dass sie sie verschlucken würde. Leider reagieren sehr viele - gerade kleinere Hunde so idiotisch und haben überhaupt kein Benimm.

Und bei den Hähnen - natürlich maßregele ich jeden Hahn jeder Größe - wenn er frech wird. Ich wollte das nicht verniedlichen - nur ausdrücken, dass es nicht so schmerzhaft ist wie bei einem Großen, wenn man 'angemacht' wird von den kleinen Stinkern. Aber ich habe bei meinen Chabo-Hähnen damit seit vielen Jahren nie mehr Probleme gehabt.

Laura
16.07.2014, 15:21
Im Alter von 5 Wochen seh ich so ein Verhalten als ganz normal an. Auch Hennen hacken da schon mal zu, wenn ich mit der Hand zu nahe komme. Ich bin immer froh, wenn solche mutigen Küken in der Gruppe mitlaufen. Die bekommen nicht gleich eine Panikattacke beim Anblick einer Katze oder Krähe. Sondern stellen sich im Kreis drumherum und "verbellen" diese, bis Hilfe in Form eines Zweibeiners auftaucht.
Auch die Hennen stellen die Nackenfedern auf und wollen dann bestimmt nicht gestreichelt werden. Bei Küken, die in einem Karton aufwachsen, sieht man so ein Verhalten vielleicht nicht, aber draußen sichert es das Überleben. Es gibt immer schüchterne Küken, die nie die Hand beißen, die sie füttert. Die profitieren von dem Mut der Anderen.
In dem Alter laß ich sie einfach machen was sie wollen. Da wird auch keiner zwangsgehalten. Wenn sie später zu den Großen kommen, erklären die ihnen schon, wie das mit der Hackordnung läuft.
Je öfter ich einen heranwachsenden Hahn bedränge, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Herausforderung nach der Pubertät.
Küken haben hier Narrenfreiheit. Wer nach meiner Hand hackt, bekommt halt kein Futter mehr aus der Hand. Greife ich ein Küken von oben und es hackt zu, ist das ein natürlicher Reflex. Kleine Kampfspiele, um es zum Hacken rauszufordern, würde ich aber unterlassen. Am besten ignorieren.
Gruß, Laura

elja
17.07.2014, 14:19
seit dem Festhalten ist er ganz friedlich. Er benimmt sich mir gegenüber vorbildlich. Ich hoffe mal, dass das so bleibt, da er insgesamt einen sehr mutigen Eindruck macht. Sein Verhalten zu anderen Hühnern war und ist absolut normal. Die Schwester möchte ich auf jeden Fall behalten, da sie wirklich ein Herz wie ein Löwe hat. Gestern hat sie sich mit anderen an den Zaun gestürzt um die junge Katze, die mal vorbei schaute, zu verwarnen.

elja
29.07.2014, 21:23
Update:
der kleine Kerl benimmt sich immer noch vorbildlich. Er zieht jetzt mit den 2 Wochen älteren Zworpi-Hähnchen rum, das tut ihm ganz gut. Mir gegenüber ist er respektvoll, aber noch? nicht scheu. Er denkt gar nicht mehr daran zu picken oder zu kneifen. Ich hoffe, dass das so bleibt. Letztendlich wird er wohl in Sibierien landen, aber das kann man ja rausschieben, wenn er sich benimmt - Vielleicht kriegt er dann sogar irgendwo einen Harem, er ist nämlich ein sehr mutiges kleines Kerlchen, der sich auf sämtliches Raubzeug wie Spatzen und Amseln :laugh stürzt und junge Katzen ganz energischt beschimpft und verfolgt.

Bunte Huehner
29.07.2014, 21:38
Was bin ich froh dass wir so friedlich Hähne haben. Bei der aktuellen Menge würde das in Streß ausarten. Sogar die knapp 5 Monate alten Marans-Hähne sind sogar gegen Kinder sehr friedlich. Da wird nicht gepickt und nix. Auch die Althähne von gut 1 Jahr sind sehr friedlich gegenüber Mensch und Hennen, die Junghähne versuchen schon ihr Glück bei den Hennen was nicht immer schön für die Hennen war - darum haben wir jetzt eine "Junggesellentruppe" zusammengestellt und trotz erster Sorgen gibts keinen Zoff im Stall.

Gegen Menschen egal welchen Alters sind sie sehr zurückhaltend. Naja manche versuchen die Katzen am Zaun zu jagen, die sind aber alle ausgewachsen und "lachen" sich eines. Da geht auch keine Katze zu nah ran, die ignorieren sie einfach.