Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Panik- Nachwuchs?
walaskjalf
07.06.2014, 13:40
Es ist ja nicht so, daß ich Hühnerneuling bin. Und dennoch habe ich so etwas noch nicht erlebt: Habe seit drei Monaten Hühner, die in Panik geraten, wenn sie mich nur sehen. Anfütterung brachte und bringt nichts. Gut, da sie regelmäßig Eier legen, kann ich nötigenfalls damit leben. Aber jetzt haben wir Nachwuchs, und ich möchte zumindest, daß diese Küken zahm werden.
Die Mutter hatte sich zum Brüten zurückgezogen. Vier Wochen lang war sie nur vereinzelte Male zu sehen. Dann hörte ich sie zu ihren Küken girren, das Versteck war enttarnt. Wir holten Mami und Küken in ein kleineres Gehege, das wir ins große stellten. In der Hoffnung, daß zumindest die Küken sich an uns gewöhnen. Leider scheucht die Glucke die Küken, die inzwischen anderthalb Wochen alt sind, generell in die Hütte, wenn ich mich nähere. Bleibt ein Küken mal draußen, ist riesengroße Panik bei Küken und Glucke angesagt. Mir stellt sich jetzt die Frage, wie ich die Küken zahm bekomme. Ist das überhaupt möglich, wenn Mutter und der Rest der erwachsenen Hühnerbande so in Panik gerät? Oder muß ich die Küken von der Mutter trennen? Aber das will ich eigentlich nicht, wer soll die Küken vor den anderen Hühnern beschützen?
Hat jemand Erfahrung damit? Und warum, frage ich mich, sind die Hühner so panisch? Sie kamen schon panisch an, ein Hahn und vier Hennen, von denen eine gleich einmal stiften ging und sich nicht mehr zu den anderen gesellte. Sie flog übers ganze Grundstück, sicherlich hundert Meter, in einer Höhe, in der ich noch nie Hühner hab fliegen sehen. Eine Henne, die dermaßen in Panik ist, daß sie auf ihre Hühnerkollegen verzichtet, nur um uns nicht nahe zu sein? Kann das so etwas wie frühe Prägung sein, die sich nicht verliert? Ich bin ratlos.
Am besten ist sie die erste Zeit zu ignorieren.Weder zu locken noch direkt drauf zu zu laufen.Natürlich färbt das Vwrhalten der Glucke auf die Küken ab.
Einfach immer mal einen besonderen Leckerbissen hinwerfen und dann klappt das irgendwann auch.Meine kann ich alle einfach so nehmen die laufen vor mir nicht weg,weder Enten,Gänse noch Puten.Braucht halt Zeit.
Es gibt aber auch durchaus scheue Rassen die man seltenst zutraulich bekommt,um welche Hühner handelt es sich denn?
......... In der Hoffnung, daß zumindest die Küken sich an uns gewöhnen. Leider scheucht die Glucke die Küken, die inzwischen anderthalb Wochen alt sind, generell in die Hütte, wenn ich mich nähere. Bleibt ein Küken mal draußen, ist riesengroße Panik bei Küken und Glucke angesagt. Mir stellt sich jetzt die Frage, wie ich die Küken zahm bekomme. Ist das überhaupt möglich, wenn Mutter und der Rest der erwachsenen Hühnerbande so in Panik gerät? Oder muß ich die Küken von der Mutter trennen? ........
Natürlich ist alles möglich!
1. Klar kannst Du die Mutter von den Küken trennen und die Küken zähmen - aber ok - nicht gewollt!
2. Ich würde es auch lieber sehen, wenn alle zahm wären!
Also viel viel sehr viel Geduld! Und dann klappt das auch! Zuerst einfach nur alle Füttern - am besten im Stall. Denn dann kann keiner so richtig fliehen! Füttern heisst nicht wild das Futter hinschütten! Sondern Du setzt dich hin und gibst denen immer nur ein paar Körner. Erst weit entfernt und dann immer näher zu dir. Und Du wirst sehen nach einigen Wochen fressen sie dir aus der Hand!
Aber das aller wichtigste ist eben Ruhe und sehr viel Geduld!
Ich habe manchmal denn auch schon mal abends im Dunklen eine Henne gegriffen, ins helle damit gegangen und sie auf dem Arm mit Leckerlis gefüttert. Aber auch das mit viel Ruhe und Geduld! Nur so lernen sie natürlich sehr schnell, das dieses Wesen Mensch nicht zum Fürchten ist! Wenn Du sie greifst, denn bitte auch mit Ruhe und Geduld auf dem Arm nehmen! Am Anfang ruhig etwas fester halten - so das sie nicht rumflattern können. Und dann wenn sie auf dem Arm ruhiger sind, denn da mit Leckerlis versuchen.
Aber nochmal! Ruhe und Geduld!!
Nachtrag! Und in ruhig mit ihnen Reden sehr viel Reden ist auch wichtig
catrinbiastoch
07.06.2014, 14:11
Mensch hast Du eine schöne H.P. ! Da werde ich noch so manche Stunde was zum lesen haben . Welche Hühnerrasse hast Du denn da eigentlich ? Wo wurden die groß gezogen ? Ich an Deiner Stelle , würde mich öfter im Stall , wo sie nicht enweichen können zu der Paniktruppe setzen . Dann mit etwas Hackfleisch oder Würmer " bestechen " . Bis alle Dich nur noch mit Leckereien in Verbindung bringen . Wird sicher etwas dauern . L.G. Catrin
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Verhalten sehr stark rasseabhängig ist.
Es gibt Rassen, die vom Wesen her hektisch bis hysterisch sind, und es gibt Rassen mit eher phlegmatischen Gemüt. Dazwischen gibt es alle Abstufungen, und natürlich auch individuelle Unterschiede von Huhn zu Huhn.
Auch bei den Hybriden gibt es eher ruhige, aufgeschlossene, und welche, die immer Panik machen.
Ich hatte z.B. mal Appenzeller Spitzhauben, sehr, sehr lebhafte Hühnchen, draußen flink und vorsichtig, im Stall die absoluten Paniker.
Einer Bekannten hatte ich mal Grünlegerhybriden von einem Händler mitgebracht, der sehr ruhig und sachlich mit den Hühnern umgeht, und von dem diese Bekannte schon diverse andere Hybriden hatte, die im täglichen Umgang ruhig bis aufdringlich waren. diese Grünleger waren wild und scheu wie Fasane, und sie wurden auch nicht gelassener.
walaskjalf
07.06.2014, 14:23
Freut mich, daß Dir meine HP gefällt :)
Mit in Stall setzen geht nicht, da der Stall so klein ist, daß ich nicht mit rein passe. Es ist eine ehemalige Lekstuga, ein Kinderspielhaus. Ja, ich vermisse den großen Stall vom Hof, aber momentan wohne ich hier in eher tierungeeingneter Umgebung... nicht zu ändern.
Rasse- Mischlinge der xten Generation. Ich weiß nur, daß die Mutter der Hennen sich ebenfalls zum Brüten versteckt hat, was ja eher ungewöhnlich ist. Und daß alle sehr, sehr gut fliegen können. Habe ich in der Form auch noch nicht gehabt. Sie sind schwarz, eine hat einige braune Federn am Hals, eine hat einige hellere Federn, die andere ist ganz schwarz. Der Hahn ist gefärbt wie ein oranger Brahmahahn, hat aber keine Federbüschel und soll angeblich auch kein Brahmablut enthalten. Mein Nachbar, von dem ich die Hühner habe, hat auch einige aus dieser Generation behalten, und die sind nicht so panisch. Allerdings gibt es noch einen großen Unterschied zwischen seinen und meinen: Seine sitzen um fünf Uhr auf der Stange. Mein nicht vor halb zehn, weil es so lange hell ist. Ach ja, und noch eine Besonderheit: Etwa alle zwei Tage habe ich ein großes Ei mit zwei Eidotter im Nest liegen. Finde ich erwähnenswert...
Naja, ich werde vielleicht wirklich mal Kaffee trinken im Kükengehege. Leider ist es relativ niedrig, so daß ich mich auf den Boden setzen muß. Nicht die bequemste Position.
Hühnermamma
07.06.2014, 15:07
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Verhalten sehr stark rasseabhängig ist.
Es gibt Rassen, die vom Wesen her hektisch bis hysterisch sind, und es gibt Rassen mit eher phlegmatischen Gemüt. Dazwischen gibt es alle Abstufungen, und natürlich auch individuelle Unterschiede von Huhn zu Huhn.
Auch bei den Hybriden gibt es eher ruhige, aufgeschlossene, und welche, die immer Panik machen.
Ich hatte z.B. mal Appenzeller Spitzhauben, sehr, sehr lebhafte Hühnchen, draußen flink und vorsichtig, im Stall die absoluten Paniker.
Einer Bekannten hatte ich mal Grünlegerhybriden von einem Händler mitgebracht, der sehr ruhig und sachlich mit den Hühnern umgeht, und von dem diese Bekannte schon diverse andere Hybriden hatte, die im täglichen Umgang ruhig bis aufdringlich waren. diese Grünleger waren wild und scheu wie Fasane, und sie wurden auch nicht gelassener.
Bei mir ist es auch so, dass die als hysterisch verschrieene Hybridhenne extrem tiefenentspannt, zutraulich (rotzefrech) und knuddelig ist, während Welsumer und Araucana deutliche Tendenz zu Hysterie zeigen. Die schwarze Hybridkollegin wurde gleich gezogen und verhätschelt wie die weiße, ist aber deutlich zurückhaltender. Ok, eine Araucana ist relativ - wobei das relativ in Anführungszeichen steht - zutraulich. Immerhin frisst sie aus der Hand. Aber anfassen - Hiiiilfe! Die andere Araucanerin ist aber noch einen Tick schlimmer. Bei den Marans kann ich diejenige, die ich mit 6 Wochen bekam (zusammen mit der hysterischen Araucana) jederzeit anfassen und hoch nehmen. Die andere, die ich als adultes Tier bekam lässt mich nur immer beinahe stolpern, frisst aus der Hand, möchte aber nicht angefasst werden. Am schlimmsten ist aber die Welsumer. Die habe ich über 10 Jahre und sie ist scheu wie nochmal was. Dabei kam sie mit 13 Wochen zu uns und war noch einige Zeit zusammen mit einer Amrock bei meiner Tochter im Zimmer. Dort saß sie auf dem Schoß und schaute mit fernsehen. Wie es aussieht, gibt es in Punkto "zahm bekommen" kein Patentrezept. Immerhin kommen alle angeflitzt, wenn ich pfeife. Das ist doch auch was!
Wenn die Hühner sich an den Menschen gewöhnen sollen, dann sollte der Mensch auch oft in der Nähe der Hühner sein und den Menschen als Leckerli-Bringer ansehen.
Du mußt dazu nicht in den Auslauf sitzen. Es reicht ja auch schon, wenn du vor dem Auslauf bist und die Hühner zu dir durch den Zaun vertrauen aufbauen können. Panik bekommen die Hühner ja nur, wenn sie ordentlich Angst vor etwas haben. Zeige ihnen durch deine Anwesenheit einfach, dass die keine Angst haben müssen.
Wenn die Hühner nicht in den Stall gehen, dann gibt es dort vielleicht Parasiten die sie ärgern. Hast du schon mal nachgesehen, wer noch außer den Hühnern im "Spielhaus" wohnt?
Meine Hühner gehen derzeit um halb 7 auf die Stange und einige "stehen sogar nochmals auf", wenn ich später Abends den Auslauf in Ordnung bringe. Es könnte ja etwas Leckeres für sie geben. Ein Teil der Hühner bleibt aber auf der Stange, da sie wohl zu faul sind nochmals "aufzustehen".
Wenn ich eine extrem scheue Glucke habe, mit natürlich dann auch scheuen Küken, warte ich, bis sie 4 Wochen alt sind. Dann gibt es nur noch Futter, wenn ich komme. Da Glucke und Küken im Garten frei laufen, gehen sie sonst immer an die Futterstelle, wenn ich wieder weit genug weg bin. Aber mit 4 Wochen hören die Küken nicht mehr auf Mama, sondern gieren lieber nach gutem Futter. Das dauert nie länger, als 3 Tage, bis die Küken angerannt kommen, wenn sie meine Schüssel sehen. Dadurch wird die Glucke nicht zahm, aber die läßt den Nachwuchs eh bald alleine. Also 3 Tage öfter mal mit der gleichen Schüssel und natürlich gutem Futter locken. Aber immer nur kleine Portionen geben, der Anreiz muß ja da sein.
Besser ist es natürlich schon während des Brütens die Glucke an den Menschen zu gewöhnen.
Gruß, Laura
catrinbiastoch
07.06.2014, 16:18
Also riesen Unterschiede im Verhalten gibt es hier auch . Die Legehennen vom Geflügelwagen ( Maran + und Grünleger ) , sind oft zutraulicher als meine Mischlinge aus Naturbrut . Wenn ich erscheine ob mit oder ohne Schüssel , sind aber alle ruck zuck ran . Selbst die Schlafenszeiten sind verschieden . Die großen Legehennen , besonderst die Rentnerinnen , sind um 18.00 Uhr oft schon auf der Stange . Das junge Volk ( 6 Wochen - 2 Jahre ) ist bis 20.00 Uhr im Stall . Die Krönung sind die Bewohner des " Zwergengartens " ! Das kleine Volk läßt sich echt bitten . Mit samt der Küken, bis Einbruch der Dunkelheit unterwegs . Einige darf ich mit der Taschenlampe aus dem Holunder pflücken . Es sind auch immer die Selben , welche bei jeder Gelegenheit die Katzennäpfe in der Küche kontrollieren . L.G. Catrin
Bei mir ist die erste Henne zutraulich geworden weil ich sie strafgestreichelt hab. - Sie überflog zum x-tenmal den Zaun - während ich Besuch und keine Zeit für Einfangspiele hatte. So nahm ich sie dann der Einfachkeit halber mit und legte sie eine Stunde lang übers Knie. Dabei wurde sie gestreichelt und sie hörte meine Stimme.
Von diesem Tag an schaute sie mich oft ganz verzückt an und lief nicht mehr weg wenn ich meine Hände nach ihr ausstreckte ...
Ähnlich erging es mit Hennen die mal krank waren und medizinisch versorgt wurden von mir. - Je öfter ich sie fangen und halten musste umso ruhiger wurden sie. Eine davon kommt auch selbst her damit sie gehalten wird. - Und stell ich sie zu früh wieder ab, rennt sie nochmals auf mich zu und pickt in meine Hand - was heißt "Nochmal!"
- Sie ist übrigens auch von einer Glucke großgezogen, die mir die Küken völlig entzogen hat und mich angeflogen ist und alles Mögliche. - Es muss also nicht sein, dass sie das Verhalten beibehalten.
Es kommt auch gut wenn man eine Henne die das schon mag mitten unter den Scheuen streichelt - da schaun sie ganz entgeistert und werden zumindest auch mal neugierig.
LG Sterni
catrinbiastoch
08.06.2014, 00:04
Schöner Beitrag .,Sterni ! Das Verunglückte und Patienten , nach viel Wiederstand , dankbare Kumpel werden hab ich auch schon oft erlebt . L.G. Catrin
walaskjalf
08.06.2014, 21:36
Beim Strafstreicheln mußte ich laut lachen :) Heute wurden zwei Küken von mir strafgestreichelt, aber nicht lange. Ich sollte das vielleicht wiederholen. Und die Idee mit den kleinen Portionen und anlocken und ab vier Wochen Alter, danke! Ich werde das so machen. Und meinen nächsten Nachmittagskaffee vorm Kükengehege genießen... Ich bin aber auch erstmal froh, daß ich nicht die einzige bin, die so scheue Hühner hat. Meine gehen auch frei, meine Nähe kann ich ihnen daher nicht aufzwingen. Ich werde die Chance bei den Küken nutzen müssen. Und das werde ich auch!
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