Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Impfung gegen Kokzidiose - wie geht das praktisch?
Hallo Zusammen,
ich recherchiere gerade über Kokzidiose-Impfung, weil ich gern eine Meinung dazu hätte bevor die Küken kommen und kann mir nicht vorstellen, wie das praktisch ablaufen soll. Könnt Ihr mich mal aufklären bitte?
1. Die Küken müssen den Impfstoff zwischen dem 5. und 9. Tag aufnehmen
2. Danach sollen sie ihren Kot wieder aufnehmen, damit das Immunsystem "lernen" kann
3. Dieser Lernprozess dauert je nach Eimeria-Art bis zu vier Entwicklungszyklen, also 4x14 Tage=56 Tage
4. In dieser Zeit "muss eine kontinuierliche Reinfektion gewährleistet sein."
Quelle: MSD (http://www.msd-tiergesundheit.de/News/Fokusthemen/Kokzidiose_beim_Huhn/Anwendung_Impfstoff.aspx)
Das heißt die Küken sollen mindestens 69 Tage immer auf derselben Einstreu sein? *hust* Nee, oder? Aber wie denn dann? Sie sind am Anfang in ihrem Kükenheim und das macht man eh nicht stündlich sauber und das gewährleistet schon genug Kotaufnahme?
Und später in ihrem begrenzten Auslauf im Garten, wirft man dort etwas benutzes Streu aus? Und wenn sie dann in den Stall umziehen? Wie klappt das denn?
Danke für Eure Gedanken.
Grüßle
Tina
Philipp G.
19.03.2014, 17:22
Bei der Kokzidien-Impfung werden die Küken mit abgeschwächten Erregern der Kokzidien infiziert, die die Darmzellen besiedel und so den "bösen" Kokzidien den Platz wegnehmen. Das muss natürlich 1. erfolgen, bevor die Küken mit "bösen" Kokzidien infiziert werden.
Eimeria-Arten vermehren sich, indem in den befallenen Darmzellen neue Eimeria wachen und durch platzen der Zellen ausgeschieden werden( daher der Blut im Kot bei einer echten Infektion). Die abgeschwächten Stämme machen das nur sehr begrenzt. Um einen ausreichenden Impfschutz zu erreichen, müssen viele Darmzellen befallen werden. Da geht nicht mit der geringen Anzahl an Impferregern im Impfstoff. Deshalb müssen die Küken die mit dem Kot ausgeschiedenen Zwischenstadien wieder aufnehmen können was dann zu einer weiteren Infektion führt.
Die Küken müssen deshalb immer Kontakt zu ihrem Kot haben. Ich handhabe das so, dass ich die ersten 6-8 Wochen nur nachstreue und nur sehr begrenzt Streu aus der Box nehme. Kükenheime mit Dratboden sind ehr ungeeignet, da der Kot nicht mehr verfügbar ist. Bei Umzug in einen neuen Stall nehme ich immer die Einstreu zu mind. 60% mit.
Grüße
Danke Philipp, das hilft mir schon mal weiter. Ich denke, ich versuch es mit Vogelsand als Einstreu. Darin werden sie gern und viel Rumpicken, dann haben sie genug Kontakt mit ihrem Kot und auch gleich genug Magensteinchen. Wenn dann doch mal zu viel Kot drin sein sollte, kann ich den ja mit dem Katzenstreu-Schäufelchen etwas reduzieren. Ich bin sehr gespannt auf den Geruch. :roll
Als Kükenheim hab ich einen Meerschweinchenkäfig geplant. Das Unterteil kann ich ihnen dann später ja als Buddelkiste in ihren Auslauf und den Stall hinterhertragen. Damit ist dann auch der stetige Kontakt mit ihren früheren Häufchen sicher gestellt. Und ich bin sicher, die Buddelkiste wird ihnen viel Spaß machen.
Dann ruf ich jetzt mal den Tierarzt an, ob er den Impfstoff organisieren kann.
Liebe Grüße
Tina
Hallo Tina. Fall bitte bei dem Preis nicht um aber Paracox 8 liegt im Moment bei 300 Euro und die Packung reicht für 1000 Küken!!! Den nicht gebrauchten Impfstoff muss du entsorgen.
Gruß Keks
Ich bin umgefallen. :o
Ich warte jetzt noch auf den Rückruf vom Tierarzt, wenn der das bestätigt werd ich wohl mal bei den umliegenden Vereinen anfragen müssen. Aber hier in der Gegend ist die Impfmüdigkeit groß, da hab ich wenig Hoffnung. Sh*t.
Philipp G.
21.03.2014, 11:43
Schreib mit mal ne PN!
Günter Droste
21.03.2014, 11:52
.... Ich denke, ich versuch es mit Vogelsand als Einstreu. Darin werden sie gern und viel Rumpicken, dann haben sie genug Kontakt mit ihrem Kot .....
Tina
Bitte die Impfung wie von Philipp beschrieben handhaben, ansonsten bringt es nämlich nichts.
Von Sand als Einstreu rate ich dringend ab. Magensteinchen sind sicherlich wichtig, aber deren Bedeutung wird im hier vorliegenden Alter der Küken überschätzt. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass die Küken vermehrt Sand aufnehmen und sozusagen bei vollem Bauch verhungern werden. Nein, bitte keinen Sand.
Das ist mein Rat - andere mögen anders denken ...
Bitte die Impfung wie von Philipp beschrieben handhaben, ansonsten bringt es nämlich nichts.
Von Sand als Einstreu rate ich dringend ab. Magensteinchen sind sicherlich wichtig, aber deren Bedeutung wird im hier vorliegenden Alter der Küken überschätzt. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass die Küken vermehrt Sand aufnehmen und sozusagen bei vollem Bauch verhungern werden. Nein, bitte keinen Sand.
Das ist mein Rat - andere mögen anders denken ...
Schliesse mich da an!
Gutes Strohhäcksel ist immer richtig - in welcher Form auch immer
Also an Sand ist mir noch kein Küken eingegangen, aber es mir mir schon fast eins an einem Strohhalm erstickt. Konnte es gerade noch retten ... deswegen gibt es bei mir nur Sand. Das Futter ist dann sowieso interessanter ...
w.lensing
21.03.2014, 13:35
Ziehe seit etwa 10 Jahren meine Küken auf Vogelsand groß, mehrere Bruten im Jahr. Habe nie Probleme mit Sandfressen gehabt. Die Küken suchen sich Steinchen und Kalk aus dem Sand, der Rest wirdnicht beachtet.
*jaul* Leute, macht das doch bitte nicht mit einem armen Anfänger! Nichts schlimmeres, als wenn sich die alten Hasen bei den Basics uneins sind. Wie soll ich mich da entscheiden? Ich weiß, ich soll keine Sägespäne nehmen, weil die Küken sie futtern könnten. Stroh nicht, weil sie daran ersticken könnten. Jetzt den Sand auch nicht. Was denn dann?
Hobelspäne? Gartenerde?
*trotzig* Und wenn der Impfstoff vom Hersteller nicht in bezahlbaren Einzeldosen auf den Markt gebracht wird, könnte man dann nicht (rein theoretisch!) den Kükenkot sammeln, kühlen, trocknen und wiederverwenden bzw. weitergeben? Die Oozysten sollen sich ja (bei trockener Kälte) bis zu einem Jahr halten, das müsste doch eigentlich funktionieren.
Dass die Hobbyhühnerhalter und Züchter für die Pharmaindustrie kein Markt sind, hab ich ja schon mitbekommen. Aber das hier find ich jetzt doch etwas krass. Wenn die 1.000er Dosis für 300,- Euro raus geht, könnte man doch wirklich ein paar kleine 100er Dosen für 60,- Euro anbieten. Ich bin sicher, die werden gekauft. Und damit ist dann doch immer noch Geld verdient. Sch***kapitalisten. :aergerSo.
Pampig
Tina
Zu der Einstreu: Ich halte meine Küken die ersten 3 Tage auf Küchenpapier und dann auf Sand, das klappt sehr gut.
Bevor zu dich vom dem Preis für Paracox abschrecken lässt, kläre das mal mit dem TA. Ich kann den Preis von 300 € / 1000 nicht bestätigen, es seidenn er ist seit letztem Jahr stark gestiegen.
VG, Lars
Mit Expressversand nach D kostet der Spass hier etwa 180 Euro. Contact Gill Smart
Gill @ Poultry-health.com
Dann muß mein TA mich ja über den Tisch gezogen haben
... Bevor zu dich vom dem Preis für Paracox abschrecken lässt, kläre das mal mit dem TA. Ich kann den Preis von 300 € / 1000 nicht bestätigen, es seidenn er ist seit letztem Jahr stark gestiegen. ...
Doch, den Preis kann ich bestätigen: 1.000er Dosis kostet bei uns 305,- Euren zuzüglich ein paar Cent für den Tierarztbesuch, weil Impfstoff können sie nicht einfach so abgeben, da muss der Doc bei der Anwendung zugucken. Und kleinere Dosen gibts nicht.
Der Trend geht ganz klar zur Impfgemeinschaft.
Liebe Grüße
Tina
Jackylie
31.05.2015, 17:37
Hallo,
Kann man die Küken auch noch in einem höheren Alter gegen Kokzidien impfen? Meine sind vom 5.3. und 13.5.15.
Lieben Gruß, Melanie
Für die Märzgefallenen ;D ist das zu spät.
Da es in DE aber aktuell eh keinen Impfstoff gibt nicht ganz so schlimm.
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