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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Hahn mit Namen "Darling"



dietmar brand
10.09.2006, 21:48
Hallo Hühnerfreunde,
zunächst einmal: wie kann man einen Hahn Darling nennen. Na ja, ich habe -zig Wochen gebraucht bis ich überhaupt gemerkt habe, daß das Huhn ein Hahn ist. Als ich es dann gewußt habe, wollte ich den Namen nicht mehr ändern. "Darling" wuchs zu einem kapitalen Hühnermann heran und legte ein besonderes Benehmen an den Tag. Jeden Morgen, wenn ich die Hühnerklappe öffnete, spazierte er als erster heraus, tänzelte um mich herum, wie er das sonst bei den Hennen macht. Dann sammelte er einen Strohhalm, ein Steinchen oder sonstwas und legte es mir vor die Füße. Dann mußte er einmal auf den Arm genommen werden - und war zufrieden. Die zweite Besonderheit war: "Darling" liebte das Autofahren. Wann immer er Gelegenheit hatte sprang er ins Auto, auf die Kopfstütze des Beifahrersitzes und krähte. Er fuhr mit mir zum Einkaufen, wobei ich sehr vorsichtig bremsen mußte, sonst landete erim Fond des Wagens. Woher hatte er das wohl ??? Ich habe ihm das nie beigebracht.
Leider ist "Darling" nicht sehr alt geworden. Ganze eineinhalb Jahre. Eines Tages konnte er nicht mehr laufen. Ich konnte nicht feststellen woran das lag. Zwei Tage hab ich ihn im Wohnzimmer versucht aufzupäppeln und ließ ihn in einem großen Karton mit Heu schlafen. Am letzten Abend haben wir beide noch auf dem Sofa gesessen und zusammen Weintrauben gegessen. Die mochte er am liebsten. Am nächsten Morgen ging gar nichts mehr und da habe ich ihn - man mag es gar nicht sagen, und ich habe auch dabei geheult - gegetötet. "Darling" war bestens im Futter und hatte bis zuletzt gut gefressen und getrunken. Dann habe ich ihn auf meinem Hühnerfriedhof begraben.
Hat von Euch schon mal jemand etwas Ähnliches erlebt und kann mir Auskunft geben um welche sonderbare Krankheit es sich gehandelt haben könnte ??
Das nächste Mal erzähle ich die Geschichte von meinem jetzigen Lieblingshahn "Plietschi" Aber nur wenn Ihr wollt.
Grüß Euch und gute Nacht, Dietmar

gaby
10.09.2006, 21:52
ja, ich mag!
traurige Geschichte. Warum bist Du nicht mal zum TA gegangen?
gg

dietmar brand
11.09.2006, 12:23
Hallo Gaby,
warum - das habe ich mich hinterher auch gefragt. Habe aber schlechte Erfahrungen mit TAs, speziell bei Hühnern, gemacht. Übrigens, ein paar Wochen später bekam ein zweiter Hahn dieselbe Krankheit. Den habe ich lebend in die Göttinger Uni-Tierklink gebracht. Resultat: Töten, aufschneiden, irgendeine Aussage über innere Verhärtungen, Darmparasiten, ca. 60 Euro Kosten.
Meine Hühner dürfen leben bis sie an Altersschwäche eingehen. Ein Beispiel: "Old Readhead" habe ich 3-jährig von einem befreundeten Bauern gekauft, der sie gerade schlachten wollte. Sie legte bei mir ein einziges Ei. Das wars dann. Sie wurde 11 Jahre alt und ist friedlich gestorben.
Das Schlimme ist, wenn bei der Kükenaufzucht immer so viele Hähne dabei sind, einer hübscher als der andere, und man muß sich von ihnen trennen. Manchmal kann ich ein paar verschenken, meistens aber muß man sie schlachten. Jedesmal furchtbar für mich. Aber bei 15 Hühnern kann ich maximal 2 Hähne halten. Jetzt hat eine Henne 7 Küken, und ich weiß immer noch nicht wieviele `Männer`dabei sind.
Gruß Dietmar

Hühner-Mädel
11.09.2006, 14:30
:heul, was für ne traurige Geschichte!!! Ich hatte mal einen Hahn der kam immer wen man seinen Namen "Bubi" rief, ich hatte ihn furschtbar lieb doch eines Tages rief ich und er kam nicht ich suchte alles nach im ab, aber konnte ihn nicht finden.... ich heulte den ganzen Tag.
mein Vater fand dann die restlichen Federn in einer anderen Wiese... :(:heul

dietmar brand
11.09.2006, 19:58
...jetzt mal eine schöne Geschichte.
Mein jetziger Lieblingshahn heißt "Plietschi". Seine Mutter brütete 5 Küken aus und hat sie alle totgetrampelt. Das ist natürlich der unschöne Teil dieser wahren Story. Durch Zufall ging ich in den Stall, sah die Bescherung und noch etwas: aus einem Ei schauten die Beine eines Kükens heraus. Da Küken ja bekanntlich zuerst mit dem Kopf rauskommen, und ich Angst hatte, daß diese böse Mutter auch das letzte tottrampelt, nahm ich das halb geöffnete Ei und trug es ins Haus. Dann löste ich vorsichtig die letzten Eischalen und da lag das kleine Ding und rührte sich nicht. Behutsam machte ich mit dem Finger eine Art Herzmassage und hauchte es mehrfach an. Auf einmal fing es an zu atmen und sich zu bewegen. Nach zwei,drei Stunden stand ein niedliches Wollbällchen vor mir und piepte.Es hatte verkrüppelte Füße, die Außenzehen waren nur halb so groß wie sie normal sein sollten. Ich wollte es der Mutter geben - aber die wollte es nicht und versuchte es zu picken.
Also zurück ins Haus, eine kleine Bastschale genommen, ein wenig ausgepolstert und mit einem Lappen zugedeckt. Inzwischen schlich meine dreifarbige Katze "Queenchen" um das Körbchen herum und ich meinte zu sehen wie sie sich die Lippen leckte.
Dann habe ich einen kleinen Käfig gezimmert und über Wochen den Kleinen langsam hochgepäppel. Als "Plietschi" größer wurde und nicht mehr im Käfig schlafen wollte, bekam er einen großen Korb und schlief darin im Gästezimmer, denn das konnte ich abschließen (wegen der Katze) Tagsüber versuchte ich ihn langsam in das übrige Hühnervolk zu integrieren. Das klappte auch ganz gut, obwohl er sich oft ein wenig abseits hielt. "Plietschi" hatte sich so an Menschen gewöhnt, daß jeder ihn anfassen und auch auf den Arm nehmen konnte. Selbst in meine Kneipe (die heißt übrigens Cornpickers Hühnerstall) konnte ich ihn mitnehmen. Dann stand erauf dem Tresen und trank auch ab und zu ein Schlückchen Bier. Keine Panik, ich habe ihn nicht zum Alkoholiker gemacht.
Heute ist er der King auf dem Hühnerhof und jagd leidenschaftlich den Hühnern und dem Zweithahn "Heinrich" hinterher.

Hühner-Mädel
11.09.2006, 20:09
uy, Meine H+hnerzucht hat ein Namen, wie es auch Namen bei hundezwingern gibt.
Es heißt :"Hühnerhaus Gaspenza"