Kalk vernebeln?

[Moni72]

Hallo,

meint Ihr, es bringt was, den normalen Kalk, den man mit Wasser vermischt
gegen Milben streicht, im trockenen Zustand mit z.b. einem Kompressor zu
vernebeln?

Ich mache das immer so mit Kieselgur. Nützt nur leider derzeit gar nichts und die
roten Milben nehmen überhand.

Könnte der Kalk die Milben ersticken?

Hab gerade mit Kalkwasser gestrichen. Möchte aber zusätzlich nochwas machen.

[zickenhuhn]

Tja, das Problem habe ich leider auch. Habe es jetzt etwas eingedämmt durch Wechsel mit Kieselgur, Balistolöl und Sand. Weg gehen die leider nicht, da das alles nicht die Eier angreift, da muss man abflammen. Das geht jedoch im meinem Holzstall, steht auch noch nahe beim Gastank, nicht. Also versuche ich hält sie einigermaßen in Schacht zu halten.
Ich würde es einfach mal mit dem Kalkvernebeln probieren. Meine Methode muss ich alle 3-4Tage wiederholen. Ärgert mich maßlos, mein schön anzusehender Stall sieht jetzt aus, als hätte jemand mit weißer Farbe gewütet.Aber was solls

[Moni72]

Also ich habe gerade mal mit meinen Eltern telefoniert. Die hatten 20 Jahre lang Hühner. Damals hatten sie kein Kieselgur etc. Sie haben den ganz normalen Kalk, den man auch mit Wasser vermischt streicht, in Pulverform (trocken) in den Stall eingebracht. Damals würde er mit der Schaufel gegen die Wände geschmissen. Zwei mal pro Jahr wurde das wohl gemacht. Es ist nie ein Huhn daran gestorben.

Heute hab ich ´s nicht mehr geschafft, aber morgen werde ich das auch mal mit dem Kompressor vernebeln. Ist ja von der Körnung her, genau wie das Kieselgur. feiner als Mehl. Müßte ja dann auch funktionieren.

[Mathias]

Grundsätzlich ist Kalk zur Bekämpfung der Milben geeignet. Er verschließt die Tracheen der Milben, und sie ersticken.

Ob Kalk mit Kompressor zu vernebeln ist weiß ich nicht. Ich stelle mir das technisch sehr schwierig vor. Kalkstaub ist sehr fein; wie soll er an senkrechten Wänden hängenbleiben? Tendenziell wird er in die Luft geblasen und rieselt überall hin nur vielleicht nicht dahin wo er hin soll.
Unbedingt auf Atem- und Augenschutz (noch besser Kopfschutz) achten und auch Kleidung gut abdichten. Der feine Kalkstaub dringt durch kleinste Lücken.
Beim Kalk den gelöschten und nicht den Branntkalk verwenden; sonst sind schwere Ätzschäden möglich. Auch der gelöschte Kalk erfordert noch gewisse Vorsicht.

Üblich ist eigentlich das anrühren von gelöschtem Kalk in Wasser und dann streichen mit Quast oder versprühen mit Kalkspritze. Werkzeuge nachher gut säubern.

Ich nehme grundsätzlich Branntkalk zum Desinfizieren; lasse den dann in leerem Stall einwirken; fege den dann zusammen und streiche dann alles mit selbst gelöschtem Kalk ein; mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen.

Dauerlösungen gibt es gegen Milben nicht; es hilft nur rechtzeitig - im Frühjahr bei erster Wärme - die Bekämpfung beginnen und je nach Befall wiederholen. Rückzugsmöglichkeiten für Milben im Stall minimieren.

Viele Grüße von Mathias

[Hühnermamma]

Vorsicht bei Kalk mit den Haaren. Ohne Kopfschutz siehst Du nach der Aktion aus wie ein explodierter Strohbesen.

[vonWelsum]

Bei mir hilft Kieselgur oder was auch immer für ein Puder auch nicht die Bohne.
Auch allerhand Sprays habe selten eine längere Wirkung.
Habe mir beim Schädlingsbekämpfer eine Sprühlösung machen lassen, da er an stärkere Mittel kommt, als wir Privatpersonen.

[Tucke]

Aber die Giftmischung findet sich dann im Ei wieder...

[Moni72]

Ich hab´s gerade gemacht. Kalk in eine Schüssel. In Arm-Reichweite in dem Stall gestellt. Dann den Kompressor drauf gehalten und sofort Türe zu. Eine Stunde den Hühnerstall zu gelassen. Danach hatte sich der Nebel größtenteils gelegt.

Ich weiß nicht ob ich`s mir nur einbilde, aber ich hatte den Eindruck, daß viele tot waren und die anderen sehr langsam geworden sind. Alles ist weiß gepudert.

Morgen werde ich dann sehen , ob sich wieder Milbengruppen an den Wänden gesammelt haben oder nicht.

Irgendwas muss die Viecher doch platt machen!