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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rassebericht: Die Rouenente !!!



André1
18.09.2006, 18:21
Diese Entenrasse soll im 18. Jahrhundert in Frankreich, in der Nähe der Stadt Rouen aus Landenten erzüchtet worden sein.Sie verkörpert das extrem vergrößerte Abbild der Stockente, auch in der Farbgebung.Bei dieser Ente aus der Normandie legt man Wert auf Frühreife, verbunden mit beachtlichem Fleischansatz.Ihr Fleisch soll in der Zeit ihrer Entstehung von keiner anderen Entenrasse übertroffen worden sein.Bis zu dem Alter von 8 bis 10 Wochen erreichten die damaligen Rouenenten ein Gewicht von 2 bis 2,5 Kilogramm.Wie so oft in der damaliger Zeit, erfuhr die Rouenente in England eine züchterische ,,Verfeinerung" .Man nannte diese Rasse in England auch Normandie-Ente.In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts wurde die Rouenente in Deutschland eingeführt.Das Zuchtziel war ein hoher Fleischertrag von bester Qualität.Die Legeleistung soll jährlich bei 60 bis 80 grün bis weißlichen Eiern gelegen haben.Heut werden prinzipiell 80 Eier pro Jahr gefordert, wobei auch eine höhere Leistung bekannt ist.Als zusätzlicher Leistungsfaktor galt früher ihr Federnertrag, der als beachtlich eingestuft worden ist.Jungerpel sollen ein Gewicht von 3,5 Kilogramm aufweisen.Bei Alterpeln kann die Gewichtsklasse bis 5 Kilogramm gehen.Jungenten bringen es auf 3 Kilogramm, Altenten auf 4 bis 4,5 Kilogramm.Ein charakteristisches Merkmal ist die von der Brust bis zum Hinterteil durchlaufende Hautfalte, die natürlich dem Brustbein folgt.Die Hautfalte kann nahezu bis auf den Bodenhinabreichen.
Allerdings muss ein Zwischenraum zwischen Boden und Hautfalte frei bleiben.Auf den Schauen wird großer Wert auf eine exakte Kielführung gelegt.Schaut man sich die Rouenente im Wesen an, so muss man ihr ein ruhiges Verhalten bescheinigen.Fast ist man geneigt zu behaupten, dass die Rouenente die ruhigste unter allen Entenrassen ist.Aufgrund ihres schweren, massiven, tiefen, langen und breiten Rumpfes wirkt ihr Gang gemächlich, fast etwas plump.Die Enten sind im Körperbau etwas kürzer als die Erpel.Rouenenten weisen ein langen und leicht nach oben gewölbten Rücken auf.Wenn die ganze Zeit von einem langen Körperbau die Rede war,heißt das nicht, je länger desto besser, denn wird der Körper zu lang, fallen die Rouenenten aus dem typischen Rahmen.Aber auch zu kurze sind verpönt.Der Kopf der Rouenenten erscheint - vorallem im Verhältnis zum schwergewichtigen Körperbau - schlank.Einher geht eine geringe Ausgeprägtheit der Backen, und die Stirn ist ansteigend.Wie bei allen Enten ist ihre Iris dunkel.Der Erpelschnabel zeigt eine ölgrüne Farbe und eine hakenförmige schwarze Bohne.Ins Gelbliche gehende Aufhellungen sind unerwünscht.Bei der Ente ist der Schnabel braungelb mit schwärzlicher Sattelzeichnung in der Mitte.Die Bohne hatt eine schwarze Farbgebung.Hat der Entenschnabel eine grünliche Tönung, so gilt das als Fehler.Insgesamt erscheint der Entenschnabel etwas kürzer als der vom Erpel.Man sieht immer wieder Exemplare mit rauen Schnabelwurzeln; diese Negativerscheinungen sind unerwünscht, ebenso senkend eingebaute Schnäbel.Die Läufe wirken kräftig und haben eine orange Farbe beim Erpel und eine blassrote bei der Ente.Der von ihnen getragene Körper muss eine waagerechte Haltung aufweisen.Der geschlossene Schwanz ist ebenfalls waagerecht.Im Exterieur ist der Hals auffälig.Bei mittlerer Länge weist er eine leichte Biegung auf.Die Kehle sollte frei sein, also keinen vollen Kehlschnitt zeigen.Trotz ihres gewaltigen Körperrahmens muss das Gefieder straff und damit wasserfest sein.Loses Gefieder bedingt eine abwertung.Die Rouenenten existieren im traditionellen wildfarbigen Schlag, wie man ihn im Grunde genommen von den Stockenten kennt, und im blau-wildfarbigen Schlag.Bei dem letzterem sind alle schwarzen Farbanteile durch Blau ersetzt.Ein markantes Farbmerkmal bei der Ente ist die hufeisenförmige Zeichnung im braunen und schwarzen Farbwechsel. (Die Blau-Wildfarbigen haben in ihrer Farbgebung in dieser Hinsicht noch Probleme.)Für die Zucht und das Ausstellen ist auf eine korrekte (satte) Hufeisenzeichnung Wert zu legen.Natürlich führen schilfige Schwingen oder bräunlich durchsetztes Weiß der oberen Spiegeleinfassung zu Abstufungen.Bei den Erpeln ist auf eine saubere Perlfarbe zu achten.Die Flügeldecken dürfen nicht rußig werden und selbstredend ist Afterweiß verpönt.Die Zuchtstämme sollten bis spätestens Ende Februar zusammengestellt sein, wenn man keine Zuchtverzögerungen in Kauf nehmen will.Anfang März beginnt die Ente mit dem Legen.Bei einem vollständigem Gelege fängt die Ente eventuell an zu brüten.


Mit frdl.Züchtergrüßen André

Bild 1.) sind 1,1 alt Rouenenten blau-wildfarbig von mir
Bild 2.) sind 2,0 jung Rouenenten blau-wildfarbig von mir
Bild 3.) sind 1,2 alt Rouenenten wildfarbig von meinem Vater
Bild 4.) ist ein Rouenerpel von 2005 von meinem Vater