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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gänse: Rassenmischung?



jan
15.09.2006, 13:34
Ich habe drei verschiedene Rassen Gänse (Steinbacher, Emdener und Pommern). Nun meine Frage an erfahrene Gänsehalter. Habt Ihr schon einmal eine Rassenverschschung vorgenommen? Geht das überhaupt? Sollte man das sein lassen? Ich hätte z. B. Interesse an Steinbacher/Pommern oder Emdener/Steinbacher. Wird das was? Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Außerdem wenn, das Pärchen ist ein Steinbackerpärchen, dass schon viele Jahre zusammen ist. Würde der Steinbacher Ganther überhaupt eine Emdenergans treten?

Lupus
15.09.2006, 15:10
Hallo jan,
da alle Deine 3 Gänserassen der Gattung Anser angehören und bis auf die Steinbacher (diese hat als zusätzlichen Ahnen noch die Höckergans und die stammt wieder von der Schwanengans) von der Graugans abstammen, erzielst Du ohne weiteres mit allen Tieren fruchtbare Nachzucht. Falls Du mit Deinen Tieren Rassezucht oder Erhaltungszucht betreiben willst, mußt Du natürlich rein züchten. Ansonsten spricht nichts gegen eine bunte Scharr Landgänse. Wenn die Gänse zu unterschiedlich in der Größe sind (ich kenne die einzelnen Rassestandards nicht) ist es gut, wenn die Tiere auf einem Gewässer treten (sich paaren) können. Besonders wenn die Ganter wesentlich schwerer als die Gänse sind. Auch sonst ist die Befruchtung mit Gewässer besser. Normalerweise ist einem Hausganter ziemlich egal "was kommt", es gibt aber auch Ausnahmen, die geprägt sind und "feste Vorstellungen" von der Damenwelt haben.

Viele Grüße
Lupus

jan
16.09.2006, 09:24
Vielen Dank für deine kenntnisreiche Auskunft. Würdest du - das wird mir aus deinen Zeilen nicht ganz klar - auch die Steinbacher als Mischrasse in Erwägung ziehen. Ich habe einen Steinbacher Ganther und würde ihn eventuell mit einer Pommern oder Emdener Damen vermählen wollen, seine eigene Frau hat er natürlich auch noch. Meinst Du das klappt? Für ein zweites eigenes Rassepärchen habe ich einfach keinen Platz mehr. Das ist das Problem. Sonst würde ich weiterzüchten.
Gruß Jan

Lupus
16.09.2006, 09:48
Hallo jan,
mußt Du ausprobieren. Bei den Gänsen kommen je nach Prägung und Möglichkeit/Notstand sämtliche "menschlichen" Varianten vor. Von strenger Einehe über einen gelegentlichen Seitensprung über ein Dreiecksverhältnis bis zum Harem ist alles bei Hausgänsen möglich. Es spricht nichts dagegen, wenn Du den Steinbacher als Stammganter einsetzt.
Viele Grüße
Lupus

jan
16.09.2006, 11:53
Herzlichen Dank für deine umgehende Antwort. Ich werde es versuchen mit dem Steinbacher Ganther, denn er ist bereits einige Jahre alt und im Treten erfolgreich. Außerdem mag ich es nicht, Tiere zu töten ohne Nutzen. Er wäre zum Essen einfach zu alt.
Gruß Jan

Lupus
16.09.2006, 21:38
Original von jan
Herzlichen Dank für deine umgehende Antwort. Ich werde es versuchen mit dem Steinbacher Ganther, denn er ist bereits einige Jahre alt und im Treten erfolgreich. Außerdem mag ich es nicht, Tiere zu töten ohne Nutzen. Er wäre zum Essen einfach zu alt.
Gruß Jan

Hallo jan,

bezogen auf Deinen letzten Satz, fällt mir eine alte Geschichte ein. Hier an der Wupper lebte ein etwa 30jähriger Kreuzungsganter Kanadagans x Graugans. Da es sich hierbei um eine Gattungskreuzung handelt, war dieser Ganter, wie viele Gattungskreuzungen, steril. Als seine zweite Frau (noch ein Paradoxum), eine Warzentente, etwa 8jährig verstarb, störte dieser Ganter ganz erheblich das Brutgeschäft der Graugänse auf der Wupper. Daraufhin erlegte im Winter mein Bruder diesen Ganter und lud
einige Jagdfreunde zum Gänse-Essen (mit Rotkohl u. Knödel) ein. Der Ganter wurde kräftig totgetrunken (man sprach also den Bierchen gut zu) und dann sollte er verspeist werden. Durch seine lederartige Konsistenz war das aber nicht möglich. Nach dem Genuß von Knödeln, Rotkohl und einigen Gänsefasern beschloß man, in der kommenden Woche einen zweiten Versuch zu starten. Dieser Versuch verlief ähnlich, nur daß das Gänsefleisch jetzt auch noch stocktrocken war. Nach einem dritten vergeblichen Versuch und dritter Trunkenheit wurde der Ganter kurzerhand an die Jagdhunde verfüttert. Die wurden gut mit ihm fertig. Die Moral von der Geschicht, alte Ganter verspeist man nicht. Ich wünsche Deinem Steinbacher ein langes Leben und viele Gössel.
Viele Grüße
Lupus

Shelsea
16.09.2006, 21:45
Was ist mit Toulouser X Pommerngans? ???
Gruß Shelsea

Lupus
16.09.2006, 21:57
Hallo Shelsea,
von der Fruchtbarkeit der Nachkommen keine Probleme. Von der Befruchtung her könnten Probleme auftreten.Toulouser sind ja ziemliche "Trümmer" und auch etwas behäbiger. Kommt nun darauf an, welche Rasse der Ganter angehört. Beim Toulouser-Ganter und einer kleineren Gans sollte schon ein Gewässer für den Tretakt zur Verfügung stehen. Bei künstlicher Befruchtung gar keine Probleme
Viele Grüße
Lupus

Shelsea
16.09.2006, 22:05
Ganther ist Pommerisch, gans Toulouser,tiefer Teich ist vorhanden( mein Männe hat sich ordentlich gequält.... ;)
Will auch nicht züchten,habe nur gehört,das das ein ganz tollen Mix gäbe..
LG Shelsea

Lupus
16.09.2006, 22:11
Nachwuchs paßt sicher nicht in den Bräter..........
Viele Grüße
Lupus

Shelsea
16.09.2006, 22:20
Ich esse keine Gänse.... :o
Ekelhaft!
Gruß Shelsea

jan
17.09.2006, 14:14
Lupus,
hast Du eigene Erfahrung mit Rassenmischung. Ob ein Steinbacher Ganther überhaupt eine Emdener Gans treten kann. Immerhin wiegt sie vier Kilo mehr als er? Wie schätzt Du das ein.

Lupus
17.09.2006, 17:05
Hallo Jahn,
zumindest auf dem Wasser nicht, sonst muß der Ganter sich ein bißchen anstrengen. Wir hatten Kreuzungen zwischen Grau- u. Hausgans. Zumindest optisch wirkten die Hausgänse doppelt so groß
wie die Graugänse.
Viele Grüße
Lupus