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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie gewöhnt man territoriale Hunde an neue Hühner?



AlexL
07.05.2014, 14:07
Ich frage lieber im Vorfeld...

Wir haben 2 Wolfsspitze, die -ihrer Rasse entsprechend- territorial sind. Alles -egal ob Mensch oder Tier- wird verbellt (verjagt), in der Hoffnung, dass sie das Grundstück verlassen. Grundsätzlich ist das nicht gänzlich unerwünscht, da wir außerhalb des Dorfes im Außenbereich leben.

Aber wie mache ich das, wenn jetzt bald die neuen Hühner bei uns einziehen? Die haben zwar selbstverständlich ihr eigenes Gehege, aber ich habe Angst, dass die sich aufgrund der Bellerei total erschrecken und womöglich nen Herzkasper bekommen.

Weiß jemand Rat?

eierdieb65
07.05.2014, 14:10
Lass sie am Poppes der Hühner schnüffeln, während du sie (die Hühner) in der Hand hältst.
Sollte bei Territorialen Hunden reichen. Wenn sie aggressiv reagieren gibts dein Kommando für Tabu.

lg
Willi

AlexL
07.05.2014, 14:26
Danke Willi! Meinst du direkt, wenn wir die Hühner bekommen? Bevor ich sie in ihren Stall setze? Den sonst geht ja beim ersten Rauslassen gleich das Theater los. (Wobei ich befürchte, dass die Hunde die erste Zeit trotzdem bellen werden.)
Normalerweise öffne ich morgens einfach die Haustür uns sie fetzen ne Runde durch den Garten. Das kann ich dann wohl nicht mehr machen, was?

eierdieb65
07.05.2014, 14:31
Ja so meinte ich das.
Die Hühner kommen und die Hunde sind die Zweiten, die dran (riechen) dürfen. (Nummer 1 bist ja DU)
Meine stürmen auch immer raus, aber die Hühner werden ignoriert.(Weil ich das so will!!!)
Alles andere Getier wird vertrieben, oder getötet. (z.B. ein Fuchs)

lg
Willi

Mara1
07.05.2014, 14:45
Die Hunde gewöhnen sich an die Hühner, und die Hühner umgekehrt auch an die Hunde. Klar werden sie erschrecken, wenn die Hunde mal lostoben, aber deswegen sollte sie nicht gleich der Schlag treffen. Meine halten das jedenfalls ganz gut aus, da wird höchstens mal ein paar Meter weggerannt und gegackert. Ein Hahn hat seinen Lieblingsplatz direkt neben dem Tor, wo die Hunde oft sind. Wahrscheinlich meint er, da könnte er die Raubtiere unter Kontrolle halten. Inzwischen steht man sich auch mal "Aug in Aug" gegenüber, ohne daß es Streß gibt. Allerdings ohne Zaun dazwischen würde ich die Überlebenschancen meiner Hühner eher schlecht einschätzen.

Grüße
Mara

AlexL
07.05.2014, 14:56
Ganz lieben Dank für eure Einschätzung, das beruhigt mich ja dann doch etwas!

eierdieb65
07.05.2014, 14:58
Kein Zaun dazwischen.
Kein Problem.
Meine Hunde wissen, was ich von ihnen erwarte.
Und ich weiß, was sie von mir erwarten: Futter und Liebe.
Beides gibts nicht, wenn sie gegen meine Regeln verstoßen.
So einfach kann es sein.

lg
Willi

Pudding
07.05.2014, 15:02
Meine Zwei wissen genau wenn was zu mir gehört, das bleibt unangetastet und wird einfach ignoriert!
Schmusen müssen sie mit den Hühnern ect. ja nicht!

Sonntag zogen zwei Gössel ein, meine Wauzis durften sie beschnuppern und bekamen als das Interresse zu groß wurde ein energisches AUS, jetzt laufen alle brav zusammen im Garten!
Sie wissen das die zwei Tabu sind!
Nur alleine würd ich Hunde und Federvieh nie lassen, Gelegenheit macht Diebe......;)!

AlexL
07.05.2014, 15:09
Ja Willi, ich verstehe, was du meinst. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass der Zaun solch territoriales Verhalten nur noch zusätzlich verstärkt, so ganz nach dem Motto: Wenn die ausgegrenzt sind, gehören die ganz sicherlich nicht zu uns.
Aber ein Hühnergehege muss bei uns einfach sein. Wir liegen an der Straße, zwar durch nen Zaun getrennt, aber die Zufahrt..... Das ist mir echt zu gefährlich.

Danke auch dir, Pudding! Ich werde das mit dem Beschnuppern auf jeden Fall machen (lassen).

eierdieb65
07.05.2014, 15:19
Schreib mal die kniiende Backmischung an.
Die kennt sich da viel besser aus.
Ich mach ja immer nur aus dem Bauch raus.
Sie hats gelernt.

lg
Willi

AlexL
07.05.2014, 15:26
Ok, vielen Dank! Ich schreibe ihr einfach nen Link zu diesem Thread hier und mit der Bitte um Rat.

Orpington/Maran
07.05.2014, 16:17
Ich wäre vorsichtig,hatte meinen Hund langsam an die Hühner gewöhnt,am Ende liefen sie um den Hund herum,alles toll, dann schlüpfte morgens der Hahn beim Stall reinigen( mußte zur Arbeit,und Hahn kam wegen Krähens erst später raus) an mir vorbei,ich konnte garnicht so schnell ( um 5:30) brüllen,wie der Hund den Hahn beim Wickel hatte:o leider hatte er den Hahn nur schwer verletzt,ich mußte schnell zum Beil greifen:(

MonaLisa
07.05.2014, 16:27
Ich habe jetzt den 4. Hund während meiner Hühnerzeit, davon mindestens 2 sehr territorial veranlagte.

Der erste war völlig unproblematisch, da ein typischer Altdeutscher Schäferhund, gehorsam, wollte uns immer gefallen und schmuste mit allen unseren Haustieren (unsere Farbratten durften sogar sein Maul gründlich nach Futter absuchen). Bei Gefahr war er auf Wunsch trotzdem kompromisslos kampfbereit.
Der 2. war ein Bouvier de Flandre. Groß, selbstbewusst und gehorchte mir auch aufs leiseste Wort, keine Ahnung warum. Er war sehr gelassen und verteidigte uns und unsere Tiere uneingeschränkt, sofern wir das erlaubten.
Der 3. war eine Hovawartdame aus 2. Hand namens Mona, extrem territorial, eigensinnig, von uns leider oft missverstanden, trotzdem loyal zu allen Hoftieren, von sich aus, denn ich hatte ihr da nicht getraut. Sie hat mich eines Tages eines besseren belehrt, als sie ein ausgebüchstes junges Küken quasi zwischen ihren Pfoten am Zaun festnagelte und nach mir bellte. Als ich kam und übernahm, ging sie sofort weg und legte sich schlafen... Danach habe ich die Hühner in ihrer Gegenwart frei im Garten gelassen, sie hat sie immer ignoriert.
Unser 4. Hund ist wieder eine Hovawartdame, charakterlich eigentlich ganz anders, eine liebe Kuschelmaus zu uns und allen unseren Mitbewohnern und Besuchern, sofern wir ihr zeigen, dass sie hierher gehören bzw reinkommen dürfen. Bei ihr sind die Hühner eher in "Gefahr", zu Tode gekuschelt zu werden.

Auch wenn wir erst aufgrund unserer Probleme mit Mona zu einem Trainer gingen, haben wir schon immer alle Neuankömmlinge (egal ob Tiere oder Menschen-Babies) unseren Hunden "vorgestellt". Das kannte ich schon von früher so. Im Grunde wie oben schon gesagt: in die Hand genommen, den Hund dran schnuppern lassen, dann tabuisieren, wenn sie zu aufdringlich wurden.
Unsere Hühner gehen völlig arglos mit unserem Hund um, laufen dran vorbei, auch mal drüber, wenn das Fellbündel quasi im Weg liegt. Selbst großes Geflattere führt seitens des Hundes nicht zur Jagd, eher geht sie irritiert weg (und ja, sie hat durchaus Jagdambitionen, wenn wir ins Freie gehen..). Und trotzdem lasse ich sie alle nie längere Zeit alleine zusammen.

Interessant finde ich es, dass die Hühner sehr wohl zwischen unserem Hund und anderen unterscheiden. Es gibt kein Warnen oder hektisches Rumlaufen, wenn wir mit Betty spielen und sie wie irre rumrast, wohl aber sofort, wenn ein fremder Hund den Garten nur betritt, auch wenn er ihr sehr ähnlich sieht.

Groß- und Wolfsspitze kenne ich persönlich als gute Hofwächter, die "ihre" Schützlinge in Ruhe lassen. Meines Wissens wurden sie auch dafür gezüchtet, wie auch Hovawarte.

Viel Erfolg
Petra

Mietze
07.05.2014, 17:01
Meine Hündin ist auch ein Spitz und sehr territorial, mit den Hühner gibt es absolut kein Problem, die gehören zum Rudel und werden somit in Ruhe gelassen. Spitze gelten ohnehin als Hühnerfromm.

AlexL
07.05.2014, 17:55
Lieben Dank für eure Erfahrungen!

Ich weiß, dass Spitze als geflügelfromm gelten und "eigentlich" alle Tiere des Hofes, sobald sie sie als Familienmitglieder betrachten, in Ruhe lassen.

Unsere ältere Hündin haben wir erst mit 9 Monaten bekommen und sie war so extrem ängstlich, dass sie 3 Monate lang weder meinen Mann noch meinen Sohn an sich ran gelassen hat und vor allem und jedem (auch beim Spaziergang) Angst hatte. Ständig verkroch sie sich unter das Bett. Ich habe wochenlang mit ihr geübt, jeden Tag in den Park, allerlei Menschen getroffen und angesprochen, die ihr Leckerli gaben, damit sie ihre Angst vor Menschen verlor. Die Angst vor Männern (auch meinem eigenen) wurde erst besser, als wir mit einem Freund und seiner Hündin gemeinsam in Urlaub fuhren und Sissi mitbekam, dass die Hündin des Freundes sehr begeistert mit meinem Mann spielte. Von da an wurde es besser. (Im Nachhinein habe ich erfahren, dass der "Züchter" -und ja, die sind offizielle VDH-Züchter- wohl sehr cholerisch gewesen sein muss und sehr viel zu Hause herumgepoltert haben muss) Jedenfalls ist unsere Sissi inzwischen zwar eine ganz Verschmuste, die alle Menschen mag, wenn sie zu uns kommen und sich auch gerne streicheln lässt, aber sie glaubt wohl, immer beweisen zu müssen, dass sie Fremde vertreiben kann. (Vorbeifahrende Traktoren, Fahrradfahrer, Fussgänger.... bei allen flitzt sie los und rennt die gesamte Grundstückslänge bellend nebenher.)

Dann hatte sie vor knapp drei Jahren ihren ersten und bisher einzigen Wurf, aus dem wir ein Mädchen behalten haben. Damit die Welpen nicht die Treppen hoch liefen, machten wir ein Kindergitter an die Treppe. Unseren beiden Katzen waren die Welpen damals wohl zuviel und seither lebten sie (erst freiwillig) im Obergeschoss, vorher waren sie Freigänger. Ich vermute mal wegen des Gitters, dachte Sissi (die Mama) aber nun, die Katzen dürften nicht mehr nach unten, jedenfalls beim geringsten Versuch der Katzen, doch nach unten zu gelangen, sprang Sissi sofort an und bellte und die Katzen verschwanden wieder flugs nach oben. Und ihre Tochter Anni machte es ihr schließlich nach.
Ich habe das (Schande über mich) leider nie in den Griff bekommen und inzwischen leben die Katzen lieber auf der Mühle, die unterhalb unseres Hauses steht. Dort sind sie als Mäusejäger willkommen, werden aber auch gefüttert und mit Streicheleinheiten versorgt.

Außerdem haben wir jedes Frühjahr Lämmer auf unserer Weide direkt hinter dem Haus stehen und auch die werden verbellt, bis man die Hunde oft genug zur Raison gerufen hat, dann geht es. Wenn die Lämmer allerdings zu nahe Richtung Haus kommen, würden die Hunde sie gerne wieder vertreiben und bellen sie doch wieder an. Sie geben dann zwar Ruhe, wenn man es ihnen sagt, aber als "Familienmitglieder" werden die Lämmer offenbar nicht gesehen. Allerdings haben wir da noch nie versucht, die Hunde schnüffeln zu lassen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Lämmer nicht ganzjährig auf der Weide stehen, sondern im Herbst geschlachtet werden? Dann steht die Weide über den Winter leer und im Frühjahr stehen da neue Lämmer. Ist das vielleicht der Grund?

Ich bin nicht stolz, denn ich merke sehr wohl, dass ich hier erzieherisch irgendwie versagt habe. Nur weiß ich leider nicht, was ich anders machen müsste. Deshalb frage ich jetzt im Vorfeld. Ich hoffe, ihr fallt jetzt nicht über mich her, nachdem ich meine Fehler so offen gelegt habe. :(

eierdieb65
07.05.2014, 18:11
Nö, ich falle nicht über dich her.
Aber wie kann man auf die Idee kommen zu züchten, wenn man von Hunden keine Ahnung hat?
Schon allein die Schilderung des Züchters vor dir, bringt mir Gänsehaut.

Lass schnüffeln und gut ist.

Den Rest verkneif ich mir

lg
Willi

AlexL
07.05.2014, 18:20
Für "gar keine Ahnung" habe ich bei Sissi gut gearbeitet. Sagen zumindest die Leute, die den Hund (und seinen Züchter) vorher kannten.
Danke, genau das meinte ich. Ich hätte mir besser geschenkt, hier genauere Details zu schreiben. Ich muss nicht noch mehr Persönliches, das zur Situation beigetragen hat, wie sie heute ist, breittreten.

In Zukunft lese ich nur noch mit und verkneife mir persönliche Fragen, sondern stelle nur noch welche zum Geflügel! Tolle Rückkehr ins Forum...

eierdieb65
07.05.2014, 18:24
Entschuldige bitte, wenn ich dich verletzt habe.
Das wollte ich nicht

Willi

AlexL
07.05.2014, 19:23
Schon gut! Ich habe wohl ein wenig zu empfindlich reagiert.
Ist einfach, weil ich mir sehr viel Mühe mit Sissi gegeben hatte und dann kam meine Krankheit dazwischen. Konntest du ja nicht wissen.

mad chicken
07.05.2014, 20:00
Ist wie bei der Kindererziehung, man gibt sein bestes aber alles kann man nie richtig machen.

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Harzhühnchen
07.05.2014, 22:04
Nur alleine würd ich Hunde und Federvieh nie lassen, Gelegenheit macht Diebe......;)!
ich kenn es nur so: Gelegenheit macht Liebe.... und die geht durch den Magen!;D
Und bei Wilhelm Busch war der Spitz der erste Tatverdächtige!!! :unsicher- schnell duck >>>>>
OK- da waren sie schon in der Pfanne.:jaaaa:
Spass beiseite, ich hab den Zaun noch mit grünen Sichtschutz oder Schilfmatten ausgestattet. So sehen meine zwei Schäferhunde sie nur als Schattenwesen- zwar ab und an mal neugierig aber seit Oktober bisher alles ruhig. An den anderen Zaungrenzen darf sich aber nichts bewegen- da gibt Alarm. Nur einmal als eine Ausreisserin, die trotz gestutztem Flittchen auf die Hundeseite flog gab es einen Verlust federlicherseits:-X Wie Pudding sagte -Gelegenheit... geht durch den Magen.

Nicolina
07.05.2014, 22:54
Hallo Alex, mache dir nicht allzu viele Gedanken vorher.
Ein Hundegebell wird die Hühner nicht sehr erschrecken und da die Hühner nach der Ankunft ohnehin 1-2-3 Tage im Stall bleiben sollten, hören sie es auch aus dem Stall schon.
Ich würde dir dieses raten:
Zeige den Hunden ( ich würde es einzeln machen) die Hühner, lasse den Hund dabei an der Leine
(und unterbinde jedes Gebell). Du kannst, wie Willi schon schrieb, den Hund dann auch an einem Huhn schnuppern lassen, während du es auf dem Arm hast, damit der Hund "versteht", dass es "deins" ist.
Und dann nach und nach die Hunde einzeln ( angeleint und ganz selbstverständlich) mit in das Gehege nehmen.
Gerade Wolfspitze sollten schnell verstehen, dass die Hühner "Teil" ihres Territoriums sind.
( Wenn das gut klappt, kannst du es so (nach Absprache mit dem Eigentümer) so auch mit den Lämmern machen :) )

AlexL
08.05.2014, 08:41
@ Harzhühnchen
Ich habe nicht vor, die Hunde allein mit den Hühnern zu lassen. Von daher sollte das im Grünen Bereich sein.

@ Nic
Auch dir nochmal herzlichen Dank für deine Meinung. Stimmt ja, die Hühner werden das Bellen schon hören, bevor sie aus dem Stall kommen. Soweit hatte ich noch gar nicht gedacht. Deine Überlegungen klingen sehr gut!
Ja, ich werde Willis Vorschlag auf jeden Fall umsetzen und die Hunde einzeln zu den Hühnern führen. Ich denke auch, dass das besser ist.

Nicolina
08.05.2014, 22:29
Viel Erfolg :) Und berichte mal, wie alles geklappt hat.

AlexL
09.05.2014, 08:33
Danke, ich werde auf jeden Fall berichten!

Mietze
09.05.2014, 10:04
Und bei Wilhelm Busch war der Spitz der erste Tatverdächtige!!! :unsicher- schnell duck >>>>>
OK- da waren sie schon in der Pfanne.:jaaaa:

Da würde ich für meine Hündin die Hand auch nicht mehr ins Feuer legen :laugh

pinoirma
09.05.2014, 10:14
Hallo,

wir haben eine pointer hündin, die ist vor den hühnern jedem vogel jeder katze allem was sich bewegt hat nach,
anfangs ist sie 4 wochen zitternd vor dem hühnerstall gestanden, ich hab mir einfach gedacht was ist wenn die hühner und der hund mal versehentlich gemeinsam draussen sind, haben es einfach drauf ankommen lassen, ich hätte mir das nie gedacht aber sie sind freunde geworden, der hund hat 0 interesse an den hühner, voriges jahr hatten wir küken ohne glucke und unser hund war quasi die mama, hat immer aufgepasst, leider ist uns eines im pool ertrunken das hat sie wirklich eine stunde bewacht und war wirklich traurig,