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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Massiver Leberschaden, was könnte die Ursache sein.



Floyd
27.03.2014, 13:38
Hallo Foris,

gestern haben wir einen 10 Monate alten Altsteirerhahn geschlachtet. Bein Ausnehmen ist mir die übergrosse Leber, übersäät mit weissen, sehr harten kugelartigen Gebilden, aufgefallen.
Ebenfalls, ich nehme an es ist eine Niere, die sehr gross ist, mit riesigen Befällen.
Einige Kugeln habe ich geöffnet und mit der Lupe untersucht, Würmer konnte ich keine entdecken.

Habe heute Nacht hier im Hüfo noch einigen Beiträge durchforstet, weil Windfried darüber schon mal berichtet hat, bin leider nicht fündig geworden.

Der Hahn hatte in den letzten 2 Wochen abgenommen, und der Kamm stand nicht mehr so straff, das hintere Stück hing sogar schlaff herunter.

Ich bin über gute Hinweise, was diesen Leberschaden verursacht haben könnte, sehr dankbar.

Viele Grüsse von Floyd

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federchen
27.03.2014, 13:43
Hallo!

Das schaut mir ganz grauslich nach Tuberkulose oder einer Leberentzündung aus. Ich kenne das zum Glück nur aus der Literatur, schaut aber arg aus.

MonaLisa
27.03.2014, 13:52
Auf dem unteren Bild ist die Milz zu sehen, nicht eine Niere. Beide Organe sind mit Eiterherden durchsetzt.

Am ehesten käme Septikämie durch eine bakterielle Infektion in Betracht

aber auch eine Tuberkulose:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/12822-Tuberkulose


Das kann nur ein Labor klären.
Gruß Petra

Lonox
27.03.2014, 14:09
Ein Zuchtkollege hatte immer wieder Probleme mit erkrankten Küken/Jungtieren.
Viele verstarben infolge von Leberschäden.

Auf Anraten eines "Spezialisten" hat er dem Futter Marien-Diestelsamen hinzugefügt.
Danach war alles wieder "gut"... Fand ich dann doch echt überzeugend.

Marien-Distelsamen
Mariendistelsamen besitzen eine große Heilwirkung. Mariendistelsamen sind u.a. leberentgiftend, leberschützend und verdauungsfördernd. Auch wird sie bei Fettleber eingesetzt, sowie bei Nieren- und Pankreaserkrankungen. Mariendistelsamen enthalten 20- 30% Öl und Eiweiß und besitzen Silymarin und Flavonoide.

z.B. hier: (nicht als Werbung zu verstehen)
http://www.futtermittel-jehl.de/randshop_1_2/themes/kategorie/index.php?kategorieid=145
http://www.futtermittel-jehl.de/randshop_1_2/themes/kategorie/detail.php?artikelid=180674&source=2

Floyd
27.03.2014, 14:59
Vielen Dank für eure Antworten!
Und vielen Dank an Lonox mit dem Mariendistelsamen-Tipp. Ich werde mir Mariendistelsamen kaufen, und ständig was ins Futter tun, kann ich doch so machen, oder?
Ich hatte sogar im letzten Jahr Mariendisteln im Vorgarten ausgesäät, die wachsen jetzt schon.
Die Geschichte mit der TBC kann ich erst heute Abend durchlesen.

Vielen Dank von
Floyd

Joyce66
28.03.2014, 08:03
In welcher Dosierung verwendet man den Mariendistelsamen denn? Ne Handvoll pro Eimer? Und ganz lassen?
Ebenfalls danke für den Link :-)
LG Joyce

Lonox
28.03.2014, 09:09
Mein Zuchtkollege hat die Mariendistelsamen temporär zu ca. 5% zugefüttert.
Allerdings musste man gemäß seiner Aussage aufpassen, dass die Chicks die bestandteile auch tatsächlich (auf-)fressen.
Das "Huhn" an sich kann ja durchaus wählerisch sein...

Einstein
28.03.2014, 14:38
Hallo,


meine hier bekommen auch immer mal wieder Mariendistelsamen, aber nur, weil ich die zu Ende füttern möchte.

Die sind sehr fettig und ich bekam hier den Tip, mit Artischockenblättern weiter zu füttern, die auch nachweislich gut für die Leber sind aber kein Fett enthalten.

Es gibt hier bei der Raiffeisen Artischocken zu kaufen, im Pferdebereich.


LG Ulrike

Floyd
28.03.2014, 15:53
Herzlichen Dank für die Infos.

Ich suche hier immer noch nach Mariendistelsamen, habe das nur in kleinen Samentütchen gefunden.
Gibt es in Deutschland Mariendistelsamen in Futtermittelbetriebe, oder in den Erzeugergrossmärkten zu kaufen? Ich bin im April in Deutschland unterwegs, dann könnte ich mir eine grössere Menge kaufen.
Beifüttern könnte ich die Samen mit einem speziellen Brei aus gekochten Eieren, Quark, Schrot, Rapsöl, Haferflocken, und geraspelten Äpfeln, den mögen meine Huhns sehr gerne, so als zusätzliches Päppelfutter, und wenn Flubenol eingemischt werden muss.

Hab mir die TBC-Infos durchgelesen, ich darf gar nicht dran denken.

Liebe Grüsse von Floyd

Wontolla
28.03.2014, 17:16
Ich hab's von meinem Futtermittelhändler in Mötzing.

Floyd
28.03.2014, 17:38
Ohhhhh, lieber Ottmar,
dann kann ich doch ein paar Kilo mitnehmen, wenn ich zu Dir komme.

Super, und vielen Dank

Brigitte

SetsukoAi
28.03.2014, 17:45
Ich hatte sowas ähnliches mal, hier nachzulesen (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/58731-wei%C3%9Fe-Punkte-in-Leber?highlight=Leber), aber was es genau war weiß ich bis heute noch nicht. Habe ich auch nie wieder bei meinen Tieren gehabt.


Hier (http://www.ebay.de/itm/1kg-Mariendistelsamen-Distelsamen-Mariendistel-mit-Silymarin-/400469924057?pt=Pferde_Zusatzfutter&hash=item5d3dde18d9) bekommst du 1 kg Mariendistelsamen 7,50 Euro incl. Versand

Floyd
28.03.2014, 19:52
Vielen Dank, SetsukoAi,

ich habe gerade deine Seite durchgelesen, ich denke mal, dass unsere Hähne die gleichen Leberbefälle hatten, nur bei meinem war der Befall schon sehr fortgeschritten.

Viele Grüsse von Floyd

catrinbiastoch
28.03.2014, 20:29
Ich füttere Mariendiestelsamen schon seit Jahren in kleiner Menge . Die sind in meiner Wildsamenmischung mit drinne . Damit werte ich das Futter für die Nymphensittiche , Wellensittiche , Küken und Zwerghühner auf . Für die großen Legehühner hatte ich aber eine 2kg Tüte aus dem Futterhandel mit Samen pur bestellt . War aus einem Pferdeshop . Diese Pflanze vermehrt sich hier inzwischen alleine . Ich finde sie ist wunderschön und wird sogar von den Hühnern verschont . L.G. Catrin

Rikera
28.03.2014, 21:15
Kannst du ne Gewebeprobe einschicken um sie auf Tbc untersuchen zu lassen?

Floyd
28.03.2014, 23:15
@Rikera
Leider nein, ich habe die Leber schon entsorgt.
Falls nochmal so ein Fall auftreten sollte, was ich nun wirklich nicht hoffe, bringe ich die befallenen Organe zur Vet.ambulanz, und die schicken alles weiter.

@Catrinbiastoch
Die Mariendisteln sehen wunderbar aus. Ich habe im letzten Jahr einige im Vorgarten ausgesäät, leider war der Platz nicht ausreichen, und hatte alles ausgerissen. Momentan wachsen sie wieder, die werde ich ausgraben, und auf die Pferdekoppel in der Nähe des Misthaufens wieder einpflanzen.

Viele Grüsse von Brigitte

Redcap
29.03.2014, 00:49
Gibt es bei Euch keine Tierärzte? Das würde Spekulationen ersparen.
https://web.archive.org/web/20070316142106/http://www.lahinternational.com/pdf/PoultryAnatomyEng_w.pdf

Mach Dir das nächste Mal die Mühe, die Leber einzuschicken, das ist ja nicht das erste Mal.
http://www.svps.sk/english/ISCVBM.asp

Rikera
29.03.2014, 07:56
Muss ja auch nicht gleich Tbc sein, gibt ja noch 3,4 andere Krankheiten, die solche Punkte verursachen können. Aber es ist schon sinnvoll zu wissen, was man da im Bestand hat, um richtig reagieren zu können.

Redcap
29.03.2014, 08:22
Ich vermute eher tumoröse Marek.
Kommst Du an Impfstoff?
http://poultrykeeper.com/nervous-system-problems/mareks-disease-in-backyard-flock

Floyd
29.03.2014, 14:01
Mach Dir das nächste Mal die Mühe, die Leber einzuschicken, das ist ja nicht das erste Mal.
http://www.svps.sk/english/ISCVBM.asp


Der Fall liegt schon 3 Jahre zurück, damals hatte ich die Leber eingeschickt, Befund : negativ

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/37191-Huhn-mit-vollem-Kropf-und-Magen-verhungert/page3

Trotzdem kann ich doch hier mal nachfragen was es sein könnte, und diverse Tipps, z.B. Mariendistelsamen, oder Impfung zu befolgen.
Der nächste Fall, der hoffentlich nicht eintritt, wird natürlich wieder eingeschickt.

Rikera
29.03.2014, 14:23
Auf was wurde damals denn getestet?

Vielleicht ist es auch einfach nur Zufall. Nach zwei Fällen in 3 Jahren wird man kaum von ner "Seuche" sprechen können.

Aber muss ja auch nicht das gleiche sein...

Redcap
29.03.2014, 16:01
Bei latenten Infektionen und halbherziger Histologie finden die nicht unbedingt was.
http://books.google.de/books?id=pXtD4CrmT7MC&pg=PA186&dq=tumor%C3%B6se+marek&hl=de&sa=X&ei=Kt82U6uKOsfUtQaRsIGIBg&redir_esc=y#v=onepage&q=tumor%C3%B6se%20marek&f=false

Redcap
29.06.2014, 10:34
Auf die schnelle auch hier ein Helferlein ...
PDF auf die Festplatte speichern
Dann damit übersetzen. Nicht perfekt, aber ich versteh so, so manche chinesische/japanische Studie besser.;D
Hoffe, das ist ne akzeptable Lösung ... keine Ahnung was da ausgespuckt wird (die Formatierung könnte Schrott sein).
Kann das gerade nicht selbst testen.
Nach einem Update streikt der aktuelle Adobe Reader ... der mag Win 7 nicht.
http://www.onlinedoctranslator.com/translator.html
Vielleicht komm ich mal dazu es in gutes Deutsch zu übersetzen, aber momentan nicht.:(

Floyd
29.06.2014, 17:43
Vielen Dank Redcap,

ich setzt mich abends mal dran, bin schon gespannt was da erscheint.

Gimar
29.06.2014, 18:53
Ich hatte mit meinem Hahn jetzt auch so etwas ähnliches, hab ihn leider töten müssen die Leber sah ähnlich aus.
Mir wurde hier die Schwarzkopfkrankheit als mögliche Ursache nahegelegt.
Wie sah bei deinem eigentlich der Kot aus, das habe ich im Beitrag nicht gefunden bzw überlesen.

Floyd
30.06.2014, 13:27
Schwarzkopfkrankheit? Da muss ich mich mal reinlesen.
Wie der Kot aussah weiss ich natürlich nicht mehr, weil wir den Hahn schlachten wollten, und er keine auffälligen Krankheitsanzeichen zeigte.

Grüsse von Brigitte

piaf
30.06.2014, 16:07
erstaunlicherweise zeigt sich bei Hühnern im Gegensatz zu Puten die Leber bei Schwarzkopf meist nur wenig verändert bzw. trotz gelben Kots unauffällig. Warum ist bislang in der Vet. noch nicht geklärt. Aber es ist ein Erschwernis der Diagnostik, da somit Schwarzkopf auch bei der Sektion gerne mal durch die Maschen fällt, weil fälschlich ausgeschlossen. Für Dich Brigitte ist es eher ein Hinweis, dass es sich nicht darum handelt, aber ok, es ist natürlich auch kein Ausschluss

Katrin
30.06.2014, 16:15
Hi!

Ich würde auch mal an Leukose denken, das ist nicht so selten. 10 Monate würde auch passen.

VG
Katrin

Redcap
30.06.2014, 17:22
Daran hatte ich auch schon gedacht, aber was hilfts hier heiter zu spekulieren.
Eine richtige histologische Untersuchung hätte es heraus gebracht.
Hier gibts ja ne Differentialdiagnostische Checkliste Lymphoide Leukose vs. tumoröse Marek
http://books.google.de/books?id=pXtD4CrmT7MC&pg=PA164#v=onepage&q&f=false
Nochmal Bilder
http://books.google.de/books?id=mxq-oamw2H0C&pg=PA85#v=onepage&q&f=false

Floyd
30.06.2014, 22:08
Ich danke euch allen für die Hinweise.
Falls mir beim nächsten geschlachteten Geflügeltier, oder Todesfall, wieder so eine befallene Leber auffällt, werde ich die angebenen Hinweise mit angeben. Auf jeden Fall werde ich jedes verstorbene Huhn aufschneiden, untersuchen, und bei Gewebeveränderungen in der Veterinär Ambulanz abgeben, die das dann einschicken.

@Redcap, den Link habe ich noch nicht geöffnet, habe es noch vor.

Vielen Dank, von Brigitte