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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Voliere mit Draht-Dach - Fragen (und Dokumentation)



Teje
01.05.2014, 13:21
Liebe Hühner-Halter,

wir möchten bei uns Hühner einziehen lassen und planen gerade den Auslauf.

Ich habe schon viel hier gelesen und bin begeistert von den vielen Informationen!

Wir wohnen in Berlin und haben leider sehr aufdringliche Füchse in der Nachbarschaft und bei uns im Garten.
Nach längerem recherchieren hier im Forum denken wir, dass nur eine Voliere mit Draht-Überdachung sicher genug ist. Ursprünglich wollten wir nur übernetzen.
(Strom haben wir nicht im Garten liegen und möchten wir deshalb nicht einsetzen)

Ich habe nun einen Entwurf für die Konstruktion erstellt und würde gerne Eure Meinung dazu wissen, da wir handwerklich nicht so erfahren sind.
Ich schreibe etwas ausführlicher, da es vielleicht auch anderen Anfängern bei der Planung und Kostenkalkulation hilft.

Die zu umzäunende Fläche beträgt ca. 80m2.

Im ersten Jahr wollen wir 3 Hühner (Marans) halten und dann jährlich 2 zukaufen, bis maximal 9 Hühner da sind, sodass immer "frische Eierlegerinnen" da sind. Weiterer Freilauf ist wegen Nachbarn und Füchsen eher nicht vorgesehen. Das ist von der Fläche her vielleicht nicht ideal, aber ich hoffe noch vertretbar.

Anbei eine Skizze der Konstruktion (Aufsicht) und ein Foto der zu umzäunenden Fläche.

Die Außenpfosten (Vierkanthölzer) sollen an den Ecken mit Pfostenankern einbetoniert werden, die Zwischenpfosten wollen wir mit einfachen Einschlagbodenhülsen verankern.
Die auf der Zeichnung doppelt umkreisten Pfosten sollen ca. 50cm höher sein als die restlichen Pfosten.
Das Dach soll aus 3-4m langen Latten bestehen.

Draht: punktgeschweißter feuerverzinkter Viereck-Volierendraht, 1,3mm stark mit 18mm Maschenweite (55€ für 20m Rolle bei *bay) für Dach und Seiten, unten 30cm tief eingegraben und dann nochmal 20 nach außen gebogen.
Die Drahtbahnen sollen außen horizontal gespannt werden und müssen dann natürlich "zusammengeknibbelt" werden. Auch auf den Dachflächen müssen Drahtbahnen verbunden werden.

Außerdem sollen einmal um den Auslauf herum Steinplatten gelegt werden.

Eigentlich hatten wir maximal 1000€ für Auslauf und Stall vorgesehen.

Die erste Kostenschätzung viel dann leider höher aus:
550€ Draht (120m2 Außenwände, 80m2 Dach)
240€ Holz (19 Pfosten, 26 Latten)
140€ Pfostenschuhe
200€ Scharniere, Winkel, Schrauben etc.
?? Holz-Lasur
?? Beton
?? Krampen

Das sind obwohl noch nicht alles dabei ist und der eigentliche Stall noch fehlt schon 1130€ :(


Unsere Fragen :
(ich weißt gar nicht wo ich anfangen soll uns es kommen sicher noch welche dazu)

1) Fuchssicher?

Frage 2) bis 4) beziehen sich auf die Tragfähigkeit:

....2) Kann die Dachkonstruktion mit dem recht schweren Draht so funktionieren? (Abstand der Latten)

....3) Welche Latten- und Posten-Stärke empfiehlt ihr?
(Wir haben mit 38*58mm Latten und 80*80mm Kantholz geplant (nicht imprägniert, doppelt gestrichen))

....4) Schnee: Wird auf dem Geflecht liegen bleiben. Ich habe die Hoffnung, dass man ihn auf den abgeschrägten Dachseiten "runterklopfen" kann, kann das funktionieren? Falls nicht, kann die Konstruktion das tragen?
Mit der Berechnung der Schneelast und Traglast der Latten bin ich überfordert...

5) Kennt jemand noch günstigere Bezugsquellen für Draht und Holz oder kann man bei der Konstruktion noch Material sparen?

6) und noch eine Frage am Rande: Im zukünftigen Auslauf steht ein Apfelbaum, der sehr hühnerfreundlich gewachsen ist. Glaubt ihr, dass der überlebt (siehe Foto)?


Lieben Dank schon einmal und viele Grüße
Johanna und Chris.

bedar
01.05.2014, 14:27
Nr. 6 den Apfelbaum würde ich einzäunen

bedar
01.05.2014, 14:28
Du bist seit 2011 registriert und hast 1nen Beitrag???

Teje
01.05.2014, 15:29
Hallo bedar,

danke für Deine Antwort!

Einzäunen wird schwierig, dann wäre die halbe Auslauffläche weg.
Ginge vielleicht ein Vogelschutznetz, sodass die Hühner unten noch laufen können, aber die Blätter geschützt sind? Oder können sie sich darin verfangen?

Ja, der Wunsch wieder Hühner zu halten schwelt schon lange, aber zunächst waren andere Dinge wichtiger (Haus renovieren, Garten wieder "begehbar" machen etc.).

bedar
01.05.2014, 17:20
Ich würde einen Draht um den Baum wickeln

Laura
01.05.2014, 18:22
Hallo Teje,
den Apfelbaum werden die Hühner lieben und er wird diese Liebe auch überstehen. Vielleicht sind sie bei der Ernte schneller, als du, dann mußt du dir halt einen eigenen Baum pflanzen.
Bei deinem Plan sehe ich eher ein anderes Problem. Durch den Schatten von Hühnerhaus und Bäume, zudem das Scharren der Hühner, wird sich dein Rasen verabschieden. Dann hast du nur noch eine große matschige Fläche. Ich würde als Dachfläche nicht überwiegend Draht benutzen, sondern regenfeste stabile Platten. Du mußt ja nicht alles überdachen, aber rund ums Hühnerhaus wäre schon von Vorteil. Es gibt sehr gute Lichtplatten, die auch nicht zu schwer sind.
Wenn du die Seiten hoch genug machst, reicht auch ein stabiles Netz zum Absichern nach oben aus. Fliegen kann der Fuchs noch nicht. Und wenn das Netz fest mit den Seitenteilen verbunden ist, hat auch der Habicht von oben keine Chance. Gefährlicher wäre es, wenn der Waschbär bei euch zu Hause ist. Dann würde wirklich nur noch Draht von oben helfen.
Gruß, Laura

Hühnermamma
01.05.2014, 18:56
Wir haben unsere Pergola mit einfachen Estrichmatten belegt. Das dürfte doch fürs Dach reichen oder? Den Vorschlag mit der wetterfesten Überdachung hätte ich auch gemacht. Einfach nur praktisch, wenn um den Stall herum nicht alles eingematscht ist.

Purzelstern
03.05.2014, 11:11
Hallo Johanna und Chris,

Zum Thema Drahtgitter befestigen: von den Krampen würde ich Abstand nehmen, das dauert EWIG, wirklich, und zehrt an den Nerven. Wir haben auch erst unsre Voliere gebaut und sind nach ein paar Versuchen auf den Presslufttacker umgestiegen (wenn man dazu die Möglichkeit hat, evtl. Einen ausleihen), ging viel schneller und hat trotzdem noch lange genug gedauert ;)

Zu 4) mein Mann meint, so müsst es halten, wir haben Konstruktionsholz 40x60mm genommen und die Zwischenräume etwa 1m breit, das größte Feld hat 2,5 Quadratmeter, an den am stärksten belasteten Stellen so Querstützen angebracht, siehe Bild hier:
121478

Bei extrem viel Schnell kann man ja immer noch Stützen rein stellen, aber das gibts bei uns so gut wie nie...

Hier gibts einen link zur Einfachen Berechnung von z. B. Schneelast, auch für Laien geeignet: http://eurocode-statik-online.de
ist auch vieles zu Konstruktionen erklärt. Top Seite

Zu 5) www.drahtrollen.de Achtung, 2 Wochen lieferzeit!

Teje
07.05.2014, 09:38
Hallo Laura, Hühnermama und Purzelstern,

herzlichen Dank für Eure Antworten!

Zu Lauras und Hühnermamas Beiträgen:
Das mit der regendichten Überdachung ist ein super Tipp! Den werden wir versuchen umzusetzen, zumindest im hinteren Bereich (auf der Zeichnung oben links), das wäre genau da, wo das Hühnerhaus hinkommt und ich auch das Staubbad geplant habe. Vielleicht auch rechts, wo die Tür der Voliere hinkommt, wenn wir es hinbekommen. Das macht das Durchqueren des Auslaufs bestimmt angenehmer. Man könnte dann auch rechts einen Futterplatz einrichten, dann konzentrieren sich die Hühner nicht so am Hühnerhaus... *grübel*...
Am liebsten würde ich jetzt auch noch die mitteleren Segemente überdachen, aber ich glaube, dann bekommen Apfelbaum und Hasel nicht mehr genug Wasser.

Vom Rasen habe ich mich schon von Anfang an innerlich verabschiedet, vielleicht werde ich aber einen Teil mit Gittern abdecken, wie ich es hier im Forum an verschiedenen Stellen gelesen habe, damit ein bisschen Grünzeug erhalten bleibt.

Material für die regendurchlässige Überdachung: Auch wenn der Fuchs nicht fliegen kann, ich habe trotzdem Angst, dass er da hoch kommt. Bei den Nachbarn steht recht nah am Zaun ein Gartenhaus, dass er als Zwischenstufe nutzen könnte, und von einer anderen Seite könnte er Kompost -> Gartenzaun -> Thujahecke -> Volierendach als Treppe nutzen. Ich traue ihm alles zu... Zur Zeit streift er immer gegen 16h durch die Nachbarschaft und ist stets sehr empört, wenn man ihn dabei stört. An ein Netz traue ich mich da einfach nicht ran, auch wenn es viiiel einfacher (und günstiger) wäre. Es sei denn, es gibt ein Fuchs-durchbeiß-sicheres Netz?
Waschbären haben wir hier zum Glück nicht.

Estrichmatten habe ich gleich mal gegoogled, die kamen mir aber gar nicht soviel günstiger als der vierpunktgeschweißte Draht vor. Vielleicht habe ich aber auch nicht richtig geguckt. Bei ähnlichem Preis würde ich den engmaschigen Draht bevorzugen, da er den netten Nebeneffekt hat, dass keine Spatzen durchkommen, die dann Futter wegfressen und im Austausch Milben dalassen (hoffe ich zumindest).

Zu Purzelsterns Beitrag:
Erstmal meine Glückwünsche zu eurem tollen neuen Stall und der neuen Voliere. Sieht super aus, ich bin echt neidisch!

Danke für den Tipp mit den Krampen, wir haben hier noch so viele Krampen rumliegen, aber ich werde vorsichtshalber einen Presslufttacker besorgen. Vielleicht kann man es ja kombinieren.

Zu 2-4) Konstrukution und Schneelast: Das macht mir Hoffnung :) Die Seite mit den Berechnungen werde ich ausprobieren und berichten. Bei uns ist das größte Feld 3*2,5mm, also 7,5qm...

Zu 5) Drahtgitter Habt ihr bei Drahtrollen.de den 19x19x1,0mm oder den 19x19x1,4mm genommen? Ich bin davon ausgegangen, dass der Draht mindestens 1,2 mm stark sein muss?

Liebe Grüße an alle und danke nochmal
Johanna und Chris.

HHH1961
07.05.2014, 11:52
"... ich werde vorsichtshalber einen Presslufttacker besorgen ...".


Ein Handtacker für 10-20 EUR aus dem Baumarkt sollte es auch tun. So etwas kann man immer im/am Haus gebrauchen.

eierdieb65
07.05.2014, 12:23
Zu den Tackern:
Beide probiert, kein Vergleich.
Nach 10 Handtacker-Klammern, brauchte ich eine Pause.
Nach 1000 Pressluft-Klammern, brauchte ich Nachschub.
Man glaubt ja nicht wie viele da verbraucht werden, wenn man jedes Gitterelement an den Balken tackert. Dafür kommt da aber auch wirklich nichts mehr rein.

lg
Willi

Laura
07.05.2014, 12:35
Hallo Teje,
wenn du ein Teil deiner Postleitzahl einfügst, kann dir vielleicht auch jemand günstige Einkaufsquellen nennen.
Diesen Volierendraht bekommt man auch manchmal im Baumarkt.
Wenn du für deinen Rasen keine Chance mehr siehst, plane direkt schon mal Gehwegplatten ein.
Gruß, Laura

HHH1961
07.05.2014, 12:57
Zum Tacker: Na ja, ich habe einen Handtacker beim Bau des Kaninchenstalles benutzt, das war problemlos. Aber vielleicht habe ich größere und kräftigere Büromenschen-Hände ;)
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Zur Bezugsquelle für Drahtzaun: Ich bin auch auf der Suche, und zwar in 2m Höhe: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/75371-Suche-Hühnerdraht-2m-hoch-ca-25m-Länge. Diese Höhe ist in den örtlichen Baumärkten nicht zu bekommen, vermutlich werde ich hier bestellen: http://maschendraht-online.de/Hasen-und-Huehnerdraht/6-eck-Geflechte-fvz-/Maschung-25-x-0-8-mm/Sechseckgeflecht-verzinkt-25x0-8mm-2-0x50m::1947.html

Purzelstern
10.05.2014, 16:41
Hallo teje,
Wir konnten leider nicht den 1mm von drahtrollen nehmen, da sie diese zwei-wochenlieferzeit haben und wir nur noch eine woche Zeit zum Bauen wegen Urlaub ;)

wir haben dann einen über ebay gekauft, der ist sogar nur 0,7mm aber nachdem er nun festgetackert ist, muss ich sagen, dürfte reichen. Wirkt stabil. Und falls tatsächlich mal marder oder Fuchs kommen, sind sie ja nachts im sicheren Häusle. Die Spuren würden wir dann ja sehen....

Teje
18.05.2014, 12:17
Hallo ihr alle, danke für Eure Antworten!

Zur Tackerproblematik: Wir werden es einfach ausprobieren und gegebenfalls unsere Ausrüstung "upgraden"

Zur Statik: Wir haben mal versucht, die Belastung von einem horizontalen Dachträger mit Hilfe des Links von Purzelstern (http://eurocode-statik-online.de) durchzurechnen. Resultat ist, dass wir jetzt doch lieber 50*80 statt 38*58 Latten nehmen. Bei Schnee ist das zwar immer noch etwas mehr als grenzwertig, aber schon besser als mit den dünneren Latten (einen Screenshot vom Berechnungsversuch habe ich angehängt).

Zu den Bezugsquellen: Beim Draht bleiben wir wohl bei dem ursprünglich angedachten, da er bei 1,3mm immer noch am günstigsten ist. An die 0,7mm trauen wir uns nicht ran...
Fürs Holz gehen wir wahrscheinlich zu Bauer-Holz in Spandau (unsere PLZ habe ich eingefügt, Laura :) ).

Neue Frage: Holzschutz: Wir dachten an sowas: http://www.amazon.de/Xyladecor-Dauerschutz-Lasur-Nussbaum-4-Liter/dp/B004XBU3EK/ref=pd_cp_diy_0, ist das ok? (Überstreichen ist später zumindest oben/außen später eigentlich nicht mehr möglich, da man da nicht mehr rankommt).

So, jetzt gehts ans Bestellen und Graben graben :)

Liebe Grüße
Johanna

Teje
09.06.2014, 14:12
Hallo ihr Lieben

ich möchte mal von unseren Fortschritten berichten, und ein paar Fragen sind auch wieder aufgekommen.

Also:
Nach dem Ausmessen der Positionen der Pfosten haben wir den Graben gegraben (50cm tief und unten 30cm breit, oben nur Spatenbreit).
Dann haben wir 30cm vom Draht abgeknickt, den Draht im Graben versenkt, ausgerichtet und den Graben wieder aufgefüllt.
Die oberste Schicht mit Grassoden oder Mutterboden hatten wir extra gelagert und diesen Boden wieder oben eingefüllt . An zwei Stellen hatten wir Wurzeln die wir nicht durchtrennen wollten, da mussten wir ziemlich basteln, damit wir den Draht einigermaßen dicht bekommen haben.

Holzschutz: Jetzt sind wir gerade dabei, die Holzlatten für die Dachkonstruktion zu streichen (1 mal Holzschutz-Grundierung auf Wasserbasisund und 2 mal Xyladecor Natürliche Langzeit-Schutzlasur in Nussbaum). Die Holzpfosten waren schon Kesseldruckimprägniert. Da haben wir jetzt etwas dazugelernt und das ist vielleicht auch für andere unerfahrene Volierenbauer interessant: Frisch Kesseldruck imprägniertes Holz soll man wohl nicht gleich streichen, da in den ersten Monaten ein Teil der Imprägnierung wieder herausdrückt bzw. irgendwelche Salze auskristallisieren. Diese würden den Anstrich mit herausdrücken und "abplatzen" lassen. Deshalb streichen wir die Holzpfosten dann erst vor dem Herbst. Vorher soll man das herauskristallisierte grüne Zeug abschleifen (Achtung, Atemschutz, und den Staub am besten nicht im Garten und Hühnerauslauf verteilen. Wie das klappen soll ist mir noch nicht ganz klar, evtl. alles vorher nass machen und dann immer abschwischen und die Tücher entsorgen?).

Jetzt kommen als nächstes die 90cm Einschlag-Bodenhülsen in den Boden, direkt neben den eingegrabenen Draht. Da der Boden durch das Aufgraben da natürlich besonders weich ist und bei uns im Sand eh alles nicht besonders hält, werden wir den oberen Teil der Einschlag-Bodenhülsen noch einbetonieren.

Zum Verbinden von Drahtgeflecht habe ich noch eine Frage, die stelle ich aber hier: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/33429-Wie-Zaun-verbinden

Viele Grüße an alle und danke für die liebe Beratung,
Johanna

HHH1961
09.06.2014, 15:53
... frisch Kesseldruck imprägniertes Holz soll man wohl nicht gleich streichen, da in den ersten Monaten ein Teil der Imprägnierung wieder herausdrückt bzw. irgendwelche Salze auskristallisieren ...

Das ist korrekt. Ich würde tatsächlich mindestens 1-2 Jahre warten. In der Zeit wirst Du sehen, wie die Salze auf der Oberfläche auftreten und vom Wetter weggewaschen werden. Erst danach würde ich einfach überstreichen.

juvo
10.06.2014, 10:59
Auch wenn du keinen Strom im Garten hat, kannst du doch mit mobilem Weidezaungerät arbeiten und den oberen Rand mit E-Draht absichern.

Teje
27.09.2014, 18:31
Hallo allerseits,

ich möchte mich noch einmal für die Beratung bedanken und berichten, wie wir den Auslauf fertig gebaut haben:

Bodeneinschlaghülsen: Wir haben sie mit einem (sehr :) ) großen Holzhammer knapp innerhalb des eingegrabenen Drahts in den Boden gehauen, dabei immer wieder mit Wasserwaagen geprüft, ob sie im Lot stehen und ggf. nachjustiert. Für die Eck- und Türpfosten haben wir, nachdem wir die ganze Holzkonstruktion verschraubt hatten, oben wieder etwas Boden weggenommen und die Löcher mit Beton ausgefüllt.

Pfosten: Da das Gelände nicht eben ist, müssen die Pfosten unterschiedlich lang sein, damit das "Dach" des Auslaufs gerade ist. Wir haben deshalb mit Wasserwaage und Zollstock ausgemessen, wie groß die Höhenunterschiede sind und die Pfosten entsprechend gekürzt, bevor wir sie aufgestellt haben.

Dachkonstruktion: Eigentlich wollten wir die Holzlatten für das Dach auf den Pfosten aufliegen lassen, um die Last besser zu übertragen. Da aber bis zu 5 Holzlatten auf einem Pfosten zusammentreffen, haben wir uns der Einfachheit halber doch dafür entschieden, die Holzlatten einfach seitlich an den Pfosten zu befestigen.
Der mittlere Teil des Daches ist erhöht, deshalb treffen die Holzlatten nicht im rechten Winkel auf die Pfosten. Für diese Holzlatten haben wir statt normaler Winkel Sparrenpfettenanker verwendet.
Wir hatten 3m und 4m langes Holz gekauft, einmal grundiert und zweimal gestrichen. Nach dem Setzen der Pfosten haben wir dann nochmal genau ausgemessen, wie lang die einzelnen Holzlatten sein mussten und sie zugeschnitten. Für die schrägen Holzlatten haben wir die Schnittkanten schräg gesetzt. Natürlich mussten wir dann einige Enden neu streichen, was nochmal Zeit gekostet hat, (und der erste Anstrich war umsonst)..
Die fertige Konstruktion erscheint uns ganz stabil, vorallem nachdem ein paar der Pfosten dann einbetoniert waren.

Draht: Den Draht haben wir von außen an die Holzlatten und Pfosten getackert. Wir haben mit dem Dach angefangen und uns Bahn für Bahn vorangearbeitet. Es war nicht einfach, die Bahnen gerade auszurichten, da der Draht natürlich ein ziemliches Eigengewicht hat und zwischen den Holzlatten durchhing. Einmal schräg angetackert hätte es beim Geradeziehen natürlich Wellen gegeben. Hier lohnt es sich, mit mehreren Personen zusammen zu arbeiten. Außerdem muss man jede Bahn wirklich fertig befestigen, bevor die nächste Bahn kommt, da man später von oben nicht mehr rankommt (es sei denn, man kann fliegen...). Die Seitenwände waren etwas einfacher.

Zum Tacker: wir hatten extra einen Kompressor und einen Presslufttacker gekauft. Am Ende haben wir aber doch den vorhandenen Elektrotacker genommen, da er handlicher war. Es hat gut funktioniert, je nach Länge und Anzahl der Klammern hält der Draht aber nicht unendlich fässt, sondern lässt sich auch wieder vom Holz abreißen. Dadurch, dass bei uns alle Drahtbahnen miteinander verbunden sind, ist das aber nicht so schlimm, der Draht wäre auch noch dicht, wenn er nicht mehr am Holz fest ist. Ansonsten gibt es ja den Tipp, Schrauben mit Unterlegschreiben zum Befestigen zu verwenden.

Draht verbinden: Wir haben die Holzlatten und Pfosten nicht so dicht gesetzt, dass jede Drahtkante auf Holz befestigt werden kann, weil wir es schöner fanden und es auch kostengünstiger war. Deshalb mussten wir die Drahtbahnen direkt miteinander verbinden. Es gibt zwar solche Clipzangen, mit denen man nebeneinanderliegende Drähte mit kleinen Metallbändern verbinden kann, aber so wie ich es im Internet gelesen habe, müssen die Drähte dafür sehr dicht nebeneinander liegen. Unsere Drahtbahnen sind aber trotz aller Bemühungen nie exakt parallel, sodass die Drähte nicht immer direkt nebeneinander liegen. Deshalb haben wir alles per Hand "vernäht", was viel mehr Zeit in Anspruch genommen hat als wir uns gedacht haben. Ich will nicht übertreiben, aber es waren zusammengenommen sicher mehr als 100 Stunden... Nachdem Zeit Geld ist, hätte man die Holzkonstruktion auch so machen können, dass alles festgetackert wird. Oder doch auf das Dach verzichten, und das ganze mit Strom absichern:

@Juvo bzw. zum Thema Strom:
Wir dachten, mit Strom ist es alles viel komplizierter und haben deshalb darauf verzichtet. Im Nachhinein denke ich, dass es mit Strom (neu verlegt oder mit mobilem Weidezaungerät) vielleicht doch einfacher gewesen wäre, als alles komplett mit Draht abzudichten. Ich habe aber keinen Vergleich.

Aber nun haben wir es so gemacht, haben ein gutes Gefühl dass alles dich ist und sind zufrieden :)

Also nochmals vielen Dank fürs Beraten und viele Grüße,
Teje

Anbei ein paar Übersichtsfotos, Details folgen noch.

(Und zum Stall und den neuen Bewohnern (nochmals danke an Kükchen!!!) kommt demnächst auch noch etwas :) )

UrbanHens
29.03.2016, 14:47
Hallo. Auch wenn das Thema hier schon alt ist: Da wir auch in Berlin wohnen und ich mir Sorgen wegen der Füchse mache wollte ich mal fragen, ob sich die aufwändige Voliere bewährt hat?
Unsere 4 Küken sitzen noch in der Kükenbox im Wohnzimmer. Das wird aber nicht mehr lange gut gehen, die wachsen ja wahnsinnig schnell und die Geruchsenwicklung ist für ein Wohnzimmer auch nicht so passend. Deshalb muss am nächsten Wochenende die Außenbehausung fertiggestellt werden. Der Stall ist schon fertig, was fehlt ist das fuchssichere Vorgehege. So eine riesige Luxus-Voliere wie ihr, Johanna, werden wir nicht machen können, deshalb wird der eigentliche Freilauf mit elektrifiziertem Geflügelnetz gemacht und alle 1-2 Wochen umgesteckt, sodass der Rasen auch noch eine Chance hat. Was meinen die Experten, kann das gut gehen? oder hüpft der Fuchs über den 1,12 m-Elektrozaun müde lächelnd rüber? Ein Habichtschutznetz spanne ich noch darüber aber das imponiert ja dem Fuchs nicht, richtig? Gibt es noch eine Möglichkeit, auch obendrüber mit Strom zu schützen?
Über Euren Rat würde ich mich freuen. Viele Grüße. Diana.

conny
29.03.2016, 20:44
Hallo,

diese Höhe würde ein Fruchs leicht überspringen, aber er würde sich auch darunter durch graben. Kannst du nicht an den Stall anschließend eine feste Voliere bauen. Für 4 Tiere benötigst du ca. 40 qm Auslauffläche, mehr wäre natürlich wünschenwert.

LG Conny

BER
29.03.2016, 21:09
Hühner als Rasenmäher sind ja keine schlechte Idee,wenn die nur nicht immer Löcher buddeln würden...:roll

Ich hab eine feste übernetzte Voliere am Stall,und mach manchmal einen mobilen Zaun dran.Schieber nach draußen ist an der Voliere,der Zaun kommt ohne Pfähle aus weil ich den an Bäumen fest mache.Als Zaun hab ich ein 1,80m hohes Geflügelnetz welches oben an einem Stahlseil läuft und unten mit Heringen fest gemacht wird.
Der mobile Zaun ist aber nicht übernetzt!

UrbanHens
29.03.2016, 21:28
Hmm, ernüchternd :(
eine kleine feste Voliere bauen wir ja aber die reicht nicht als Auslauf. Und da eine feste Voliere schnell zur Schlammwüste verkommt - wir wohnen nun mal in der Stadt und haben kein Riesengrundstück - wollten wir eben mit Wechselausläufen hantieren. Außerdem ist eine große fuchs- und mardersichere Voliere wirklich exorbitant teuer. Das müßten dann goldene Eier werden, bei aller Liebe zu den Hühnies, das geht nicht. Wie habt ihr das denn alle hinbekommen? Hat hier wirklich jeder Experte eine Voliere für 1000 EUR und mehr? :unsicher

Susanne
29.03.2016, 22:01
Wir haben zwar eine feste Voliere (60 qm), aber die Hühner dürfen auch sonst frei im Garten laufen. Allerdings haben wir hier keinen so großen Fuchsdruck wie in Berlin. Bei uns gibt es ein Sockelfundament um den ganzen Garten rum, darauf ist ein Maschendraht mit einer Höhe von 180 c, drüber dann Stacheldraht. Direkt an den Machendraht ist ein Netz angebracht (ein Engel-Volierennetz), das geht dann bis in die Höhe von 4 m (da kann der Fuchs nicht drauf klettern). Natürlich hoffe ich, dass er sich dann schwebend auch nicht durchnagen kann, aber zu 100 % kann ich das nicht wissen. Die Netzabdeckung umfasst dann so ca. 800 qm. Die Hälfte des Gartens ist noch zusätzlich durch einen zweiten vorgesetzten Zaun geschützt.
Noch mal was zur Schlammwüste: Ich denke, je mehr Platz die Hühner haben, desto weniger machen sie dann auch kaputt. Da gärtnern mein zweites Hobby ist, war es mir wichtig, auch nach den Hühnern noch einen schönen Garten zu haben. Manches musste ich ausgrenzen (junges Gemüse), deswegen auch der zweite Zaun, da dürfen die Hühner nicht hin, aber sonst sind sie frei laufen (im geschützten Bereich). Ein bisschen was haben sie umgestaltet- meine Blumenkübel stehen jetzt höher als früher, meine Pflanzenauswahl wurde den Hühnern angepasst- aber es ist noch immer ein schöner Garten,finde ich (siehe: http://www.huehnerparadies.de). So ausgestattet leben meine Hühner nun seit 2000 ohne Verluste durch Raubtiere.

Hühnermamma
29.03.2016, 22:02
Sicher nicht. Zumindest ich nicht. Ich habe meine Voliere mit Wellpolyester überdacht. Sieht halt inzwischen ziemlich sch**** aus und bei starkem Wind hebt es auch schon mal an einer Ecke ab. Das liegt aber daran, dass die Überdachung nachträglich angebracht wurde und zudem noch eine große Tanne mittendrin stand. Und dass mein Göga zu meinem Leidwesen das Material nicht vorschriftsmäßig verschraubt hat. Nun brechen die Schraubenlöcher aus. Grummel... Müsste eigentlich alles neu gemacht werden. Ist mir aber auch zu teuer. Hält aber seit der ersten Vogelgrippestallpflicht. Nur einmal flog ein Dachelement weg. Wenn die Voliere überdacht ist, gibt es auch keine Schlammwüste.

BER
29.03.2016, 22:17
Hmm, ernüchternd :(
eine kleine feste Voliere bauen wir ja aber die reicht nicht als Auslauf. Und da eine feste Voliere schnell zur Schlammwüste verkommt - wir wohnen nun mal in der Stadt und haben kein Riesengrundstück - wollten wir eben mit Wechselausläufen hantieren. Außerdem ist eine große fuchs- und mardersichere Voliere wirklich exorbitant teuer.

Das mit den Wechselausläufen ist doch ok,mach es doch so das du die Voliere Fuchs-/Mardersicher machst und den daran anschließenden nicht sicheren Auslauf nur öffnest wenn jemand da ist.Mußt natürlich die Hühnis dran gewöhnen das sie auch tagsüber wieder freiwillig in die Voliere gehen,Leckerlis helfen aber dabei. ;D
So mach ich es ja auch.

UrbanHens
30.03.2016, 10:22
Das mit den Wechselausläufen ist doch ok,mach es doch so das du die Voliere Fuchs-/Mardersicher machst und den daran anschließenden nicht sicheren Auslauf nur öffnest wenn jemand da ist. Mußt natürlich die Hühnis dran gewöhnen das sie auch tagsüber wieder freiwillig in die Voliere gehen,Leckerlis helfen aber dabei. ;D
So mach ich es ja auch.

Danke für die Ermutigung, BER. So, wie du es beschreibst war auch meine Vorstellung. Ich mache die sichere Voliere doch ein klein wenig größer als erst geplant, sodass sie 3 m²chen mehr haben und wenn jemand zu Hause ist dürfen sie in die Wechselausläufe. Eine 50m²-Voliere ist für mich kostentechnisch einfach unrealistisch und ich denke, selbst die hätten die Hühnchen binnen ein paar Monaten in eine Schlammwüste verwandelt. Aber ich habe natürlich auch keine Lust, die Füchse hier auch noch mit lecker Hühnchen auf dem Präsentierteller zu versorgen.

Ich setze dann statt auf Quantität (flächenmäßig) mehr auf Qualität und biete ihnen möglichst abwechslungsreiche Beschäftigung an. Das ist nun zwar wieder ein eigenes Thema, aber wer Vorschläge dafür hat: immer her damit! Also ich dachte an
- Futter verstreuen, damit sie es suchen müssen.
- Ab und zu lebende Mehlwürmer als Leckerli und Beschäftigung in der Voliere.
- Vielleicht sogar richtiges Spielzeug wie es für Wellensittiche und Papageien gibt?
- Ein Konstrukt aus Ästen und Stangen zum drauf herumturnen (Habe ich mir bei Youtube von "wirliebenHühner" abgekuckt).
- Ein Staubbad werden sie sich sicher selbst anlegen, bekommen von mir gern dort Asche rein, Vogelsand oder sowas.
- Wenn dann die jetzige Wiese im Bereich der Voliere platt ist dachte ich an Mulcheinstreu oder anderes Material zum Scharren, was auch trocken hält.
- Täglich oder aller 2 Tage (mal sehen wie der Bedarf sein wird) Häufchen wegsammeln und durchrechen - ist eh klar, sonst fängt es ja an zu stinken :neee:
- In Blumenkästen Kräuter anbauen oder ne schöne Wiesenmischung und Ihnen das reinstellen und regelmäßig austauschen, wenn abgegrast.
- ???

Ich denke, trotz weniger Platzangebot als in einem Hühnerparadies wie den Euren werden es die Tierchen bei uns gut haben. Und wenn wir zu Hause sind dürfen sie ja raus und sich austoben.

PS: Die Kükis sind heute eine Woche alt. Sie lassen sich schon streicheln und "reden" mit mir. Ich glaube, die mögen uns ;D

Viele Grüße. Diana.

Susanne
30.03.2016, 12:54
Hallo Diana,

das wird schon gut werden, da bin ich mir ganz sicher. Und wenn Du noch diese Sache mit den Ästen verwirklichst, dann haben die ja quasi eine zweite und dritte Etage, die sie noch nutzen können. Und wenn jemand bei ihnen ist, können sie ja auch raus, das ist schön. Meine sind fast den ganzen Tag alleine (unter der Woche), im Winter sehe ich die dann nur schlafend schon wieder auf der Stange. Da bin ich halt froh, dass sie alles sicher haben, auch wenn ich nicht da bin. Das muss aber so nicht sein und war auch am Anfang meiner Hühnerhaltung noch nicht so.
Ich wünsche Dir viel Freude mit den Hühnern!

Grüße
Susanne

Hühnermamma
30.03.2016, 12:57
Ich empfehle wärmstens ein Dach über die Voliere. Im Winter und bei Sauwetter wirst Du froh darüber sein.

conny
30.03.2016, 13:22
Als Voliereneinstreu kannst du nach dem Rasen eine dicke Schicht (mind 10 cm) Sand aufbringen. Sand drainagiert, lässt sich leichter abrechen als Rindenmulch und sie scharren auch lieber darin und haben sogleich ein Sandbad. Ist auch kostengünstiger, als Rindenmulch, wenn du ihn nicht im Obi, Bauhaus etc. in Säckchen kaufst ;).

LG Conny

UrbanHens
30.03.2016, 13:37
Vielen Dank Ihr Lieben für die Tipps. Ich freue mich, dass Ihr mir so konspirative Ideen liefert.
Das mit dem Sand ist gut. Läßt sich gut sauberhalten und wird von den Hühnchen gemocht- das mache ich so!
Dach über Voliere ist auch umsetzbar. Ein Teil ist ohnehin überdacht und die andere Hälfte läßt sich jederzeit nachrüsten - ich behalte das im Hinterkopf.
Und beim Mitlesen hier im Forum kommt bestimmt noch die ein oder andere Idee dazu, wie wir die Hühnchen erfreuen können.
Meine Tochter kann bald allein nach der Schule nach Hause und ist dann schon recht früh da und mein Mann arbeitet manchmal von zu Hause aus, sodass doch öfter mal jemand für die Hühnchen aufsperren kann. Ich bin jetzt auch wieder optimistischer, dass das gut wird mit unseren Hühnies. Die sind soo süß und werden jetzt schon zutraulich - ich freue mich total über die Bande.
Viele liebe Grüße. Diana

BER
30.03.2016, 18:30
Welche Größe schwebt dir denn für deine 4 Hühner bei der Voliere und dem Auslauf vor?

UrbanHens
30.03.2016, 19:54
Tjaaa, die Voliere nur ca. 12 m² - der Auslauf ca. 50 m². Jetzt werde ich bestimmt gesteinigt :unsicher

BER
30.03.2016, 20:29
Ach was,die Größe finde ich völlig ausreichend :daumenhoch Mehr ist zwar immer gut,aber was nicht geht geht nicht.Je kleiner umso häufiger muss man eben sauber machen.Ich hab ca.25qm teilüberdachte Voliere für z.Z. 13 Hühner,da sind zur Beschäftigung Sitzstange,Schaukel,Podest und Sandbad vorhanden.

UrbanHens
30.03.2016, 20:47
Schaukel? Sowas wie es für Papageien gibt? Das können auch Hühner? Tolle Information, danke. Ich stand heute im Fressnapf schon davor aber hätte nicht gedacht, dass das was für die Damen ist.
Mit dem Sauber machen ist mir klar und dazu bin ich gern bereit.
Habe mich für Zwerg-Wyandotten entschieden, da ich gelesen habe, dass es ruhige Familienhühner sein sollen die auch mit weniger Auslauf zurecht kommen. Dafür neigen die Faulis leider zum Verfetten, weshalb wir mit den Leckerlis bißl sparsam sein müssen. Aber Deine Einrichtung animiert vielleicht zum Sport treiben ;D

UrbanHens
30.03.2016, 20:56
@Reiner: Habe gerade nochmal genauer gelesen. Deine Voliere ist "nur" übernetzt? Was denn für ein Netz? Und bisher trotzdem keine Verluste? Ganz schön mutig, oder? Oder ist Dein Volierenzaun recht hoch mit Saft drauf?

BER
30.03.2016, 20:56
Ist ne Einzelschaukel,besteht aus einem alten 28er Fahrradmantel wo links und rechts Latten dran geschraubt sind.Ketten und Seile halte ich für ungeeignet,das macht die Schaukel völlig instabil.

Heidi63
30.03.2016, 20:56
Ja ja , Schaukel !:)
Das machen meine gerne.

https://www.youtube.com/watch?v=wmqfLzjXLsE

UrbanHens
30.03.2016, 21:04
Ihr seid super, was für tolle Ideen!

BER
30.03.2016, 21:13
Mein 1,80m Volierenzaun besteht aus Einschlaghülsen mit Zaunpfosten und Viereckgeflecht,es sind eigentlich zwei Volieren weil ich wegen mehr Hühner dann angebaut habe.Voliere 1 besteht aus 1,8mm starken Viereckgeflecht,Rollenbreite 1m und dann davon 20cm eingebuddelt.Voliere 2 hat 0,9mm Viereckgeflecht unten verstärkt mit Estrichmatten und auch ca. 20cm eingebuddelt.Teilüberdachung ist natürlich Wellplaste,als Netz habe ich grünes Armierungsgewebe genommen,das ist stabil,lässt sich gut verarbeiten und ist Spatzensicher.

UrbanHens
30.03.2016, 21:31
Aha. Eigentlich unserem Plan gar nicht unähnlich. Wir wollen Gehwegplatten senkrecht eingraben, der Zaun auch mit Einschlaghülsen, Pfosten und Volierendraht (Maschenweite 19, Drahtdicke 1,1 oder so). Die Teilüberdachung ist das Verlängerte Dach vom Stall aus OSB-Platte und der auf Stelzen stehende Stall selbst, Rest auch von oben mit dem Volierendraht. Der drahtüberdachte Teil soll von 1,90m Höhe auf 1m Höhe abfallen und kann jederzeit mit durchsichtigem Material regensicher nachgerüstet werden. Aber bißl Frischluft bzw. Entweichen der Wärme nach oben ist ja vielleicht im Sommer auch nicht schlecht.
Bleibt auf Deinem Netz nicht ziemlich viel Schnee und Laub liegen? Und ich hätte etwas Schiss, dass die Räuber das durchbeißen.

BER
30.03.2016, 21:54
Schnee geht mit klopfen ab,und Laub klopf ich nach außen runter.

Heidi63
31.03.2016, 04:08
Überleg dir gut ob du im Außenbereich OSB Platte verarbeitest.Die ist für Außenbereiche nicht besonders geeignet.

UrbanHens
31.03.2016, 08:52
Mach Dir keine Sorgen, Heidi, das geht gut. Ich bin ja Bauingenieur, mein Schatz auch, bißl kennen wir uns schon aus. Es sind OSB Typ 3- Platten, also Nutzungsklasse 2, also auch Außenbereich. Auf der OSB-Platte (Dach) liegt ne dicke Dachpappe- das ist dicht. Und die Wände werden noch wetterfest gestrichen, von innen gekalkt.
Trotzdem danke für den gut gemeinten Rat :)
Belüftung ist natürlich enorm wichtig, wie aber in jedem (Hühner-)Stall, damit von innen nix schimmelt - insofern hast Du Recht. Wäre aber bei anderem Holz nicht anders.

UrbanHens
31.03.2016, 09:11
Wollt Ihr mal sehen? Auf dem Bild hatten wir das Dach noch nicht abgedichtet. Ist jetzt alles Top. Wie gesagt- Voliere wird am Wochenende gezimmert. Material liegt schon bereit.
166841 166842 166843
Wir sind zwar Ingenieure aber eben Theoretiker. Deshalb kann man nicht überkritisch jedes Detail bewerten. Ich finde ihn aber gut gelungen.

ChickNorris
31.03.2016, 09:33
Überleg dir gut ob du im Außenbereich OSB Platte verarbeitest.Die ist für Außenbereiche nicht besonders geeignet.

Muss ich leider so unterschreiben..hatte die nicht mal ein halbes Jahr auf dem Volieredach und hab sie kürzlich abgerissen - die waren dermaßen durchnässt und verbogen, das war echt nicht mehr schön. Aber ihr behandelt das Haus ja bestimmt.

UrbanHens
31.03.2016, 09:42
genau. Oben liegt Dachpappe drauf, ordentlich eingeklebt, an den Seiten schicke Windfedern - 100%ig dicht. Sogar auf die Legebox hat Schatzi akribisch Dachpappe geklebt und Windfedern angebracht. Ich fotografiere den derzeitigen Stand heute Abend mal, wenn es Euch interessiert. Am Dienstag hat es stundenlang dermaßen geschüttet - innen alles furztrocken ;D Die Fenster kann man nach außen kippen, sind durch den Dachüberstand schön geschützt. Die waren am Dienstag die ganze Zeit auf Kipp und wie gesagt, trotzdem innen schön trocken. Die Wände werden von außen lackiert, von innen gekalkt.
Hattest Du auf Deiner Voliere die nackten Platten oder auch ne Dachpappe? Die Platten sind zwar imprägniert aber das allein hält nicht lange, da habt ihr Recht.

ChickNorris
31.03.2016, 10:35
genau. Oben liegt Dachpappe drauf, ordentlich eingeklebt, an den Seiten schicke Windfedern - 100%ig dicht. Sogar auf die Legebox hat Schatzi akribisch Dachpappe geklebt und Windfedern angebracht. Ich fotografiere den derzeitigen Stand heute Abend mal, wenn es Euch interessiert. Am Dienstag hat es stundenlang dermaßen geschüttet - innen alles furztrocken ;D Die Fenster kann man nach außen kippen, sind durch den Dachüberstand schön geschützt. Die waren am Dienstag die ganze Zeit auf Kipp und wie gesagt, trotzdem innen schön trocken. Die Wände werden von außen lackiert, von innen gekalkt.
Hattest Du auf Deiner Voliere die nackten Platten oder auch ne Dachpappe? Die Platten sind zwar imprägniert aber das allein hält nicht lange, da habt ihr Recht.

Ich hatte die Platten und darüber eine Abdichtung aus einer Art Gummimatte / Bitumen. Jetzt liegt ein ordentliches Blechldach :)

UrbanHens
31.03.2016, 10:43
hmm, das kann ich mir dann nicht erklären. Wenn eine funktionierende AbDICHTung drauf ist- wie kommt denn dann die Näss ins Holz ???
Naja, nu' is'es so und ich werde sehen. Ich glaube ja noch, dass es funktionieren wird bei uns.

ChickNorris
31.03.2016, 10:46
hmm, das kann ich mir dann nicht erklären. Wenn eine funktionierende AbDICHTung drauf ist- wie kommt denn dann die Näss ins Holz ???
Naja, nu' is'es so und ich werde sehen. Ich glaube ja noch, dass es funktionieren wird bei uns.

Ich hab keine Ahnung, ich denke aus der Umgebungsfeuchte (direkt am Wald etc) oder so..jedenfalls waren sie total durchgebogen und richtig glitschig-moosig.
Ich hoff das passiert euch nicht ;) wäre schade um das schöne Haus

UrbanHens
31.03.2016, 11:03
Bitte nicht falsch verstehen: solche konstruktiven Diskussionen finde ich sehr hilfreich. Immer neue Aspekte kommen hinzu. Man kann ja auch nicht an alles denken, deshalb: super, dass ihr alle so mitdenkt!
In dem Falle kam es aber für mich etwas zu spät. Auch bei "Menschenhäusern" wird eigentlich mit OSB-Platten in der Dachkonstruktion gearbeitet, deshalb ist es für mich unvorstellbar, dass es beim Hühnerhaus nicht gehen soll. Wenn wir aber trotzdem feststellen, dass unser Dach nicht funktioniert, informiere ich gern die Hüfo-Gemeinde. Derzeit habe ich natürlich keinen Grund, im vorauseilenden Gehorsam etwas zu unternehmen.
Und wenn das die einzigen Bedenken sind, sind wir wohl auf einem sehr guten Weg :bravo

Blindenhuhn
31.03.2016, 11:10
Hallo UrbanHens! Euer Stall schaut klasse aus!:resp Und ja, auch bei unserem (fertig gekauftem) Wohnhaus sind OSB-Platten unterm Dach verbaut!:laugh (Schauen aber mittlerweile - nach ca. 10 Jahren - mit Verlaub schei... aus).
Eine kleine Anmerkung zu den Sitzstangen. Die sind wunderschön, aber ich glaube, das abgerundete Kanthölzer besser wären. Schau mal hier: http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/1112-Runde-Sitzstangen
LG Blindenhuhn

UrbanHens
31.03.2016, 11:25
Hallo Blindenhuhn (cooler Name übrigens)
Das sind Schaufelstiele. Das mit den Sitzstangen scheint eine richtige Glaubensfrage zu sein, einige sagen rund, einige sagen eckig. Ich dachte halt: Äste am Baum sind ja auch eher rund. Wegen Milben halt lieber glatte Oberfläche als direkt ein Ast mit Rinde aus dem Wald. Aber ein einfacher Kompromiss wäre natürlich: ich tausche eine aus, eine lasse ich so und beobachte dann mal die Damen was sie lieber mögen. Ist ja auch kein großer Akt so ne Sitzstange auszutauschen.

Heidi63
31.03.2016, 18:12
Muss ich leider so unterschreiben..hatte die nicht mal ein halbes Jahr auf dem Volieredach und hab sie kürzlich abgerissen - die waren dermaßen durchnässt und verbogen, das war echt nicht mehr schön.

Genauso war es hier auch.

Blindenhuhn
31.03.2016, 18:16
Hallo Blindenhuhn (cooler Name übrigens)
Das sind Schaufelstiele. Das mit den Sitzstangen scheint eine richtige Glaubensfrage zu sein, einige sagen rund, einige sagen eckig. Ich dachte halt: Äste am Baum sind ja auch eher rund. Wegen Milben halt lieber glatte Oberfläche als direkt ein Ast mit Rinde aus dem Wald. Aber ein einfacher Kompromiss wäre natürlich: ich tausche eine aus, eine lasse ich so und beobachte dann mal die Damen was sie lieber mögen. Ist ja auch kein großer Akt so ne Sitzstange auszutauschen.

So, ich plappere mal einfach nach: Angeblich sind runde Sitzstangen "schädlich" für das Brustbein der Huhnis.:)
Aber mit dem Auswahlverfahren liegst du sicher gut. Ich habe das auch so gemacht. Und alle meine Huhnis bevorzugen die an den Kanten abgerundeten Dachlatten (oder das Kotbrett:().
LG Blindenhuhn

BER
31.03.2016, 18:24
Mir gefällt der Stall,gute Ideen die zum Ideen Klau einladen... :jaaaa:
Auch wenn ich meinen anstehenden Neubau doch lieber aus Schalungsplatten bauen werde.

UrbanHens
31.03.2016, 20:03
Mir gefällt der Stall,gute Ideen die zum Ideen Klau einladen... :jaaaa:
Auch wenn ich meinen anstehenden Neubau doch lieber aus Schalungsplatten bauen werde.
Das geht bestimmt auch.

Hier folgen die versprochenen Bilder
mit fertigem Dach: 166882
Und nochmal eins vom Interieur, damit Ihr meine Intention mit der Falltür nachvollziehen könnt. 166881 (Ich bekomme es leider nicht richtig herum eingestellt)

Teje
02.04.2016, 20:25
Hallo Diana,

ich habe Deine Frage gerade erst gesehen, und wie ich sehe sind ja schon ein Haufen Tips gegeben worden :)

Trotzdem berichte ich kurz, wie sich unsere Voliere bisher bewährt hat:
Raubtierabwehr:
Also zum Glück hat sie bisher Fuchs und Raubvögel erfolgreich abgehalten (ToiToiToiToiToiToi...). Der Fuchs hat nur sehr halbherzig mal gekratzt, das würde ich nicht wirklich als Bewährungsprobe ansehen. Irgendein Raubvogel war auch schon mehrmals da und hat richtiggehend nach Lücken gesucht, das hätte ich nicht erwartet und war irgendwie froh, dass da nicht nur ein Netz war.
Leider haben wir Ratten angelockt, und die graben sich jetzt ständig unter dem Zaun durch. Ich bin sie bisher nicht losgeworden, Fallen und Gift haben sie ignoriert. Ich bin aber auch selbst Schuld, da sie sicher immer wieder Futterreste finden. Das Problem ist (neben Krankheitsübertragung und Gefahr für Küken), dass die Gänge wiederum von Marder und co. genutzt werden könnten. Ich buddel sie deshalb ständig zu, und am nächsten Tag sind sie wieder da.

Zur Fläche:
Unsere 4 Hennen (2 Maran, 2 Lavender Araucana) haben die 80-100qm in relativ kurzer Zeit niedergemacht, Rasen und Unkraut sind weg. Wir haben den Boden so belassen. Schlammwüste ist nicht so das Problem wenn es nicht gerade Wochenlang durchregnet, da unser Berliner Sandboden das Wasser kaum staut. Häufchen mache ich (fast) jeden Tag weg, ist denke ich wegen der Parasitenbelastung besser.

Einen mobilen Zusatzauslauf möchte ich dieses Jahr auch verwirklichen, damit die armen beim Scharren auch mal wieder was finden können. Ich denke an einen leicht umsteckbaren Geflügelzaun und ein leichtes Netz drüber. Da würde ich dann aber auch immer in der Nähe bleiben, denn sowohl Fuchs als auch Raubvogel sind hier wirklich dreist. Und ich gehe davon aus, dass die Hennen nur stundenweise auf einem Fleck bleiben dürfen, da sie durch den "Entzug" wirklich sehr scharrwütig sind.

Bespaßung in der Voliere:
Wenn ich Unkraut jäte oder irgendwo Rasen wegsteche bekommen sie das zum Spielen bzw. Grünzeug fressen und Insekten suchen (Unkraut von dem ich vermute dass es giftig ist sortiere ich schon beim Unkraut jäten aus..). Außerdem sammle ich im Herbst alles Laub und lasse es in einer Ecke im Garten als Haufen liegen. Da sammeln sich dann bis zum Frühjahr Würmer und Käfer drin. Davon bekommen sie portionsweise etwas in einen abgetrennten Bereich im Auslauf. Ich suche gleich noch ein Bild raus.

Ich denke mit eurem Plan einer kleinen, sicheren Voliere und dem mobilen Auslauf passt das. Bei der mobilen Version würde ich dann aber wirklich dabei bleiben. Ob ein mobiler Elektrozaun den Fuch abhalten würde weiß ich nicht.

Euer Stall gefällt mir, vorallem die Idee mit der Klappe unten ist ja genial, da wäre ich nie drauf gekommen. Wir haben den Stall extra begehbar gebaut, und dementsprechend ist auch die Voliere sehr hoch geworden... Und obwohl unser Dach schon ein gutes Stück übersteht sind die Fenster nicht regensicher, das ärgert mich und ist eine Schwachstelle.

Viel Erfolg mit eurem Projekt und viel Spaß mit den schnell wachsenden Küken :) Unsere waren aus Stall-nicht-fertig Gründen sehr lange drinnen. Das war zwar sehr süß und geruchlich gar nicht so schlimm, aber für die Küken wäre es draußen bestimmt abwechslungsreicher und schöner gewesen.

Teje
02.04.2016, 23:16
Hier noch Bilder vom Hühner-Spieleparadies (analog zum Bälleparadies für Kinder :) )

http://www.huehner-info.de/forum/attachment.php?attachmentid=167074&d=1459631023
http://www.huehner-info.de/forum/attachment.php?attachmentid=167075&d=1459631039

Besuch vom Raubvogel
http://www.huehner-info.de/forum/attachment.php?attachmentid=167082&d=1459631701

Viele Grüße,
Johanna

ChickNorris
02.04.2016, 23:50
Hier noch Bilder vom Hühner-Spieleparadies (analog zum Bälleparadies für Kinder :) )

http://www.huehner-info.de/forum/attachment.php?attachmentid=167074&d=1459631023
http://www.huehner-info.de/forum/attachment.php?attachmentid=167075&d=1459631039

Besuch vom Raubvogel
http://www.huehner-info.de/forum/attachment.php?attachmentid=167082&d=1459631701

Viele Grüße,
Johanna

Das ist ja ein hammertoller Spielplatz :D suuuper, so einen will ich auch. Echt klasse!

Teje
03.04.2016, 00:16
Danke ChickNorris, habe ich mir hier im Forum abgeguckt, ich glaube bei Bohus-Dal :)

Bei Dir habe ich vorhin was von Plastik-Flasche mit Löchern, gefüllt mit Körnern, gelesen. Das klingt gut und werde ich ausprobieren, hast Du davon schon irgendwo ein Foto eingestellt?

ChickNorris
03.04.2016, 13:28
Hm ich muss mal suchen. Hab sicher irgendwo eins :)

ChickNorris
03.04.2016, 13:30
http://fs5.directupload.net/images/160403/e783h5hk.jpg (http://www.directupload.net) voila